Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Mi 22. Mär 2023, 20:55
Sie werden ja nicht gezwungen sowas zu produzieren. Man fragt sich nur, warum E-Fuels zuerst in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden man es dann plötzlich doch nicht haben will... Und wer weiss schon, was sich in 12 Jahre rechnet.
Wenn die Klimapanik schieben und meinen, Deutschland könne den Klimawandel entscheidend beeinflussen, dann gehören die auch dazu. Davon ist mir bisher aber nichts bekannt.
Das kritische an der e-fuel/Verbrenner-Debatte der FDP ist nicht, dass e-fuels oder Verbrenner auf Basis e-fuels den Klimawandel negativ beeinflussen. Das kritische ist, dass einmal mehr von der Verweigerungshaltung der FDP das klare Signal ausgeht, dass nicht nur Deutschland, sondern die gesamte EU (und die ist sehr wohl Klimarelevant) auf keinem Fall sinnvolle Maßnahmen gegen den Klimawandel in absehbarer Zeit durchsetzen darf.
Tatsächlich verursacht hat das Problem dabei nicht die FDP - übrigens aber auch nicht die AMPEL-Regierung und auch nicht die Grünen. Verantwortlich dafür ist die EU-Kommission - die klare Vorgaben für den Abstimmprozess zum Verbot von Verbrennern (mit Ausnahmen) nicht zu Ende organisiert hat.
Nun kann man sich monatelang über die EU-Kommission aufregen - oder monatelang den Fortschritt der EU-Gesetzgebung bezüglich den Maßnahmen zur Verhinderung des Klimawandels blockieren. Passiert letzteres - und das scheint für die FDP derzeit das allerwichtigste Regierungsanliegen zu sein - werden notwendige und sinnvolle Maßnahmen weitere Monate blockiert - und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten EU.
Schaut man sich dann die Debatte dazu an, und bekommt mit, dass auch weite Teile der Autoindustrie keine Lust haben, teure Doppeltentwicklungen von e-fuel-Verbrennern und e-Autos zu tätigen, dann stellt sich die Frage, warum die FDP ausgerechnet mit ihrer Blockadepolitik chinesische Autobauer begünstigen möchte - denn das ist, was in der Praxis passiert.
Aufgrund der vorhandenen Rahmenbedingungen wird es absehbar in den nächsten 30 Jahren weder genügend e-fuels noch genügend grünes Gas für die Transformation der europäischen Volkswirtschaften geben. Die Transformation als solche wird ein enormer Kraftakt - doch der ist machbar, wenn man sich auf die vorhandenen und gut verfügbaren Techniken fokussiert. Konzentrieren wir aber die Kräfte nicht, sondern vertrauen blind darauf, dass der Markt es irgendwie richten wird, dann wird die notwendige Transformation deutlich teurer.
Es ist eine Mär, dass e-Fuel-Verbrenner in den nächsten 30 Jahren eine relevante Rolle spielen können. Für Nischen ist natürlich Platz - und wahrscheinlich auch eine gewisse Berechtigung vorhanden. Nur - ohne Probleme könnten wir heute dennoch mit dem starten, was die EU-Kommission bisher entworfen hat - und das Nachkorrigieren bei e-fuels und Verbrennern könnte man getrost noch im Rahmen der nächsten 15 Jahre organisieren..... - damit wäre SOFORT der Weg frei, für die Industrie JETZT klare Rahmenrichtlinien mitzugeben, die diese braucht, um wirtschaftlich verlässlich unter bekannten Rahmenbedingungen die Tranformation erfolgreich zu gestalten.
Durch die Blockade der deutschen FDP aber bleiben auf Betreiben einer kleinen Minderheitenpartei europäische Rahmenbedingungen für die Wirtschaft weiterhin auf Monate unklar. DAS ist teuer.
Aber nochmal: Ursächlich für das Dilemma verantwortlich ist nicht die FDP, sondern die CDU-geführte EU-Kommission - die hätte einfach ihren Job machen können, dann wäre das Problem nicht aufgetaucht. Hat sie aber nicht - doch jetzt blockiert die FDP den Fortschritt in der EU.
Und die FDP wird auch als Verweigerer und Verhinderer wahr genommen.
Als Regierungspartei hätte die FDP aber den Auftrag zu gestalten. Nur - beim Gestalten ist da Fehlanzeige. AUCH bezüglich e-Autos. Man will neue Straßen bauen, neue Autobahnen subventionieren und schneller planfeststellen lassen - aber Maßnahmen um die notwendige und sinnvolle Transformation der Volkswirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit zu bringen - da kommt halt leider nichts.
Doch genau diese Themen stehen eben auch im Koalitionsvertrag - und nicht nur das, sie bilden durch ihre Omnipräsenz im Koalitionsvertrag so etwas wie einen roten Faden. Doch dem folgt derzeit weder die FDP noch die SPD.
DAS ist ein Problem.
FAKTISCH fördert die Öffnung der EU-Klauseln für die Verkehrspolitik um Verbrenner mit e-fuels vor allem chinesische Autobauer. Europäische Anbieter haben kein Interesse daran, sich besonders für e-fuels und Verbrenner einzusetzen.....DAS sollte nachdenklich machen.