Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von H2O »

BenJohn hat geschrieben:(21 Dec 2019, 20:07)

Daran erkennt man was Frau Merkel von den Bürgern hält. Nämlich gar nichts.
Das wird die gute Frau wohl mit Augenmaß so sehen. Ich glaube auch, daß sie von manchen Bürgern wenig Zustimmung erwartet, und das gibt sie vermutlich zurück. Darin unterscheidet sie sich doch nicht von "den Bürgern".
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von BenJohn »

H2O hat geschrieben:(21 Dec 2019, 20:19)

Das wird die gute Frau wohl mit Augenmaß so sehen. Ich glaube auch, daß sie von manchen Bürgern wenig Zustimmung erwartet, und das gibt sie vermutlich zurück. Darin unterscheidet sie sich doch nicht von "den Bürgern".
Die Bürger haben jedenfalls keinen Amtseid geleistet.
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McKnee
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von McKnee »

H2O hat geschrieben:(21 Dec 2019, 18:47)

Das Meldeverhalten ist aber keine spezielle deutsche Eigenart. Hier in Polen werde ich auch lückenlos erfaßt, muß meine Einkommensverhältnisse darlegen, erhalte eine Personalnummer, die überall an zu geben ist, wo ein "offizieller" Akt angeschoben werden soll. Ich verstehe diese deutsche Aufregung deshalb überhaupt nicht. Allerdings muß niemand an seinem Klingelschild seinen Namen angeben, auch nicht neben der Hausnummer. Das schützt wohl vor Datenmißbrauch durch Dritte.

Und im Internet wetteifern verschiedene Unternehmen damit, die besten Firmendaten und -beschreibungen anbieten zu können. Mich selbst habe ich dort aber noch nicht gefunden... so ein kleiner Piesepampel juckt wohl ansonsten niemand. Das ist doch Lebensqualität durch Datenschutz und Privatsphäre.
Die Personalnummer ist nicht selten. Oft geht nichts ohne sie....

Es sind oft jene, die ausbleibende Ermittlungserfolge beklagen, ein härteres Durchgreifen fördern, die dann beim Datenschutz den Staat am liebsten ganz ausschließen.

Leider wird nicht ausreichend über die Notwendigkeiten gesprochen, werden die Mißstände durch den aktuellen Datenschutz nicht thematisiert...wohl wissend, dass dies eh niemand hören will.

Was wäre der Michel, wenn er nichts zu meckern hätte?!
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von H2O »

BenJohn hat geschrieben:(21 Dec 2019, 20:22)

Die Bürger haben jedenfalls keinen Amtseid geleistet.
Die haben ja auch kein Amt; irgendwie logisch, oder?
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von H2O »

McKnee hat geschrieben:(21 Dec 2019, 20:25)

Die Personalnummer ist nicht selten. Oft geht nichts ohne sie....

Es sind oft jene, die ausbleibende Ermittlungserfolge beklagen, ein härteres Durchgreifen fördern, die dann beim Datenschutz den Staat am liebsten ganz ausschließen.

Leider wird nicht ausreichend über die Notwendigkeiten gesprochen, werden die Mißstände durch den aktuellen Datenschutz nicht thematisiert...wohl wissend, dass dies eh niemand hören will.

Was wäre der Michel, wenn er nichts zu meckern hätte?!
Alte friesische Weisheit: Do wat je wullt, de Lü snackt doch!
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von McKnee »

H2O hat geschrieben:(21 Dec 2019, 20:39)

Alte friesische Weisheit: Do wat je wullt, de Lü snackt doch!
Natürlich tun sie das
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(21 Dec 2019, 18:47)

Das Meldeverhalten ist aber keine spezielle deutsche Eigenart.
Es geht auch nicht ums Meldeverhalten sondern um das Misstrauen des Staates ggü. seinen Bürger, diese könnten ihre Passfotos manipulieren, während man gleichzeitig x hunderttausende Menschen ohne jegliche Papiere einreisen lässt.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Tom Bombadil »

McKnee hat geschrieben:(21 Dec 2019, 20:25)

Es sind oft jene, die ausbleibende Ermittlungserfolge beklagen, ein härteres Durchgreifen fördern, die dann beim Datenschutz den Staat am liebsten ganz ausschließen.
Mutmassliche Kriminelle können auf richterliche Anordnung gerne komplett "nackig" gemacht werden, dazu braucht man nicht die Bürger prophylaktisch und flächendeckend digital auszuspähen.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Dec 2019, 10:40)

Es geht auch nicht ums Meldeverhalten sondern um das Misstrauen des Staates ggü. seinen Bürger, diese könnten ihre Passfotos manipulieren, während man gleichzeitig x hunderttausende Menschen ohne jegliche Papiere einreisen lässt.
Augenblicklich muß ich mich vermehrt mit meinem Personalausweis beschäftigen. Ich sehe schon, daß man das Paßphoto kaum "gekonnt" verändern kann. Das will ich aber auch gar nicht. Wer sollte das wollen? Jede Meldestelle sieht sich meinen Ausweis an und sieht mir ins Gesicht und vergleicht. Da fühle ich mich in keiner Weise verunsichert... im Gegenteil. Altersbedingt brauche ich keinen Reisepaß mehr. Da kann ich nicht mitreden.

Daß die Bundesregierung ungebetene Zuwanderer systematisch ohne geklärte Identität und Asylgewährung frei im Lande herum reisen läßt, das ist natürlich ein ganz starkes Stück organisierter Unverantwortlichkeit, das ganz dringlich abgestellt werden muß.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von McKnee »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Dec 2019, 10:43)

Mutmassliche Kriminelle können auf richterliche Anordnung gerne komplett "nackig" gemacht werden, dazu braucht man nicht die Bürger prophylaktisch und flächendeckend digital auszuspähen.
Aber genau das will man nicht. Du kannst niemanden retrograd nackig machen, wenn die Daten nicht gespeichert sind.

Präventiv und in akuten Lagen muss man alle Daten abgreifen und die relevanten später heraus arbeiten. Teilweise ist aber auch da eine selektive Erfassung möglich.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von McKnee »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Dec 2019, 10:43)

Mutmassliche Kriminelle können auf richterliche Anordnung gerne komplett "nackig" gemacht werden, dazu braucht man nicht die Bürger prophylaktisch und flächendeckend digital auszuspähen.
Was die richterliche Anordnung angeht, so ist sie nicht immer notwendig oder realisierbar.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Tom Bombadil »

McKnee hat geschrieben:(22 Dec 2019, 11:47)

Du kannst niemanden retrograd nackig machen...
Das muss man auch nicht, es würde vollkommen ausreichen einen Kriminellen oder Terroristen ab dem Zeitpunkt zu überwachen, ab dem er zum ersten Mal auffällig wurde. Es besteht keinerlei Grund, Daten über die Normalos Karl-Heinz Schmitz oder Sabine Jakubowski*) zu sammeln.
McKnee hat geschrieben:(22 Dec 2019, 11:48)

Was die richterliche Anordnung angeht, so ist sie nicht immer notwendig oder realisierbar.
Nicht notwendig? Dann wird es höchste Zeit, diese nicht rechtsstaatliche Praxis zu beenden. Und wenn eine richterliche Erlaubnis nicht realisierbar ist, dann darf es auch keine Überwachung geben.

*) Die Namen sind frei erfunden.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von McKnee »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Dec 2019, 11:55)

Das muss man auch nicht, es würde vollkommen ausreichen einen Kriminellen oder Terroristen ab dem Zeitpunkt zu überwachen, ab dem er zum ersten Mal auffällig wurde. Es besteht keinerlei Grund, Daten über die Normalos Karl-Heinz Schmitz oder Sabine Jakubowski*) zu sammeln.


Nicht notwendig? Dann wird es höchste Zeit, diese nicht rechtsstaatliche Praxis zu beenden. Und wenn eine richterliche Erlaubnis nicht realisierbar ist, dann darf es auch keine Überwachung geben.

*) Die Namen sind frei erfunden.
Was dir an dauerhafter Überwachung vorschwebt, ist faktisch und rechtstaatlich nicht möglich.

Der Richtervorbehalt ist nicht überall erforderlich und nicht realisierbar. Er beschränkt sich auf ganz bestimmte Eingriffsmaßnahmen.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Tom Bombadil »

McKnee hat geschrieben:(22 Dec 2019, 12:06)

Was dir an dauerhafter Überwachung vorschwebt, ist faktisch und rechtstaatlich nicht möglich.
Wird aber angestrebt.
Er beschränkt sich auf ganz bestimmte Eingriffsmaßnahmen.
Welche?
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von McKnee »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Dec 2019, 12:12)

Wird aber angestrebt.


Welche?
Das Bestreben sehe ich so nicht. Allerdings sind manche Maßnahmen überflüssig, wohingegen man notwendige Maßnahmen nicht trifft.

Der Richtervorbehalt ist im Strafverfahren für die festgeschriebenen Ermittlungsmaßnahmen notwendig. Im Präventivbereich nur bei Eingriffen in die Freiheit und den Schutzbereich der Wohnung und Telekommunikation.

Was in diesem Land nahezu exzessiv gefordert wird entmündigt die Exekutive und legt sie lahm.

Sollte nicht im Sinne deiner wiederholten Forderungen sein.

Allerdings darf der Rechtstaat nicht von Herkunft und Hautfarbe gelenkt sein.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Tom Bombadil »

McKnee hat geschrieben:(22 Dec 2019, 12:27)

Das Bestreben sehe ich so nicht.
Ich aber: https://www.computerbase.de/2019-12/has ... t-abfrage/
Im Präventivbereich nur bei Eingriffen in die Freiheit und den Schutzbereich der Wohnung und Telekommunikation.
Was bleibt dann noch übrig?
Was in diesem Land nahezu exzessiv gefordert wird entmündigt die Exekutive und legt sie lahm.
Was wird denn gefordert?
Allerdings darf der Rechtstaat nicht von Herkunft und Hautfarbe gelenkt sein.
Selbstverständlich, ich hätte auch andere Namen wie John Doe oder Ali Ibrahim nehmen können.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Atue001 »

Ich sehe an einigen Stellen ein Mißverhältnis zwischen Maßnahmen und dem zugehörigen Aufwand, der tatsächlichen Bedrohungslage (Risiko) und der Wirksamkeit der Maßnahmen.

Beispiele hierfür sind die Cookie-Hinweise auf nahezu jeder Web-Seite. Weil sie nahezu überall auftauchen, liest die fast kein Mensch mehr, sondern sie wird weggedrückt. Damit kommt es faktisch aber nicht zu mehr Datenschutz, sondern nur zu einem permanenten Ärgernis sowohl für Betreiber der Seiten als auch den Nutzern.

Ähnlich überzogen ist es, wenn man in Arztpraxen erst einmal vor der Behandlung einen Persilschein rund um den Datenschutz ausfüllen muss, dann aber die Karteikarten von mehreren Patienten offen im Behandlungszimmer rumliegen.

Wenn kleine Vereine komplexe Datenschutzregeln anwenden sollen, und dabei an ihre Existenzgrundlage kommen, weil sie sich völlig anders als die letzten erfolgreichen 20 Jahre organisieren müssen.....ist für mich auch die Frage, warum in den letzten 20 Jahren keiner ernsthaft gegen Praktiken aufgemuckt hat, dass bestimmte Daten offen sind.

In Deutschland habe ich oft den Eindruck, dass wir den Datenschutz kleinkariert behandeln - die eigentlich größeren Problemstellungen dabei aber aus dem Blick verlieren.

Letzten Endes ist auch nicht das Problem, dass jemand all meine Daten hat - zu einem Problem wird es dann und genau dann, wenn der, der die Daten hat, mit diesen Daten etwas macht, was ich nicht will.

Auch noch zwei konkrete Beispiele, wie man Dinge auch anders machen könnte:

Beispiel Schweden: Gehälter sind dort öffentlich. Einfach so. Und die Schweden leben auch noch.

Beispiel Versicherungen: Es gibt die Angst, dass Versicherungsgesellschaften gerne sehr viele Daten sammeln, um Versicherungsklassen bilden zu können und dann unterschiedlichen Versicherten unterschiedliche Tarife bis hin zur Ablehnung der Versicherung anbieten könnten. Das könnte man auch anders regeln, und umgekehrt den Versicherungen sagen, welche Daten sie genau erheben und nutzen dürfen. Dann wäre deren Geschäftsmodell zwar eingeschränkter, aber die Problematik, dass Versicherungen überhaupt auch nur an weiteren Daten interessiert wären, wäre deutlich durchbrochen.

Ich bin für einen starken Datenschutz - und gesamtgesellschaftlich denke ich auch, dass wir auf einem Weg dahin sind. Allerdings fehlt in vielen Details noch das Gespür, was angemessen ist. Rightsizing würde hier helfen.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(29 Dec 2019, 21:39)
... dass Versicherungsgesellschaften gerne sehr viele Daten sammeln, um Versicherungsklassen bilden zu können und dann unterschiedlichen Versicherten unterschiedliche Tarife bis hin zur Ablehnung der Versicherung anbieten könnten.
Warum willst Du das verbieten ?

Ausserdem ---->> kannst Du es NICHT verbieten. :D :D :D

Angst ? - Realität - und normal.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(29 Dec 2019, 23:53)

Warum willst Du das verbieten ?

Ausserdem ---->> kannst Du es NICHT verbieten. :D :D :D

Angst ? - Realität - und normal.
Ich will doch den Versicherungen gar nichts verbieten!

Ich habe darauf hingewiesen, dass man es anders regeln kann. Dass das geht, hat der Gesetzgeber auch schon bewiesen.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Bogdan »

Es ist schon erstaunlich, was der Staat so alles darf.


Folgende Überwachungstechnologien und -maßnahmen werden in Deutschland eingesetzt oder sind beschlossen. Kritiker sehen hierin deutliche Schritte hin zu einem Überwachungsstaat oder bereits dessen Existenz.

Einführung der Steuer-Identifikationsnummer zum 1. Juli 2007 ähnlich der PKZ der DDR[12][13]
Aufbau eines übergreifenden Bundesmelderegisters[14][15] und eines Ausländerzentralregisters
Banknoten mit eindeutiger Seriennummer, deren Ausgabe am Automaten und deren Rücklauf bei den Landeszentralbanken erfasst wird. Speicherung der Seriennummern in Geldzählgeräten.[16]
Bundesweite Einkommensdatenbank ELENA[17]
teilweise Aufhebung des Bankgeheimnisses, hauptsächlich durch das Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit, Kontenabruf[18]
Ausweispflicht
Biometrischer Personalausweis[19]
Einführung der Abgabepflicht von Fingerabdrücken für biometrische Reisepässe (siehe auch AFIS), sowie aller neu ausgestellten Personalausweise ab 2020.[20]
Einführung von biometrischen Kontrollen[21][22] und biometrischen Datenbanken
Gesundheitskarte (siehe auch GKV-Modernisierungsgesetz[23]), teilweise Aufhebung der ärztlichen Schweigepflicht[24]
Erstellung von Bewegungsprofilen
durch bargeldloses Bezahlen[25]
Pflicht zur Arbeitszeiterfassung[26]
Videoüberwachung mit biometrischen Identifikationsmethoden[27]
Ortung von Mobiltelefonen[28]
automatisierter Kfz-Kennzeichenabgleich auf öffentlichen Straßen (inzwischen verboten)[29]
Maut
Vollerfassung bei Reisen (Flugzeug, Bahn, Schiff, Auto – auf Autobahnen, an Grenzen und Tunneln)
Lauschangriff (auch innerhalb der Wohnung dritter Personen), Online-Überwachung, Online-Durchsuchung
automatisiertes Abhören von Telefon- und Internet-Kommunikation im Allgemeinen und E-Mail-Kommunikation im Besonderen (siehe auch Telekommunikations-Überwachungsverordnung)
Bei E-Mail-Überwachung in Deutschland werden alle E-Mails, die mindestens eine zu überwachende E-Mail-Adresse im MIME-Header haben, als vollständige Kopie an ein Staatsorgan weitergeleitet.
Allerdings ist es legal, diese E-Mails zu verschlüsseln (Verschlüsselung)
siehe auch Briefgeheimnis und Postgeheimnis
Mobiltelekommunikation:
IMSI-Catcher
GTP* (GPRS Tunneling Protocol*)
automatisierte Funkpeilung und Kreuzpeilung über die Sendemasten zur Erstellung und Auswertung von aktuellen oder historischen Bewegungsprofilen (geographische Funkzellendaten, Peilung, Signalstärke und Datum/Uhrzeit der Kommunikation werden gespeichert, siehe auch Vorratsdatenspeicherung) unterstützt durch den nicht legalen Einsatz von Silent Messages zur Auslösung einer Kommunikationsverbindung eines anzupeilenden Mobilfunkgerätes
Vorratsdatenspeicherung bei Internetzugangsanbietern und Telekommunikationsanbietern
Anti-Terror-Datei[30]
heimliches Betreten von Wohnungen – (BKA-Gesetz)
Raster- und Schleierfahndung
Abnahme einer Speichelprobe bei schweren oder wiederholten Straftaten und dazugehörige Gendatenbanken
Datenaustausch auf europäischer und weltweiter Ebene mit teilweise direktem Zugriff auf zahlreiche nationale Datenbanken wie DNA-Datenbanken, Fingerabdruckkarteien und Kfz-Register (geregelt im Prümer Vertrag), angedacht ist Fahndern Einsicht in den innereuropäischen Zahlungsverkehr durch Zugriff auf SWIFT zu geben.[31][32][33][34][35][36]


https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cber ... eutschland
Das führt früher oder später zur Möglichkeit, dass der Bürger für den Staat gläsern dasteht.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jack000 »

Bogdan hat geschrieben: Mi 22. Mär 2023, 15:16 Es ist schon erstaunlich, was der Staat so alles darf.

Das führt früher oder später zur Möglichkeit, dass der Bürger für den Staat gläsern dasteht.
Es kommt immer auf die Sichtweise an. Wenn man sich als Bürger an eine Behörde wendet, wissen die gar nichts von einem (Es sei denn es gibt was abzukassieren) und man muss jedes mal handschriftlich Formulare mit allen Informationen (Name, Adresse, etc...) ausfüllen.
Und bei einem hohen Anteil unserer neuen Mitbürger wissen die weder Namen noch Geburtsjahr. Irgendwie ist das alles sehr ungerecht verteilt.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Beitrag von firlefanz11 »

Bis auf Erstellung von Bewegungsprofilen durch bargeldloses Bezahlen find ich das alles auch nicht sooo tragisch...
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Bogdan »

jack000 hat geschrieben: Mi 22. Mär 2023, 16:59 Es kommt immer auf die Sichtweise an. Wenn man sich als Bürger an eine Behörde wendet, wissen die gar nichts von einem (Es sei denn es gibt was abzukassieren) und man muss jedes mal handschriftlich Formulare mit allen Informationen (Name, Adresse, etc...) ausfüllen.
Und bei einem hohen Anteil unserer neuen Mitbürger wissen die weder Namen noch Geburtsjahr. Irgendwie ist das alles sehr ungerecht verteilt.
Genau das ist doch das Problem.
Die Liste von mir zeigt auf was an Daten gesammelt und dann passieren die Dinge wie Sie Sie beschrieben haben.
Die Bevölkerung sollte aufpassen, dass es nicht in einem Überwachungsstaat wie China endet.
Immer von Sicherheit herum plärren und damit Freiheitsrechte einschränken.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jack000 »

Bogdan hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 13:07 Genau das ist doch das Problem.
Die Liste von mir zeigt auf was an Daten gesammelt und dann passieren die Dinge wie Sie Sie beschrieben haben.
Die Bevölkerung sollte aufpassen, dass es nicht in einem Überwachungsstaat wie China endet.
Immer von Sicherheit herum plärren und damit Freiheitsrechte einschränken.
Wenn es gegen die Interessen des Bürgers geht, ist der Überwachungsstaat bereits vorhanden. Wenn man beim Autofahren geblitzt wird, kennen die meinen Namen, mein Auto, mein Aussehen (ob ich oder jemand anderes am Steuer saß), mein Alter/Geburtsdatum, die Geschwindigkeit, meine Adresse, Uhrzeit, Datum, etc...

=> Wenn ich aber Arbeitslosengeld 1 beantragen möchte bekomme ich verschiedene Formulare vorgelegt, bei dem ich handschriftlich auf jedem meinen Namen, Adresse, etc... eintragen muss. Ich hatte bei einer Übergangsphase mal innerhalb weniger Monate kurzeitig ALG1 beantragt, aber beim 2. mal nach nur wenigen Monaten kannten die mich nicht mehr und ich musste komplett von neu starten als ob ich gerade vom Himmel gefallen wäre.
(Ok, das ist jetzt ca, 25 Jahre her, aber ich bezweifle, das sich das geändert hat)
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 13:21 Wenn es gegen die Interessen des Bürgers geht, ist der Überwachungsstaat bereits vorhanden. Wenn man beim Autofahren geblitzt wird, kennen die meinen Namen, mein Auto, mein Aussehen (ob ich oder jemand anderes am Steuer saß), mein Alter/Geburtsdatum, die Geschwindigkeit, meine Adresse, Uhrzeit, Datum, etc...

=> Wenn ich aber Arbeitslosengeld 1 beantragen möchte bekomme ich verschiedene Formulare vorgelegt, bei dem ich handschriftlich auf jedem meinen Namen, Adresse, etc... eintragen muss. Ich hatte bei einer Übergangsphase mal innerhalb weniger Monate kurzeitig ALG1 beantragt, aber beim 2. mal nach nur wenigen Monaten kannten die mich nicht mehr und ich musste komplett von neu starten als ob ich gerade vom Himmel gefallen wäre.
(Ok, das ist jetzt ca, 25 Jahre her, aber ich bezweifle, das sich das geändert hat)
Es geht nicht gegen die Interessen der Bürger, sondern ist zum Schutz der Bürger, wenn durch Überwachungsmaßnahmen Verkehrsrüpel identifiziert werden können.
In welch schon fast komische Sicht man sich reinsteigern kann....
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jack000 »

jorikke hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 14:23 Es geht nicht gegen die Interessen der Bürger, sondern ist zum Schutz der Bürger, wenn durch Überwachungsmaßnahmen Verkehrsrüpel identifiziert werden können.
In welch schon fast komische Sicht man sich reinsteigern kann....
Es geht nicht darum, das Verkehrsverstöße geahndet werden sollen, sondern darum, das Datenschutz immer nur dann auftaucht wenn man selbst mal was vom Staat haben möchte.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 14:34 Es geht nicht darum, das Verkehrsverstöße geahndet werden sollen, sondern darum, das Datenschutz immer nur dann auftaucht wenn man selbst mal was vom Staat haben möchte.
Ja, natürlich, wenn man Kohle zweimal abgreifen will ist es natürlich unzumutbar im Halbjahresabstand einen Zettel mit persönlichen Angaben zweimal auszufüllen. Außerdem scheint mir dein persönliches Unbehagen schon Lichtjahre zurück zu liegen. Eignet sich für heutige Verhältnisse allenfalls noch zum Rummosern.
... macht nix, du bist entschuldigt.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Billie Holiday »

jorikke hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 16:57 Ja, natürlich, wenn man Kohle zweimal abgreifen will ist es natürlich unzumutbar im Halbjahresabstand einen Zettel mit persönlichen Angaben zweimal auszufüllen. Außerdem scheint mir dein persönliches Unbehagen schon Lichtjahre zurück zu liegen. Eignet sich für heutige Verhältnisse allenfalls noch zum Rummosern.
... macht nix, du bist entschuldigt.
Daten abspeichern ist den Ämtern offenbar unzumutbar.

Sei froh, dass du wenig mit Ämtern zu tun hast.
Ich kenne zwei Fälle schwerstkranker Männer, die an der Bürokratie verzweifeln.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jorikke »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 17:23 Daten abspeichern ist den Ämtern offenbar unzumutbar.

Sei froh, dass du wenig mit Ämtern zu tun hast.
Ich kenne zwei Fälle schwerstkranker Männer, die an der Bürokratie verzweifeln.
Ich kenne auch alle möglichen Beispiele die man immer für gegenteiliges anwenden kann.
Die Beispiele von Jack 000 stammen aus dem Jahre Schnee, der Zeit der Zettelkästen.
Für heute gänzlich irrelevant.
Es ist immer eine Sicht aus persönlicher Erfahrung. Alt werden ist nicht zu empfehlen. Man kann aber nicht ausweichen. Meine Frau hatte eine Krebs OP und parallel dazu eine Alzheimer Diagnose.
Ich hatte eine Herz OP ( Bypass +neue Herzklappe.
Dazu noch eine Krebs OP (Prostata)
Alles überstanden, wieder fit wie ein Turnschuh.
...und du unterstellst einfach mal so wir hätten mit Ämtern, bzw. zuständigen Stellen, nichts zu tun gehabt.
Jetzt meine Erfahrung. Uns wurde geholfen, keinerlei Leerlauf, bürokratisch alles topp organisiert.
Es war keine leichte Zeit aber die Begleitumstände, also genau die, über die der Typ vom Leder zieht,
haben es sehr erleichtert.
Es ist wohl eine Lebenseinstellung.
Der Eine zieht alles und damit auch sich selbst runter, der Andere begreift, es ist ein großes Privileg in einem Staat wie dem Unseren leben zu dürfen.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Billie Holiday »

Ja, es könnte schlimmer sein.
Aber so staatshörig bin ich nicht, dass ich alles unkritisch sehe.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Tom Bombadil »

jorikke hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 18:13Alles überstanden, wieder fit wie ein Turnschuh.
Das freut mich, dass es euch wieder gut geht :thumbup:
Jetzt meine Erfahrung. Uns wurde geholfen, keinerlei Leerlauf, bürokratisch alles topp organisiert.
Rein interessehalber: welche Ämter sind bei solchen Krankheiten bzw. dem Genesungsprozess involviert?
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jack000 »

jorikke hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 18:13 Die Beispiele von Jack 000 stammen aus dem Jahre Schnee, der Zeit der Zettelkästen.
Für heute gänzlich irrelevant.
Nein, die Beispiele stammen von 2022 und genauso wenig wie du sind wie in der Lage meinen Namen/Nick zu schreiben (Und Adresse sowieso nicht).
Auf einem Formular ja, auf dem anderen Formular nicht!
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jack000 »

jorikke hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 16:57 Ja, natürlich, wenn man Kohle zweimal abgreifen will ist es natürlich unzumutbar im Halbjahresabstand einen Zettel mit persönlichen Angaben zweimal auszufüllen.
Ja, das ist unzumutbar wenn man aktuelle Standards anlegt, aber die sind dir unbekannt ...
Außerdem scheint mir dein persönliches Unbehagen schon Lichtjahre zurück zu liegen.
Nein, nur wenige Monate reichen aus um bei Behörden als völlig unbekannt zu gelten. Das dich das völlig überfordert ist jedem hier klar! Als Beamter bist du da ja Profi!
... macht nix, du bist entschuldigt.
Für deine Seniliät kann kein Bürger was ... Nein, es ist nicht die Schuld des Bürgers!
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 18:56 Ja, das ist unzumutbar wenn man aktuelle Standards anlegt, aber die sind dir unbekannt ...


Nein, nur wenige Monate reichen aus um bei Behörden als völlig unbekannt zu gelten. Das dich das völlig überfordert ist jedem hier klar! Als Beamter bist du da ja Profi!


Für deine Seniliät kann kein Bürger was ... Nein, es ist nicht die Schuld des Bürgers!
Kumpel, wir sind beide Göttinger. Ich habe 45 Jahre für eine dortige Fa. gearbeitet. 1960 als Stift mit monatlich 15,-DM angefangen. 1980 erstmals 100.000.- DM verdient. Hier im Südwesten die Vertretung übernommen. Hatte man mir angetragen weil ich so ein beamtetes Wesen war. Du bist ein echter Durchblicker.
Tja, wie das so ist, mancher hinterlässt Eindruck und man vergisst ihn nicht. Andere Typen werden freudig vergessen, kaum haben sie den Raum verlassen.
Gewöhn dich einfach daran Formulare immer wieder neu ausfüllen zu müssen.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Lupus »

jorikke hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 20:26 Kumpel, wir sind beide Göttinger. Ich habe 45 Jahre für eine dortige Fa. gearbeitet. 1960 als Stift mit monatlich 15,-DM angefangen. 1980 erstmals 100.000.- DM verdient. Hier im Südwesten die Vertretung übernommen. Hatte man mir angetragen weil ich so ein beamtetes Wesen war. Du bist ein echter Durchblicker.
Tja, wie das so ist, mancher hinterlässt Eindruck und man vergisst ihn nicht. Andere Typen werden freudig vergessen, kaum haben sie den Raum verlassen.
Gewöhn dich einfach daran Formulare immer wieder neu ausfüllen zu müssen.
Mit welchem Recht? Nur, weil du das sagst? Wir werden mittlerweile schon von migrierenden Ukrainern mitleidig belächelt, weil wir datentechnisch so hinterwäldlerisch sind, dass die denken, sie wären in die falsche Richtung geflüchtet.

Anderes Gebiet: Welcher Idiot hat eigentlich festgelegt, dass man Kfz-Kennzeichen fremder Autos nicht fotografieren oder filmen darf? Was soll das? Dann müsste man auch sicherstellen, dass jeder die Augen zumacht, wenn ein Auto vorbeifährt, denn wenn man das Kennzeichen nicht fotografieren darf, darf man es auch mit den Augen nicht sehen. Total weltfremd, und gibt es so nur in D.

Auf der anderen Seite wurde vor kurzem erst höchstrichterlich entschieden, dass die Schufa und andere Kreditauskunfteien nie hätten existieren dürften, weil sie Daten wildfremder Menschen auswerten, ohne dass diese was davon wüssten, oder den Score-Prozess je zu sehen bekämen. Die Schufa kann nur nicht verboten werden, weil sie schon jahrzehntelang existiert. Als wenn das bei anderen Verboten jemals interessiert hätte, wie lange etwas schon falsch praktiziert wurde. Der Richter war erstmal vorsichtig, und verbietet es nur, den score-Prozess maschinell per Logarithmus oder KI laufen zu lassen. Für das komplette Schufa-Verbot hätte er wohl seine Karriere riskiert.
Bitte sehen Sie weiter! Es gibt hier nichts zu gehen!
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jorikke »

Lupus, du könntest schon etwas aufmerksamer lesen. Wie Jack 000 selber schrieb, bezog sich sein Formulare ausfüllen auf einen Vorgang der 25 Jahre zurück liegt.
So zu tun als sei das heute immer noch so, ist unterirdisch.
Warum manche Ämter sich nicht untereinander austauschen dürfen, frag mal die Datenschützer.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Billie Holiday »

jorikke hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 10:29 Lupus, du könntest schon etwas aufmerksamer lesen. Wie Jack 000 selber schrieb, bezog sich sein Formulare ausfüllen auf einen Vorgang der 25 Jahre zurück liegt.
So zu tun als sei das heute immer noch so, ist unterirdisch.
Warum manche Ämter sich nicht untereinander austauschen dürfen, frag mal die Datenschützer.
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Datenschützer sind dem Gesetzgeber übergeordnet?

Gut, als Rentner hat man viel Zeit und Muße, Formulare ordentlich auszufüllen. Ich finde sowas auch ärgerlich und bin sicher, man könnte vieles vereinfachen.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jorikke »

Billie Holiday hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 10:33 Datenschützer sind dem Gesetzgeber übergeordnet?

Gut, als Rentner hat man viel Zeit und Muße, Formulare ordentlich auszufüllen. Ich finde sowas auch ärgerlich und bin sicher, man könnte vieles vereinfachen.
Wer ein Amt, eine Behörde oder ähnliches besucht und einen Fragebogen ausfüllen muss, wartet fast immer einige Zeit, bis er aufgerufen wird. Diese Zeit mit dem Ausfüllen zu überbrücken ist wahrhaft eine ungeheure Zumutung.
Das ist gar kein Problem, es wird nur dazu gemacht.
Das zu begreifen muss man kein Rentner sein.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Bogdan »

Lupus hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 00:41
Auf der anderen Seite wurde vor kurzem erst höchstrichterlich entschieden, dass die Schufa und andere Kreditauskunfteien nie hätten existieren dürften, weil sie Daten wildfremder Menschen auswerten, ohne dass diese was davon wüssten, oder den Score-Prozess je zu sehen bekämen. Die Schufa kann nur nicht verboten werden, weil sie schon jahrzehntelang existiert. Als wenn das bei anderen Verboten jemals interessiert hätte, wie lange etwas schon falsch praktiziert wurde. Der Richter war erstmal vorsichtig, und verbietet es nur, den score-Prozess maschinell per Logarithmus oder KI laufen zu lassen. Für das komplette Schufa-Verbot hätte er wohl seine Karriere riskiert.
Laut eines Gutachters am Europäischen Gerichtshof verstoßen Score-Werte der Schufa gegen Europarecht. Auch das Speichern von Insolvenzeinträgen wird kritisiert. Ein Urteil wird erwartet.
.... Ein Urteil wird in einigen Monaten erwartet. Gutachten des Generalanwalts sind für die Richter nicht bindend, oft folgen sie ihnen aber.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fi ... t-101.html
Da wurde noch gar nichts höchstrichterlich entschieden. Wie das Gericht entscheidet, bleibt abzuwarten.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Tom Bombadil »

jorikke hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 13:01 Wer ein Amt, eine Behörde oder ähnliches besucht und einen Fragebogen ausfüllen muss, wartet fast immer einige Zeit, bis er aufgerufen wird.
In Singapur muss man kein Amt und keine Behörde mehr besuchen, muss nicht sinnlos warten und Formulare ausfüllen, das geht alles online.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 16:23 In Singapur muss man kein Amt und keine Behörde mehr besuchen, muss nicht sinnlos warten und Formulare ausfüllen, das geht alles online.
Wunderschön fand ich die Prozedur für die Erlangung meines Reisepasses, um ein paar Tage in Schottland zu sein:

Biometrische Passfotos (4 Stück, weniger geht nicht) für 15,-€. Im Einwohnermeldeamt eines eingescannt, ich hab alle 4 Fotos mit nach Hause genommen und sofort ins Altpapier geworfen. :D
Für den Pass 60,- bezahlt, also insgesamt 75,-.
Diese ganze Verblödung kostet Zeit, Geld, manchmal Nerven. Mal abgesehen davon - scheiß Brexit. Wieso geht plötzlich kein Perso mehr, absurd und Schikane. Nun denn, Schottland ist es mir wert.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich konnte immerhin den Termin online vereinbaren und scans der alten Dokumente mitschicken.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Politikus »

Zu der Faden-Frage
"Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?"
Meiner Meinung nach nicht. Datenschutz und Privatsphäre sind sehr wertvolle Güter des Bürgers, die unbedingt geschützt gehören.

Es ist so, wie mit vielem: man merkt erst dann, was man an an einer Sache hat, wenn man diese verloren hat.

Und dann ist es schwer - bis gar nicht - möglich, so etwas wieder rückgängig zu machen, wie die Erfahrung zeigt.

Die Behörden mögen andere Wege finden, ihre Pflichten zu erfüllen. Diese gibt es ja bekanntlich auch.
Zuletzt geändert von Politikus am Mi 29. Mär 2023, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
Johannes76

Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Johannes76 »

Hallo in die Runde,
nach meiner Erfahrung -meiner persönlichen- nahm die Sensibilisierung in Sachen Datenschutz mit der gesetzlichen Fokussierung des Themas eher ab als zu,
so paradox das auch sein mag. Das eine sind die großen Linien in Sachen Digitalisierung, das andere ist der ganz banale Alltag im kleinen.
Dr. Google hält sich meines Erachtens sogar mehr an die Regeln als der eigene Chef und die eigenen Kolleg/Innen.
Johannes
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von jack000 »

Ich kann nur wiederholen: Datenschutz findet dann nur statt wenn es für meine Interessen eingesetzt wird = Wenn ich mal Arbeitslosengeld beantrage, dann streiten die ab, das ich überhaupt existiere (=Ich muss nachweisen das es mich gibt und das ich schon mal in Deutschland gearbeitet habe), bzw. wenn ich irgendwo mal zu schnell gefahren bin, kennen die mich zu 100% und wissen alles über mich (Vom Auto, von der Autofarbe, davon wie ich aussehe, wie schnell ich gefahren bin, wann und wo ich gewesen bin, ob ich einen Beifahrer/Beifahrerin hatte, etc ....)
=> Datenschutz wird in Deutschland äußerst unterschiedlich interpretiert/umgesetzt!
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Politikus »

jack000 hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 19:04 Ich kann nur wiederholen: Datenschutz findet dann nur statt wenn es für meine Interessen eingesetzt wird = Wenn ich mal Arbeitslosengeld beantrage, dann streiten die ab, das ich überhaupt existiere (=Ich muss nachweisen das es mich gibt und das ich schon mal in Deutschland gearbeitet habe), bzw. wenn ich irgendwo mal zu schnell gefahren bin, kennen die mich zu 100% und wissen alles über mich (Vom Auto, von der Autofarbe, davon wie ich aussehe, wie schnell ich gefahren bin, wann und wo ich gewesen bin, ob ich einen Beifahrer/Beifahrerin hatte, etc ....)=> Datenschutz wird in Deutschland äußerst unterschiedlich interpretiert/umgesetzt!
Ich nehme an, beim Ersteren (Arbeitslosengeld) geht es hauptsächlich darum, Missbrauch zu vermeiden.

Und beim Letzteren (zu schnelles Fahren) geht es darum, möglichst sicher und beweiskräftig den Schuldigen zu finden, und ggf. zu maßregeln.

Geht leider nicht anders... würde man es den Menschen selbst überlassen, wie schnell sie fahren, dann gäbe es bald -zig mehr Unfälle und Tote.

Es gab meines Wissens mal einen Modellversuch in einer Kleinstadt: da wurde die Geschwindigkeitbegrenzung aufgehoben. Nachdem bald der erste tödliche Unfall erfolgte, ruderte man sehr schnell wieder zurück.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Christdemokrat »

Billie Holiday hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 17:42 Wunderschön fand ich die Prozedur für die Erlangung meines Reisepasses, um ein paar Tage in Schottland zu sein:

Biometrische Passfotos (4 Stück, weniger geht nicht) für 15,-€. Im Einwohnermeldeamt eines eingescannt, ich hab alle 4 Fotos mit nach Hause genommen und sofort ins Altpapier geworfen. :D
Für den Pass 60,- bezahlt, also insgesamt 75,-.
Diese ganze Verblödung kostet Zeit, Geld, manchmal Nerven. Mal abgesehen davon - scheiß Brexit. Wieso geht plötzlich kein Perso mehr, absurd und Schikane. Nun denn, Schottland ist es mir wert.
Wieso muß man für einen Reisepaß oder Personalausweis überhaupt nochmal extra Gebühren bezahlen? Für den Betrieb der öffentlichen Verwaltung zahlen wir doch alle bereits Steuern.

Absurd finde ich auch, daß jeder Bürger bei der Beantragung eines neuen Personalausweises zwangsweise seine Fingerabdrücke abgeben muß wie ein Schwerverbrecher. In was für einem Land leben wir inzwischen?
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von sünnerklaas »

Christdemokrat hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 22:20
Absurd finde ich auch, daß jeder Bürger bei der Beantragung eines neuen Personalausweises zwangsweise seine Fingerabdrücke abgeben muß wie ein Schwerverbrecher. In was für einem Land leben wir inzwischen?
Kriminalprävention.
Ich würde sogar für jeden Bürger die verdachtsunabhängige DNA-Abgabe einführen. Damit macht es keinen Sinn mehr, Straftaten zu begehen. Der Täter wird sofort per DNA-Datenbankabgleich überführt. Das Berufsfeld der Einbrecher, Autoknacker, Vergewaltiger etc. sowie große Teile der organisierten Kriminalität wären nachhaltig zerstört.
Nur ein Beispiel: durch die massivsten Sicherheitsvorkehrungen nach 9/11 gibt es das Kriminalitäts- und Terrorismusfeld "Flugzeugentführung" nicht mehr.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Politikus »

sünnerklaas hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 23:33Ich würde sogar für jeden Bürger die verdachtsunabhängige DNA-Abgabe einführen. Damit macht es keinen Sinn mehr, Straftaten zu begehen. Der Täter wird sofort per DNA-Datenbankabgleich überführt.
Hört sich im ersten Moment ganz gut an, aber wie weit ist die moderne Forensik heutzutage? Lassen sich DNA-Spuren auch ganz vermeiden, manipulieren oder gezielt legen? Dann hast Du statt eines unaufgeklärten Falles möglicherweise einen Unschuldigen hinter Gittern.
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Re: Haben wir Deutschen zu viel Datenschutz/Privatsphäre?

Beitrag von Bogdan »

sünnerklaas hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 23:33 Kriminalprävention.
Ich würde sogar für jeden Bürger die verdachtsunabhängige DNA-Abgabe einführen. Damit macht es keinen Sinn mehr, Straftaten zu begehen. Der Täter wird sofort per DNA-Datenbankabgleich überführt. Das Berufsfeld der Einbrecher, Autoknacker, Vergewaltiger etc. sowie große Teile der organisierten Kriminalität wären nachhaltig zerstört.
Nur ein Beispiel: durch die massivsten Sicherheitsvorkehrungen nach 9/11 gibt es das Kriminalitäts- und Terrorismusfeld "Flugzeugentführung" nicht mehr.
Die Speicherung der DNA-Identifizierungsmuster für zukünftige Ermittlungsverfahren ist ein Eingriff in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung (Art. 2 Abs. 1 GG (Freie Entfaltung der Persönlichkeit) in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG (Menschenwürde)). Zur Rechtfertigung eines solchen Grundrechtseingriffs führt das BVerfG an, dass dieser noch nicht in den absolut geschützten Kernbereich der Persönlichkeit eingreife. Es hält jedoch eine strikte Verhältnismäßigkeitsprüfung für unerlässlich. Insbesondere hat es in mehreren Entscheidungen betont, dass gemäß Gesetz nur bei Straftaten von erheblicher Bedeutung ein solcher Eingriff möglich ist. Das BVerfG betonte, dass auch "das Vorliegen eines Regelbeispiels im Sinn von § 81 g Abs. 1 StPO nicht in jedem Fall von einer einzelfallbezogenen Prüfung der Erheblichkeit der Straftat entbindet".(4)

https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/i ... sicherheit
Gott sei dank sieht, dass das BVerfG anders und stärkt die Grundrechte in einer Demokratie.
hier das Aktenzeichen: BVerfG, 2 BvR 429/01 vom 20.12.01

https://www.politische-bildung-brandenb ... hungsstaat
Zuletzt geändert von Bogdan am Do 30. Mär 2023, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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