Corella hat geschrieben: ↑So 27. Nov 2022, 17:35
Vorsicht beim Vorzüge schön und Nachteil klein reden! Konzepte gibt es viele, auch viele gute. So könnten wir auch Schilf nutzen oder per Agroforst Humus aufbauen, mit lauter guten Synergien. All das scheitert am Markt! Da hilft auch nicht der bessere Wachstumseffekt vom Spanischen Rohr.
Der Markt ist im Gegenteil das beste Mittel, die Sache groß werden zu lassen.
Die Schwierigkeit besteht darin, die Zertifikate zu ergattern.
Man kann aus Schilf Pflanzenkohle herstellen und diese dann in den Acker mischen, wo die über Jahrhunderte relativ stabil bliebt, dabei Wasser und Nährstoffe bindet und langsam an die Pflanzen wieder abgibt. Damit erhöht man unter Umständen die Erträge der angebauten Pflanzen.
Jetzt würde sich das aber noch viel mehr lohnen, wenn die Landwirte diese CO2-Speicherung vergütet bekämen, die also Teil des CO2-Zertifikatehandels werden. Sie könnten ansonsten auch die Pflanzenkohle an Unternehmen verkaufen, die diese verbrennen und dafür dann keine CO2-Zertifikate einkaufen müssten, da es sich hier ja nicht um fossilen Kohlenstoff handelt.
Aber wie schon gesagt: Schilf hat den sehr großen Vorteil, dass er innerhalb weniger Jahre den maximalen Ertrag hat, nur einmal eingepflanzt werden muss und Schädlingsbekämpfung, Bodenbearbeitung und meist auch Düngung überflüssig sind. Man kann es dort anpflanzen, wo man den Boden sonst kaum zu anderen Zwecken nutzen kann, etwa in Gebieten, die oft überschwemmt werden ...
um einen Menschen in Deutschland CO2-neutral werden zu lassen, reichen ca. 1000 m² ... pro ha kann also so viel CO2 gebunden werden, wie 10 Personen ausstoßen.
Aber hier ein Beispiel aus Afrika, wo man nicht Schilf, sondern die Wasserhyazinthe pyrolysiert.
https://international.nabu.de/klima-und ... index.html
Hier ersetzt in Afrika Pfahlrohr die Importe von fossilen Energieträgern
https://www.ecowoman.de/gaesteblog/wund ... relos-6240
Ich denke, dass mit einem funktionierenden CO2-Handel das bisher wenig genutzte Pflanzenmaterial eine Aufwertung erleben könnte und gerade in ärmeren Gebieten zu einer zusätzlichen Einkommensquelle führen würden, wenn man dort, wie das Klima das schnelle Pflanzenwachstum begünstigt, wenn dort die Menschen vom "Ablasshandel" der Industriestaaten profitieren würden.
Allerdings wäre das natürlich auch sehr korruptionsanfällig. Vielleicht bekommt man es trotzdem hin, wenn beispielsweise Kohleimporte von Pflanzenkohle von CO2-Abgaben befreit wären. Problem wären die Transportkosten, die anfallen, die Sachen bis nach Europa zu verschippern. Da wäre es besser, wenn die das vor Ort in den Boden einarbeiten und dort ihre Ernteerträge steigern würden.
Es ist alles ein lösbares Problem:
Denkt immer daran ... in der Atmosphäre befinden sich nur 0,04% CO2 ... die Masse der Atmosphäre über einem Quadratmeter liegt bei 10 Tonnen. Wir reden hier also von ca. 1,8 kg Kohlenstoff pro Quadratmeter, die sich in der Luft über uns befinden und das entspricht insgesamt einer Dicke von 0,7 mm, die die Gesamte Erde gleichzeitig umziehen würde, wenn das gesamte CO2 in einer kompakten Platte die Welt gleichmäßig umhüllen würde.
0,7 mm erscheint mir als nicht unlösbares Problem, zumal davon gerade einmal 0,1 mm für uns ein Problem darstellen.
Schafft dafür einen Markt und das Problem wird gelöst werden.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.