Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

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Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 103
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Kamikaze
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Oct 2020, 14:42)

Der Müll von heute ist der Rohstoff von morgen. In Zukunft kann man dann wenigstens noch ein bisschen Kernrohstoffe exportieren, um die dann schmale Bundeskasse aufzupäppeln.
Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.
Wir müssen ja sogar für tatsächliche Rohstoffe aus Müll, die wir exportieren (z.B. Plastik) noch Geld hinterher werfen, damit das abgenommen wird.
Wie wahrscheinlich ist es da, dass hochgiftiger Müll verkauft werden kann? (Immerhin soll es ja auch nicht von Terroristen für den Bau schmutziger Bomben verwendet werden... - da dürften die Potentiellen Abnehmer eher extrem dünn gesäht sein.)

Teeernte hat geschrieben:(15 Oct 2020, 14:29)

Laut dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) gibt es in Deutschland weitere "Zwischenlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung", u. a. zentrale Zwischenlager, Zwischenlager der kerntechnischen Industrie, sowie Zwischenlager in Forschungseinrichtungen und Landessammelstellen

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/ ... lle_bf.pdf
Das sind leider nur Zwischenlager. Wo soll das Zeug hin, wenn die vielen AKW-Standorte, die darunter sind zurückgebaut werden?
Zuletzt geändert von Kamikaze am Do 15. Okt 2020, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Warten wir es ab.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(15 Oct 2020, 15:34)

Das sind leider nur Zwischenlager. Wo soll das Zeug hin, wenn die vielen AKW-Standorte, die darunter sind zurückgebaut werden?
Wo bleibt das KAbel in der Erde wenn die ZEIT rum ist ?

Wo bleibt das CO2 wenn es rausgeblasen ist ? - ich hab ja gehört - das ist schlimmer als Kernstrahlung.....es soll globale Erderwärmung sein...ja WIRKLICH .. :D :D :D

Was ist - wenn der Ketchup aus der Tube ist ? - tja - den bekommst Du nicht wieder rein.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(15 Oct 2020, 14:23)

Schacht Konrad:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schacht_Konrad

Das dauert also noch, bis dort wirklich etwas eingelagert werden kann.


Morsleben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Endlager_Morsleben

Aus die Maus - dort wird seit 1998 nichts mehr eingelagert.


Also kann man zusammenfassen: Ab 2027 kann man vielleicht (!) schwach radioaktiven (!) Müll einlagern.
Dann sind ja alle Probleme gelöst. :thumbup:
Oder war da eventuell noch mehr? :?
Was heißt hier vielleicht? Die Genehmigungen liegen vor.

Und was die abgebrannten Brennelemente betrifft, hier nochmals die ignorierten Fragen:
- Was können die FInnen was wir nicht können?
- Einmal angenommen es gäbe tatsächlich kein Endlager. Was hilft denn der Ausstieg? Mit dem Ausstieg führt an der Endlagerung kein Weg vorbei. Ohne gäbe es Alternativen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Naja, bei einem Ausstieg wird es zumindest nicht mehr strahlender "Abfall" und das Endlager (was ich immer noch für Blödsinn halte) kann kleiner angelegt werden.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ebiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Oct 2020, 21:32)

Naja, bei einem Ausstieg wird es zumindest nicht mehr strahlender "Abfall" und das Endlager (was ich immer noch für Blödsinn halte) kann kleiner angelegt werden.
Das macht so gut wie keinen Unterschied, den meisten Platz brauchen Abfälle die so oder so anfallen
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich würde das Zeug ja überhaupt nicht verbuddeln, sondern daran forschen, wie man es weiter als Rohstoff nutzen kann. Entsprechende Ansätze gibt es ja schon und so ein Castor hält ja ein paar Jährchen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ebiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Oct 2020, 08:14)

Ich würde das Zeug ja überhaupt nicht verbuddeln, sondern daran forschen, wie man es weiter als Rohstoff nutzen kann. Entsprechende Ansätze gibt es ja schon und so ein Castor hält ja ein paar Jährchen.
Es gibt nicht nur Ansätze, voll funktionsfähige Kraftwerke laufen schon im Regelbetrieb und verbrennen z.B. Material aus der atomaren Abrüstung.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Ebiker hat geschrieben:(16 Oct 2020, 11:01)

Es gibt nicht nur Ansätze, voll funktionsfähige Kraftwerke laufen schon im Regelbetrieb und verbrennen z.B. Material aus der atomaren Abrüstung.
Wo laufen diese Kraftwerke und was genau wird dort verbrannt?
Wäre doch super, wenn man den ganzen Atommüll (also im Prinzip die ganzen alten AKW) ertragreich in Energie "verbrennen" kann. Oder bleibt da eventuell auch noch radioaktiver Müll übrig, wenn das alles "verbrannt" ist? :?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ebiker »

https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... -leistung/

Und der Abfall strahlt nur noch ein paar 100 Jahre. Apropos schneller Brüter, da war doch was ...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Ebiker hat geschrieben:(16 Oct 2020, 11:09)

https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... -leistung/

Und der Abfall strahlt nur noch ein paar 100 Jahre. Apropos schneller Brüter, da war doch was ...
Joa... Wo haben wir denn ausreichend reines Plutonium, um so ein Teil betreiben zu können?
Der Abfall wird übrigens (wie auch der restliche Atommüll) noch extrem lange weiter strahlen. Einzig: Die Strahlendosisleistung nimmt schneller ab, weil die HALBWERTSZEIT geringer ist.
Müll wird in dem russischen Reaktor übrigens nicht verbrannt, sondern hochreines Plutonium aus Nuklearwaffen, und auch das nur Anteilig.
Also leider auch keine Lösung für das Müllproblem. Allerdings würde dabei wieder eine Menge atomaren Abfalls anfallen, schon allein durch das kontaminierte Baumaterial und die ausgebrannten Brennelemente. Im Gegenteil würde so ein Reaktor also das Müllproblem der Atomkraft nicht lösen, sondern weiter dazu beitragen.
In Russland mag das (noch) nicht stören, weil man da einfach auf die Lagerung des atomaren Abfalls scheißt und sowohl U-Boote als auch alte Kraftwerke einfach verfallen lässt. Dass daran tausende Leute jedes Jahr krepieren ist dem lieben Herrn Putin egal. Glücklicherweise haben wir keine Gulags - da müsste man sich eben auch mit den Langzeitfolgen beschäftigen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(15 Oct 2020, 11:10) Warum ist dann das Thema Endlager ein so großes?
Kann es sein, dass Sie da einige wichtige Fakten übersehen haben? (z.B: dass es nicht nur um den ausgebrannten Brennstoff geht, sondern vielfältige Materialien bis hin zu Rohren und Reaktorgehäusen; dass diese Abfälle durch die Bank als hochgefährlich eingestuft werden oder sogar wenn es 'zig Meter tief vergraben wird niemand das Zeug in seiner Nähe haben will; oder die enormen Handhabungskosten?)
Die schwach radioaktiven Abfälle sind etwa die 10 fache Menge - wenngleich weniger als ein Tausendstel der Radioaktivität. Na und? Dann wären es eben nicht weniger als vier Meter auf einem Fußballfeld, sondern vielleicht 40 Meter - immer noch nicht mehr als eine Turnhalle.
So norddeutsch kann man doch gar nicht sein, dass man allen Ernstes sagt:“Diese riesige Turnhalle passt ja gar nicht in diesen mickrigen Berg“ - zumal es bei richtigen Bergen meist ähnlich zugeht wie bei Eisbergen: Das Sichtbare ist nur die Spitze.
Und auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Selbst wenn es ein wissenschaftlich-technisch ungelöstes Problem gäbe, der Ausstieg würde es auch nicht lösen.
Kamikaze hat geschrieben:(15 Oct 2020, 11:10)
Dass Kohle ebenso dringend abgeschaltet werden muss halte ich für unstrittig. Auch dafür gibt es ja glücklicherweise inzwischen einen "Fahrplan".
Toller Fahrplan, noch 18 Jahre hinauszögern was wir jetzt schon hätten haben können und immervnoch kein Ende von Öl und Gas absehbar.
Kamikaze hat geschrieben:(15 Oct 2020, 11:10)
Gas ist da nebenbei nicht nennenswert besser
Das ist nun auch Quatsch. Gas hat pro Kilowattstunde nur einen Bruchteil der Emissionen. Hätten die tollen Energiewendler wenigstens Gas statt Dutzende Kohlekraftwerke gebaut, wären wir schon viel weiter. Aber die deutsche Energiepolitik hat sich offenbar in den Kopf gesetzt, alle Nachteile aller Optionen zu vereinen.
Kamikaze hat geschrieben:(15 Oct 2020, 11:10)
- allerdings sind diese Kraftwerke zumindest schneller regelbar, was besser zu den EE passt. Schnell regelbare AKW, wären dafür natürlich mindestens ebenso geeignet, wenn da nicht das Abfall-Problem wäre.
Kernkraftwerke können problemlos im Lastfolgebetrieb laufen. Anderslautende Behauptungen werden durch die Wiederholung nicht wahrer.
Außerdem soll doch das Ziel 100% erneuerbar sein, oder? Dann müssen die EE doch so oder so das Speicherproblem lösen, anstatt bis in alle Ewigkeit auf konventionelle Reserven zu setzen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(20 Oct 2020, 07:39)
Hätten die tollen Energiewendler wenigstens Gas statt Dutzende Kohlekraftwerke gebaut
Welche "Energiewendler" haben denn Kohlekraftwerke gebaut?
Die mir bekannten "Energiewendler" sind allesamt eher Solar-Anhänger, als Kohlebefürworter... :?
Kernkraftwerke können problemlos im Lastfolgebetrieb laufen. Anderslautende Behauptungen werden durch die Wiederholung nicht wahrer.
Auch Ihre Behauptung wird nicht wahrer durch Wiederholung:
Für den Zyklus Nennlast-Nulllast-heiß-Nennlast (100-0-100) wird 400-mal als maximal zulässig angegeben. Bei einer Lebensdauer des Kraftwerks von 40 Jahren entspräche dies 10 dieser Vorgänge pro Jahr.
https://www.tab-beim-bundestag.de/de/pd ... -hp021.pdf
Spitze!
Zwar ist es richtig, dass Kernkraftwerke grundsätzlich regelbar sind, allerdings wird das zum Einen kaum gemacht und zum Anderen geht das offenbar auch nur begrenzt oft.
Dahingehend scheint sich auch in den letzten 30 Jahren kaum was geändert zu haben. KKW wurden halt immer als "Grundlastkraftwerke" betrieben. Also platt ausgedrückt hochfahren, maximal lange mit Vollast laufen lassen.
Außerdem soll doch das Ziel 100% erneuerbar sein, oder? Dann müssen die EE doch so oder so das Speicherproblem lösen, anstatt bis in alle Ewigkeit auf konventionelle Reserven zu setzen.
Da sind wir uns einig. Ich sehe hier eine Dezentralisierung des Netzes, möglichst Verbrauchsnahe Energieerzeugung und -Speicherung als das Mittel der Wahl. Das Netz kann dann Schieflagen ausgleichen, aber nicht mehr jedes Watt muss vor sonst wo her zum Verbraucher gebracht werden. Dadurch könnte man mit dünneren Leitungsquerschnitten (Bestandsleitungen) arbeiten, da Lastspitzen durch nahegelegene (eigene) Speicher abgefangen würden.
Leider sind Batteriespeicher aktuell noch sehr teuer und die Bundesregierung will lieber den ohnehin noch knappen Strom aus EE lieber mit immensen Verlusten in Wasserstoff wandeln, als für nennenswerte Speicherkapazitäten in der Fläche zu sorgen.
Wir werden noch sehen, wo das hin führt.
Ich bin der Meinung: je autarker die Verbraucher sind, um so leichter wäre die Energiewende zu stemmen. Allerdings sehen da natürlich etliche "große Player" ihre Felle davon schwimmen, deshalb wird da viel unternommen, das so gut als möglich aus zu bremsen und die zentralistische Struktur des Stromnetzes aufrecht und die Verbraucher brav und abhängig an der Nadel bzw. Leitung zu behalten.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Im schwäbischen Atomraftwerk Gundremmingen ist vermutlich erneut ein Brennelement defekt. Wie der Energiekonzern RWE am Mittwoch berichtete, habe es bei der Betriebsüberwachung des Reaktorkerns Hinweise auf solch einen Defekt gegeben. Deswegen werde das Atomkraftwerk am 30. Oktober außerplanmäßig heruntergefahren.
https://www.heise.de/news/Atomkraftwerk ... 34501.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(20 Oct 2020, 14:01)

Welche "Energiewendler" haben denn Kohlekraftwerke gebaut?
Die mir bekannten "Energiewendler" sind allesamt eher Solar-Anhänger, als Kohlebefürworter... :?


Auch Ihre Behauptung wird nicht wahrer durch Wiederholung:

https://www.tab-beim-bundestag.de/de/pd ... -hp021.pdf
Spitze!
Zwar ist es richtig, dass Kernkraftwerke grundsätzlich regelbar sind, allerdings wird das zum Einen kaum gemacht und zum Anderen geht das offenbar auch nur begrenzt oft.
Dahingehend scheint sich auch in den letzten 30 Jahren kaum was geändert zu haben. KKW wurden halt immer als "Grundlastkraftwerke" betrieben. Also platt ausgedrückt hochfahren, maximal lange mit Vollast laufen lassen.
Da hast du was missverstanden:
Ein Kraftwerk, das innerhalb weniger Minuten anspringt, weil der Bedarf gerade außergewöhnlich hoch ist, nennt man Spitzenlastkraftwerk. Wen man NUR für solche Zwecke die fossilen Energieträger benötigen würde UND auch Heizung und Mobilität nicht mehr über fossile Energieträger macht, würde ich anerkennen dass ein Atomausstieg nicht blöd ist. Darüber reden wir in 20-30 Jahren weiter.
Unter Lastfolgebetrieb versteht man , dass ein Kraftwerk zwischen der Mindestlast von - je nach Typ - 20-50% bis zur Vollast hin und herfährt. Und das können auch alle deutschen Kernkraftwerke, und zwar unbegrenzt oft. Wenn nämlich ein Reaktor nicht komplett hoch- oder runtergefahren wird, sondern nur die Leistung justiert wird, bedeutet das nur für ganz wenige Bauteile überhaupt eine nennenswerte Belastung, etwa den Speisewasserstutzen des Siedewasserreaktors oder die Surge Line des Druckwasserreaktors. Für die meisten Komponenten ist es egal: Ein Primärkreislauf hat etwa den gleichen Druck und die gleiche Temperatur mit neidriger und hoher Last, es fleißt nur mehr Wasser bzw. Dampf durch.
Kamikaze hat geschrieben:(20 Oct 2020, 14:01)
Da sind wir uns einig. Ich sehe hier eine Dezentralisierung des Netzes, möglichst Verbrauchsnahe Energieerzeugung und -Speicherung als das Mittel der Wahl. Das Netz kann dann Schieflagen ausgleichen, aber nicht mehr jedes Watt muss vor sonst wo her zum Verbraucher gebracht werden. Dadurch könnte man mit dünneren Leitungsquerschnitten (Bestandsleitungen) arbeiten, da Lastspitzen durch nahegelegene (eigene) Speicher abgefangen würden.
Leider sind Batteriespeicher aktuell noch sehr teuer und die Bundesregierung will lieber den ohnehin noch knappen Strom aus EE lieber mit immensen Verlusten in Wasserstoff wandeln, als für nennenswerte Speicherkapazitäten in der Fläche zu sorgen.
Wir werden noch sehen, wo das hin führt.
Ich bin der Meinung: je autarker die Verbraucher sind, um so leichter wäre die Energiewende zu stemmen. Allerdings sehen da natürlich etliche "große Player" ihre Felle davon schwimmen, deshalb wird da viel unternommen, das so gut als möglich aus zu bremsen und die zentralistische Struktur des Stromnetzes aufrecht und die Verbraucher brav und abhängig an der Nadel bzw. Leitung zu behalten.
Nein, um die Energiewende zu stemmen brauchen wir alles: Mehr lokale Speicher um kurzzeitige Schwankungen UND Langstreckentrassen UND Großanlagen zur Herstellung von E-Fuels zur Langzeitspeicherung und für Luftfahrt und ggf. Kraftfahrzeuge. Dafür brauchen wir ein Konzept zur Organisation und zur Finanzierung, keinen erhobenen moralischen Zeigefinger.
Da haben wir wieder das Problem: Es ist eine Schlagzeile wert, wenn mal ausnahmsweise NICHT die volle Nennleistung der Kernkraft zur Verfügung steht, Bei den Erneuerbaren gibt es Schlagzeilen, wenn mal wegen optimaleM Wetter ganze Gigawatt an installierter Nennleistung tatsächlich eingespeist werden können. Wer mit so handverlesen-selektiven Maßstäben den Erfolg misst, kann sich die eigene Ideologie schönreden, aber nicht tatsächlich ein Problem lösen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(01 Nov 2020, 22:02)
Unter Lastfolgebetrieb versteht man , dass ein Kraftwerk zwischen der Mindestlast von - je nach Typ - 20-50% bis zur Vollast hin und herfährt. Und das können auch alle deutschen Kernkraftwerke, und zwar unbegrenzt oft.
Das sehen die Experten leider anders:
Der Zyklus 100-40-100 darf nur 12.000-mal durchfahren werden. Für den Zyklus Nennlast-Nulllast-heiß-Nennlast (100-0-100) wird 400-mal als maximal zulässig angegeben.
https://www.tab-beim-bundestag.de/de/pd ... -hp021.pdf (Seite 10)
Nein, um die Energiewende zu stemmen brauchen wir alles: Mehr lokale Speicher um kurzzeitige Schwankungen UND Langstreckentrassen UND Großanlagen zur Herstellung von E-Fuels zur Langzeitspeicherung und für Luftfahrt und ggf. Kraftfahrzeuge. Dafür brauchen wir ein Konzept zur Organisation und zur Finanzierung,
Wenn wir das alles bedarfsgerecht realisiert bekommen können bin ich da voll bei Ihnen.
Ich sehe da aber (dank überbordender Bürokratie) "leichte" Defizite.
Da haben wir wieder das Problem: Es ist eine Schlagzeile wert, wenn mal ausnahmsweise NICHT die volle Nennleistung der Kernkraft zur Verfügung steht, Bei den Erneuerbaren gibt es Schlagzeilen, wenn mal wegen optimaleM Wetter ganze Gigawatt an installierter Nennleistung tatsächlich eingespeist werden können. Wer mit so handverlesen-selektiven Maßstäben den Erfolg misst, kann sich die eigene Ideologie schönreden, aber nicht tatsächlich ein Problem lösen.
Naja - die Kerkraft-Befürworter brüsten sich doch immer damit, dass diese Kraftwerke wunder wie zuverlässig und sicher sind. Dann muss man sich auch gefallen lassen, wenn man das kritisch betrachtet.
Und nebenbei schaffen es besonders Wind- und sonnenreiche Tage nur deshalb in die Schlagzeilen, weil wir (noch) nicht fähig sind, diese Energie sinnvoll einspeichern zu können. Sie muss direkt verbraucht werden und wird oft genug deshalb irgendwohin verkauft, um das Netz zu stabilisieren.
Verbrauchernahe effiziente Speicher könnten dieses Problem schnell und unkompliziert lösen (sehr schnell verfügbare positive oder negative Regelenergie), aber dafür gibt es aktuell eben keine Strategie seitens der Regierung. Also müssen Kraftwerke die Fluktuationen ausgleichen, was wiederum Schadstoffausstoß bedeutet und Leitungen belastet.
Alleine ein "Einebnen" der Lastgänge gegenüber der EE-Erzeugung wäre wesentlich zielführender als Kernkraftwerke diese Lastfolge fahren zu lassen, die das ja nur begrenzt oft können.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 06:58)

Ich sehe da aber (dank überbordender Bürokratie) "leichte" Defizite.
Das ist aber ein netter Euphemismus. Ich sehe in Sachen Energiewende eigentlich nur Chaos, Planlosigkeit und massive Geldverschwendung, sowohl was Steuergelder aber auch was das Geld der Bürger angeht.
Naja - die Kerkraft-Befürworter brüsten sich doch immer damit, dass diese Kraftwerke wunder wie zuverlässig und sicher sind.
Das sind deutsche Kernkraftwerke auch, aber die Kritiker gehen immer vom Super-GAU aus. Der Super-GAU der EE ist der windlose Wintertag und der ist um Magnituden wahrscheinlicher.
Und nebenbei schaffen es besonders Wind- und sonnenreiche Tage nur deshalb in die Schlagzeilen, weil wir (noch) nicht fähig sind, diese Energie sinnvoll einspeichern zu können.
Seit wie vielen Jahren wird eigentlich darüber geredet? Und was passiert? Nichts. Es sind keine großen Speicherbauwerke in Bau.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Nov 2020, 08:59)
Seit wie vielen Jahren wird eigentlich darüber geredet? Und was passiert? Nichts. Es sind keine großen Speicherbauwerke in Bau.
Genau das prangere ich an.
Die Technik ist da. Sie ist massenhaft verfügbar und wird im Privatbereich auch bereits eingesetzt.
Für den industriellen Maßstab fehlen lediglich die entsprechenden Rahmenbedingungen seitens der Politik. :dead:
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 09:11)

Für den industriellen Maßstab fehlen lediglich die entsprechenden Rahmenbedingungen seitens der Politik. :dead:
Welche "Rahmenbedingungen" wären das? Subventionen?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Nov 2020, 09:39)

Welche "Rahmenbedingungen" wären das? Subventionen?
Es gibt vielfältige Möglichkeiten Regelenergie attraktiv zu machen.
Subventionen sind eine davon.
Dynamische Strompreise anhand des Energieangebots wären eine weitere Möglichkeit.
Auch die Möglichkeit kleine regelbare Lasten (z.B. E-Autos) zu einem virtuellen Großspeicher zu vernetzen und das entsprechend zu vergüten wäre eine dritte Möglichkeit. (Auch das reine beeinflussen der Ladegeschwindigkeit anhand des dynamischen Strompreises könnte Lastgänge "glätten", ohne dass von den Autos was ins Netz gespeist werden müsste.)
Die stärkere Einbeziehung der energieintensiven Unternehmen in den Netzausbau und das Aussetzen jeglicher Subventionen an dieser Stelle bei "netzfeindlichen" Lastgängen (also ein Anreiz für diese Unternehmen den eigenen Lastgang dem Angebot an zu passen).

Sicher hätten Fachleute hier noch wesentlich mehr Ideen als ich.
Aber aktuell wird diesbezüglich genau gar nichts unternommen.
Die Privathaushalte tragen den Löwenanteil der Kosten des Netzausbaus und der -Instandhaltung, während Industrie und Gewerbe alleine für rund 75% des Stromverbrauchs verantwortlich sind. Ein Großteil dieser Unternehmen ist von der EEG-Umlage und diversen anderen Abgaben befreit und bezahlen mitunter sogar weniger als den Börsenwert des Stroms.
Ich sehe da eine gewaltige Schieflage. Mal sehen, wie lange sich das die Privatleute noch gefallen lassen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 10:07)

Es gibt vielfältige Möglichkeiten Regelenergie attraktiv zu machen.
Warum sind die Stromerzeuger denn dabei auf die Politik angewiesen?
Subventionen sind eine davon.
Lehne ich ab.
Dynamische Strompreise anhand des Energieangebots wären eine weitere Möglichkeit.
Wie dynamisch sollen sie denn für den Endverbraucher sei?
Auch die Möglichkeit kleine regelbare Lasten (z.B. E-Autos) zu einem virtuellen Großspeicher zu vernetzen und das entsprechend zu vergüten wäre eine dritte Möglichkeit.
Das liest sich - alleine schon wegen derzeit nur weniger eAutos - sehr wie Zukunftsmusik, da kann die Politik nichts machen.
Aber aktuell wird diesbezüglich genau gar nichts unternommen.
Und genau deswegen befürchte ich, dass die Energiewende gewaltig in die Hose gehen wird.
Ich sehe da eine gewaltige Schieflage. Mal sehen, wie lange sich das die Privatleute noch gefallen lassen.
Das frage ich mich schon lange, besonders die EEG-Umlage ist moderner Raub und Umverteilung von unten nach oben.

Wir kommen hier aber vom Thema ab, sorry, den Schuh ziehe ich mir auch an.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Nov 2020, 08:59)

Das ist aber ein netter Euphemismus. Ich sehe in Sachen Energiewende eigentlich nur Chaos, Planlosigkeit und massive Geldverschwendung, sowohl was Steuergelder aber auch was das Geld der Bürger angeht.

Das sind deutsche Kernkraftwerke auch, aber die Kritiker gehen immer vom Super-GAU aus. Der Super-GAU der EE ist der windlose Wintertag und der ist um Magnituden wahrscheinlicher.
Ich finde es interessant, dass hier "Geldverschwendung" und Super-GAU ein Thema ist, während die aber keine Rolle bei der Corona-Epidemie spielen. Da werden Forderungen gestellt, die Wirtschaft noch mehr abzuwürgen, was über die 20 Mrd. Euro im November hinausgeht. Und auch wird gerne der Super-GAU bei Epidemie angenommen, dass sich 50 Millionen Menschen in einem Jahr infizieren und bis zu 500.000 Menschen sterben.

Das Bemerkenswerte an 2020 wird sein, dass die Menschen sehen, zu welchen Maßnahmen Regierungen in der Lage sind durchzuringen, wenn es wirklich hart auf hart kommt. Der "Nachteil" am Klimawandel ist ja leider, dass deren Dringlichkeit nicht erst in Monaten, sondern in Jahrzehnten bei den Entscheidungsträgern durchdringt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Nov 2020, 10:18)
Wie dynamisch sollen sie denn für den Endverbraucher sei?
Wenn Sie hier mit dem Begriff "Endverbraucher" ALLE "Abnehmer" von elektrischer Energie (Industrie, Gewerbe, Haushalte und andere) meinen, könnte ich mir z.B. eine stundengenaue Abrechnung anhand des typischen Angebots vorstellen. Dafür bräuchte es "nur" Messeinrichtungen, die jede Stunde des Verbrauch übermitteln.
Theoretisch könnte das aber praktisch beliebig genau ausfallen, wobei im Zuge der Planungssicherheit eine transparente Übermittlung des aktuellen Energiepreises zwingend notwendig wäre, um z.B. in Zeiten knappen Energieangebots (Nacht/Flaute) die entsprechenden Lasten eben dann ans Netz zu nehmen, wenn das entweder unbedingt nötig ist (dann zu einem hohen Energiepreis) oder das Ganze eben in Zeiten hohen Energieangebots (z.B: Sonne/Wind) zu verschieben.
Hierbei könnten Speicher bei den "Endkunden" (NICHT nur Privathaushalte) eben die Möglichkeit bieten "billigen" Strom ein zu kaufen (zu laden) und in Zeiten teuren Stroms eben den Speicher statt des Netzes zu nutzen. So könnten die Lastgänge einander angepasst werden und Energieproduktion und -Verbrauch besser in Einklang gebracht werden.
Dahingehend sehe ich aber vor allen Anderen die Großverbraucher in der Pflicht, die die Netze insgesamt über dreifach stärker belasten, als Privathaushalte.
Wichtig ist bei dieser ganzen Überlegung jedoch, dass die Speicherkonzepte möglichst effizient funktionieren (E->E), und möglichst geringe Verluste entstehen. Effizienz ist DAS Schlüsselwort zur Energiewende.

Angesichts der Entwicklungen der letzten Jahre sehe ich aber eher kommen, dass die Privathaushalte zunehmend autark werden und das Netz hauptsächlich für Industrie und Gewerbe erhalten bleibt, während selbiges von den Endverbrauchern bezahlt wird. Ob das nun ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist, oder nicht.

Edit: Dies ist mein letzter Off-Topic-Beitrag in diesem Forum. Sorry!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 13:23)

Edit: Dies ist mein letzter Off-Topic-Beitrag in diesem Forum. Sorry!
Belassen wir es dabei ;)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 06:58)

Das sehen die Experten leider anders:

https://www.tab-beim-bundestag.de/de/pd ... -hp021.pdf (Seite 10)
Also “nur” 12000 mal. Das wäre einmal pro Tag, 32 Jahre lang. Diese Zahl ist kein Zufall, denn der Betreiber hat nicht ausgerechnet wie viele Lastspiele die Anlage aushält, sondern wie viele benötigt werden. Bei Bedarf wäre es wahrscheinlich ein Leichtes, den Sicherheitsnachweis für eine größere Zahl zu führen - Zufällig weiß ich, dass die Materialermüdung nahezu ausschließlich durch das komplette Rauf- und Herunterfahren dominiert wird. Des Weiteren wäre notfalls der Austausch von den wenigen Komponenten, die tatsächlich durch Lastfolgebetrieb Materialermüdung erfahren, durchaus technisch möglich.
Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 06:58)
Wenn wir das alles bedarfsgerecht realisiert bekommen können bin ich da voll bei Ihnen.
Ich sehe da aber (dank überbordender Bürokratie) "leichte" Defizite.


Naja - die Kerkraft-Befürworter brüsten sich doch immer damit, dass diese Kraftwerke wunder wie zuverlässig und sicher sind. Dann muss man sich auch gefallen lassen, wenn man das kritisch betrachtet.
Unter “kritisch betrachten” verstehe ich mehr als nur Googeln bis man etwas findet was die Vorurteile bestätigt und dann mit dem Denken aufzuhören. Man muss wenigstens ein bisschen nachdenken wie relevant das Gefundene ist. Wenn ich sage “K. ist ein sehr guter Schüler” und erhalte als Antwort “Falsch, in der letzten Arbeit hatte er nur eine 1- !”, dann zweifle ich ein wenig an der Ernsthaftigkeit meines Diskussionspartners.
Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 06:58)
Und nebenbei schaffen es besonders Wind- und sonnenreiche Tage nur deshalb in die Schlagzeilen, weil wir (noch) nicht fähig sind, diese Energie sinnvoll einspeichern zu können. Sie muss direkt verbraucht werden und wird oft genug deshalb irgendwohin verkauft, um das Netz zu stabilisieren.
Verbrauchernahe effiziente Speicher könnten dieses Problem schnell und unkompliziert lösen (sehr schnell verfügbare positive oder negative Regelenergie), aber dafür gibt es aktuell eben keine Strategie seitens der Regierung. Also müssen Kraftwerke die Fluktuationen ausgleichen, was wiederum Schadstoffausstoß bedeutet und Leitungen belastet.
Nur um das mal eine kleine Modellrechnung um das in Perspektive zu setzen: Deutschland hat einen Nettostromverbrauch von etwas über 500 Terawattstunden pro Jahr. Wenn man jetzt großzügig annimmt, dass ein Batteriespeicher für 100 EUR zu haben wäre, würde der Speicher für einen Tag 130 Milliarden EUR kosten.
Da ist relativ schnell klar: Batteriespeicher können Lastspitzen ausgleichen, aber um längere, für EE ungünstige Wetterlagen auszugleichen braucht man andere Lösungen.
Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 06:58)
Alleine ein "Einebnen" der Lastgänge gegenüber der EE-Erzeugung wäre wesentlich zielführender als Kernkraftwerke diese Lastfolge fahren zu lassen, die das ja nur begrenzt oft können.
Vor allem deshalb, weil es nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch sinnvoller ist, gleich ein Kernkraftwerk mit voller Last zu betreiben als die schwankende Verfügbarkeit der Erneuerbaren auszugleichen.
Entweder wir lösen das Speicherproblem, dann können wir nicht erneuerbaren Strom auch per Kernenergie gewinnen, ohne und über angebliche oder eingebildete Grenzen des Lastfolgebetriebs sorgen zu müssen - oder wir lösen es nicht und werden niemals auf konventionelle Kraftwerke verzichten können - die es CO2-arm auch nur mit Kernenergie gibt. In beiden Fällen gilt: Ein Atomausstieg setzt voraus, dass die Erneuerbaren ihre Hausaufgaben machen, nicht umgekehrt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Frankreich: Das Heimatland des "sicheren" Atomstroms:
Im Nachbarland wird der Strom knapp. Wegen der Coronakrise sind immer mehr Atomkraftwerke außer Betrieb.
https://www.fr.de/wirtschaft/droht-fran ... 62535.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(10 Jan 2021, 12:36)

Frankreich: Das Heimatland des "sicheren" Atomstroms:


https://www.fr.de/wirtschaft/droht-fran ... 62535.html
Und? Welches Versprechen, das tatsächlich jemals gegeben wurde, wurde dadurch gebrochen?

Selbst mit Kohle noch am Netz hat Deutschland durchaus schon mal ähnliche Probleme gehabt. Und wie Deutschland solche Probleme vermeiden UND fossile Energieträger ausreichend reduzieren soll, ist weitaus ungewisser als die Endlagerfrage.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Beste Aussage:

Einerseits: wir mantraartig wiederholt: "Nur fossile und Atomkraftwerke sind sicher! - Andererseits:
Perkeo hat geschrieben:(11 Jan 2021, 12:46)
Und? Welches Versprechen, das tatsächlich jemals gegeben wurde, wurde dadurch gebrochen?
Muss mich gerade amüsieren. Sorry! :D

Demnach dürfte mit dieser Aussage der Strom aus EE problemlos regelmäßig knapp werden/ausfallen, denn "man hat ja nie irgendwas irgendwem versprochen".
Ich sehe es so: Die Energieversorger haben Verträge, in denen sie sich zur Bereitstellung von elektrischer Energie verpflichten. Können sie dies nicht einhalten, kann der Rechnungsbetrag gemindert werden. Das sollten diese Konzerne im eigenen Interesse vermeiden.
Die Quintessenz aus meinem obigen Post ist jedoch eine Andere: der ach so sichere Atomstrom ist wohl doch nicht so "sicher", wie er von Atom-Anhängern gerne dargestellt wird, was ihnen wiederum ein gewichtiges Argument gegenüber EE nimmt. ;)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(11 Jan 2021, 16:43)

Muss mich gerade amüsieren.
Ich persönlich finde eine Pandemie mit beinahe 2 Mio Toten, die jetzt auch noch bei der Stromversorgung für Probleme sorgt, nicht sonderlich amüsant.

Nur mit EE wäre es schon lange kalt und finster: https://i.imgur.com/mnprgPW.png
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(11 Jan 2021, 16:43)

Beste Aussage:

Einerseits: wir mantraartig wiederholt: "Nur fossile und Atomkraftwerke sind sicher! - Andererseits:



Muss mich gerade amüsieren. Sorry! :D

Demnach dürfte mit dieser Aussage der Strom aus EE problemlos regelmäßig knapp werden/ausfallen, denn "man hat ja nie irgendwas irgendwem versprochen".
Ich sehe es so: Die Energieversorger haben Verträge, in denen sie sich zur Bereitstellung von elektrischer Energie verpflichten. Können sie dies nicht einhalten, kann der Rechnungsbetrag gemindert werden. Das sollten diese Konzerne im eigenen Interesse vermeiden.
Machen sie doch. Bisher gab es weder in Frankreich noch in Deutschland Stromausfälle. Wo doch Strom ausfiel, lag das nicht an fehlender Produktionskapazität. Der „kleine“ Unterschied ist: Deutschland erkauft das mit gewaltigen CO2-Emissionen, Frankreich nicht.
Kein Energieversorger hat je versprochen, nur mit Erneuerbaren eine flächendeckende Energieversorgung darzustellen, und ich vermute keiner wird in absehbarer Zeit einen solchen Vertrag unterschreiben.
Manche Stromanbieter bieten den eigenen Kunden 100% zertifizierten Ökostrom, aber die haben weder die Infrastruktur genug Ökostrom zu produzieren noch die Netzkapazität.
Selbst den Kohleausstieg der NICHT verbietet stattdessen einfach Gas zu verbrennen, lassen sich die Grundversorger vergolden.
Kamikaze hat geschrieben:(11 Jan 2021, 16:43) ö Öl
Die Quintessenz aus meinem obigen Post ist jedoch eine Andere: der ach so sichere Atomstrom ist wohl doch nicht so "sicher", wie er von Atom-Anhängern gerne dargestellt wird, was ihnen wiederum ein gewichtiges Argument gegenüber EE nimmt. ;)
D.h. wenn eine Kernenergie in der Regel den Bedarf deckt und nur in Ausnahmefällen auf Importe angewiesen ist, soll das nicht besser sein als EE, bei denen bedarfsgerechte Stromproduktion nicht die Regel sondern die Ausnahme ist.
Etwa so als würde ein Schüler der 9 von 10 Aufgaben falsch hat die gleiche Note erwarten wie einer der 9 von 10 richtig hat.
Ja man kann so denken, aber man kann auch hinterfragen ob man das noch Denken nennen soll.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Nicht in Deutschland.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Meldung vom 3.2.21:
Im Kreis Heilbronn ist es zu einem Vorfall im letzten Atommeiler des Landes Baden-Württemberg gekommen: Radioaktives Abwasser trat aus. Ein Raum soll kontaminiert worden sein.
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... reten.html

Alles brav den Rhein runter gespült. Ist ja kein Problem. Wer will da schon Fischen...
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(06 Feb 2021, 08:16)

Alles brav den Rhein runter gespült.
Quelle dazu?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Cobra9 »

Kamikaze hat geschrieben:(06 Feb 2021, 08:16)

Meldung vom 3.2.21:


https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... reten.html

Alles brav den Rhein runter gespült. Ist ja kein Problem. Wer will da schon Fischen...

Neckar trifft es eher. Aber ist wirklich Kontamination ausgetreten in den Fluss?

Ich finde dazu nicht viel


https://www.stimme.de/heilbronn/nachric ... 97,4445942
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Man muss halt maximal dramatisieren, wenn es ums "Atom" geht.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Perkeo »

Cobra9 hat geschrieben:(06 Feb 2021, 09:14)

Neckar trifft es eher. Aber ist wirklich Kontamination ausgetreten in den Fluss?

Ich finde dazu nicht viel


https://www.stimme.de/heilbronn/nachric ... 97,4445942
Steht doch drin: “meldepflichtigen Vorfall von geringer sicherheitstechnischer Bedeutung” INES Stufe 0 oder 1.
Zum Vergleich: Schon ein falsch beschrifteter Behälter kann bis zu Stufe 3 gehen, je nachdem was drin ist.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Renaissance der Atomkraft
Mini-Reaktoren weltweit gefragt
Insgesamt 18 - und damit die meisten Projekte - im Zusammenhang mit den Kleinreaktoren laufen in den USA. In seinem ambitionierten Klimaprogramm setzt der neue Präsident Joe Biden neben erneuerbarer Energieerzeugung auch auf kleine Atomkraftwerke - als emissionsarme Übergangslösung.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/te ... e-101.html

Natürlich nicht in Deutschland:
Experten in Deutschland sehen die Konzepte kritisch und warnen vor Risiken.

Der Witz an der Sache: das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung beauftragt das Freiburger Öko-Institut mit einem Gutachten, das Öko-Institut ist aber aus der Anti-Atomkraft-Bewegung hervorgegangen. Erwartet man da wirklich ein neutrales Gutachten?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Ebiker »

Cobra9 hat geschrieben:(06 Feb 2021, 09:14)

Neckar trifft es eher. Aber ist wirklich Kontamination ausgetreten in den Fluss?

Ich finde dazu nicht viel


https://www.stimme.de/heilbronn/nachric ... 97,4445942
Steht doch bei t- online
Die undichte Stelle war demnach bei einem Routinerundgang in der vergangenen Woche in einem separaten Raum entdeckt worden. Am Gehäusedeckel einer Armatur und auf dem Boden hatten sich den Angaben zufolge Rückstände des Abwassers befunden. Der betroffene Abschnitt verarbeitet der Mitteilung zufolge radioaktiv belastetes Abwasser und gehört nicht zum Sicherheitssystem des Kernkraftwerks.


Die Armatur sei ersetzt worden. Die Ursache solle geprüft werden. Der betroffene Raum wurde demnach sehr geringfügig kontaminiert.
ich sag mal so, der Wasserhahn hat etwas getropft, mehr war nicht, keine Überschwemmung , nix dramatisches. Aber man hat wieder was zum Thema unsichere Kraftwerke
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Ebiker hat geschrieben:(13 Mar 2021, 11:15)

Steht doch bei t- online



ich sag mal so, der Wasserhahn hat etwas getropft, mehr war nicht, keine Überschwemmung , nix dramatisches. Aber man hat wieder was zum Thema unsichere Kraftwerke
Wenn ich nach der Herzszintigraphie aufs Klo geh - ist mehr Kernstrahlung ins Abwasser gelangt.... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Perkeo »

Teeernte hat geschrieben:(13 Mar 2021, 11:23)

Wenn ich nach der Herzszintigraphie aufs Klo geh - ist mehr Kernstrahlung ins Abwasser gelangt.... :D :D :D
Und die Kloschüssel strahlt höchst wahrscheinlich stärker als der kontaminierte Raum.

Ja wir sollten kerntechnische Sicherheit ernst nehmen. Aber das erreicht man nicht indem man nur nach Vorwänden sucht sich aufzuregen.

Gerade die deutsche Anti-Atom-Bewegung hat ein unglaubliches Talent, sich genau dann nicht aufzuregen, wenn es ausnahmsweise mal angebracht gewesen wäre.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben:(15 Mar 2021, 15:13)

Und die Kloschüssel strahlt höchst wahrscheinlich stärker als der kontaminierte Raum.

Ja wir sollten kerntechnische Sicherheit ernst nehmen. Aber das erreicht man nicht indem man nur nach Vorwänden sucht sich aufzuregen.

Gerade die deutsche Anti-Atom-Bewegung hat ein unglaubliches Talent, sich genau dann nicht aufzuregen, wenn es ausnahmsweise mal angebracht gewesen wäre.
Nützlich ist es immer, zu versuchen, irgendwie auf den systemischen Kern zu kommen. Spaltbares Material ... das ist der Überrest von Sternexplosionen. Natürlich stecken da Energiemengen drin. Gleichzeitig befinden wir uns aber in der Nähe eines gigantischen Kernfusionskraftwerks und werden von Energie nur so überschwemmt. Einen Moment versehentlich die Fenster zugemacht bzw. die Treibhausgase rausgelassen und wir verbrennen regelrecht an Energieüberschuss. Man sollte irgendwie im Hinterkopf haben, dass die Menschen mit Energieloswerdung sehr viel mehr zu kämpfen haben als mit Energiegewinnung. Es gibt keinen Energiemangel. Auch wenn es sich bei "Wärme" um mehr oder weniger entwertete Energie handelt. Die Energie in Form eines spaltbaren Uranatoms ist dagegen präzise fixiert und abrufbar. Was muss man tun? Die entwertete Solarenergie aufwerten und verarbeitbar machen. Das geht.

Eine ganz andere Frage ist die nach der Bedarfsentwicklung. Die ist im Moment stark steigend. Antizyklisch gedacht siehts aber ganz anders aus. Auch die großen Rechenzentren, die man für künftige KI-Lösungen oder Klimamodellrechnungen braucht, haben nicht das Problem, dass sie erwärmt werden müssen sondern - im Gegenteil - dass sie mit Energieaufwand gekühlt werden müssen. Auch in einem Kernkraftwerk wird letztendlich Wärme erzeugt und in abgreifbare Energie umgewandelt. Der grundsätzliche Irrtum besteht in der Annahme eines immer weiter wachsenden "Energiehungers". Dabei ist Energie in Hülle und Fülle da. Für immer und für immer ausreichend.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von schokoschendrezki »

Ebiker hat geschrieben:(13 Mar 2021, 11:15)

Steht doch bei t- online



ich sag mal so, der Wasserhahn hat etwas getropft, mehr war nicht, keine Überschwemmung , nix dramatisches. Aber man hat wieder was zum Thema unsichere Kraftwerke
So laufen die meisten dieser Auseinandersetzungen. Die einen suchen Belege für Unsicherheiten und die anderen Belege für Sicherheiten. Jeweils in den Berichten über technische Anlagen bzw. den Betrieb technischer Anlagen. Aber man sollte einfach auch mal überlegen, was man eigentlich mit der Kernkraftnutzung tut. Man löst den Gummi um Riesenatomkerne, die spurenweise auf der Erde vorkommen. Die springen auf. Dann greift man die freigesetzte Bindungsenergie ab. Die Tür geht auf, irgendetwas purzelt da noch hinterher, keine Ahnung , Cäsium oder was? Ist ja egal. Die Energie haben wir erstmal. Gedankenlose Barbaren operieren so.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Mar 2021, 17:54)

So laufen die meisten dieser Auseinandersetzungen. Die einen suchen Belege für Unsicherheiten und die anderen Belege für Sicherheiten. Jeweils in den Berichten über technische Anlagen bzw. den Betrieb technischer Anlagen.
Man kann sich auch ergebnisoffen informieren, beide Seiten anhören und sich selbst ein Bild machen.
Die Filterblase ist kein unabwendbares Schicksal, sondern selbst gewählte Unmündigkeit.
schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Mar 2021, 17:54)
Aber man sollte einfach auch mal überlegen, was man eigentlich mit der Kernkraftnutzung tut. Man löst den Gummi um Riesenatomkerne, die spurenweise auf der Erde vorkommen. Die springen auf. Dann greift man die freigesetzte Bindungsenergie ab. Die Tür geht auf, irgendetwas purzelt da noch hinterher, keine Ahnung , Cäsium oder was? Ist ja egal. Die Energie haben wir erstmal. Gedankenlose Barbaren operieren so.
Ich verstehe nicht ganz was du sagen willst. Glaubst du, die Physiker und Ingenieure verstehen nicht, wie Kernspaltung funktioniert oder warum das eine Kernkraftwerk havariert und das andere nicht? In diesem Fall würde ich ganz leise widersprechen. Three Mile Island war der letzte große Kernschmelzunfall, der auf fehlendes Verständnis zurückzuführen war. Sowohl bei Tschernobyl als auch bei Fukushima kann jeder halbwegs kundige nur den Kopf schütteln, wie man so elementare und offensichtliche Sicherheitsregeln missachten konnte.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Perkeo hat geschrieben:(18 Mar 2021, 19:20)

Man kann sich auch ergebnisoffen informieren, beide Seiten anhören und sich selbst ein Bild machen.
Die Filterblase ist kein unabwendbares Schicksal, sondern selbst gewählte Unmündigkeit.

Ich verstehe nicht ganz was du sagen willst. Glaubst du, die Physiker und Ingenieure verstehen nicht, wie Kernspaltung funktioniert oder warum das eine Kernkraftwerk havariert und das andere nicht? In diesem Fall würde ich ganz leise widersprechen. Three Mile Island war der letzte große Kernschmelzunfall, der auf fehlendes Verständnis zurückzuführen war. Sowohl bei Tschernobyl als auch bei Fukushima kann jeder halbwegs kundige nur den Kopf schütteln, wie man so elementare und offensichtliche Sicherheitsregeln missachten konnte.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Perkeo »

Ich kenne eine noch billigere Methode: Vorhandene Reaktoren nicht zwangsweise stilllegen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Perkeo hat geschrieben:(18 Mar 2021, 19:47)

Ich kenne eine noch billigere Methode: Vorhandene Reaktoren nicht zwangsweise stilllegen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Was für unsere Atombefürworter: https://static.agora-energiewende.de/fi ... ora_v4.pdf

Und was zum Thema "politischer Wille zur Umsetzung der Energiewende":

Energieriesen und Interessen gesteuerte Thinktanks haben wiederum einen besonders guten Draht ins Wirtschafts- und Verkehrsministerium. Thomas Bareiß, CDU-Abgeordneter und parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschafts- und Energieministerium, ist zudem Mitglied im Berliner Kreis der CDU, einer Splittergruppe, die den menschengemachten Klimawandel verharmlost und den Weltklimarat als "Weltrettungszirkus" bezeichnet. Auf Anfrage schreibt Bareiß, er vermöge nicht zu beurteilen, ob der Mensch den Klimawandel vollständig verursache.


Der Staatssekretär wirbt in Facebook-Videos zudem für die Klimapolitik der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), ein Verein, der vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall mit jährlich rund sieben Millionen Euro finanziert wird. Der Verband ist der wichtigste Lobbyist für Autos und Maschinen: VW, BMW, Ford, der Autozulieferer Schaeffler und der Maschinenbauer MAN gehören zu seinen umsatzstärksten Mitgliedern. Firmen also, die unter Tempolimits, CO2-Preisen und günstigeren Zügen Profit einbüßen würden.


Die konservativen Kreise hängen am alten System

Die Leitidee der INSM sowie vieler einflussreicher Ökonomen ist die eines Marktes, der ohne den Einfluss des Staates prosperiert. Eine Idee, die mit Klimaschutzgesetzen, dem staatlichen Fördern von grünen Energien, mit Verbrennerverboten und Fleischsteuern nicht zu vereinbaren ist.

Entscheider in der schwarz-roten Regierung wie Bareiß vertrauen daher eher auf die Narrative von neoliberalen Ökonomen als den Fakten ihrer eigenen wissenschaftlichen Referentinnen. "Wir bereiten monatelang Papiere vor, wie wir ausreichend Treibhausgase reduzieren können, aber wenn ein Vertreter der fossilen Industrie sagt: 'So viel Windkraft schaffen wir nicht', dann verschwindet das Papier wieder in der Schublade", erzählen Mitarbeiter. Im Zweifel würde dann eher einem Lobbyisten einer Maschinenfabrik gefolgt als einem dreißigseitigen Papier zur Energiewende aus dem eigenen Ressort.
Quelle: https://www.zeit.de/politik/2020-12/kli ... %3Famp%3D1
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Soso "erzählen Mitarbeiter" :D

Und wenn ich so einen Schwachsinn schon wieder lese:
Deutschland stößt zwar insgesamt weniger Treibhausgase aus als vor 30 Jahren, aber immer noch viel zu viel, um das Pariser Abkommen einzuhalten und so die Folgen der Klimakrise wie Überschwemmungen, Dürren und Hitzesommer zu mildern.

Aber gut, was will man von linken JournalistInnen (taz, FR) auch erwarten. Wenn denen das Klima doch angeblich so wichtig ist, warum kämpfen die nicht dort dafür, wo es wirklich etwas bringen würde?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Diffamierer der Linken.
Sören74

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Mar 2021, 11:01)

Renaissance der Atomkraft
Mini-Reaktoren weltweit gefragt
Insgesamt 18 - und damit die meisten Projekte - im Zusammenhang mit den Kleinreaktoren laufen in den USA. In seinem ambitionierten Klimaprogramm setzt der neue Präsident Joe Biden neben erneuerbarer Energieerzeugung auch auf kleine Atomkraftwerke - als emissionsarme Übergangslösung.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/te ... e-101.html
Na mal schauen, was daraus wird und ob es auch eine ökonomische Alternative darstellt.
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