Liegestuhl hat geschrieben:(19 Nov 2020, 09:36)
Ich wollte auch keinen Ansatz für die Umsetzung liefern. Die Frage war: "Was kann man
wirklich für den Klimaschutz
tun?"
Wenn Sie sich schon auf die Fragestellung des Threaderstellers berufen, dann aber auch komplett. Ich habe Ihnen die anscheinend ignorierten Bestandteile mal hervorgehoben.
Auch wenn ich inhaltlich mit Ihnen dahingehend übereinstimme, dass die Überbevölkerung eines der umweltpolitisch größten Probleme darstellt, so ging es doch darum, was man WIRKLICH TUN kann, um dagegen an zu gehen.
Lassen wir mal beiseite, dass es sich bei Ihrem Vorschlag um ein "bewusstes nicht-tun" handelt, so bleibt doch fest zu stellen, dass Ihr Vorschlag (wie Sie selber einräumen) derzeit keine Aussicht auf Umsetzung auf gesellschaftlicher Ebene hat.
Natürlich kann sich jede Lebensgemeinschaft ganz persönlich gegen ein oder mehrere Kinder entscheiden - das kann jedoch weder der Staat, noch der Nachbar, oder sonst jemand vorgeben.
Allenfalls könnte man als Idee formulieren, Kinder nicht länger im bisherigen Umfang zu fördern. Inwieweit das jedoch zu gesellschaftlichen Komplikationen an anderer Stelle führen würde ist ein anderes Thema.
Die Abschaffung des Kindergeldes wäre also ein möglicher Weg. Andererseits wurde dieses Instrument eingeführt, um Kindern in prekärem Umfeld ein menschenwürdiges Dasein zu erlauben. Inwieweit es nun sinnvoll ist, dieses Instrument nun ab zu schaffen bedürfte einer tiefergehenden Diskussion.
Schlussendlich bleibt für mich fest zu stellen, dass die substantiellen Förderungen, die unser Staat Kindern bzw. deren Eltern angedeien lässt hauptsächlich der Grundsicherung bzw. der Bildung dienen. IdR. erscheint mir die Förderung für Kinder in der BRD nicht ausreichend um die tatsächlichen Kosten eines Kindes zu decken, was wiederum nahelegt, dass diese Förderung wohl nicht ausschlaggebend sein dürfte, wenn es um die Entscheidung für oder gegen ein eigenes Kind geht.
Ob man das Ganze nun "Klimaschutz" oder "Umweltschutz" nennt halte ich für unerheblich. Unterm Strich geht es bei beiden Begriffen darum, eine Umwelt zu erhalten, die für die globale Bevölkerung möglichst geringe Veränderungen (und damit verbundene Katastrophen und Migrationsbewegungen) bereit hält. Diese Veränderungen sind definierbar und weitgehend schlüssig prognostiziert.
Über die genauen politischen Entscheidungen kann man natürlich diskutieren, aber schlussendlich wird es darauf hinaus laufen, dass wir technische Möglichkeiten finden müssen, die globale Erwärmung zu verlangsamen oder bestenfalls zu stoppen, um den Menschen Zeit zu geben, sich an die Veränderungen an zu passen. Zeit ist hier denke ich das Hauptkriterium, denn auf langsame Veränderungen (Generationen-Zeitraum) können sich Menschen idR. problemlos einstellen, wohingegen zu schnelle Veränderungen zu Katastrophen wie Hungersnöten, Kriegen und damit verbundenen Migrationsströmen führen.
Das Ganze nun nur auf die "falsche" Begrifflichkeit zurück führen zu wollen halte ich für seltsam kurz gedacht.