Ich bin durch die mediale Berichterstattung und die Diskussionen um das "Inflationsausgleichsgesetz" gerade total verwirrt. Ich lese über Lindners "Steuerreform" und ein hin und her, wer wie entlastet werden soll.
Und dann schaue ich die Pläne und lese:
* Anhebung Grundfreibetrag (Inflation)
* Verschiebung der Tarifeckwerte um die erwartete Inflation
Ok. Aber wo ist die Reform? Der Grundfreibetrag ist mind. das Existenzminimum, welches verfassungsrechtlich nicht besteuert werden darf. Inflation sorgt natürlich dafür, dass der Grundfreibetrag steigen MUSS.
Und ich bin bisher auch davon ausgegangen, dass es geboten ist die Eckwerte - also ab wieviel € z.B. der Spitzensteuersatz greift - ebenfalls an die Inflation anzupassen.
Daher sehe ich keine Reform, sondern nur zwingend vorzunehmende Anpassungen, die inflationsbedingt wohl diesmal höher ausfallen müssten.
Warum also diese komische Diskussionen, ob die Entlastungen hier und dort in € oder % richtig wären? Das wäre Thema einer echten Reform und nicht der jährlichen Anpassungen (skandalös genug, wenn dies nicht automatisch jährlich geschieht)
Inflationsausgleichsgesetz
Moderator: Moderatoren Forum 1
Inflationsausgleichsgesetz
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
- Realist2014
- Beiträge: 70409
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
- user title: Sozialer Marktwirtschaftler
- Wohnort: München , Stadt des FC Bayern
Re: Inflationsausgleichsgesetz
Das gehst du von etwas falschem aus.Nightrain hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 17:01 Ich bin durch die mediale Berichterstattung und die Diskussionen um das "Inflationsausgleichsgesetz" gerade total verwirrt. Ich lese über Lindners "Steuerreform" und ein hin und her, wer wie entlastet werden soll.
Ok. Aber wo ist die Reform? Der Grundfreibetrag ist mind. das Existenzminimum, welches verfassungsrechtlich nicht besteuert werden darf. Inflation sorgt natürlich dafür, dass der Grundfreibetrag steigen MUSS.
Und ich bin bisher auch davon ausgegangen, dass es geboten ist die Eckwerte - also ab wieviel € z.B. der Spitzensteuersatz greift - ebenfalls an die Inflation anzupassen.
Das wurde praktisch nie in dieser Form angepasst
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
-
- Beiträge: 38094
- Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57
Re: Inflationsausgleichsgesetz
Was in Bezug auf den Grundfreibetrag gilt steht hier:
https://www.bundesverfassungsgericht.de ... 04293.html
https://www.bundesverfassungsgericht.de ... 04293.html
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Re: Inflationsausgleichsgesetz
Ich hatte auch Ankündigungen gelesen wie "die kalte Progression wird abgeschafft" und hatte dabei an eine Lösung wie aktuell in Österreich gedacht (s. z.B. https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/ ... 69024.html).Nightrain hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 17:01 Ok. Aber wo ist die Reform? Der Grundfreibetrag ist mind. das Existenzminimum, welches verfassungsrechtlich nicht besteuert werden darf. Inflation sorgt natürlich dafür, dass der Grundfreibetrag steigen MUSS.
Und ich bin bisher auch davon ausgegangen, dass es geboten ist die Eckwerte - also ab wieviel € z.B. der Spitzensteuersatz greift - ebenfalls an die Inflation anzupassen.
Aber von Herrn Lindner kommt jetzt scheinbar leider auch nur die übliche, eigentlich selbstverständliche Anpassung, die wie üblich als "Reform" verkauft wird.
Aber bisher ist das ja nur ein Vorschlag; mal sehen, was Grüne und SPD daran noch verschlimmbessern.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Re: Inflationsausgleichsgesetz
Herr Lindner (einer, der größten Fehlbesetzungen) vertritt hier eindeutig die Interessen seiner Klientel. Das Inflationsausgleichsgesetz (Porsche-Tarif) betrifft hier lediglich die obersten 30 % der Einkommensschicht. 70 % gehen (fast) leer aus. Die Minianpassungen bei Grundfreibetrag und Kindergeld sind eine Frechheit.
Das Gejammer und die kalte Progression ist ein Luxus, den hier eine große Mehrheit gerne mal hätte.
Das Gejammer und die kalte Progression ist ein Luxus, den hier eine große Mehrheit gerne mal hätte.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
- Skull
- Moderator
- Beiträge: 27149
- Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
- user title: woaussie
- Wohnort: NRW / ST
Re: Inflationsausgleichsgesetz
Die Thematisierung der kalten Progression ist kein Luxus.
Das betrifft JEDEN, der Einkommensteuer zahlt.
Die Tabuiisierung dieses Themas geht völlig fehl.
Es ist längst überfällig, das man sich dieses Themas annimmt.
Nach 20 Jahren sollte man auch mal den Einkommensteuertarif der Realität anpassen.
mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
- Realist2014
- Beiträge: 70409
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
- user title: Sozialer Marktwirtschaftler
- Wohnort: München , Stadt des FC Bayern
Re: Inflationsausgleichsgesetz
Es betrifft ja die große Mehrheit.
Alle, die Gehalt beziehen und Gehaltssteigerungen bekommen.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden