BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
naddy
Beiträge: 2667
Registriert: Mo 18. Mär 2019, 11:50

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von naddy »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Oct 2020, 08:38)

Wobei die Idee, “drück einfach Jedem EUR 600,- monatlich in die Hand und streiche alle anderen Ansprüche“ durchaus weniger Bürokratie bedeuten würde.
Nicht nur das. Nach meiner intuitiven Einschätzung würde es durch den Wegfall eines ganzen Rattenschwanzes von Antrags,- Kontroll- und Sanktionsbehörden im Endeffekt sogar billiger kommen. Oder zumindest nicht teurer werden als das aktuell praktizierte Transferleistungssystem mit hundert Rücksichten und tausend Absichten.

In interessegeleiteten Fake-Berechnungen, wie beispielweise dieser hier, werden solche Faktoren selbstverständlich nicht berücksichtigt und gegengerechnet. Außerdem ist es natürlich Blödsinn, ein mögliches BGE nicht nach oben zu deckeln und ohne "Bedürftigkeitsprüfung" für "82,67 Mio. Einwohner in Deutschland" zu berechnen. Ich wüßte nicht, warum die Familie Quandt ein BGE brauchen sollte, um mal eins der krasseren Beispiele zu wählen. Allerdings besteht auch bei den aktuell bekannten Konzepten pro BGE zweifellos deutlicher Nachbesserungsbedarf.

Ähnliches habe ich vor längerer Zeit hier schon einmal geäußert. Damals wurde mir entgegnet, man habe das hier durchgerechnet und es würde nicht stimmen. Die Rechnung selbst wurde leider nicht präsentiert, ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sie angesichts der unüberschaubaren Anzahl zu berücksichtigender Faktoren vollständig wäre. Da würden wir wohl tatsächlich mal eine möglichst neutrale "Studie" brauchen.
Zuletzt geändert von naddy am Do 22. Okt 2020, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

naddy hat geschrieben:(22 Oct 2020, 15:24)

Nicht nur das. Nach meiner intuitiven Einschätzung würde es durch den Wegfall eines ganzen Rattenschwanzes von Antrags,- Kontroll- und Sanktionsbehörden im Endeffekt sogar billiger kommen. Oder zumindest nicht teurer werden als das aktuell praktizierte Transferleistungssystem mit hundert Rücksichten und tausend Absichten.

In interessegeleiteten Fake-Berechnungen, wie beispielweise dieser hier, werden solche Faktoren selbstverständlich nicht berücksichtigt und gegengerechnet. Außerdem ist es natürlich Blödsinn, ein mögliches BGE nicht nach oben zu deckeln und ohne "Bedürftigkeitsprüfung" für "82,67 Mio. Einwohner in Deutschland" zu berechnen. Ich wüßte nicht, warum die Familie Quandt ein BGE brauchen sollte, um mal eins der krasseren Beispiel zu wählen. Allerdings besteht auch bei den aktuell bekannten Konzepten pro BGE zweifellos deutlicher Nachbesserungsbedarf.

Ähnliches habe ich vor längerer Zeit hier schon einmal geäußert. Damals wurde mir entgegnet, man habe das hier durchgerechnet und es würde nicht stimmen. Die Rechnung selbst wurde leider nicht präsentiert, ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sie angesichts der unüberschaubaren Anzahl zu berücksichtigender Faktoren vollständig wäre. Da würden wir wohl tatsächlich mal eine möglichst neutrale "Studie" brauchen.
Ja natürlich würde ein Wegfall von überbordender Bürokratie dem Verwaltungs- und Sanktionsaufwand ( ganz zu schweigen von den Kosten der diversen Klagen von Enpfängern gegen aus ihrer Sicht fehlerhafte Hartz4 Bescheide an Sozialgerichten etwa) kosten sparen, Lili s Einwand aber soweit ich sie verstanden habe war ja,ä dass nun im Zuge der Corona Undicherheiten die Menschen wieder vermehrt über eine bedingungslose Grundsicherung / Grundeinkommen debattieren.
Benutzeravatar
naddy
Beiträge: 2667
Registriert: Mo 18. Mär 2019, 11:50

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von naddy »

Meruem hat geschrieben:(22 Oct 2020, 15:47)

Lili s Einwand aber soweit ich sie verstanden habe war ja,ä dass nun im Zuge der Corona Undicherheiten die Menschen wieder vermehrt über eine bedingungslose Grundsicherung / Grundeinkommen debattieren.
Das mag so sein oder auch nicht. Ich bin in dieser Frage in keiner Weise engagiert und habe nur JJazzGolds Aussage zum Anlaß genommen, noch einmal meine grundsätzliche Sichtweise zum Thema BGE darzulegen.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

naddy hat geschrieben:(22 Oct 2020, 15:24)

Nicht nur das. Nach meiner intuitiven Einschätzung würde es durch den Wegfall eines ganzen Rattenschwanzes von Antrags,- Kontroll- und Sanktionsbehörden im Endeffekt sogar billiger kommen
Wird immer wieder behauptet- ohen es irgendwie belegen zu können
In interessegeleiteten Fake-Berechnungen, wie beispielweise dieser hier, werden solche Faktoren selbstverständlich nicht berücksichtigt und gegengerechnet.
Weil diese "Einsparungen" eben relativ klein sind
Außerdem ist es natürlich Blödsinn, ein mögliches BGE nicht nach oben zu deckeln und ohne "Bedürftigkeitsprüfung" für "82,67 Mio. Einwohner in Deutschland" zu berechnen.
Lustig, oben schreibst du noch, das der Aufwand für die Bedürftigkeitsprüfung ja angeblich weg fällt...
Ähnliches habe ich vor längerer Zeit hier schon einmal geäußert. Damals wurde mir entgegnet, man habe das hier durchgerechnet und es würde nicht stimmen. .
Es wurde mit bestimmten Parametern durchgerechnet. Ein BGE in Höhe von 650 Euro wäre ja finanzierbar- mit den heutigen Mitteln und den daraus resultierenden Konsequenzen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(22 Oct 2020, 15:47)
Ja natürlich würde ein Wegfall von überbordender Bürokratie dem Verwaltungs- und Sanktionsaufwand ( ganz zu schweigen von den Kosten der diversen Klagen von Enpfängern gegen aus ihrer Sicht fehlerhafte Hartz4 Bescheide an Sozialgerichten etwa) kosten sparen,
Ist gering....
]Lili s Einwand aber soweit ich sie verstanden habe war ja,ä dass nun im Zuge der Corona Undicherheiten die Menschen wieder vermehrt über eine bedingungslose Grundsicherung / Grundeinkommen debattieren.
Ich frage mich immer, wer "die Menschen" sind...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
naddy
Beiträge: 2667
Registriert: Mo 18. Mär 2019, 11:50

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von naddy »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Oct 2020, 16:40)

Wird immer wieder behauptet- ohen es irgendwie belegen zu können
Das haben "intuitive Einschätzungen" wohl grundsätzlich so an sich.
Weil diese "Einsparungen" eben relativ klein sind ...
Auch "intuitiv"?
Lustig, oben schreibst du noch, das der Aufwand für die Bedürftigkeitsprüfung ja angeblich weg fällt...
Schreib' ich zwar nicht, aber schließt Du wohl. Hältst Du den bürokratischen Aufwand für eine schlichte Einkommens- und Vermögensüberprüfung für vergleichbar mit dem aktuell in allen möglichen Transferleistungssystemen betriebenen?
Es wurde mit bestimmten Parametern durchgerechnet. Ein BGE in Höhe von 650 Euro wäre ja finanzierbar- mit den heutigen Mitteln und den daraus resultierenden Konsequenzen...
Gut zu wissen. Ich denke allerdings, eine Studie die alle damit verbundenen Parameter berücksichtigt, würde so um die tausend Seiten umfassen. Mindestens.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

naddy hat geschrieben:(22 Oct 2020, 17:02)

Schreib' ich zwar nicht, aber schließt Du wohl. Hältst Du den bürokratischen Aufwand für eine schlichte Einkommens- und Vermögensüberprüfung für vergleichbar mit dem aktuell in allen möglichen Transferleistungssystemen betriebenen?
Inwiefern wird heute bei ALG II usw. eine "unschlichte" Überprüfung angewendet?

Gut zu wissen. Ich denke allerdings, eine Studie die alle damit verbundenen Parameter berücksichtigt, würde so um die tausend Seiten umfassen. Mindestens.

es ist doch ganz einfach im Hinblick auf die Aufteilung des heute in die Existzenzsicherung differenziert aus Steuermitteln "umverteilte" in 82 Mio gleiche "Häppchen" zu verteilen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

naddy hat geschrieben:(22 Oct 2020, 15:24)

In interessegeleiteten Fake-Berechnungen, wie beispielweise dieser hier, werden solche Faktoren selbstverständlich nicht berücksichtigt und gegengerechnet. Außerdem ist es natürlich Blödsinn, ein mögliches BGE nicht nach oben zu deckeln und ohne "Bedürftigkeitsprüfung" für "82,67 Mio. Einwohner in Deutschland" zu berechnen. Ich wüßte nicht, warum die Familie Quandt ein BGE brauchen sollte, um mal eins der krasseren Beispiele zu wählen. Allerdings besteht auch bei den aktuell bekannten Konzepten pro BGE zweifellos deutlicher Nachbesserungsbedarf.
.
Naja, der Verwaltungsaufwand ist im Vergleich zu den Gesamtausgaben des BGE vernachlässigbar gering. Damit lässt sich kein BGE finanzieren.
Nichtsdestotrotz sieht man, dass der Autor nicht verstanden hat, dass ein BGE nie losgelöst vom Steuersystem gesehen werden kann, da eben ein BGE eben auch steuerliche Regelungen ersetzt, die primär der Existenzsicherung dienen, also z.B. Grundfreibetrag, Kinderfreibetrag, Ehegattensplitting oder Steuerprogression.
Da reicht dann tatsächlich eine Flattax von vielleicht 40%. Und damit lässt sich ein BGE natürlich finanzieren.
Das scheinst du allerdings auch nicht verstanden zu haben, sonst käme nicht der Unsinn, dass Reiche kein BGE bräuchten. Das ist für das Konzept vollkommen irrelevant.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

naddy hat geschrieben:(22 Oct 2020, 17:02)



Schreib' ich zwar nicht, aber schließt Du wohl. Hältst Du den bürokratischen Aufwand für eine schlichte Einkommens- und Vermögensüberprüfung für vergleichbar mit dem aktuell in allen möglichen Transferleistungssystemen betriebenen?

.
Es gibt keine "schlichte" Vermögensüberprüfung. Die Erfassung und vor allem Bewertung des Vermögens aller Bundesbürger wäre das Bürokratiemonster schlechthin.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Karol Karol
Beiträge: 231
Registriert: Di 20. Okt 2020, 00:40
user title: Maserati
Wohnort: Markt Erlbach

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Karol Karol »

BGE ist vergleichbar der Grundversorgung in der DDR. Deshalb war es drüben auch so schön.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Oct 2020, 18:25)

daraus:

" Aktuell läuft eine EBI, die die Kommission auffordert, Vorschläge für bedingungslose Grundeinkommen überall in der EU vorzulegen, um die wirtschaftliche Ungleichheit zwischen den EU-Staaten zu verringern"

Da Deutschland die höchsten Sozialleistungen in der EU hat ( ALG II usw.) , hätte das für D keinerlei "positive" Auswirkung...
Das ist kein schlüssiges Argument!
Wenn die Wirtschaftskraft in anderen EU-Staaten sich wenigstens ein wenig auf das Niveau von Deutschland zubewegt, dann kann dies sehr wohl positive Auswirkungen auch und gerade für Deutschland haben. Die Höhe der bestehenden Sozialleistungen ist für diese Fragestellung hingegen ziemlich irrelevant.
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

Karol Karol hat geschrieben:(23 Oct 2020, 09:58)

BGE ist vergleichbar der Grundversorgung in der DDR. Deshalb war es drüben auch so schön.
Was hat ein Grundeinkommen mit DDR oder Kommunismus zu tun?
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(22 Oct 2020, 19:04)

Es gibt keine "schlichte" Vermögensüberprüfung. Die Erfassung und vor allem Bewertung des Vermögens aller Bundesbürger wäre das Bürokratiemonster schlechthin.
Das ist auch ein Totschlagargument.
Bei den meisten Bundesbürgern ist die grobe Abschätzung ihres Vermögens in einfachen überschaubaren Kategorien durchaus simpel - wenn man das Trivialvermögen mal außen Vor lässt.

Weite Teile des Geldvermögens und Anlagevermögens stehen als Daten heute schon zur Verfügung. Immobilien kann man sehr leicht kategorisieren und vereinfacht in ihrem Wert ausweisen.

Schwierig wird es allenfalls, wenn man 100% Genauigkeit haben will - die jedoch regelmäßig nicht notwendig ist.

Etwas aufwändiger ist vor allem die Bewertung des Vermögens einer kleinen Zahl an Vermögenden mit sehr hohen Vermögenswerten. Diesen aber ist es durchaus zuzumuten, dass diese ihr Vermögen in mehr oder weniger großen Abständen abschätzen lassen müssen - zwischen diesen Abständen kann das Vermögen auch über grobe Formen näherungsweise hochgerechnet werden.

Kleinere Ungenauigkeiten kann man dann auch noch über unregelmäßige Kontrollen mit deutlichen Strafen recht gut in den Griff bekommen.

Alles in allem gilt wie doch so oft:
Wer nicht will sucht Gründe, wer will findet Wege.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52708
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von JJazzGold »

Atue001 hat geschrieben:(26 Oct 2020, 23:02)

Das ist auch ein Totschlagargument.
Bei den meisten Bundesbürgern ist die grobe Abschätzung ihres Vermögens in einfachen überschaubaren Kategorien durchaus simpel - wenn man das Trivialvermögen mal außen Vor lässt.

Weite Teile des Geldvermögens und Anlagevermögens stehen als Daten heute schon zur Verfügung. Immobilien kann man sehr leicht kategorisieren und vereinfacht in ihrem Wert ausweisen.

Schwierig wird es allenfalls, wenn man 100% Genauigkeit haben will - die jedoch regelmäßig nicht notwendig ist.

Etwas aufwändiger ist vor allem die Bewertung des Vermögens einer kleinen Zahl an Vermögenden mit sehr hohen Vermögenswerten. Diesen aber ist es durchaus zuzumuten, dass diese ihr Vermögen in mehr oder weniger großen Abständen abschätzen lassen müssen - zwischen diesen Abständen kann das Vermögen auch über grobe Formen näherungsweise hochgerechnet werden.

Kleinere Ungenauigkeiten kann man dann auch noch über unregelmäßige Kontrollen mit deutlichen Strafen recht gut in den Griff bekommen.

Alles in allem gilt wie doch so oft:
Wer nicht will sucht Gründe, wer will findet Wege.
“Kunst und Krempel“ in jedem bundesdeutschen Haushalt, staatliche Speicher- und Kellerdurchsucher, jahrzehntelange Gerichtsverfahren, ein Heer von Schätzern, einschließlich jährliche Wiederholung. Was für ein exzessiver bürokratischer Aufwand, nur um die Finanzierbarkeit eines BGE, welches angeblich den bürokratischen Aufwand minimiert, zu rechtfertigen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Papaloooo
Beiträge: 4744
Registriert: Sa 8. Jul 2017, 15:11
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Papaloooo »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Oct 2020, 16:41)
Ich frage mich immer, wer "die Menschen" sind...
Allgemein gesagt:

Aussagen wie "die Menschen...", oder wie "man sagt, dass...", oder noch krasser "das Volk fordert" reihen sich doch ein in Slogans wie derzeit: "Wir sind das Volk!"

...und das auch noch bei Dingen, für die nur eine Minderheit ihre Zustimmung gibt.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Oct 2020, 07:36)

“Kunst und Krempel“ in jedem bundesdeutschen Haushalt, staatliche Speicher- und Kellerdurchsucher, jahrzehntelange Gerichtsverfahren, ein Heer von Schätzern, einschließlich jährliche Wiederholung. Was für ein exzessiver bürokratischer Aufwand, nur um die Finanzierbarkeit eines BGE, welches angeblich den bürokratischen Aufwand minimiert, zu rechtfertigen.
Schon die Bewertung von Immobilien ist nicht so trivial, wie es der User glaubhaft machen möchte, dazu kommt noch die Bewertung von Unternehmen um mal die Hauptkategorien zu nennen. Überhaupt ist nicht klar welcher einheitliche Bewertungsansatz denn für das Vermögen angesetzt werden soll. Ist es der Verkehrswert, der Anschaffungswert, der Substanzwert oder was auch immer?
Klar ist lediglich, dass eine Schätzung reicht. Und das wäre dann nach Meinung des Users "gerecht". Wobei wiederum nicht klar ist, was denn die Basis für die Schätzung sein sollte. Womit wir wieder beim Problem des Wertansatzes wären. Vollkommen obskur wird es bei der Vorstellung des Users einer Strafe falls nicht korrekt bewertet werden sollte. Dazu bedarf es natürlich auch eines definierten Wertansatzes und jemanden der beurteilt, warum der nicht passt. Der ist aber immer noch nicht klar.
Alternativ könnte man sich mal vorstellen man würde eine Einkommensteuer oder eine Umsatzsteuer so organisieren, also nicht nach tatsächlichen nachvollziehbaren Größen sondern nach einer Schätzung.
Spätestens dann sollte man erkennen, dass letztendlich so unausgegegorene Gedanken keine wirkliche Diskussion wert sind.
Und die Steuerinzidenz würde da noch gar nicht betrachtet.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(26 Oct 2020, 22:40)

Das ist kein schlüssiges Argument!
t.
Lediglich für dich. Du solltest lernen, dass deine "Meinung" keinesfalls "faktisch" ist.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Oct 2020, 07:36)

“Kunst und Krempel“ in jedem bundesdeutschen Haushalt, staatliche Speicher- und Kellerdurchsucher, jahrzehntelange Gerichtsverfahren, ein Heer von Schätzern, einschließlich jährliche Wiederholung. Was für ein exzessiver bürokratischer Aufwand, nur um die Finanzierbarkeit eines BGE, welches angeblich den bürokratischen Aufwand minimiert, zu rechtfertigen.

Es wird kein BGE geben. Egal wie laut die "Forderer" auch krakelen.

Aus dem einfavcen Grund, weil es dafür keinerlei politische Mehrheiten gibt
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(27 Oct 2020, 09:40)

Aus dem einfavcen Grund, weil es dafür keinerlei politische Mehrheiten gibt
Und politische Mehrheiten sind auf alle Ewigkeit zementiert? 1980 hätte es auch niemand für möglich gehalten, dass Homosexuelle heiraten dürfen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Oct 2020, 09:55)

Und politische Mehrheiten sind auf alle Ewigkeit zementiert? n.
Beim THema BGE als "Ersatz" unserer heutigen , tatsächlich sozialen Sicherrungssysteme wird das so sein.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Karol Karol
Beiträge: 231
Registriert: Di 20. Okt 2020, 00:40
user title: Maserati
Wohnort: Markt Erlbach

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Karol Karol »

Will man für die unzähligen, in der Regel dauerhaft unkündbaren Staatsdiener, deren Jobs dann wegfallen, Schlafplätze auf dem Mars schaffen? Diese Menschen haben auch dann die gleichen Versorgungsansprüche mit Beförderungsansprüchen, wenn man ihnen den bisherigen Dienstposten unter dem Arsch wegzieht. Eingespart wird beim BGE kein Cent.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52708
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von JJazzGold »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(27 Oct 2020, 08:54)

Schon die Bewertung von Immobilien ist nicht so trivial, wie es der User glaubhaft machen möchte, dazu kommt noch die Bewertung von Unternehmen um mal die Hauptkategorien zu nennen. Überhaupt ist nicht klar welcher einheitliche Bewertungsansatz denn für das Vermögen angesetzt werden soll. Ist es der Verkehrswert, der Anschaffungswert, der Substanzwert oder was auch immer?
Klar ist lediglich, dass eine Schätzung reicht. Und das wäre dann nach Meinung des Users "gerecht". Wobei wiederum nicht klar ist, was denn die Basis für die Schätzung sein sollte. Womit wir wieder beim Problem des Wertansatzes wären. Vollkommen obskur wird es bei der Vorstellung des Users einer Strafe falls nicht korrekt bewertet werden sollte. Dazu bedarf es natürlich auch eines definierten Wertansatzes und jemanden der beurteilt, warum der nicht passt. Der ist aber immer noch nicht klar.
Alternativ könnte man sich mal vorstellen man würde eine Einkommensteuer oder eine Umsatzsteuer so organisieren, also nicht nach tatsächlichen nachvollziehbaren Größen sondern nach einer Schätzung.
Spätestens dann sollte man erkennen, dass letztendlich so unausgegegorene Gedanken keine wirkliche Diskussion wert sind.
Und die Steuerinzidenz würde da noch gar nicht betrachtet.
Eben, weshalb die propagierte Vermögenssteuer, in welchem Zusammenhang auch immer, überhaupt nicht umsetzbar ist. Ein ebensolches Luftschloss, wie das BGE.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(27 Oct 2020, 10:02)

Beim THema BGE als "Ersatz" unserer heutigen , tatsächlich sozialen Sicherrungssysteme wird das so sein.
Reine Spekulation.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Oct 2020, 12:04)

Reine Spekulation.

mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit.

Eine Abkehr von der heutigen bedarfsgerechten zur "Einheits-Existenzsicherung" wäre steinig und mit Widerstand der Sozialverbände verbunden
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Libertarian
Beiträge: 10
Registriert: Mi 28. Okt 2020, 21:20

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Libertarian »

Odin1506 hat geschrieben:(06 Feb 2015, 12:54)

Was ist denn das für ein Schwachsinn?
Kommunismus = Gleichheit
real existierender Sozialismus = Arbeitspflicht

Mach erstmal deine Hausaufgaben über die politischen Gesellschaftsformen.
Der Kommunismus ist die Unterdrückung individueller Freiheitsrechte zu einem angeblichen Wohl der Gemeinschaft. Er führt oder besser Verkörpert die soziale Unfreiheit.

Der Sozialismus ist das wirtschaftliche Pendant. Er setzt die Abschaffung von individuellen Rechten voraus und konzentriert die Macht im Staat. Es ist die ineffizienteste Form der Ressourcenallokation, macht alle gleich arm, bis auf die politische Elite natürlich.

Beide Organisationsformen sind die größten Totenbringer der Geschichte. Vom nationalen Sozialismus bis zum internationalen Sozialismus der UdSSR. Mao, Simbabwe, Venezuela. Der Sozialismus ist taucht immer wieder auf, und wo er das tut, endet es im Unrecht oder Genozid.
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

Libertarian hat geschrieben:(30 Oct 2020, 18:31)

Der Kommunismus ist die Unterdrückung individueller Freiheitsrechte zu einem angeblichen Wohl der Gemeinschaft. Er führt oder besser Verkörpert die soziale Unfreiheit.

Der Sozialismus ist das wirtschaftliche Pendant. Er setzt die Abschaffung von individuellen Rechten voraus und konzentriert die Macht im Staat. Es ist die ineffizienteste Form der Ressourcenallokation, macht alle gleich arm, bis auf die politische Elite natürlich.

Beide Organisationsformen sind die größten Totenbringer der Geschichte. Vom nationalen Sozialismus bis zum internationalen Sozialismus der UdSSR. Mao, Simbabwe, Venezuela. Der Sozialismus ist taucht immer wieder auf, und wo er das tut, endet es im Unrecht oder Genozid.
Hat jetzt was konkret mit einem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun? Das es im DDR Sozialismus in der UDSSR usw ein BGE gab wäre mir neu oder habe ich da was in Geschichte verpasst. :?: :s
lili
Beiträge: 9110
Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Meruem hat geschrieben:(09 Nov 2020, 15:01)

Hat jetzt was konkret mit einem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun? Das es im DDR Sozialismus in der UDSSR usw ein BGE gab wäre mir neu oder habe ich da was in Geschichte verpasst. :?: :s
Nein hast du nicht. Dort gab es Arbeitszwang bzw. das Recht auf Arbeit. Ich verstehe den Vergleich auch immer nicht und es ist eher das Gegenteil.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(09 Nov 2020, 16:05)

Nein hast du nicht. Dort gab es Arbeitszwang bzw. das Recht auf Arbeit. Ich verstehe den Vergleich auch immer nicht und es ist eher das Gegenteil.

Der Vergleich dient zum Klarstellen, wie gut es den Menschen in unserer Sozialen Marktwirtschaft mit unserer FDGO im Vergleich zu den ideologischen Diktaturen geht.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
lili
Beiträge: 9110
Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Nov 2020, 16:18)

Der Vergleich dient zum Klarstellen, wie gut es den Menschen in unserer Sozialen Marktwirtschaft mit unserer FDGO im Vergleich zu den ideologischen Diktaturen geht.
Ja aber dennoch hinkt der Vergleich. Da ich ja keine Diktatur ala DDR oder Sowjetunion will. Das wollen auch die Befürworter nicht. Ich will ja eher das Gegenteil.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(09 Nov 2020, 16:20)

Ja aber dennoch hinkt der Vergleich. Da ich ja keine Diktatur ala DDR oder Sowjetunion will. Das wollen auch die Befürworter nicht. Ich will ja eher das Gegenteil.
Das Gegenteil einer Diktatur haben wir ja.

FDGO in einer sozialen Marktwirtschaft
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
lili
Beiträge: 9110
Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Nov 2020, 16:22)

Das Gegenteil einer Diktatur haben wir ja.

FDGO in einer sozialen Marktwirtschaft

Ich habe ja nicht behauptet, das die soziale Marktwirtschaft eine Diktatur ist. Mir geht es darum, dass ich und andere Befürworter nichts von Diktatur halten und dennoch diese Unterstellung kommt.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
NicMan
Vorstand
Beiträge: 5922
Registriert: Fr 23. Sep 2016, 12:27
user title: Statistiker und Epistemologe

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von NicMan »

Guten Abend ihr lieben,

die letzten sechs Beiträge sind aufgrund von themenfremdem Bezug in die Ablage verschoben worden. Ich gehe davon aus, dass den betreffenden Usern klar ist, wovon ich hier spreche. Nun geht es bitte schnurstracks zurück zum Thema.

Vielen Dank

- Mod
"In God we trust, all others bring data." –William Edwards Deming (1900-1993)
ltzsad
Beiträge: 40
Registriert: Mo 9. Nov 2020, 02:47

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von ltzsad »

lili hat geschrieben:(09 Nov 2020, 16:20)

Ja aber dennoch hinkt der Vergleich. Da ich ja keine Diktatur ala DDR oder Sowjetunion will. Das wollen auch die Befürworter nicht. Ich will ja eher das Gegenteil.
Tun, was man will und Nichtmachen, was man nicht will sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Benutzeravatar
NMA
Beiträge: 11636
Registriert: Mo 24. Mai 2010, 15:40
user title: Europa-Idealist
Wohnort: Franken

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von NMA »

Hätte ein BGE als konsequente Alternative zum Sozialstaat nicht erhebliche soziale Härten der Lockdowns abgefedert? Natürlich fallen erschreckend viele Einnahmen weg, aber wenigstens müssten Solo-Selbstständige nicht ihre Möbel verkaufen, da sie mangels Betriebskosten durchs Raster fallen und keine Hilfen bekommen.
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/

Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 09:10)

Hätte ein BGE als konsequente Alternative zum Sozialstaat nicht erhebliche soziale Härten der Lockdowns abgefedert? Natürlich fallen erschreckend viele Einnahmen weg, aber wenigstens müssten Solo-Selbstständige nicht ihre Möbel verkaufen, da sie mangels Betriebskosten durchs Raster fallen und keine Hilfen bekommen.

Inwiefern hätt ein BGE in Höhe von 650 Euro obiges "abgefedert"? Wenn es ein BGE in dieser Höhe als Alternative zu ALG II geben würde?
Warum müssen Solo-Selbständige ihre Möbel verkaufen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 09:10)

Hätte ein BGE als konsequente Alternative zum Sozialstaat nicht erhebliche soziale Härten der Lockdowns abgefedert? .
Die meisten sozialen Härten dürfte das Kurzarbeitergeld abfedern.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
NMA
Beiträge: 11636
Registriert: Mo 24. Mai 2010, 15:40
user title: Europa-Idealist
Wohnort: Franken

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von NMA »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:09)

Inwiefern hätt ein BGE in Höhe von 650 Euro obiges "abgefedert"? Wenn es ein BGE in dieser Höhe als Alternative zu ALG II geben würde?
Warum müssen Solo-Selbständige ihre Möbel verkaufen?

Ich kenne solche Fälle. Leute, die zwar keine Betriebskosten haben, weil Sie für Ihre Dienstleistung nicht mehr als einen Laptop brauchen, aber 0 Einkommen und dann im 2. Monat nicht wissen, wie sie Miete und Nudeln bezahlen sollen. Freiberufler wie Übersetzer, Fotografen, Mediendesigner, Texter, Lektoren ... das sind nicht wenige.


Wie kommst du auf 650 €? Erstens ist das besser als nichts, zweitens sind doch auch andere Beträge diskutabel.
Zuletzt geändert von NMA am Di 10. Nov 2020, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/

Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
Benutzeravatar
NMA
Beiträge: 11636
Registriert: Mo 24. Mai 2010, 15:40
user title: Europa-Idealist
Wohnort: Franken

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von NMA »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:13)

Die meisten sozialen Härten dürfte das Kurzarbeitergeld abfedern.

Mir geht es um Freiberufler, Solo-Selbstständige. Kurzarbeitergeld habe ich auch bekommen.
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/

Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:15)

Ich kenne solche Fälle. Leute, die zwar keine Betriebskosten haben, weil Sie für Ihre Dienstleistung nicht mehr als einen Laptop brauchen, aber 0 Einkommen und dann im 2. Monat nicht wissen, wie sie Miete und Nudeln bezahlen sollen.

Dann müssen Sie ALG I beantragen- wie alle anderen auch.
Freiberufler wie Übersetzer, Fotografen, Mediendesigner, Texter, Lektoren ... das sind nicht wenige.
Haben alle Anspruch auf ALG II gemäß den gesetzlichen Regelungen
Wie kommst du auf 650 €?
Das ergibt sich als Durchschnitt der heutigen Existenzsicherungsleistungen
zweitens sind doch auch andere Beträge diskutabel.
Nicht für die, die dieses zahlen sollen.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:16)

Mir geht es um Freiberufler, Solo-Selbstständige. Kurzarbeitergeld habe ich auch bekommen.
Ach so. Ein BGE sollte es also nur für Freiberufler und Soloselbständige geben. Abhängig Beschäftigte sollen Kurzarbeitergeld bekommen. Verstehe ich das richtig?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:16)

Mir geht es um Freiberufler, Solo-Selbstständige. Kurzarbeitergeld habe ich auch bekommen.
Auch dort ga & gibt es Überbrückungshilfen bzw. werden neue kommen:

https://www.cicero.de/wirtschaft/selbst ... rsicherung
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
NMA
Beiträge: 11636
Registriert: Mo 24. Mai 2010, 15:40
user title: Europa-Idealist
Wohnort: Franken

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von NMA »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:25)

Ach so. Ein BGE sollte es also nur für Freiberufler und Soloselbständige geben. Abhängig Beschäftigte sollen Kurzarbeitergeld bekommen. Verstehe ich das richtig?

Nein, keineswegs.

Das BGE muss für alle sein. Egal, ob Vermögensberater oder Pantomime-Künstler im Park.

Das ist ja gerade das Interessante. Den Sozialstaat komplett abschaffen, stattdessen jedem einen Grundstock gegen, auf dem er dann beruflich aufbauen kann, was er will.
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/

Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
Benutzeravatar
NMA
Beiträge: 11636
Registriert: Mo 24. Mai 2010, 15:40
user title: Europa-Idealist
Wohnort: Franken

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von NMA »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:25)

Dann müssen Sie ALG I beantragen- wie alle anderen auch.

Haben alle Anspruch auf ALG II gemäß den gesetzlichen Regelungen

Das ergibt sich als Durchschnitt der heutigen Existenzsicherungsleistungen

Nicht für die, die dieses zahlen sollen.


Das muss alles dramatisch simplifiziert werden. Nehmen wir mal ein knappes BGE von 650 € an. Eine von Bierdeckel-Steuern finanzierte Volkswirtschaft, die den Sozialstaat völlig abschafft*, sollte das hinbekommen. Man muss nur radikal genug denken. Man könnte natürlich ab irgendeinem sehr hohen Einkommen das BGE streichen, wenn es nicht anders geht, was aber wohl kaum ins Gewicht fallen würde.


* Das Rentensystem könnte sich in Gestalt einer deutlichen Erhöhung des BGE erhalten.
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/

Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:29)

Nein, keineswegs.

Das BGE muss für alle sein. Egal, ob Vermögensberater oder Pantomime-Künstler im Park.

.
D.h. diejenigen die heute Kurzarbeitergeld hätten also mit einem BGE weniger - im Falle von 100% Kurzarbeit dann auch nur noch das Existenzminimum.
Und das würde dann die "schlimmsten" sozialen Härten besser abfedern als unser jetziges Sozialsystem?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:34)

Das muss alles dramatisch simplifiziert werden. Nehmen wir mal ein knappes BGE von 650 € an. Eine von Bierdeckel-Steuern finanzierte Volkswirtschaft, die den Sozialstaat völlig abschafft*, sollte das hinbekommen. Man muss nur radikal genug denken. Man könnte natürlich ab irgendeinem sehr hohen Einkommen das BGE streichen, wenn es nicht anders geht, was aber wohl kaum ins Gewicht fallen würde.


* Das Rentensystem könnte sich in Gestalt einer deutlichen Erhöhung des BGE erhalten.
D.h. als Rentner bekommt man BGE und Rente.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:34)
Das muss alles dramatisch simplifiziert werden. Nehmen wir mal ein knappes BGE von 650 € an. Eine von Bierdeckel-Steuern finanzierte Volkswirtschaft, die den Sozialstaat völlig abschafft*, sollte das hinbekommen.
Also Bei den Sozialleistungen statt nach Bedürftigkeit dann "Gleichmacherei"...
Bei der Bierdeckelsteuer fallen dann primär ja die Leistungen für die "Mittelschicht" weg- die freut sich bestimmt
Man muss nur radikal genug denken. Man könnte natürlich ab irgendeinem sehr hohen Einkommen das BGE streichen,
Dann wäre es kein BGE mehr
* Das Rentensystem könnte sich in Gestalt einer deutlichen Erhöhung des BGE erhalten.
Rente bekommt man für bezahlte Beiträge
Du scheinst von Sozialismus und Einheitsrente zu träumen. :dead:
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:29)

Das ist ja gerade das Interessante. Den Sozialstaat komplett abschaffen, stattdessen jedem einen Grundstock gegen, auf dem er dann beruflich aufbauen kann, was er will.
Also statt zielgerechteter Leistung nach Bedürftigkeit dann "Gleichmacherei"

Was daran ist sozial?

Worauf genau bauen die Beziher von Sozialhilfe ( = Arbeitsunfähig) bitte "beruflich auf"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:49)

Also statt zielgerechteter Leistung nach Bedürftigkeit dann "Gleichmacherei"

Was daran ist sozial?

Worauf genau bauen die Beziher von Sozialhilfe ( = Arbeitsunfähig) bitte "beruflich auf"?
Wir haben keine zielgerichteten Leistungen nach Bedürftigkeit.
Tatsächlich wird schon die Messung der Bedürftigkeit je nach Lebenssituation deutlich unterschiedlich interpretiert. Insofern ist der Begriff "Statt" irreführend.
Bei konsequenter Anwendung des Bedürftigkeitsprinzips bräuchte es weite Teile der Sozialversicherungen nicht in der heutigen Form, weil man beispielsweise zur Finanzierung von Krankheit erst mal das eigene Vermögen einsetzen könnte, bevor man auf gemeinschaftliche Finanzierungsarten zurückgreift. Es gibt gute Gründe dafür, dass dies nicht so organisiert ist - und sehr ähnliche Gründe sprechen auch dafür, das Bedürftigkeitsprinzip für die Grundbedürfnisse deutlich in Frage zu stellen.
Stoner

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Stoner »

NMA hat geschrieben:(10 Nov 2020, 10:34)

Man könnte natürlich ab irgendeinem sehr hohen Einkommen das BGE streichen, wenn es nicht anders geht, was aber wohl kaum ins Gewicht fallen würde.
Dann wäre es kein BGE mehr, weil nicht mehr bedingungslos.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(19 Nov 2020, 00:09)

Wir haben keine zielgerichteten Leistungen nach Bedürftigkeit.
Doch, haben wir
Tatsächlich wird schon die Messung der Bedürftigkeit je nach Lebenssituation deutlich unterschiedlich interpretiert. Insofern ist der Begriff "Statt" irreführend.
Nein , ist es nicht. Logischerweise sind die "Regelsätze" einheitlich
Bei konsequenter Anwendung des Bedürftigkeitsprinzips bräuchte es weite Teile der Sozialversicherungen nicht in der heutigen Form, weil man beispielsweise zur Finanzierung von Krankheit erst mal das eigene Vermögen einsetzen könnte, bevor man auf gemeinschaftliche Finanzierungsarten zurückgreift.
Ist natürlich wieder Unsinn, weil du hier den Sinn von Versicherung in Frage stellst. Da spielt das Vermögen keine Rolle
Es gibt gute Gründe dafür, dass dies nicht so organisiert ist - und sehr ähnliche Gründe sprechen auch dafür, das Bedürftigkeitsprinzip für die Grundbedürfnisse deutlich in Frage zu stellen.
Nein, da spricht gar nichts dafür.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Antworten