Kritikaster hat geschrieben: ↑Di 3. Mai 2022, 19:32
Mal für mich Wechselwähler gesprochen: Ich habe erst einmal prinzipiell gar nichts gegen die Grünen oder die meisten anderen Parteien, die in Deutschland Politik gestalten.
Was bei den Grünen derzeit (sehr positiv) zu beobachten ist, erinnert mich entfernt an längst vergangene Zeiten in der SPD: Auch dort gab es einst mit Helmut Schmidt Führungspersonal, das sich gegen ideologische Grundüberzeugungen der Parteibasis mit der eigenen realpolitischen Sicht durchsetzte (einer der Gründe, der die "friedensbewegten" Grünen als Gegenbewegung überhaupt erst entstehen und wachsen ließ).
Hoffen wir mal, dass die Grünen aufgrund der aktuellen Erfahrungen dauerhaft in der Realpolitik Fuß fassen (Zweifel sind gestattet).
Also der Friedensansatz einer Partei ist doch gar nicht zu kritisieren, aber sie muss sich natürlich der Realpolitik anpassen und sowohl 1990 als auch jetzt haben es die Grünen geschafft beides nicht aus dem Blick zu verlieren.
Wie in jeder Partei gibt es auch bei den Grünen die sogenannten Ränder.
Realpolitik heisst in diesem Fall ja, zu realisieren, daß wir in der globalisierten Welt eben nicht dauerhaft in einer friedlichen Blase leben, sondern wie jetzt in der Ukraine eben auch mal mitten drin sitzen können, wenns einem Hornochsen von Diktator gefällt.
Beim Klima machen die Grünen ja schon die bessere Realpolitik.
Und seien wir auch mal ehrlich. Nehmen wir mal die AFD und die Linke raus, auch in den anderen 4 Parteien gibt es sowohl Gegner von der Lieferungen schwerer Waffen als auch Politiker die Putin sehr lange hofiert haben auch noch weit nach 2014. Selbst in der FDP lassen sich da wohl welche finden.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.