Das ist mein Anspruch nicht. Ich kann mir lohnendere Verteidigungen vorstellen. Aber wir müssen Meinungsfreiheit wieder stärker sichtbar machen. Wenn wir die anderen Themen mit betrachten, setzt sich immer wieder dieses Muster durch:Sören74 hat geschrieben:(21 Aug 2020, 21:32)
Das ist vielleicht ein Problem in der Politik, dass gelegentlich/manchmal/öfters(?) der Reflex vorherrscht, genau das verbieten zu wollen, was einem nicht gefällt. Der mögliche Gegenentwurf könnte der Satz von Voltaire sein, "I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it.".
- Ich darf alles sagen und schreiben und tun
- Niemand darf daraus seine Folgerungen ziehen
Das ist natürlich Quatsch und würde an keinem Stammtisch lange gut gehen. Das ist auch nichts mit links und rechts. Lest mal alte Soldatengeschichten, ganz egal ob 3. Reich oder Bundeswehr oder Volksarmee. Da wird mal im Plauderton, mal entsetzt, referiert, wie der, der störte, der aus der Reihe tanzte, der sich nicht wusch oder sonst was, mal mehr brutal, mal mehr "lustig" aber immer zu seinem Nachteil mit dem Missfallen seiner Mitsoldaten konfrontiert wurde. Genauso funktionieren Jugendgeschichten, Komödien, selbst die großen alten Sagen von Homer bis zu den Nibelungen. Und wenn wir uns Tour-Geschichten von Rockmusikern durchlesen, ist es im Grunde dasselbe.
https://en.wikipedia.org/wiki/Charlie_WattsOne anecdote relates that in the mid-1980s, an intoxicated Jagger phoned Watts' hotel room in the middle of the night, asking, "Where's my drummer?" Watts reportedly got up, shaved, dressed in a suit, put on a tie and freshly shined shoes, descended the stairs, and punched Jagger in the face, saying: "Don't ever call me your drummer again. You're my fucking singer!
Ich bin nicht dafür, dass wir uns ins Gesicht schlagen. Aber dass Worte im Rahmen des Möglichen nicht nur Widerworte sondern auch Handlungen mit sich bringen, das ist uralt. "Dann bist du jetzt nicht mehr mein Freund!" sagen schon die kleinen Kinder im Streit, um das - meistens nur ganz kurz - auch völlig ernst gemeint durchzuziehen, bis man die Meinungsverschiedenheit aus der Welt schafft oder einfach vergisst.
Es muss jedem erlaubt sein, seine Weltsicht auch in erlaubte Handlungen umzusetzen. Nicht ins Gesicht schlagen. Sind so kleine Hände, tun oft höllisch weh. Vor allem wenn man ungeübt ist. Aber etwa Spenden gewähren oder entziehen. Abos bestellen, abbestellen. Das nächste Album nicht mehr kaufen oder jemandem schenken. Aus einem Verein austreten. Jemanden nicht mehr wählen. Und so weiter. Eine Vollkasko-Mentalität, bei der man einen Unfall nach dem anderen baut, aber nie den Schaden bezahlen will, das geht eben nicht.