Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

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sünnerklaas
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Uffhausen hat geschrieben:(18 Dec 2020, 14:21)

Nein, so einfach ist das leider nicht. Es benötigt mindestens einen "triftigen" Grund, damit du (offiziell!) getestet wirst: Ganz bestimmte Symptome, direkter Kontakt mit einer nachweislich infizierten Person oder Aufenthalt in einem offiziellen Risikogebiet. Die ledigliche Teilnahme an einer regelbrechenden Querdenker-Demo berechtigt, bzw. verpflichtet dich (noch) zu nichts. Gegenteiliges würde man längst wissen.

Das ist eben sowas, das mich stört - dieses folgenlose Rumgeschimpfe massgeblich seitens der Politik über die verantwortungslosen Querdenker. Was für ein (gesundheitliches) Risiko die für sich und auch für andere darstellen würden, aber anstatt dass den Worten Taten folgen, lässt man sie (ungetestet!) lieber wieder auf die Menschheit los. Eben, weil kein "triftiger" Grund vorhanden ist. Eigentlich können sich die Querdenker dadurch nur darin bestätigt fühlen, das sie stärker sind als die Mühlen der Politik.


Ich glaube nicht, dass die Behörden sämtliche Daten jeglicher Teilnehmer aller Demonstrationen vorliegen haben. Einen Bruchteil höchstens, aber der dürfte nicht sonderlich aussagekräftig sein. Und selbst wenn, die Bearbeitung und Auswertung würde viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen - Corona macht dafür keine Pause.
Ich glaube schon, dass das ginge und dass das datenschutzrechtlich korrekt - also in anonymisierter Form der Veröffentlichung der Daten - untersucht werden kann und untersucht werden sollte.
Was in meinen Augen unbedingt politisch aufgearbeitet werden sollte ist, ob die Schwere der zweiten Corona-Welle darauf zurückzuführen ist, dass im Gegensatz zur ersten Welle weniger bis gar keine Absonderungpflichten ausgesprochen wurden - oder ist das nur bei uns in BaWü so? Oder vielleicht nur in meinem Landkreis?

Ich arbeite in der Altenpflege und während der ersten Welle musste ich mich auf Geheiß der Behörden von Mitte April bis Anfang Juli "absondern"; ich durfte wie gewohnt meiner Arbeit nachgehen (weil systemrelevant), musste ansonsten aber Zuhause bleiben (weil Mehrparteienhaus, nicht mal in den Keller gehen oder zum Müllhäusle auf der anderen Straßenseite). Dasselbe galt für alle meine Kolleginnen und Kollegen auch. Offizielle (Behörden-)Begründung war, dass eine Corona-Infektion eben auch vollkommen symptomfrei verlaufen kann und man deshalb lieber auf Nummer sicher gehen wolle. Das war zwar ein schweres Los, aber dennoch logisch und nachvollziehbar.

Bei der zweiten Welle, die Anfang November bei uns losbrach, galt das alles seltsamerweise nicht. Niemand musste sich absondern, niemand hat Post vom den Behörden bekommen. Nach den ersten neuen Infektionen bei Bewohnern (zurückzuführen auf einen infizierten Physiotherapeuten von außerhalb), wurden zwar alle Bewohner und alles Personal neuerlich getestet, behördenrelevant waren aber lediglich die positiven Testergebnisse. Und im Gegensatz zum Frühjahr läuft das meiste nur noch über die Corona-App = und bei der ist bekanntlich alles freiwillig.

Demzufolge könnte es also sein, dass viele Neuinfektionen durch Menschen verursacht wurden, die infiziert, aber symptomfrei sind; sich jedoch nicht vorsorglich absondern mussten, weil die Behörden vermehrt über die App kommunizieren, deren Nutzung und Empfehlungen unkontrolliert, folglich insgesamt ziemlich unsicher ist. Oder hängt die ausbleibende Absonderungspflicht mit dem "Lockdown light" zusammen - quasi, wozu soll sich ein unwissend infizierter Mensch absondern, wenn der Spielraum zur Virusverbreitung für ihn durch politische Maßnahmen begrenzt wurde?

Oder liegt es daran, dass im Gegensatz zum Frühjahr u. a. die Landesgrenzen nicht geschlossen wurden? Aufgefallen ist mir am Anfang der zweiten Welle, dass nebst Großstädten und Ballungsräumen viele Grenzregionen von starkem Infektionsgeschehen betroffen waren. Und momentan verbindet man ja die Intensität des Infektionsgeschehen in Sachsen mit dem dort höheren Wählerzuspruch zur AfD, deren politische Haltung zu Corona höchst fragwürdig ist.

Jedenfalls, Schuld nur und ausschließlich bei Querdenkern zu suchen, so verurteilswert deren Umgang mit Corona auch immer sein mag, wäre schlicht fatal.
Für die Untersuchung liefern die statistischen Methodenlehren eine Vielzahl von Instrumenten. Und hier geht es nicht um zwei- sondern um mehrdimensionale Regressionsmodelle. Dass Indiz, dass ein Zusammenhang zwischen hohe Zustimmungsraten zur AfD und hohen Infizierungszahlen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen besteht, ist ja bereits aufgezeigt worden. Nun muss man an de Gründe ran - warum wählen in diesen Regionen so viele Menschen AfD. Welche Rolle spielen Altersstruktur, Sozialstruktur und Wirtschaftsstruktur, Mobilität. Welche Rolle spielen historische Erfahrungen, die zu bestimmten grundsätzlichen Haltungen stehen etc..
Es gibt zu einem anderen Thema da eine beispielhafte Untersuchung aus dem Jahr 1897: Emile Durkheims Untersuchung über den Selbstmord. Die ist in Teilen übrigens immer noch aktuell.
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Vongole
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Vongole »

Offensichtlich haben die EU als auch Spahn zu wenig Impfdosen geordert: :(

Die Europäische Union hätte SPIEGEL-Recherchen zufolge mehr vom Corona-Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer kaufen können als die bestellten bis zu 300 Millionen Dosen. Die Enthüllung sorgt nun für gemischte Reaktionen.
Kritik an der Impfstrategie der EU und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommt aus der FDP. »Ich fordere Bundesgesundheitsminister Spahn auf, unverzüglich zu prüfen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um schnellstens weitere Impfdosen für Deutschland nachkaufen zu können«, sagte Michael Theurer, Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, dem SPIEGEL.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... c9b9591f58

Das ganze Desaster kann man hier nachlesen, leider nur auf Englisch, der deutsche Text liegt hinter einer Bezahlschranke:
https://www.spiegel.de/international/eu ... 145a898abd
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3x schwarzer Kater
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Vongole hat geschrieben:(18 Dec 2020, 18:44)

Offensichtlich haben die EU als auch Spahn zu wenig Impfdosen geordert: :(
Passt uns Bild des momentanen Rumgestümpers und der Planlosigkeit.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Aldus
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Aldus »

Vongole hat geschrieben:(18 Dec 2020, 18:44)
Die Europäische Union hätte SPIEGEL-Recherchen zufolge mehr vom Corona-Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer kaufen können als die bestellten bis zu 300 Millionen Dosen. Die Enthüllung sorgt nun für gemischte Reaktionen.
Kritik an der Impfstrategie der EU und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommt aus der FDP. »Ich fordere Bundesgesundheitsminister Spahn auf, unverzüglich zu prüfen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um schnellstens weitere Impfdosen für Deutschland nachkaufen zu können«, sagte Michael Theurer, Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, dem SPIEGEL.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... c9b9591f58
Das der Spiegel kein gutes Haar an Spahn oder der Regierung läßt... ist nicht_wirklich überraschend. Kann zwar einen wahren Kern haben - aber das Blatt dürfte kaum als objektiv durchgehen.

Und die FDP... no comment, echt nicht. Die greifen inzwischen nach jedem Strohalm, um nicht im nächsten Herbst mal wieder absehbar aus dem deutschen Bundestag zu fliegen.
Uffhausen hat geschrieben:(18 Dec 2020, 14:21)
Nein, so einfach ist das leider nicht. Es benötigt mindestens einen "triftigen" Grund, damit du (offiziell!) getestet wirst: Ganz bestimmte Symptome, direkter Kontakt mit einer nachweislich infizierten Person oder Aufenthalt in einem offiziellen Risikogebiet. Die ledigliche Teilnahme an einer regelbrechenden Querdenker-Demo berechtigt, bzw. verpflichtet dich (noch) zu nichts. Gegenteiliges würde man längst wissen.

Das ist eben sowas, das mich stört - dieses folgenlose Rumgeschimpfe massgeblich seitens der Politik über die verantwortungslosen Querdenker. Was für ein (gesundheitliches) Risiko die für sich und auch für andere darstellen würden, aber anstatt dass den Worten Taten folgen, lässt man sie (ungetestet!) lieber wieder auf die Menschheit los. Eben, weil kein "triftiger" Grund vorhanden ist. Eigentlich können sich die Querdenker dadurch nur darin bestätigt fühlen, das sie stärker sind als die Mühlen der Politik.
Naja, aber das ist eben überall so heutzutage - man läßt jeden frei laufen. Wenn es Probleme gibt, muß sich der Büger wenn überhaupt, mit seinen eingeschränkten Möglichkeiten selbst kümmern. Der Staat glänzt überall durch Abwesenheit.

"Eingemischt" wird sich normalerweise erst, wenn Leute schon am Boden liegen, sei es durch Eigenverschulden sei es durch Fremdeinwirkung - das Kind also bereits in den Brunnen gefallen ist. Vorher - Prophylaxe, Vorsorgemaßnahmen? Pustekuchen. Das fängt bei alkoholisierten Menschen an, die sich irgendwo in Gruppen tummeln und den Normalbürgen damit die öffentlichen Plätze wegnehmen, geht über den Nachbarn der werktags um 20 Uhr einfach mal die Anlage voll aufdeht, weil ihm danach ist - und endet eben bei den Querdenkern. Eigentlich nur eine logische Kette: Wenn auch sonst jeder (fast) alles machen darf, egal wieviele Menschen er damit belästigt, bzw. beeinträchtigt, asoziales Verhalten - von Staats wegen - also folgenlos bleibt, ist das eben das Ergebnis. Wen wundert´s?
sünnerklaas hat geschrieben:(18 Dec 2020, 14:47)
Für die Untersuchung liefern die statistischen Methodenlehren eine Vielzahl von Instrumenten. Und hier geht es nicht um zwei- sondern um mehrdimensionale Regressionsmodelle. Dass Indiz, dass ein Zusammenhang zwischen hohe Zustimmungsraten zur AfD und hohen Infizierungszahlen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen besteht, ist ja bereits aufgezeigt worden. Nun muss man an de Gründe ran - warum wählen in diesen Regionen so viele Menschen AfD. Welche Rolle spielen Altersstruktur, Sozialstruktur und Wirtschaftsstruktur, Mobilität. Welche Rolle spielen historische Erfahrungen, die zu bestimmten grundsätzlichen Haltungen stehen etc..
Es gibt zu einem anderen Thema da eine beispielhafte Untersuchung aus dem Jahr 1897: Emile Durkheims Untersuchung über den Selbstmord. Die ist in Teilen übrigens immer noch aktuell.
Es gibt so vieles - die Frage muß aber immer sein, mit welcher Zielsetzung man sich um so etwas kümmern will. Weil, man kann ja dann letztlich doch nichts machen - selbst wenn man die Gründe kennt; s.o. Also kann man´s auch gleich lassen.
Zuletzt geändert von Aldus am Sa 19. Dez 2020, 11:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Teeernte »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(18 Dec 2020, 19:30)

Passt uns Bild des momentanen Rumgestümpers und der Planlosigkeit.
Die Plürre für die Komponenten entspricht nicht unserem Standard. Deshalb nur die Minimalmenge mit dem sauberen Zeugs.

...is eben blöd wenn nicht mehr alles unter EU Aufsicht gemacht wird.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

Aldus hat geschrieben:(19 Dec 2020, 11:02)
Naja, aber das ist eben überall so heutzutage - man läßt jeden frei laufen. Wenn es Probleme gibt, muß sich der Büger wenn überhaupt, mit seinen eingeschränkten Möglichkeiten selbst kümmern. Der Staat glänzt überall durch Abwesenheit.

"Eingemischt" wird sich normalerweise erst, wenn Leute schon am Boden liegen, sei es durch Eigenverschulden sei es durch Fremdeinwirkung - das Kind also bereits in den Brunnen gefallen ist. Vorher - Prophylaxe, Vorsorgemaßnahmen? Pustekuchen. Das fängt bei alkoholisierten Menschen an, die sich irgendwo in Gruppen tummeln und den Normalbürgen damit die öffentlichen Plätze wegnehmen, geht über den Nachbarn der werktags um 20 Uhr einfach mal die Anlage voll aufdeht, weil ihm danach ist - und endet eben bei den Querdenkern. Eigentlich nur eine logische Kette: Wenn auch sonst jeder (fast) alles machen darf, egal wieviele Menschen er damit belästigt, bzw. beeinträchtigt, asoziales Verhalten - von Staats wegen - also folgenlos bleibt, ist das eben das Ergebnis. Wen wundert´s?
Ich verstehe zwar, was du mir sagen willst, aber deine Beispiele von öffentlichen Säufern und Musik laut aufdrehenden Nachbarn halte ich im direkten Vergleich zu auf wirklich alles und auf jeden scheißende Querdenker doch sehr unpassend.

Ich erwarte keinen politischen Perfektionismus - schließlich ist nichts und niemand "wirklich" perfekt = und schon gar nicht in der Politik. Ich erwarte lediglich Glaubwürdigkeit durch die Politik - wenn diese angegriffen und sich somit beweisen muss. Schimpf und Schande im Bundestag oder in Medieninterviews sind dafür nicht dienlich, sondern nur nichtsnutziges bis peinliches Blabla.

Das gilt für mich aber nicht nur für die Politik, sondern auch die Bevölkerung. Ich hätte nichts dagegen gehabt, hätte sich die Politik einem zweiten Lockdown verweigert mit dem Verweis, dass die Menschen in Deutschland endlich auch mal selbst Verantwortung für sich und alle anderen übernehmen (lernen!!!) müssen und sie im Fall des persönlichen oder gemeinschaftlichen Versagens nicht immer der Politik die alleinige Schuld geben können. Bspw. bzgl. Corona sind die Fakten klar, die Regeln wurden gemacht, die Konsequenzen sind bekannt. Verantworten muss das aber alles allein die Politik. Und erst recht, wenn's schief läuft. Die Bevölkerung muss keine Verantwortung tragen, sondern kann sich weiter wie bisher ihre Hände in Unschuld waschen = ich persönlich würde mir wünschen, die Politik würde uns wirklich mehr in die Pflicht (Verantwortung zwecks Glaubwürdigkeit) nehmen, statt immer nur geschwollen davon zu faseln...
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Wähler »

Uffhausen hat geschrieben:(19 Dec 2020, 23:58)
Das gilt für mich aber nicht nur für die Politik, sondern auch die Bevölkerung. Ich hätte nichts dagegen gehabt, hätte sich die Politik einem zweiten Lockdown verweigert mit dem Verweis, dass die Menschen in Deutschland endlich auch mal selbst Verantwortung für sich und alle anderen übernehmen (lernen!!!) müssen und sie im Fall des persönlichen oder gemeinschaftlichen Versagens nicht immer der Politik die alleinige Schuld geben können.
Eine solche Variante würde aber einseitig zu Lasten der Ärzte und Pfleger auf den Intensivstationen gehen, die dann eine Tirage vornehmen müssten, weil zusätzliches geschultes Personal erst mittelfristig herangezogen werden könnte. Die Variante wäre also auch ethisch sehr fragwürdig und politisch verantwortungslos.
siehe auch: Wieviele Intensivbetten in Krankenhäusern frei sind
https://datawrapper.dwcdn.net/CcQZL/281/
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Uffhausen hat geschrieben:(19 Dec 2020, 23:58)
Die Bevölkerung muss keine Verantwortung tragen, sondern kann sich weiter wie bisher ihre Hände in Unschuld waschen = ich persönlich würde mir wünschen, die Politik würde uns wirklich mehr in die Pflicht (Verantwortung zwecks Glaubwürdigkeit) nehmen, statt immer nur geschwollen davon zu faseln...
Ein an sich guter Ansatz und auch ein richtiger Ansatz. Nur funktioniert das unter den Bedingungen einer Naturkatastrophe, bei deren Bekämpfung bei allen in einigen Punkten des täglichen Lebens ein grundsätzliches Umdenken zwingend erforderlich ist, nicht immer. Denn bis der Allerletzte überzeugt ist, braucht es Zeit. Und die hat man unter solchen Rahmenbedingungen nicht immer.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Aldus hat geschrieben:(19 Dec 2020, 11:02)

Es gibt so vieles - die Frage muß aber immer sein, mit welcher Zielsetzung man sich um so etwas kümmern will. Weil, man kann ja dann letztlich doch nichts machen - selbst wenn man die Gründe kennt; s.o. Also kann man´s auch gleich lassen.
Es gleich zu lassen, bedeutet aufzugeben. Wenn man das macht, hat man schon verloren.
Es gibt eine Vielzahl von Instrumentarien in der Stadt- und Regionalplanung, mit denen man negativen Entwicklungen zügig und wirkungsvoll entgegen treten kann. Dazu muss man aber wissen, wo der Mangel in den Regionen liegt, wie welche Faktoren zusammen spielen und welche Faktoren sich im Zusammenspiel gegenseitig verstärken.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2020, 06:50)

Eine solche Variante würde aber einseitig zu Lasten der Ärzte und Pfleger auf den Intensivstationen gehen, die dann eine Tirage vornehmen müssten, weil zusätzliches geschultes Personal erst mittelfristig herangezogen werden könnte. Die Variante wäre also auch ethisch sehr fragwürdig und politisch verantwortungslos.
Warum war der neue harte Lockdown notwendig? Hast du denn Eindruck, dass sich die Politik in den letzten Monaten mit der Corona-Krise zu verantwortungslos befasst hat - oder war es vielleicht eher die Bevölkerung, die Corona weniger ernst genommen hat?

Ich kann mich an keinen Tag erinnern, an welchem nicht irgendein Politiker öffentlich die Bevölkerung gebetsmühlenartig zur Einhaltung der geltenden Schutzregeln aufgefordert und vor den ansonsten möglichen schwerwiegenden Folgen für unser aller Gesunheitssystem gewarnt hätte. Wie ich bereits schrieb: Die Fakten sind klar, die Regeln wurden gemacht und die Konsequenzen bekannt. Die Politik hat ihren Beitrag geleistet, jetzt ist die Bevölkerung an der Bringschuld.

Der Lockdown light war im Grunde nur sowas wie ein politischer Hilferuf an die Bevölkerung: Bitte nehmt Corona wieder ernst, ansonsten geht's schief. War der Bevölkerung aber egal. Mittlerweile haben wir weltweit mit die höchsten täglichen Neuinfektionen und Todesfälle. Ein neuerlicher harter Lockdown war politisch definitiv nicht gewollt, das hat allein die Bevölkerung zu verantworten, weil sie keine Verantwortung übernehmen will.

Die aktuelle Politik hat gewzungenermaßen verantwortungslos handeln müssen, indem sie nachfolgenden Generationen einen immensen Schuldenberg hinterlassen wird. Die Bevölkerung hat bewusst verantwortungslos gehandelt, indem sie das Gesundheitssystem an ihre Kapazitäten bringt und u. a. Triagen immer wahrscheinlicher werden. Alles, was die Bevölkerung bislang für das Gesundheitssystem erbracht hat, war die alberne Klatscherei im Frühjahr. Und selbst dazu musste sie erst durch die Medien aufgefordert werden! :mad:
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sünnerklaas
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Uffhausen hat geschrieben:(20 Dec 2020, 12:37)

Warum war der neue harte Lockdown notwendig? Hast du denn Eindruck, dass sich die Politik in den letzten Monaten mit der Corona-Krise zu verantwortungslos befasst hat - oder war es vielleicht eher die Bevölkerung, die Corona weniger ernst genommen hat?

Ich kann mich an keinen Tag erinnern, an welchem nicht irgendein Politiker öffentlich die Bevölkerung gebetsmühlenartig zur Einhaltung der geltenden Schutzregeln aufgefordert und vor den ansonsten möglichen schwerwiegenden Folgen für unser aller Gesunheitssystem gewarnt hätte. Wie ich bereits schrieb: Die Fakten sind klar, die Regeln wurden gemacht und die Konsequenzen bekannt. Die Politik hat ihren Beitrag geleistet, jetzt ist die Bevölkerung an der Bringschuld.

Der Lockdown light war im Grunde nur sowas wie ein politischer Hilferuf an die Bevölkerung: Bitte nehmt Corona wieder ernst, ansonsten geht's schief. War der Bevölkerung aber egal. Mittlerweile haben wir weltweit mit die höchsten täglichen Neuinfektionen und Todesfälle. Ein neuerlicher harter Lockdown war politisch definitiv nicht gewollt, das hat allein die Bevölkerung zu verantworten, weil sie keine Verantwortung übernehmen will.
Es waren Teile der Bevölkerung, die keine Verantwortung für sich und andere übernehmen wollte - oder aus Überforderung nicht übernehmen konnte.

Die aktuelle Politik hat gewzungenermaßen verantwortungslos handeln müssen, indem sie nachfolgenden Generationen einen immensen Schuldenberg hinterlassen wird. Die Bevölkerung hat bewusst verantwortungslos gehandelt, indem sie das Gesundheitssystem an ihre Kapazitäten bringt und u. a. Triagen immer wahrscheinlicher werden. Alles, was die Bevölkerung bislang für das Gesundheitssystem erbracht hat, war die alberne Klatscherei im Frühjahr. Und selbst dazu musste sie erst durch die Medien aufgefordert werden! :mad:
Welche Alternative hätte es denn unter solchen Vorraussetzungen gegeben? Wir sehen, welch schwere Krise in Sachsen herrscht und vorraussichtlich noch in wenigen Tagen in Thüringen herrschen wird. Und die Folgen in den AfD-Hochburgen werden gravierend sein. Die Krise wird da nicht nur schwere wirtschaftliche und politische Folgen haben, sie wird gesellschaftliche Verwerfungen hervorrufen, die zu schweren sozialen Konflikten führen werden. Auf der einen Seite stehen die, die sich verantwortungsbewusst verhalten haben, auf der anderen Seite die Leugner und Lügner, die möglicherweise andere aus Trotz oder sogar Boshaftigkeit angesteckt haben. Und da gibt es dann angesichts gegenseitiger schwerster Vorwürfe auch erst einmal nichts zu kitten, möglicherweise nicht einmal etwas zu vermitteln. So etwas löst Feindschaft aus, eine Art kalten Bürgerkrieg.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

sünnerklaas hat geschrieben:(20 Dec 2020, 13:32)
Welche Alternative hätte es denn unter solchen Vorraussetzungen gegeben?
Die Alternative wäre gewesen, die Bevölkerung hätte sich weiterhin so verhalten, wie während des ersten harten Lockdown im Frühjahr. Die erste Welle haben wir schließlich vorbildlich in den Griff bekommen. Im Gegensatz zu bspw. Frankreich, Spanien oder Italien hat unser Gesundheitssystem die Anstrengungen bewältigt, es mussten seitens der Politik keine wochenlangen und landesweiten Ausgangssprerren verhängt werden. Ich war damals sehr zufrieden und habe wirklich geglaubt, dass "wir" das auch weiters so schaffen.
Dass die Menschen aber ab dem Sommer, u. a. weil sie nun wieder verreisen/urlauben konnten, so taten, als wäre Corona nur ein unschönes Frühjahrsereignis gewesen, hat mich dann echt irritiert. Und dann kam eben der Herbst und die Zahlen stiegen auf immer neue Rekordwerte.

Natürlich könnte man hier nachträglich der Politik vorwerfen, sie hätte früher reagieren müssen - aber ich denke, sie konnte selbst nicht begreifen/wahrhaben, was da plötzlich vonstatten ging = und das aus der Gesamtgesellschaft eher weitere Lockerungen statt neue Einschränkungen gefordert wurden.

Ich finde es krass, dass allein im November sich die Infektionen verdoppelt haben - von ~500 000 auf ~1 Million - und niemanden schien es zu jucken. Solange Corona einen selbst nicht erwischt, wozu sich Gedanken über Gesundheit machen. Sollen sich doch die Politiker damit rumplagen, wozu werden die schließlich bezahlt. Und dann das Bemitleiden der Gastronomen und Kulturschaffenden, die von Lockdown light betroffen waren, obgleich das hauptsächliche Infektiongeschehen im privaten Kreis stattfindet - hat sie Menschen aber immernoch nicht zum Umdenken animiert = und jetzt haben wir auf wohl unbestimmte Zeit einen neuerlichen harten Lockdown, der im Anbetracht der Entwicklungen in England (Virus-Mutation) eher noch verschärft werden dürfte/müsste. Jetzt haben sie alle Sorge um Weihnachten und um Silvester/Neujahr. Sorry, aber "wir" haben es wirklich nicht anders verdient. Der Gedanke, dass es sich hierbei nicht um eine deutsches, sondern ein weltweit zu beobachtendes Phänomen handelt, ist nicht gerade tröstlich.
Wir sehen, welch schwere Krise in Sachsen herrscht und vorraussichtlich noch in wenigen Tagen in Thüringen herrschen wird. Und die Folgen in den AfD-Hochburgen werden gravierend sein. Die Krise wird da nicht nur schwere wirtschaftliche und politische Folgen haben, sie wird gesellschaftliche Verwerfungen hervorrufen, die zu schweren sozialen Konflikten führen werden. Auf der einen Seite stehen die, die sich verantwortungsbewusst verhalten haben, auf der anderen Seite die Leugner und Lügner, die möglicherweise andere aus Trotz oder sogar Boshaftigkeit angesteckt haben. Und da gibt es dann angesichts gegenseitiger schwerster Vorwürfe auch erst einmal nichts zu kitten, möglicherweise nicht einmal etwas zu vermitteln. So etwas löst Feindschaft aus, eine Art kalten Bürgerkrieg.
Sofern man die Menschen vornehmlich in Sachsen auf ihren höheren Wahlzuspruch für die AfD reduziert, um die dortigen Corona-Zahlen leicher erklären und Schuldfragen oberflächlicher beantworten zu können, steht das außer Frage. Man sollte endlich anfangen, die AfD als gleichwertigen politischen Verantwortungträger anzuerkennen, statt sie immer wieder als Sündenbock für alles Unangenehme herhalten zulassen. Damit ermöglicht man es dieser Partei (und deren Wählern!) doch jedes Mal auf's Neue, sich immerfort als Opferlamm zu verstehen und sich öffentlich/medial genauso zu inszenieren.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Uffhausen hat geschrieben:(20 Dec 2020, 15:27)

Die Alternative wäre gewesen, die Bevölkerung hätte sich weiterhin so verhalten, wie während des ersten harten Lockdown im Frühjahr. Die erste Welle haben wir schließlich vorbildlich in den Griff bekommen. Im Gegensatz zu bspw. Frankreich, Spanien oder Italien hat unser Gesundheitssystem die Anstrengungen bewältigt, es mussten seitens der Politik keine wochenlangen und landesweiten Ausgangssprerren verhängt werden. Ich war damals sehr zufrieden und habe wirklich geglaubt, dass "wir" das auch weiters so schaffen.
Dass die Menschen aber ab dem Sommer, u. a. weil sie nun wieder verreisen/urlauben konnten, so taten, als wäre Corona nur ein unschönes Frühjahrsereignis gewesen, hat mich dann echt irritiert. Und dann kam eben der Herbst und die Zahlen stiegen auf immer neue Rekordwerte.

Natürlich könnte man hier nachträglich der Politik vorwerfen, sie hätte früher reagieren müssen - aber ich denke, sie konnte selbst nicht begreifen/wahrhaben, was da plötzlich vonstatten ging = und das aus der Gesamtgesellschaft eher weitere Lockerungen statt neue Einschränkungen gefordert wurden.

Ich finde es krass, dass allein im November sich die Infektionen verdoppelt haben - von ~500 000 auf ~1 Million - und niemanden schien es zu jucken. Solange Corona einen selbst nicht erwischt, wozu sich Gedanken über Gesundheit machen. Sollen sich doch die Politiker damit rumplagen, wozu werden die schließlich bezahlt. Und dann das Bemitleiden der Gastronomen und Kulturschaffenden, die von Lockdown light betroffen waren, obgleich das hauptsächliche Infektiongeschehen im privaten Kreis stattfindet - hat sie Menschen aber immernoch nicht zum Umdenken animiert = und jetzt haben wir auf wohl unbestimmte Zeit einen neuerlichen harten Lockdown, der im Anbetracht der Entwicklungen in England (Virus-Mutation) eher noch verschärft werden dürfte/müsste. Jetzt haben sie alle Sorge um Weihnachten und um Silvester/Neujahr. Sorry, aber "wir" haben es wirklich nicht anders verdient. Der Gedanke, dass es sich hierbei nicht um eine deutsches, sondern ein weltweit zu beobachtendes Phänomen handelt, ist nicht gerade tröstlich.
Das ist nichts Neues, das ist nur noch nie so in in einer derartigen Brutalität sichtbar geworden. In meinem Tätigkeitsfeld beobachte ich die Vogel-Strauß-Haltung schon seit langem. Eine Vielzahl von Gemeinden in den Mittelgebirgen gehen ohne irgendein wasserwirtschaftliches Konzept in den Klimawandel. Es herrscht nicht einmal beim Hochwasserschutz an kleinen und mittleren Fließgewässern ein ausreichendes Gefahren- und Problembewusstsein, sondern erst recht nicht bei der Dürreprävention. Man streitet sich lieber herum, ob der Klimawandel menschengemacht sei oder nicht. So ist man zur Zeit nicht in der Lage, angemessen zu reagieren. Es ist ein Kampf mit den Windmühlenflügeln, viele Gemeinden scheuen das Problem aus Angst vor riesigem Ärger, weil nämlich die zu erarbeitenden Konzepte ohne Eingriffe ins Privateigentum mancher nicht funktionieren werden. In einigen Regionen fliegen uns gerade Fehler um die Ohren, die noch aus der Zeit der Agrarreformen des 19. Jahrhunderts, nämlich den Verkoppelungen und Allmendeteilungen stammen.

Sofern man die Menschen vornehmlich in Sachsen auf ihren höheren Wahlzuspruch für die AfD reduziert, um die dortigen Corona-Zahlen leicher erklären und Schuldfragen oberflächlicher beantworten zu können, steht das außer Frage. Man sollte endlich anfangen, die AfD als gleichwertigen politischen Verantwortungträger anzuerkennen, statt sie immer wieder als Sündenbock für alles Unangenehme herhalten zulassen. Damit ermöglicht man es dieser Partei (und deren Wählern!) doch jedes Mal auf's Neue, sich immerfort als Opferlamm zu verstehen und sich öffentlich/medial genauso zu inszenieren.
Eine Partei, die sich fast geschlossen weigert, Verantwortung zu übernehmen, sich jedem Gespräch, jedem Dialog verweigert, kann man schwer als Verantwortungsträger anerkennen. Von der AfD kommt ja nichts, außer "dagegen" zu sein. Und um immer "Dagegen" zu sein, wurden ja beim Thema Corona die absurdesten Kehrtwenden vollzogen. Die Partei und ihre Anhänger sind keine Sündenböcke und Opferlämmer - auch wenn sie es gerne so hätten.
Uffhausen
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

sünnerklaas hat geschrieben:(20 Dec 2020, 17:13)
Das ist nichts Neues, das ist nur noch nie so in in einer derartigen Brutalität sichtbar geworden.
Schon klar, nur ist das aber kein Argument dafür, wenig oder nichts zu tun. Wie erwähnt, im Frühjahr hat's doch prima geklappt - warum seither nicht mehr? Vielleicht macht das Klopapier den Unterschied - damals war's allüberall vergriffen, heute nicht mehr... :rolleyes:
Eine Partei, die sich fast geschlossen weigert, Verantwortung zu übernehmen, sich jedem Gespräch, jedem Dialog verweigert, kann man schwer als Verantwortungsträger anerkennen. Von der AfD kommt ja nichts, außer "dagegen" zu sein.
Hm. Die anderen Oppositionsparteien sind in der großen Regel auch immer gegen was; die meinen auch, sie wüssten und könnten alles besser und sind in ihrer Wortwahl auch oftmals nicht gerade zimperlich, aber im Gegensatz zur AfD werden diese dafür nicht mit Schubladendenken und -urteilen bedacht. Die AfD ist schlicht und einfach nicht erwünscht und nicht gewollt. Jeder anderen neuen oder neu in den Bundestag einziehenden Partei würde es genauso gehen. Mit dem Unterschied, dass sich die AfDler zu wehren wissen - erstens, massgeblich mittels bewusster Provokation um sich zweitens, hinterher als Sündenböcke und Opferlämmer der "Altparteien" (und/oder der Medien) darstellen zu können.

Das Spiel ist eigentlich leicht durchschaubar, aber Merkel & Co. blicken es bis heute nicht. Alberner Kindergarten da in Berlin... :x
Und um immer "Dagegen" zu sein, wurden ja beim Thema Corona die absurdesten Kehrtwenden vollzogen.

Gar keine Frage, die AfD ist eigentlich eine reine "Anti-Alles-Partei". Problem ist aber viemehr, dass sie genau damit ein ganz bestimmtes Wählerklientel ansprechen: Jene, die erst zufrieden sind, wenn sie unzufrieden sein können. Im Grunde hat die AfD eine Marktlücke entdeckt und bedient sie seither - mit anhaltendem Erfolg. Das muss man schon anerkennen - und vorallem soll das erstmal einer nachmachen! ;)
Die Partei und ihre Anhänger sind keine Sündenböcke und Opferlämmer - auch wenn sie es gerne so hätten.
Aber man lässt sie doch Sündenböcke und Opferlämmer sein, jedesmal auf's Neue und das seit Jahren! Das Zauberwort heißt hier: Etablierung. Die AfD rühmt sich damit, nicht zu den etablierten Parteien zu gehören - dabei verhält sie sich keinen Deut anders, als ihre Konkurrenz - alle sind sie verblendet, besserwisserisch, auf en eigenen Vorteil bedacht, machtbesessen, bestechlich usw. Politiker, wie man sie sich heute (leider) vorstellen muss. Die AfD erfüllt sämtliche Voraussetzungen.

Wäre die AfD etabliert, könnte man sie getrost mit den anderen Parteien in einen Topf werfen. Der AfD ginge damit ihr bedeutendstes und wahlrelevantestes Unterscheidungkriterium flöten. Würde die AfD versuchen, den anderen die Suppe zu versalzen, müsste sie sie unweigerlich mitauslöffeln. Das würde die AfD, so wie sie sich heute zeigt, nicht lange ertragen. Der rechte Flügel müsste sich endgültig aus der AfD verabschieden. Und ohne ihren rechten Flügel ist die AfD schwer überlebensfähig. Wie gesagt, leicht durchschaubar und umsetzbar, nur sind jene, die davon profitieren würden, faul und feige.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Aldus »

Uffhausen hat geschrieben:(20 Dec 2020, 21:14)
Gar keine Frage, die AfD ist eigentlich eine reine "Anti-Alles-Partei". Problem ist aber viemehr, dass sie genau damit ein ganz bestimmtes Wählerklientel ansprechen: Jene, die erst zufrieden sind, wenn sie unzufrieden sein können.
Und von solchen Leuten erwartest du irgendeine Art von Verantwortung? Glaub mir, das wird nicht passieren. Gibt schließlich (psychologische) Gründe, warum diese Leute unbedingt ständig irgendeinen "Aufreger" in ihrem Leben brauchen. Also werden die ganz sicher nicht damit aufhören - können sie gar nicht.

Ich für meinen Teil erwarte von solchen Typen mittlerweile überhaupt nichts mehr. Irgendeine Art von Einsehen sicher nicht. Was ich vom Staat erwarten würde, wäre endlich angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern das weiterhin eine Horde Spinner der Bevölkerungsmehrheit streckenweise regelrecht auf der Nase herumtanzen kann. Und das geschieht nicht, indem der Staat sich aus allem zurückzieht, alle - auch die Verantwortungsbewußten mit eben diesen Leuten alleine läßt und sagt: "seht halt zu, wie ihr alle klar kommt".
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2020, 06:50)
Eine solche Variante würde aber einseitig zu Lasten der Ärzte und Pfleger auf den Intensivstationen gehen, die dann eine Tirage vornehmen müssten, weil zusätzliches geschultes Personal erst mittelfristig herangezogen werden könnte. Die Variante wäre also auch ethisch sehr fragwürdig und politisch verantwortungslos.
siehe auch: Wieviele Intensivbetten in Krankenhäusern frei sind
https://datawrapper.dwcdn.net/CcQZL/281/
Uffhausen hat geschrieben:(20 Dec 2020, 12:37)
Der Lockdown light war im Grunde nur sowas wie ein politischer Hilferuf an die Bevölkerung: Bitte nehmt Corona wieder ernst, ansonsten geht's schief. War der Bevölkerung aber egal. Mittlerweile haben wir weltweit mit die höchsten täglichen Neuinfektionen und Todesfälle. Ein neuerlicher harter Lockdown war politisch definitiv nicht gewollt, das hat allein die Bevölkerung zu verantworten, weil sie keine Verantwortung übernehmen will.
Die aktuelle Politik hat gewzungenermaßen verantwortungslos handeln müssen, indem sie nachfolgenden Generationen einen immensen Schuldenberg hinterlassen wird. Die Bevölkerung hat bewusst verantwortungslos gehandelt, indem sie das Gesundheitssystem an ihre Kapazitäten bringt und u. a. Triagen immer wahrscheinlicher werden. Alles, was die Bevölkerung bislang für das Gesundheitssystem erbracht hat, war die alberne Klatscherei im Frühjahr. Und selbst dazu musste sie erst durch die Medien aufgefordert werden! :mad:
Es hilft Alles nichts: Kontinuierlicher Lockdown undMassenimpfungen sind die einzige Chance angesichts eines gefährlichen Virus, der wohl noch ansteckender geworden ist.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Uffhausen hat geschrieben:(20 Dec 2020, 21:14)

Hm. Die anderen Oppositionsparteien sind in der großen Regel auch immer gegen was; die meinen auch, sie wüssten und könnten alles besser und sind in ihrer Wortwahl auch oftmals nicht gerade zimperlich, aber im Gegensatz zur AfD werden diese dafür nicht mit Schubladendenken und -urteilen bedacht. Die AfD ist schlicht und einfach nicht erwünscht und nicht gewollt. Jeder anderen neuen oder neu in den Bundestag einziehenden Partei würde es genauso gehen. Mit dem Unterschied, dass sich die AfDler zu wehren wissen - erstens, massgeblich mittels bewusster Provokation um sich zweitens, hinterher als Sündenböcke und Opferlämmer der "Altparteien" (und/oder der Medien) darstellen zu können.

Das Spiel ist eigentlich leicht durchschaubar, aber Merkel & Co. blicken es bis heute nicht. Alberner Kindergarten da in Berlin... :x
FDP, Grüne und Linkspartei arbeiten mit, deren Kritik ist konstruktiv. Die einzige Partei, die da ein albernes Kindergartentheater aufführt ist die AfD.
Gar keine Frage, die AfD ist eigentlich eine reine "Anti-Alles-Partei". Problem ist aber viemehr, dass sie genau damit ein ganz bestimmtes Wählerklientel ansprechen: Jene, die erst zufrieden sind, wenn sie unzufrieden sein können. Im Grunde hat die AfD eine Marktlücke entdeckt und bedient sie seither - mit anhaltendem Erfolg. Das muss man schon anerkennen - und vorallem soll das erstmal einer nachmachen! ;)
So anhanltend ist der Erfolg nicht. Die Partei hatte schon vor Covid ihr Wählerpotenzial ausgeschöpft. Seit dem "Spaziergang" Höckes in Chemnitz schrumpft das Wählerpotenzial zunehmend. Neue Wähler wird die Partei nicht gewinnen.
Aber man lässt sie doch Sündenböcke und Opferlämmer sein, jedesmal auf's Neue und das seit Jahren! Das Zauberwort heißt hier: Etablierung. Die AfD rühmt sich damit, nicht zu den etablierten Parteien zu gehören - dabei verhält sie sich keinen Deut anders, als ihre Konkurrenz - alle sind sie verblendet, besserwisserisch, auf en eigenen Vorteil bedacht, machtbesessen, bestechlich usw. Politiker, wie man sie sich heute (leider) vorstellen muss. Die AfD erfüllt sämtliche Voraussetzungen.

Wäre die AfD etabliert, könnte man sie getrost mit den anderen Parteien in einen Topf werfen. Der AfD ginge damit ihr bedeutendstes und wahlrelevantestes Unterscheidungkriterium flöten. Würde die AfD versuchen, den anderen die Suppe zu versalzen, müsste sie sie unweigerlich mitauslöffeln. Das würde die AfD, so wie sie sich heute zeigt, nicht lange ertragen. Der rechte Flügel müsste sich endgültig aus der AfD verabschieden. Und ohne ihren rechten Flügel ist die AfD schwer überlebensfähig. Wie gesagt, leicht durchschaubar und umsetzbar, nur sind jene, die davon profitieren würden, faul und feige.
Eigentlich ist die AfD in gewisser Hinsicht bereits "etabliert" - die Parteispendenaffären erinnern an die der Hessen-CDU, die Abgeordneten der AfD sind die, die am wenigsten im Plenum sind, die Liste ließe sich um ein Vielfaches verlängern. Die Behauptung, die AfD wäre programmatisch die "Alte CDU von 2002" weisst darauf hinm dass die Partei vom Selbstverständnis trotz der Neugründung 2013 schon lange "etabliert" sei.

Sachpolitisch ist das, was von der AfD jenseits der Aufreger-Themen "Ausländer" und "Corona" kommt extrem dünn. Das liegt eben auch daran, dass in der Wirtschafts- und Sozialpolitik die Positionen des Meuthen- und des Höckelagers absolut unvereinbar sind. Das Höckelager möchte eine Art "Patriotischen Sozialismus", das marktradikale Meuthen-Lager will aus der Gesetzlichen Sozialversicherung komplett aussteigen.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Aldus hat geschrieben:(21 Dec 2020, 05:54)

Und von solchen Leuten erwartest du irgendeine Art von Verantwortung? Glaub mir, das wird nicht passieren. Gibt schließlich (psychologische) Gründe, warum diese Leute unbedingt ständig irgendeinen "Aufreger" in ihrem Leben brauchen. Also werden die ganz sicher nicht damit aufhören - können sie gar nicht.

Ich für meinen Teil erwarte von solchen Typen mittlerweile überhaupt nichts mehr. Irgendeine Art von Einsehen sicher nicht. Was ich vom Staat erwarten würde, wäre endlich angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern das weiterhin eine Horde Spinner der Bevölkerungsmehrheit streckenweise regelrecht auf der Nase herumtanzen kann. Und das geschieht nicht, indem der Staat sich aus allem zurückzieht, alle - auch die Verantwortungsbewußten mit eben diesen Leuten alleine läßt und sagt: "seht halt zu, wie ihr alle klar kommt".
Es hat ja bis zum Demonstrationsverbot in Bremen gebraucht, bis man eine verfassungsrechtlich korrekte Handhabe gegen das Covidioten-Unwesen hatte. Gesundheitsgefährdende Demonstrationsversuche werden jetzt konsequent unterbunden. Hinzu kommt: es besteht durchaus Anlass zur Hoffnung, dass die katastrophale Lage in den AfD-Hochburgen zu einem Umdenken selbst in der bisherigen AfD-Wählerschaft beiträgt und dort die Erkenntnis reift, dass das, was die Partei da aufführt, nicht nur falsch, sondern selbst für deren Parteimitglieder und Wähler (lebens-)gefährlich ist.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

Aldus hat geschrieben:(21 Dec 2020, 05:54)
Und von solchen Leuten erwartest du irgendeine Art von Verantwortung? Glaub mir, das wird nicht passieren. Gibt schließlich (psychologische) Gründe, warum diese Leute unbedingt ständig irgendeinen "Aufreger" in ihrem Leben brauchen. Also werden die ganz sicher nicht damit aufhören - können sie gar nicht.
Hoffnungslose Fälle soll es geben, das ist ganz normal und nicht immer schlimm.

Deswegen sollte man diese Leute aber nicht unverzüglich und unversucht abschreiben. Man sollte trotzdem immer wieder versuchen, mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen - nicht zwingend, um sie zu belehren, sondern unbedingt, um sie zu verstehen (Verstehen meint nicht, andere Meinung zu übernehmen!).
Wenn man nicht mehr mit diesen Menschen redet, ihnen etwas entgegen hält oder ihnen deutlich wiederspricht, könnten sie das als Bestätigung ihrer kruden Ansichten verstehen. Es ist schon schlimm genug, dass sie vielfach in virtuellen Filterblasen unter sich sind, diese Möglichkeit sollte man ihnen im realen Leben nicht auch noch geben! ;)
Was ich vom Staat erwarten würde, wäre endlich angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern das weiterhin eine Horde Spinner der Bevölkerungsmehrheit streckenweise regelrecht auf der Nase herumtanzen kann. Und das geschieht nicht, indem der Staat sich aus allem zurückzieht, alle - auch die Verantwortungsbewußten mit eben diesen Leuten alleine läßt und sagt: "seht halt zu, wie ihr alle klar kommt".
Ja, das verstehe ich auch nicht - diese ewigen Warnungen vor und Verbote von Menschenansammlungen, aber regelbrechende Demonstrationen werden erlaubt. Bspw. 15 Menschen dürfen nicht beisammen sitzen und sich miteinander unterhalten, aber Tausende Menschen dürfen durch die Straßen ziehen und grölen und singen... :s
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Uffhausen hat geschrieben:(21 Dec 2020, 10:31)

Hoffnungslose Fälle soll es geben, das ist ganz normal und nicht immer schlimm.

Deswegen sollte man diese Leute aber nicht unverzüglich und unversucht abschreiben. Man sollte trotzdem immer wieder versuchen, mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen - nicht zwingend, um sie zu belehren, sondern unbedingt, um sie zu verstehen (Verstehen meint nicht, andere Meinung zu übernehmen!).
Wenn man nicht mehr mit diesen Menschen redet, ihnen etwas entgegen hält oder ihnen deutlich wiederspricht, könnten sie das als Bestätigung ihrer kruden Ansichten verstehen. Es ist schon schlimm genug, dass sie vielfach in virtuellen Filterblasen unter sich sind, diese Möglichkeit sollte man ihnen im realen Leben nicht auch noch geben! ;)
Deshalb meine ich ja: man muss an die tatsächlichen Probleme ran. Und da bieten die empirische Sozial- und Politikforschung und die Stadt- und die Regionalplanung eine Vielzahl von Untersuchungsmöglichkeiten und wirkungsvoller Instrumentarien. Aber dazu muss man genau wissen, was in den Landkreisen falsch gelaufen ist und immer noch falsch läuft und man muss den Mut haben, den Teufelskreis zu durchbrechen. Auch wenn das ganze dazu führen kann, dass bestimmte wirtschafts-, sozial- und drbeitsmarktpolitische Dogmen aufgegeben werden müssen.
Ja, das verstehe ich auch nicht - diese ewigen Warnungen vor und Verbote von Menschenansammlungen, aber regelbrechende Demonstrationen werden erlaubt. Bspw. 15 Menschen dürfen nicht beisammen sitzen und sich miteinander unterhalten, aber Tausende Menschen dürfen durch die Straßen ziehen und grölen und singen... :s
Dass man da endlich eine höchstrichterlich bestätigte Handhabe hat, ist das Verdienst des Bremer Innensenators Ulrich Mäurer. Und Mäurer hat das Verbot dann ja auch konsequent durchgesetzt. Und nun funktioniert das ganze auch in Sachsen. Die Veranstaltung verbotener Demonstrationen wurden nach Bremen in Dresden und Leipzig konsequent unterbunden. Busse mit Demonstrationstouristen wurden abgefangen und von der Polizei nach Hause eskortiert, wer mit der Bahn anreiste, wurde bereits auf dem Bahnsteig abgefangen und wieder zurückgeschickt oder aber in Gewahrsam genommen. Aber das ist eben nur ein Baustein. Ein anderer, viel wichtigerer ist der, dass es offensichtlich einen Zusammenhang zwischen hohen Infektionszahlen und einer bestimmten, vermutlich sich aus lokalen und regionalen Strukturmängeln ergebenen politischen Haltung gibt. Und so etwas bekommt man nicht allein mit Repression gelöst. Da muss man etwas anbieten, da muss man an die Strukturprobleme heran.
Das exorbitant große Kriminalitätsproblem im New York der 1970er und 1980er Jahre hätte man auch nicht allein mit Repression lösen können.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Dec 2020, 10:19)
FDP, Grüne und Linkspartei arbeiten mit, deren Kritik ist konstruktiv. Die einzige Partei, die da ein albernes Kindergartentheater aufführt ist die AfD.
Letztendlich versuchen sie ALLE, ihren jeweiligen Parteiideologien gerecht zuwerden und sich persönlich zu behaupten. Erst kommt die Partei, dann die Person und dann, wenn noch Zeit übrig ist, erst der Bürger.
So anhanltend ist der Erfolg nicht. Die Partei hatte schon vor Covid ihr Wählerpotenzial ausgeschöpft. Seit dem "Spaziergang" Höckes in Chemnitz schrumpft das Wählerpotenzial zunehmend. Neue Wähler wird die Partei nicht gewinnen.
Soweit ich gelesen habe, war für die AfD der Schwenk zu "Anti-Klimschutz" mit dem Feindbild Greta Thunberg nicht sonderlich von Erfolg gekrönt - deswegen der neuerliche Schwenk hin zu "Anti-Corona" - wahrscheinlich, weil man hier wieder Angela Merkel als Feindbild nutzen kann, das war ja schon bei "Anti-Flüchtlinge/Islam" erfolgreich. Jetzt kann man eben wieder entspannt sagen: "Danke, Merkel!" ;)
Eigentlich ist die AfD in gewisser Hinsicht bereits "etabliert"...
Richtig! Aber eingestehen wollen würde das eben keiner! :D
Sachpolitisch ist das, was von der AfD jenseits der Aufreger-Themen "Ausländer" und "Corona" kommt extrem dünn.
Auch richtig - was ich mich seit Jahren frage ist, warum niemand in eben diese "Wunden" sticht, die AfD nicht politisch vorführt - und sich stattdessen immer wieder von deren Provokationen (bspw. Nazi-Jargon) ablenken lässt. Soweit ich weiß, hat die AfD ihr Verhalten mehrfach offiziell angekündigt und bestätigt = und trotzdem fallen gestandene Politiker und erfahrene Journalisten regelmäßig darauf rein. Kein Wunder, dass die AfD und ihre Wähler immer was zum lachen bekommen, was ihre kritische bis ablehnende Haltungen ggü. etablierter Politik und etablierten Medien im Grunde nur bestätigt und festigt.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Uffhausen »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Dec 2020, 10:52)
Deshalb meine ich ja: man muss an die tatsächlichen Probleme ran. Und da bieten die empirische Sozial- und Politikforschung und die Stadt- und die Regionalplanung eine Vielzahl von Untersuchungsmöglichkeiten und wirkungsvoller Instrumentarien. Aber dazu muss man genau wissen, was in den Landkreisen falsch gelaufen ist und immer noch falsch läuft und man muss den Mut haben, den Teufelskreis zu durchbrechen. Auch wenn das ganze dazu führen kann, dass bestimmte wirtschafts-, sozial- und drbeitsmarktpolitische Dogmen aufgegeben werden müssen.
Da bin ich ganz bei dir. :)

Dass das aber bislang noch nicht geschieht, lässt nichts Gutes erahnen... stattdessen debattiert man über die Notwendigkeit von Frauenquoten in Vorstanden oder über Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen usw. = als ob DAS der Grund allen AfD- oder Querdenker-Übels wäre! :dead:
Dass man da endlich eine höchstrichterlich bestätigte Handhabe hat, ist das Verdienst des Bremer Innensenators Ulrich Mäurer. Und Mäurer hat das Verbot dann ja auch konsequent durchgesetzt. Und nun funktioniert das ganze auch in Sachsen. Die Veranstaltung verbotener Demonstrationen wurden nach Bremen in Dresden und Leipzig konsequent unterbunden. Busse mit Demonstrationstouristen wurden abgefangen und von der Polizei nach Hause eskortiert, wer mit der Bahn anreiste, wurde bereits auf dem Bahnsteig abgefangen und wieder zurückgeschickt oder aber in Gewahrsam genommen. Aber das ist eben nur ein Baustein.

Bei uns veranstalten sie seit Kurzem (angemeldete + genehmigte) Autokorsos. Eine Stunde lang fahren sie hupend und grölend mit ihren Privatautos um die Altstadt, schwenken Fahnen und Plakte. Wie ich erfahren habe, ist ein interner Streit unter unseren örtlichen Querdenkern entbrannt wegen der Spritkosten. Ballweg & Co sollen gefälligst was von ihren Geldschenkungen rausrücken, sonst würden sie streiken... :D :D :D
Ein anderer, viel wichtigerer ist der, dass es offensichtlich einen Zusammenhang zwischen hohen Infektionszahlen und einer bestimmten, vermutlich sich aus lokalen und regionalen Strukturmängeln ergebenen politischen Haltung gibt. Und so etwas bekommt man nicht allein mit Repression gelöst. Da muss man etwas anbieten, da muss man an die Strukturprobleme heran.
So einfach ist das auch nicht unbedingt - bspw. in meiner Stadt sind die Infektionszahlen Anfang November durch die Decke geschossen, weil eine freikirchliche Gemeinde einfach mal beschlossen hat, auf sämtliche Schutzregeln zu pfeifen. Zuerst waren es 4, einen Tag später 14, und weitere drei Tage später 88 (von ~150) infizierte Gottesdienstbesucher. Schwubbs war unser Landkreis ein Corona-Hotspot.

Und seit in der Altenpflegeeinrichtung, in der ich arbeite, eine Corona-Station eingerichtet wurde, in welcher auch Infizierte aus Heimen unserer Stiftung aus anderen Landkreisen aufgenommen werden, kommt unser Landkreis nicht mehr die Inzidenz über 200 weg. Vor ein paar Tagen wurden einige Infizierte unserer Corona-Station in deren Heim in einem benachbarten Landkreis zurückverlegt, weil dort scheinbar mittlerweile sämtliche Bewohner und Mitarbeiter infiziert sind, es also keine räumliche Trennung mehr benötigt. Die Inzidenz unseres Landkreises sank, die Inzidenz des Nachbarkreises übersprang daraufhin aber den Wert von 300.

Es kommt also auch darauf an, wie mit Zahlen umgegangen wird. Die Infizierten aus anderen Landkreises, wurden offenbar zu unseren Landkreis mitgerechnet, anders sind die auffälligen Inzidenz-Schwankungen nach bestimmten Ereignissen bei uns und unseren Nachbarn kaum zu erklären.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Neandertaler »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Dec 2020, 10:52)
.... Ein anderer, viel wichtigerer ist der, dass es offensichtlich einen Zusammenhang zwischen hohen Infektionszahlen und einer bestimmten, vermutlich sich aus lokalen und regionalen Strukturmängeln ergebenen politischen Haltung gibt. ...
Äh nein, dieser Zusammenhang besteht nicht. Korrelität ist nicht unbedingt Kausalität.

Bei den Karten die hierzu in den sozialen Netzwerken umgehen hat man sich einfach einen Zeitpunkt ausgesucht wo dies Grade halbwegs passt.

Tatsächlich haben die hohen Infektionszahlen in teilen Sachsens (und Bayerns) wohl eher mit der nahen tschechischen Grenze zu tun.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Neandertaler hat geschrieben:(21 Dec 2020, 12:59)

Äh nein, dieser Zusammenhang besteht nicht. Korrelität ist nicht unbedingt Kausalität.
Ich habe nichts anderes gesagt. Aber wenn eine Korrelation besteht, ist sie ein Hinweis darauf, dass da ein den Kreisen gemeinsames größeres Problem besteht, dass dort möglicherweise massive strukturelle Mängel bestehen. Und das muss ganz einfach genauer untersucht werden, damit die Mängel erkant und behoben werden können.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von ThorsHamar »

...und der nächste Unterstützer meiner Meinung:

https://www.n-tv.de/wissen/Epidemiologe ... 51385.html

"Es gibt die Möglichkeiten, die Alten zu schützen, ohne dass man die Pandemieentwicklung - die ja nicht aufzuhalten ist bei so einem Naturereignis - unvernünftig in die falschen Bahnen lenkt", so der Epidemiologe. Hätte man im Sommer nicht so viele Maßnahmen getroffen, gäbe es jetzt viel mehr junge Menschen, die nicht mehr infektiös sind, sagt er. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn alle infiziert waren oder geimpft wurden."
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Fliege »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Dec 2020, 20:30)

...und der nächste Unterstützer meiner Meinung:

https://www.n-tv.de/wissen/Epidemiologe ... 51385.html

"Es gibt die Möglichkeiten, die Alten zu schützen, ohne dass man die Pandemieentwicklung - die ja nicht aufzuhalten ist bei so einem Naturereignis - unvernünftig in die falschen Bahnen lenkt", so der Epidemiologe. Hätte man im Sommer nicht so viele Maßnahmen getroffen, gäbe es jetzt viel mehr junge Menschen, die nicht mehr infektiös sind, sagt er. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn alle infiziert waren oder geimpft wurden."
Und wer überbringt die bittere Botschaft dem herrschenden polit-medialen Komplexi? Ohne Abgänge dort wird es keinen Politikwechsel geben.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von ThorsHamar »

Fliege hat geschrieben:(22 Dec 2020, 21:41)

Und wer überbringt die bittere Botschaft dem herrschenden polit-medialen Komplexi? Ohne Abgänge dort wird es keinen Politikwechsel geben.
Das ist wohl wahr ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Bielefeld09 »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Dec 2020, 20:30)

...und der nächste Unterstützer meiner Meinung:

https://www.n-tv.de/wissen/Epidemiologe ... 51385.html

"Es gibt die Möglichkeiten, die Alten zu schützen, ohne dass man die Pandemieentwicklung - die ja nicht aufzuhalten ist bei so einem Naturereignis - unvernünftig in die falschen Bahnen lenkt", so der Epidemiologe. Hätte man im Sommer nicht so viele Maßnahmen getroffen, gäbe es jetzt viel mehr junge Menschen, die nicht mehr infektiös sind, sagt er. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn alle infiziert waren oder geimpft wurden."
Was für einen Unfug zitieren Sie hier?
Eine deutsche Herdenimmunität würde bei einer 1-2% Mortalitätsrate bis zu 1,6 Millionen Todesopfern ohne Impfung führen. Im Moment kann auch noch keiner etwas über die Spätfolgen für schwer an Corvid 19 Erkrankter sagen.
Und über die jungen Opfer dieser Erkrankung schreiben Sie hier auch nichts.
Wieviel Tote wollen Sie denn zur Erreichung einer Herdenimmunität in Kauf nehmen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von sünnerklaas »

Bielefeld09 hat geschrieben:(22 Dec 2020, 22:17)

Was für einen Unfug zitieren Sie hier?
Eine deutsche Herdenimmunität würde bei einer 1-2% Mortalitätsrate bis zu 1,6 Millionen Todesopfern ohne Impfung führen. Im Moment kann auch noch keiner etwas über die Spätfolgen für schwer an Corvid 19 Erkrankter sagen.
Und über die jungen Opfer dieser Erkrankung schreiben Sie hier auch nichts.
Wieviel Tote wollen Sie denn zur Erreichung einer Herdenimmunität in Kauf nehmen?
Ich kenne genug Leute, die "milde" Symptome hatten, trotzdem aber mit schweren Spätfolgen zu tun haben, die möglicherweise zur Erwerbsunfähigkeit führen.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Bielefeld09 »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Dec 2020, 21:54)

Das ist wohl wahr ....
Na, wird hier wieder profitabel queer gedacht?
Einen Langzeitplan haben Querdenker ja auch nicht,
Verantwortung auch nicht.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von franzmannzini »

sünnerklaas hat geschrieben:(22 Dec 2020, 22:25)

Ich kenne genug Leute, die "milde" Symptome hatten, trotzdem aber mit schweren Spätfolgen zu tun haben, die möglicherweise zur Erwerbsunfähigkeit führen.
Wie viele sind das ?
Ich kenne persönlich nur zwei Leute die Corona hatten, zwei Arbeitskollegen. Denen scheint momentan nichts zu fehlen.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Bielefeld09 »

franzmannzini hat geschrieben:(22 Dec 2020, 22:32)

Wie viele sind das ?
Ich kenne persönlich nur zwei Leute die Corona hatten, zwei Arbeitskollegen. Denen scheint momentan nichts zu fehlen.
Was soll die Frage?
Juchu, meine Arbeitskollegen haben die Krankheit gut überstanden und dann gilt mein Langzeitplan eben auch für alle?
Seinen Sie doch froh, das Sie zur Zeit aufgrund der Maßnahmen nicht mehr Elend erleben.
Ihre Komfortzone endet mit dem Besuch auf einer Intensivstation.
Was stimmt denn in Ihrer Wahrnehmung nicht?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
franzmannzini

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von franzmannzini »

Bielefeld09 hat geschrieben:(22 Dec 2020, 22:48)

Was soll die Frage?
Juchu, meine Arbeitskollegen haben die Krankheit gut überstanden und dann gilt mein Langzeitplan eben auch für alle?
Seinen Sie doch froh, das Sie zur Zeit aufgrund der Maßnahmen nicht mehr Elend erleben.
Ihre Komfortzone endet mit dem Besuch auf einer Intensivstation.
Was stimmt denn in Ihrer Wahrnehmung nicht?
Warum immer so empört ?

Und warum empört Dich nur ein Beitrag, wenn er nicht den Worst-Case wiederspiegelt ?

Das ich Intensivstationen nur beruflich besuche und nicht als Patient, hat wahrscheinlich damit zu tun,
daß ich bestimmte mir geeignet erscheinende Maßnahmen tatsächlich zu 100% umsetze und nicht nur
da wo sie von oben verhängt werden.
Eine Langzeitstrategie der Regierung ist für mich bis heute nicht erkennbar.
Es seie denn der Lockdown bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag ist eine Strategie.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Bielefeld09 »

franzmannzini hat geschrieben:(22 Dec 2020, 23:04)

Warum immer so empört ?

Und warum empört Dich nur ein Beitrag, wenn er nicht den Worst-Case wiederspiegelt ?

Das ich Intensivstationen nur beruflich besuche und nicht als Patient, hat wahrscheinlich damit zu tun,
daß ich bestimmte mir geeignet erscheinende Maßnahmen tatsächlich zu 100% umsetze und nicht nur
da wo sie von oben verhängt werden.
Eine Langzeitstrategie der Regierung ist für mich bis heute nicht erkennbar.
Es seie denn der Lockdown bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag ist eine Strategie.
Nöö, ich bin nicht empört wegen Ihnen.
Auch will ich nichts dramatisieren, schon gar nicht Ihre Besuche auf Intensivstationen.
Sie tun da das, was Sie kurzzeitig machen müssen. Danke dafür.
Aber warum kommen Sie hier mit dem Gedanken daher, das ein Lockdown in Interaktion mit Impfen und fallenden Infektionszahlen kein Langzeitplan sei?
Hatten Sie einen anderen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von ThorsHamar »

Bielefeld09 hat geschrieben:(22 Dec 2020, 22:17)

Was für einen Unfug zitieren Sie hier? ....
:p Warum lesen Sie peinlicher Hobbyvirologe und Freizeitepidemiologe denn diesen "Unfug" von " Stöhr ist Epidemiologe und Virologe, leitete bis 2007 das weltweite Influenza-Programm der WHO und war dort auch SARS-Forschungskoordinator. Danach war er Chef der Impfstoff-Forschung des Schweizer Pharmakonzerns Novartis in den USA. " ?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von NicMan »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Dec 2020, 23:39)

:p Warum lesen Sie peinlicher Hobbyvirologe und Freizeitepidemiologe denn diesen Unfug von " Stöhr ist Epidemiologe und Virologe, leitete bis 2007 das weltweite Influenza-Programm der WHO und war dort auch SARS-Forschungskoordinator. Danach war er Chef der Impfstoff-Forschung des Schweizer Pharmakonzerns Novartis in den USA. " ?
Mittelmäßiger Typ. Ich habe schon dreimal so viel erreicht, wie dieser Amateur :D

Im Ernst: Gibt es eigentlich irgendwelche einsehbaren fruchtbaren Debatten zwischen Herrn Stöhr und der Gegenseite? Herr Stöhr hat ja durchaus einiges vorzuweisen und argumentiert auch recht sachlich.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von ThorsHamar »

NicMan hat geschrieben:(22 Dec 2020, 23:41)

Mittelmäßiger Typ. Ich habe schon dreimal so viel erreicht, wie dieser Amateur :D

Im Ernst: Gibt es eigentlich irgendwelche einsehbaren fruchtbaren Debatten zwischen Herrn Stöhr und der Gegenseite? Herr Stöhr hat ja durchaus einiges vorzuweisen und argumentiert auch recht sachlich.
Das finde ich auch.Ich weiss leider nicht, inwiefern ein Dialog zur Strategieplanung zwischen den Kollegen und den politischen Entscheidungsträgern stattfindet.
Ich befürchte, da Herr Drosten ja eine andere Meinung vertritt, dass dieser Weg verschlossen bleiben wird, solange die Protagonisten an ihren Plätzen festhalten.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Bielefeld09 »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Dec 2020, 23:39)

:p Warum lesen Sie peinlicher Hobbyvirologe und Freizeitepidemiologe denn diesen "Unfug" von " Stöhr ist Epidemiologe und Virologe, leitete bis 2007 das weltweite Influenza-Programm der WHO und war dort auch SARS-Forschungskoordinator. Danach war er Chef der Impfstoff-Forschung des Schweizer Pharmakonzerns Novartis in den USA. " ?
Ach, lassen wir beide das doch, das wir uns die Fachleute hier um die Ohren zu hauen.
Sie können mir doch sicherlich einfach und klar meine Zahlen belegen, die bei einem nicht vorhandenen Langzeitplan eintreten.
Sie hatten doch keine Zahlen, oder!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von NicMan »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Dec 2020, 23:49)

Das finde ich auch.Ich weiss leider nicht, inwiefern ein Dialog zur Strategieplanung zwischen den Kollegen und den politischen Entscheidungsträgern stattfindet.
Ich befürchte, da Herr Drosten ja eine andere Meinung vertritt, dass dieser Weg verschlossen bleiben wird, solange die Protagonisten an ihren Plätzen festhalten.
Christian Drosten hat sich auf twitter, trotz Meinungsverschiedenheiten, sehr positiv zu Herrn Stöhr geäußert:

Er scheint mir daher tatsächlich als optimaler und seriöser Vertreter eines zusätzlichen Standpunktes.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Bielefeld09 »

NicMan hat geschrieben:(23 Dec 2020, 00:37)

Christian Drosten hat sich auf twitter, trotz Meinungsverschiedenheiten, sehr positiv zu Herrn Stöhr geäußert:

Er scheint mir daher tatsächlich als optimaler und seriöser Vertreter eines zusätzlichen Standpunktes.
Was denn nun?
Ist sterben lassen nun der neue Langzeitplan, auf den wir alle warten?
Das wäre auch eine Art von Verantwortung.
Das können die Deutschen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von NicMan »

Bielefeld09 hat geschrieben:(23 Dec 2020, 01:18)

Was denn nun?
Ist sterben lassen nun der neue Langzeitplan, auf den wir alle warten?
Das wäre auch eine Art von Verantwortung.
Das können die Deutschen.
Sowohl Herr Stöhr als auch Herr Drosten haben sich klar gegen "sterben lassen", bzw. "die Pandemie einfach laufen lassen" ausgesprochen.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Bielefeld09 »

NicMan hat geschrieben:(23 Dec 2020, 01:22)

Sowohl Herr Stöhr als auch Herr Drosten haben sich klar gegen "sterben lassen", bzw. "die Pandemie einfach laufen lassen" ausgesprochen.
Ach was, dann warten wir alle auf den Langzeitplan der FDP,
der auch nie kommen wird!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von Wähler »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Dec 2020, 20:30)
https://www.n-tv.de/wissen/Epidemiologe ... 51385.html
"Es gibt die Möglichkeiten, die Alten zu schützen, ohne dass man die Pandemieentwicklung - die ja nicht aufzuhalten ist bei so einem Naturereignis - unvernünftig in die falschen Bahnen lenkt", so der Epidemiologe."
NTV 22. Dezember 2020 Epidemiologe nennt Corona-Strategie illusorisch
https://www.n-tv.de/wissen/Epidemiologe ... 51385.html
"Die Erfahrung der jüngsten Zeit habe gezeigt, dass man mit rund 25.000 Fällen pro Tag beziehungsweise einer Inzidenz zwischen 100 und 120 in Deutschland umgehen könne, so Stöhr. Die Reproduktionszahl solle dabei nicht höher als 1 sein, aber auch nicht viel niedriger...
Der Fokus müsse dabei auf dem Schutz der Altenheime liegen. "Ich habe schon immer gesagt, die 900.000 in den Pflegeheimen sind die eigentlich Betroffenen." Ja, es gäbe viele Millionen besonders gefährdeter Menschen, die zu Hause leben. Mehr als die Hälfte von denen, die jetzt sterben, würden aber in Heimen betreut."

Durch den Beginn der Impfungen eröffnet sich wohl kurzfristig für die Altenheime ein neuer Spielraum. Für alle alten Menschen außerhalb von Altenheime bleibt die Gefahr bestehen, bis sie mittelfristig geimpft sind. Eine 7-Tage-Inzidenz unter 100 bedeutet für diese ein geringeres Risiko als die jetzige von 200.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von ThorsHamar »

NicMan hat geschrieben:(23 Dec 2020, 00:37)

Christian Drosten hat sich auf twitter, trotz Meinungsverschiedenheiten, sehr positiv zu Herrn Stöhr geäußert:

Er scheint mir daher tatsächlich als optimaler und seriöser Vertreter eines zusätzlichen Standpunktes.
Was heisst "daher" an dieser Stelle? Weil Herr Drosten sich so geäussert hat?
Ansonsten, ja, finde ich auch.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von garfield336 »

Kann mir jemand erklären wer die Kostümierten Demonstranten sind? Die sind am Wochenende auch in Luxemburg aufgetaucht.
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von ThorsHamar »

... zu einer Langzeitstrategie gehört natürlich auch eine allseitige Information des Volkes.
Hier ein schönes Beispiel von ntv , 26.12.
"Coronavirus-Liveticker
+++ 10:33 Lockdown drückt Infektionszahlen im Iran deutlich +++"

Toll, der Iran .....dann muss es ja auch bei uns klappen ....
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von franzmannzini »

garfield336 hat geschrieben:(23 Dec 2020, 09:42)

Kann mir jemand erklären wer die Kostümierten Demonstranten sind? Die sind am Wochenende auch in Luxemburg aufgetaucht.
Was haben die denn so für Kostüme an ?
franzmannzini

Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von franzmannzini »

Wie geht es denn nach dem 10.01.2021 weiter, gibt es da schon Pläne welche entsprechende Fallszenarien anhand von Zahlen verwenden ?
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von garfield336 »

franzmannzini hat geschrieben:(27 Dec 2020, 18:47)

Was haben die denn so für Kostüme an ?
Ich meinte die die mit Ganzkörperanzug gegen Impfungen protestieren :D
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Re: Covid 19 Langzeitplan gegen die Epidemie

Beitrag von shin_ »

franzmannzini hat geschrieben:(27 Dec 2020, 19:39)

Wie geht es denn nach dem 10.01.2021 weiter, gibt es da schon Pläne welche entsprechende Fallszenarien anhand von Zahlen verwenden ?
Der Lockdown wird verlängert.
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