Kohleausstieg

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Frank_Stein
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Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Ich finde des richtig, auf die Verbrennung fossiler Energieträger zur Energieträger so weit wie möglich zu verzichten. Aber es gibt Zeiten, wo es kaum eine Alternative gibt.
Daher bin ich dagegen, einen fixen Ausstiegstermin zu nennen. Stattdessen sollte man den CO2-Preis weiter anheben.
Kohlekraftwerke abzuschalten ist fahrlässig. Es gibt ja die Möglichkeit, darin Pflanzenkohle zu verbrennen.

Ansonsten: So lange die Sonne scheint, kann man den Großteil der Energie über Solarkraftwerke bereitstellen. Zunehmend auch durch Pufferspeicher wie Kondensatoren (mit sehr hohen Zyklenraten) oder Batterien, Pumpspeicher, Wasserstofferzeugung über Brennstoffzellen.

Im Winter hat man dagegen nur sehr wenige Sonnenstunden, die kaum reichen, den gestiegenen Energiebedarf für E-Autos und Wärmepumpe zu erzeugen. In diesen Zeiten brauchen wir noch viele Jahre die Kohle oder Gaskraftwerke, wobei auch Biogasanlagen jetzt schon einen wichtigen Beitrag leisten.

Welche Wirkung hat ein fester Termin für den Kohleausstieg?
Die Wirkung ist, dass man so lange noch Zeit ist, versuchen wird, so viel Strom wie möglich mit Kohle zu erzeugen. Das sind Fehlanreize, die es zu unterlassen gilt.
Macht Kohlestrom teurer über CO2-Zertifikate, damit sich alternative Stromerzeugung durchsetzt, aber bedenkt, dass die Alternativen nicht immer zur Verfügung stehen und wir schließlich keinen Blackout riskieren möchten.
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Quatschki
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Quatschki »

konventionelle Kraftwerkskapazität vorzuhalten, die nur während der "Dunkelflaute" abgerufen wird, macht den Kohlestrom auch ohne CO2-Zertifikate unbezahlbar teuer.
Kraftwerke müssen möglichst kontinuierlich laufen, damit sie ihre Investitionskosten hereinbringen und damit die Anlage im betriebstechnischen Optimum läuft.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Frank_Stein
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Quatschki hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 18:17 konventionelle Kraftwerkskapazität vorzuhalten, die nur während der "Dunkelflaute" abgerufen wird, macht den Kohlestrom auch ohne CO2-Zertifikate unbezahlbar teuer.
Kraftwerke müssen möglichst kontinuierlich laufen, damit sie ihre Investitionskosten hereinbringen und damit die Anlage im betriebstechnischen Optimum läuft.
Wir brauchen nicht nur einen höheren Preis für fossile Kohle, sondern auch einen höheren Preis, für Strom zu bestimmten Tages oder Jahreszeiten bzw. für bestimmte Wetterlagen, denn auch die Nachfrage kann sich in gewissem Umfang an das Angebot richten.
Wir haben nicht unbedingt zu wenig Energie, sondern wir haben mal zu viel, mal zu wenig Energie im Vergleich zur jeweils aktuellen Nachfrage.

Wenn man für fossile Kohle einen CO2-Preis zahlen muss, aber Pflanzenkohle davon ausgenommen ist, könnten diese Kraftwerke anders betrieben werden. Pflanzenkohle kann man aus kohlenstoffhaltiger Biomasse gewinnen, wie beispielsweise den Gärresten einer Biogasanlage.

Wir brauchen für den Notfall Reserven und die Kraftwerke sind da. Sie müssen nicht neu gebaut werden. Man kann die Wartungsarbeiten auf den Sommer verlagern. Ja, der Kohlestrom wird teurer, wenn die Kraftwerke seltener laufen. Aber wie möchte man sonst die nötigen Kapazitäten bereitstellen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht ... und auch kein billiges russisches Erdgas mehr über die Pipelines zu uns kommt.

Die FAZ gibt einem einen täglichen Überblick über den Strommix des Tages. Man könnte den noch auf die einzelnen Tageszeiten umlegen. Man erkennt dort schnell, dass allein über eine Skalierung "Sonne und Wind" nicht jeder Tag abzudecken ist.
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Quatschki
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Quatschki »

Frank_Stein hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 18:26 Wir brauchen nicht nur einen höheren Preis für fossile Kohle, sondern auch einen höheren Preis, für Strom zu bestimmten Tages oder Jahreszeiten bzw. für bestimmte Wetterlagen.
Auch die Nachfrage kann sich in gewissem Umfang an das Angebot richten.
Ich fürchte, da wird bei kleinen Haushalten das Abrechnen des Stroms teurer als der Strom selbst.
Da ist es besser, die Leute zur Anschaffung selbstgenutzter Solaranlagen zu bringen.
Auch wenn so ein "Balkonkraftwerk" kaum etwas bringt, schafft es doch Bewußtsein für intelligente Verbrauchslenkung.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von H2O »

Dem kann ich in vielen Punkten zustimmen. Die genannten Zeitpunkte für den Ausstieg aus der Kohle als Energieträger sind aber doch keine willkürliche Angelegenheit, sondern sie sollen Eckpunkte sein, die die menschgemachte Erderwärmung auf 1,5 °C gegenüber der Erdtemperatur der vorindustriellen Zeit begrenzen sollen. Derzeit müssen wir ernsthaft befürchten, daß wir als Menschheit dieses Ziel sehr deutlich verfehlen. Dadurch ergibt sich wie von allein der Zwang, auf Erneuerbare Energien überzugehen... mit im Grunde den politisch-wirtschaftlichen Instrumenten, die Ihnen für den Wechsel auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise vorschweben.

Wir müssen uns vor Augen halten, daß die Menschen in unserer Gesellschaft bis zur vollzogenen Energiewende (und leider auch Zeitenwende) auf dem erreichten Lebensstandard leben wollen. Das scheint mir nur durch eine neue Bewertung dessen möglich, was wir uns noch erlauben können. Da tickt unbestechlich nun einmal eine Uhr, mit deren Ablauf wir uns abzufinden haben. Dazu kommt noch, daß das glückliche Ende nicht allein von unserem Können und Willen abhängt, sondern die Mitwirkung von bis zu 10 Milliarden Erdbewohner gelingen muß. Diese politische Aufgabe ist nur durch Tatkraft und nachvollziehbar gutes Beispiel zu lösen... wenn überhaupt.

Ich meine deshalb, daß wir Deutschen uns inzwischen auf einen guten Weg gemacht haben, der je nach Erkenntnislage stetig neu bestimmt werden muß. Hoffentlich entwickeln wir viele Techniken und gesellschaftliche Einsichten, die uns zum glücklichen Ende führen werden. Aber, daran sei erinnert, unsere deutsche Gesellschaft allein kann das glückliche Ende nicht erzwingen. Das Gute Beispiel könnten wir natürlich entwickeln und international Mitstreiter gewinnen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Quatschki hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 18:33 Ich fürchte, da wird bei kleinen Haushalten das Abrechnen des Stroms teurer als der Strom selbst.
Da ist es besser, die Leute zur Anschaffung selbstgenutzter Solaranlagen zu bringen.
Auch wenn so ein "Balkonkraftwerk" kaum etwas bringt, schafft es doch Bewußtsein für intelligente Verbrauchslenkung.
Das ist ein guter Punkt. Sonst kostet der Stromzähler am Ende mehr, als das, was man damit einsparen kann.
Die Idee des Balkonkraftwerks hast Du vollkommen richtig beschrieben. Man versucht genau mehr Strom zu verbrauchen, wenn das Kraftwerk besonders viel davon erzeugt und das gilt dann auch für den Rest der Solarkraftwerke. Im Grunde ist es eine Motivation für die Menschen, den Strom dann zu verbrauchen, wenn er gerade regenerativ erzeugt wird.

Trotzdem kann ich mir auch Verbrauchergeräte vorstellen, die eine Abschalt- bzw. Drosselungstechnik haben. Beispielsweise Wärmepumpen, die in Standby gehen, wenn die Netzfrequenz einen bestimmten Wert unterschreitet, ebenso wie die Haustankstelle für das E-Auto.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 18:33 Ich fürchte, da wird bei kleinen Haushalten das Abrechnen des Stroms teurer als der Strom selbst.
Da ist es besser, die Leute zur Anschaffung selbstgenutzter Solaranlagen zu bringen.
Auch wenn so ein "Balkonkraftwerk" kaum etwas bringt, schafft es doch Bewußtsein für intelligente Verbrauchslenkung.
Bei systematischem Vorgehen ist sehr viel mehr möglich... siehe "Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit". Ja, das "Balkonkraftwerk" ist sicher ein ganz vernünftiger Schritt zur Erkenntnis, daß unsere höchstpersönliche Mitverantwortung für das Gelingen der Energiewende gefordert ist.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

H2O hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 18:38 Dem kann ich in vielen Punkten zustimmen.

...

Das Gute Beispiel könnten wir natürlich entwickeln und international Mitstreiter gewinnen.
Es ist für den globalen CO2-Ausstoß nicht entscheidend, wie viel jeder Deutsche ausstößt, sondern, wie viel global ausgestoßen wird.
Wenn in anderen Ländern mehr Kohle verbrannt wird, können wir mit unserem Kohleausstieg wenig entgegensetzen.
Wenn wir aber die Kohle, die wir verbrennen, aus anderen Ländern beziehen, die sie sonst selbst verbrennen würden, hätten wir global betrachtet ein Nullsummenspiel. Wir könnten anderen Ländern (z.B. denen des Südens) die Kohle zu einem hohen Preis abkaufen, so dass die dann überlegen, ob sie den Strom nicht besser aus Solarenergie erzeugen, die sie sich dann auch leisten können, da sie durch den Verkauf der Kohle entsprechende Einnahmen haben.
Ein global gesehen hoher Anschaffungspreis für fossile Energieträger wird dazu führen, dass alternative Energien (Sonne, Wind, Wasser) schneller rentabel werden.

Mit anderen Worten: Wir sollten auf eigenes Fracking-Gas verzichten, sondern durch unsere Nachfrage auf den Weltmärkten dafür sorgen, dass fossile Energieträger teurer werden und im Vergleich dazu Solaranlagen durch Skaleneffekte noch schneller billiger werden und demnächst auch die Speichertechnologie, wie Kondensatoren oder Accus, die dann auch nicht mehr aus seltenen Rohstoffen, sondern aus billigen Rohstoffen produziert werden (Eisen, Natrium, ...).

Also noch einmal, da wo es möglich und sinnvoll ist, auf fossile Energieträger verzichten. Da wo es noch nicht möglich ist, muss man die Kapazitäten bereitstellen um nicht mit Stromausfällen leben zu müssen.

... ach ja. Man muss nicht 10 Mio Jahre warten, bis aus pflanzlichen Überresten wieder Kohle geworden ist. Mit Pyrolyse geht das viel schneller und man braucht auch keine komplizierte Technik. Das können die Länder in der 3. Welt selbst und wenn dort diese Technik betrieben wird und das eingesparte CO2 von denen vergütet wird, die es ausstoßen, dann könnte es uns gelingen, mehr CO2 zu binden, als wir ausstoßen. Die Flächen der Ozeane sind gigantisch. Man kann darauf gigantische Algenfarmen betreiben.

Hier ein Beispiel für Algenfarmen in Afrika.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/pa ... 33996.html
Zuletzt geändert von Frank_Stein am So 15. Jan 2023, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 18:45 Bei systematischem Vorgehen ist sehr viel mehr möglich... siehe "Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit". Ja, das "Balkonkraftwerk" ist sicher ein ganz vernünftiger Schritt zur Erkenntnis, daß unsere höchstpersönliche Mitverantwortung für das Gelingen der Energiewende gefordert ist.
Massentaugliche Lösungen müssen auch bei der alleinlebenden Omi, bei der Studenten-WG oder bei der arabischen Großfamilie funktionieren.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von H2O »

Einverstanden; nur sind wir schon genötigt, demnächst 10 Mrd Menschen von unserem Weg zum Ziel zu überzeugen. Die Lösungsideen tragen Sie hier schon sehr beachtlich vor. Wie erreichen wir gewaltlos die Mitwirkung aller Menschen? Diese politische Aufgabe müssen wir doch vorrangig lösen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 18:59 Massentaugliche Lösungen müssen auch bei der alleinlebenden Omi, bei der Studenten-WG oder bei der arabischen Großfamilie funktionieren.
Darin sehe ich gar keinen Juckepunkt; ein systematisches Vorgehen nimmt von vornherein diese Rahmenbedingungen in seine Vorhabensplanung auf.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

H2O hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 19:04 Darin sehe ich gar keinen Juckepunkt; ein systematisches Vorgehen nimmt von vornherein diese Rahmenbedingungen in seine Vorhabensplanung auf.

Die Subventionierung der Balkonkraftwerke ist (obwohl ich Subventionen sonst eher kritisch sehen) eine gute Sache.
Diese Balkonkraftwerke lohnen sich aber nicht für jeden.
Wer früh um 8:00 Uhr zur Arbeit fährt und dann erst 18:00 Uhr wieder zuhause ist, der wird den produzierten Strom kaum selbst verbrauchen.
Da der Stromzähler sich nicht rückwärts drehen darf, würde der Netzbetreiber den Strom geschenkt bekommen.

Aber wer Homeoffice macht und auch sonst Verbraucher hat, die rund um die Uhr laufen, vielleicht noch ein Speichersystem (wie E-Autobatterie), für den lohnt es sich jetzt schon (vor allem bei dem gestiegenen Preis je kWh).
700 Euro für eine 600 Watt-Anlage, die am Tag dann 0,5-5 kWh produziert ... da ist das Geld für die Anschaffung nach 4-5 Jahren wieder drin ... und im Sommer können die Kohlekraftbetreiber Urlaub machen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von H2O »

Frank_Stein hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 19:10 Die Subventionierung der Balkonkraftwerke ist (obwohl ich Subventionen sonst eher kritisch sehen) eine gute Sache.
Diese Balkonkraftwerke lohnen sich aber nicht für jeden.
Wer früh um 8:00 Uhr zur Arbeit fährt und dann erst 18:00 Uhr wieder zuhause ist, der wird den produzierten Strom kaum selbst verbrauchen.
Da der Stromzähler sich nicht rückwärts drehen darf, würde der Netzbetreiber den Strom geschenkt bekommen.

Aber wer Homeoffice macht und auch sonst Verbraucher hat, die rund um die Uhr laufen, vielleicht noch ein Speichersystem (wie E-Autobatterie), für den lohnt es sich jetzt schon (vor allem bei dem gestiegenen Preis je kWh).
700 Euro für eine 600 Watt-Anlage, die am Tag dann 0,5-5 kWh produziert ... da ist das Geld für die Anschaffung nach 4-5 Jahren wieder drin ... und im Sommer können die Kohlekraftbetreiber Urlaub machen.
Völlig richtig... wenn ich nur den Zahlesel mache für Dritte, dann ziehe ich mich privat auch zurück; ich bin doch nicht blöd! Aber Sie beschreiben doch die Lösung, die persönlichen Nutzen verspricht... und tatsächlich wird in der YouTube-Umgebung viel über Energiespeicher für Balkonkraftwerke gesprochen. Geht doch, wenn Speichergröße und Energieertrag des Kraftwerks aufeinander abgestimmt sind. Tatsächlich weckt die Energiewende viele schöpferische Kräfte, die sich ansonsten auf andere Weise Luft machen würden.

Könnte man also mit einplanen, und schon wird aus einer Zumutung etwas Brauchbares und Nützliches.

Privat habe ich ein solches deutlich größeres System in Betrieb... und ich bin begeistert. Siehe den Strang "Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit"
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

H2O hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 19:29 Völlig richtig... wenn ich nur den Zahlesel mache für Dritte, dann ziehe ich mich privat auch zurück; ich bin doch nicht blöd! Aber Sie beschreiben doch die Lösung, die persönlichen Nutzen verspricht... und tatsächlich wird in der YouTube-Umgebung viel über Energiespeicher für Balkonkraftwerke gesprochen. Geht doch, wenn Speichergröße und Energieertrag des Kraftwerks aufeinander abgestimmt sind. Tatsächlich weckt die Energiewende viele schöpferische Kräfte, die sich ansonsten auf andere Weise Luft machen würden.

Könnte man also mit einplanen, und schon wird aus einer Zumutung etwas Brauchbares und Nützliches.

Privat habe ich ein solches deutlich größeres System in Betrieb... und ich bin begeistert. Siehe den Strang "Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit"
Du sagst es:
Änderungen der Umfeldfaktoren führen immer zu Anpassungsreaktionen der Wirtschaftssubjekte (Krisen sind immer auch Chancen).
Am Anfang waren es Spinner und Idealisten (oder beides), die sich solche Anlagen aufs Dach gesetzt haben. Es ist diesen "Spinnern" zu verdanken ... und der teurer gewordenen Strompreise, dass diese Anlagen inzwischen sehr preisgünstig zu haben sind und es nun handfeste ökonomische Gründe gibt, sich solche Geräte zuzulegen. Da ich selbst noch am Überlegen bin (muss das ja auch noch mit dem Vermieter abstimmen), werde ich nun Deinen Strang besuchen, um mir weitere Anregungen und Argumente zu holen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von H2O »

In Ihrem Falle würde ich empfehlen, sich zur guten Unterhaltung die YouTube-Filme zu Balkonkraftwerken anzusehen. Auch "mein Strang" verweist sehr häufig auf YouTube. Natürlich kommen dort auch Wichtigtuer zu Wort und Bild. Aber das ist sehr schnell zu erkennen, und... klick... hat man den nächsten Beitrag auf dem Bildschirm. Viel Spaß dabei!
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Frank_Stein
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

https://www.welt.de/wirtschaft/plus2432 ... 7.4.B_test

Passend zu meinem Eingangspost lese ich gerade in der Welt:
>>Zwischen 17 und 19 Uhr droht Stromengpass in Baden-Württemberg<<

>>Der Stromnetzbetreiber TransnetBW ruft die Stromkunden in Baden-Württemberg auf, am Sonntagabend so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Es gebe eine „angespannte Situation“ im Stromnetz. Es ist schon die zweite Warnung innerhalb von nur einem guten Monat.<<

... vor diesem Hintergrund die Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke abzuschalten und stillzulegen scheint mir nicht die cleverste Idee zu sein.

>>Um kurz nach halb elf am späten Samstagabend kam die Warnmeldung über die App „StromGedacht“ auf die Smartphones der rund 100.000 Nutzer: „Angespannte Netzsituation in Baden-Württemberg am 15.01.2023 – hilf jetzt mit!“ Wer die App des Stromnetzbetreibers TransnetBW öffnet, erfährt, dass es am Sonntagnachmittag ein Problem geben wird.<<

Witzig der Hintergrund:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/engpa ... 4e064fdaa2

>>Hintergrund des ungewöhnlichen, aber nicht neuen Appells ist ausgerechnet die hohe Einspeisung aus Windkraftanlagen in Norddeutschland. Dort werde im Laufe des Tages ein so hohes Windaufkommen erwartet, dass die Übertragungskapazität in den Südwesten nicht ausreiche, erläuterte eine Sprecherin: »Das ist wie ein Stau auf der Autobahn.«<<

Es gibt nicht zu wenig Strom ... er ist nur ungerecht verteilt :D

>>Im Süden drosseln derweil Betreiber die Leistung konventioneller Kraftwerke, weil sie mit den Anlagen kein Geld verdienen – die Stromflut an der Küste drückt den stets bundesweit gültigen Preis. Windräder gibt es im Süden derweil zu wenige, als dass sie das Problem wesentlich lindern könnten.<<

Gut, dass es eine Warn-App gibt

>>App vom Netzbetreiber zeigt für den Abend Rot
Redispatch-Maßnahmen gibt es immer mal wieder in unterschiedlichem Ausmaß. »Der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie und die vermehrte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien wirken sich auf die Lastflüsse im Netz aus und führen dazu, dass Netzbetreiber häufiger als bisher Redispatch-Maßnahmen vornehmen müssen«, heißt es bei der Bundesnetzagentur. Da der Netzausbau noch nicht so weit ist, gibt es häufiger Ungleichgewichte zwischen der hohen Erzeugung von Strom etwa aus Windkraft im Norden und dem Verbrauch im Süden.<<

Des einen Freud ...

>>Im Norden waren derartige Maßnahmen nicht erforderlich – im Gegenteil. Das unterstreicht auch der deutsche Strommix des Sonntags . Bis zum frühen Nachmittag entstammten satte 64 Prozent der bundesweit erzeugten Elektrizität aus Windkraftanlagen. In Schleswig-Holstein herrschte für Autofahrer ideales Wetter, um ihr E-Fahrzeug an die Steckdose zu hängen. <<


Wir brauchen also Speichersysteme in mehrerer Hinsicht. Sie müssen in der Lage sein, sehr schnell Energie zu speichern und wieder abzugeben, dabei möglichst viele Zyklen erlauben, nicht viel kosten und nicht viel Platz wegnehmen, wenig Risiko bringen und einen hohen Wirkungsgrad haben.

Viele Zyklen und schnelles Be- und Entladen mit hohem Wirkungsgrad erlauben Kondensatoren. Aber sie kosten mehr und sind größer/schwerer als Batterien. Mit ihnen lassen sich also kurze bzw. häufige Schwankungen ausgleichen.
Dann gibt es Batterien, leichter, kleiner und billiger, als Kondensatoren. Dann hätten wir noch Pumpspeicherwerke und Brennstoffzellen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von sünnerklaas »

Frank_Stein hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 23:00
Witzig der Hintergrund:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/engpa ... 4e064fdaa2

>>Hintergrund des ungewöhnlichen, aber nicht neuen Appells ist ausgerechnet die hohe Einspeisung aus Windkraftanlagen in Norddeutschland. Dort werde im Laufe des Tages ein so hohes Windaufkommen erwartet, dass die Übertragungskapazität in den Südwesten nicht ausreiche, erläuterte eine Sprecherin: »Das ist wie ein Stau auf der Autobahn.«<<

Es gibt nicht zu wenig Strom ... er ist nur ungerecht verteilt :D

>>Im Süden drosseln derweil Betreiber die Leistung konventioneller Kraftwerke, weil sie mit den Anlagen kein Geld verdienen – die Stromflut an der Küste drückt den stets bundesweit gültigen Preis. Windräder gibt es im Süden derweil zu wenige, als dass sie das Problem wesentlich lindern könnten.<<
Einer der Gründe, warum die Nordstaaten nicht für energieintensive Unternehmen als Produktionsstandort inzischen hoch interessant sind.

Aber ein kleiner, aber sehr wichtiger Tipp an den Süden: ERDWÄRME.
Es gibt unzählige Thermalquellen, die immer noch nicht als Energiequelle genutzt werden. Dabei sind das natürliche Reaktoren.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Frank_Stein hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 18:41 Das ist ein guter Punkt. Sonst kostet der Stromzähler am Ende mehr, als das, was man damit einsparen kann.
Die Idee des Balkonkraftwerks hast Du vollkommen richtig beschrieben. Man versucht genau mehr Strom zu verbrauchen, wenn das Kraftwerk besonders viel davon erzeugt und das gilt dann auch für den Rest der Solarkraftwerke. Im Grunde ist es eine Motivation für die Menschen, den Strom dann zu verbrauchen, wenn er gerade regenerativ erzeugt wird.

Blöd nur dass man mit diesen auf 600 W ausgelegten Solarpanelen für den Balkon weder Toaster, E-Herd oder Waschmaschine betreiben kann. Staubsauger vielleicht grad so...
Beleuchtung brauch ich abends/nachts, also genau dann wenn das Solarpanal am Balkon nichts bringt.

Aber Balkonkraftwerk klingt toll, wirklich.
So voll wichtig.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Atue001 »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 00:04 Blöd nur dass man mit diesen auf 600 W ausgelegten Solarpanelen für den Balkon weder Toaster, E-Herd oder Waschmaschine betreiben kann. Staubsauger vielleicht grad so...
Beleuchtung brauch ich abends/nachts, also genau dann wenn das Solarpanal am Balkon nichts bringt.

Aber Balkonkraftwerk klingt toll, wirklich.
So voll wichtig.
200-300W Grundlast hat nahezu jeder Haushalt. Da verbraucht der Kühlschrank was, die Internetrouter, der Ruhestrom für den ausgeschalteten Fernseher, die Pumpen für die Heizung und das warme Wasser nicht zu vergessen.....ein "Balkonkraftwerk" kann das schon mal kompensieren.
Wer dann noch an entsprechend günstigen Tagen tagsüber die Waschmaschine und den Trockner und den Geschirrspüler laufen lässt....der kann effektiv sparen.

Solarpanele für den Balkon sind keine ideale Lösung für alle Probleme....aber eine relativ bezahlbare, die einen kleinen Beitrag zum großen ganzen leisten kann. Man sollte sie weder über- noch unterschätzen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

Ohne fixes Ausstiegsdatum für fossile Energieträger (insb. so schlecht regelbare, wie Kohle) wird die Blockadehaltung einiger Bundesländer und Politiker mit der Begründung "es ist ja noch Zeit - gibt ja noch nicht mal ein Abschaltdatum" noch hartnäckiger sein.
Man sieht ja aktuell schon, wie ein seit 11 Jahren bekanntes Abschaltdatum von den südlichen Bundesländern ignoriert wurde, was ihnen nun auf die Füße fällt.
Ich gehe davon aus, dass das einen gewissen Lerndruck in den entsprechenden Köpfen bedeutet.
Das Ziel ist klar - nur brauchen manche eben eine Deadline um den Hintern hoch zu bekommen, und diese ist vor vielen Jahren in Paris gesetzt worden - nur hat sich damals niemand getraut das so konkret zu sagen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Beinhaltet der Kohleausstieg nur den Ausstieg aus dem Abbaggern einheimischer Kohle oder auch ein ab Zeitpunkt t eintretendes Importverbot?
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 10:40 Beinhaltet der Kohleausstieg nur den Ausstieg aus dem Abbaggern einheimischer Kohle oder auch ein ab Zeitpunkt t eintretendes Importverbot?
Kohleausstieg heißt: Keine Kohle mehr.
Nicht in Kraftwerken, und nicht in der Schwerindustrie.
Wenn man nichts verbrennt, dann muss man das auch nicht importieren.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von firlefanz11 »

Bei den stark zum Klimaproblem beitragenden Kohlekraftwerken halte ich ein fixes Ausstiegsdatum auch für entscheidend...
Schon allein um dafür zu sorgen, dass überhaupt was passiert...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Dieter Winter »

Kamikaze hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 11:26 Kohleausstieg heißt: Keine Kohle mehr.
Vermutlich.
Der Doppelsinn ist beabsichtigt?
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

Dieter Winter hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 12:03 Vermutlich.
Der Doppelsinn ist beabsichtigt?
Durchaus: Keine Kohle mehr für fragwürdige "Energielieferländer".
War da nicht was von wegen "Freiheitsenergien"?
Heimatkraft statt Fossildreck von Sonstwoher!
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

firlefanz11 hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 11:49 Bei den stark zum Klimaproblem beitragenden Kohlekraftwerken halte ich ein fixes Ausstiegsdatum auch für entscheidend...
Schon allein um dafür zu sorgen, dass überhaupt was passiert...
Noch mal für Dich. Man kann in Kohlekraftwerken auch nachwachsende Kohle verfeuern.
Warum die Kraftwerke, die nun mal da sind und auch einen relativ hohen Wirkungsgrad haben, abschalten? zumal wir im Moment keine sicheren Alternativen dazu haben?
Ein fixes Abschaltdatum halte ich daher für falsch.
Gleiches gilt für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Statt hier einen Ausstieg festzulegen, würde es reichen, wenn man den Preis für CO2 immer weiter anhebt, bis dann wirklich nur noch nachwachsende Kraftstoffe drin sind, die aus Pflanzenabfällen hergestellt werden.

... und wie schon geschrieben. Alles, was wir nicht verfeuern, werden andere verfeuern. Der Erde ist es egal, wer die Energie verballert und CO2 freisetzt. Durch unsere Einkäufe können wir es so verteuern, dass die Energie nicht sinnlos verballert wird, sondern nur für Dinge, die es auch wert sind.
Leider werden noch immer Bitcoin&Co erzeugt und dabei Unmengen an Energie verschleudert.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Kamikaze hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 09:44 Ohne fixes Ausstiegsdatum für fossile Energieträger (insb. so schlecht regelbare, wie Kohle) wird die Blockadehaltung einiger Bundesländer und Politiker mit der Begründung "es ist ja noch Zeit - gibt ja noch nicht mal ein Abschaltdatum" noch hartnäckiger sein.
Man sieht ja aktuell schon, wie ein seit 11 Jahren bekanntes Abschaltdatum von den südlichen Bundesländern ignoriert wurde, was ihnen nun auf die Füße fällt.
Ich gehe davon aus, dass das einen gewissen Lerndruck in den entsprechenden Köpfen bedeutet.
Das Ziel ist klar - nur brauchen manche eben eine Deadline um den Hintern hoch zu bekommen, und diese ist vor vielen Jahren in Paris gesetzt worden - nur hat sich damals niemand getraut das so konkret zu sagen.
Nein, brauchen wir nicht. Das Abschaltdatum wurde beschlossen, als man meinte, dass man auf billiges Gas wechseln könnte. Diese Option fällt nun flach also sind die ganzen alten Pläne und Abschaltfristen für den Papierkorb.
Erst dann, wenn es eine sichere Alternative gibt, kann man abschalten. Die gibt es im Moment aber noch nicht.
Wir brauchen in der Energiepolitik keine weiteren Hasardeure mehr. Schlimm genug, was Merkel 2011 angerichtet hat.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Frank_Stein hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 20:08 . Diese Option fällt nun flach also sind die ganzen alten Pläne und Abschaltfristen für den Papierkorb.
Erst dann, wenn es eine sichere Alternative gibt, kann man abschalten. Die gibt es im Moment aber noch nicht.
Wir brauchen in der Energiepolitik keine weiteren Hasardeure mehr.
nix Hasardeure.

Politiker würden viell so entscheiden. Ideologen niemals. Die leben davon, ihr Ding ohne großartige Rücksichtnahme durchzuziehen. Zur Not mit restriktiven Mitteln (Energierationierung; Einsparung der zuätzlich emmititerten CO2-Äquivalente zur Not in anderen Bereichen) und Erziehung der mündigen Bürger zu braven Bürgern.
Wer Sozialsimusexperimente in der DDR oder anderen Ostblockländer erlebt hat, fühlt sich teilweise an düstere Zeiten erinnert.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 20:52 nix Hasardeure.

Politiker würden viell so entscheiden. Ideologen niemals. Die leben davon, ihr Ding ohne großartige Rücksichtnahme durchzuziehen. Zur Not mit restriktiven Mitteln (Energierationierung; Einsparung der zuätzlich emmititerten CO2-Äquivalente zur Not in anderen Bereichen) und Erziehung der mündigen Bürger zu braven Bürgern.
Wer Sozialsimusexperimente in der DDR oder anderen Ostblockländer erlebt hat, fühlt sich teilweise an düstere Zeiten erinnert.
Corona und Energiewende gehen Hand in Hand.

Wegen der teuren Energie baden bzw. duschen wir nun weniger ... aber durch Corona riechen wir es nicht :D
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Frank_Stein hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 21:06 Corona und Energiewende gehen Hand in Hand.
Zumindest weiß die Regierung, wie weit wir als Gesellschaft bereit sind, für "höhere Interessen" , "höhere Gewalt" unser Grundrecht auf Freiheit einschränken zu lassen.

Das hat aber nichts mit Kohleausstieg zu tun
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

Frank_Stein hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 20:08 Erst dann, wenn es eine sichere Alternative gibt, kann man abschalten. Die gibt es im Moment aber noch nicht.
Selbstverständlich gibt es die: Sonne und Wind.
Davon brauchen wir allerdings noch viel mehr, als wir momentan haben - insbesondere in den südlichen Bundesländern.
Damit könnten wir sogar Energieexportland werden. Das Saudi-Arabien europas sozusagen. Man müsste nur endlich mal machen (lassen).
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von JJazzGold »

Frank_Stein hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 21:06
Wegen der teuren Energie ........duschen wir nun weniger ...
Ich nicht.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von firlefanz11 »

Kamikaze hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 06:55 Selbstverständlich gibt es die: Sonne und Wind.
Davon brauchen wir allerdings noch viel mehr, als wir momentan haben - insbesondere in den südlichen Bundesländern..
Vorher bräuchte man allerdings erst mal die Speicher-, u. Transportinfrastruktur...
Du schriebst ja selbst mal, dass nur 50% der Windräder in Betrieb sind weil die nötige Infrastruktur fehlt...
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 08:38 Ich nicht.
Auch ein Teil von der Initiative "Zurück ins 19. Jahrhundert mit den Grünen!"
Baden (o. duschen) nur Sonntags...
Nimm mich jetzt auch wenn ich stinke, denn sonst sag ich winke, winke u. Good Bye! ;)
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von jack000 »

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Re: Kohleausstieg

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 09:52 Auch ein Teil von der Initiative "Zurück ins 19. Jahrhundert mit den Grünen!"
Baden (o. duschen) nur Sonntags...
Nimm mich jetzt auch wenn ich stinke, denn sonst sag ich winke, winke u. Good Bye! ;)
Mich würde in der Tat interessieren, wie oft Diejenigen, die pauschal empfehlen das Duschen einzuschränken ihr Duschen eingeschränkt haben.
Nur werden wir da ohne Spycam keine verlässliche Aussage bekommen. Oder es kommen die üblichen Ausreden, weshalb man selbst der Empfehlung nicht nachkommen kann.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Di 17. Jan 2023, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 09:59 Mich würde in der Tat interessieren, wie oft Diejenigen, die pauschal empfehlen das Duschen einzuschränken, ihr Duschen eingeschränkt haben.
Nur werden wir da ohne Spycam keine verlässliche Aussage bekommen. Oder es kommen die üblichen Ausreden, weshalb man selbst der Empfehlung nicht nachkommen kann.
keine Sorge, die duschen daheim kaum noch....die fliegen ins Spa nach Kroatien oder zum Baden auf die Malediven
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von JJazzGold »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 10:01 keine Sorge, die duschen daheim kaum noch....die fliegen ins Spa nach Kroatien oder zum Baden auf die Malediven
Ich meinte das Duschen insgesamt/Person, nicht beschränkt auf zuhause.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 09:59 Mich würde in der Tat interessieren, wie oft Diejenigen, die pauschal empfehlen das Duschen einzuschränken ihr Duschen eingeschränkt haben.
Nur werden wir da ohne Spycam keine verlässliche Aussage bekommen. Oder es kommen die üblichen Ausreden, weshalb man selbst der Empfehlung nicht nachkommen kann.
So Mancher bei Denen geht ja nicht mal zum Friseur *hust*Hofreiter*hust* Denen könnte man das sogar abkaufen...
Kretschmann würd ich auch abnehmen, dass er nen Waschlappen ist äääh nimmt...
Und baden kann man zur Not auch in Esels-, o. Kamelmilch... Cleo hats vorgemacht... ;)
So könnte man die Melkanlagen für die Kühe weiter verwenden nachdem die Viehhaltung verboten wurde...
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 06:55 Damit könnten wir sogar Energieexportland werden.
Die Kostenschätzungen, um mit EE autark zu werden, reichen von 500 Milliarden bis zu 3 Billionen EUR. Wer soll das bezahlen?
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Tom Bombadil »

jack000 hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 09:57 https://www.facebook.com/BUVMO/posts/pf ... LMe1bQXfsl
=> Da müssen wir aber noch eine Menge sparen bis wir das Klima retten :thumbup:
"Wir schaffen das!"
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

jack000 hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 09:57 Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:
https://www.facebook.com/BUVMO/posts/pf ... LMe1bQXfsl
=> Da müssen wir aber noch eine Menge sparen bis wir das Klima retten :thumbup:
Leg mal Fläche und Bevölkerung daneben und schau dann nochmal ganz genau hin. ;)
Wenn du schon dabei bist, kannst du auch gleich den EE-Zubau daneben legen.
Wenn die Ausbaugeschwindigkeit nicht deutlich einbricht, oder bei uns deutlich ansteigt, dann wird China vor uns CO2-neutral sein.
Zuletzt geändert von Kamikaze am Di 17. Jan 2023, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 09:49 Vorher bräuchte man allerdings erst mal die Speicher-, u. Transportinfrastruktur...
Du schriebst ja selbst mal, dass nur 50% der Windräder in Betrieb sind weil die nötige Infrastruktur fehlt...
Stimmt. Die Transportinfrastruktur ist noch nicht so stark, wie sie sein müsste. Fehlen tut sie nicht - du hast ja Strom, oder nicht, ;)
Wenn die südlichen Bundesländer billigen Strom wollen, dann müssen diese entweder massiv in Übertragungskapazitäten oder in Windkraft investieren.
Der kostengünstigste Weg wäre vermutlich beides zu tun. Dann braucht es nicht ganz so viele Windräder und nicht ganz so viele Leitungen, wie wenn man sich auf nur eines verlässt.
Da Speichertechnik ebenfalls ein Kostenfaktor ist und sich dieser ebenfalls weitgehend mit Leitungskapazitäten substituieren ließe, wäre auch hier ein zügiger Infrastrukturausbau hilfreich.
Aktuell wird alles blockiert und man wundert sich, dass der Strom teuer wird. :thumbup:
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 11:06 Leg mal Fläche und Bevölkerung daneben und schau dann nochmal ganz genau hin.
Irrelevant, Fläche emittiert kein CO2 und der Durchschnittschinese stößt mittlerweile mehr CO2 aus als der Durchschnittsdeutsche, wurde hier schon xmal verlinkt.
Wenn du schon dabei bist, kannst du auch gleich den EE-Zubau daneben legen.
Ebenso irrelevant, weil Rotchina viele neue Kohlekraftwerke baut.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Kamikaze hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 06:55 Selbstverständlich gibt es die: Sonne und Wind.
Davon brauchen wir allerdings noch viel mehr, als wir momentan haben - insbesondere in den südlichen Bundesländern.
Damit könnten wir sogar Energieexportland werden. Das Saudi-Arabien europas sozusagen. Man müsste nur endlich mal machen (lassen).
Du darfst gerne mal den Energiemix der letzten Wochen nehmen und das Ganze dann skalieren.
Es gibt eben Zeiten, in denen der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint und komischerweise ist das dann genau die Zeit, wo wir unsere Wärmepumpen laufen lassen und alle das Licht anschalten, in Zukunft vielleicht noch das E-Fahrzeug, das ja mehr Energie im Winter benötigt, weil man ja irgendwie den Innenraum heizen möchte.

Nein, es gibt Zeiten, wo man die Kohle- und Gaskraftwerke und eigentlich auch die AKW noch braucht.

Energie könnten wir trotzdem exportieren ... nur wenn im Norden der Wind weht und man deswegen im Süden die Kohlekraftwerke abschaltet, dann kann es für die Stromversorgung im Süden schon mal sehr eng werden, wie kürzlich, als die Warnapps in BW angingen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

jack000 hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 09:57 Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:
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Im Grunde hätten wir alle fast weiterleben können wie bisher ... wenn China nur so viel CO2 ausstoßen würde, wie vor 30 Jahren. Aber leider bringt das alles nichts, was wir tun, da China seinen Ausstoß in einem Tempo steigert, dass Deutschland insgesamt nur so viel ausstößt, wie China in zwei-drei Jahren den Ausstoß steigert. ... und Indien hat noch nicht mal richtig angefangen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Kamikaze hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 11:10
Da Speichertechnik ebenfalls ein Kostenfaktor ist und sich dieser ebenfalls weitgehend mit Leitungskapazitäten substituieren ließe, wäre auch hier ein zügiger Infrastrukturausbau hilfreich.
Aktuell wird alles blockiert und man wundert sich, dass der Strom teuer wird. :thumbup:
Mich wundert es auch, da man schon seit Jahrzehnten die Brennstoffzelle kennt, die nicht nur Wasserstoff+ Sauerstoff in Strom und Wasser umwandeln kann, sondern auch umgekehrt aus Wasser Wassersoff und Sauerstoff erzeugen kann.

Bei Überkapazitäten müsste man eigentlich kein Windrad abschalten, sondern nur fleißig Wasserstoff produzieren und den dann in einer Flüssigkeit einlagern, so dass weder hoher Druck, noch niedrige Temperaturen nötig sind und das Gas auch nicht verflüchtigt.

Keine Ahnung, warum das nicht gemacht wird. Bevor man den Strom verschenkt, sollte auch ein Wirkungsgrad von nur 60% kein Hindernis sein.
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Zuletzt geändert von Frank_Stein am Di 17. Jan 2023, 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 11:23

Ebenso irrelevant, weil Rotchina viele neue Kohlekraftwerke baut.
Die dann Strom produzieren, mit dem einige Chinesen Bitcoin schürfen ...
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von H2O »

Frank_Stein hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 20:25 Mich wundert es auch, da man schon seit Jahrzehnten die Brennstoffzelle kennt, die nicht nur Wasserstoff+ Sauerstoff in Strom und Wasser umwandeln kann, sondern auch umgekehrt aus Wasser Wassersoff und Sauerstoff erzeugen kann.

Bei Überkapazitäten müsste man eigentlich kein Windrad abschalten, sondern nur fleißig Wasserstoff produzieren und den dann in einer Flüssigkeit einlagern, so dass weder hoher Druck, noch niedrige Temperaturen nötig sind und das Gas auch nicht verflüchtigt.

Keine Ahnung, warum das nicht gemacht wird. Bevor man den Strom verschenkt, sollte auch ein Wirkungsgrad von nur 60% kein Hindernis sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCs ... r%C3%A4ger
Man muß das wohl so sehen, daß für Wirtschaftsunternehmen mit gesichert kaufender Kundschaft jede irgendwie geartete Änderung der Geschäftsgrundlage als Bedrohung gewohnter Gewinne verstanden werden muß. Schon die CO2-Abgabe hatte diesen Makel. Sie sollte marktwirtschaftliche Anreize auslösen, nun den Strom auf andere Weise bereitzustellen. Tja, dafür stehen überwiegend vergleichsweise kleine private Unternehmen zur Verfügung, die über das erforderliche Kapital und vielleicht auch Know-How nicht verfügen. Vermutlich hätte der Staat mit seinen Forschungsinstituten als Unternehmer auf diesem neuen Gebiet stärker einsteigen müssen, um dann nach vollendeter Tat wieder zu privatisieren (AIRBUS als Blaupause). Aber dieses Vorgehen widerspräche heiligen Grundsätzen der Marktwirtschaft... ein Vorwurf, dem sich keine demokratische Partei gern freiwillig aussetzen würde. Genau deshalb stehen wir nun ziemlich ratlos vor dieser Riesenaufgabe. Wer soll sie anpacken? Die Riesenkonzerne auf mögliche Gewinne verzichten... geht doch gar nicht... da warten Aktionäre auf Gewinne.

Was man könnte: Auf privater Ebene aus Überzeugung diese Technik auf den Weg bringen... sie ist ja vorhanden, wie Sie aus einem anderen Strang erfahren haben. Leider viel zu kostspielig, weil praktisch Einzelstücke hergestellt werden. Auch da könnte ein Anschub zur Massenfertigung eine Lawine auslösen. So wartet die Allgemeinheit auf überzeugte Einzeltäter mit erheblichem Vermögen...
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

Frank_Stein hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 20:25 Bei Überkapazitäten müsste man eigentlich kein Windrad abschalten, sondern nur fleißig Wasserstoff produzieren und den dann in einer Flüssigkeit einlagern
Das Problem liegt darin, dass nur der Unterhalt der Gerätschaften zur Elektrolyse und Aufbewahrung des Gases (egal ob Druckbehälter + Kompressor oder LoHC-Flüssigkeit) teurer wäre, als der Preis den man für Wasserstoffgas momentan verkaufen kann - auch wenn der Strom komplett kostenfrei wäre. Insbesondere dann, wenn die entsprechenden Maschinen nicht ununterbrochen laufen können, weil sie nur Überschüsse verwenden sollen, die ständig schwankt und einen Großteil des Jahres garnicht zur Verfügung steht, so lange nich schlecht-regelbarer Fossilstrom die Netze verstopft (und es bleibt ja die Hoffnung, dass auch noch neue Leitungen gebaut werden, die Überschusszeiten zunächst ebenfalls reduzieren, da damit zunehmend Redispatch-"Überschüsse" vermieden werden).
Zudem saugt Frankreich momentan den europäischen Strommarkt leer (weswegen bei uns auch immer maximal viele teure Gaskraftwerke laufen, um die Koppelstellen unter Vollast zu halten) und eine Beserung ist nicht wirklich in Sicht.
Aktuell sehen sogar die ambitioniertesten EE-Ausbauziele keinen ausreichenden Ausbau der Erzeugungskapazitäten vor, um H2-Erzeugung sinnvoll betreiben zu können. Erst wenn das europäische Verbundnetz insgesamt mit >80% EE läuft, dann könnte sich das ändern. Das dauert aber leider noch. Gleiches Thema mit Stromimporten aus Wüstenregionen in Spanien, Marokko, Algerien, etc.
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