Wer vielleicht nur Fußball sehen will ohne alles Drumherum so wie Loriots Hermann einfach nur sitzen möchte, wird dieser Weltmeisterschaft dann eben ein paar interessante und spannende Partien abgewonnen haben am Ende.
Wem das Politische wichtiger ist, wird das anders sehen. Und vermutlich sehend blind sein für das, was der deutsche Auftritt in vielen Ländern der Region und einigen anderen afrikanischen und asiatischen Staaten reputationstechnisch angerichtet hat.
Erste Berichte, dass die infantile und selbstgerechte Mannschaftsfotoaktion auch intern umstritten war unter den Spielern, gibt es auch schon. Und Faesers Nacktarm-mit-One-Love-Binde-Auftritt war einfach nur lächerlich. Solche Aktionen nützen nur denjenigen, die sie durchführen.
Insofern hat der Christdemokrat hier ausnahmsweise mal einen klaren Punkt.
Noch ein Abschnitt aus einem Artikel der Zeit von dieser Woche, wo jemand aus Katar berichtet.
Es geht bei den katarischen Kränkungen übrigens nicht um die Armbinde. In Doha erzählt man sich von anderen Momenten, in denen man sich gekränkt fühlte, ja fremdschämte. Zum Beispiel, als Robert Habeck im Frühjahr nach Doha kam und sich so tief vor dem Emir verbeugte. Hatte er das aus Filmen von den Japanern?, fragten sich viele Katarer. Oder Olaf Scholz: Der habe nicht mit einem katarischen Minister im Auto sitzen wollen, aus Sicherheitsgründen. Mit der Amtskollegin in den Emiraten aber schon. Und dann die Sache mit dem DFB: Dessen Präsident habe Al-Thawadi mitten im Satz stehen gelassen. In den Erzählungen fallen stets die Worte: von oben herab. Einer sagt: Eigentlich sei Deutschland nicht wichtig genug, um sich über das Land zu ärgern. Schließlich wollten die Deutschen Gas aus Katar, nicht umgekehrt.