Bundeswehr und Rüstungsindustrie

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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

elmore hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 11:03]

Wie ich schon anklingen ließ, die Franzosen wollen solvente Finanzierer, aber keine militärischen Partner auf Augenhöhe.
Facs ist schon lange umstritten und relativ sinnlos. Airbus selbst hatte drauf gedrängt die Briten und Schweden einzuladen und Kompromisse zu machen.

Frankreich stellte sich quer und Wir machen das mit. Schade wenn man so Geld verschwendet. Facs wird nicht funktionieren und es wird bessere Systeme geben bei Fertigstellung des Facs Projekt.

Die Konkurrenz ist weiter dann. Leider :(

Ohne echte Euro Lösung mit Schweden, England ect. wird's nicht besser
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Quatschki hat geschrieben: So 4. Dez 2022, 14:13 Was ich nicht begreife:
Das sind alles lösbare Probleme.
Da scheitert nichts an physischer Unmöglichkeit, sondern es muß nur gemanagt werden.
Und es müßten eigentlich auch alle an einem Strang ziehen, denn es gibt niemanden, der ein Motiv hat, das alles zu hintertreiben
(Und falls doch jemand einen Vorvertrag mit Gazprom hat, sollte man erwarten, dass der BND das herausfindet)
Du im Prinzip sind alle Problempunkte lange Jahre bekannt.

Zumindest sollte man es glauben, weil das meiste an Infos immer wieder kommt. Alle Jahre wieder.

Warum das nicht angegangen wird entzieht sich meiner Kenntnis
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kritikaster hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 06:54 :D :D :D

Ja, wer hätte denn DAMIT wirklich rechnen können?


So ist das, wenn man bei einem Beschaffungsprojekt nicht die Gesamtanforderungen mit einplant. Irgendwie ist das aber mittlerweile typisch deutsch, oder?

Ob man wenigstens an den Ersatzteilbedarf gedacht hat ...?

Nö hat man nicht. Aber der Hersteller :D

Inklusive Inhalt im Kaufvertrag was Ausbildung, Infrastruktur ect.angeht. Aber selbst das hat man ja bekanntlich nicht gelesen oder vergessen
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 08:22 Tja, ich bin mehrfach enttäuscht, was den Tarnkappenbomber F35 betrifft. Erst einmal der Beschaffungsvorgang grundsätzlich. Wir wollten doch europäisch denken und uns auch mit solchen wichtigen Waffensystemen selbst versorgen können. Alles Quatsch, tönt es da, dauert viel zu lange. Hoffentlich sind wir in Europa nicht obendrein viel zu dumm für solche Technik. Auf jeden Fall tun wir alles uns Mögliche. damit sich diese Befürchtung bewahrheitet.!
Was kann der Hersteller oder das Flugzeug dafür wenn man im Wehrressort seine Arbeit nicht richtig macht :?:

Der Hersteller, die US Behörden haben schon von Beginn an die Bedingungen und Grundlagen klargestellt. Andere Nato Länder benutzen die F35 schon.

Da mal zu schauen wie es funktioniert hat man nicht für nötig gehalten. Aber für alles was unsere Politik und das Wehrressort versaut kann der Hersteller nicht viel oder die F35.

Eine Euro Lösung wäre zu wünschen gewesen, gibt's aber nicht. Der Tornado muss ersetzt werden. Entweder F35 oder F18 waren möglich.

Plus EF Lösung,die es noch nicht mal gibt. Laut Airbus ist schon die Zeit für eine Modifikation einer EF Variante mit Fähigkeiten des Tornado mit 4- 6 Jahren zu veranschlagen.

Es ist aber noch kein Auftrag erteilt worden. In 8 Jahren wird's Kritisch mit dem Tornado.

Die Entwicklung eines neuen Systemt vergleichbar mit der F35 benötigt 10 bis 30 Jahre in Europa. Siehe Facs als Beispiel.

Eurofighter,A400, Tiger. FCAS begann 2001 als Projekt. Wir haben 2022. Der Prototyp von Facs soll irgendwie im Jahre 2028 verfügbar sein.

Bis der Prototyp dann zur Serie wird nochmal locker drei,vier Jahre. Wenn alles funktioniert. Ich sehe keine Möglichkeit, ohne Us Flugzeuge, ausreichend Flugzeuge mit benötigen Fähigkeiten zu bekommen.

Die Politik in verschiedenen Ländern der EU wollte keine entsprechende Entwicklung und Rüstungsindustrie war nicht gefragt. Das ist dann eben die Quittung
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jorikke
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von jorikke »

Wenn keiner im Detail benennen kann an was es krankt, ist im Zweifelsfall immer die Bürokratie schuldig.
Der Teil nach dem Komma ist übrigens falsch. Zwar liegt es an der Bürokratie aber man kann den Ausführenden keine Schuld zuweisen. Sie sind gezwungen sich an Vorschriften zu halten.
Sich ewig lang hinziehende Entscheidungs- u. Ausführungsprozesse sind tatsächlich ein großes Ärgernis.
Leider wird sich dieser Zustand nicht verbessern lassen, sondern in der viel komplizierter werdenden Welt werden sich Ablaufprozesse weiter verlangsamen.
Darüber geklagt wird seit vielen Dekaden, verbessert hat sich nichts.
Vielfach wird ja nach "dem Fachmann" gerufen, der den Politikern, Firmen, usw. mal richtig zeigt wo es langgeht und der Schwung in die Bude bringt.
Ein frommer Wunsch.
Aus eigenem Erleben mal ein Beispiel:
Johannes Steinhoff, hochdekorierter Wehrmachtsoffizier der Luftwaffe, 900 Einsätze, 200 Luftkämpfe und 176 Abschüsse. 12x selber abgeschossen.
Auf dem Höhepunkt der Starfighter Krise, so um 1966 machte man ihn zum Inspekteur der Luftwaffe.
Mit 53 Jahren flog er persönlich noch den Starfighter um ihn in allen Flugzuständen kennen zu lernen
Einen besseren Fachmann hätte man nicht finden können.
Persönlich habe ich ihn so um 1963 kennen gelernt als ich ihn eingeladen hatte einen Vortrag über Nato Politik zu halten. Der Mann war beeindruckend. Seit seinem Startunfall mit einem Düsenjäger der Wehrmacht gegen Ende des Krieges und den dabei erlittenen Brandwunden im Gesicht und den folgenden Operationen sah er aus wie Frankensteins Gesellenstück. Das mag seinem Durchsetzungsvermögen durchaus geholfen haben. Der damalige Verteidigungsminister Kai Uwe von Hassel hat jedenfalls mehrfasch den Kotau gemacht.
Kurz, der Mann war an der richtigen Stelle und hat viel durchgesetzt.
Eine der Auswirkungen seiner Anordnungen durfte ich persönlich erleben.
Die Bundeswehr hatte Geräte bestellt, von denen eines beim Geschwader Immelmann, damals noch in Bremgarten i.Brsg., installiert und erklärt werden sollte.
Das war in meinem Gebiet und da wir einen Kegelausflug ins Markgräfler Land planten, schickte ich keinen Service Techniker los sondern erledigte die Sache selber um dort gleichzeitig Hotelzimmer zu buchen.
Der Empfang war freundlich, niemand aber konnte sich erklären für wen und was das Gerät bestimmt war. Nach endlosen Telefonaten kam Licht in die Angelegenheit. Es war für ein Labor bestimmt, in dem das angelieferte Kerosin untersucht werden sollte, ob es denn wirklich den Vorgaben entsprach. Hatte Steinhoff auf den Weg gebracht.
1964.
Geliefert habe ich die u.a. notwendige Analysenwaage dann ca. 10 Jahre später.
In dem Fall, die Immelmänner flogen ja Tornados, war es nicht so entscheidend.
Dieses Beispiel zeigt aber sehr deutlich, auch der fähigste Mann an der Spitze, mit den besten Entscheidungen, kann nicht viel bewegen wenn im Getriebe unter ihm alles versandet.
elmore
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von elmore »

jorikke hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 14:04 Wenn keiner im Detail benennen kann an was es krankt, ist im Zweifelsfall immer die Bürokratie schuldig.
...
Dieses Beispiel zeigt aber sehr deutlich, auch der fähigste Mann an der Spitze, mit den besten Entscheidungen, kann nicht viel bewegen wenn im Getriebe unter ihm alles versandet.
Was mich während meines gesamten Berufslebens am fuchtigsten machte und bis heute so blieb, war die nachfolgende Haltung bei Problemlösungen:

"Das haben wir schon immer so gemacht." - "Warum sollten wir das ändern?"

Mehr gibt es zu deinem Beitrag nicht zu sagen und auch nicht zu dem Fakt, dass nur Veränderungen, wenn nötig drastische, voranbringen, aber auch möglich sind. Man muss nur bereit sein, alte Zöpfe abzuschneiden. Auch wenn klar ist, dass 9 von 10 Leuten ersteinmal aufspringen, um genau das zu verhindern.

Ich musste einmal ein Profitcenter, einen Betreib im Betrieb innerhalb eines halben Jahres aufstellen, mit eigenen Produktionsstrukturen, um einen Auftrag
erfüllen zu können, der "just in time-Lieferungen" innerhalb von 24 h ab Bestelleingang sicher bedienen konnte. Seitens des auftraggebenden Konzerns wurde als Zielvorgabe 100 % Volumenerfüllung nach 9 Monaten verlangt, da das letzte Quartal des Jahres mehr als 50% des gesamten Jahresumsatzes ausmachte. D.h., schon während des Aufbaus, ca. 3 Monate nach Beginn des Profitcenter-Projekts musste sukzessive monatlich der Ausstoß erhöht werden.

Mit den bestehenden Produktionsstrukturen war dies selbstredend nicht erreichbar, obwohl auch diese "mit" genutzt werden sollten, ohne die gemütlichen Fertigungszeiten der Standardproduktion zu behindern, und andererseits den Maschineninvest so niedrig - kostengünstig - wie möglich zu halten.

Was noch hinzukam, war ein geradezu irrwitziges quality - controlling jeder Lieferung, das ein Japaner mit absoluter Weisungshoheit auch gegenüber dem Vertrieb, der ansonsten mit Europäern besetzt war, in diesem Konzern inne hatte.

"Geht nicht, gibt's nicht". ;)
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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jorikke
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von jorikke »

elmore hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 14:54 Was mich während meines gesamten Berufslebens am fuchtigsten machte und bis heute so blieb, war die nachfolgende Haltung bei Problemlösungen:

"Das haben wir schon immer so gemacht." - "Warum sollten wir das ändern?"

Schön für dich das du deinen Job erfolgreich gemacht hast.
Habe ich auch, 45 Jahre, davon 30 Jahre Umsatz verantwortlich.
Leider haben Probleme die individuell bestens gelöst werden, nichts mit strukturellen Vielfachproblemen zu tun die ineinander greifend gelöst werden müssen.
Was mich immer fuchtig macht sind die ständigen Schuldzuweisungen an irgendwelche anonymen Bürokratien, ohne auch nur im Ansatz Lösungsvorschläge zu haben.
Also ich sage jetzt mal, um künftig besser und schneller zu werden müssen wir unbedingt die Abläufe rationalisieren und effektiver gestalten.
Das war jetzt so ein Beispiel von Klugscheißerei, das nichts aber auch gar nichts verbessern wird.
Zuletzt geändert von Moses am Mo 19. Dez 2022, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt
elmore
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von elmore »

jorikke hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 15:24 Schön für dich das du deinen Job erfolgreich gemacht hast.
Habe ich auch, 45 Jahre, davon 30 Jahre Umsatz verantwortlich.
Leider haben Probleme die individuell bestens gelöst werden, nichts mit strukturellen Vielfachproblemen zu tun die ineinander greifend gelöst werden müssen.
Was mich immer fuchtig macht sind die ständigen Schuldzuweisungen an irgendwelche anonymen Bürokratien, ohne auch nur im Ansatz Lösungsvorschläge zu haben.
Also ich sage jetzt mal, um künftig besser und schneller zu werden müssen wir unbedingt die Abläufe rationalisieren und effektiver gestalten.
Das war jetzt so ein Beispiel von Klugscheißerei, das nichts aber auch gar nichts verbessern wird.
Na gut, dann kann man halt deiner Meinung nach nicht viel machen, vor allem nicht zügig. Ich lerne also von dir: Die Bürokratie ist nie schuld und wird stets zu unrecht gebrandmarkt. ;)
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Vongole
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Laut einer aktuellen Studie wird Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der Nato dauerhaft verfehlen:
Nun sagen Forschende des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), dass Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel trotz der angekündigten »Zeitenwende« nicht dauerhaft erreichen wird. Obwohl die Bundeswehr ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro erhält, wird die Bundesrepublik weder 2023 noch in den Jahren ab 2026 die Hürde erreichen. Das Ziel rücke »in weite Ferne«, auch kurzfristig notwendige Beschaffungen kämen nicht voran, heißt es in der veröffentlichten IW-Studie.
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... a15a81af46
Tja... :cool:
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 16:53 Laut einer aktuellen Studie wird Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der Nato dauerhaft verfehlen:

Tja... :cool:
An der Stelle muss man jetzt allerdings unterscheiden zwischen der Frage, wie viel Geld zur Verfügung steht, und wie viel Geld ausgegeben werden soll oder überhaupt ausgegeben werden kann!

Man könnte im laufenden Haushaltsjahr den Etat des Verteidigungsressorts bedenkenlos verfünffachen und so rechnerisch auf acht Prozent des BIP kommen. Das wäre aber komplett für die Füße, weil es gar nicht möglich ist, dieses Geld auch auszugeben.

Lindner - der gewiss nicht mein Favorit ist oder dem ich mich politisch nahe fühle! - hat etwas sehr richtiges gesagt. Er hat gesagt, dass Lambrecht JETZT ungefähr dreimal so viel Geld zur Verfügung hat wie jeder Verteidigungsminister vor ihr. Daraus soll sie jetzt gefälligst erstmal was sinnvolles machen, ehe sie nach mehr Geld schreit.

Und einer Studie, die ein paar Tage nach dem Haushaltsbeschluss schon Prognosen darüber aufstellt, was in künftigen Haushalten stehen wird, traue ich nichtmal so weit wie ich Frau Lambrecht werfen könnte.

Ich bin mir sicher, dass die "Zeitenwende" eingeleitet ist und dass Deutschland da auch nicht mehr rauskommt. Wenn das "Sondervermögen" verbraten ist, muss über den jährlichen Haushalt der Nachschub an Geld gesichert werden.

Ob wir dann unbedingt sklavisch auf die zwei Prozent achten müssen, ist eine andere Frage. Ich persönlich fände es sinnvoller, wenn man ein angestrebtes Fähigkeitsprofil deutscher Streitkräfte definieren und das dann haushalterisch absichern würde. Ganz gleich, ob das dann 1,5 Prozent oder 4 Prozent des BIP erfordert.
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Ein Bericht über ein Problem das bekannt ist und schon oft Thema war.

Scheinbar aber irgendwie bei einer Userin nicht ganz angekommen ;)



Zitat externe Quelle, Inhalt markiert



Geld ist nicht das größte Problem
100 Milliarden hat die Regierung für die Bundeswehr bereitgestellt. Geholfen hat das bisher wenig. Denn das Beschaffungssystem erweist sich als schwer reformierbar.
Von Hauke Friederichs



https://www.zeit.de/politik/deutschland ... uerokratie

Steht alles sehr gut erklärt drin.


Andere Artikel zum Thema. Bischen interessant der hier



Mölling ist überzeugt: “Man muss sich vom Gedanken verabschieden, dass man alle Risiken eines Projekts vertraglich absichern könne.” Nötig sei “mehr Risikofreude” und mehr Freiraum bei der Beschaffung. Konkret plädiert Mölling dafür, die Unterschwelle, ab der Aufträge ausgeschrieben werden müssen, auf 20.000 Euro hochzusetzen. Nötig sei auch eine Reform der Kultur im Beschaffungsamt: “Da herrscht kein Unternehmergeist, sondern Behördenmentalität.” Den nötigen Freiraum für eine moderne Behörde können aber nur Regierung und Gesetzgeber schaffen




Seeeeeeehr interessant auch ein echter Einblick von jemand der da arbeitet





Die Kritik an schwerfälligen Prozessen kommt aber nicht nur von außen – sondern auch aus den eigenen Reihen. Jens Obermeyer ist Beamter im Beschaffungsamt und zugleich Verbandschef des Technischen Dienstes der Bundeswehr. "Nur deshalb darf ich auch so offen Kritik äußern", sagt der Ingenieur. Als Projektverantwortlicher kennt er die bürokratischen Verschlingungen des Amtes wie kaum ein anderer



Gerade übersehe er ein Projekt, in dem er eine vertraglich abgemachte Optionsleistung auslösen wolle, die mit dem Hersteller vorher so vereinbart wurde. "Aber unsere Juristen sagen, ich dürfe das nicht, weil die Formulierung im Vertrag zu vage sei. Dabei hatte dieselbe Abteilung zuvor den Vertrag abgesegnet, nur eben unter anderer Leitung. Das sind Prozess-Stalinisten."

Obermeyer meint, das Kernproblem der Koblenzer Mammutbehörde zu kennen: "Alle haben Angst, dass etwas schiefgeht und es wieder heißt, das Beschaffugsamt ist schuld. Daher wird alles fünffach geprüft


Die Folge dieser falschen Fehlerkultur, wie Obermeyer es nennt, ist ein immer größer werdendes Bürokratiemonster. "Sobald ein Fehler passiert, wird eine neue Kontrollinstanz geschaffen. Anstatt Fehler zuzulassen, darüber zu sprechen und es nächstes Mal besser zu machen, bekommt das Amt eine weitere bürokratische Verästelung."

Obermeyer skizziert, wie Probleme manchmal an der kleinsten Stelle auftreten können, etwa beim geplanten Kauf der amerikanischen F-35-Kampfjets: Weil kein Handelsabkommen zwischen den USA und Europa bestehe, könnte schon ein nicht nach hiesigen Standards zertifizierter Schraubenschlüssel reichen, die Lieferung der Jets zu verzögern. "Dann gibt es nur drei Wege: eine maßgeschneiderte Produktion nach EU-Standards, was der Hersteller nicht tun wird; eine Nachqualifizierung, was er auch nicht tun wird; oder wir nehmen unsere eigenen Schlüssel und die Gewährleistung erlischt."

Alle drei Wege könnten das Projekt blockieren, dabei wäre die Lösung laut dem Ingenieur einfach: mehr Entscheidungsfreiheit auf der unteren Ebene. "Ich will nicht einen Unterstaatssekretär nach einen Maulschlüssel fragen, sondern ich will hören: 'Gewährleistung ist mir scheißegal, Obermeyer, kauf den Schlüssel und fang das Arbeiten an.'"



.
.


https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... sten-.html
https://app.handelsblatt.com/lambrecht- ... 21584.html



Der ehemalige Wehrbeauftragte auch mal wieder dazu.... Schluss mit hohlen Strukturen


https://www.kn-online.de/schleswig-hols ... UGAD4.html

https://www.welt.de/politik/deutschland ... reibt.html


Hier vor einiger Zeit die Kritik des Bundesrechnungshof zur Beschaffung


https://www.google.com/search?client=fi ... irloom-srp..

https://web.de/magazine/politik/experte ... e-37265510

@Jorrike

Thema Fachleute in der Beschaffung fehlen nochmal was


Zitat externe Quelle, Inhalt markiert


Die Beschaffungsstrukturen in der Bundeswehr sind weitgehend die alten geblieben

Die Beschaffungsstrukturen in der Bundeswehr sind weitgehend die alten geblieben. Der Großbehörde mit Sitz in Koblenz, die sich um den Einkauf kümmert, fehlen die Fachleute, wie das auch außerhalb der Bundeswehr der Fall



Der Appart von Frau Lambrecht ist auch nicht so dolle



Eine erste Liste mit Vorhaben, die aus dem Sondervermögen finanziert werden sollen, musste überarbeitet werden, nachdem Rechnungsprüfer gravierende Mängel festgestellt hatten



https://www.google.com/url?q=https://ww ... p0EHVxVRcZ


Nun ja wahrscheinlich ist auch falsch das 1000 Posten in der Beschaffung nicht besetzt werden können usw


https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... sten-.html
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mo 5. Dez 2022, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 18:11 An der Stelle muss man jetzt allerdings unterscheiden zwischen der Frage, wie viel Geld zur Verfügung steht, und wie viel Geld ausgegeben werden soll oder überhaupt ausgegeben werden kann!
.
Kann Ich fast zustimmen. Lass mich einwerfen im Prinzip brauchst Du eigentlich kein 2 Prozent Ziel.

Natürlich ausreichend Finanzierung pro Jahr. Aber wenn man die richtigen Strukturen grundsätzlich schafft ( Umbau Beschaffung ect ect) und eine feste Strategie schafft könnte man mit einem festen Budget schon unter den 2 Prozent gut arbeiten.

Hätte man die Bundeswehr beständig stabil finanziert, Strukturen gescheit umgebaut und würde Effektiv arbeiten,dann wären heute ganz andere Umstände zu sehen.

Wenn man hier Personal und Missionskosten, Beschaffung... ach Du weißt was ich meine...gut hinbekommen würde, dann könnte man auch mit 1,4 Prozent klarkommen.

Aber hätte... würde :(
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Michael_B »

jorikke hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 14:04 ... Aus eigenem Erleben mal ein Beispiel:
Johannes Steinhoff, hochdekorierter Wehrmachtsoffizier der Luftwaffe, 900 Einsätze, 200 Luftkämpfe und 176 Abschüsse. 12x selber abgeschossen.
Auf dem Höhepunkt der Starfighter Krise, so um 1966 machte man ihn zum Inspekteur der Luftwaffe.
Mit 53 Jahren flog er persönlich noch den Starfighter um ihn in allen Flugzuständen kennen zu lernen
Einen besseren Fachmann hätte man nicht finden können.
Persönlich habe ich ihn so um 1963 kennen gelernt als ich ihn eingeladen hatte einen Vortrag über Nato Politik zu halten. ...
Hast du in der Rüstungsindustrie gearbeitet?
Bist vermutlich über 80? Interessant, ich hätte dich bisher so um die 40-50 eingeschätzt. :)
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jorikke
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von jorikke »

Mein lieber Cobra9,
ich habe weder für Steinhoff noch mit Steinhoff gearbeitet.
Ich habe ihn in meiner damaligen Funktion für einen Vortrag eingeladen.
Dabei habe ich ihn kennen gelernt.
Sonst nichts.
Das habe ich eindeutig so geschrieben. Wie du da so einen Unsinn draus basteln kannst, bleibt dein Geheimnis.
Eine andere Frage stellt sich.
Warum forderst du Fachkompetenz wenn du fast im gleichem Zusammenhang schreibst, sie könne ja nichts bewirken, da Entscheidungen von Regierung und Bundesverteidigungsminister getroffen würden.
Das ist Unsinn.
So ein kompetenter Mann wie Steinhoff übernimmt einen Posten nur wenn ihm weitgehende Befugnisse zugestanden werden. Die kann er dann durchsetzen.
Im Übrigen, du solltest dich evtl. mal schlau machen, gab es zwei kritische Punkte an denen er wirklich mit dem Verteidigungsminister in Konflikt geriet.
Beide Male hat er mit sofortigen Rücktritt gedroht und der Minister hat klein beigegeben.
Das war von 63-66 Kai Uwe von Hassel.
Sein Sohn war übrigens Starfighter Pilot und kam bei einem Absturz 1970 ums Leben.
Seine Frau beging ein Jahr später Suizid.
Ich schreibe das nur, um die oft leichtfertigen Vorwürfe gegen Politiker mal in einem anderen Licht darzustellen. Das waren oft sehr engagierte Menschen die auch persönliche Opfer hinnehmen mussten.
Noch etwas, wie du auf die Idee kommen kannst, ich würde etwas auf die "armen Büro Leute" abschieben, ist lächerlich
Ich habe in meinem Beispiel versucht zu erklären warum die "Büro Leute" gerade nicht schuld sind.
Explizit schon in meinem zweiten Satz.
Es ist systemisch bedingt, liegt nicht an den Leuten.
Die Probleme die du erwähnst, sind, wie du selbst sagst, nicht neu und lange bekannt.
Da gebe ich dir recht.
Gerade aber weil sie lange bekannt sind ist die ständige Wiederholung sinnfrei, es ändert nichts.
Konkrete Vorschläge habe ich von dir noch nicht gehört, ich füge gleich hinzu ich wüsste auch nicht wie man die Grundübel beseitigen kann.
Aus Erkenntnis des eigenen Unvermögens, konstruktiv beizutragen weil ich weit davon entfernt vom notwendigen Wissen bin, halte ich lieber die Klappe.
Andere gefallen sich darin Wind um die Ecke zu schaufeln.
Auch gut.
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jorikke
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von jorikke »

Michael_B hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 23:22 Hast du in der Rüstungsindustrie gearbeitet?
Bist vermutlich über 80? Interessant, ich hätte dich bisher so um die 40-50 eingeschätzt. :)
Nein, kaum Verbindung mit der Rüstungsindustrie. Kaum, weil ich in meinem Job oft in Rüstungsbetrieben zu tun hatte. Aber nur um denen Geräte zu verkaufen, die sie benötigten.
Über 80, ich hau dir einen rein. 80 werde ich erst im Januar.
Sexuell bin ich 25, körperlich wie Cassius Clay in den 60-Jahren und geistig ohnehin allen überlegen.
Als assimilierter Schwabe würde ich jetzt sagen: "Spässle gemacht."
Michael_B
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Michael_B »

:thumbup: :D
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Chajm hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 10:35 (...)
Wenn ich den Affenzirkus bei der Entwicklung des Eurofighters erinnere und dann das lese
https://de.wikipedia.org/wiki/Future_Combat_Air_System
dann wird mir bewusst, dass das wieder ein unsaegliches Hickhack wird.
Als Europäer bin ich trotz aller Hindernisse immer wieder gewillt, dennoch eine gemeinsame Lösung und eine gemeinsame Fähigkeit zu entwickeln. Uns hilft es in Zukunft überhaupt nicht, wenn wir Europäer auf die mit der Entwicklung moderner Waffensysteme verbundenen Fähigkeiten verzichten. Das wäre völlig anders, wenn die USA mit den Europäern gemeinsam diese Systeme entwickelten. Daran ist aber im Traum nicht zu denken.
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

jorikke hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 23:24 Mein lieber Cobra9,
ich habe weder für Steinhoff noch mit Steinhoff gearbeitet.
Ich habe ihn in meiner damaligen Funktion für einen Vortrag eingeladen.
Dabei habe ich ihn kennen gelernt.
Sonst nichts.
Das habe ich eindeutig so geschrieben. Wie du da so einen Unsinn draus basteln kannst, bleibt dein Geheimnis
Welcher Unsinn bitte. Ich habe zur Beschaffung geschrieben inklusive Quellen. Der Hinweis an Dich war auch deutlich inklusive Quelle.

Es sagen Experten sogar Leute die da aktuell arbeiten doch deutlich was. Und deine Zitate entsprechend kann ich gerne nochmals zitieren.

Nun der Unsinn kommt von deinem Inhalt offensichtlich....


Zitat....Aus eigenem Erleben mal ein Beispiel:



Was mich immer fuchtig macht sind die ständigen Schuldzuweisungen an irgendwelche anonymen Bürokratien, ohne auch nur im Ansatz Lösungsvorschläge zu haben




Wenn keiner im Detail benennen kann an was es krankt, ist im Zweifelsfall immer die Bürokratie schuldig.


1 - Weil Du jemanden zu einem Vortrag eingeladen hast oder vom sehen kennst hast Du die Qualitäten des Mannes in der Truppe bewerten oder erleben können :?:

Das ist ungefähr so als wenn ich sage ein Arzt ist gut weil Er einen weißen Kittel trägt sowie die Ausbildung hat, aber sonst keine weiteren Kriterien hat. Zweitens gibt's auch gute Offiziere, die aber auch nicht als Verteidigungsminister taugen und so weiter. Mein geschätzter Trull war ein super Offizier. Aber für die Politik definitiv nicht gemacht.

Steinhoff kann ich nicht beurteilen wirklich. Er soll als Offizier gut gewesen sein.

2 - Du schreibst selbst niemand nennt im Detail an was es krankt. Zitat von Dir.



Wenn keiner im Detail benennen kann an was es krankt, ist im Zweifelsfall immer die Bürokratie schuldig



Ich habe doch allein für die Beschaffung und Einkauf wohl deutlich belegt da liegst Du falsch. Selbst Leute die da Arbeiten oder mit zu tun haben erläutern im Detail woran unter anderem für die Beschaffung das Problem liegt.

Aber niemand nennt Details oder sagt woran es krankt,ergo wo die Probleme liegen. Wenn ich jetzt aber alleine die Berichte nehme, von Leuten auch wo damit vertraut sind bzw da arbeiten, kommt deine Aussage etwas widersprüchlich rüber.

Es ist klar gesagt die Bürokratie hat ihren Anteil an der Schuld und wo die Problemle liegen wird auch gesagt.

Natürlich ist die Beschaffung nur ein Baustein der Problempunkte. Aber elementar wichtig.







Eine andere Frage stellt sich.
Warum forderst du Fachkompetenz wenn du fast im gleichem Zusammenhang schreibst, sie könne ja nichts bewirken, da Entscheidungen von Regierung und Bundesverteidigungsminister getroffen würden.
Das ist Unsinn
.

Nein das ist kein Unsinn. Der Dienstherr für das Wehrressort ist wohl bekannt. Im Kern Regierung, Bundestag inklusive der üblichen Ausschüsse. Aber natürlich würde der Scholz selbst Rheinmetall rennen und sagen 300 Lynx zum mitnehmen.

Überspitzt geschrieben. Auch der VM macht das nicht.

Der Dienstherr legt neben der eh gesetzlichen Verpflichtung , weitere die Aufgaben Liste und gewünschte Strategie vor. Das Wehrressort soll jetzt eine plausible Planung daraus machen und eine bedarfsgerechte Wunschliste erstellen, Abwicklung sicherstellen und so weiter.

Schon allein ein passendes Angebot zu finden für einen Schützenpanzer der für alle möglichen Anforderungen geeignet ist und Umgebungen ist kompliziert. Na wie verhält sich den der Puma unter verschiedenen Witterungen. Welchen Schutz gegen verschiedene Waffensysteme inklusive Minen ect.

Welche Auswirkungen hat Luftfeuchtigkeit auf die Systeme. Waffen bei Minus 25 Grad noch einsatzbereit.....ect ect.

Dabei ist dann noch gar nicht mal die Kostenstelle geklärt. Kosten im Betrieb ect ect.

Und gegen eine Fregatte ist eigentlich ein Schützenpanzer kein echt kompliziertes Projekt. Trotzdem wenn selbst kleine Fehler gemacht werden kostet das Milliarden Euro zusätzlich.

Siehe Puma. Hatte man doch mit Erstaunen festgestellt, dass Panzergrenadiere auf den Rückbänken - anders als beim Vorgängermodell "Marder" - eine Größe von 1,84 Meter aus Platzgründen nicht überschreiten durften längere Zeit.

Gorch Fock, Tornado.....Ja natürlich brauchst Du keine Fachkenntnisse gell. Wenn man gute Leute hat passieren diese riesen Fehler kaum.

Aber das ist eben der Punkt. Hausaufgaben machen bevor man eine Bestellung macht und auf verschiedenen Seiten schauen. Wie das der Standard Beamte können soll weiß ich nicht.

Und zu den Bedingungen und Gehältern .....da kriegst Du definitiv niemand. Glaubst Du das tut sich jemand an :p

Der Dienstherr entscheidet in der Regel nur über verschiedene Vorschläge, Vorlagen noch am Ende. Nimm den Tornado Nachfolger.

Da ist sehr viel Arbeit reingefallen. Die Luftwaffe hat getestet und die Verwaltung dann verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen. Aber die Entscheidung für F35 sowie EF Variante hat die Regierung mit dem Bundestag getroffen.

Sehr zum Unmut der Experten in der Luftwaffe nebenbei. Weil eine Eurofighter Lösung noch gar nicht realistisch ist absehbar.

Nur wie den Tornado ersetzen mit Fähigkeiten. Das ist dann wieder der Kreis im Quadrat wo Expertise gefragt ist. Weil wenn Du bei Airbus was willst oder in der Rüstungsindustrie,dann sollte man wissen was man will.

Aber bestimmt weiß der Finanzbeamte wo da in der Wehrressort Beschaffung landet was man beim Ekola definitiv brauchen tut :rolleyes:

Ohne Fachwissen und Expertise kannst Du keine gute Grundlage für den Dienstherrn anbieten. Und ja der Vertreter des Dienstherr braucht auch gewisse Grundlagen und Fähigkeiten.

Das sollte Hand in Hand greifen. Du kannst ein Top Team haben, aber wenn das Management nicht gut ist funktioniert es nicht. Dito umgekehrt. Top Management mit miesm Team funktioniert nicht.

Und wenn Du überall Problempunkte hast plus Lambrecht kommt das aktuelle Bild raus. Lambrecht hat Leute im Team bzw ihrem Stab,die würde mein Chef nicht mal Brötchen holen schicken.




So ein kompetenter Mann wie Steinhoff übernimmt einen Posten nur wenn ihm weitgehende Befugnisse zugestanden werden. Die kann er dann durchsetzen
Steinhoff hat lediglich Befugnisse bekommen für die Starfighter Krise und da auch nur Abläufe in der Truppe ändern dürfen. Im übrigen Starfighter Affäre hat Menschenleben gekostet und verdammt viel Kredit in der Nato.

Während dem kalten Krieg wichtig. Heute.....nun ja. Die Truppe ist eh in der Nato eine Lachnummer. Trotzdem war Steinhoff stark eingeschränkt.

Alles mit Einkauf, Verwaltung und so weiter war weiterhin Sache des Ministeriums und Dienstherr. Das ist nix anderes wenn man den Inspekteur der Marine vorübergehend mit Kompetenzen befähigt eine Situation zu lösen.

Wie Thematik Korvetten Wartung. Für einen begrenzten Zeitraum konnte der etwas mehr. Aber trotzdem war er dran gebunden was das Ministerium vorgegebenen hat und beschaffen konnte er null.

Weil teuerer als 5 Millionen. Da sind auch der Verwaltung oder Frau Minister die Hände gebunden. Als in Afghanistan dem Dienstherrn nach 7 Jahren bewusst wurde es mangelt an Fahrzeugfamilien mit Schutz gab's auch kurzfristig einen Vertreter des Gi mit Kompetenzen.

Und was kam raus. Jeder Vorschlag musste durch den Bundestag. Ergo stimmt was ich schreibe.

Jemand wie Steinhoff kann Abläufe in der Truppe, Wartung ect eventuell ändern, aber Er kann nicht sagen das würde gekauft oder grundsätzlich so gemacht.

Er hat aber beispielsweise mittelfristig dafür gesorgt das Piloten auf den Starfighter komplett geschult wurden. Glaubst Du ernsthaft heute würde die Luftwaffe jemand ins Cockpit setzen ohne Ausbildung aufs Muster. Ich nicht.


Sowas hat Steinhoff verändert.

Realität


„Ich war noch nicht umgeschult und sollte mal so einen Flug kriegen, damit ich weiß, wie so was läuft.




https://www.deutschlandfunk.de/geschich ... d-102.html

Die Wartung richtig aufgestellt. Geb Ich zu da hat Er einiges bewirkt. Nur bitte. Damals war es eine Luftwaffe noch im Aufbau.

Heute gibt's eine Wartung die im Detail steht. Pilot der einen Jet fliegt ohne Schulung gibt's nicht. Selbst wer Tornado geflogen hat, steigt ohne zwölf Monate Umschulung nicht in den EF.

Das sind ja im Prinzip nette Anekdoten. Aber 60er und 2022 sind komplett unterschiedliche Systeme.

Schwer zu vergleichen.
Im Übrigen, du solltest dich evtl. mal schlau machen, gab es zwei kritische Punkte an denen er wirklich mit dem Verteidigungsminister in Konflikt geriet.
Beide Male hat er mit sofortigen Rücktritt gedroht und der Minister hat klein beigegeben.
Das war von 63-66 Kai Uwe von Hassel.
Sein Sohn war übrigens Starfighter Pilot und kam bei einem Absturz 1970 ums Leben.
Seine Frau beging ein Jahr später Suizid.
Ich schreibe das nur, um die oft leichtfertigen Vorwürfe gegen Politiker mal in einem anderen Licht darzustellen. Das waren oft sehr engagierte Menschen die auch persönliche Opfer hinnehmen mussten.
Der Minister hat klein gegeben weil Deutschland liefern musste. Nato hatte man was versprochen und es war kalter Krieg. Komplett andere Grundlage.

Die Bundeswehr war in ihren Anfängen und bevor ich jemand angreife muss einiges passieren. Lambrecht ist eine Fehlbesetzung. Akk war bemüht, das ist auch oft genug erwähnt worden.

Lambrecht ist als Juristin sicher brauchbar. Aber nicht im Wehrressort. Die gleiche Idee wäre mich zum Botschafter in Moskau zu ernennen......

Ich kann sowas nicht.

Noch etwas, wie du auf die Idee kommen kannst, ich würde etwas auf die "armen Büro Leute" abschieben, ist lächerlich
Ich habe in meinem Beispiel versucht zu erklären warum die "Büro Leute" gerade nicht schuld sind.
Explizit schon in meinem zweiten Satz.
Es ist systemisch bedingt, liegt nicht an den Leuten.

Doch tut es unter anderem auch. Aus verschiedenen Gründen und das ist auch belegt mit Quellen.

Ich sage nicht liegt nur an den Leuten. Wenn man vorhandenes Potential nicht nutzt und Qualität reinbringen tut seitens VM....dann können die auch wenig dafür.

Aber auch das Personal in den Büros ist das Problem.
Die Probleme die du erwähnst, sind, wie du selbst sagst, nicht neu und lange bekannt.
Da gebe ich dir recht.
Gerade aber weil sie lange bekannt sind ist die ständige Wiederholung sinnfrei, es ändert nichts

Das ist auch falsch. Kleines Beispiel. 12 Jahre haben wir uns organisiert und bemüht immer wieder für Veteranen und aktive Soldaten.

Man hat Uns unterschätzt, nicht Ernst genommen und ausgelacht. Heute lachen die in den verschiedenen Bereichen der Verwaltung im Wehrressort nicht mehr. Oder in der Politik.

Man hat in den Prozessen vor Gericht mehr als 90 Prozent der Verfahren gewonnen. Komisch wenn Bürokratie so sauber arbeitet. Nur nebenbei.

Mittlerweile ist man bereit Uns ernst zu nehmen. Zusammen mit der Politik mittlerweile in verschiedenen Bereichen

https://www.veteranenverband.de/


Dafür das Wiederholung, Beharrlichkeit und Kampfgeist nicht wirkt hat sich viel getan. Und das ist lediglich ein Punkt wo man aktiv ist.
Konkrete Vorschläge habe ich von dir noch nicht gehört, ich füge gleich hinzu ich wüsste auch nicht wie man die Grundübel beseitigen kann.
Ach nein ich habe noch nie Beispiele gennant oder Vorschläge.

Task Forces bilden mit Fachkräften besetzt für Projekte, sich anschauen wie andere Länder es machen, Testballon der Marine erwähnt und vieles mehr. Nur wenn ich ins Detail gehe sind das 12 Seiten ungefähr . Was ja auch nicht passt.

Ich habe mit Elmore geschrieben über eine mögliche Lösung für Lücken die bei Fähigkeiten bestehen. Was kann war auch Gemecker ohne Kontext. Wenn es Dich nicht interessiert scroll weiter.

Aber behaupte nicht immer Dinge wo nicht stimmen.

Ich und andere User haben mehrschichtige Ideen angeschnitten. Natürlich schreib ich im Forum keine Analyse wie für Klienten.



Das Grundübel ist lösbar und das wie haben wir hier mehrfach skizziert. In anderen Foren usw. machen wir das ausführlicher und tatsächlich auch Real mit Leuten die es interessiert.

Beispiel aus der Politik. Im übrigen brauchst Du nur mal ins Detail gehen und gibt wirklich tausend reale Vorschläge.

Auch wenn Beratung umstritten ist. Vorschläge, Analysen ect gibt's tonnenweise. Aber wenn Frau Lambrecht bspw eine komplette Liste und fertige Reform in allen Bereichen einfach nur in die Mülltonne kippt zum Antritt.... was soll man machen.

Übrigens mit dem Büro des Generalinspekteur ausgearbeitet und der Wehrbeauftragten ect.

Verbände, Vereine inklusive. Beratung annehmen kann man nicht erzwingen.
Aus Erkenntnis des eigenen Unvermögens, konstruktiv beizutragen weil ich weit davon entfernt vom notwendigen Wissen bin, halte ich lieber die Klappe.
Andere gefallen sich darin Wind um die Ecke zu schaufeln.
Auch gut.
Wenn du weiterhin behaupten willst es war nix konstruktiv dabei und so weiter....dann glaube das. Wir drehen Uns im Kreis ohne auf einen Nenner zu kommen,wer mit nicht wirklich korrekten Behauptungen mitmachen möchte OK.

Aber wir drehen uns im Kreis. Hab deine Meinung , ich meine. Nur lass es mit Behauptungen die nicht passen. Für die Zukunft erwarte keine Antwort.

Gute Tage
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 02:02 Als Europäer bin ich trotz aller Hindernisse immer wieder gewillt, dennoch eine gemeinsame Lösung und eine gemeinsame Fähigkeit zu entwickeln. Uns hilft es in Zukunft überhaupt nicht, wenn wir Europäer auf die mit der Entwicklung moderner Waffensysteme verbundenen Fähigkeiten verzichten. Das wäre völlig anders, wenn die USA mit den Europäern gemeinsam diese Systeme entwickelten. Daran ist aber im Traum nicht zu denken.
Warum sollten die USA uns ihre Arbeit zur Verfügung stellen ohne echte Gegenleistungen. Wir müssten genauso viel investieren und das geht nur wenn die meisten EU Länder mitmachen. Nur das passiert nicht.

Die USA haben Zusammenarbeit mehrfach angeboten.

Allerdings gab's unrealistische Vorstellungen jeweils und unterschiedliche Meinungen. Um in Europa was in zehn Jahren wie die F35 zu entwickeln brauchst Du das Kapital, Einheitliche Grundlage und Zielsetzung.

Funktioniert nicht bisher. Zuviel nationale Interessen. Solange wir das nicht überwunden haben, kaufen wir F35 oder ähnliches.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Di 6. Dez 2022, 08:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Vongole hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 16:53 Laut einer aktuellen Studie wird Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der Nato dauerhaft verfehlen:

Tja... :cool:
War zu erwarten. Aber man könnte unabhängig vom Budget einiges tun. Das zwei Prozent Ziel ist aber tatsächlich nicht unbedingt so schlau alleine betrachtet.


Aber ich bin jetzt ruhig ;) Problempunkte sind ja gennant
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 22:22 Kann Ich fast zustimmen. Lass mich einwerfen im Prinzip brauchst Du eigentlich kein 2 Prozent Ziel.

Natürlich ausreichend Finanzierung pro Jahr. Aber wenn man die richtigen Strukturen grundsätzlich schafft ( Umbau Beschaffung ect ect) und eine feste Strategie schafft könnte man mit einem festen Budget schon unter den 2 Prozent gut arbeiten.

Hätte man die Bundeswehr beständig stabil finanziert, Strukturen gescheit umgebaut und würde Effektiv arbeiten,dann wären heute ganz andere Umstände zu sehen.

Wenn man hier Personal und Missionskosten, Beschaffung... ach Du weißt was ich meine...gut hinbekommen würde, dann könnte man auch mit 1,4 Prozent klarkommen.

Aber hätte... würde :(
Ja, genau. Hätte, hätte, Fahrradkette. Mir scheint aber, dass wir auf einem guten Weg sind. So las ich, dass wieder deutlich mehr Beschaffungsaufträge "freihändig" (also ohne europaweite Ausschreibung) vergeben werden sollen. Das birgt ein hohes Risiko. Korruption, Lobbyismus, Überteuerung etc... Es ist gegenwärtig aber meiner bescheidenen Ansicht nach nötig, um die Prozesse zu beschleunigen. Es kommt jetzt in erster Linie auf Tempo an, nicht auf stumpfsinnige Wirtschaftlichkeit. Zumal das bisher geltende Primat der "Wirtschaftlichkeit" ja keineswegs dazu geführt hat, dass die Verteidigungsausgaben Deutschlands irgendwie "wirtschaftlich" eingesetzt worden wären... Der Verteidigungshaushalt war eine gigantische Geldverschwendungs-Maschine.

Was mich am 2-Prozent-Ziel stört, ist diese ungezielte Festlegung auf eine Zahl, die auch noch schwankend ist. Es darf nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängen, wie viel Geld wir in unsere kollektive Sicherheit investieren. Wir müssen ein angestrebtes Fähigkeitsprofil deutscher Streitkräfte festlegen. Das muss dann dauerhaft und zuverlässig finanziert werden. Fertig ist der Lack. Wenn dazu 1,4 Prozent des BIP reichen, ist es doch toll. Wenn 4 Prozent nötig sein sollten, müssen wir dann allerdings bereit sein, auch diese Summe auszugeben.

Der Ukraine-Krieg hat da viel in Bewegung gebracht. Vielleicht der einzige "positive" Effekt dieses Kriegs.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Der neue Rüstungsbericht ist da


https://www.bmvg.de/de/themen/ruestung/ ... ngsbericht


Was ist daran interessant aus meiner Sicht.


Der Prognoseunterschied zwischen Beschaffung inkl. Sondervermögen und Ausgaben für Materialerhaltung wirkt interessant und für ein bisschen kurzsichtig.

Ansonsten sieht es bei TTH und Tiger weiter sehr mau aus, bei Eurofighter und Puma besser.


Sehr interessant. Das TLVS ist endgültig tot wohl endgültig.

Vertrag zur Realisierung von TLVS wird voraussichtlich nicht mehr geschlossen...Die Systeme PATRIOT und LVS NNbS erreichen den zur Zeit benötigten qualitativen und quantitativen Fähigkeitszuwachs im Bereich der bodengebundenen LV voraussichtlich risikoärmer, effektiver und deutlich kostengünstiger als das Projekt TLVS.

TLVS hat Milliarden verschlungen via Meads. Nun ja Geld hat's gekostet. Thema mittlere Kräfte. An sich kann ich mit dem Beschluss für die mittleren Kräfte leben und es irgendwie nachvollziehen. Nun aber nicht direkt das benötigte Material zu bestellen, ist eigentlich grob fahrlässig. Sollen die umzugliedernden PzGrenBtl dann denn alle erstmal "mittlere Kräfte auf Marder" sein und mit welchen Marder SPZ.

Da hab Ich echte Fragezeichen. Dann gilt das Gleiche für die Nato Zusagen, Realität im Bestand.

Deutschland sagt in der Nato nicht nur einmal zu bei einem richtigen Konflikt , ca zehn Prozent aller Truppen zu stellen.

Das geht schon mit der Munition real nicht. Überall zu wenig Munition und FK. Auch bei der Marine.



https://table.media/security/analyse/de ... nskammern/


Nun ja jedes Jahr eine Freude der Rüstungsbericht . Würde Mir wünschen nächstes Jahr etwas mehr positive Inhalte und News.

So ka. War ja zu erwarten. Aufgrund der verschiedenen Infos quer übers Jahr



Bericht und Kritik des Bundesrechnungshof am Wehrressort, Bereich Entwicklung



https://app.handelsblatt.com/politik/de ... 50472.html


Interessant der Podcast

Der Blogger, Journalist und Verteidigungsexperte Thomas Wiegold erklärt im Interview, wo die Schwierigkeiten bei der "Zeitenwende" im Verteidigungsbereich liegen
.

https://www.br.de/mediathek/podcast/br24-thema-des-
tages/verteidigungskrise-und-beschaffungsprobleme-bei-der-bundeswehr-wann-kommt-die-zeitenwende/1904610


Weiterer Artikel, gerade bei den Personalkosten interessant



https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... bc5b7.html
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 13:42 Ja, genau. Hätte, hätte, Fahrradkette. Mir scheint aber, dass wir auf einem guten Weg sind. So las ich, dass wieder deutlich mehr Beschaffungsaufträge "freihändig" (also ohne europaweite Ausschreibung) vergeben werden sollen. Das birgt ein hohes Risiko. Korruption, Lobbyismus, Überteuerung etc... Es ist gegenwärtig aber meiner bescheidenen Ansicht nach nötig, um die Prozesse zu beschleunigen. Es kommt jetzt in erster Linie auf Tempo an, nicht auf stumpfsinnige Wirtschaftlichkeit. Zumal das bisher geltende Primat der "Wirtschaftlichkeit" ja keineswegs dazu geführt hat, dass die Verteidigungsausgaben Deutschlands irgendwie "wirtschaftlich" eingesetzt worden wären... Der Verteidigungshaushalt war eine gigantische Geldverschwendungs-Maschine
Derzeit ist gar nicht zu erkennen auf welchem Weg wir sind. Der Rüstungsbericht, Wehrbeauftragte sind negativ.

Das ist jetzt nicht negativ oder positiv gemeint. Aber einen positiven Trend schwer zu erkennen. Ich seh es mal leicht positiv so mit Einmischen des Chefs (Scholz) samt Amt ist bei einigen Punkten tatsächlich Bewegung reingekommen.

Schutzwesten, Zelte, Funkgeräte ist fix. An die Munition geht man ran. Euro Puls ist mit Lynx, Panther und verschiedenen und verschiedenen Luftabwehr Systemen in der Testung nochmal bze neu.


Korruption ect sind Risiken und bei der Ausschreibung bzw den gewählten Wegen muss man aufpassen. Allerdings hier mit Rahmenverträgen arbeiten, Bürgschaften bereitstellen ist gar nicht blöd. Könnte funktionieren, dem Gesetz ist genügend Raum gegeben.


Nun ja Wirtschaftlichkeit und Waffen :p

Irgendwie ein Widerspruch per se eigentlich. Aber klar muss man in Zukunft die Mittel besser verwenden.

Aber hier soll auch was passieren. Dito will man wirklich Einkauf, Beschaffung massiv umbauen, dem Wehrressort wieder eigene Kompetenz geben wie Behm bauen.

Das Controller Virus in der Beschaffung reduzieren..... bin gespannt. Sogar Ausland und Personalkosten sollen irgendwie nicht mehr zukünftig im Budget so eingreifen.

Zumindest ist das in groben Zügen so die Idee von einigen Experten, Politik Größen und wo wo Scholz nicht ablehnen tut komplett derzeit.
Was mich am 2-Prozent-Ziel stört, ist diese ungezielte Festlegung auf eine Zahl, die auch noch schwankend ist. Es darf nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängen, wie viel Geld wir in unsere kollektive Sicherheit investieren. Wir müssen ein angestrebtes Fähigkeitsprofil deutscher Streitkräfte festlegen. Das muss dann dauerhaft und zuverlässig finanziert werden. Fertig ist der Lack. Wenn dazu 1,4 Prozent des BIP reichen, ist es doch toll. Wenn 4 Prozent nötig sein sollten, müssen wir dann allerdings bereit sein, auch diese Summe auszugeben.

Da stimme ich zu.
Der Ukraine-Krieg hat da viel in Bewegung gebracht. Vielleicht der einzige "positive" Effekt dieses Kriegs
.

Ja leider
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jorikke
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von jorikke »

Gratuliere, das war jetzt ein guter Austausch eurer Meinungen, da möchte ich mich gern anschließen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 15:13 Derzeit ist gar nicht zu erkennen auf welchem Weg wir sind. Der Rüstungsbericht, Wehrbeauftragte sind negativ.

Das ist jetzt nicht negativ oder positiv gemeint. Aber einen positiven Trend schwer zu erkennen. Ich seh es mal leicht positiv so mit Einmischen des Chefs (Scholz) samt Amt ist bei einigen Punkten tatsächlich Bewegung reingekommen.

Schutzwesten, Zelte, Funkgeräte ist fix. An die Munition geht man ran. Euro Puls ist mit Lynx, Panther und verschiedenen und verschiedenen Luftabwehr Systemen in der Testung nochmal bze neu.
Ich wollte gar nicht darauf hinaus, was jetzt schon konkret für die Beschaffung vorgesehen ist. Ich verweise nur ganz stumpfsinnig darauf, dass im laufenden Haushaltsjahr knapp 150 Milliarden Euro für den Bedarf der Bundeswehr zur Verfügung stehen. Das ist mindestens dreimal so viel wie es jemals in der Geschichte der Bundesrepublik gegeben hat.

Ich sage nichts darüber, wie dieses Geld verwendet werden wird. Das weiß keiner von uns. Wird sich zeigen. Angesichts dieser Unsummen an verfügbarem Geld kann ich allerdings nicht nachvollziehen, wieso der Rüstungsbericht oder die Einlassungen der Wehrbeauftragten negativ sein sollen. Diese Berichte stellen offenbar immer noch auf die Vergangenheit ab.

Allein die Tatsache, dass diese Unsummen an Geld jetzt verfügbar sind, zwingt dazu, das Geld auch auszugeben. Ob das dann immer "sinnvoll" geschieht, wird zweifllos umstritten bleiben und noch für viel (sicher auch berchtigte) Kritik sorgen. Aber es ist erstmal vorhanden und muss und wird ausgegeben werden.

Aber ganz unabhängig von der Geld-Frage: Mit dem 24. Feburar dieses Jahres ist klar geworden, dass Russland kein "Partner" ist. Diese Erkenntnis ist unumkehrbar. Es wird nie wieder so werden, wie es vor dem 24. Februar war. Daraus werden zwingend Konsequenzen gezogen. Das meinte ich, als ich weiter oben geschrieben habe, dass Scholz die "Zeitenwende" nicht eingeleitet sondern nur benannt hat.

Warten wir doch einfach mal ab, wie unsere Politik damit jetzt umgeht. Ich erwarte, dass dieser Umschwung noch mit vielen "Schmerzen" verbunden sein wird. Man kann 77 Jahre politischen Handelns nicht einfach von heute auf morgen umsteuern. Das wird insbesondere in Deutschland sehr schwierig werden. Da spielt unsere sehr besondere Geschichte rein. Da spielt auch unsere geografische Position "in der Mitte" und als wirtschaftsstärkste Nation Europas rein. Münkler hat das schön beschrieben: Wenn man am Rand hängt, kann man sich Eskapaden leisten. Aber wenn man in der Mitte hockt, muss man besonderes Veranwortungsgefühl beweisen.

Warten wir einfach mal ab. Sichtbar ist, dass vieles schon viel schneller geht als es in den vergangenen 25 Jahren gegangen ist.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

jorikke hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 15:48 Gratuliere, das war jetzt ein guter Austausch eurer Meinungen, da möchte ich mich gern anschließen.
Wenn Du mit einem Zitat kenntlich gemacht hättest, auf welchen Austausch Du Dich eigentlich beziehst, wäre Deine Aussage vielleicht verständlich geworden.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von jorikke »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 16:39 Wenn Du mit einem Zitat kenntlich gemacht hättest, auf welchen Austausch Du Dich eigentlich beziehst, wäre Deine Aussage vielleicht verständlich geworden.
Wenn man direkt unter einen Beitrag, in dem zwei sich austauschen, dazu etwas bemerkt, sollte es bei etwas guten Willen schon möglich sein, das zuzuordnen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 16:38 Ich wollte gar nicht darauf hinaus, was jetzt schon konkret für die Beschaffung vorgesehen ist. Ich verweise nur ganz stumpfsinnig darauf, dass im laufenden Haushaltsjahr knapp 150 Milliarden Euro für den Bedarf der Bundeswehr zur Verfügung stehen. Das ist mindestens dreimal so viel wie es jemals in der Geschichte der Bundesrepublik gegeben hat.
.
Die 100 Milliarden sind ein Anfang und können einen gewissen minimal Bedarf abdecken. Das laufende Budget ist nun ja nicht wirklich prickelnd, angesichts der Zahlen und Steigerungen insgesamt. Das 100 Milliarden Vermögen ist davon auch betroffen.

Und angesichts der im Raum stehenden Summe wo nötig wird, in sagen wir geschätzt zehn Jahren, ist das nicht wirklich viel.
Ich sehe es mal so. Es ein Anfang.

Der Patient Bundeswehr wird von der Palliativmedizin in die Notaufnahme gebracht und muss dann stabiler werden durch die Behandlung. Danach schauen Wir mal in einigen Wochen, Monaten was konkretes passiert ist zur Behandlung. Ob der Patient auf die ITS muss oder in die normal Station darf.

Trotzdem sind rund 400 bis 500 Milliarden in zehn Jahren an Investieren für verschiedene Bereiche nötig um alles auf einen Stand zu bringen wo Einsatzbereit steht. Inklusive Liegenschaften.

Das ist nicht zu ändern, ist in den Jahrzehnten passiert. Keine Ahnung ob die Regierung Scholz das hinbekommen wird. Es ist wie mit einer Asys..... verschiedene Möglichkeiten im Verlauf und Zeichen.

Was Ich sehe ist das die Regierung bei Lambrecht sich direkt einbringt mittlerweile und seltsamerweise wenn das Kanzleramt mitmischt es wesentlich besser funktioniert.

Klar ist der Kanzler ein anderes Kaliber als Lambrecht, aber Personal des Kanzleramt kriegt es besser hin mit Möllers Team, Wehrbeauftragter, Inspekteuren und Generalinspekteur als das Lambrecht Team in ungefähr gleicher Konstellation.

Wenn unter Vermittlung des Kanzleramt auf einmal gewisse Dinge sehr schnell gehen, wo bei Lambrecht hängen geblieben sind , dann hab ich da schon Fragen ;)

Ich will gar nicht mit den Berichten bzw dem Rüstungsbericht in die Zukunft sehen. Es ist der Ist Zustand. Wohin der Patient kommt warten wir mal ab und machen im März nochmal ein Bewertung zwischen drin :)

Wenn der.... sagen wir Trend wenigstens bei persönlicher Ausrüstung, Funk, Versorgung, Munition und Nachsorge/ Betreuung weiter funktioniert positiv bin ich erstmal zufrieden.

Ich habe eine Erklärung bekommen warum Mars nicht nachbestellt wurde. Die Bundeswehr testet Euro Puls.


Das hier


https://soldat-und-technik.de/2022/12/b ... ystem-vor/

Unter dem Punkt wenn tatsächlich eventuell schon 2023 neue Systeme bestellt werden und man das Moderne will,gerade fürs Training, ist das sogar erstaunlich logisch für die Verwaltung des Wehrressort ;)

Bin ja fast sprachlos gewesen :p Außerdem kommt tatsächlich auch Ersatz für die Artellerie. Aber Frage ob Pzh 2ooo oder auf Rad eine Ari. Aber okay auch nachvollziehbar.

Hier gibt jeweils Vor und Nachteil zu bewerten.Aber erfreut mich vor allem das Luftabwehr jetzt von verschiedenen Herstellern geprüft wird.

Man hat also richtig lange gepennt :dead: Kein Vorwurf an die neue Regierung hier.


Lambrecht Stab sagt persönliche Ausrüstung geht nicht schnell. Und dann mischt das Kanzleramt mit, gibt der Beschaffung auf Deutsch ordentlich Zunder und umgeht Lambrechts Leute. Ergo hat man einen Baustein der Problempunkte wohl gefunden.

Ganz ehrlich ist Mir echt Wurst wer es erledigt, aber das Geht doch gibt's wohl noch. Nur kann das ja wohl nicht sein das unser Kanzler da quasi Teilzeit das für Lambrecht macht.

Sie muss entweder endlich liefern oder gehen. Samt Stab. Im Prinzip setzt der Kanzler um was die Inspekteure der Teilstreitkräfte, Wehrbeauftragte und Gi vorgeschlagenen haben. Schon zu Beginn.

Aber ganz unabhängig von der Geld-Frage: Mit dem 24. Feburar dieses Jahres ist klar geworden, dass Russland kein "Partner" ist. Diese Erkenntnis ist unumkehrbar. Es wird nie wieder so werden, wie es vor dem 24. Februar war. Daraus werden zwingend Konsequenzen gezogen. Das meinte ich, als ich weiter oben geschrieben habe, dass Scholz die "Zeitenwende" nicht eingeleitet sondern nur benannt hat.
Mhmm Du willst sagen man setzt die Prämise falsch. Scholz hat quasi eher eine Ankündigung zum Marathon gemacht und man geht eher von einem Sprint bei meiner Seite aus. Oder Medien ?

Mhmm muss aber zugeben ist was dran was Du schreibst. Im Prinzip ist es auch nicht falsch. Seh Ich oft im Alltag auf Arbeit. Weil viele unserer Klienten solange beispielsweise Gefahren ignorieren, bis zu einem Zeitpunkt wo eine bestimmte Bedrohung ihre Denkweise realistisch werden lässt

Erst dann reagieren die meisten Menschen. Weil dann die Bedrohung sehr spürbar ist oder schon was passiert ist.

Hmm könnte bei der Politik ähnlich sein. Gut eventuell bin ich da etwas vom Beruf geprägt auch im Denken, deswegen andere Sichtweise. Im Prinzip hat unsere Politik mit Beginn des Ukraine Krieges ihren hab auf die Schnauze Moment gekriegt gehabt.


Ok Punk für Dich.

.

Warten wir einfach mal ab. Sichtbar ist, dass vieles schon viel schneller geht als es in den vergangenen 25 Jahren gegangen ist
Mit Lambrecht geht's aber nicht schneller :p ;)

Aber Sie ist ja nicht ewig im Amt. Außerdem irgendwie wird ja gearbeitet. Allerdings eines muss ich ihr lassen. Entweder ist Sie echt leidenschaftlich leidensfähig oder von sich zu sehr überzeugt. Ich wäre zurückgetreten. Weil im Prinzip hat man zuviel falsch gemacht.

Zum Rest... Jupp und habe ich auch oben geschrieben. Bischen plastisch beschrieben. Etwas Geduld werde Ich aufbringen. Aber bei Frau Lambrecht und Stab gibt's gewaltige Fragezeichen.

Gut von mir aus soll Sie weiter machen,wenn im Prinzip eh jemand anderes ihren Job machen tut ;)

Thema Zukunft. Eigentlich ist da heute was von verschiedenen Seiten was gennant worden das gar nicht so falsch ist.
Bezsp die Marder Aufstockung aus dem " Schrott".


Oder das Wir dahin kommen müssen bei der Technik mitzuspielen. Eigene schwere Helikopter bauen. Was wie die F35.

Ich frag mich allerdings wie man Ethik,Moral und Interessen der Rüstungsindustrie unter den Hut bringen will. Mein Standpunkt ist tatsächlich ohne Export zuwenig Umsatz.

Klingt kompliziert. Und wie man tatsächlich die Entwicklung, Beschaffung und und hinbekommen kann....bin gespannt.


Immerhin will man tatsächlich Task Forces für größere Projekte bilden mit Experten und das Kontrollieren reduzieren. Würde sagen spannend.

Wenn man überlegt. Ohne Putin. Was wäre passiert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

jorikke hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 16:45 Wenn man direkt unter einen Beitrag, in dem zwei sich austauschen, dazu etwas bemerkt, sollte es bei etwas guten Willen schon möglich sein, das zuzuordnen.
Es ist vielleicht schwer verständlich, aber nicht jeder hier ist rund um die Uhr online und kann sofort auf jeden Post reagieren. Wenn Dir das gelingt, glaube ich künftig gern, dass Du genau den vorangegangenen Post gemeint hast. "Lesefreundlich" wäre es trotzdem, wenn Du kenntlich machen würdest, worauf Du Dich beziehst. Ist doch auch nicht so kompliziert, oder?

Ganz abgesehen davon passt Deine angebliche "Zustimmung" zu dem Dialog nicht so recht zu Deinen früheren Einlassungen, die zum Teil sogar als löschenswürdig befunden worden sind.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 17:42 Die 100 Milliarden sind ein Anfang und können einen gewissen minimal Bedarf abdecken. Das laufende Budget ist nun ja nicht wirklich prickelnd, angesichts der Zahlen und Steigerungen insgesamt. Das 100 Milliarden Vermögen ist davon auch betroffen.

Und angesichts der im Raum stehenden Summe wo nötig wird, in sagen wir geschätzt zehn Jahren, ist das nicht wirklich viel.
Ich sehe es mal so. Es ein Anfang.
Ich verstehe ja im Grunde die hinter Deinem Post stehende Intention. Ich teile die sogar. Aber jetzt kriege ich doch langsam intensive Bauchschmerzen. Kehren wir mal zur Realität zurück. Diese Realität sieht so aus, dass Deutschland Jahr für Jahr annähernd 50 Milliarden Euro für Verteidigung ausgibt. Nationen wie Israel unterhalten mit einem Drittel dieser Ausgaben ein hoch-effizientes Militär. Die lachen über uns! Und im laufenden Jahr hat die Verteidigungsministerin das DREIFACHE des üblichen üppigen Etats zur Verfügung. Wir reden über 150 Milliaden Euro! Diese 150 Milliarden soll Frau Lambrecht jetzt erstmal möglichst effizient verballern. Wenn das Geld weg ist, können wir gern nochmal über "Mangel" oder "Hungersnot" bei der Bundeswehr reden. Im Moment ist es aber reiner Hohn, Geldnot bei der Finanzierung des Wehrhaushalts zu beklagen. In der gesamten Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hatte noch kein Verteidigungsminister je so viel Geld zur Verfügung wie jetzt Lambrecht!

Wir können gern darüber diskutieren, was in den vergangenen 25 Jahren versäumt worden ist oder in den kommenden 25 Jahren "vermutlich" versäumt werden wird. Es bleibt aber dabei, dass das Verteidigungsministerium seit Beginn der vergangenen Woche über das dreifache des Geldes verfügen kann, was bislang jährlich für Verteidigung zur Verfügung stand. Das ist natürlich eine Bankrotterklärung für den Willen Deutschlands, Wehrbereitschaft herzustellen... :rolleyes: Du hast erkannt, dass das gerade Sakasmus war?

Dass 100 Milliarden unter dem Strich nicht ausreichen werden, sehe ich auch so wie Du. Aber, verdammt, pfeif drauf! Lass uns die 100 Milliarden doch erstmal sinnvoll nutzen. Danach schaut man dann weiter. Keine Vorgängerregierung hat mal eben so 100 Milliarden bereit gestellt. Da wirkt es schon ziemlich absurd, der aktuellen Bundesregierung Versagen vorzuwerfen.

Wenn man überlegt. Ohne Putin. Was wäre passiert.
Ohne Putin wäre gar nichts passiert. Und genau das rechne ich unserem politischen System hoch an. Wir haben nie auf eine Konfrontation mit Putin hingearbeitet. Die EU und die Nato haben immer gehofft, dass man das alles friedlich regeln kann. So haben sich EU und Nato auch immer verhalten. Das ist auch der Punkt, an dem die "Argumente" von Leuten wie Krone-Schmalz (ich weiß, dass das eine andere Dikussion ist...) völlig sinnfrei werden. Jetzt sind Investitionen aber nötig und erfolgen auch. Nicht in dem von mir gewünschten Umfang, aber sie erfolgen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 19:26 Ich verstehe ja im Grunde die hinter Deinem Post stehende Intention. Ich teile die sogar. Aber jetzt kriege ich doch langsam intensive Bauchschmerzen. Kehren wir mal zur Realität zurück. Diese Realität sieht so aus, dass Deutschland Jahr für Jahr annähernd 50 Milliarden Euro für Verteidigung ausgibt. Nationen wie Israel unterhalten mit einem Drittel dieser Ausgaben ein hoch-effizientes Militär. Die lachen über uns! Und im laufenden Jahr hat die Verteidigungsministerin das DREIFACHE des üblichen üppigen Etats zur Verfügung. Wir reden über 150 Milliaden Euro! Diese 150 Milliarden soll Frau Lambrecht jetzt erstmal möglichst effizient verballern. Wenn das Geld weg ist, können wir gern nochmal über "Mangel" oder "Hungersnot" bei der Bundeswehr reden. Im Moment ist es aber reiner Hohn, Geldnot bei der Finanzierung des Wehrhaushalts zu beklagen. In der gesamten Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hatte noch kein Verteidigungsminister je so viel Geld zur Verfügung wie jetzt Lambrecht!

Wir können gern darüber diskutieren, was in den vergangenen 25 Jahren versäumt worden ist oder in den kommenden 25 Jahren "vermutlich" versäumt werden wird. Es bleibt aber dabei, dass das Verteidigungsministerium seit Beginn der vergangenen Woche über das dreifache des Geldes verfügen kann, was bislang jährlich für Verteidigung zur Verfügung stand. Das ist natürlich eine Bankrotterklärung für den Willen Deutschlands, Wehrbereitschaft herzustellen... :rolleyes: Du hast erkannt, dass das gerade Sakasmus war?



Ich bleibe dabei das Herr Scholz zu oft zuviel verspricht ,auch Zusagen bricht und Thema Charakter nun ja. Gibt genügend Geschichten für Fragezeichen. Aber prinzipiell ist wohl Frau Lambrecht das Problem warum es im Wehrressort auch in der neuen Regierung einige enorme Probleme gibt.

Scholz bzw Kanzleramt aber versucht wenigstens aus Fehlern zu lernen. Das ist der Unterschied. Ob ich jetzt Scholz mag oder für geeignet halte ist da dann sekundär.

Das Problem mit Lambrecht sieht aktuell so aus das Sie mit Team das Geld gar nicht ausgeben kann,da hoffnungslos überfordert. Zumindest wirkt es so irgendwie.

Geld ist ja schön und gut. Aber wenn Du keine gescheite Verwaltung ab VM bis runter hast, dann kann man auch 100 Milliarden pro Jahr verbrennen beim Budget.

Leider bittere Wahrheit. Wir brauchen nichts weniger als eine Neugründung der Bundeswehr quasi krass formuliert. Inklusive Beschaffung, Strategie und und....

Deswegen sag ich immer neben dem Finanziellen musst Du auch die Grundlage haben um effektiv und effizient arbeiten zu können. Das alles hinzubekommen wäre schön gewesen wenn man im Februar damit begonnen hätte, aber langsam kommt ein bisschen Bewegung.


Ich will gar nicht mehr Geld sondern erstmal eine vernünftige Strategie und Umbau der Struktur mit fester, langfristiger Finanzierung mit Rausnehmen der Missions sowie Personalkosten. Hier muss viel viel passieren.


Die Wegnahme von Material ohne es zu ersetzen finde ich trotzdem.....mies und nicht klug gerade entgegen von Zusagen. Scholz muss hier noch einiges wieder gerade biegen.

Aber wenn Er am Ende der Amtszeit was wirklich bewegt und positiv verändert hat für die Streitkräfte, in Ordnung. Bis dahin beobachte Ich es mit Skepsis.

Unabhängig von Scholz haben sehr viele Politiker was erzählt zum Thema Bundeswehr und Ergebnisse sind bekannt. Wenn Scholz mit Taten samt VM überzeugt wäre es postiv.

Ich vertraue aber nicht drauf,werte aber auch kleine Fortschritte postiv. Allerdings auch klar. Was mit der Bundeswehr zu geschehen hat geht fast Richtung der neuen Aufstellung.

Eine Mammut Aufgabe.
Dass 100 Milliarden unter dem Strich nicht ausreichen werden, sehe ich auch so wie Du. Aber, verdammt, pfeif drauf! Lass uns die 100 Milliarden doch erstmal sinnvoll nutzen. Danach schaut man dann weiter. Keine Vorgängerregierung hat mal eben so 100 Milliarden bereit gestellt. Da wirkt es schon ziemlich absurd, der aktuellen Bundesregierung Versagen vorzuwerfen
Na ja pfeif drauf nicht ganz bei den Sunmen die im Raum stehen noch und die Zeit wo es braucht. Da kommt schon beim Geld das Denken.... warum Nur..ich weiß es ist nicht zu ändern. Aber ärgert mich trotzdem irgendwie. Was nix mit der neuen Regierung da zu tun hat.

Also Frau Lambrecht mit Stab versagt für Mich. Scholz hat eine gewisse positiv Entwicklung.

Ist Lambrecht nicht Teil der neuen Regierung ;)

Die Frau ins Wehrressort war ein Fehler inklusive etwas zuviel Warten und Geduld von Scholz. Wobei Ich das nachvollziehen kann. Der eigenen VM übel reingrätschen ist schon eine harte Maßnahme.

Im Prinzip ist Sie dann angezählt. Und das Festhalten seitens Scholz an Lambrecht ist etwa schwer zu verstehen.
Ohne Putin wäre gar nichts passiert. Und genau das rechne ich unserem politischen System hoch an. Wir haben nie auf eine Konfrontation mit Putin hingearbeitet. Die EU und die Nato haben immer gehofft, dass man das alles friedlich regeln kann. So haben sich EU und Nato auch immer verhalten. Das ist auch der Punkt, an dem die "Argumente" von Leuten wie Krone-Schmalz (ich weiß, dass das eine andere Dikussion ist...) völlig sinnfrei werden. Jetzt sind Investitionen aber nötig und erfolgen auch. Nicht in dem von mir gewünschten Umfang, aber sie erfolgen.
Stimmt ohne Putin wäre Lambrecht tatsächlich einfach nur wie alle VM vor ihr eben beim Mangel verwalten. Na ja auf eine Konfrontation hinarbeiten wäre auch nicht mein Wunsch gewesn.

Aber auch sich verteidigen können wäre nett.

Warten wir mal ab was passiert
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Arbeitswoche vor dem Jahreswechsel verdichet sich plus Ehrenamtliches für die Vets ect.

Ist aber sehr interessant wenn man mit verschiedenen Personen aus den verschiedenen Bereichen zu tun hat und bischen was mitbekommen darf. Sowie fachsimpeln. Ein paar Erkenntnisse sammeln dürfen die definitiv nicht uninteressant sind.

Grundsätzlich wurde von verschiedenen Seiten nochmal um Zeit, Geduld und Verständnis gebeten. Gerade von bekannten Aktiven in der Politik wo schon ein gewisses Maß an Vertrauen auch von meiner Seite besteht.

Ich mag es wenn man über Fehler spricht, Lösungen sucht und dazu steht wenn was falsches passiert.



Bzgl PZH 2000 und mehr Artillerie


Die Artillerie wird ausgebaut, erneuert definitiv und so schnell wie möglich erste neue Systeme bestellt. Es soll schnell gehen.

Mit dem Ukraine Krieg war aber eine neue Strategie erst zu finden,da bisherige Planungen nicht mehr wirklich passen.

Rohr Artillerie soll ausgebaut werden. In den nächsten Jahren wird die Bundeswehr wieder zwischen zwischen 300 - 480 Systeme haben ( PZh2000 und Boxer RCH155) auf jeden Fall. Gerade die Pzh 2000 hat sich bewährt.

In der Ukraine feuert eine PZH2000 teilweise 1.000 mal innerhalb von 24h !! Sie bekommt noch ein Upgrade.

Für die Rak. Ari kommt Ersatz,auch Ausbau. Hier gibt es aber noch Tests, danach wird entschieden. Aber soll flott gehen. Zumindest für unsere Verhältnisse


SPz

Eventuell gibt's die Lückenlos Lösung vorhandene Marder kurzfristig wieder für einige Zeit der Truppe zuzuführen und mit geringerem Budget, Aufwand auf einen modernen Level zu bringen.

Marder stehen genug zur Verschrottung noch rum in einem brauchbaren Level. Rheinmetall kann einen relativ günstigen Upgrade Satz liefern und flott. Damit ist der Marder tauglich wieder.

Es soll keine Langzeit Lösung sein. Aber es gibt sagen Wir mal vorläufig nochmal Bedarf zu testen was Lynx ect kann,Kosten usw. versus Puma. Der Puma ist das Prestige Objekt, aber hat Probleme.

Deswegen abwarten. Außerdem muss die Planung auch neu angepasst werden. Marder soll nur für wenige Jahre die Lücke stopfen und dann wieder rausgenommen werden.


Eventuell je nachdem gehen die Marder dann an Heimatschutz Regimenter

Leopard 2

Bundeswehr testet den Panther und verschiedene Möglichkeiten vom Markt. Leopard 2 ist eben sehr gerne gesehen von der Bundeswehr, aber auch sehr alt und teuer als Plattform.

Flugabwehr

Mit Hochdruck verschiedene Systeme im Test und auch Verfügbarkeit spielt eine Rolle.

Bundeswehr kriegt wieder mobile Systeme ähnlich Gepard,Roland. TLVS tatsächlich raus. Aber Iris kommt. Soll sogar Priorität kriegen.

PATRIOT bekommen Upgrade, aber auch da tut sich was.


Generell muss man die Bundeswehr neu aufstellen in vielen Bereichen. Welch Erkennen :p ;)

Aber mittlerweile ist das Thema ernsthaft angekommen. Mein Eindruck zumindest und auch ohne Lambrecht funktioniert viel mehr, es passiert sehr viel mehr mittlerweile.

Planungen, echte Schritte erfolgen. Arbeit wird angegangen. Das ist positiv. Bei persönlicher Ausrüstung passiert wirklich was. Von der Jacke bis Schuhe über Westen. Ich finde die Bemerkung eines Bekannten aus der Rüstungsindustrie sehr unterhaltsam.

Es klingelt öfters derzeit das Mailfach, Telefon und gibt Besuch. Kurze Dienstwege. Man könnte meinen die höhere Instanz in Deutschland möchte für die Truppe den Weihnachtsmann spielen ;)

Dazu gibt's noch die ersten neuen Funkgeräte wo im Eilverfahren kommen wie andere Sachen auch. Ich freue mich natürlich. Aber dann ärgere ich mich auch wieder weil irgendwie geht's ja doch wenn es die richtigen Leute machen und Arbeiten.

Rahmenvertrag wird das Wort des Jahres und andere. Es tut sich in 8 Wochen mehr als seit Februar bis dahin.

in der modernen Kriegsführung wird die meiste Munition durch Artillerie und Flugabwehr verschossen…huii huii was gelernt :)

Postiv zudem. Die Bundesregierung möchte neue Wege bei der Finanzierung ect finden usw und für die Nachsorge was tun.

Aber das Programm ist kompliziert. Man kriegt tatsächlich keine Ärzte, Psychologen ect und mit den Kassen eine Lösung finden bzw anderen Kostenträgern auch ein Thema.

Aber insgesamt würde mich freuen wenn der postive Schritt weiter geht. Was mich etwas besorgt ist tatsächlich die Beschaffung umbauen.

Das ist..... eine harte Probe

1 gegen 1 Duelle von Kampfpanzern sind eher die Ausnahme!
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 22:59Die Frau ins Wehrressort war ein Fehler inklusive etwas zuviel Warten und Geduld von Scholz. Wobei Ich das nachvollziehen kann. Der eigenen VM übel reingrätschen ist schon eine harte Maßnahme.

Im Prinzip ist Sie dann angezählt. Und das Festhalten seitens Scholz an Lambrecht ist etwa schwer zu verstehen.
Wie schon geschrieben, würde Scholz seine gesamte Regierung beschädigen, wenn er Lambrecht jetzt mit Schimpf und Schande vom Hof jagen müsste. Das macht er nicht.

Aber schauen wir mal, wie es weiter geht. Man hört, dass Innenministerin Nancy Faeser nach Hessen schielt und da gern die nächste Regierungschefin werden will. Das wäre dann für Scholz die Gelegenheit zu einer "gesichtswahrenden" größeren Kabinettsumbildung. Er könnte dann zum Beispiel Lambrecht im Innenministerium "entsorgen" und eine fähige Person ins Verteidigungsministerium setzten. Bartels wird es wohl leider nicht werden. Der hat sich in der SPD irgendwie unbeliebt gemacht. Keine Ahnung warum. Klingbeil vielleicht? Der wäre mit Sicherheit gut geeignet. Aber er ist SPD-Vorsitzender und an der Stelle eigentlich schwer verzichtbar. Wäre auch irgendwie komisch, wenn der SPD-Vorsitzende im Verteidigungsministerium quasi als "Untergebener" von Scholz dienen müsste. Auf der anderen Seite wäre es aber auch ein Weg, ihn in der Bundespolitik zu "installieren". Wer könnte Scholz mal als Spitzenkraft beerben? Mir fällt da im Moment nur Klingbeil ein. Bitte nicht Kühnert!

Fragen über Fragen. Es wird jedenfalls spannend. Ich rechne damit, dass etwa zum Jahreswechsel das Stühlerücken in der Bundesregierung beginnt, Und ich hoffe darauf, dass dann endlich diese unsägliche Lambrecht aus dem Bendlerblock verschwindet.
Zuletzt geändert von Kohlhaas am Mi 7. Dez 2022, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 13:03 Wie schon geschrieben, würde Scholz seine gesamte Regierung beschädigen, wenn er Lambrecht jetzt mit Schimpf und Schande vom Hof jagen müsste. Das macht er nicht
Zumindest im Moment kann Er es nicht einfach. Er muss auch erstmal für eine abschließende Entscheidung für die Nachfolge klären.
Aber schauen wir mal, wie es weiter geht. Man hört, dass Innenministerin Nancy Faeser nach Hessen schielt und da gern die nächste Regierungschefin werden will. Das wäre dann für Scholz die Gelegenheit zu einer "gesichtswahrenden" größeren Kabinettsumbildung. Er könnte dann zum Beispiel Lambrecht im Innenministerium "entsorgen" und eine fähige Person ins Verteidigungsministerium setzten. Bartels wird es wohl leider nicht werden. Der hat sich in der SPD irgendwie unbeliebt gemacht. Keine Ahnung warum. Klingbeil vielleicht? Der wäre mit Sicherheit gut geeignet. Aber er ist SPD-Vorsitzender und an der Stelle eigentlich schwer verzichtbar. Wäre auch irgendwie komisch, wenn der SPD-Vorsitzende im Verteidigungsministerium quasi als "Untergebener" von Scholz dienen müsste. Auf der anderen Seite wäre es aber auch ein Weg, ihn in der Bundespolitik zu "installieren". Wer könnte Scholz mal als Spitzenkraft beerben? Mir fällt da im Moment nur Klingbeil ein. Bitte nicht Kühnert!

Das Gerücht sagt es soll wieder eine Frau werden und aus der SPD.

Ich wüsste da nur zwei. Möller oder die Wehrbeauftragte.
Fragen über Fragen. Es wird jedenfalls spannend. Ich rechne damit, dass etwa zum Jahreswechsel das Stühlerücken in der Bundesregierung beginnt, Und ich hoffe darauf, dass dann endlich diese unsägliche Lambert aus dem Bendlerblock verschwindet
Seh Ich ähnlich
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 14:35Das Gerücht sagt es soll wieder eine Frau werden und aus der SPD.
Selbstverständlich aus der SPD. Ein SPD-Ministerium "abzugeben", kommt für Scholz nicht in Betracht. Ich denke nur, dass der Grundsatz der Männlein-Weiblein-Parität angsichts der Umstände nicht mehr so fundamentalistisch gesehen wird wie unmittelbar nach der Regierungsbildung. Da geht es inzwischen um existenzielle Fragen. Die "Frauenquote" sollte da jetzt keine Rolle mehr spielen. Und nur über die Frauenquote ist Lambrecht Verteidigungsministerin geworden.
Ich wüsste da nur zwei. Möller oder die Wehrbeauftragte.
Oh Gott! Bitte nicht!

Ich tippe trotz aller Widrigkeiten auf Klingbeil.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 15:07 Selbstverständlich aus der SPD. Ein SPD-Ministerium "abzugeben", kommt für Scholz nicht in Betracht. Ich denke nur, dass der Grundsatz der Männlein-Weiblein-Parität angsichts der Umstände nicht mehr so fundamentalistisch gesehen wird wie unmittelbar nach der Regierungsbildung. Da geht es inzwischen um existenzielle Fragen. Die "Frauenquote" sollte da jetzt keine Rolle mehr spielen. Und nur über die Frauenquote ist Lambrecht Verteidigungsministerin geworden.


Oh Gott! Bitte nicht!

Ich tippe trotz aller Widrigkeiten auf Klingbeil.
Darfst mich gerne weiter mit Cobra ansprechen.

Nun wenn es keine Frau sein sollte bzw darauf nicht geachtet wird OK. Ich glaube aber Arlt wäre wesentlich geeigneter wie Klingbeil.

Den hier meine Ich


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Johannes_Arlt


Warum seh Ich die bessere Eignung.....


Zitat externe Quelle, Inhalt markiert.





Berufsoffizier der Luftwaffe, 37 Jahre. Habe neben der Bundeswehr ein Unternehmen (GmbH, 10 MA) aufgebaut und 10 Jahre als Geschäftsführer Sales and Operations geführt. Erfahrungen in Leadership (u.a. Führung einer Support & Logistic Unit mit 280 Soldaten und MA) strategischer Kommunikation und der Arbeit in und mit internationalen Beziehungen. Proficiency im Bereich Drone/UAV Operations vorhanden. Teilnahme an sieben Auslandseinsätzen in Afghanistan und Mali.

2019 bis 2021 Teilnahme an höherer Management-Ausbildung (Generalstabslehrgang mit Abschluss M.Sc.) an der Swedish Defence University in Stockholm, Abschluss mit Auszeichnung des Königshauses. Verhandlungssichere Sprachkenntnisse in Englisch, Schwedisch, Grundkenntnisse in Dänisch und Französisch.
Studienabschlüsse: Staats- und Sozialwissenschaften; Uni Bw München, 2009 Erworbener akademischer Titel: Diplom-Staatswissenschaftler (univ.) Högre officersprogrammet (Masterprogramm in War Science, 142, 5 ECTS-Punkte), Swedish Defence University, Erworbener Akademischeer Abschluss: M.Sc.
Mitgliedschaften: SPD, Heimatverband



https://www.bundestag.de/abgeordnete/bi ... nes-860828
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 19:05 Darfst mich gerne weiter mit Cobra ansprechen.
Meinst Du das "Oh Gott", das mir da rausgerutscht ist? Keine Sorge, ich werde nicht in Anbetung verfallen, lieber Cobra. ;)

Nun wenn es keine Frau sein sollte bzw darauf nicht geachtet wird OK. Ich glaube aber Arlt wäre wesentlich geeigneter wie Klingbeil.
Von mir aus auch der. Hauptsache, es macht endlich jemand, der ein bisschen Ahnung von der Sache hat.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Untergegangen... ECR Eurofighter im Tornado Ersatz sollen doch nicht nur 15 bestellt werden sondern
30 mindestens.

http://www.hartpunkt.de/

Gerücht besagt 36 Stück komplett werden es. Dazu nochmals 36 EF zusätzliche, aber es werden Pods gekauft
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

SPD intern wohl nicht mit Patria einverstanden in Teilen

Die Forderung Deutschlands Rüstungsindustrie einzubinden nach Möglichkeiten in Ordnung. Es gibt aber keine Verfügbarkeit von Systemen aus Deutschland. Ergo Forderung Idiotisch.

Es gibt ein gutes System am Markt zu guten Konditionen. Eine Entwicklung wäre sinnlos.

https://table.media/security/news/patri ... er-scholz/


Merkel gesteht Fehler teilweise ein.


https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 53362.html
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 19:58 Meinst Du das "Oh Gott", das mir da rausgerutscht ist? Keine Sorge, ich werde nicht in Anbetung verfallen, lieber Cobra. ;)




Von mir aus auch der. Hauptsache, es macht endlich jemand, der ein bisschen Ahnung von der Sache hat.
Da sind wir uns einig. Schönen Freitag...


Nachtrag.... gibt eine angepasste Planung für Beschaffung und Finanzierung.



Die Bundesregierung überlegt ca...


+Iris-t SLM/S (10-20 Systeme)

als auch für
+Boxer RCH155 (200 Fahrzeuge)

als auch für

+PZH2000 (200 Fahrzeuge)
als auch für

+Boxer Skyranger30 (Nachfolger Gepard, auch 200 Fahrzeuge)

eine Grossbestellung mit Rahmenverträgen zu machen und gestaffelt in Losen. Man hat erkannt und erklärt....

das bringt der Industrie

+Planungssicherheit
+senkt die Kosten pro System massiv (Serienfertigung)

Das sind alles Hochwertsysteme die jenseits der 18 Monate für die Fertigung benötigen. Es wäre möglich notfalls die Ukraine mittelfristig daraus zu unterstützen.

Bei Patria, Lynx versus Puma, Leopard versus Panther usw.gibt es starke Aktivitäten. Bin gespannt
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:41Die Forderung Deutschlands Rüstungsindustrie einzubinden nach Möglichkeiten in Ordnung. Es gibt aber keine Verfügbarkeit von Systemen aus Deutschland. Ergo Forderung Idiotisch.
Einbindung deutscher Rüstungsindustrie kann auch so erfolgen, dass auch in Deutschland Produktionsstätten für diese Panzer aufgebaut werden. Sowas ist ja eigentlich üblich bei solchen Großprojekten. Lizenzproduktion etc. Schließlich sind auch Kompensationsgeschäfte (wir kaufen Patria, ihr kauft Boxer oder dergleichen) denkbar.

Im Grundsatz ist es zu begrüßen, wenn möglichst viele EU-Länder die gleichen Systeme einführen. Da darf dann auch gern finnisches Material dabei sein. Es muss aber schon darauf geachtet werden, dass die deutsche Rüstungsindustrie einen angemessenen Anteil behält. Wie schon geschrieben: Wehrfähigkeit hängt auch von der Leistungsfähigkeit der Rüstungsindustrie ab. Deshalb ist das "Sondervermögen" durchaus auch ein Stück weit Industrieförderung.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 12:56 Einbindung deutscher Rüstungsindustrie kann auch so erfolgen, dass auch in Deutschland Produktionsstätten für diese Panzer aufgebaut werden. Sowas ist ja eigentlich üblich bei solchen Großprojekten. Lizenzproduktion etc. Schließlich sind auch Kompensationsgeschäfte (wir kaufen Patria, ihr kauft Boxer oder dergleichen) denkbar.

Im Grundsatz ist es zu begrüßen, wenn möglichst viele EU-Länder die gleichen Systeme einführen. Da darf dann auch gern finnisches Material dabei sein. Es muss aber schon darauf geachtet werden, dass die deutsche Rüstungsindustrie einen angemessenen Anteil behält. Wie schon geschrieben: Wehrfähigkeit hängt auch von der Leistungsfähigkeit der Rüstungsindustrie ab. Deshalb ist das "Sondervermögen" durchaus auch ein Stück weit Industrieförderung.
Zwei Punkte kurz. Deutschlands Rüstungsindustrie hat weder F35,F18 oder Transportpanzer des Typ Patria verfügbar zum Kauf.

Genau so wie keine schweren Transporter Helikopter. Das ist bedauern und leider nicht zu ändern. Aber Wir brauchen einen Nachfolger für verschiedene Systeme.

Eine Neuentwicklung in der deutschen Rüstungsindustrie wäre definitiv zu teuer, dauert zu lange und es gibt verfügbare Systeme am Markt. Systeme die bereits im Einsatz waren teilweise. Ergo Erfahrungen vorhanden.


Wir brauchen verschiedene Systeme, die kriegen Wir nicht von der deutschen Rüstungsindustrie und deswegen muss man sich am Markt bedienen. Das ist auch finanziell nicht die falsche Idee. Der Patria AMV ist als Ersatz für den Fuchs gut geeignet.

Wirtschaftlich gut, kann was man braucht. Anderer Punkt ist warum sollte Patria als Hersteller seine Geheimnisse offen legen komplett, der Konkurrenz eine Beteiligung erlauben :?:

Zumal die deutsche Rüstungsindustrie erst passend Bahnen zur Produktion aufbauen ect.

Das lohnt sich erst ab gewissen Mengen. Patria erlaubt für japanische Firmen eine Lizenz Fertigung. Aber billig ist die nicht.
Japan wird im Rahmen deswegen in Asien verteilen versuchen die Verkäufe.

Die Bundeswehr braucht, ausgehend von aktuellen Planungen, ca 1.200 Stück als Ersatz des Fuchs in verschiedenen Versionen. Deswegen kommt dazu Du musst einen Nachfolger haben wo alles kann als Version.Patria kann das erfüllen.


Falls eine Beteiligung der deutschen Rüstungsindustrie in Frage kommt tippe ich wenn auf Rheinmetall,da die mit Patria schon eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen haben.

Aber ich bin mir nicht sicher das beim Patria AMV eine deutsche Rüstungsindustrie mit großartig beteiligt wird. Je nachdem was die Kosten eben jeweils ergeben
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 15:54 Zwei Punkte kurz. Deutschlands Rüstungsindustrie hat weder F35,F18 oder Transportpanzer des Typ Patria verfügbar zum Kauf.

Genau so wie keine schweren Transporter Helikopter. Das ist bedauern und leider nicht zu ändern. Aber Wir brauchen einen Nachfolger für verschiedene Systeme.

Eine Neuentwicklung in der deutschen Rüstungsindustrie wäre definitiv zu teuer, dauert zu lange und es gibt verfügbare Systeme am Markt. Systeme die bereits im Einsatz waren teilweise. Ergo Erfahrungen vorhanden.
Genau richtig. Deshalb ist es ja auch gut, dass jetzt zunehmend auf "marktverfügbare" Systeme gesetzt werden soll. Der Ansatz ist richtig.
Wir brauchen verschiedene Systeme, die kriegen Wir nicht von der deutschen Rüstungsindustrie und deswegen muss man sich am Markt bedienen. Das ist auch finanziell nicht die falsche Idee. Der Patria AMV ist als Ersatz für den Fuchs gut geeignet.
Bezüglich Patria hatte ich da gar keine Einwände. Es ist völlig in Ordnung, möglichst viele gleichartige Systeme in möglichst vielen Ländern einzuführen. Egal woher die kommen. Letztlich geht es um eine möglichst kostengünstige Versorgung europäischer Streitkräfte mit möglichst wenigen Systemen. Wenn jede Nation da nur ihre eigenen Interessen verfolgt, kommen wir nie auf einen guten Zweig.
Anderer Punkt ist warum sollte Patria als Hersteller seine Geheimnisse offen legen komplett, der Konkurrenz eine Beteiligung erlauben :?:
Und an der Stelle kann ich Dir nicht mehr zustimmen! Wenn wir alle gemeinsam in einem Sandkasten spielen wollen, kann nicht jeder mit Klauen und Zähnen seine Förmchen verteidigen. Das habe ich weiter oben mit "Kompensationsgeschäften" gemeint. Die eine Partei stellt Muster für 6x6-Radpanzer bereit, die andere Partei entwickelt Ketten-Kampfpanzer, die dritte Partei konstruiert Kampfflugzeuge - und am Ende bauen alle alles gemeinsam. Wenn man in einem Sandkasten spielen will, dann muss man lernen, die Förmchen auch zu teilen. Genau daran krankt das europäische System! Da sind noch zu viele Egoismen im Spiel. In den USA gibt es das so nicht. Deshalb können die viel effizienter produzieren als die Europäer. Schau Dir nur die Vielzahl der Kampfflugzeuge an, die auf unserem Kontinent existieren. In den USA gibt es drei oder vielleicht vier Baumuster. Und in Europa???
Zumal die deutsche Rüstungsindustrie erst passend Bahnen zur Produktion aufbauen ect.

Das lohnt sich erst ab gewissen Mengen.
Genau das ist der entscheidende Punkt. Die Industrie braucht Planungssicherheit. Nicht für heute und nicht für morgen, sondern für die nächsten 20 oder 30 Jahre. Unser tolles Verteidigungsministerium hatte irgendwann die Schnapsidee, am Ende eines Jahres jeweils mit Haushaltsresten zusätzliche Munition einkaufen zu können. Es muss aber ERWARTBAR gewisse Mindestabsatzmengen geben. Langfristig. Eben deshalb ist es wichtig, dass die Rüstungsindustrie in einem Land lebensfähig gehalten wird.
Patria erlaubt für japanische Firmen eine Lizenz Fertigung. Aber billig ist die nicht.
Es hat ja auch niemand verlangt, dass die Fähigkeiten kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen. Schau Dir nur mal die Rheinmetall-Panzerkanone an. Ich rede von dem stabilisierten 120-mm-Ding. Das Teil werkelt in allen Leos, in allen Abrams, in allen Merkavas. Auch in den Centurions und den LeClerks. Das ist DER Exportschlager von Rheinmetall. Selbstverständlich wird das über Lizenzgebühren vergütet. Rheinmetall hat sich mit dem System dumm und doof verdient, auch wenn die aus Metall gefertigten Waffen in den USA oder in Israel hergestellt wurden.
Die Bundeswehr braucht, ausgehend von aktuellen Planungen, ca 1.200 Stück als Ersatz des Fuchs in verschiedenen Versionen. Deswegen kommt dazu Du musst einen Nachfolger haben wo alles kann als Version.Patria kann das erfüllen.
Und das auch noch modular aufgebaut. Ich habe überhaupt nichts gegen die Patria-Panzer. Die sind völlig okay. Es sollte nur eine angemessene Beteiligung sichergestellt werden. Einfach nur zu kaufen, wäre eine schlechte Lösung. Darauf kann Deutschland sich unter keinen Umständen einlassen. Deutschland hat von Handelspartnern auch nie sowas verlangt. Als zum Beispiel beschlossen wurde, Boxer an Australien zu liefern, wurde gleich mit vereinbart, dass Boxer künftig in Australien gefertigt werden sollen.
Falls eine Beteiligung der deutschen Rüstungsindustrie in Frage kommt tippe ich wenn auf Rheinmetall,da die mit Patria schon eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen haben.
Das kommt noch dazu. Die großen Rüstungshersteller in Europa kooperieren sowieso schon auf allen Ebenen. Praktisch kein Rüstungsprojekt wird nur noch auf nationaler Ebene umgesetzt. Z,B. bei den Meteor-Raketen roch das kurzzeitig mal so, weil die Briten ausgestiegen sind. Aber selbst da blieb das ein Gemeinschaftsprojekt.

Wir sind insgesamt auf einem guten Weg.

Es geht nur darum, dass alle Beteiligten angemessen beteiligt werden müssen. Ein Beispiel dafür wäre Spanien. Spanien war nie federführend an großen Rüstungsprojekten beteiligt. Spanien hat immer nur sehr zuverlässig mitgemacht und ist dabei nie übervorteilt worden.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

News und Infos

Högel sagt die Modernisierung geht zu langsam

https://www.sueddeutsche.de/politik/kon ... -99-851411


Starke Abhängigkeit von den Usa bei Einsätzen im Ausland und sonstiges

https://www.tagesspiegel.de/politik/aus ... 03205.html


Bitte keinen Generalverdacht wegen Extremisten


https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... g-100.html
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 17:16 Genau richtig. Deshalb ist es ja auch gut, dass jetzt zunehmend auf "marktverfügbare" Systeme gesetzt werden soll. Der Ansatz ist richtig.


Bezüglich Patria hatte ich da gar keine Einwände. Es ist völlig in Ordnung, möglichst viele gleichartige Systeme in möglichst vielen Ländern einzuführen. Egal woher die kommen. Letztlich geht es um eine möglichst kostengünstige Versorgung europäischer Streitkräfte mit möglichst wenigen Systemen. Wenn jede Nation da nur ihre eigenen Interessen verfolgt, kommen wir nie auf einen guten Zweig
Du musst aber bei internationaler Kooperation auch nationale bzw Interessen unter einen Hut kriegen bzw Interessen.

Beim Facs sehe ich es kritisch und glaub Tempest wird besser, schneller. Dassault leistet keinen guten Eindruck derzeit.

Und an der Stelle kann ich Dir nicht mehr zustimmen! Wenn wir alle gemeinsam in einem Sandkasten spielen wollen, kann nicht jeder mit Klauen und Zähnen seine Förmchen verteidigen
.

Ob Du Mir zustimmen willst oder nicht ändert weder an der Realität was, noch an den Grundlagen. Oder gar Gesetz.

Weil eine Kooperation sinnvoll wäre aus der pol. Sicht, muss weder Rheinmetall noch Patria ect. seine Patente oder Technologien teilen. Es reicht zu sagen Nein seitens eines Unternehmens.


Deutschland kann Patria nicht zwingen in Deutschland zu produzieren. Und es gibt kaum Alternativen zum System. Deswegen entweder wollen wir das System zu gewissen Konditionen oder lassen es. Das ist genauso bei der F35.

Ob das nun national sinnvoll wäre für die Außen, Sicherheits und Verteidigungspolitik ist gem. Regierung ist was anderes.

Ist eine Änderung klug ? Wahrscheinlich schon. Aber der Weg ist schwer bis unmöglich aktuell.
Das habe ich weiter oben mit "Kompensationsgeschäften" gemeint. Die eine Partei stellt Muster für 6x6-Radpanzer bereit, die andere Partei entwickelt Ketten-Kampfpanzer, die dritte Partei konstruiert Kampfflugzeuge - und am Ende bauen alle alles gemeinsam. Wenn man in einem Sandkasten spielen will, dann muss man lernen, die Förmchen auch zu teilen. Genau daran krankt das europäische System! Da sind noch zu viele Egoismen im Spiel. In den USA gibt es das so nicht. Deshalb können die viel effizienter produzieren als die Europäer. Schau Dir nur die Vielzahl der Kampfflugzeuge an, die auf unserem Kontinent existieren. In den USA gibt es drei oder vielleicht vier Baumuster. Und in Europa???

In Europa hast Du zuviel verschiedene Interessen zu wahren. Nationale bis zu den der Unternehmen. Natürlich ist das andere Problem die relativ geringe Stückzahl. Export oft unerwünscht und einiges mehr.

Für Unternehmen muss es Anreize geben, Sicherheit mitzumachen und dito Länder. Aber schon zwischen Frankreich und Deutschland gibt's so große verschiedene Sichtweisen schon beim Export von Waffen, es wird schwer.

Die USA sind da sehr pragmatisch. Stellen zudem einfach für den Export eine Version 2 für nicht NATO Partner.

Vor allem aber versuchen Sie eben für die Teilstreitkräfte immer eine Lösung zu finden übergreifend. Wenn natürlich Air Force, Navy, Marines ein Muster nutzen und teils Army dann hast Du in der Regel hunderte Systeme.

Plus Export. Die USA haben zudem Behörden die da mitspielen und es Überwachen.
Genau das ist der entscheidende Punkt. Die Industrie braucht Planungssicherheit. Nicht für heute und nicht für morgen, sondern für die nächsten 20 oder 30 Jahre. Unser tolles Verteidigungsministerium hatte irgendwann die Schnapsidee, am Ende eines Jahres jeweils mit Haushaltsresten zusätzliche Munition einkaufen zu können. Es muss aber ERWARTBAR gewisse Mindestabsatzmengen geben. Langfristig. Eben deshalb ist es wichtig, dass die Rüstungsindustrie in einem Land lebensfähig gehalten wird.
Ich weiß nicht ob es funktioniert was Scholz macht bzw Kanzleramt. Aber mit den neuen Rahmenvertrag System könnte es funktionieren.

Die Industrie bekommt langfristige Sicherheit und kann die Gesetze einhalten. Nimm den Hersteller bei München der Funk baut. Für 12 Jahre eine feste Bestellung pro Jahr.

So könnte man es hinbekommen.
Es hat ja auch niemand verlangt, dass die Fähigkeiten kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen. Schau Dir nur mal die Rheinmetall-Panzerkanone an. Ich rede von dem stabilisierten 120-mm-Ding. Das Teil werkelt in allen Leos, in allen Abrams, in allen Merkavas. Auch in den Centurions und den LeClerks. Das ist DER Exportschlager von Rheinmetall. Selbstverständlich wird das über Lizenzgebühren vergütet. Rheinmetall hat sich mit dem System dumm und doof verdient, auch wenn die aus Metall gefertigten Waffen in den USA oder in Israel hergestellt wurden
.


Richtiges Beispiel, aber nicht jedes System funktioniert so gut. Patria wird aber sicherlich wenn die Grundlage stimmt Rheinmetall ect. beteiligen.
Und das auch noch modular aufgebaut. Ich habe überhaupt nichts gegen die Patria-Panzer. Die sind völlig okay. Es sollte nur eine angemessene Beteiligung sichergestellt werden. Einfach nur zu kaufen, wäre eine schlechte Lösung. Darauf kann Deutschland sich unter keinen Umständen einlassen. Deutschland hat von Handelspartnern auch nie sowas verlangt. Als zum Beispiel beschlossen wurde, Boxer an Australien zu liefern, wurde gleich mit vereinbart, dass Boxer künftig in Australien gefertigt werden sollen.
Wenn etwas möglich ist bin ich da bei dir. Zwingen funktioniert eben nicht. Aber wenn beide Seiten eine Lösung finden. Sehr gerne
Das kommt noch dazu. Die großen Rüstungshersteller in Europa kooperieren sowieso schon auf allen Ebenen. Praktisch kein Rüstungsprojekt wird nur noch auf nationaler Ebene umgesetzt. Z,B. bei den Meteor-Raketen roch das kurzzeitig mal so, weil die Briten ausgestiegen sind. Aber selbst da blieb das ein Gemeinschaftsprojekt.

Wir sind insgesamt auf einem guten Weg.

Es geht nur darum, dass alle Beteiligten angemessen beteiligt werden müssen. Ein Beispiel dafür wäre Spanien. Spanien war nie federführend an großen Rüstungsprojekten beteiligt. Spanien hat immer nur sehr zuverlässig mitgemacht und ist dabei nie übervorteilt worden.
Stimmt
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Aus verschiedenen Quellen zu hören...



In verschiedenen Fach Quellen zur Verteidigung und Rüstungsindustrie ist was zu lesen.

Es wird berichtet, dass man darüber nachdenkt, zeitgleich mit IRIS-T-SLM im Zeitraum 2024/2025 einen "leistungsfähigen Flugabwehrpanzer" einzuführen. Für das Heer.

Der FlakPz soll neben der Kanone auch Flugkörper tragen. Der Autor geht davon aus, dass dies ein 30mm-Geschütz und hier den entsprechenden Rheinmetall-Skyranger-Turm bedeutet.

https://esut.de/2022/12/fachbeitraege/r ... achfolger/


Außerdem soll noch ein Luftabwehr System fürs Herr, Luftwaffe kommen. So wie es aussieht auch eventuell nochmal Geld bei Bedarf.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von elmore »

BW beschafft wohl als neue Ordonanzwaffe das HK416A8. Soll bis 2024 eingeführt werden. Damit dürfte der arabische Sturmgewehrhersteller mit Sitz in Thüringen entgültig und final vom Tisch sein.

Ebenso gab der Bundestag die Mittel für die Beschaffung der F35 frei, die nun wohl auch beschafft werden sollen als Ersatz für den Tornado.
Beides soll aus Mitteln des Sondervermögens finanziert werden. Die zu beschaffende Stückzahl soll wohl bei 35 F-35 Jets liegen?

F35 ca. 10 Mrd. EUR, HK416A8 ca. 210 Mill. EUR (für ca. 118.000 Gewehre).
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

elmore hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 10:37 BW beschafft wohl als neue Ordonanzwaffe das HK416A8. Soll bis 2024 eingeführt werden. Damit dürfte der arabische Sturmgewehrhersteller mit Sitz in Thüringen entgültig und final vom Tisch sein.

Ebenso gab der Bundestag die Mittel für die Beschaffung der F35 frei, die nun wohl auch beschafft werden sollen als Ersatz für den Tornado.
Beides soll aus Mitteln des Sondervermögens finanziert werden. Die zu beschaffende Stückzahl soll wohl bei 35 F-35 Jets liegen?

F35 ca. 10 Mrd. EUR, HK416A8 ca. 210 Mill. EUR (für ca. 118.000 Gewehre).

Gibt außerdem Ausrüstung, Funk ect
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von elmore »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 12:25 Gibt außerdem Ausrüstung, Funk ect.
Vielleicht geht ja - merklich - doch was voran? Warten wir es ab. - Noch ist der Bär nicht erlegt, dessen Fell verteilt werden soll. ;)
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

elmore hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 15:58 Vielleicht geht ja - merklich - doch was voran? Warten wir es ab. - Noch ist der Bär nicht erlegt, dessen Fell verteilt werden soll. ;)
Funkgeräte digital, relativ sicher kommen. Sogar in Stückzahlen. Neue Ausrüstung komplett ebenfalls. Sogar neue Schutz Systeme. Weste und Helm sind gar nicht so schlecht.


Ich weiß nicht warum Scholz bzw das Kanzleramt mal dem Wehrressort in den Arsch getreten hat. Aber ein bisschen funktionieren es ja.

Eine sinnvolle Drohnenabwehr kommt auch.

https://www.sueddeutsche.de/politik/ver ... -99-925909

Das hier ist auch nicht doof


https://esut.de/2022/12/meldungen/38718 ... efahrzeug/


Wir haben einen weiten Weg vor uns. Aber es könnte etwas besser werden
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