Bundeswehr und Rüstungsindustrie

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PeterK
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 15:13 Was soll damit dann passieren, wenn der Ukrainekrieg beendet ist und die Ukraine viel weniger Equipment benötigt? So ein Aufbau ist ja nicht für lau zu haben.
Ich denke, die EU-Europäer nehmen so langsam zunehmend zur Kenntnis, dass sie leider aggressive Nachbarn haben, denen man wohl immer wieder die Zähne wird zeigen müssen. Den Polen und den baltischen Staaten war das offensichtlich schon länger klar.
Kohlhaas
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Michael_B hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 15:32 Wieso 30 Jahre falsche Politik?

2021 und erst recht früher haben die wenigsten damit gerechnet, dass in Europa nochmal ein Krieg toben könnte.
Nun wissen wir es besser und müssen entsprechend handeln.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind jede Menge haarsträubender Fehler gemacht worden. Die Verteidigungspolitik ist nur ein Bereich, wo das jetzt augenfällig wird. Sie fügt sich nur in ein Muster.

Im festen Vertrauen darauf, dass Kriege nie wieder geführt werden müssen und es künftig nur noch Friede, Freude, Eierkuchen geben würde, hat Deutschland im Grunde genommen gar keine Außenpolitik und gar keine Verteidigungspolitik mehr gemacht. Wozu auch? Um uns herum waren ja nur noch "Freunde". Alle unübersehbaren Anzeichen dafür wurden ignoriert. Wir haben uns hinsichtlich Energieversorgung abhängig von Russland gemacht, haben uns in eine sehr ungesunde wirtschaftliche Abhängigkeit von China begeben, eigene Industriezweige (Solarzellen, Vorprodukte der Pharmaindustrie etc) zugrunde gehen lassen...

Bezüglich der Bundeswehr war das genauso. Vereinbart war, dass die Bundeswehr nach der Wiedervereinigung auf 370.000 Mann verkleinert werden sollte. Stattdessen hat man sie dann ohne Not auf 180.000 Mann heruntergewirtschaftet. 90 Prozent der Panzer und Schützenpanzer abgeschafft. Und sie wurden nicht etwa nur außer Dienst gestellt und eingemottet, wie das bis dahin üblich war. Nein, sie wurden verschrottet oder zu Ramschpreisen verkauft. Vorratshaltung wurde abgeschafft, eigene Fähigkeiten für Wartung und Reparatur wurden abgeschafft, höchst wichtige Fähigkeiten wie Heeresflugabwehr wurden ersatzlos gestrichen, die Ausbildung von Hubschrauberpiloten wurde privatisiert, altes Material wurde nicht mehr ersetzt, die Rüstungsindustrie ist völlig verschrumpelt... Ich könnte endlos so weiter machen.

Das Ergebnis dieser Politik sehen wir jetzt: Eine sauteure Bundeswehr, die nicht mehr einsatzfähig ist. Wenn das nicht der Nachweis für krass falsche Politik ist, dann weiß ich es nicht. Das war auch in diesen drei Jahrzehnten allen Beteiligten durchaus bewusst. Alle dachten nur, dass das völlig egal ist, weil wir die Bundeswehr ja ohnehin nie wieder brauchen werden. Vielleicht nochmal als so eine Art notdürftig bewaffnetes Technisches Hilfswerk, aber für sonst doch nichts! War doch egal, wie die Truppe verkommt. Soldaten sind doch eh alles nur potenzielle Mörder.

Der übelste politische Fehler lag aber in folgendem Punkt: Wenn man die Bundeswehr doch eigentlich gar nicht mehr haben wollte und überhaupt nicht die Absicht hatte sie halbwegs einsatzbereit zu halten, warum hat man dann in all den Jahren überhaupt noch diese gewaltigen Milliardenbeträge dafür zum Fenster hinausgeworfen? Nur um ein "Feigenblatt" zu haben, das man den Nato-Verbündeten vorzeigen konnte?

Ich bleibe dabei: 30 Jahre lang krass falsche Politik. Sehenden Auges und in vollem Bewusstsein der Konsequenzen. Jetzt rächt sich das.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Michael_B »

@Kohlhaas: Das mit dem 50 Mrd.-Budget jährlich ohne nennenswerte Gegenleistung offenbar verstehe ich auch nicht.
Jaja, ich weiß schon, die furchtbar teuren Auslandseinsätze und so, aber so richtig verstehe ich es nicht.
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Quatschki
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Quatschki »

Kohlhaas hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 17:24 ...
Im festen Vertrauen darauf, dass Kriege nie wieder geführt werden müssen und es künftig nur noch Friede, Freude, Eierkuchen geben würde, hat Deutschland im Grunde genommen gar keine Außenpolitik und gar keine Verteidigungspolitik mehr gemacht. Wozu auch?
...
Der Konflikt Russland gegen Ukraine läuft seit 2014, also über 8 Jahre. Auch mit der Möglichkeit eines russischen Einmarschversuchs
Zeit genug, um alle möglichen Szenarien durchzuspielen und sich zu überlegen, wie die Bundesrepublik sich dazu positionieren würde und welche Schlußfolgerungen sich daraus ergeben.
Solche geostrategischen Überlegungen sind aber keine Sache der Öffentlichkeit, weil die die zur Beurteilung der Lage nötigen Informationen garnicht besitzen kann und Fragen der nationalen Sicherheit im Kontext der Öffentlichkeit kaum vernünftig debattiert werden können. Man muß sich da darauf verlassen können, dass die Regierung, der Staatsapparat und die Geheimdienste funktionieren und ihren Job machen. In Deutschland scheint das aber nicht mehr der Fall zu sein.
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Vongole
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Eva Högl verkündet schon mal, was auf die Regierung wohl zukäme, sollte Högl ins Verteidigungsministerium wechseln:
Eva Högl ist als mögliche Nachfolgerin für Lambrecht im Gespräch. In einem Interview skizzierte die Bundestagswehrbeauftragte nun, mit welchen Maßnahmen die Mängel bei der Bundeswehr behoben werden könnten.
Dabei brachte die SPD-Politikerin auch erheblich mehr Geld für die Armee ins Spiel. Auf die Frage, ob das derzeitige Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr reiche, sagte Högl der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« (FAS): »Wir erheben keine eigenen Zahlen, aber von Expertinnen und Experten sowie aus der Truppe höre ich: Man bräuchte 300 Milliarden Euro, um in der Bundeswehr signifikant etwas zu verändern. Das scheint mir nicht aus der Luft gegriffen zu sein.«
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... d24d285ddc
Auch eine bessere Zusammenarbeit von Politik und Industrie bringt sie zur Sprache.
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Seidenraupe
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Vongole hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 19:25 Eva Högl verkündet schon mal, was auf die Regierung wohl zukäme, sollte Högl ins Verteidigungsministerium wechseln:

Auch eine bessere Zusammenarbeit von Politik und Industrie bringt sie zur Sprache.
Hatten wir gestern schon.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5305680
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Eiskalt »

Vongole hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 19:25 Eva Högl verkündet schon mal, was auf die Regierung wohl zukäme, sollte Högl ins Verteidigungsministerium wechseln:

Auch eine bessere Zusammenarbeit von Politik und Industrie bringt sie zur Sprache.
Geld alleine ist doch nicht das Problem.
Es gibt Armeen mit weniger Geld die dennoch besser sind.
Siehe Israel.

Wenn die aufgeblähten Strukturen nicht entkernt werden und Gesetze und Vorschriften nicht entschlackt werden ist alles sinnlos. Übrigens nicht nur bei der Verteidigungspolitik.
Und davon sehe ich nichts. Probleme
mit immer nur mehr Geld zuzukleistern verbrennt nur Geld, mehr nicht.

Beispiele gibt es genug:

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... zung-fehlt

https://www.tagesschau.de/inland/drohnen158~amp.html

Etc.
Damit hat die Frau sich schon in meinen Augen disqualifiziert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 13:27 Da musst Du mich irgendwo missverstanden haben. Ich habe nicht gesagt, dass wir nie wieder kämpfen müssen. Ich wollte selbst mal Berufssoldat werden.
Na sei so gesehen froh wenn Du es nicht Dir angetan hast. Mein Fazit mittlerweile. Deutschland muss seine Lektionen lernen und Hausaufgaben machen. Auch die Gesellschaft.

Oder eben nicht. Ich halte von unserer Regierung mittlerweile sehr wenig , vor allem Scholz und Co seitens SPD. Im Prinzip passiert genau das was als negativer Verlauf zu erwarten war. Sehr bedauerlich.

Ich kann nur hoffen es wird besser. Ohne große Hoffnung. Ich war einige Tage unterwegs. Auch mit viel Leuten gesprochen. Unter anderem SPD Aktiven bzw Ex. Ein Bartels sieht es auch seeeeeeehr pessimistisch.

Irgendwie schade wenn es genauso passiert wie man erwartet hat :(
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kritikaster hat geschrieben: Di 10. Jan 2023, 18:22 Diese Motive gab es immer.

Das erklärt also keine Verfünffachung innerhalb eines Jahres, in dem in der nächsten Nachbarschaft ein verbrecherischer Angriffskrieg geführt wird, zumal dann nicht, wenn (auch deswegen?) die Neubewerberzahlen sinken.

Darum: Wehrpflicht jetzt!
Nö. Sinnlos ohne die Grundlage zu schaffen. Mit was willst Du denn die Wehrpflichtigen ausrüsten. Womit Ausbildung machen. Wo bitte die Unterbringung erfolgen und Verpflegung.

SanDienst ect ect......das ist auch nur der Anfang. Du kannst Wehrpflichtige zudem nicht in Einsatz schicken ins Ausland.

Und wie willst Du das rechtlich möglich machen ?

Wehrgerechtigkeit. Ich bin durchaus Pro Wehrpflicht. Aber nicht unter diesen Bedingungen und Grundlagen. Plus muss dann deutlich mehr Geld kommen für die Truppe.

Sorry das kriegt die aktuelle Bundesregierung nicht hin.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 13. Jan 2023, 21:28 Vielleicht erholt sich die Bundeswehr von der langen Reihe der unfähigen Minister ...
Das Problem ist gar nicht nur der Minister.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Seidenraupe hat geschrieben: Sa 14. Jan 2023, 12:57 Vorallem ist die Gefahr einer rechten Unterwanderung mit der Wehrpflicht weitaus geringer.
:?:

Mitnichten. Was glaubst Du denn was früher war :rolleyes:

Sorry. Das Thema hast Du schon immer. Und je nach Verantwortlichen auch den Umgang. Du kannst auch nicht in Leute schauen.

Rechts, Extremisten.....das sind leider immer wieder Punkte wo man hart Kante zeigen muss.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mo 16. Jan 2023, 01:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Cobra9 hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 01:45 :?:

Mitnichten. Was glaubst Du denn was früher war :rolleyes:

Sorry.
was war früher?
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 01:47 was war früher?
Glaubst Du ernsthaft bei den Wehrpflichtigen und der wesentlich höheren Zahl an Leuten gab's keine Rechten :rolleyes:

Ich kann Dir versichern dann liegst Du falsch. Ich habe auch gewisse Dinge erlebt und gesehen da dachte man ist im falschen Film.

Gab auch viel falsche Tradition. Sprich mhmmmmmmm Rituale, Dinge die Rechts eindeutig waren/ sind aber damals dazu gehört haben. Dazu muss man aber auch die Historik kennen. Woher was wie kommt.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

yogi61 hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 10:49 Rheinmetall interessiert in erster Linie der eigene Aktienkurs. Die haben zusammen mit anderen Rüstungkonzernen in den letzten Jahrzehnten ausreichend Lobbyismus betrieben und ordentlich überteuerten Schrott geliefert. Eine Bundesregierung sollte sich nicht von Konzernen leiten lassen,das passiert schon oft genug.
Der Unterschied ist aber wenn die neue Bundesregierung schon im März 22 einige vernünftige Schritte gemacht hätte und Mal ihre Hausaufgaben, dann wäre das für die eigene Bundeswehr 😐 Ukraine und auch Finanziell sinnvoll gewesen.

Welchen Schrott meinst Du denn ?

Nenn Systeme. Du tust hier aber so schuld sei die Rüstungsindustrie und nur böse Berater.

Was kann aber die Rüstungsindustrie dafür wenn die Politik wie beim A400, Puma und verdammt viele andere Projekte laufend mit Sonderwünschen daher kommt?

Zumeist noch sinnlose und teuere Wünsche. Natürlich sichert man sich dagegen ab das Risiko dann zu tragen. Niemand bei den Firmen war begeistert was mit dem Puma passiert.

Es wurde deutlich mehrfach gewarnt inklusive Hinweis der A400 hat gar keine Rampe wo der Puma ins Flugzeug gebracht werden kann. Daran ist aber auch nicht Airbus schuldig.

Der A400 war nie dafür konzipiert Spz mit über 36 Tonnen durch die Welt zu fliegen. Wenn Du sowas willst musst Du entsprechend bestellen oder entwickeln lassen.

Sorry wenn unsere Bundesregierung ihre Hausaufgaben nicht macht und immer wieder in der schon laufenden Planung neues will..... das funktioniert nicht.

Der Puma und Co sind das Ergebnis. Erstmal macht man seine Hausaufgaben. Erstellt ein Konzept, Strategie. Danach richtet sich der Bedarf und Fähigkeiten. Ich kann dann aber nicht alle 4 Jahre alles verändern.

Der Puma wäre Klasse geworden wenn man nicht laufend Scheiße gewollt hätte. Luftverladefähigkenie..... Wenn Wir die USA wären okay. Die haben aber auch entsprechende Flugzeuge. Wir nicht.

Eine Luftabwehr neu entwickeln wo es gibt schon. Das wollte Berlin. Nicht die Hersteller. Sorry aber wenn der Besteller und sein Wehrressort nur Scheiße bestellen und das wollen..... warum sollte bspw Rheinmetall sagen mach ich nicht.

Man äußert seine Bedenken. Aber letztlich ist es Sache des Kunden. Man sichert sich vertraglich ab und fertig. Standard eigentlich.

Die Bundesregierung sollte erstmal wissen was Sie will. Ihre Hausaufgaben machen und Struktur schaffen. Es gibt seit 15 Jahren bekannte Lücken.

Oder Probleme. Mir ist das privat nicht egal. Aber wenn Ich was für das Wehrressort im Auftrag erledige ist Mir reichlich Wurst mittlerweile ob und was passiert.

Mein Arbeitgeber stellt seine Rechnung. Was dann draus wird...... nicht mein Ding.

Nur damit es klar ist. Ich sehe es auch kritisch was teilweise passiert. Weder Rüstungsindustrie noch andere Zweige der Wirtschaft sind Engel.

Aber bei 75 Prozent der Problematik ist tatsächlich die Bundesregierung bzw Verwaltung selbst schuld. Wer zahlt schafft an. Mehr als warnen kann man nicht.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wer auf Ideen kommen kann wie der Puma muss für Schwangere geeignet sein. Sorry
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mo 16. Jan 2023, 02:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Cobra9 hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 01:43 Nö. Sinnlos ohne die Grundlage zu schaffen. Mit was willst Du denn die Wehrpflichtigen ausrüsten. Womit Ausbildung machen. Wo bitte die Unterbringung erfolgen und Verpflegung.

SanDienst ect ect......das ist auch nur der Anfang. Du kannst Wehrpflichtige zudem nicht in Einsatz schicken ins Ausland.

Und wie willst Du das rechtlich möglich machen ?

Wehrgerechtigkeit. Ich bin durchaus Pro Wehrpflicht. Aber nicht unter diesen Bedingungen und Grundlagen. Plus muss dann deutlich mehr Geld kommen für die Truppe.

Sorry das kriegt die aktuelle Bundesregierung nicht hin.
Frauen und Männer müssten gleichberechtigt der Wehrpflicht unterliegen, LGBTQ ebenfalls.

Bio-Deutsche, Deutsche mit Migrationshintergrund und Deutsche mit Doppel/Dreifachpass hätten die gleichen Rechte und Pflichten, falls mit dem Herkunftsland vereinbar.
Seh ich das richtig?

Hatte Freiherr vonzumitvonseitzuaus nicht das Aussetzen der Wehrpflicht mit den zu hohen Kosten begründet?

Das Theater bei Wehrpflichtigen stell ich mir heute so vor:
Irgendwo auf der Uniform muss ein one love patch aufgenäht sein.
Ich ess das nicht, ich ess jenes nicht, ne Fleisch muss ich haben, ne mein Salatblatt darf noch nicht mal in der Nähe von nem Schnitzel gelegen haben....
Ohne mein veganes Müsli kann ich nicht dienen, meint der Eine, ein Anderer findet , dass nicht alle Wehrpflichtigen zur selben Zeit aufstehen müssen, dass sei Diskriminierung von Langschläfern....der Übernächste will mitten in der Grundausbildung Elternzeit nehmen und eine Person wechselt ständig die Stuben, weil sich die Geschlechtsidentität nicht einpendeln will sondern sich mit den Mondphasen ändert....Und irgendeiner findet Schießen im Gelände doof, weil das am handy doch auch geht....
Grundsätzlich finde ich Wehrpflicht ok, aber ob das bei dem Individualisierungsgrad unserer Gesellschaft noch machbar ist ?
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 15:20 Man kann aber nicht auf der einen Seite fordern, dass die Ukraine Waffen geliefert bekommt, um die Landbrücke zwischen Donbass und Krim in einer Offensive zu durchtrennen, und auf der anderen Seite nicht die Rüstungsproduktion in Deutschland für schwere Panzer entsprechend ausgebaut wird, um auch langfristig die Sicherheit der Ukraine zu sichern. Wir stehen jetzt schon vor einer Richtungsentscheidung, die auch umfassend im deutschen Bundestag diskutiert werden sollte, nicht nur hier im Forum.
Misterfritz hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 15:41 Die Bundesregierung fordert das?
Die Forderungen von B90 und der FDP zeigen in die Richtung ukrainischer Offensiven, auch wenn die Kriegsziele nicht explizit ausformuliert werden. Wozu braucht man denn sonst schwere Panzer, wenn nicht zur Rückeroberung von Gebieten.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Misterfritz »

Wähler hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 06:26 Die Forderungen von B90 und der FDP zeigen in die Richtung ukrainischer Offensiven, auch wenn die Kriegsziele nicht explizit ausformuliert werden. Wozu braucht man denn sonst schwere Panzer, wenn nicht zur Rückeroberung von Gebieten.
Die Bundesregierung befindet sich nicht im Krieg, also können sie auch keine Kriegsziele verkünden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 06:26 Die Forderungen von B90 und der FDP zeigen in die Richtung ukrainischer Offensiven, auch wenn die Kriegsziele nicht explizit ausformuliert werden. Wozu braucht man denn sonst schwere Panzer, wenn nicht zur Rückeroberung von Gebieten.
Offensive = Rückeroberung der von Russland annektierten Gebiete.
Das ist selbstverständlich zu akzeptieren.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 01:58Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wer auf Ideen kommen kann wie der Puma muss für Schwangere geeignet sein. Sorry
Meine Vermutung: Die Bürohengste im Ministerium waren zu faul, sich selbst über Fragen der "Arbeitssicherheit" in Bundeswehrfahrzeugen Gedanken zu machen. Da haben sie der Einfachheit halber die bestehenden Verordnungen aus dem Zivilbereich abkopiert. Und da stehen so Regeln wie Schwangerenschutz nunmal drin. Wenn die Kopie erstmal fertig ist, liest sie kein Mensch mehr durch sondern schickt das in den Druck. Und so taucht das dann plötzlich und völlig überraschend im Handbuch für den Puma auf.

Man sollte den genannten Bürohengsten jetzt dieses Regelwerk auf den Tisch klatschen und sie verdonnern, alles von A bis Z durchzuackern und jede sinnfreie Regel zu streichen. Dann sind die erstmal beschäftigt und können eine Zeit lang keinen Schaden anrichten.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 01:43 Nö. Sinnlos ohne die Grundlage zu schaffen. Mit was willst Du denn die Wehrpflichtigen ausrüsten. Womit Ausbildung machen. Wo bitte die Unterbringung erfolgen und Verpflegung.

SanDienst ect ect......das ist auch nur der Anfang.
Dass das nicht von heute auf morgen geht, ist klar. Es müssten natürlich erstmal Kasernen gebaut werden, Kreiswehrersatzämter wieder eingerichtet werden und was da sonst noch für ein Rattenschwanz dranhängt. Aber die Bundesrepublik Deutschland hat schonmal eine Wehrpflichtarmee (fast) ganz neu aus dem Boden gestampft. Alle Probleme sind also lösbar.
Du kannst Wehrpflichtige zudem nicht in Einsatz schicken ins Ausland.
Auch dafür sind Lösungen denkbar. Als die Wehrpflicht noch galt, bestand auch schon mehr als die Hälfte der Soldaten aus Zeit- und Berufssoldaten. Personal für Ausslandseinsätze stünde also zur Verfügung. Denkbar wäre auch, eine "kleine" Berufsarmee beizubehalten und parallel dazu eine Art "Nationalgarde" für die Landesverteidigung aufzustellen. Ist jetzt ins Unreine geschrieben, also nicht wörtlich nehmen, bitte.
Und wie willst Du das rechtlich möglich machen ?
Die Wehrpflicht ist nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt worden. Alle rechtlichen Grundlagen existieren also noch.
Wehrgerechtigkeit.
Das ist in der Tat ein Problem. Könnte man aber auch lösen, indem man die Dienstzeit kurz hält (ein Jahr), hohe gesundheitliche und körperliche Anforderungen für die Musterung ansetzt, und großzügige Möglichkeiten für die Ableistung von Ersatzdienst schafft. Das wäre dann ein erheblicher Vorteil auch für den Bereich Zivilschutz.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Wähler hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 06:26 Die Forderungen von B90 und der FDP zeigen in die Richtung ukrainischer Offensiven, auch wenn die Kriegsziele nicht explizit ausformuliert werden. Wozu braucht man denn sonst schwere Panzer, wenn nicht zur Rückeroberung von Gebieten.
Die Ukraine fordert diese Panzer. Was sie damit anstellen will, weiß die Bundesregierung nicht. Auch wenn man sich das natürlich leicht denken kann.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 13:32

Man sollte den genannten Bürohengsten jetzt dieses Regelwerk auf den Tisch klatschen und sie verdonnern, alles von A bis Z durchzuackern und jede sinnfreie Regel zu streichen. Dann sind die erstmal beschäftigt und können eine Zeit lang keinen Schaden anrichten.
ich kann dir verraten was sie als erstes machen (müssen):
Die Regelwerke durchgendern.
Nicht das sich irgendjemand nicht genügend mitgemeint, mitangesprochen, mitgelesen (früher: auf den Schlips getreten) fühlt .

Dank Gendnergerechtigkeit und Frauenquote wird es kein Zurück zur BW vor 2011 geben.
Wehrgerechtigkeit.

Das ist in der Tat ein Problem. Könnte man aber auch lösen, indem man die Dienstzeit kurz hält (ein Jahr), hohe gesundheitliche und körperliche Anforderungen für die Musterung ansetzt, und großzügige Möglichkeiten für die Ableistung von Ersatzdienst schafft. Das wäre dann ein erheblicher Vorteil auch für den Bereich Zivilschutz.
Der Ansatz gefällt mir.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von elmore »

Ich glaube eher, daß das auf Initiativen der damaligen VM von der Leyen, einer 7-fachen Mutter, zurückzuführen ist. Deren dringendstes Anliegen eine kindgerechte und familienfreundliche Bundeswehr war. Mit Erziehungsauszeiten für Soldatenväter ...sehr naheliegend ...eben auch schwangerentauglichen Pumas. Wenn die Mama schon vor der Geburt wusste, unbedingt Pumasoldatin werden zu wollen, und es kaum noch erwarten konnte, ihr gleichgestelltes Frauenrecht auszuüben.
Da sagte der BW-Bürohengst einfach nur zustimmend und modern eingestellt, "Zu Befehl, dat machen wir. Ausserdem interessiert es eh kein Schwein, ob bei einem "faketrip" auf einem Truppenübungsplatz der Puma mit einer Schwangeren fährt, steht oder vor sich hinraucht. Hauptsache, man kann sie darin frühgeburtsicher verstauen. Mit einer trainierten Crew, die auch Hebamme kann. Einsetzen im Ernstfall will den Puma eh niemand. Wieso auch?"
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Boudicca »

Man solle vielleicht einfach erstmal ein Konzept haben, was für Einheiten man braucht für welchen Zweck.

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Seidenraupe
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

elmore hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 13:59 Ich glaube eher, daß das auf Initiativen der damaligen VM von der Leyen, einer 7-fachen Mutter, zurückzuführen ist. Deren dringendstes Anliegen eine kindgerechte und familienfreundliche Bundeswehr war. Mit Erziehungsauszeiten für Soldatenväter ...sehr naheliegend ...eben auch schwangerentauglichen Pumas. Wenn die Mama schon vor der Geburt wusste, unbedingt Pumasoldatin werden zu wollen, und es kaum noch erwarten konnte, ihr gleichgestelltes Frauenrecht auszuüben.
ich meine auch, die Familien/Kleinkindtaugliche Halbtagsbundeswehr ging auf's Konto von vdL
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will die Bundeswehr zu einem familienfreundlichen Unternehmen umbauen. "Mein Ziel ist es, die Bundeswehr zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland zu machen. Das wichtigste Thema ist dabei die Vereinbarkeit von Dienst und Familie", sagte die Ministerin der Bild am Sonntag. Die Truppe müsse Dienst- und Familienzeiten besser aufeinander abstimmen.

"Unsere Soldatinnen und Soldaten lieben ihren Beruf, aber sie möchten auch, dass ihre Ehen halten und sie ein glückliches Familienleben führen", sagte von der Leyen. Die Bundeswehr könne im "Wettbewerb um die besten Köpfe" mit den zivilen Arbeitgebern nur bestehen, wenn Teilzeit und Elternzeit selbstverständlich seien.

Nach dem Willen der Ministerin sollen Soldaten ganz selbstverständlich Teilzeitmöglichkeiten nutzen können. "Wer etwa in der Familienphase die Option einer Drei- oder Viertagewoche nutzt, muss weiter Karriereperspektiven haben", sagte von der Leyen. "Ich denke auch an Lebensarbeitszeitkonten, auf die Überstunden eingezahlt werden und von denen Freizeiten abgehoben werden können, sei es für die Betreuung von kleinen Kindern oder alter Eltern."

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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Eiskalt »

Ein guter Beitrag der wieder verdeutlicht:

Das Problem bei der Umsetzung der Zeitenwende heißt Olaf Scholz und natürlich die SPD:

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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 13:32 Meine Vermutung: Die Bürohengste im Ministerium waren zu faul, sich selbst über Fragen der "Arbeitssicherheit" in Bundeswehrfahrzeugen Gedanken zu machen. .
Tja wo das herkommt wartet noch mehr :p


Feuerlöscher die gar nicht geeignet sind beispielsweise vorschreiben wollen :D Die Elektrik des Puma grillen. Juhu.

Deswegen sage ich ja das ganze System muss geändert werden und neu aufgestellt mit Experten. Task Forces bilden.

Ich bin ja auch nicht gegen Gleichberechtigung. Aber schon sämtliche Vorschriften sagen bspw. Schwanger darf bestimmt nicht zum Gefecht angetreten werden.

Und so weiter. Aber hier hätte ich tatsächlich erwartet die neue Regierung tut was. Wäre möglich gewesen
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 02:02 Frauen und Männer müssten gleichberechtigt der Wehrpflicht unterliegen, LGBTQ ebenfalls.

Bio-Deutsche, Deutsche mit Migrationshintergrund und Deutsche mit Doppel/Dreifachpass hätten die gleichen Rechte und Pflichten, falls mit dem Herkunftsland vereinbar.
Seh ich das richtig?
Rein theoretisch ja und seh ich auch so. Im Prinzip müsste jeder ein Pflichtjahr leisten oder was vergleichbares. Unabhängig von Religion, Geschlecht, Rasse ect.

Nur so wäre es möglich denk ich.
Hatte Freiherr vonzumitvonseitzuaus nicht das Aussetzen der Wehrpflicht mit den zu hohen Kosten begründet?

Kosten und Wehrgerechtigkeit waren die Gründe
Das Theater bei Wehrpflichtigen stell ich mir heute so vor:
Irgendwo auf der Uniform muss ein one love patch aufgenäht sein.
Ich ess das nicht, ich ess jenes nicht, ne Fleisch muss ich haben, ne mein Salatblatt darf noch nicht mal in der Nähe von nem Schnitzel gelegen haben....
Ohne mein veganes Müsli kann ich nicht dienen, meint der Eine, ein Anderer findet , dass nicht alle Wehrpflichtigen zur selben Zeit aufstehen müssen, dass sei Diskriminierung von Langschläfern....der Übernächste will mitten in der Grundausbildung Elternzeit nehmen und eine Person wechselt ständig die Stuben, weil sich die Geschlechtsidentität nicht einpendeln will sondern sich mit den Mondphasen ändert....Und irgendeiner findet Schießen im Gelände doof, weil das am handy doch auch geht....
Grundsätzlich finde ich Wehrpflicht ok, aber ob das bei dem Individualisierungsgrad unserer Gesellschaft noch machbar is

Gute Frage. Ich sage mal teilweise kriegt man es sicher hin
Oder lässt den Ausbildern mehr Freiraum.

Aber es dürfte kompliziert sein
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mo 16. Jan 2023, 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 13:44 Dass das nicht von heute auf morgen geht, ist klar. Es müssten natürlich erstmal Kasernen gebaut werden, Kreiswehrersatzämter wieder eingerichtet werden und was da sonst noch für ein Rattenschwanz dranhängt. Aber die Bundesrepublik Deutschland hat schonmal eine Wehrpflichtarmee (fast) ganz neu aus dem Boden gestampft. Alle Probleme sind also lösbar
.

Wie Du die Wehrgerechtigkeit erfüllen willst und die gesetzlichen Grundlagen entzieht sich meiner Kenntnis.

Wir haben da ein enormes Thema. Sicherlich möglich bestimmt irgendwie. Ich geb zu wie weiß ich nicht gerade.

Geld, Ausrüstung, SanDienst ect bereitstellen ist der kleinere Punkt. Aber dann brauchen wir 100 Milliarden mehr pro Jahr.
Auch dafür sind Lösungen denkbar. Als die Wehrpflicht noch galt, bestand auch schon mehr als die Hälfte der Soldaten aus Zeit- und Berufssoldaten. Personal für Ausslandseinsätze stünde also zur Verfügung. Denkbar wäre auch, eine "kleine" Berufsarmee beizubehalten und parallel dazu eine Art "Nationalgarde" für die Landesverteidigung aufzustellen. Ist jetzt ins Unreine geschrieben, also nicht wörtlich nehmen, bitte
Lösungen sind okay. Ob Heimatschutz, Nationalgarde oder was auch immer.... wäre zumindest eine nicht ganz neue Idee.

Aber solange rund 22.000 Dp nicht besetzt werden können brauchen wir nicht mal überlegen. Das Personal wird eh das Problem mit der nächsten Zeit.

Die Wehrpflicht ist nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt worden. Alle rechtlichen Grundlagen existieren also noch
.

Nein. Dazu hat sich zuviel verändert mittlerweile.
Das ist in der Tat ein Problem. Könnte man aber auch lösen, indem man die Dienstzeit kurz hält (ein Jahr), hohe gesundheitliche und körperliche Anforderungen für die Musterung ansetzt, und großzügige Möglichkeiten für die Ableistung von Ersatzdienst schafft. Das wäre dann ein erheblicher Vorteil auch für den Bereich Zivilschutz
.



Zustimmung
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Boudicca hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 14:07 Man solle vielleicht einfach erstmal ein Konzept haben, was für Einheiten man braucht für welchen Zweck.

ColdWar-Armee zur Landesverteidigung
Interventionsarmee für "richtigen" Krieg
Interventionsarmee für asymetrischen Krieg??
Treffend erkannt wie ich auch schon länger.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Wähler »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 08:53 Die Bundesregierung befindet sich nicht im Krieg, also können sie auch keine Kriegsziele verkünden.
Kohlhaas hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 13:47 Die Ukraine fordert diese Panzer. Was sie damit anstellen will, weiß die Bundesregierung nicht. Auch wenn man sich das natürlich leicht denken kann.
In der Ramstein-Gruppe wurde und wird sicherlich im Beisein der Bundesverteidigungsminister:in über zukünftige Kriegsszenarien im Ukraine-Krieg gesprochen. Mir geht es darum, dass im Bundestag auch darüber diskutiert wird, was es bedeutet, wenn Scholz davon spricht, die Sicherheit der Ukraine zu garantieren. Das hat sehr viel mit Rüstungspolitik zu tun.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

im weiter oben stehenden Beitrag finde ich Rasse unpassend....
Cobra9 hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 16:42
Wie Du die Wehrgerechtigkeit erfüllen willst und die gesetzlichen Grundlagen entzieht sich meiner Kenntnis.

Wir haben da ein enormes Thema. Sicherlich möglich bestimmt irgendwie. Ich geb zu wie weiß ich nicht gerade.
so im Gespräch mit euch sehe ich weitere Probleme aufziehen:
Fachkräftemangel.

Außer, man zieht die Wehrpflichten m/w/d und andere direkt nach der Schule ein... ob lauter gerade 18 Jährige (m, w, d) in der BW im besten Paarungalter besser sind als frisch gebackene Gesellen, Mechatroniker oder Fachverkäuferinnen weiß ich grad auch nicht.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von elmore »

Ein neuer Name als VM taucht auf. angeblich hätte sich Scholz bereits festgelegt. Nun spekuleirt man, es könnte Scholz' Allzweckwaffe in Sachen Corona werden: BW-General Breuer. Allerdings gibt es Verfassungshürden, daß ein aktiver BW-Mann nicht Befehls- / Kommandogewalt über das Ministrium haben darf, dem er als Soldat untergeordnet ist. Muss er wohl vorher schnell aus dem aktiven Dienst und der BW ausscheiden. Scholz, der Macher, bekommt das schon hin. Er ist ja ein Mann der schnellen Tat. :D

Aus Wiki:
Carsten Breuer (* 1. Dezember 1964 in Letmathe) ist ein deutscher Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr und seit dem 27. September 2022 Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr in Berlin. Zuvor war er vom November 2021 bis Mai 2022 Leiter des Corona-Krisenstabs der Bundesregierung im Bundeskanzleramt sowie in der Folge der Leiter des Aufstellungsstabs für das Territoriale Führungskommando.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Ein Diplompädagoge als VM, ich glaube, das hatten wir bisher noch nicht. :D
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Eiskalt »

Ein anderer meint: „Man hat Christine Lambrecht angesehen, dass sie dieses Ministeramt nicht wollte, sie hat es nicht mit voller Energie, mit Herzblut wahrgenommen.“

Die Ministerin habe bei Parteitreffen schon über einen längeren Zeitraum Amtsmüdigkeit gezeigt. Bei Fraktionstreffen in den vergangenen Wochen habe sie auf Zuspruch und Unterstützung angesichts der massiven Kritik an ihr nicht mehr reagiert.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... folge.html

Sollte das stimmen zeigt es nur wie sehr Scholz die Sicherheit Deutschlands und seiner Verbündeten egal ist.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Wähler hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 16:58 In der Ramstein-Gruppe wurde und wird sicherlich im Beisein der Bundesverteidigungsminister:in über zukünftige Kriegsszenarien im Ukraine-Krieg gesprochen. Mir geht es darum, dass im Bundestag auch darüber diskutiert wird, was es bedeutet, wenn Scholz davon spricht, die Sicherheit der Ukraine zu garantieren. Das hat sehr viel mit Rüstungspolitik zu tun.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein(e) deutsche(r) Verteidigungsminister(in) an der Ramsteinversammlung teilnehmen wird. Lambrecht kann man da nicht mehr hinlassen und einen völlig uneingearbeiteten Nachfolger da hinzujagen, wäre unzumutbar. Das kann eigentlich jetzt nur Scholz selbst erledigen. Das gilt auch schon für den Besuch des US-Verteidigungsministers in Deutschland am Donnerstag. Wie soll der denn mit Lambrecht oder einem blutigen Neuling über Aufgaben der Zukunft sprechen? Scholz kann bei beiden Gelegenheiten den Nachfolger schonmal offiziell vorstellen, aber reden muss er selbst.

Aus diesem Grund denke ich ja, dass Lambrecht mit der Wahl des Zeitpunkts für ihren Rücktritt dem Bundeskanzler kräftig in die Hacken treten wollte. Dafür spricht auch, dass offenbar sie selbst das Gerücht über ihre Rücksichtsabsicht gestreut hat. Scholz steht jetzt da wie das Kind beim Dreck. Wenn das in einem geordneten Verfahren abgelaufen wäre, dann hätte Lambrecht die Klappe gehalten und hätte in der nächsten Woche gemeinsam mit Scholz den Rücktritt aus familiären Gründen verkündet und gleichzeitig den Nachfolger präsentiert. So wie das jetzt gelaufen ist, kann man das nur als Racheaktion verstehen. Lambrecht hat nichtmal versucht, halbwegs gesichtswahrend aus der Nummer rauszukommen. Stattdessen faselt sie was von monatelanger medialer Fokussierung auf ihre Person. Das ist hoffentlich der letzte Fettnapf gewesen, in dem sie ein Vollbad genommen hat.

Was Du über Rüstungspolitik schreibst, ist richtig. Ich würde noch Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik hinzufügen. Da müssen künftig das Außenministerium, das Verteidigungsministerium und das Wirtschaftsministerium sehr eng zusammenarbeiten. Vor allem muss mal eine strategische Linie der deutschen Außenpolitik formuliert werden. Bisher erschien das nicht "notwendig", weil wir ja angeblich nur noch von Freunden umzingelt waren. Das Verteidigungsministerium wurde dabei immer als nebensächlich betrachtet. Heute hat es zentrale Bedeutung.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 18:05

Aus diesem Grund denke ich ja, dass Lambrecht mit der Wahl des Zeitpunkts für ihren Rücktritt dem Bundeskanzler kräftig in die Hacken treten wollte. Dafür spricht auch, dass offenbar sie selbst das Gerücht über ihre Rücksichtsabsicht gestreut hat. Scholz steht jetzt da wie das Kind beim Dreck. Wenn das in einem geordneten Verfahren abgelaufen wäre, dann hätte Lambrecht die Klappe gehalten und hätte in der nächsten Woche gemeinsam mit Scholz den Rücktritt aus familiären Gründen verkündet und gleichzeitig den Nachfolger präsentiert. So wie das jetzt gelaufen ist, kann man das nur als Racheaktion verstehen. Lambrecht hat nichtmal versucht, halbwegs gesichtswahrend aus der Nummer rauszukommen. Stattdessen faselt sie was von monatelanger medialer Fokussierung auf ihre Person. Das ist hoffentlich der letzte Fettnapf gewesen, in dem sie ein Vollbad genommen hat.
nachdem ihr Adventskranz am Sonntag brannte (und einen Feuerwehreinsatz auslöste) , kann ich mir bei ihr auch eine totale menschliche Überforderung vorstellen.
Die Angriffe seitens der Medien waren sehr massiv (kein Urteil über die Berechtigung)....
Manchmal sind Politiker auch nur Menschen und sie, die das Amt nie angestrebt hatte, nicht mal ein Bundestagsmandat hat, hatte bestimmt nicht Scholz im Blick als sie aufgegeben hat.
vielleicht sogar aus berechtiger Sorge, als so massiv angezählte BVMin am Donnerstag nicht zum Rammsteintreffen gehen zu wollen und zu können. Immerhin hätte sie da zu militärischen/verteidigungspolitschen Entscheidungen Stellung nehmen/ beitragen müssen die sie a) als geschwächte VMin nicht mochte oder b) die ihr im Nachhinein auch angelastet werden.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Wenn die spon-nachricht stimmt, ist die Suche nach einem Nachfolger schon länger im Gange und könnte damit eine direkte Reaktion auf das Silvestervideo gewesen sein.
Scholz wusste schon am 3. Januar Bescheid
Der chaotische Rückzug von Christine Lambrecht entwickelt sich zur Belastung für den Kanzler, der offenbar schon früh eingeweiht war. Die SPIEGEL-Rekonstruktion eines Dramas, das nachhallen wird.
Von Matthias Gebauer, Konstantin von Hammerstein, Stefan Hunglinger, Veit Medick, Serafin Reiber und Anna Reimann
16.01.2023, 18.13 Uhr
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 164e8ff9db
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 18:16 nachdem ihr Adventskranz am Sonntag brannte (und einen Feuerwehreinsatz auslöste) , kann ich mir bei ihr auch eine totale menschliche Überforderung vorstellen.
Die Angriffe seitens der Medien waren sehr massiv (kein Urteil über die Berechtigung)....
Es hat keine Angriffe seitens der Medien gegeben. Es ist lediglich über die andauernden Ausfallerscheinungen der Frau Ministerin berichtet worden. Meist sahen diese Berichte sogar so aus, dass die Kritik von Oppositionspolitikern zitiert wurde. Frau Lambrecht hat gewiss keinen Anspruch darauf, dass die Medien der Opposition jetzt einen Maulkorb verpassen, nur damit die Frau Ministerin nicht beleidigt ist.
Manchmal sind Politiker auch nur Menschen und sie, die das Amt nie angestrebt hatte, nicht mal ein Bundestagsmandat hat, hatte bestimmt nicht Scholz im Blick als sie aufgegeben hat.
Oh, auch da habe ich ganz andere Deutungen gehört. In ihrer eigenen Partei heißt es, dass sie ihren Rückzug aus der Politik angekündigt hat, weil sie nicht an einen Wahlerfolg glaubte. Und dann, als die SPD stärkste Kraft wurde, habe Lambrecht sofort auf der Matte gestanden und ein Ministeramt gefordert. Sagt man in SPD-Kreisen. Sie wollte das Innenressort. Als sie das nicht bekam, habe sie Verteidigung verlangt. Heißt es in SPD-Kreisen.
vielleicht sogar aus berechtiger Sorge, als so massiv angezählte BVMin am Donnerstag nicht zum Rammsteintreffen gehen zu wollen und zu können. Immerhin hätte sie da zu militärischen/verteidigungspolitschen Entscheidungen Stellung nehmen/ beitragen müssen die sie a) als geschwächte VMin nicht mochte oder b) die ihr im Nachhinein auch angelastet werden.
Das erklärt gar nichts. Sie ist im Moment die einzige Politikerin, die einen Überblick darüber haben kann (haben muss!), was Deutschland überhaupt kann. Was Deutschland WILL, hätte man ihr in Form klarer Aufträge mitgeben können. Dass sie jetzt ihren Nachfolger ins eiskalte Wasser schubst und zudem noch den Kanzler bis auf die Knochen blamiert, ist ganz schlechter Stil. Dieser Rücktritt kommt zur Unzeit, und der Zeitpunkt ist absichtsvoll gewählt worden. Nach all den Skandalen hätte das auch noch eine Woche Zeit gehabt.

Nein, sie hat das eigenmächtig entschieden. Niemand wusste davon. Selbst in der SPD-Klausur, die einen Tag vor dem Aufkommen der von ihr selbst gestreuten Gerüchte endete, hat sie kein Wort über ihren Plan verloren. Wenn das mit irgendwem in der SPD abgestimmt gewesen wäre, dann wären die öffentlichen Reaktionen der Spitzen-Sozis ganz anders ausgefallen. Ich habe sogar heute Vormittag noch im Fernsehen beobachtet, wie Klingbeil sich winden musste: Kein Kommentar zu Medienberichten, tolle Ministerin, hervorragende Arbeit geleistet, volles Vertrauen... blabla. Was anderes blieb ihm auch nicht übrig. Hätte er gesagt "alles Quatsch" hätte er am Nachmittag als Lügner dagestanden. Hätte er gesagt "Ja, stimmt" hätte er seine eigene Ministerin demontiert, ohne genau zu wissen ob es denn tatsächlich stimmt.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kritikaster »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 20:05 Und dann, als die SPD stärkste Kraft wurde, habe Lambrecht sofort auf der Matte gestanden und ein Ministeramt gefordert. Sagt man in SPD-Kreisen. Sie wollte das Innenressort. Als sie das nicht bekam, habe sie Verteidigung verlangt. Heißt es in SPD-Kreisen.
Und was hatte sie in der Hand, dass Scholz ihr das Ministeramt geben musste? :?
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kritikaster »

Kurzum: Dieser Rücktritt beendet eine schlechte Amtsführung. Das gilt sowohl für das Ministerium als auch fürs Kanzleramt. Die Bundeswehr braucht Waffen, Personal und politische Führung. Dies muss die nächste Person an der Spitze des Ministeriums nun in Gang bringen. Die hemdsärmelige Art, mit der dieser Rücktritt geschah, passt nicht zum Ernst der Lage. https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... z-101.html
Ich wage zu bezweifeln, dass die schlechte Amtsführung des Kanzlers mit dem Rücktritt von Frau Lambrecht bereits ihr Ende gefunden hat.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von peterkneter »

Boris Pistorius übernimmt das Ressort. Was ist nun mit der paritätischen Quote der Regierung? Gibt es weitere Kabinettsumbildungen?
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

peterkneter hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 09:55 Boris Pistorius übernimmt das Ressort.
nicht dein (Scholzens ) Ernst?
Muss wohl ein enger Freund vom Scholz sein (wenn es stimmt), weil so von der Laufbahn her ergibt sich diese Personalentscheidung nicht zwingen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von peterkneter »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 10:00 nicht dein (Scholzens ) Ernst?
Muss wohl ein enger Freund vom Scholz sein (wenn es stimmt), weil so von der Laufbahn her ergibt sich diese Personalentscheidung nicht zwingen.
Na, wie schon hier im Forum irgendwo zu lesen war, braucht es keinen General im Verteidigungsministerium, sondern jemanden der gut ein Ministerium leiten kann. Das muss sich dann herausstellen. Ich musste den Mann auch erst googlen. Für mich am hervorstechensten, dass er auf Fotos wie ein Armin Laschet Imitator wirkt. Aber er war immerhin Wehrfplichtiger bei der Bundeswehr - er kennt den Laden also von innen - vermutlich als Obergefreiter AD ;)
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Platon »

Man darf gespannt sein. Gerade beim Verteidigungsministerium ist ja immer eine längere Einarbeitungszeit in die Materie vonnöten und ich sehe jetzt nicht, dass er sich schon einmal mit Sicherheitspolitik beschäftigt hat. Eher jemand der eigentlich Innenminister werden sollte und nicht Verteidigungsminister, wie es ja schon bei Lambrecht war. Aber womöglich jemand der sich in der Kommunikation etwas geschickter anstellt, als das bei Lambrecht der Fall war.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Leider muss ich die BILD zitieren, weil die es auf den Punkt bringt.

ich weiß, es gibt Termine und ein Bundeskanzler hat deren mehr als der tag Stunden hat. und manche passen optisch nicht zum Tagesgeschehen und der Brisanz anderer Themen-
Bierchen statt BundeswehrScholz lässt die Truppe ohne Führung
„Wie ein Regionalpolitiker“: Union wettert gegen Kanzler

n Europa herrscht Krieg – doch die Armee der größten Wirtschaftsnation des Kontinents steht OHNE FÜHRUNG da!

Am Freitag enthüllte BILD, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (57, SPD) nach einer beispiellosen Pannenserie hinschmeißen will. Drei Tage später ist Lambrecht Geschichte – doch Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) kann der Öffentlichkeit noch immer keinen Nachfolger präsentieren.

„Ich habe eine klare Vorstellung und das wird sehr schnell für alle bekannt werden, wie das weitergehen soll“, sagte Scholz am Montag. Die Bilder des Tages waren andere: Der Kanzler zeigte sich mit vollem Bierkrug in einer Ulmer Brauerei. Motto: Bierchen statt Bundeswehr.
https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html

Ein Unding, denn allerspätestens nach dem Silverstervideo musste er sich Gedanken um einen (Stellvertreter) Nachfolger machen.
Wenn er schon Tage vor Lambrechts Erklärung wusste was im Busch ist hätte er SOFORT einen neuen VT zur Ernennung vorschlagen müssen (meine Meinung)

Bier statt Verteidigungsministerium besetzen ist Teil des Problems "SPD in Regierungsverantwortung"
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von elmore »

Pistorius trat mit der Köpping im Duett zur Wahl für den SPD-Parteivorsitz an, fiel aber durch. Mit Ralf Stegner zusammen führte er die SPD-Arbeitsgruppe Migration/Integrstion bei Sondierungsgesprächen mit der CDU/CSU vor ein paar Jahren, wenn ich das noch richtig im Kopf habe. Ansonsten dürfte der Mann von Verteidigungspolitik und militärischen Belangen soviel Ahnung haben wie eine Nonne von einer Peepshow.

Wie ich schon einmal sagte, das Problem war und ist Scholz. Die Schlumpf-Versager Saga geht in die nächste Runde.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Misterfritz »

Pistorius gilt als durchsetzungsstark - und das braucht man im Verteidigungsministerium wohl am Meisten.

Im Übrigen: Welche Voraussetzung bringt denn z.B. Herr Wissing (und seine Vorgänger) mit, ausser, dass er wahrscheinlich Autofahren kann?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von peterkneter »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 10:13

Bier statt Verteidigungsministerium besetzen ist Teil des Problems "SPD in Regierungsverantwortung"
Ehrlichesagt würde ich nicht unbedingt besser schlafen, wenn die CDU in ihrer aktuellen Verfassung und dem Personal in der Regierungsverantwortung wäre...
Flinten-Uschi, Gutti-Gutenberg und Kramp Karrenbauer haben der Bundeswehr auch nicht wirklich einen gut getan.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kritikaster »

Himmel! Bloß nix lernen aus gemachten Fehlern. :rolleyes:

Aber immerhin hat Pistorius mal gedient. Das muss dann wohl als Qualifikation reichen.
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