Wahnsinn! Muttern hat mich auf den Apfelbaum gescheucht... na ja, eine Stehleiter durfte ich schon benutzen. Das Ergebnis meiner Mühe: Eine Schiebekarre und zwei Kartoffelsäcke voller bester Bio-Äpfel. Das wäre ja nicht der Rede wert, wenn Kumpel Wojtek uns nicht vor einigen Tagen schon mit zwei Säcken voller wunderschöner roter Äpfel eine Freude gemacht hätte. Jetzt frage ich mich, ob ich ihn mit den Äpfeln in meiner Schiebekarre beglücken soll.
Weil ich doch meine Schiebekarre noch brauche, um meinen Komposthaufen mit dem Heu der Wiese auf zu schichten.
Die Wiese hat Dariusz, Wojteks Sohn, vor einigen Tagen gemäht und das trockene Heu gewendet und eingesammelt, aber meinen Komposthaufen muß ich schon ordentlich gestalten. Mal sehen, wann ich ganz oben von diesem Komposthaufen aus Swinemünde sehen kann...
Na ja, vielleicht nimmt in diesem Riesenkomposthaufen ja eines Tages eine Igelfamilie Wohnung? Bisher hat sich dort nichts irgendwie Erkennbares getan.
Damit kein falscher Verdacht aufkommt: unsere Äpfel sind ganz wunderbar. Die Ernte des letzten Jahres hat uns bis Ende April diesen Jahres bestens versorgt. Ich jammere also im Überfluß!
Die Äpfel werde ich im Keller unter unserem Wirtschaftsgebäude lagern... konstant 10 °C und trocken. Vielleicht auch noch spannend zu wissen: Wir haben drei Kellerräume. Die hat Installateur und Freund Julian "auf dem Gewissen".
Hier auf dem Lande gibt keine Abwasserkanäle. Im einfachsten Fall werden die Abwässer in großen Betonbehältern gesammelt, und von Zeit zu Zeit kommt dann ein städtischer Entsorgungsbetrieb und leert diese Gruben. Bei uns arbeitet aber ein biologisches Klärwerk, das in dieser Form auf Flußkreuzfahrtschiffen eingesetzt wird. Die Abwässer sind so weit geklärt, daß die Schiffsbetriebe sie in die Flüsse entlassen dürfen. Dadurch können wir die festen Bestandteile der Abwässer fast 2 Jahre sammeln, bevor sie entsorgt werden müssen. Geruchsbelästigung Null!
Na ja, die obigen Betonbehälter für einfache Abwassersammlung kann man für jeweils etwa 400 € kaufen und verbuddeln, und wenn man dann ein Gebäude darüber errichtet, hat man herrlich trockene Kellerräume. In einem davon werkelt unser Elektrizitätswerk (PV-Wechselrichter und Pufferbatterien, Netzanschluß), in einem anderen haben wir unser Wasserwerk (Tiefbrunnen und Wassertanks zur Druckregulierung mit Luftpolster, mechanische Wasserfilter), und der dritte Kellerraum ist (noch) leer. Da kommen jetzt erst einmal die Äpfel unter, und unsere Kartoffeln. Unser Plan sieht dort ein erweitertes Elektrizitätswerk zur Netzunabhängigkeit rund ums Jahr... Wasserstofferzeugung und Brennstoffzelle für Eigenstrom in der dunklen Jahreszeit. Na, vielleicht ist dieses erweiterte Elektrizitätswerk noch zu meinen Lebzeiten erschwinglich...
Tja, auf meine alten Tage werde ich noch zum Landei, allerdings mit viel Komfort.