Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

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Vongole
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Vongole »

deadbabylon hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 00:40 Wow, damit ist sie doch glatt einen Prozentpunkt vor das (damalige) Wählerpotenzial von Horst Schlämmer geraten.
Aber das sie dafür wirklich so häufig ihre Arbeit schwänzen musste, während er tatsächlich etwas zu sagen hatte und in seinem Leben auch viel erfolgreicher war als sie? :D
Sie könnte es ja mal mit "Hurz" probieren. :D
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harry52
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von harry52 »

deadbabylon hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 00:40 Aber das sie dafür wirklich so häufig ihre Arbeit schwänzen musste, während er tatsächlich etwas zu sagen hatte und in seinem Leben auch viel erfolgreicher war als sie? :D
"Wagenknecht räumt ein, ganze Sitzungswochen versäumt zu haben. Sie sei krankgeschrieben gewesen, sagte sie auf Nachfrage."

Siehe auch von 2019: https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 66992.html

Dass sie oft krank war und dass oft für längere Zeit,
war mir auch schon aufgefallen. Sie hat darüber auch schon mal gesprochen und sagte es sei eine "stressbedingte Krankheit".

Damals hatte Sie übrigens auch Zoff mit anderen Linken.
Damals waren es Katja Kipping und Bernd Riexinger, mit denen sie sich so gestritten hatte, dass sie wochenlang krank wurde.

Ich sehe einer Wagenknecht-Partei sehr gelassen entgegen.
Die nimmt AfD und Linke viele Stimmen weg, so dass die Linke möglicherweise sogar ganz kaputt geht, was echt klasse wäre.


Die Wagenknecht-Partei mit einer Vorsitzenden,
die sich ständig mit anderen streitet und oft viele Tage und Wochen zu Hause im Krankenbett verbringt, wird keinen großen Erfolg hat.

Wenn die Ukrainer in den nächsten Wochen stark vorankommen

mit unseren Waffen, dann ist diese Partei sowieso eine Totgeburt. Auch dann, wenn in Russland ein Putsch erfolgt. Dann hat auch Wagenknecht verloren.
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sünnerklaas
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 11. Mär 2023, 23:28 Aber ein Auskommen!
Sie wird - im Gegensatz zu denen, die sie angeblich vertritt, nie in Armut versinken: Jahre im Bundestag sei Dank. Ausserdem hat sie einen Ehemann, dessen Pension auch nicht gering ausfallen dürfte ...
Sie weiß sich halt öffentlichkeits- und medienwirksam zu inszenieren. Das erste Mal fiel das auf, als sie 2004 als Spitzenkandidatin der damals praktisch nur in Ostdeutschland vorhandenen PDS bei der Europawahl antrat: dank ihr fuhr die PDS in Westdeutschland ein Rekordergebnis ein. Der Wahlkampf bestand einfach nur darin, dass sie überall auf Wahlplakaten zu sehen war. Dazu kamen dann irgendwelche eingängige Versatzstücke und Phrasen.
Ergebnis: 6,4%. Bei der Bundestagswahl 2002 hatte die PDS nur 4% erreicht.
Sie ist halt Strategin - in eigener Sache.
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Quatschki
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Quatschki »

sünnerklaas hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 11:38 Sie weiß sich halt öffentlichkeits- und medienwirksam zu inszenieren. Das erste Mal fiel das auf, als sie 2004 als Spitzenkandidatin der damals praktisch nur in Ostdeutschland vorhandenen PDS bei der Europawahl antrat: dank ihr fuhr die PDS in Westdeutschland ein Rekordergebnis ein. Der Wahlkampf bestand einfach nur darin, dass sie überall auf Wahlplakaten zu sehen war. Dazu kamen dann irgendwelche eingängige Versatzstücke und Phrasen.
Ergebnis: 6,4%. Bei der Bundestagswahl 2002 hatte die PDS nur 4% erreicht.
Sie ist halt Strategin - in eigener Sache.
Personenwahlkampf ist seit Westerwelle Standard.
Und das ist ja auch in Ordnung.
Wenn man der Volksvertreterin als Mensch vertraut, weil man weiß, dass sie sich treu bleibt auch bei kontroversen Entscheidungen, die im Wahlkampf vielleicht noch gar keine Rolle spielen, dann muß man keine Parteiprogramme studieren.
Hans-Christian Ströbele war auch so einer, der deshalb auch stets sein Direktmandat geholt hat.

Davon abgesehen reicht es für die Ukraine völlig aus, wenn 51% für Waffenlieferungen und Frackinggas sind. Es müssen sich nicht 99,8% zur Regierungspolitik bekennen.
Das ist ja der Unterschied zu Russland. Demokratien können sich Opposition leisten.
deadbabylon
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von deadbabylon »

harry52 hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 09:39 [...]
Dass sie oft krank war und dass oft für längere Zeit,
war mir auch schon aufgefallen. Sie hat darüber auch schon mal gesprochen und sagte es sei eine "stressbedingte Krankheit".

Damals hatte Sie übrigens auch Zoff mit anderen Linken.
Damals waren es Katja Kipping und Bernd Riexinger, mit denen sie sich so gestritten hatte, dass sie wochenlang krank wurde.
Ich muss gestehen, dass ich jedesmal um- bzw. wegschalte, wenn ich Ihr Gesicht sehe. Diese Agnoranz mit vorgeführter Ignoranz, gepaart mit ihrem Sendungsbewusstsein (und der Verweigerung von Realitäten) kann ich kaum länger als ein paar Sekunden ertragen....
Aber wenn das so stimmt (auch aus dem Artikel): Warum möchte Sie sich eine Parteigründung dann antun? (schon versucht) Oder jetzt sogar eine "Friedensbewegung" auf die Beine stellen? Ich stand selbst mal ein paar Zentimeter vor einem Burnout. Nach meiner Erfahrung prägt das und lässt einen "bewusster" agieren.
Nur das macht sie nicht, weswegen ich ihr ihre Krankheit vielleicht nicht absprechen möchte (aktuell), sie aber dennoch für vorgeschoben opportunistisch halten.
harry52 hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 09:39Ich sehe einer Wagenknecht-Partei sehr gelassen entgegen.
Die nimmt AfD und Linke viele Stimmen weg, so dass die Linke möglicherweise sogar ganz kaputt geht, was echt klasse wäre.
im Grunde genommen kann man realistischerweise nur davon ausgehen. Selbst wenn Wagenknecht Freunde auf Seiten der Querdenker, Covididioten, der Linkspartei (nicht zu verwechseln mit "Linken" an sich) und neuerdings auch den Möchtegernfaschisten der AfD hat: Im Grunde genommen kann sie nur allen diesen Verblendeten Stimmen rauben, nicht aber welche (oder nur sehr wenige), aus den "normalen Lagern" auf ihre Seite ziehen (und selbst wenn ist noch offen, wie lange).
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sünnerklaas
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von sünnerklaas »

deadbabylon hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 12:58 Ich muss gestehen, dass ich jedesmal um- bzw. wegschalte, wenn ich Ihr Gesicht sehe. Diese Agnoranz mit vorgeführter Ignoranz, gepaart mit ihrem Sendungsbewusstsein (und der Verweigerung von Realitäten) kann ich kaum länger als ein paar Sekunden ertragen....
Aber wenn das so stimmt (auch aus dem Artikel): Warum möchte Sie sich eine Parteigründung dann antun? (schon versucht) Oder jetzt sogar eine "Friedensbewegung" auf die Beine stellen? Ich stand selbst mal ein paar Zentimeter vor einem Burnout. Nach meiner Erfahrung prägt das und lässt einen "bewusster" agieren.
Nur das macht sie nicht, weswegen ich ihr ihre Krankheit vielleicht nicht absprechen möchte (aktuell), sie aber dennoch für vorgeschoben opportunistisch halten.
.
Da geht es ihr wohl eher darum, ihr eigenes Ego zu stärken und sich ins Rampenlicht zu stellen. In der LINKEN scheint sie nicht unumstritten zu sein und gilt dort als schwierig und als nicht die Allerfleißigste. Führungsstärke hat sie in ihrer Zeit als Fraktionsvorsitzende auch nicht gezeigt. Disziplin und Routinearbeiten sind wohl nicht so ihr Ding. Sie geht lieber schwätzen und inszeniert sich selbst.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Herbert183 »

In der heutigen taz ist ein Interview mit einem russischen Anarchisten abgedruckt, der in der Ukraine gegen die russischen Invasoren kämpft.
https://taz.de/Russischer-Anarchist-ver ... /!5918395/
Vom ersten bis zum letzten Satz lesenswert!
Ich schließe mich da gerne einem Leserkommentar in der taz an:
"Danke für dieses interessante Interview, das linken Gegnern einer militärischen Hilfe für die Ukraine die Schamesröte ins Gesicht treiben sollte, da sie anscheinend die Bedeutung von "hoch die internationale Solidarität" vergessen haben."
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Raskolnikof »

Ich hätte nie gedacht, dass ich mich einmal im Ausland (Finnland) für eine Politikerin fremdschämen muss.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Schnitter »

Raskolnikof hat geschrieben: Mo 20. Mär 2023, 16:22 Ich hätte nie gedacht, dass ich mich einmal im Ausland (Finnland) für eine Politikerin fremdschämen muss.
Guck dir mal deren Youtube Kanal an.

Dann weißt du wie die TATSÄCHLICH drauf ist. ;)
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Misterfritz
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Misterfritz »

Ich finde diese Schlagzeile ja klasse :p
Auch wenn Wagenknecht sagen kann, dass das nur ihr Ex wäre. Aber es ist interessant, dass sie sich beide in dieselbe Richtung entwickelt haben.
Ermittlungen gegen »Reichsbürger«
Behörden durchsuchen Haus von Wagenknechts Ex-Ehemann
Nach SPIEGEL-Informationen ist Sahra Wagenknechts Ex-Ehemann Niemeyer als Zeuge in das Terrorverfahren gegen die »Reichsbürger«-Gruppe um Prinz Reuß verwickelt. Er sollte wohl Kontakt zu Putin herstellen.
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 9b01a4b352
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harry52
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von harry52 »

deadbabylon hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 12:58 Ich muss gestehen, dass ich jedesmal um- bzw. wegschalte, wenn ich Ihr Gesicht sehe. Diese ...
Das komplette Gegenteil von der verlogenen, ignoranten Wagenknecht konnte man kürzlich im TV erleben:

Der ehemalige Schachweltmeister Garri Kasparow
war nämlich bei Maischberger. Er mußte vor 10 Jahren aus Russland fliehen, nur weil er friedlich gegen Putin demonstriert hat und Kritik geübt hat.

Auf ihn hätte man all die Jahre auch mal hören können.
Er hat vieles von dem vorausgesehen, was Putin in Wahrheit ist und tun wird. Er bezeichnete Russland unter Putin als Polizeistaat, der dann in ein faschistisches Regime verwandelt wurde.

Und es gab auch andere Warner wie die Esten, Letten, Polen,...
und ich persönlich habe ab dem Jahr 2006 das auch schon ganz ähnlich gesehen, als Litvinenko uns auf dem Sterbebett vor dem Regime gewarnt hat.

Das, was Wagenknecht und viele andere,
darunter auch Gysi und Bartsch immer geleugnet oder verharmlost haben.

Alles, was Kasparow sagte, kann ich unterschreiben, auch
dass wir jetzt gar keine andere Möglichkeit mehr haben, als dieses Regime in der Ukraine militärisch zu besiegen. Putin wird nie aufhören mit seinem blutigen Traum von Großrussland und es wird ein noch viel größeres Blutbad geben, wenn wir ihn jetzt nicht stoppen.

Bravo Garri und Slava Ukraini !!!
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Bogdan
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Bogdan »

harry52 hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 08:12

Alles, was Kasparow sagte, kann ich unterschreiben, auch
dass wir jetzt gar keine andere Möglichkeit mehr haben, als dieses Regime in der Ukraine militärisch zu besiegen. Putin wird nie aufhören mit seinem blutigen Traum von Großrussland und es wird ein noch viel größeres Blutbad geben, wenn wir ihn jetzt nicht stoppen.

Bravo Garri und Slava Ukraini !!!
Ich erlaube mir einmal die Zitat ins Forum einzustellen. Somit hat
jeder sofort einen Überblick:

https://beruhmte-zitate.de/autoren/garr ... -kasparow/
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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harry52
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von harry52 »

Bogdan hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 09:38 Ich erlaube mir einmal die Zitat ins Forum einzustellen. Somit hat
jeder sofort einen Überblick:
Kasparow ist ein kluger Mann, aber er ist auch kein Gott.
Auch er hat wie wir alle schon einmal was Dummes oder Falsches gesagt. Ich meinte mit "alles unterschreiben" das, was er bei Maischberger sagte und nicht alles, was er je in seinem Leben sagte.

Ich bin areligiös und glaube an keine unfehlbaren Götter.

Auch Garri ist nicht fehlerlos, aber ein sehr beeindruckender kluger Kopf. Eine ähnlich hohe Meinung habe ich über Steven Pinker.

Slava Ukraini
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Bogdan
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Bogdan »

harry52 hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 10:00 Kasparow ist ein kluger Mann, aber er ist auch kein Gott.
Auch er hat wie wir alle schon einmal was Dummes oder Falsches gesagt. Ich meinte mit "alles unterschreiben" das, was er bei Maischberger sagte und nicht alles, was er je in seinem Leben sagte.

Ich bin areligiös und glaube an keine unfehlbaren Götter.

Auch Garri ist nicht fehlerlos, aber ein sehr beeindruckender kluger Kopf. Eine ähnlich hohe Meinung habe ich über Steven Pinker.

Slava Ukraini
Genau so habe ich es auch verstanden. Da ich den Link hatte, habe ich
ihn hier eingestellt. Dies erspart den anderen die Suche.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Darkfire
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Darkfire »

harry52 hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 10:00 Kasparow ist ein kluger Mann, aber er ist auch kein Gott.
Auch er hat wie wir alle schon einmal was Dummes oder Falsches gesagt. Ich meinte mit "alles unterschreiben" das, was er bei Maischberger sagte und nicht alles, was er je in seinem Leben sagte.


Keine Sorge, das hat man so schon verstanden.
Interessant ist eher etwas anderes an dem Einwurf.
Die Putinpropagandahelfer werden sehr eng geführt und sind nicht wirklich für eigene Schlagfertigkeit bekannt.

Woher kommt also dieser Link ursprünglich.
Ist das dem User hier selber eingefallen, oder hat er diesen Link quasi als Argumentationshilfe übernommen ?
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Darkfire
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Darkfire »

Bogdan hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 10:11 Da ich den Link hatte, habe ich
ihn hier eingestellt. Dies erspart den anderen die Suche.
Ja wie selbstlos :thumbup:

Ist gerade sehr beliebt in bestimmten Kreisen.

Ist wie bei Selenskie, man findet genügend dunkle Seiten, man muss also nicht mal lügen.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Schnitter »

Darkfire hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 10:28 Ja wie selbstlos :thumbup:

Ist gerade sehr beliebt in bestimmten Kreisen.

Ist wie bei Selenskie, man findet genügend dunkle Seiten, man muss also nicht mal lügen.
Ich finde da gar kein bedenkliches Zitat, habe aber auch nur Seite 1 durchgescrollt.

Was haben die Putinfans denn da gefunden ?
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harry52
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von harry52 »

Schnitter hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 12:39 Ich finde da gar kein bedenkliches Zitat,
Stimmt!
Habe ich jetzt auch gemerkt. Garri Kasparow ist klug und übrigens auch humorvoll, wie die Zitate zeigen.

Er hat alles, was Wagenknecht nicht hat.
Klugheit, Ehrlichkeit, Emphathie, Humor, Mut, eine gesunde Psyche und eine realistische Einschätzung des faschistischen blutrünstigen Putin-Regime.

Wagenknecht ist in meinen Augen
eine ganz klare Putin Unterstützerin und Unterstützerin seiner Kriege, denn sie ist keineswegs gegen Waffenlieferungen.

Sie lügt, die Wahrheit ist doch,
dass sie nur gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ist. Sie will ja die Sanktionen gegen Russland aufheben. Dann bekommt Putin wieder alles, was er braucht, um mehr Waffen zu bauen und um mehr Menschen zu ermorden. Um später auch Moldawien zu überfallen, ...

Wagenknecht ist eine Kriegstreiberin und mit ihr die AfD und die Linke.
Sie erhoffen sich davon bessere Wahlergebnisse, wenn es noch mehr Flüchtlinge und Tote gibt. So ist das!

Slava Ukraini
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Eiskalt
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Eiskalt »

Publizistin Alice Schwarzer polarisiert im Ukraine-Krieg mit ihrer Haltung gegen die Interessen Kiews. Was treibt sie an, wenn sie Selenskyj kritisiert und Verständnis für Putin zeigt? Wie stellt sie sich das Kriegsende vor? Sie warnt, eine Post-Putin-Macht im Kreml könnte noch heikler werden.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... .A_control

Passt dazu. Man sollte dieser Pluntze keine Bühne geben.

Russland ist der Feind der Freien Welt.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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Misterfritz
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Misterfritz »

Von welcher Bevölkerungsmehrheit spricht die da?

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streicher
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von streicher »

Eiskalt hat geschrieben: Sa 8. Apr 2023, 18:25 https://www.welt.de/politik/deutschland ... .A_control

Passt dazu. Man sollte dieser Pluntze keine Bühne geben.

Russland ist der Feind der Freien Welt.
Das ist schon eine schräge Argumentation: weil es sonst noch schlimmer werde, solle man also einem Feind der freien Welt samt seinen Kriegsverbrechen freien Lauf lassen? Die tickt nicht richtig.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Schnitter »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 12. Apr 2023, 20:51 Von welcher Bevölkerungsmehrheit spricht die ?
Die typische Leerdenker/Wutbürger Hybris.

Die sind einfach total lost.
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Darkfire
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Darkfire »

streicher hat geschrieben: Mi 12. Apr 2023, 21:05 Das ist schon eine schräge Argumentation: weil es sonst noch schlimmer werde, solle man also einem Feind der freien Welt samt seinen Kriegsverbrechen freien Lauf lassen? Die tickt nicht richtig.
„Nicht einmal mithilfe des Westens könnte die Ukraine Russland besiegen“

Ja wenn wir nicht machen was Putin sagt, kommt er Oberkörperfrei auf einem Bären angeritten und erwürgt alle mit bloßen Händen.
Erinnert immer stärker an die Situation vor dem Fall von Berlin als es hieß wir müssen nur dem Führer vertrauen dann wird alles gut.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Bogdan »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 12. Apr 2023, 20:51 Von welcher Bevölkerungsmehrheit spricht die da?

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... r-100.html

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... o-100.html
Eine Mehrheit der Deutschen will, dass Berlin sich stärker für Gespräche zwischen Moskau und Kiew einsetzt.
https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... a5fdd02225
Das meint Sie.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Cobra9 »

Was sie meint ist was anderes wie die Mehrheit der Deutschen :rolleyes:
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kohlhaas »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 12. Apr 2023, 20:51 Von welcher Bevölkerungsmehrheit spricht die da?
Wagenknecht hat noch nie für jemanden außer sich selbst gesprochen. Sie will Vorreiterin sein und verlangt eine arbeitende Partei hinter sich, die ihre Arbeit macht und nur ja nicht aufmuckt. Sie will Wasserträger, keine denkenden Mitmenschen. Deshalb wird das auch nie was mit ihren Überlegungen zur Gründung einer neuen Partei. Die Frau hält sich selbst für den Nabel der Welt. Tiefergehende politische Überlegungen gibt es da nicht. Das Programm heißt "Wagenknecht". Wie mehrheitsfähig das ist, wissen wir ja inzwischen.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kritikaster »

Pazifismus - Eine schöne Utopie!

Ohne Waffen ist gegen Verbrecherpack wie Putler und seine faschistische Diktatur nur Unterwerfung möglich. Das kann niemand mit mehr als einer halben Gehirnzelle wollen:
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Darkfire »

Jedes Mal wenn man mit irgendwelchem Leuten diskutiert welche mehr oder weniger offen einen Putin unterstützen, kommt man am ende zu selben Ergebnis.

Die USA ist böse und steckt hinter allem.
Ist in irgendjemanden Leben etwas schief gelaufen, dann ist unser westliches System schuld und somit die USA als der größte Symbolträger.

Bei jeder Argumentation erscheint dann plötzlich ein „ABER“ und dann dreht sich das ganze komplett und plötzlich ist der Westen und die USA schuld an allem.

Putin war ja eigentlich ein ganz netter, wollte doch nur auf Augenhöhe sein, aber dann hat man ihn ganz fies behandelt.

Das ein hoher Geheimdienstler der im Westen Agenten angeworben hat, vielleicht genau das sagt was man im Westen gerne hört, daß ist völlig unmöglich.
Jeder weis Putin ist eine total ehrliche Haut.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kohlhaas »

Kritikaster hat geschrieben: Do 20. Apr 2023, 05:29 Pazifismus - Eine schöne Utopie!

Ohne Waffen ist gegen Verbrecherpack wie Putler und seine faschistische Diktatur nur Unterwerfung möglich. Das kann niemand mit mehr als einer halben Gehirnzelle wollen:
Mir scheint, dass der Begriff "Pazifismus" in der sehenswerten Doku zu weit ausgelegt wird. Er wird auch Protagonisten zugebilligt, die ihn nur als Etikett tragen und nicht wirklich meinen, was damit verbunden ist. Sei bemänteln damit politische Absichten und Hintergedanken.

Wenn beispielsweise Margot Käßmann sich zur Pazifistin erklärt, dann glaube ich ihr, dass sie es auch ernsthaft so mein. Ich kann diese Haltung respektieren. Das ist ein zentraler Punkt ihres Glauben. Matthäus 5,39 und so: "Sondern wenn dir einer einen Schlag auf die rechte Wange gibt, halte ihm auch noch die linke hin!" Ich zweifele nicht daran, dass ein Mensch wie Käßmann an diesen Grundsatz zutiefst glaubt. Sie würde ihre Lebensgrundsätze verraten, wenn sie den Einsatz von Waffen irgendwie rechtfertigen würde. Wie gesagt: In solchen Fällen respektiere ich den so genannten Pazifismus, auch wenn ich die Haltung selbst nicht teile.

Davon muss man aber das unterscheiden, was Leute wie Wagenknecht, Schwarzer und ihre "Gefolgschaft" tun. Das sind keine Pazifisten. Die haben ganz andere Motive. Der Dame Wagenknecht unterstelle ich Machtstreben. Die "Bedeutung", die sie so verzweifelt haben will, kann sie nur am Rand des politischen Spektrums bekommen. Ob es sich um den rechten oder den linken Rand handelt, ist ihr vermutlich sogar egal. Schwarzer will nur noch ein letztes mal die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bekommen. Und in der Hammelherde, die diesen beiden Gestalten blökend hinterher läuft, gibt es die unterschiedlichsten Motive. Nichts davon hat mit Pazifismus zu tun. Da spielen Hass gegen die USA und gegen Deutschland, Frustration über die eigene Lebenssitzuation, grundlegende Ablehnung demokratischer Prinzipien, himmelschreiende Dummheit etc. hinein und vermengen sich zu einer sprach- und argumentlosen Anti-Haltung. Die Masse dieser Leute sind nicht "für Frieden" sondern nur "gegen das System". Wie die Doku zeigt, können sie diese Haltung nichtmal begründen. Es ist quasi ein bedingter Reflex, wie Pawlow ihn bei seinen Hunden nachgewiesen hat.

Ja. Pazifismus - eine schöne Utopie. Man muss danach streben und sich dabei bewusst sein, dass das Ziel nie erreicht werden kann. Nichtmal Tauben leben völlig gewaltfrei. Und die sind so ziemlich die friedfertigsten Lebewesen, die ich kenne.
Slava Ukraini
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kritikaster »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 20. Apr 2023, 12:52 Mir scheint, dass der Begriff "Pazifismus" in der sehenswerten Doku zu weit ausgelegt wird. Er wird auch Protagonisten zugebilligt, die ihn nur als Etikett tragen und nicht wirklich meinen, was damit verbunden ist. Sei bemänteln damit politische Absichten und Hintergedanken.

Wenn beispielsweise Margot Käßmann sich zur Pazifistin erklärt, dann glaube ich ihr, dass sie es auch ernsthaft so mein. Ich kann diese Haltung respektieren.
Natürlich kann man die Haltung grundsätzlich respektieren. Sie besteht halt nur nicht den Praxistest, wie auch das Beispiel des ukrainischen Pazifisten aufzeigt, der seine lebenslang vertretene Grundhaltung, aufgrund der russischen Barbarei, so weit änderte, dass er seinen Irrtum einsah und jetzt freiwillig an der Front Dienst tut. Die Welt ist halt nicht so (und wird es wahrscheinlich nie sein), wie vermutlich wir alle sie uns wünschen.

Deiner weitergehenden Analyse ist zuzustimmen. Die Doku zielt allerdings, wie die gesamte Sendereihe, darauf ab aufzuzeigen, wie das Verhalten der deutschen "Antis" durch die russische Propaganda ausgeschlachtet und zur Volksverdummung - erkennbar nicht nur für die dortige Bevölkerung - benutzt wird.

Dass mit solcher Aufklärung die eigentliche Zielgruppe, die es nötig hätte, das zu verinnerlichen, aufgrund ihrer Verbohrtheit nicht erreicht wird, ist eine andere, höchst traurige Sache.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 20. Apr 2023, 12:52 (..)

Wenn beispielsweise Margot Käßmann sich zur Pazifistin erklärt, dann glaube ich ihr, dass sie es auch ernsthaft so mein. Ich kann diese Haltung respektieren. Das ist ein zentraler Punkt ihres Glauben. ...
Ich bin da eher beim Theologen Gauck:
Eine richtige Politik unterstütze den Überfallenen. Er selbst habe Schwierigkeiten mit einem politischen Pazifismus. Pazifismus als individuelle Entscheidung sei «achtens- und ehrenwert». «Eine Politik des Pazifismus, die nicht wagt, Partei zu ergreifen, auch wenn ganz klar Opfer und Täter zu erkennen sind, ist für mich ethisch nicht nachzuvollziehen, übrigens auch religiös nicht», so Gauck weiter.
https://www.zeit.de/news/2022-12/30/gau ... ollziehbar
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kohlhaas »

Kritikaster hat geschrieben: Do 20. Apr 2023, 14:40Deiner weitergehenden Analyse ist zuzustimmen. Die Doku zielt allerdings, wie die gesamte Sendereihe, darauf ab aufzuzeigen, wie das Verhalten der deutschen "Antis" durch die russische Propaganda ausgeschlachtet und zur Volksverdummung - erkennbar nicht nur für die dortige Bevölkerung - benutzt wird.
Ja, weiß ich alles. Ich wollte auch gar nicht widersprechen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass "Pazifismus" nicht durch deutsche "Antis" definiert werden kann. Wie soll ich das verdeutlichen? Tschuldigung, aber ich schreibe gerade, während ich noch versuche zu denken... (selbstkritisch gemeint).

Was ich meine, ist folgendes: Ich glaube, dass Frau Käßmann (und viele andere) tatsächlich aus innerer Überzeugung die linke Wange hinhalten würde, wenn ihr gerade auf der rechten Seite alle Zähne ausgeschlagen worden wären. Ich glaube aber nicht, dass Wagenknecht oder Schwarzer oder ihre mähenden Schlafschafe sich über diese Frage je Gedanken gemacht haben. Die fühlen sich doch schon auf die Wange geschlagen, bevor jemand auch nur die Hand gehoben hat.

Sorry, wenn das ungeschlacht klingt. Mir fallen im Moment keine besseren Formulierungen ein. Ich meine nur, dass ich den moralischen Anspruch des Pazifismus verstehe und respektiere. Ich selbst bin kein Pazifist. Mich selbst triggern eher Aussagen wie "Auge um Auge..." an. Aber was ich gar nicht abkann, ist ein vorgeblicher Pazifismus, der mit dem Grundgedanken gar nichts zu tun hat.

Wahrscheinlich ist es mir jetzt wieder nicht gelungen, das verständlich zu machen.

Zusammenfassung:

Ich respektiere, dass Margot Käßmann die linke Wange hinhalten würde.

Ich selbst würde allerdings schon vor dem Schlag auf die rechte Wange schießen. Wenn ich könnte. Si vis pacem para bellum. Deshalb muss man schlagen können, ehe man in die Verlegenheit kommt, schlagen zu müssen. In dieser Lage sind wir nämlich gerade.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von elmore »

Ich respektiere diese "Lebensgrundsätze" einer Käßmann nicht. Was soll das sein?

Dieses Matthäus - Zitat wäre lediglich ein Nachweis dafür, daß Käßmann es vorzieht, ausserhalb jeder menschlichen Realität zu leben. Innerhalb einer Welt, die sie, ohne sich selbst die Hand schmutzig machen zu müssen, beschützt. Vor Gewalt, Mord, Folter, Vergewaltigung durch Verbrecher, denen das Leben und die friedfertige Haltung anderer Menschen an ihrem Arsch vorbeigeht, sofern sie nicht ihren Willen erfüllt bekommen, andere Menschen mit allen Mitteln zu beherrschen. Über sie zu herrschen, als seien sie ein Sacheigentum, mit dem der Vebrecher machen kann, was er will.

Das Recht auf Notwehr und Selbstverteidigung, seiner Lieben, Mann, Frau, Kinder, Großeltern, Freunde, gegen Gewalt bis hin zu Ermordung wird von dieser Matthäus-Passage nicht berührt oder gar negiert.

Die Bedeutung des Matthäus-Gedankens ist Symbol und Zeichen für etwas anderes als sich nicht in einer gewaltsamen Bedrohungssituation wehren zu sollen oder zu dürfen...als Christ:
Es ist ein Bekenntnis dafür, mit anderen Menschen gewaltfrei zusammenzuleben.
Gewalt als Mittel der eigenen Notwehr und des eigenen Lebens und das seiner Mitmenschen als ultima ratio so maximal wie möglich zu vermeiden. Dem Tod und der Ermordung anderer Menschen tatenlos aus (christlichen) Glaubensgründen zuzusehen, belegt die Mätthäus - Aussage nicht.

Wenn es nach der Käßmann-Auslegung ginge, die ihr nachgesagt wird, ob sie das tatsächlich so sieht, ist eine andere Frage, müsste sie jede Polizei und Ordnungsmacht, die den Schutz der Bürger sicherstellt, ebenso rundweg ablehnen wie eben Waffenhilfe zur Notwehr und Selbstverteidigung für die ukrainischen Menschen.

Das furchtbare Menscheitsverbrechen an mehr als 6 Mio. Juden sollte eigentlich jedem Christen vor Augen führen, wo eine irrlichternde Auslegung vom Matthäus Gefahr läuft, zum duldenden Kumpanen von verbrecherischer Gewalt zu werden, bis hin zum widerstandslos hingenommenen eigenen Tod und den anderer wehrloser Menschen.

Derlei märchenhafte Träume sollte man sich gerade als Christ für das Leben nach dem irdenen (friedlichen) Tod aufsparen. Da geht sowas. Aber nicht in dieser Welt, auf der wir alle nur zu Besuch sind und ein Recht auf ein unbedrohtes und freies Leben vor gewalttätigen Menschen haben. Bis wir uns wieder (ebenso friedlich) von dieser Welt verabschieden.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben: Do 20. Apr 2023, 15:11 Ich bin da eher beim Theologen Gauck:
Ich teile Deine Sicht der Dinge völlig und gehe sogar noch weit darüber hinaus. Prägend für mich war die sehr früh (12. Lebensjahr oder so) gewonnene Erkenntnis, dass Menschen immer dann leiden müssen, wenn sie sich nicht wehren können. Gearscht sind im Konfliktfall immer die Menschen, die wehrlos sind! Maßgeblich für mich waren damals die Berichterstattung über den Vietnam-Krieg und eine BBC-Serie über den Zweiten Weltkrieg. Eine Zeitlang habe ich fasziniert zugeschaut, wie Panzer durch das Gelände pflügten oder B-52-Bomber in endlos scheinenden Kette Bomben runterfallen ließen, die dann am Boden so kleine "Wellen" gemacht haben, wie wenn man eine Stein in einen Teich wirft. Genauso fasziniert habe ich zugeschaut, wie in der Nachbarschaft ein riesiger Bagger (ich war damals noch ganz klein und das Ding wirkte deshalb umso riesiger!) ein Abbruchhaus weggerissen hat. Wow, was für eine Kraft. Was für eine Macht.

Und dann kam mir das hier schon verlinkte Foto von Nick Ut vor die Augen. Das kleine verbrannte Mädchen, dass nackt und verzweifelt weinend auf die Kamera zu rannte. Da habe ich mich (damals vielleicht 12 Jahre alt!) gefragt, was dieses kleine Mädchen denn schreckliches getan haben könnte, um so ein Schicksal zu verdienen. Das war doch nur ein kleines Mädchen. Und dann lief im Fernsehen diese BBC-Reihe. Gefühlt ein Jahr lang jeden Samstag eine einstündige Folge über den Weltkrieg. Da habe ich gesehen, wie ehrwürdige weißbärtige alte Männer sich nackt ausziehen mussten, um dann im Laufschritt in die ausgehobenen Gräben zu rennen und dort dann auf den noch zuckenden Leichen ihrer Angehörigen zu stehen und auf den Kopfschuss zu warten.

Ich war damals 12 bis 14 Jahre alt. Aber DAS habe ich nie vergessen. Niemand hat mich da irgendwie "indoktriniert". Ich habe damals für mich ganz persönlich den Schluss gezogen, dass man niemals wehrlos sein darf. Wer wehrlos ist, ist in den Arsch gekniffen. Deshalb wollte ich Sodate werden. Bis mein total lieber versoffener Deutschlehrer mich auf eine andere Bahn gelenkt hat... ;)

Gauck ist ein Realist. Er erkennt, dass seine "Ideale" zwar erstrebenswert, in der wirklichen Welt aber nicht zu verwirklichen sind. Ich bitte um Entschuldigung für diese Wortverwirrung. Gauck war aber auch nie Kirchenführer. Wenn Du Dein Leben ganz der Lehre Christi widmest und die gesamte evangelische Kirche führen willst, dann gibt es für solche Zweifel keinen Raum. Es ist ein Unterschied, ob Du Dich einer Kirche angehörig fühlst, oder ob Du diese Kirche führst.

Nochmal: Ich rechtfertige nichts davon. Das ist nicht meine Welt. Ich denke da eher nach dem Prinzip: Erst schießen und hinterher auf keinen Fall beten. Aber ich kann einfach respektieren, wenn ein Mensch (Pazifist) aus innerer Überzeugung jede Gewalthandlung grundsätzlich ablehne. Ich kann das nicht nachvollziehen, halte es für lächerlich naiv und würde mich dem nie anschließen.

Aber ich respektiere es, wenn jemand aus innerer Überzeugung heraus so eine Haltung einnimmt. Entscheidend ist die innere Überzeugung. Die respektiere ich. Sich selbst würde aus innerer Überzeugung lieber kämpfen. Wagenknecht, Schwarzer und ihre blökende Schafherde haben aber keine innere Überzeugung. Ein Grund mehr, lieber zu kämpfen als sich zu ergeben.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kohlhaas »

elmore hat geschrieben: Do 20. Apr 2023, 15:33 Ich respektiere diese "Lebensgrundsätze" einer Käßmann nicht. Was soll das sein?
Ohne jetzt im Detail darauf eingehen zu wollen: Die Frau ist "Kirchenführerin" einer Religion, die Gewaltfreiheit zu ihrem Grundprinzip erkärt hat. Das ist das zentrale Prinzip dieser Religion! Ob Du oder ich das für stichhaltig halten, ist völlig belanglos. Mir ging es nur darum, dass Frau Käsmann die gesamte Grundlage ihrer Existenz infrage stellen müsste, wenn wie davon abweichen wollte.

Wir reden über Christentum. Wir reden über Glauben. Das ist wichtig! Nicht für Dich, nicht für mich, aber es ist wichtig. In Arabien sprengen sich Menschen selbst in die Luft, um ihren "Glauben" zu verbreiten! Geht es noch bescheuerter?

Hier aber wieder ein Verhandlungsangebot: Ich wollte nur sagen, dass Käßmann aufgrund ihres Glaubens und ihrer Einbindung in die christlich geprägte "Welt" einen für mich nachvollziehbaren, verständlichen und "in sich logischen" Grund hat, gegen jeglichen Einsatz von Waffengewalt zu sein. Ich betrachte diese Haltung als ehrenwert. Ich teile sie aber nicht. Ich unterscheide nur zwischen einem wertegeleitetem Menschen wie Käßmann und Arschlöchern wie Wagenknecht und Schwarzer.

Nochmal: Es geht mir nicht darum, Käßmanns Ablehnung von Waffenlierungen zu rechtfertigen. Nichts läge mir ferner. Ich selbst bin da eher der Wolf als das Schaf. :D

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Käßmanns Ablehung sehr viel besser verständlich ist als die Ablehung von Wagenknecht. Ich teile beides nicht. Aber Käßmann verstehe ich und respektiere sie. Wagenknecht hat keinerlei Respekt verdient.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Billie Holiday »

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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von elmore »

Käßmann's Meinung ist als Grundrecht der freien Meinungsäusserung zu akzeptieren. Respektieren kann ich ihre Haltung nicht. No way.
Aber ich bin auch überzeugter Atheist, der keine "christlichen" Glaubensbelehrungen braucht. Auch wenn ich meinen eigenen Wertekompaß im Laufe meines Lebens einige Male neu und durchaus desillusioniert, und derb ernüchtert, neu und anders ausrichten musste.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von elmore »

Zur "Matthäus-Problematik" und der "linke-rechte-Wange" - Botschaft im Zusammenhang mit der Käßmann:
https://hashivah.org/de/whoever-hits-yo ... ght-cheek/

Der Link sollte funktionieren. Habe diesen nochmals eingestellt. Alles da.

Auszug aus dem Link:
„WER DICH AUF DIE RECHTE WANGE SCHLÄGT …“
Die Midrasch* auf dem Berg, Teil 3


Warum bezog sich Jesus in der Bergpredigt auf die rechte Wange (Matt. 5, 39)? Er hätte doch sagen können, die linke Wange oder die Wangenseite nicht spezifizieren müssen. War dies eine zufällige Wahl oder eine absichtliche?

Stell Dir vor, jemand steht vor Dir und will Dich schlagen. Ob mit geöffneter Hand oder geballter Faust, die meisten Menschen würden Dich wahrscheinlich auf die linke Wange schlagen, nicht auf die rechte. Um Dir auf die rechte Wange zu schlagen, wäre eine Person vermutlich Linkshänder. Nach wissenschaftlichen Schätzungen sind 5 bis 30 % der Bevölkerung Linkshänder. Hat sich Jesus nur auf eine Minderheit gewaltbereiter Linkshänder bezogen?

Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit. Ein Schlag mit der Rückseite der rechten Hand würde typischerweise auf der rechten Wange der anderen Person landen. Doch warum sollte Jesus sich genau auf einen solchen Schlag beziehen? Was bedeutet ein Schlag ins Gesicht mit dem Handrücken? Eine Beleidigung.

Die rabbinischen Diskussionen im Talmud zeigen, dass die Gerichte jener Zeit verschiedene Strafen für unterschiedliche Arten des Angriffs verhängten, basierend auf dem Grad der Demütigung (Bawa Kamma 90a). Schlug ein Mann einen andern mit der Faust, bekam er eine Strafe eines Selas (das sind 4 Susim oder römische Dinare). Gemäß eines beliebten alten Passah-Kinderlieds wäre das ausreichend für den Kauf zweier Babyziegen. Eine andere Strafe für dasselbe Vergehen war deutlich höher: 100 Dinare.
...
Jesus wollte das Verlangen nach Rache mindern. Statt die Thora (das Gesetz) außer Kraft zu setzen, bestätigte er sie (siehe Teile I und II in den vorhergehenden Ausgaben). Das richtige Verständnis der Bergpredigt ist für Christen nicht nur an sich vorteilhaft, sondern beseitigt auch Feindseligkeiten gegenüber Juden, verursacht durch ein falsches Verständnis eines der Schlüsseltexte im Neuen Testament.
Zuletzt geändert von elmore am Fr 21. Apr 2023, 01:32, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kohlhaas »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 20. Apr 2023, 16:49 Ein jeder hat das Recht, seine eigene zweite Wange hinzuhalten, wenn er persönlich durch Gewalt bedroht ist.
Es von anderen zu verlangen ist anmaßend, vor allem, wenn man selbst überhaupt nicht direkt betroffen ist.
Es ist die tiefste Grundlage der christlichen Religion, die andere Wange hinzuhalten. Niemand sagt, dass die Sache mit der linken Wange "befürwortet" werden muss. Ich selbst denke, dass schon die Sache mit der rechten Wange vorbeugend und notfalls mit Gewalt unterbunden werden sollte. Ich selbst würde es jedenfalls tun oder zumindest versuchen.

Es geht mir nur darum, dass ich eine Kirchenfrau wie Käßmann mit ihrer pazifistischen Einstellung für sehr viel glaubwürdiger und ehrenwerter halte als jede Wagenknecht oder jede Schwarzer oder jeden hasserfüllten Hammel aus deren Gefolge.

Es ging mir nur darum, dass ich Frau Käßmann den Anspruch auf Pazifismus tatsächlich glaube. Einer Wagenknecht oder einer Schwarzer oder deren hasserfüllten Hammelherde glaube ich nicht. Nochmal: Ich akzeptiere es, wenn jemand aus grundsätzlichen religösen Erwägungen heraus die linke Wange hinzuhalten bereit ist. Das ist eine Haltung, der ein Prinzip zugrunde liegt. Das Prinzip halte ich für falsch, aber es ist ein Prinzip dieser Person. Ich kann es verstehen, ohne es zu teilen. Ich selbst würde nie die linke Wange hinhalten. Ich würde alles daran setzen, schon den Hieb auf die rechte Wange zu unterbinden.

Es geht um die Frage des Prinzips. Wenn jemand so ein Prinzip hat, dann ist das okay. Ich muss es ja nicht teilen. Käßmann hat meiner Ansicht nach so ein Prinzip. Wagenkrnecht und Schwarzer und ihre blökende Hammelherde haben meiner Ansicht nach überhaupt keine Prinzipien. Da liegt der Unterschied.

Es geht nicht um die Frage, ob Pazifismus "möglich" ist. Es geht um die Frage, wer Pazifismus glaubwürdig vertritt. Wagenknecht, Schwarzer und ihre hasserfüllten Gefolgsleute machen das nicht. Denen kann niemand glauben.

Ich bin gewiss kein Pazifist. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch ehrenwerte Gründe geben kann, pazifistische Haltungen zu vertreten. Ich achte das und favorisiere persönlich trotzdem Waffengewalt als letztmögliche Lösung.

Meine Haltung:

Es gibt zwei Möglichkeiten, umfassenden Frieden herzustellen: Durch eine Änderung der Natur des Menschen oder durch Feuerkraft.

In der Ukraine sieht man derzeit, worau es hinausläuft.

Zum Abschluss nochmal: Was Wagenknecht, Schwarzer und die Hammelherde sagen, hat nichts mit Pazifismus zu tun. Diese Menschen sind ausgeprägt gewalttätig.
Zuletzt geändert von Kohlhaas am Do 20. Apr 2023, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kohlhaas »

elmore hat geschrieben: Do 20. Apr 2023, 17:28 Zur "Matthäus-Problematik" und der "linke-rechte-Wange" - Botschaft im Zusammenhang mit der Käßmann:
https://hashivah.org/de/whoever-hits-yo ... ght-cheek/
Der Link öffnet sich bei mir nicht. Ist aber auch völlig egal.

Wenn Du nicht verstehen kannst, warum Käßmanns zutiefst religiös geprägte Ablehnung gegen Gewalt völlig anders geartet ist als das dümmliche Gefasel von selbsternannten Friedensposteln wie Wagenknecht, dann ist Dir nicht zu helfen. Komm damit selbst klar. Vielleicht gelingt es Dir ja sogar, die Grundaussagen des Christentums umzudeuten. Viel Spaß dabei.

Nur kurz zur Erinnerung: Ich bin weder ein tiefgläubiger Christ noch ein Pazifist. Aber Fakten sind Dir ja inzwischen sowieso völlig scheißegal.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Billie Holiday »

Mag ja sein, dass Frau Käßmanns Pazifismus sich qualitativ von dem anderer unterscheidet.
Wäre für die Ukrainer aber belanglos.
Ohne Hilfe von außen keine Verteidigung.
Ohne Verteidigung Unterwerfung und Verlust und damit Durchsetzung von Putins Zielen.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von harry52 »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 20. Apr 2023, 19:25 Ich akzeptiere es, wenn jemand aus grundsätzlichen religösen Erwägungen heraus die linke Wange hinzuhalten bereit ist. Das ist eine Haltung, der ein Prinzip zugrunde liegt. Das Prinzip halte ich für falsch, aber es ist ein Prinzip dieser Person. Ich kann es verstehen, ohne es zu teilen.
Ich bin sicher, dass Wagenknecht und auch Käßmann
unehrlich sind. Sie fordern nur von anderen, die Wange hinzuhalten. Ich glaube nicht, dass sie so blöd sind, das selber zu tun.

Würden sie beispielsweise von ihrem Partner
regelmäßig geschlagen, dann würden sie es maximal eine Zeit lang aushalten. Übrigens nahezu immer mit dem Ergebnis, dass die Schläge eher noch zunehmen und nicht abnehmen.

Irgendwann würden sie aber abhauen und zur Polizei gehen.
Bei häuslicher Gewalt wird immer wieder gesagt: "Tut es nicht ein einziges Mal. Niemals die Wange hinhalten, denn das macht es nur noch schlimmer. "

Es würde mich wundern, wenn Käßmann das anders sehen würde
und ihren Töchtern beigebracht hat, die Schläge einfach so zu schlucken. Das glaube ich nicht.

Das gilt auch für fast alle Diktatoren.
Die werden auch nicht netter, wenn sich die Opfer ohne Gegenwehr einsperren, foltern und ermorden lassen. Das Prinzip von Jesus hat soweit ich weiß noch nie bei Diktatoren geholfen und auch nahezu nie bei häuslicher Gewalt.

PS:Meist geht es solchen Leuten wie Käßmann auch um die Juden und Israel.
Ein Historiker (weiß nicht mehr wer) hat mal gesagt: "Wenn die Juden sich nicht mit Waffen wehren und in der Gaskammer sterben, dann sind es für Pazifisten "gute" Juden. Wenn sie sich wehren wie es leider Israel oft tun musste, dann sind es "böse" Juden."

Antiamerikanismus und Antisemitismus gibt es oft im Doppelpack in den Gehirnen von verlogenen Dummköpfen.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Darkfire »

Hilfe ist Pflicht. Evangelische Kirche
In der Debatte über die Rechtfertigung von Waffenlieferungen an die Ukraine plädiert der Theologe und Ethiker Friedrich Lohmann für eine militärische Unterstützung und spricht sogar von einer Pflicht dazu. Im Fall der völkerrechtswidrig angegriffenen Ukraine lasse sich gut begründen, "dass es hier eine Pflicht zur Nothilfe gibt, sofern sie den Rahmen der Verhältnismäßigkeit einhält", sagte der evangelische Theologieprofessor von der Universität der Bundeswehr in München. "Die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine fallen klar unter diese Pflicht", ergänzte er.

https://www.evangelisch.de/inhalte/2146 ... nd-pflicht
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von elmore »

Ich habe den oben eingestellten Link zur "MatthäusLinke/rechte Wange-Diskussion" nochmals eingestellt und einen Auszug daraus zitiert.
Bei mir geht der Link vollständig lesbar ohne Probleme.

Daraus der Schlußsatz hier nochmals zitiert:
Jesus wollte das Verlangen nach Rache mindern. Statt die Thora (das Gesetz) außer Kraft zu setzen, bestätigte er sie (siehe Teile I und II in den vorhergehenden Ausgaben). Das richtige Verständnis der Bergpredigt ist für Christen nicht nur an sich vorteilhaft, sondern beseitigt auch Feindseligkeiten gegenüber Juden, verursacht durch ein falsches Verständnis eines der Schlüsseltexte im Neuen Testament.

In diesem Zusammenhang stellt sich generell die Frage, inwieweit dieser Matthäus-Text überhaupt ein Beleg für einen grundsätzlichen "christlichen Pazifismus" sein kann, wie dieser Frau Käßmann in einer Art "journalistischer Bergpredigt" nachgesagt wird?

Die Nicht-Respektsbezeugung gegenüber Käßmanns mutmaßlich "tiefchristlicher" Pazifismushaltung, die man ihr, mit dem diskutierten "Matthäus-Text" begründet, so wohlwollend nachsagt, mit der völlig weggetretenem Geisteshaltung zum Thema Ukraine/Waffenlieferungen an das Land, einem Putin-"Pazifismus" der Täter Opfer-Umkehr von Wagenknecht, Schwarzer&Co. zu verquirlen, indem behauptet wird, man sehe den Unterschied nicht, oder mache diesen nicht, ist - für mich zumindest - belanglos wie ein umgefallener Sack Reis und keine Sekunde einer weiteren Betrachtung wert.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Bogdan »

Darkfire hat geschrieben: Fr 21. Apr 2023, 00:00 Hilfe ist Pflicht. Evangelische Kirche
Falsches Bild wenn man vor der Evangelischen Kirche spricht.
Es wird und wurde in der Evangelischen Kirche darüber diskurtiert.

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen- ... n-100.html

Es gibt auch Gegner der Waffenlieferung hier ist ein Beispiel eines Bischofs

https://www.volksstimme.de/sachsen-anha ... duced=true

und noch ein Beispiel:
https://www.evangelische-friedensarbeit ... 22-0926pdf
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von elmore »

Bogdan hat geschrieben: Fr 21. Apr 2023, 13:06 ...
und noch ein Beispiel:
https://www.evangelische-friedensarbeit ... 22-0926pdf
Aus dieser Quelle:
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich. Matthäus 5,3-5.9-10
:dead: :dead:
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Darkfire »

Bogdan hat geschrieben: Fr 21. Apr 2023, 13:06 Falsches Bild wenn man
Wie man hier so schön sehen kann, manche würden sich mit wirklich allen verbünden solange es in der Sache nützlich ist.
Hauptsache der grosse Verbündete Putin kann seinen Völkermord an den Ukrainern ungehindert durchziehen.

Null Moral, kaltherzig etc.
Dafür ist man gegen Flüchtlinge, gegen Coronaimpfungen, gegen einfach alles was einem gesagt wird.

Es ist eine dreckige kleine Welt in der manche Leben.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von harry52 »

elmore hat geschrieben: Fr 21. Apr 2023, 02:43 Jesus wollte das Verlangen nach Rache mindern. Statt die Thora (das Gesetz) außer Kraft zu setzen, bestätigte er sie (siehe Teile I und II in den vorhergehenden Ausgaben). Das richtige Verständnis der Bergpredigt ist für Christen nicht nur an sich vorteilhaft, sondern beseitigt auch Feindseligkeiten gegenüber Juden, verursacht durch ein falsches Verständnis eines der Schlüsseltexte im Neuen Testament.
Rache mindern tut man, wenn man sagt,
dass der Geschlagene nicht zurückschlagen soll. Die andere Wange hinhalten, ist was anderes. Dabei geht man einen Schritt weiter und wie oben schon gesagt, oft mit schlimmen Folgen.

Und Feindseligkeiten gegen Juden,
gab es in den letzten 2000 Jahren Christentum immer und immer wieder. Es gab unzählige Morde und andere Formen von Diskriminierung.

Wie die Bergpredigt richtig zu verstehen ist,
dass sie angeblich solche Feindseligkeiten mindern soll, ist ganz eindeutig nicht angekommen und hat nicht funktioniert.

Und mal die Frage,

seit wann wird gesagt, wie die Bergpredigt richtig zu verstehen ist?

Wenn deutsche Christen nach 1945 plötzlich aufgefallen ist,
dass sie die Bergpredigt immer falsch verstanden haben und früher immer falsch erklärt haben, dann ging es ihnen um was? Um die Wahrheit?

Oder darum sich irgendwie herauszureden
aus dem Massenmord, den sie zusammen mit Hitler begangen hatten? Der Sinneswandel ist nicht glaubhaft und macht es noch schlimmer. Diesen Christen geht es um sich, um ihr Geld, ihre Jobs und ihre Macht.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Kohlhaas »

Oh Gott, was habe ich losgetreten?

Weder wollte ich eine theologische Debatte über die Bibel-Auslegung anregen noch die religiösen Grundsätze von führenden Kirchenleuten rechtfertigen. Ich wollte bloß sagen, dass ich den "Pazifismus" von Käßmann aufgrund ihrer Vita für wahrhaftiger und glaubwürdiger halte als den plakativ zur Schau gestellten "Pazifismus" von Wagenknecht, Schwarzer und ihrer hasserfüllten Gefolgschaft. Vielleicht belügt Käßmann auch die Welt. Sowas soll es bei Kirchenfürsten ja schon öfter gegeben haben...

Ich selbst bin weder Pazifist noch sonderlich religiös. Ich teile auch die Grundhaltung von Käßmann nicht. Ich kann nur intellektuell nachvollziehen, warum sie sich so einlässt. Ich kann das sogar akzeptieren und billige ihr zu, dass sie es wirklich so meint. Aber ich gehe deshalb nicht mit. Ich gehöre eher der Fraktion an, die sagt, dass es tatsächlich Wichtigeres gibt als in Frieden zu leben. Selbst in Freiheit zu sterben, ist wichtiger. Finde ich jedenfalls.
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Re: Gedanken von Wagenknecht und co. zu Waffenlieferungen

Beitrag von Misterfritz »

Wagenknecht muss sich wohl wieder in die Nachrichten bringen ...
Vor Verleihung in Aachen
Wagenknecht hält Selenskyj als Karlspreisträger für ungeeignet
Wolodymyr Selenskyj kämpft für das Überleben seines Landes und soll dafür mit dem Karlspreis geehrt werden. Sahra Wagenknecht hält das für eine schlechte Idee – und legt dem ukrainischen Präsidenten Verhandlungen mit Russland nahe.
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 89ff269b35
Und ich halte Wagenknecht für ungeeignet, das überhaupt beurteilen zu können.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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