Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 07:29 Vielleicht kommen die nicht mehr gegen die Verwahrlosung und Gedankenlosigkeit an?
Nun ja, die Stadtreinigung muß dann eben entsprechend ausgebaut werden... etwa ein Kommando für tägliche Brennpunktbetreuung. Mir ist auch die große Zahl offenbar unterkunftsloser dunkelhäutiger Menschen in den Wartezonen des Bremer Hauptbahnhofs aufgefallen. Wo verrichten die ihre Notdurft, wo reinigen die sich von Zeit zu Zeit? Ok, da gibt es die Bahnhofsmission... von 08:30 bis 18:00. Das WC-Centrum auf Bahnhöfen erwartet 1 EUR Eintritt... finde ich auch vernünftig; aber von Gestrandeten kaum leistbar.

Als "international Reisender" habe ich dort gern die bargeldlose Zahlung mit Karte angenommen. Zwei Geldbeutel (deutsch, polnisch) mit Münzen sind doch ein Graus! Kleinkariertes Europa! Wenn schon die Staaten sich auf kein gemeinsames Währungssystem einigen möchten, dann verdienen eben die Banken daran. Das ist ja vielleicht auch beabsichtigt!

Ich brauchte die Wartebereiche infolge fast unbrauchbarer Anschlußzeiten meines FlixBus' nach Berlin. Mit der Bahn war das neulich aber auch nicht so dolle... siehe "Opa rettet die Umwelt" in der Weinstube.

Das sind Erlebnisse beim Bemühen, durch Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel etwas für den Klimaschutz zu tun. Sieht man und spürt man nicht, wenn man sich ins Auto setzt, um von Haustür zu Haustür zu gelangen.
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JJazzGold
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 09:45 Nun ja, die Stadtreinigung muß dann eben entsprechend ausgebaut werden... etwa ein Kommando für tägliche Brennpunktbetreuung. Mir ist auch die große Zahl offenbar unterkunftsloser dunkelhäutiger Menschen in den Wartezonen des Bremer Hauptbahnhofs aufgefallen. Wo verrichten die ihre Notdurft, wo reinigen die sich von Zeit zu Zeit? Ok, da gibt es die Bahnhofsmission... von 08:30 bis 18:00. Das WC-Centrum auf Bahnhöfen erwartet 1 EUR Eintritt... finde ich auch vernünftig; aber von Gestrandeten kaum leistbar.

Als "international Reisender" habe ich dort gern die bargeldlose Zahlung mit Karte angenommen. Zwei Geldbeutel (deutsch, polnisch) mit Münzen sind doch ein Graus! Kleinkariertes Europa! Wenn schon die Staaten sich auf kein gemeinsames Währungssystem einigen möchten, dann verdienen eben die Banken daran. Das ist ja vielleicht auch beabsichtigt!

Ich brauchte die Wartebereiche infolge fast unbrauchbarer Anschlußzeiten meines FlixBus' nach Berlin. Mit der Bahn war das neulich aber auch nicht so dolle... siehe "Opa rettet die Umwelt" in der Weinstube.

Das sind Erlebnisse beim Bemühen, durch Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel etwas für den Klimaschutz zu tun. Sieht man und spürt man nicht, wenn man sich ins Auto setzt, um von Haustür zu Haustür zu gelangen.
Offen gestanden muss ich das nicht sehen. Meiner Phantasie reicht schon Ihre Schilderung. Zu Zeiten vor Corona habe ich auch vermehrt den Zug genutzt. Zu den Zeiten, zu denen ich fahren konnte war der Zug nie voll. Viel habe ich beim Umsteigen von S-Bahn auf Zug vom Münchner Hauptbahnhof nicht gesehen, aber verwahrlost kam er mir nicht vor. Vielleicht hätten “einige Schritte vor die Tür“ die Sichtweise geändert?

Es wird allerdings nicht besser werden, wenn mehr Menschen dazu animiert werden Bus und Bahn zu fahren. Ich fürchte, dass auch die Kommunen erhebliche Probleme haben ausreichend Personal zur Reinigung zu rekrutieren. Wer fühlt sich dazu schon berufen?
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 09:45

Als "international Reisender" habe ich dort gern die bargeldlose Zahlung mit Karte angenommen. Zwei Geldbeutel (deutsch, polnisch) mit Münzen sind doch ein Graus!
Kleinkariertes Europa! Wenn schon die Staaten sich auf kein gemeinsames Währungssystem einigen möchten, dann verdienen eben die Banken daran. Das ist ja vielleicht auch beabsichtigt!
19 der 27 EU Staaten haben den Euro

Somit liegt es nicht am "kleinkarierten" Europa- sondern zu 100% an Polen.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 10:17 (...)
Ich fürchte, dass auch die Kommunen erhebliche Probleme haben ausreichend Personal zur Reinigung zu rekrutieren. Wer fühlt sich dazu schon berufen?
Mag sein, daß Politiker diese Dinge gar nicht bemerken... gar nicht ahnen, was sich in ihrem Verantwortungsbereich abspielt. Ich habe ja sehr bewußt diese Art des Reisens gewählt (siehe Thema des Strangs), um mehr darüber zu "erfahren". Das ist mir doch ziemlich unter die Haut gegangen.

Sehen Sie einmal: Die Bahnhöfe in Stettin, Berlin und Bremen waren wirklich vorbildlich sauber. Da könnte man höchstens über unbrauchbare Lautsprecherdurchsagen lästern... seit vielen Jahrzehnten schon. Aber wenn Gewerbebetriebe wir FlixBus, Sindbads ... und wie sie alle heißen mögen... die öffentliche Infrastruktur nutzen, dann könnte man auch sie für Ordnung und Sauberkeit an diesen Stellen verantwortlich machen und ihnen dafür jede Nutzungsgebühr erlassen. Da ist politischer Wille maßgeblich, und natürlich das Bewußtsein, daß es dort eine Schieflage gibt. Auch ein Teil der Bemühungen um Klimaschutz... die Annahme dazu geeigneter Angebote. Die gibt es ja wirklich, und die sind als solche auch ganz in Ordnung!
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 10:34

................ Aber wenn Gewerbebetriebe wir FlixBus, Sindbads ... und wie sie alle heißen mögen... die öffentliche Infrastruktur nutzen, dann könnte man auch sie für Ordnung und Sauberkeit an diesen Stellen verantwortlich machen und ihnen dafür jede Nutzungsgebühr erlassen.


Dann müssten X Gewerbetriebe Verträge mit dem für die Reinigung dieser Infrastruktur verantwortlichen Dienstleister schließen - statt die Kommune, die das normalerweise macht.
Was soll das bringen?
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 10:24 19 der 27 EU Staaten haben den Euro

Somit liegt es nicht am "kleinkarierten" Europa- sondern zu 100% an Polen.
Nö, die EU verhält sich kleinkariert, weil sie nicht auf der Vertragserfüllung des Beitrittsvertrags von 2004 besteht. Die EU soll sich doch nicht Jahrzehnte lang veralbern lassen! Bei Griechenland hatte sie doch auch ihre Krallen ausgefahren... mit Erfolg.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:12 Nö, die EU verhält sich kleinkariert, weil sie nicht auf der Vertragserfüllung des Beitrittsvertrags von 2004 besteht.
Wo steht da die Verpflichtung zur Einführung des Euro?
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 10:54 Dann müssten X Gewerbetriebe Verträge mit dem für die Reinigung dieser Infrastruktur verantwortlichen Dienstleister schließen - statt die Kommune, die das normalerweise macht.
Was soll das bringen?
Ordnung und Sauberkeit in dem Bereich, den diese Gewerbebetriebe nutzen. Mehr muß nicht sein. Für Staatsversagen (Versagen der Kommune) kann man die Betriebe nicht verantwortlich machen. Das ist nun einmal Teil ihres Gewerbebetriebs. So sehe ich das... als Teil meiner Verantwortung für den Klimaschutz. Niemandem ist damit gedient, wenn Kunden sich angeekelt abwenden. Die Bahn macht's doch vor!
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:14 Wo steht da die Verpflichtung zur Einführung des Euro?
Ist Bestandteil der Aufnahmeverträge mit der Ausnahme Dänemarks und Großbritanniens. Letzteres hat sich erübrigt. Das können Sie gern nachgoogeln. Die Vorbedingungen sind festgeschrieben. Sollten wir gern im Forum EU und EFTA vertiefen.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:17 Ordnung und Sauberkeit in dem Bereich, den diese Gewerbebetriebe nutzen. Mehr muß nicht sein. Für Staatsversagen (Versagen der Kommune) kann man die Betriebe nicht verantwortlich machen. Das ist nun einmal Teil ihres Gewerbebetriebs. So sehe ich das... als Teil meiner Verantwortung für den Klimaschutz. Niemandem ist damit gedient, wenn Kunden sich angeekelt abwenden. Die Bahn macht's doch vor!
Du hast den Punkt nicht verstanden.

Momentan gibt es entweder einen (!) Vertrag mit einem Reinigungsunternehmen und der Kommune - oder die Kommune macht es selber
DU möchtest jetzt, das jedes Busunternehmen selber einen Vertrag mit einem Reinigungsunternehmen schließt- für den selben Bereich der Infrastruktur.
Wozu?
Das würde nur Chaos schaffen
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:21 Ist Bestandteil der Aufnahmeverträge mit der Ausnahme Dänemarks und Großbritanniens. Letzteres hat sich erübrigt. Das können Sie gern nachgoogeln. Die Vorbedingungen sind festgeschrieben. Sollten wir gern im Forum EU und EFTA vertiefen.
Was steht da genau?

Das Polen in einem bestimmten Zeitraum zum Euro beitreten muss?

Auch Schweden hat keinen Euro...
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:21 Du hast den Punkt nicht verstanden.

Momentan gibt es entweder einen (!) Vertrag mit einem Reinigungsunternehmen und der Kommune - oder die Kommune macht es selber
DU möchtest jetzt, das jedes Busunternehmen selber einen Vertrag mit einem Reinigungsunternehmen schließt- für den selben Bereich der Infrastruktur.
Wozu?
Das würde nur Chaos schaffen
Die Unternehmen kennen sich und ihre Wettbewerber. Was fehlt, das ist der Wille oder das Können, ihr Gewerbe auf erträgliche Verhältnisse im Haltestellenbereich aus zu dehnen. Das geht, wenn man will. Das ginge auch politisch, wenn man sich des Problems annähme. Mit einiger Sicherheit vermute ich, daß es eine Interessengemeinschaft der Linienbusbetriebe gibt. Dort wäre dann das Thema an zu siedeln.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:22 Was steht da genau?

Das Polen in einem bestimmten Zeitraum zum Euro beitreten muss?

Auch Schweden hat keinen Euro...
Machen Sie sich bitte im Forum EU-EFTA kundig. Hier geht es um Klimaschutz.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:21 Ist Bestandteil der Aufnahmeverträge mit der Ausnahme Dänemarks und Großbritanniens. Letzteres hat sich erübrigt.
Dann sind die Schweden ja auch Vertragsbrüchig... :x
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:38 Die Unternehmen kennen sich und ihre Wettbewerber. Was fehlt, das ist der Wille oder das Können, ihr Gewerbe auf erträgliche Verhältnisse im Haltestellenbereich aus zu dehnen. Das geht, wenn man will. Das ginge auch politisch, wenn man sich des Problems annähme.
Das ist nicht die Antwort auf meine konkrete Frage.
Hast du den Kern nicht verstanden?

Wenn es 4 Busunternehmen gibt, die einen "kommunalen Busbahnhof" nutzen- wer soll da dann "verantwortlich" sein und wer dann mit wem Verträge abschließen?
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:39 Machen Sie sich bitte im Forum EU-EFTA kundig. Hier geht es um Klimaschutz.
Nein, ich erwarte auch hier Belege für eine Behauptung, die hier geschrieben wurde.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 12:53 Dann sind die Schweden ja auch Vertragsbrüchig... :x
Stimmt! Sehr ärgerlich, weil man sich an Verträge auch gutwillig halten sollte.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 12:57 Nein, ich erwarte auch hier Belege für eine Behauptung, die hier geschrieben wurde.
Werde ich hier in dieser Sache nicht tun!
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 11:39 Machen Sie sich bitte im Forum EU-EFTA kundig. Hier geht es um Klimaschutz.
Ich habe mich schlau gemacht:

"Der Beitritt Polens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 bedeutete nicht die Einführung des Euro in Polen.
Zwar enthielt der Beitrittsvertrag eine Verpflichtung, die Einhaltung der EU-Konvergenzkriterien anzustreben und der Europäischen Währungsunion (EWU) beizutreten, jedoch ohne Zeitvorgaben."


Somit ist deine Behauptung falsch.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Do 24. Nov 2022, 13:01 Werde ich hier in dieser Sache nicht tun!
Habe ich schon gemacht... :p
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Polen und der EURO sind hier offtopic.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Warum die Generation Z der Look des Geldadels fasziniert
Wohlstand ist nichts, was ein neuer Wunsch wäre: Jede Generation wollte das. Und verwerflich ist das nicht. Doch die Generation Z ist die erste, die nicht bereit ist, sich dafür aufzuopfern. Damit grenzt sich #oldmoney ganz klar ab vom New Money, sprich den Neureichen, die ihren Wohlstand nicht ererbt, sondern ihn sich erarbeitet haben. Theoretisch ist Reichtum ja für jeden zugänglich, jeder kann versuchen, ihn zu erlangen – und deshalb ist er nicht so elitär wie dieses alte Geld.

https://www.faz.net/aktuell/stil/mode-d ... obal-de-DE
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Frank_Stein
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben: Fr 31. Mai 2019, 01:50 Es wird zwar viel geredet, aber was hilft global gesehen wirklich, das derzeitige Klima zu erhalten? Was sollte politisch, wirtschaftlich, technologisch, wissenschaftlich noch mehr getan werden? Und wie sollte man die Belastungen innerstaatlich und international aufteilen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten:

a) weniger CO2 ausstoßen.
Dazu muss man die Quellen kennen und schauen, wie man sie beeinflussen kann.
Was den Menschen betrifft, so kann er sparsamer sein bzw. effizienter mit den knappen Rohstoffen umgehen.
Welchen Einfluss kann man auf den CO2-Ausstoß in der Natur nehmen? Hier kann man beispielsweise Flächen wiedervernässen und Waldbrände bekämpfen.

b) CO2 wieder einsammeln.
Das können Pflanzen am Effizientesten und da sind wir wieder beim obigen Punkt: Kann man verhindern, dass das von den Pflanzen eingesammelte CO2 wieder ausgestoßen wird? Ja, kann man, durch Karbonisieren in einer Pyrolyse-Anlage. Nebenbei kann dabei auch noch Energie und weitere Rohstoffe gewonnen werden.

Da Pflanzen unterschiedlich schnell CO2 aus der Luft holen (je nach Umweltbedingungen und Pflanzenart), empfiehlt es sich, zu schauen, wo entsprechende Flächen zur Verfügung stehen um gezielt solche schnell wachsenden Pflanzen dort anzubauen. In Küstennähe im Meer können das Seegraswiesen oder Algenfarmen sein, in Sumpflandschaften und Feuchtgebieten ist Schilf ideal.

Wenn man die vielen ungenutzten Flächen nutzen würde, könnten wir die Menge an CO2 locker wieder einsammeln, die alle Menschen zusammen momentan pro Jahr ausstoßen.
Ca. 3-4 Millionen Quadratkilometer (also die halbe Fläche von Brasilien) würde dafür ausreichen).

Hier ein interessanter Artikel in diesem Zusammenhang: Mischkulturen und Ertrag.
https://www.iva.de/iva-magazin/forschun ... chkulturen
Da es uns hier nicht um Sortenreinheit, sondern hohe Biomasseerträge bei möglichst geringem Input geht, könnten Mischkulturen in Zukunft eine wichtigere Rosse spielen.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Maikel »

Frank_Stein hat geschrieben: Sa 26. Nov 2022, 19:23 b) CO2 wieder einsammeln.
Das können Pflanzen am Effizientesten
"Mit Bäumen das Klima retten - So einfach ist es nicht"
https://www.heise.de/hintergrund/Mit-Ba ... 29006.html

Daraus
Damit zeigten die Forscher, dass großflächige Aufforstungen die Zirkulationsmuster der Atmosphäre, Meeresströmungen und die Tiefdruckrinne um den Äquator stärken, schwächen oder verschieben. In deren Folge änderten sich beim Aufforstungsszenario genauso wie beim Entwaldungsszenario weltweit die regionalen Niederschlags-, Temperatur-, Wolkenbedeckungs- und Windmuster.

Beispielsweise ist die Albedo, die Rückstrahlung des Sonnenlichts, über Wäldern geringer als über Grasland, die Verdunstung durch das Blätterdach ist höher und die Rauigkeit der Landoberfläche ist größer.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Frank_Stein
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Frank_Stein »

Maikel hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 10:06 "Mit Bäumen das Klima retten - So einfach ist es nicht"
https://www.heise.de/hintergrund/Mit-Ba ... 29006.html

Daraus
Wo habe ich "Bäume" geschrieben?
Nein, die wachsen viel zu langsam. Ich rede von Rohstofflieferanten und da gibt es kaum etwas, was schneller wächst als Seegras, Algen, Bambus und Schilf.

Besonders Arundo Donax, das Riesenschilf produziert massenhaft Masse. Statt es als invasive Art zu bekämpfen sollte man es wirtschaftlich nutzen als Energielieferant und Lieferant von Rohstoffen. Nach dem ersten Jahr hat man schon ganz ordentliche Erträge, die dann innerhalb von 5 Jahren auf ein Niveau steigen, dass man mit relativ geringer Fläche viel Masse erzeugen kann.

... und Arundo mag die Wärme, braucht aber auch einiges an Wasser. Durch die Verdunstung wird die Umgebung gekühlt. Das Schöne an Arundo ist, dass es gute Salz und Giftstofftoleranz hat. Man kann es also nutzen, um Abwässer zu reinigen bzw. entzieht es dem Wasser Nährstoffe, die sonst in den Weltmeeren landen würden.
Diese Pflanze hat ein wirklich starkes Potenzial und ist zu Unrecht in Verruf geraten.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Corella »

Frank_Stein hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 14:39 ...Arundo Donax...
Vorsicht beim Vorzüge schön und Nachteil klein reden! Konzepte gibt es viele, auch viele gute. So könnten wir auch Schilf nutzen oder per Agroforst Humus aufbauen, mit lauter guten Synergien. All das scheitert am Markt! Da hilft auch nicht der bessere Wachstumseffekt vom Spanischen Rohr.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Frank_Stein »

Corella hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 17:35 Vorsicht beim Vorzüge schön und Nachteil klein reden! Konzepte gibt es viele, auch viele gute. So könnten wir auch Schilf nutzen oder per Agroforst Humus aufbauen, mit lauter guten Synergien. All das scheitert am Markt! Da hilft auch nicht der bessere Wachstumseffekt vom Spanischen Rohr.
Der Markt ist im Gegenteil das beste Mittel, die Sache groß werden zu lassen.
Die Schwierigkeit besteht darin, die Zertifikate zu ergattern.
Man kann aus Schilf Pflanzenkohle herstellen und diese dann in den Acker mischen, wo die über Jahrhunderte relativ stabil bliebt, dabei Wasser und Nährstoffe bindet und langsam an die Pflanzen wieder abgibt. Damit erhöht man unter Umständen die Erträge der angebauten Pflanzen.
Jetzt würde sich das aber noch viel mehr lohnen, wenn die Landwirte diese CO2-Speicherung vergütet bekämen, die also Teil des CO2-Zertifikatehandels werden. Sie könnten ansonsten auch die Pflanzenkohle an Unternehmen verkaufen, die diese verbrennen und dafür dann keine CO2-Zertifikate einkaufen müssten, da es sich hier ja nicht um fossilen Kohlenstoff handelt.

Aber wie schon gesagt: Schilf hat den sehr großen Vorteil, dass er innerhalb weniger Jahre den maximalen Ertrag hat, nur einmal eingepflanzt werden muss und Schädlingsbekämpfung, Bodenbearbeitung und meist auch Düngung überflüssig sind. Man kann es dort anpflanzen, wo man den Boden sonst kaum zu anderen Zwecken nutzen kann, etwa in Gebieten, die oft überschwemmt werden ...

um einen Menschen in Deutschland CO2-neutral werden zu lassen, reichen ca. 1000 m² ... pro ha kann also so viel CO2 gebunden werden, wie 10 Personen ausstoßen.

Aber hier ein Beispiel aus Afrika, wo man nicht Schilf, sondern die Wasserhyazinthe pyrolysiert.
https://international.nabu.de/klima-und ... index.html

Hier ersetzt in Afrika Pfahlrohr die Importe von fossilen Energieträgern
https://www.ecowoman.de/gaesteblog/wund ... relos-6240

Ich denke, dass mit einem funktionierenden CO2-Handel das bisher wenig genutzte Pflanzenmaterial eine Aufwertung erleben könnte und gerade in ärmeren Gebieten zu einer zusätzlichen Einkommensquelle führen würden, wenn man dort, wie das Klima das schnelle Pflanzenwachstum begünstigt, wenn dort die Menschen vom "Ablasshandel" der Industriestaaten profitieren würden.
Allerdings wäre das natürlich auch sehr korruptionsanfällig. Vielleicht bekommt man es trotzdem hin, wenn beispielsweise Kohleimporte von Pflanzenkohle von CO2-Abgaben befreit wären. Problem wären die Transportkosten, die anfallen, die Sachen bis nach Europa zu verschippern. Da wäre es besser, wenn die das vor Ort in den Boden einarbeiten und dort ihre Ernteerträge steigern würden.

Es ist alles ein lösbares Problem:
Denkt immer daran ... in der Atmosphäre befinden sich nur 0,04% CO2 ... die Masse der Atmosphäre über einem Quadratmeter liegt bei 10 Tonnen. Wir reden hier also von ca. 1,8 kg Kohlenstoff pro Quadratmeter, die sich in der Luft über uns befinden und das entspricht insgesamt einer Dicke von 0,7 mm, die die Gesamte Erde gleichzeitig umziehen würde, wenn das gesamte CO2 in einer kompakten Platte die Welt gleichmäßig umhüllen würde.

0,7 mm erscheint mir als nicht unlösbares Problem, zumal davon gerade einmal 0,1 mm für uns ein Problem darstellen.

Schafft dafür einen Markt und das Problem wird gelöst werden.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Corella »

Frank_Stein hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 18:29 ...
Modelle nachhaltiger Landwirtschaft haben massiv Probleme mit der Vermarktung. Nischen gibt es und expandieren auch. Um aber in eine Konvertierung zu kommen, nimmt der Markt die Produktvielfalt mit den jeweiligen, kleineren Komponenten nicht gut auf. Die diversen >>Ökomodellregionen<< können berichten.

Möchtegern-Ökopflanzenanbau in Restauen auszudehnen, ist keine gute Idee. Du hast aber meinen Segen, dem Forst Flächen abzuringen. Da hast du auch einen Gegenspieler auf Augenhöhe.

Bzgl. C-Haushalt hast du die Ozeane vergessen! Dort spielt die Kapazität, nicht in der Atmossphäre.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Corella hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 19:14 Modelle nachhaltiger Landwirtschaft haben massiv Probleme mit der Vermarktung. Nischen gibt es und expandieren auch. Um aber in eine Konvertierung zu kommen, nimmt der Markt die Produktvielfalt mit den jeweiligen, kleineren Komponenten nicht gut auf. Die diversen >>Ökomodellregionen<< können berichten.

Möchtegern-Ökopflanzenanbau in Restauen auszudehnen, ist keine gute Idee. Du hast aber meinen Segen, dem Forst Flächen abzuringen. Da hast du auch einen Gegenspieler auf Augenhöhe.

Bzgl. C-Haushalt hast du die Ozeane vergessen! Dort spielt die Kapazität, nicht in der Atmossphäre.
ich denke vor allem daran, dass ja geplant ist, Flächen wiederzuvernässen. Da ist dann Schilfanbau eine Möglichkeit, diese Flächen zu nutzen.
Man muss das auch über mehrere Glieder der Wertschöpfungsketten betrachten. Um Papier oder Pappe für Verpackungsmaterial herzustellen, muss man keine Wälder roden, da ist Schilf viel besser dazu geeignet. Auch für Möbel oder Baumaterial (beispielsweise zur Wärmedämmung) ließe es sich nutzen.
Wenn man es verkohlt und als Einstreu für die Viehhaltung nimmt oder dem Futter beimischt, kann man auch zusätzlich den Methanausstoß reduzieren, die Pflanzenhohle wird mit Nährstoffen angereichert und man spart dann mineralischen Dünger, der sehr energieaufwändig hergestellt wird.

Wenn man diese externen Effekte mit einbezieht in die Rechnung, dann käme man schnell auf eine sehr viel interessantere Kosten-Nutzen-Kalkulation. Wenn der Staat also Geld für den Klimaschutz bereitstellen will, dann sollte er diese Projekte unterstützen bzw. ein Zertifizierungssystem schaffen, das sich solche Projekte auch für jene rechnen, die das am Ende alles machen.

Vor allem könnte der Staat (das kostet gar nichts) ein paar schädliche Gesetze abschaffen, wie beispielsweise die Nutzung von mehrjährigen Ackerpflanzen auf max. 20 Jahre. Warum muss man sein Feld alle 20 Jahre umpflügen? Das ergibt doch keinen Sinn!
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Frank_Stein hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 19:25 ich denke vor allem daran, dass ja geplant ist, Flächen wiederzuvernässen.
Das sollen aber Moore, Feucht- und Nasswiesen werden und sie stehen als solche intensiven Anbauflächen diametral entgegen!
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Corella hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 20:28 Das sollen aber Moore, Feucht- und Nasswiesen werden und sie stehen als solche intensiven Anbauflächen diametral entgegen!
Schilfanbau ist keine intensive Landwirtschaft, da man nicht umpflügt und auch nicht mit Pestiziden oder Dünger arbeitet.
Geerntet wird im März oder so. Das müssen ja auch keine Monokulturen sein. Es ist eine Flächennutzung, aber nicht das, was man als intensive Landwirtschaft bezeichnen würde.
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Frank_Stein hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 21:25 Schilfanbau ist keine intensive Landwirtschaft, da man nicht umpflügt und auch nicht mit Pestiziden oder Dünger arbeitet.
Geerntet wird im März oder so. Das müssen ja auch keine Monokulturen sein. Es ist eine Flächennutzung, aber nicht das, was man als intensive Landwirtschaft bezeichnen würde.
Schilf bildet ein Röhricht, welches in sich von Natur aus sehr artenarm ist, "dennoch" aus guten Gründen geschützt, ersetzen aber keine Moore, Feucht- und Nasswiesen. Die allgemeinen Nutzungskonflikte lassen keine Akquise bei den Naturschutzflächen mehr zu.
Deine Ideen müsstest du schon den intensiv genutzten Flächen abringen. Andernfalls intensivierst du weiter!
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Corella hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 21:54 Schilf bildet ein Röhricht, welches in sich von Natur aus sehr artenarm ist, "dennoch" aus guten Gründen geschützt, ersetzen aber keine Moore, Feucht- und Nasswiesen. Die allgemeinen Nutzungskonflikte lassen keine Akquise bei den Naturschutzflächen mehr zu.
Deine Ideen müsstest du schon den intensiv genutzten Flächen abringen. Andernfalls intensivierst du weiter!
Es geht um die Wiedervernässung von Flächen, die nicht dem Naturschutz dienen, sondern verhindern sollen, dass der Kohlenstoff, der im Boden gebunden ist, wieder entweicht.
Wenn man das Pfahlrohr jedes Jahr erntet, dann bleicht auch Platz für Moos und andere Pflanzen. Das Schilf wird im späten Winter oder Anfang Frühjahr geerntet. Die ersten Sprossen hat man dann Ende April und ab Mitte Mai wächst die Pflanze am Tag 2-5 cm bis zu einer Höhe von 3-4 Metern.

Du kommst dann auf eine Trockenmasse von ca. 5-10 kg/m² im Jahr. Wobei ein Teil der Biomasse unterirdisch im Wurzelwerk bzw. Rhizom verbleibt.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Frank_Stein hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 21:59 Es geht um die Wiedervernässung von Flächen
Wenn wirklich intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen so umgewidmet würden, wäre die Diskussion tatsächlich eine andere. Von solchen Plänen wüsste ich aber nichts quantitativ relevantes.
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Frank_Stein hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 21:59 ...Platz für Moos und andere Pflanzen...
Ein wenig, ersetzt aber nahe Null den Verlust von Lebensräumen anderswo. Vertiefung: relevant ist die Beta-Diversität. Ein bisschen mehr in Nutzungsflächen qualitativ unter ferner Liefen, quantitativ aber Thema. Womit wir wieder bei: ringe es den intensiven Flächen ab, keinen sonst!
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Frank_Stein hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 21:59 dass der Kohlenstoff, der im Boden gebunden ist, wieder entweicht.
Klingt nett und du scheinst dich in Landwirtschaft etwas auszukennen. Die so in Rede stehenden Flächen kann man schätzungsweise überschätzen!
Die Böden sind ja nicht nur drainiert, sondern oft längst "gemäß guter fachlicher Praxis bodenverbessert", sprich: mit Fremdmaterial aufgefüllt. Außerdem einem komplexen Grundwassermanagement unterlegen. Nicht zuletzt in Ex-Auenlagen, deren Fließgeqässer übermäßig und irreversibel eingetieft sind. Und begradigt. Infolge schwanken die Wasserstände stark, der Abfluss ist erhöht. Mit ein bisschen Vernässung kommt dem keiner bei. Längere Trockenphasen entstehen trotzdem und es passiert die gefürchtete Torfmineralisierung. Da fixierst du nix! Für etwas, was dir vorschwebt oder hier vorgetäuscht wird, beäuchtest du die Unsetzung der Wasserrahmenrichtlinie mal als Vorraussetzung. Und die irreversible Eintiefung rührt auch die nicht an.
Tut mir Leid für schlechte Nachrichten.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Corella hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 22:06 Ein wenig, ersetzt aber nahe Null den Verlust von Lebensräumen anderswo. Vertiefung: relevant ist die Beta-Diversität. Ein bisschen mehr in Nutzungsflächen qualitativ unter ferner Liefen, quantitativ aber Thema. Womit wir wieder bei: ringe es den intensiven Flächen ab, keinen sonst!
Hier mal, worum es geht
https://blog.moderne-landwirtschaft.de/paludikulturen

Entwässerte organische Böden (Moor) sind einer der Hauptemittenten von CO2 in der Landwirtschaft.
Die Idee ist, dort wieder eine Vernässung stattfinden zu lassen und auf Paludikultur zu setzen.
Anteilig sind es der Grafik nach nur ca. 7% der Böden aber es sind genau die Böden, die sich für den Schilfanbau besonders gut eignen.

Aufgabe der Politik wäre es, die Hürden dafür aus dem Weg zu räumen und die Landwirte entsprechend anteilig an den CO2-Einsparungen finanziell zu beteiligen.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Frank_Stein hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 01:10 Hier mal, worum es geht
https://blog.moderne-landwirtschaft.de/paludikulturen

Entwässerte organische Böden (Moor) sind einer der Hauptemittenten von CO2 in der Landwirtschaft.
Die Idee ist, dort wieder eine Vernässung stattfinden zu lassen und auf Paludikultur zu setzen.
Anteilig sind es der Grafik nach nur ca. 7% der Böden aber es sind genau die Böden, die sich für den Schilfanbau besonders gut eignen.

Aufgabe der Politik wäre es, die Hürden dafür aus dem Weg zu räumen und die Landwirte entsprechend anteilig an den CO2-Einsparungen finanziell zu beteiligen.
Okay, das gehört in die Rubriken Moor-Wiederherstellung und Umwidmung derzeit intensiv genutzter Landwirtschaftsflächen. Da ziehe ich genannte Bedenken entsprechend zurück. Und korrekt: würde es gelingen, sind auch die wenigen Flächen relevant.
Viele Hürden im Detail. Von Methansümpfen, die hoffentlich nur Sukzessionsstadium sind (noch Forschungsgebiet) bis die genannten Vermarktungsprobleme. Hat aber fachkundige Befürworter.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Frank_Stein hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 19:25 Wenn man es verkohlt und als Einstreu für die Viehhaltung nimmt oder dem Futter beimischt, kann man auch zusätzlich den Methanausstoß reduzieren, die Pflanzenhohle wird mit Nährstoffen angereichert und man spart dann mineralischen Dünger, der sehr energieaufwändig hergestellt wird.
Auch dazu 2 Bedenken:
1. Nährstoffangereicherte nur in intensiven Produktionskulturen, nirgends sonst. Hoffentlich ist das allen klar und wird nicht aufgeweicht, wenn das wirklich kommt.
2. Fangen wir solches großtechnisch an, holen wir uns zusätzliche Bedarfe. Sowas hatten wir schon mit der Biogasverstromung. Führte flugs zu der heute viel bereuten "Vermaisung" der Landschaft.
Die Prozesse können kompensieren und im Sinne der Transformation substituieren. Klingt in sich toll, kommt aber im Flächen-Haushalt oben drauf!
Im Gesamtkonzept resultiert eben doch eine weitere Intensivierung.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Frank_Stein »

Corella hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 16:07 Auch dazu 2 Bedenken:

2. Fangen wir solches großtechnisch an, holen wir uns zusätzliche Bedarfe. Sowas hatten wir schon mit der Biogasverstromung. Führte flugs zu der heute viel bereuten "Vermaisung" der Landschaft.
Die Prozesse können kompensieren und im Sinne der Transformation substituieren. Klingt in sich toll, kommt aber im Flächen-Haushalt oben drauf!
Im Gesamtkonzept resultiert eben doch eine weitere Intensivierung.
Das Schöne an Arundo Donax ist, dass es so hohe Erträge bringt, wie Mais bei der Biogaserzeugung, aber man muss sie nur einmal ausbringen und ab da nur noch ernten ... keine Bodenbearbeitung mehr. Wir haben also viel geringere Kosten und wenn die Biogasanlagen schon mal in der Nähe sind, kann man so auch die Transportwege verringern.

Ich sehe auch keinen Grund bei der Biogaserzeugung auf Sortenreinheit zu achten. Man braucht nur eine Zeitpunkt, an dem gemeinsam geerntet wird. Was spricht also gegen Mischkulturen mehrerer mehrjähriger Pflanzen?

Von Intensivierung würde ich also nicht reden. Man hat nur wenig Inputfaktoren, keine Bodenbearbeitung, keine Schädlingsbekämpfung und kaum Düngung. Man kann mit den Biogasanlagen einen Kreislauf bilden, indem man die Reststoffe verkohlt (pyrolysiert) und dann wieder auf dem Feld ausbringt.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von John Galt »

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Biogas und Pellets mögen zwar CO2-Neutral sein. Darüber lässt sich aber auch streiten. Der Traktor fährt mit Diesel über das Feld. Wirklich umweltfreundlich ist wegen Düngerverwendung und Feinstaub bei der Erzeugung aber trotzdem nicht.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Corella »

Frank_Stein hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 18:08 ...
Mehrjährige kombiniert hat eben die Vermarktungsprobleme. Die Produkte haben es sehr schwer, mehr als Nische zu bilden.
Die Intensivierung läuft über entweder Flächenumwidmung (dann steigt der Druck auf den Rest), oder Übergriff auf andere Nutzungen.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von streicher »

John Galt hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 18:20 Biogas und Pellets mögen zwar CO2-Neutral sein. Darüber lässt sich aber auch streiten.
Allerdings. Die Brennholznutzung ist eher einem Waldbrand denn der allmählichen Verrottung vergleichbar. Im Vergleich zu den fossilen Energieträgern steht die Brennholznutzung jedoch besser da, da kann sie also ihren Trumpf spielen. CO2-neutral ist also ein dehnbarer Begriff.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Frank_Stein »

streicher hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 18:47 Allerdings. Die Brennholznutzung ist eher einem Waldbrand denn der allmählichen Verrottung vergleichbar. Im Vergleich zu den fossilen Energieträgern steht die Brennholznutzung jedoch besser da, da kann sie also ihren Trumpf spielen. CO2-neutral ist also ein dehnbarer Begriff.
Alternativ kann man auch Holz verkohlen. Dann hat man stabile Pflanzenkohle, die eben lange in diesem Zustand erhalten bleibt. Bei diesem Prozess wird Energie abgegeben, die man nutzen kann.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Frank_Stein »

Corella hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 18:34 Mehrjährige kombiniert hat eben die Vermarktungsprobleme. Die Produkte haben es sehr schwer, mehr als Nische zu bilden.
Die Intensivierung läuft über entweder Flächenumwidmung (dann steigt der Druck auf den Rest), oder Übergriff auf andere Nutzungen.
Wenn die Besitzer der Biogasanlage auch gleichzeitig jene sind, die die Felder bewirtschaften, dann spielt die Vermarktung der geernteten Pflanzen keine Rolle, denn dann vermarkte ich nicht die Pflanzen, sondern das Gas, was ich daraus erzeuge.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Corella »

Frank_Stein hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 20:34 Wenn die Besitzer der Biogasanlage auch gleichzeitig jene sind, die die Felder bewirtschaften, dann spielt die Vermarktung der geernteten Pflanzen keine Rolle, denn dann vermarkte ich nicht die Pflanzen, sondern das Gas, was ich daraus erzeuge.
Führt z.B. zu "Vermaisung" und Intensivierung. Alle Wirkung hat Nebenwirkung. Ich denke, wir sind dann auch zweimal rum.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Frank_Stein »

Corella hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 07:00 Führt z.B. zu "Vermaisung" und Intensivierung. Alle Wirkung hat Nebenwirkung. Ich denke, wir sind dann auch zweimal rum.
Also noch mal:
Düngen kostet Geld, da Düngemittelherstellung energieintensiv ist.
Bodenbearbeitung kostet Geld (auch energieintensiv).
Pflanzenschutz und die Ansaat kosten auch Geld.

Viel davon spart man man sich bei mehrjährigen Mischkulturen. Die Pflanzen müssen in der Regel nur einmal angepflanzt werden ... ab und zu kann man dann die Gärreste aus den Biogasanlagen wieder auf dem Feld ausbringen ... es ist ein Kreislauf. Ansonsten muss man nur noch ernten. Das ist überhaupt nicht das, was Du als Vermaisung oder Intensive Landwirtschaft bezeichnest. Es ist eher eine sehr ressourcensparende Landwirtschaft, die trotzdem hohe Erträge bringt, wenn man es schafft, Pflanzenmischungen auf das Feld zu bringen, die sich ergänzen bzw. in einer positiven Konkurrenz zueinander stehen ... dann wird mehr in Blätter und Stängel investiert, als in Früchte ... aber ich will schließlich die Biomasse ernten.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Corella »

Frank_Stein hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 20:12 Also noch mal:
Düngen kostet Geld, da Düngemittelherstellung energieintensiv ist.
Bodenbearbeitung kostet Geld (auch energieintensiv).
Pflanzenschutz und die Ansaat kosten auch Geld.

Viel davon spart man man sich bei mehrjährigen Mischkulturen. Die Pflanzen müssen in der Regel nur einmal angepflanzt werden ... ab und zu kann man dann die Gärreste aus den Biogasanlagen wieder auf dem Feld ausbringen ... es ist ein Kreislauf. Ansonsten muss man nur noch ernten. Das ist überhaupt nicht das, was Du als Vermaisung oder Intensive Landwirtschaft bezeichnest. Es ist eher eine sehr ressourcensparende Landwirtschaft, die trotzdem hohe Erträge bringt, wenn man es schafft, Pflanzenmischungen auf das Feld zu bringen, die sich ergänzen bzw. in einer positiven Konkurrenz zueinander stehen ... dann wird mehr in Blätter und Stängel investiert, als in Früchte ... aber ich will schließlich die Biomasse ernten.
Die Flächenkonkurrenz bleibt. Du widmest um, was war dort vorher? Siehste!

Unterschiedliche Konzepte haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Dein heiß geliebtes Spanisches Rohr dürfte bei uns mit Frost und dunklen Wintern Probleme bekommen.
Und nur weil du behauptest, die Neophytenproblematik sei keine, ist das Thema auch nicht aus der Welt... usw usf.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Corella »

Moorrenaturierung ist grundsätzlich überragendes Thema und kommt grade, wie immer viel zu spät, in die Wahrnehmung von Politik und Gesetzgebern.
Etwas früher schon ins Angebot von Anbietern für Kompensation, etwa freiwilliger Obulus zum Flugticket usw.
Das kann auch alles überfällig und bestens sein - kann. Wer jetzt schon mit großen Bilanzen daher kommt und mit Versprechungen, der gehört eher zur Abteilung Green washing oder ist entsprechenden Quellen aufgesessen.
Wir haben mit vielen irreversiblen Schäden in sich verändernder Welt zu tun. Rückgebaute Drainagen reaktivieren und reparieren nicht notwendiger Weise reliktische Moorböden. Nur schon stärkere Schwankungen in sonst hergestelltem Wasserhaushalt reichen, alles zu kaputten. Gewisse Schwankungen können bestimmte Torfmoosarten mitgehen. Die kann man aber nicht einfach hinpflanzen, so funktioniert das in freier Wildbahn nicht. Andere Punkte waren auxh schon angerissen. Wichtige Forschung, Flächen müssen Intensivnutzern abgerungen werden.
Werglaubt, ich sei zu pessimistisch, kann sich ja über die Projekte in Brandenburg informieren, was BfN und UBA zum Thema mitteilen und dann mal das ganze auf neuesten Stand bringen: den Wasserstand der Spree zum Beispiel. Leicht gesagt, Wiedervernässung...
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Frank_Stein »

Corella hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 21:11
Dein heiß geliebtes Spanisches Rohr dürfte bei uns mit Frost und dunklen Wintern Probleme bekommen.
Nun, es wächst bei mir im Garten und hat wenig Probleme mit Frost gehabt bisher. Es wächst nicht im Winter, das ist richtig. Es wächst von April-Oktober und innerhalt dieser Zeit auf eine Größe von 3-4 Meter und bringt besagte Trockenmasse von 5-10 kg pro Jahr auf die Waage. Es gibt genug Flächen, die sich nicht für den Nahrungsmittelanbau eignen oder wo die Bodenbearbeitung schwierig ist. ... wie gesagt. 1000 m² damit und eine Person in Deutschland gleicht damit seinen CO2-Ausstoß aus.
Gerne kann man diese Pflanze dabei auch zur Abwassereinigung nutzen. Sie ist sehr robust, hart im Nehmen.
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