Billie Holiday hat geschrieben: ↑Sa 6. Aug 2022, 10:55
Selbstverständlich abseits strafbewehrter Äußerungen. Aber heute reicht es, offene Grenzen oder kriminelle Flüchtlinge zu kritisieren oder nur echte Frauen als Frauen zu bezeichnen, um als rechtsextrem zu gelten. Oder man selbst favorisiert eine Familie, die aus Mann, Frau und Kindern besteht. Konservative Ansichten halt. Oder man hat nicht jeden Dunkelhäutigen automatisch gern oder findet Burka schwerst frauenverachtend. Alles rechte Meinungen.
Was der Winzer nun genau gesagt hat, wurde nicht erwähnt.
Ich hätte mir jeden Hinweis auf die Kosten der Weine geschenkt. Denn auch einen guten aber preisgünstigen Wein kann man verschmähen und nur noch Getränke zu sich nehmen, an deren Herstellung einwandfreie Gesinnungen beteiligt waren.
So hat der Autor suggeriert, der Wein ist ihm schlicht zu teuer, aber das muß man ja nicht so offen sagen.
Es sind nicht die Meinungen an sich, die einen als rechts einstufen lassen, sondern die Tatsache, dass einem das alles so sehr wichtig ist, dass er damit hausieren geht.
Für strafbewehrte Äußerungen ist selbstverständlich der Staat zuständig, aber für alle anderen Äußerungen, die man "wohl aussprechen wird dürfen...", für diese Äußerungen dürfen auch alldiejenigen, die das nicht ertragen, ein Zeichen setzen und das funktioniert oft gut genug, wenn sie das mit monetären Mitteln tun.
Dieser Winzer wird es wohl auf der Einnahmeseite gemerkt haben und deshalb hat er seine Accounts in den sozialen Medien gelöscht. Und nein, du musst nicht den Bäcker nach seiner Gesinnung fragen, bevor du das Brot von ihm kaufst - schon gar nicht den Busfahrer oder die Fleischverkäuferin an der Theke, denn sie sind Angestellte.
Nein, du darfst weiterhin das Brot bei deinem Bäcker weiterhin kaufen, aber ich würde kein Brot mehr von meinem Bäcker kaufen, wenn er während er mein Brot einpackt, über kriminelle Flüchtlinge predigt oder über Frauen die keine sind oder über die traditionelle Familie, wie sie ihm vorschwebt oder über die dunkelhäutigen, die man nicht mögen muss oder, oder, oder.
Ich würde also deshalb kein Brot mehr von ihm kaufen, weil ich erkennen würde, dass er ersticken würde, wenn er das alles nicht ausspucken könnte. Und es ist mein gutes Recht, den Bäcker zu wechseln und es ist sein gutes Recht, seine Kunden mit seinen Ansichten zu beglücken, aber er darf sich nicht beklagen, wenn sie dann weniger werden, weil es doch mehrere gibt, die so reagieren würden wie ich.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...