Zukunft der FDP

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Haltet Ihr die FDP noch für zeitgemäß ?

- Ich halte die FDP in ihrer heutigen Form für überflüssig
104
50%
- Ich finde Deutschland braucht die FDP
82
39%
- Ich habe dazu keine eindeutige Meinung
23
11%
 
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JJazzGold
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(05 Jul 2020, 11:05)

Oh, auch eine Kommission der Grünen würde ich nicht als unabhängig und neutral bezeichnen. Das liegt in der Natur solcher Kommissionen. Daher ist eine grundsätzliche Vorsicht geboten.

Ich habe deren Ergebnisse nie von vorneherein als unglaubwürdig bezeichnet. Bitte unterlasse diese Unterstellungen. Ich halte es nur nach wie vor für naiv, Probleme wegignorieren zu wollen. Das zeigt von wenig Selbstreflektiertheit.

Ich bin ganz sicher nicht als Freundin der Grünen bekannt, aber würden diese eine Untersuchungskommission einsetzen, um der Frage nachzugehen, ob ihr Parteiklientel bis zur kommunalen Ebene offen für eine Zusammenarbeit mit der AfD wäre, dann würde ich Seriosität voraussetzen. Dass diese Kommissionen intern zusammengestellt werden, liegt im Bestreben die internen Interessenstrukturen der jeweiligen Partei untersuchen zu wollen und daraus intern Rückschlüsse und falls als erforderlich betrachtet interne Maßnahmen zu ergreifen, kurz gesagt dem Eigeninteresse. Das halte ich für legitim und nicht für einen Anlass die Seriosität anzuzweifeln.

Sie dagegen suggerieren mit “nichts neutral“ dass diese Kommissionen nicht seriös ablaufen, weil sie intern organisiert sind.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2020, 12:13)

Ich bin ganz sicher nicht als Freundin der Grünen bekannt, aber würden diese eine Untersuchungskommission einsetzen, um der Frage nachzugehen, ob ihr Parteiklientel bis zur kommunalen Ebene offen für eine Zusammenarbeit mit der AfD wäre, dann würde ich Seriosität voraussetzen. Dass diese Kommissionen intern zusammengestellt werden, liegt im Bestreben die internen Interessenstrukturen der jeweiligen Partei untersuchen zu wollen und daraus intern Rückschlüsse und falls als erforderlich betrachtet interne Maßnahmen zu ergreifen, kurz gesagt dem Eigeninteresse. Das halte ich für legitim und nicht für einen Anlass die Seriosität anzuzweifeln.

Sie dagegen suggerieren mit “nichts neutral“ dass diese Kommissionen nicht seriös ablaufen, weil sie intern organisiert sind.
Ich bezweifle mal, dass du die Historikerkommission der FPÖ, bei der von Anfang an das Ergebnis feststand, als neutral bezeichnen würdest. Genauso wenig wie du vermutlich eine Kommission der Linken zu ihrer DDR-Vergangenheit als seriös und "Lösung" bezeichnen würdest. Die Kommissionsmitglieder waren eben auch nicht neutral und unabhängig. Das geht auch gar nicht. Ist auch nicht weiter schlimm, das sollte man aber bei solchen Dingen beachten. Ich hoffe mal, dass du das Ergebnis auch gelesen hast, bevor du die Behauptung aufgestellt hast, das Problem sei gelöst worden. Denn ohne Kenntnis über das Ergebnis, wäre es schon eine sehr gewagte und eben auch naive Behauptung.

Das Eigeninteresse kann eben auch darauf abzielen, dass man nach außen hin es so darstellt, als gebe es keine Probleme. Denn was wäre fataler, als wenn der von der Parteiführung eingeschlagene Kurs gegen die AFD von großen Teilen der Wähler nicht getragen werden würde?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(05 Jul 2020, 12:36)

Ich bezweifle mal, dass du die Historikerkommission der FPÖ, bei der von Anfang an das Ergebnis feststand, als neutral bezeichnen würdest. Genauso wenig wie du vermutlich eine Kommission der Linken zu ihrer DDR-Vergangenheit als seriös und "Lösung" bezeichnen würdest. Die Kommissionsmitglieder waren eben auch nicht neutral und unabhängig. Das geht auch gar nicht. Ist auch nicht weiter schlimm, das sollte man aber bei solchen Dingen beachten. Ich hoffe mal, dass du das Ergebnis auch gelesen hast, bevor du die Behauptung aufgestellt hast, das Problem sei gelöst worden. Denn ohne Kenntnis über das Ergebnis, wäre es schon eine sehr gewagte und eben auch naive Behauptung.

Das Eigeninteresse kann eben auch darauf abzielen, dass man nach außen hin es so darstellt, als gebe es keine Probleme. Denn was wäre fataler, als wenn der von der Parteiführung eingeschlagene Kurs gegen die AFD von großen Teilen der Wähler nicht getragen werden würde?

Ich würde nichts desto trotz den Grünen nicht unterstellen in einer solchen Kommission nicht seriös zu arbeiten, ebenso wenig wie der FDP. Gerade noch ging es doch um die Grünen, nicht wahr? Darauf bezog ich mich. Hätten Sie als Beispiel die Die Linke gewählt, wäre meine Antwort eventuell anders ausgefallen
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2020, 12:42)

Ich würde nichts desto trotz den Grünen nicht unterstellen in einer solchen Kommission nicht seriös zu arbeiten, ebenso wenig wie der FDP. Gerade noch ging es doch um die Grünen, nicht wahr? Darauf bezog ich mich. Hätten Sie als Beispiel die Die Linke gewählt, wäre meine Antwort eventuell anders ausgefallen
Schön Punkte ignoriert.
Ich versuche es nochmal konkreter. Auch eine Kommission der Grünen ist abhängig und wird von Parteiinternen Interessen gelenkt. Selbst eine seriöse Kommissionsarbeit wischt nicht auf einmal alle Probleme hinweg.
Hast du das Ergebnis gelesen, bevor du behauptet hast, das Problem sei gelöst worden?
Du scheint hier rein auf die Autoritäten zu vertrauen. Grüne, FDP und andere sind seriös. Linke und FPÖ sind automatisch nicht seriös. Eine gefährliche Annahme, davon auszugehen, die FDP könne keine unseriöse Kommissionsarbeit leisten. Die Seriosität hängt nicht davon ab, welche Partei sie macht, sondern eben davon, ob sie seriös ist oder nicht.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(05 Jul 2020, 12:50)

Schön Punkte ignoriert.
Ich versuche es nochmal konkreter. Auch eine Kommission der Grünen ist abhängig und wird von Parteiinternen Interessen gelenkt. Selbst eine seriöse Kommissionsarbeit wischt nicht auf einmal alle Probleme hinweg.
Hast du das Ergebnis gelesen, bevor du behauptet hast, das Problem sei gelöst worden?
Du scheint hier rein auf die Autoritäten zu vertrauen. Grüne, FDP und andere sind seriös. Linke und FPÖ sind automatisch nicht seriös. Eine gefährliche Annahme, davon auszugehen, die FDP könne keine unseriöse Kommissionsarbeit leisten. Die Seriosität hängt nicht davon ab, welche Partei sie macht, sondern eben davon, ob sie seriös ist oder nicht.
Eine solche Kommission läuft wie ein vergleichbares Audit in einer Firma bei FDP und Grünen gleich ab. Sammlung, Bewertung und ggfls Aktion. Weshalb nicht ich die Bewertung des Ablaufs mittels “nicht neutral“ bereits im Vorneherein als nicht seriös bewerte. Ich warte ergo in Ruhe ab, bis ich Einblick in die Ergebnisse bekomme. Bei der FDP, denn selbstverständlich sind die Grünen nicht verpflichtet, mir Einblick in interne Untersuchungsergebnisse zu liefern. Ich habe meine Auditberichte und ggfls zu treffende Maßnahmen auch nicht an die Konkurrenz geschickt.

Dass Sie voraussetzen, ich hätte mit meinem “eventuell“ bereits die Aussage getroffen, die Die Linke sei “automatisch nicht seriös einzuschätzen“ ist eine mutwillige Unterstellung. Dass Sie mir sogar unterstellen, ich würde Die Linke und die FPÖ, auf die ich mit keinem Wort einging, in eine Schublade der unseriösen Kommissionsarbeit stecken, beweist Ihre unterstellenden Einstellung analog der “letzten zwanzig Seiten“ und wird von mir als Nachweis fehlender Neutralität und Seriosität in der der Diskussion Ihrerseits gewertet. 50 Cent in die Parkuhr.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2020, 13:14)

Eine solche Kommission läuft wie ein vergleichbares Audit in einer Firma bei FDP und Grünen gleich ab. Sammlung, Bewertung und ggfls Aktion. Weshalb nicht ich die Bewertung des Ablaufs mittels “nicht neutral“ bereits im Vorneherein als nicht seriös bewerte. Ich warte ergo in Ruhe ab, bis ich Einblick in die Ergebnisse bekomme. Bei der FDP, denn selbstverständlich sind die Grünen nicht verpflichtet, mir Einblick in interne Untersuchungsergebnisse zu liefern. Ich habe meine Auditberichte und ggfls zu treffende Maßnahmen auch nicht an die Konkurrenz geschickt.

Dass Sie voraussetzen, ich hätte mit meinem “eventuell“ bereits die Aussage getroffen, die Die Linke sei “automatisch nicht seriös einzuschätzen“ ist eine mutwillige Unterstellung. Dass Sie mir sogar unterstellen, ich würde Die Linke und die FPÖ, auf die ich mit keinem Wort einging, in eine Schublade der unseriösen Kommissionsarbeit stecken, beweist Ihre unterstellenden Einstellung analog der “letzten zwanzig Seiten“ und wird von mir als Nachweis fehlender Neutralität und Seriosität in der der Diskussion Ihrerseits gewertet. 50 Cent in die Parkuhr.
Du muss mich schon richtig zitieren :D Nicht zwanzig Seiten

Ich schrieb, es "scheint". Viel Erfolg mir diese "Unterstellung" also zu belegen. Mach dich nicht lächerlich.

Also hast du noch keinen Einblick in die Ergebnisse, schreibst aber die Kommission sei die "Lösung". Mutige Aussage. Mutiger und glaubhafter wäre es, konkrete Zustände anszusprechen. Wieso ist die FDP die einzige Partei, deren Wählerschaft nicht mit überwiegender Mehrheit eine Zusammenarbeit mit der AFD kategorisch ablehnt? Wie erklärt sich diese Diskrepanz?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(05 Jul 2020, 13:23)

Du muss mich schon richtig zitieren :D Nicht zwanzig Seiten

Ich schrieb, es "scheint". Viel Erfolg mir diese "Unterstellung" also zu belegen. Mach dich nicht lächerlich.

Also hast du noch keinen Einblick in die Ergebnisse, schreibst aber die Kommission sei die "Lösung". Mutige Aussage. Mutiger und glaubhafter wäre es, konkrete Zustände anszusprechen. Wieso ist die FDP die einzige Partei, deren Wählerschaft nicht mit überwiegender Mehrheit eine Zusammenarbeit mit der AFD kategorisch ablehnt? Wie erklärt sich diese Diskrepanz?
Woraus schließen Sie, dass die FDP die einzige Partei ist, deren Wählerklientel angeblich bundesweit “mit überwiegender Mehrheit eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht ausschließt.“?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2020, 13:41)

Woraus schließen Sie, dass die FDP die einzige Partei ist, deren Wählerklientel angeblich bundesweit “mit überwiegender Mehrheit eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht ausschließt.“?
Aus der von mir zitierten Umfrage. Den Ausschluss der Zusammenarbeit mit der AFD halten 25% für richtig. 62% wollen von Fall zu Fall unterscheiden und 13% halten ihn für falsch. Damit unterscheidet sich die FDP-Wählerschaft grundlegend von der Wählerschaft der anderen Parteien. Bei CDU, SPD, Grünen und Linken hält eine klare Mehrheit von 69-82% diesen Ausschluss für richtig.

Natürlich handelt es sich hier nur um eine Umfrage, die unter dem Eindruck von Thüringen getätigt wurde und auch etwas ungenau sein kann. Das reicht aber mMn nicht aus, um diesen signifikanten Unterschied zu erklären.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(05 Jul 2020, 13:51)

Aus der von mir zitierten Umfrage. Den Ausschluss der Zusammenarbeit mit der AFD halten 25% für richtig. 62% wollen von Fall zu Fall unterscheiden und 13% halten ihn für falsch. Damit unterscheidet sich die FDP-Wählerschaft grundlegend von der Wählerschaft der anderen Parteien. Bei CDU, SPD, Grünen und Linken hält eine klare Mehrheit von 69-82% diesen Ausschluss für richtig.

Natürlich handelt es sich hier nur um eine Umfrage, die unter dem Eindruck von Thüringen getätigt wurde und auch etwas ungenau sein kann. Das reicht aber mMn nicht aus, um diesen signifikanten Unterschied zu erklären.
Die Umfrage ist wenig aussagekräftig, wenn sie nicht zwischen Bundesebene, Landesebene und kommunaler Ebene unterscheidet und sich noch dazu der “Thüringer Demokratie“ bedient.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2020, 14:00)

Die Umfrage ist wenig aussagekräftig, wenn sie nicht zwischen Bundesebene, Landesebene und kommunaler Ebene unterscheidet und sich noch dazu der “Thüringer Demokratie“ bedient.
Doch, sie ist eben deshalb aussagekräftig, weil das Ergebnis im Vergleich zur CDU zu signifikant anders ausfällt. Natürlich gibt es einen gewissen Anteil, der sagt "auf kommunaler Ebene ist eine Zusammenarbeit von Fall zu Fall zu entscheiden". Der spiegelt sich auch in jeder Partei wider. Bei einigen etwas mehr und bei anderen etwas weniger. Die FDP fällt dabei aber völlig aus dem Muster. die 62% lassen sich wohl kaum mit so einer Begründung erklären. Es muss hier also eine FDP-spezifische Ursache geben. Das kann Thüringen sein. Würde ich aber bestreiten.

Ich vermute eher, viele sehen, dass die SPD und Grünen, z.B. in Thüringen, mit der Linken zusammenarbeiten. Daraus ergibt sich dann der Schluss, wenn die das machen, wieso sollten wir das dann nicht auch mit der AFD machen dürfen. Zumal es eben auch in Teilen eine gewisse inhaltliche Nähe gibt, sobald man sich als oder mit nationalliberalen identifiziert
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(05 Jul 2020, 14:06)

Doch, sie ist eben deshalb aussagekräftig, weil das Ergebnis im Vergleich zur CDU zu signifikant anders ausfällt. Natürlich gibt es einen gewissen Anteil, der sagt "auf kommunaler Ebene ist eine Zusammenarbeit von Fall zu Fall zu entscheiden". Der spiegelt sich auch in jeder Partei wider. Bei einigen etwas mehr und bei anderen etwas weniger. Die FDP fällt dabei aber völlig aus dem Muster. die 62% lassen sich wohl kaum mit so einer Begründung erklären. Es muss hier also eine FDP-spezifische Ursache geben. Das kann Thüringen sein. Würde ich aber bestreiten.

Ich vermute eher, viele sehen, dass die SPD und Grünen, z.B. in Thüringen, mit der Linken zusammenarbeiten. Daraus ergibt sich dann der Schluss, wenn die das machen, wieso sollten wir das dann nicht auch mit der AFD machen dürfen. Zumal es eben auch in Teilen eine gewisse inhaltliche Nähe gibt, sobald man sich als oder mit nationalliberalen identifiziert

Das Ergebnis nur auf Thüringen zu beziehen, obwohl das sicherlich Einfluss hatte, oder die Einstellung, wenn SPD und Grüne mit den linken Extremisten zusammenarbeiten, dann könnte die FDP auch problemlos mit den rechten Extremisten zusammenarbeiten, halte ich auch für zu schlicht, obwohl es jeweils einen solchen Anteil geben mag. Die inhaltliche Nähe kann es nicht sein, denn die existiert, wie ich im AfD Thread ausführlich beleuchtet habe, nicht. Ein Anteil der Befragten könnten ex AfD Wähler sein, denen die AfD zu inhaltslos, aussichtslos erscheint und die jetzt meinen, über eine Zusammenarbeit doch noch für die AfD punkten zu können. Es sind auch von der FDP Wähler zur AfD gewandert und wahrscheinlich auch anteilig wieder zurück.

Problematisch macht die Einschätzung die mangelhafte Präzision der Fragestellung, sowie die Unsicherheit, inwieweit die Befragten frühere, jetzige oder überhaupt FDP Wähler sind.

Insofern macht die FDP interne Recherche Sinn. Die interne Befragung ist abgeschlossen und ergibt ein eindeutiges Bild. Beim Wähler wird man sich auf Vermutungen und unsichere Umfragewerte, nebst der Befragung des Wählerklientels, soweit bekannt, auf kommunaler Ebene beschränken müssen.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Ich würde die Vorgänge in Thüringen nicht der Gesamt-FDP zur Last legen wollen. Aber das war schon ein Tiefpunkt in der Parteigeschichte. Das dürfte der FDP auch nachhaltig geschadet haben.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Meruem »

Kohlhaas hat geschrieben:(05 Jul 2020, 14:58)

Ich würde die Vorgänge in Thüringen nicht der Gesamt-FDP zur Last legen wollen. Aber das war schon ein Tiefpunkt in der Parteigeschichte. Das dürfte der FDP auch nachhaltig geschadet haben.
Absolut und ja der "Thüringer Flirt" von Kemmerich mit der in Teilen offen rechtsextremistischen Höcke AFD hat wohl nachhaltig der FDP geschadet, schaut man auf die aktuellen Umfragen ( die Corona Situation kommt noch oben drauf) dümpelt die FDP da bundesweit wieder mal sehr nahe am "politischen Existenzminimum" ( 5% Hürde) herum meist so zw. 5% bis 6% jedenfalls weit weg von 10,7 % die die FDP noch zur Bundestagswahl von 2017 einfahren konnte.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Meruem hat geschrieben:(05 Jul 2020, 15:20)

Absolut und ja der "Thüringer Flirt" von Kemmerich mit der in Teilen offen rechtsextremistischen Höcke AFD hat wohl nachhaltig der FDP geschadet, schaut man auf die aktuellen Umfragen ( die Corona Situation kommt noch oben drauf) dümpelt die FDP da bundesweit wieder mal sehr nahe am "politischen Existenzminimum" ( 5% Hürde) herum meist so zw. 5% bis 6% jedenfalls weit weg von 10,7 % die die FDP noch zur Bundestagswahl von 2017 einfahren konnte.
In meiner Heimatstadt hieß es immer, die Buchstabenkombination FDP stehe für "Fast Drei Prozent". Dort traf das auch immer zu, und dort sehe ich persönlich die Zukunft der FDP.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Meruem »

Kohlhaas hat geschrieben:(05 Jul 2020, 15:41)

In meiner Heimatstadt hieß es immer, die Buchstabenkombination FDP stehe für "Fast Drei Prozent". Dort traf das auch immer zu, und dort sehe ich persönlich die Zukunft der FDP.

Teils wirkt es aber auch als hätte die FDP aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt, die letzte APO für die Liberalen liegt noch gar nicht allzu lange zurück.

Was war nicht groß die Rede von personeller und inhaltlicher Erneuerung nach dem 2013er Desaster , personell ja ok , aberinhaltlich? Dass ist größtenteils inhaltlich alter Wein nur aus neuen Schläuchen ( und oftmals ist der alles andere als überzeugend siehe bei der Klimapolitik und der Umgang Lindners mit der FFF Bewegung) damit lockt man nur wenige hinter dem Ofen hervor, die aktuellen Umfragewerte belegen dass sehr deutlich.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Meruem »

Kohlhaas hat geschrieben:(05 Jul 2020, 15:41)

In meiner Heimatstadt hieß es immer, die Buchstabenkombination FDP stehe für "Fast Drei Prozent". Dort traf das auch immer zu, und dort sehe ich persönlich die Zukunft der FDP.

Bei der letzten Europawahl etwa lag die FDP in Berlin sogar hinter der Satire Partei "Die Partei" da würden bei mir als Parteichef aber die Alarmglocken schrillen
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2020, 14:44)

Das Ergebnis nur auf Thüringen zu beziehen, obwohl das sicherlich Einfluss hatte, oder die Einstellung, wenn SPD und Grüne mit den linken Extremisten zusammenarbeiten, dann könnte die FDP auch problemlos mit den rechten Extremisten zusammenarbeiten, halte ich auch für zu schlicht, obwohl es jeweils einen solchen Anteil geben mag. Die inhaltliche Nähe kann es nicht sein, denn die existiert, wie ich im AfD Thread ausführlich beleuchtet habe, nicht. Ein Anteil der Befragten könnten ex AfD Wähler sein, denen die AfD zu inhaltslos, aussichtslos erscheint und die jetzt meinen, über eine Zusammenarbeit doch noch für die AfD punkten zu können. Es sind auch von der FDP Wähler zur AfD gewandert und wahrscheinlich auch anteilig wieder zurück.

Problematisch macht die Einschätzung die mangelhafte Präzision der Fragestellung, sowie die Unsicherheit, inwieweit die Befragten frühere, jetzige oder überhaupt FDP Wähler sind.

Insofern macht die FDP interne Recherche Sinn. Die interne Befragung ist abgeschlossen und ergibt ein eindeutiges Bild. Beim Wähler wird man sich auf Vermutungen und unsichere Umfragewerte, nebst der Befragung des Wählerklientels, soweit bekannt, auf kommunaler Ebene beschränken müssen.
Magst du mir das verlinken? oder zumindest ein Hinweis darauf, wann du es geschrieben hattest? Ansonsten wiederhole ich evtl. nur Sachen :D

Ich bin völlig bei dir, dass die Fragestellung ungenau ist. Das gilt aber eben für alle Teilnehmer der Umfrage und das Ergebnis zeigt ja auch einen allgemeinen Trend, den nur die FDP (und logischerweise die AFD) bricht.

Über die Wählerwanderung zwischen AFD und FDP wäre tatsächlich zu diskutieren. Ich würde den Fluss von frustrierten CDU-Wählern der Merkelpolitk, denen die AFD zu rechtsradikal ist, in die FDP noch erwähnen.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

Meruem hat geschrieben:(05 Jul 2020, 16:02)

Teils wirkt es aber auch als hätte die FDP aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt, die letzte APO für die Liberalen liegt noch gar nicht allzu lange zurück.

Was war nicht groß die Rede von personeller und inhaltlicher Erneuerung nach dem 2013er Desaster , personell ja ok , aberinhaltlich? Dass ist größtenteils inhaltlich alter Wein nur aus neuen Schläuchen ( und oftmals ist der alles andere als überzeugend siehe bei der Klimapolitik und der Umgang Lindners mit der FFF Bewegung) damit lockt man nur wenige hinter dem Ofen hervor, die aktuellen Umfragewerte belegen dass sehr deutlich.
Die Frage ist halt, wo und wie kann gepunktet werden. Der Slogan "die Mitte lebt" scheint dabei nicht zu funktionieren. Wo liegt also das Potential der FDP? Wirklich in der überfüllten Mitte? Oder doch eher etwas weiter rechts?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(05 Jul 2020, 22:35)

Magst du mir das verlinken? oder zumindest ein Hinweis darauf, wann du es geschrieben hattest? Ansonsten wiederhole ich evtl. nur Sachen :D

Ich bin völlig bei dir, dass die Fragestellung ungenau ist. Das gilt aber eben für alle Teilnehmer der Umfrage und das Ergebnis zeigt ja auch einen allgemeinen Trend, den nur die FDP (und logischerweise die AFD) bricht.

Über die Wählerwanderung zwischen AFD und FDP wäre tatsächlich zu diskutieren. Ich würde den Fluss von frustrierten CDU-Wählern der Merkelpolitk, denen die AFD zu rechtsradikal ist, in die FDP noch erwähnen.
Geschrieben habe ich irgendwann zwischen 2015 und 2019. :) Es gab, und gibt es wahrscheinlich noch, AfD Fans die hofften Parallelen ziehen zu können. Insofern schreiben Sie ruhig doppelt, die Aspekte dürften mehrheitlich dieselben sein und sich ebenso widerlegen lassen.

Auf Umfragen zu setzen, kann sich als fatal erweisen, weshalb ich wenig Wert darauf lege. Umfragen sind eine unzuverlässige Momentaufnahme. Ein Trend liesse sich nur dann erkennen, wenn dieselbe Umfrage in regelmäßigen Abständen über einen längeren Zeitraum durchgeführt würde. Es ist sinnvoller intern zu befragen und eine Strategie der Profilschärfung und bedingt dadurch Abgrenzung zu etablieren.

Die Wählerwanderung zu und von der FDP ist in der Tat interessant. Wobei mich die +1,36 Mio Unionswähler weniger erstaunen. Schwarz-gelb war ein Garant wirtschaftlicher Sicherheit. Interessanter ist die hohe Zahl an Nichtwählern, die sich entschlossen FDP zu wählen, als auch die Zuwächse aus dem linken Parteispektrum von SPD über Grüne bis zu einem, wenn auch geringem, aber um so verblüffenderen Anteil der Die Linke.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(05 Jul 2020, 22:36)

Die Frage ist halt, wo und wie kann gepunktet werden. Der Slogan "die Mitte lebt" scheint dabei nicht zu funktionieren. Wo liegt also das Potential der FDP? Wirklich in der überfüllten Mitte? Oder doch eher etwas weiter rechts?
Das Potential der FDP liegt nach wie vor in Wirtschafts- und Finanzpolitik, gekoppelt mit Liberalität. Letzteres ist weder mit denn linken, noch mit dem rechten Rand kompatibel. Beide verlangen nach mehr Staat, die FDP nach weniger.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von imp »

Meruem hat geschrieben:(05 Jul 2020, 16:10)

Bei der letzten Europawahl etwa lag die FDP in Berlin sogar hinter der Satire Partei "Die Partei" da würden bei mir als Parteichef aber die Alarmglocken schrillen
Die Auftritte der FDP zuletzt etwa mit ihrem Rumgeeier bei der Corona-Krise waren auch eher peinlich. Wenn man die FDP schmackhaft machen will, dann doch nicht mit solcher prinzipienlosen Präsentation.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Jul 2020, 08:27)

Geschrieben habe ich irgendwann zwischen 2015 und 2019. :) Es gab, und gibt es wahrscheinlich noch, AfD Fans die hofften Parallelen ziehen zu können. Insofern schreiben Sie ruhig doppelt, die Aspekte dürften mehrheitlich dieselben sein und sich ebenso widerlegen lassen.

Auf Umfragen zu setzen, kann sich als fatal erweisen, weshalb ich wenig Wert darauf lege. Umfragen sind eine unzuverlässige Momentaufnahme. Ein Trend liesse sich nur dann erkennen, wenn dieselbe Umfrage in regelmäßigen Abständen über einen längeren Zeitraum durchgeführt würde. Es ist sinnvoller intern zu befragen und eine Strategie der Profilschärfung und bedingt dadurch Abgrenzung zu etablieren.

Die Wählerwanderung zu und von der FDP ist in der Tat interessant. Wobei mich die +1,36 Mio Unionswähler weniger erstaunen. Schwarz-gelb war ein Garant wirtschaftlicher Sicherheit. Interessanter ist die hohe Zahl an Nichtwählern, die sich entschlossen FDP zu wählen, als auch die Zuwächse aus dem linken Parteispektrum von SPD über Grüne bis zu einem, wenn auch geringem, aber um so verblüffenderen Anteil der Die Linke.
Es gibt eine Strömung in der FDP. Diese spiegelt sich momentan kaum in der konkreten Politik oder personellen Zusammensetzung der FDP wider. Sie kommt aber doch über Mitglieder des Julis zum Vorschein. Hier werden bestimmte Grundeinstellungen und Grundansichten deutlich, die sich mit denen innerhalb der AFD, oder zumindest Teilen in der AFD, übereinstimmen. Zunächst wäre hier die Ablehnung des angeblichen links-grünen Mainstreams in ÖR, der Politik und Gesellschaft zu erwähnen. Diese Ablehnung bezieht sich nicht nur auf Grüne oder die Linke, sondern auch ziemlich direkt auf die Politik Merkels, die in einen solchen Mainstream eingeordnet wird. Daraus ergeben sich dann auch konkrete Forderungen, wie die ersatzlose Abschaffung des ÖR. Aber auch der Staat wird grundsätzlich negativ gesehen, ja teilweise gerade zu verachtet. Über Beamte wird kein gutes Wort verloren. Jeder Eingriff des Staates gilt als negativ. Der Markt scheint dagegen fast ausnahmslos (auch für ÖR) die Lösung zu sein und könne gar keine Fehler machen. Auch Steuern werden als Diebstahl bezeichnet. In diesen Formulierungen und Forderungen findet sich ein grundlegendes Verständnis vom Staat wieder, das eben auch in der AFD präsent ist. Zu Corona muss ich mir die Positionen nochmal etwas genauer anschauen. Wird also möglicherweise noch ergänzt :D

Die interne Befragung mag aufschlussreicher sein. Aber steht sie uns zur Verfügung? Die FDP kann sehr wohl am rechten oder linken Rand fischen. Es kommt eigentlich nur darauf an, wie eng man diesen definiert. Für Extremisten wird sie vermutlich nicht interessant. Wobei, wie ordnet man libertären Extremismus (?) ein? Wäre das jetzt rechts? Die FDP kann in gewissen Konstellationen für Rechtskonservative attraktiv sein, was aber auch nicht ausschließt, dass es Entwicklungen geben kann, die die FDP für Sozialdemokraten attraktiv machen.

Du beziehst dich jetzt auf die Wählerwanderung zur Wahl 2017? nehme ich mal an. Damals war die Situation durchaus eine andere, als es sie jetzt ist. Ich denke, dass viele der linken Zugewinne inzwischen wieder bei den Grünen oder der CDU gelandet sind. So "absurde" Wählerwanderungen müsste man aber bei jeder Wahl beobachten können, wenn eine Partei stark gewinnt. Vielleicht haben die aber auch alle im Lotto gewonnen :D
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(06 Jul 2020, 13:57)

Es gibt eine Strömung in der FDP. Diese spiegelt sich momentan kaum in der konkreten Politik oder personellen Zusammensetzung der FDP wider. Sie kommt aber doch über Mitglieder des Julis zum Vorschein. Hier werden bestimmte Grundeinstellungen und Grundansichten deutlich, die sich mit denen innerhalb der AFD, oder zumindest Teilen in der AFD, übereinstimmen. Zunächst wäre hier die Ablehnung des angeblichen links-grünen Mainstreams in ÖR, der Politik und Gesellschaft zu erwähnen. Diese Ablehnung bezieht sich nicht nur auf Grüne oder die Linke, sondern auch ziemlich direkt auf die Politik Merkels, die in einen solchen Mainstream eingeordnet wird. Daraus ergeben sich dann auch konkrete Forderungen, wie die ersatzlose Abschaffung des ÖR. Aber auch der Staat wird grundsätzlich negativ gesehen, ja teilweise gerade zu verachtet. Über Beamte wird kein gutes Wort verloren. Jeder Eingriff des Staates gilt als negativ. Der Markt scheint dagegen fast ausnahmslos (auch für ÖR) die Lösung zu sein und könne gar keine Fehler machen. Auch Steuern werden als Diebstahl bezeichnet. In diesen Formulierungen und Forderungen findet sich ein grundlegendes Verständnis vom Staat wieder, das eben auch in der AFD präsent ist. Zu Corona muss ich mir die Positionen nochmal etwas genauer anschauen. Wird also möglicherweise noch ergänzt :D

Die interne Befragung mag aufschlussreicher sein. Aber steht sie uns zur Verfügung? Die FDP kann sehr wohl am rechten oder linken Rand fischen. Es kommt eigentlich nur darauf an, wie eng man diesen definiert. Für Extremisten wird sie vermutlich nicht interessant. Wobei, wie ordnet man libertären Extremismus (?) ein? Wäre das jetzt rechts? Die FDP kann in gewissen Konstellationen für Rechtskonservative attraktiv sein, was aber auch nicht ausschließt, dass es Entwicklungen geben kann, die die FDP für Sozialdemokraten attraktiv machen.

Du beziehst dich jetzt auf die Wählerwanderung zur Wahl 2017? nehme ich mal an. Damals war die Situation durchaus eine andere, als es sie jetzt ist. Ich denke, dass viele der linken Zugewinne inzwischen wieder bei den Grünen oder der CDU gelandet sind. So "absurde" Wählerwanderungen müsste man aber bei jeder Wahl beobachten können, wenn eine Partei stark gewinnt. Vielleicht haben die aber auch alle im Lotto gewonnen :D
Ja, die Julis schlagen gerne mal über die Stränge oder spitzen zu sehr zu, nur durchsetzen können sie sich damit nicht. Das halte ich aber für die Jungen-Organisationen der Parteien für normal und sogar hilfreich im Überdenken von gesamtparteilichen Positionen, die sie aber immer mittragen. Mit einigen Kritikpunkten der Julis stimme ich überein, mit einigen nicht, wie das in einer diskussions- und auseinandersetzungsfreudigen Partei Usus ist.

Zur Verfügung stehen Ihnen die Beschlüsse, die sich aus der Untersuchung der Kommission ergeben haben. Als Wähler können Sie 2021 entscheiden, ob diese und die Umsetzung Ihrer Erwartung entsprechen. Die Idee vor und um die letzten BT Wahlen, dass die FDP durchaus nicht festgelegt auf die Union als Koalitionspartner ist, sondern auch mit der SPD könnte, hat sich dank der niedrigen Wählerzustimmung zur SPD erst einmal erledigt und wird sich dank des eindeutig nach links gerückten Kurses der SPD auch mittelfristig nicht wiederbeleben lassen.

Zwangsläufig kann ich mich im Bezug auf Wählerwanderung im Zuge der letzten BT Wahl beziehen. Das dürfte bei der nächsten BT Wahl ggfls anders aussehen, aber ein Trend ist meines Erachtens momentan nicht erkennbar. Das wäre reine Spekulation. Mir persönlich wäre es lieber, der Wähler würde dir FDP für das wählen, wofür sie inhaltlich nach wie vor thematisch steht, statt zu vermuten wofür sie vielleicht irgendwann stehen würde oder könnte, aber das wird wohl ein Wunsch bleiben. Zurzeit liegen Emotionen im Trend und damit tut sich eine rationale FDP etwas schwer.

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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Meruem »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Jul 2020, 14:33)

Ja, die Julis schlagen gerne mal über die Stränge oder spitzen zu sehr zu, nur durchsetzen können sie sich damit nicht. Das halte ich aber für die Jungen-Organisationen der Parteien für normal und sogar hilfreich im Überdenken von gesamtparteilichen Positionen, die sie aber immer mittragen. Mit einigen Kritikpunkten der Julis stimme ich überein, mit einigen nicht, wie das in einer diskussions- und auseinandersetzungsfreudigen Partei Usus ist.

Zur Verfügung stehen Ihnen die Beschlüsse, die sich aus der Untersuchung der Kommission ergeben haben. Als Wähler können Sie 2021 entscheiden, ob diese und die Umsetzung Ihrer Erwartung entsprechen. Die Idee vor und um die letzten BT Wahlen, dass die FDP durchaus nicht festgelegt auf die Union als Koalitionspartner ist, sondern auch mit der SPD könnte, hat sich dank der niedrigen Wählerzustimmung zur SPD erst einmal erledigt und wird sich dank des eindeutig nach links gerückten Kurses der SPD auch mittelfristig nicht wiederbeleben lassen.

Zwangsläufig kann ich mich im Bezug auf Wählerwanderung im Zuge der letzten BT Wahl beziehen. Das dürfte bei der nächsten BT Wahl ggfls anders aussehen, aber ein Trend ist meines Erachtens momentan nicht erkennbar. Das wäre reine Spekulation. Mir persönlich wäre es lieber, der Wähler würde dir FDP für das wählen, wofür sie inhaltlich nach wie vor thematisch steht, statt zu vermuten wofür sie vielleicht irgendwann stehen würde oder könnte, aber das wird wohl ein Wunsch bleiben. Zurzeit liegen Emotionen im Trend und damit tut sich eine rationale FDP etwas schwer.

Wofür steht sie denn inhaltlich Neues? Und warum dringt sie kommunikativ kaum mit ihren Inhalten durch was die aktuellen Umfragewertw ja nahe legen? Woran liegt es?? Etwa am am zu hitzköpfigenn zu emotionsgeladenen Social Media gewöhnten Wähler? Oder an einer zu leisen zu rational nüchternen FDP?

Der Spiegel etwa konstatierte neulich in einem Artikel über die FDP und deren Unzufriedenheit mit Generalsekretärin Linda Theuteberg: " Die derzeitige mangelhafte Performence und die miesen Umfragewerte im Bund, wieder mal nahe am politischen Existenzminimum der 5% Hürde für die FDP sind der Ausdruck der eigentlichen inhaltlich - intellektuellen Leere des deutschen Liberalismus der Gegenwart."
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Meruem hat geschrieben:(06 Jul 2020, 16:28)

Wofür steht sie denn inhaltlich Neues? Und warum dringt sie kommunikativ kaum mit ihren Inhalten durch was die aktuellen Umfragewertw ja nahe legen? Woran liegt es?? Etwa am am zu hitzköpfigenn zu emotionsgeladenen Social Media gewöhnten Wähler? Oder an einer zu leisen zu rational nüchternen FDP?

Der Spiegel etwa konstatierte neulich in einem Artikel über die FDP und deren Unzufriedenheit mit Generalsekretärin Linda Theuteberg: " Die derzeitige mangelhafte Performence und die miesen Umfragewerte im Bund, wieder mal nahe am politischen Existenzminimum der 5% Hürde für die FDP sind der Ausdruck der eigentlichen inhaltlich - intellektuellen Leere des deutschen Liberalismus der Gegenwart."
Die Meinung sei dem Verfasser des Spiegels unbenommen. Auch wenn er damit dem FDP Wähler generell die Wahl intellektueller Leere unterstellt und diesen damit einschließt. Das gehört zu Meinungsfreiheit.

Inhaltliches finden Sie im Parteiprogramm und die Beschlüsse im Bezug auf Abgrenzung zur AfD z.B. kommentiert im Tagesspiegel.

https://m.tagesspiegel.de/politik/lehre ... 04514.html

Dass die FDP zurzeit wenig durchdringt, das Schicksal teilt sie mit allen Oppositionsparteien. Weshalb sich diese, wenn auch ansonsten politisch konträr, wohl alle endlich einen Impfstoff gegen Corona wünschen. Gezeigt hat diese Krise, dass die FDP mit ihrer Forderung nach intensiver digitaler Förderung richtig lag und liegt, einschließlich der Forderung eines Digitalministeriums. Das ist einer der Vorteile, die die FDP zu bieten hat, kein Status Quo, kein Rückschritt, sondern Fortschritt zur Lösung anstehender Probleme.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Jul 2020, 16:53)

(..)

Dass die FDP zurzeit wenig durchdringt, das Schicksal teilt sie mit allen Oppositionsparteien. Weshalb sich diese, wenn auch ansonsten politisch konträr, wohl alle endlich einen Impfstoff gegen Corona wünschen. Gezeigt hat diese Krise, dass die FDP mit ihrer Forderung nach intensiver digitaler Förderung richtig lag und liegt, einschließlich der Forderung eines Digitalministeriums. Das ist einer der Vorteile, die die FDP zu bieten hat, kein Status Quo, kein Rückschritt, sondern Fortschritt zur Lösung anstehender Probleme.
Dass die FDP gerade jetzt ein Problem hat, zum Wähler durchzudringen, liegt m.E. auch an ihrem derzeitigen Vorsitzenden.
Ich hätte da eine Personalie im Kopf, die das ändern könnte, weil sie eindeutiger für die FDP steht, die sich auch an den "alten" Werten von Leuthäuser-Schnarrenberg, Gerhart Baum, Hildegard Hamm-Brücher u.a. orientiert.
Leider fürchte ich, man wird meine Wunschkandidatin für nicht jung genug halten. :|
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Jul 2020, 14:33)

Ja, die Julis schlagen gerne mal über die Stränge oder spitzen zu sehr zu, nur durchsetzen können sie sich damit nicht. Das halte ich aber für die Jungen-Organisationen der Parteien für normal und sogar hilfreich im Überdenken von gesamtparteilichen Positionen, die sie aber immer mittragen. Mit einigen Kritikpunkten der Julis stimme ich überein, mit einigen nicht, wie das in einer diskussions- und auseinandersetzungsfreudigen Partei Usus ist.

Zur Verfügung stehen Ihnen die Beschlüsse, die sich aus der Untersuchung der Kommission ergeben haben. Als Wähler können Sie 2021 entscheiden, ob diese und die Umsetzung Ihrer Erwartung entsprechen. Die Idee vor und um die letzten BT Wahlen, dass die FDP durchaus nicht festgelegt auf die Union als Koalitionspartner ist, sondern auch mit der SPD könnte, hat sich dank der niedrigen Wählerzustimmung zur SPD erst einmal erledigt und wird sich dank des eindeutig nach links gerückten Kurses der SPD auch mittelfristig nicht wiederbeleben lassen.

Zwangsläufig kann ich mich im Bezug auf Wählerwanderung im Zuge der letzten BT Wahl beziehen. Das dürfte bei der nächsten BT Wahl ggfls anders aussehen, aber ein Trend ist meines Erachtens momentan nicht erkennbar. Das wäre reine Spekulation. Mir persönlich wäre es lieber, der Wähler würde dir FDP für das wählen, wofür sie inhaltlich nach wie vor thematisch steht, statt zu vermuten wofür sie vielleicht irgendwann stehen würde oder könnte, aber das wird wohl ein Wunsch bleiben. Zurzeit liegen Emotionen im Trend und damit tut sich eine rationale FDP etwas schwer.
Die Julis (oder Teile davon) haben das Problem, dass dort eben sehr ideell gedacht wird. Der Klimawandel kann nicht durch staatliches Eingreifen gestoppt werden, sondern nur durch noch freieren Markt. Eine absurde Vorstellung. Es kommt darauf an, die Stärken des Wirtschaftssystems auszuspielen und die Schwächen durch staatliche Maßnahmen auszugleichen. Diese einseitige und undifferenzierte Sichtweise auf verschiedene Themen, halte ich für gefährlich. Häufig werden dann auch differenzierte Meinungen als nicht-liberal bezeichnet.

Hätte ja auch EU-Wahl sein können :D Ein Verlust ist klar erkennbar, die Frage ist, in welche Richtung.

Natürlich spekulieren wir hier. Aber eben nicht komplett ohne Bezug zur Realität. Wir versuchen etwas zu rekonstruieren.

Ob die FDP unter einem Lindner wirklich als rationale Partei auftritt, würde ich stark bezweifeln. Lindner ist schon ein hervorragender Populist. Sieht auch das Populismusbarometer der Bertelsmann-Stifung so. Da ist die FDP bzw. ihre Wähler eher oberer Durchschnitt was Populismus angeht. Andererseits scheint man in der Innenpolitik auf Bundesebene durchaus gute Arbeit zu leisten und traut sich an Themen ran, die die Groko geschickt vermeidet. Ist aber kaum spürbar in der öffentlichen Wahrnehmung.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(06 Jul 2020, 17:07)

Dass die FDP gerade jetzt ein Problem hat, zum Wähler durchzudringen, liegt m.E. auch an ihrem derzeitigen Vorsitzenden.
Ich hätte da eine Personalie im Kopf, die das ändern könnte, weil sie eindeutiger für die FDP steht, die sich auch an den "alten" Werten von Leuthäuser-Schnarrenberg, Gerhart Baum, Hildegard Hamm-Brücher u.a. orientiert.
Leider fürchte ich, man wird meine Wunschkandidatin für nicht jung genug halten. :|
Du stellst mich vor ein Rätsel. Hilf mir bitte auf die Sprünge, Frau oder Mann?
Die einzige, die mir spontan und unter Berüchsichtigung des Alters einfällt wäre Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Jul 2020, 17:52)

Du stellst mich vor ein Rätsel. Hilf mir bitte auf die Sprünge, Frau oder Mann?
Die einzige, die mir spontan und unter Berüchsichtigung des Alters einfällt wäre Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
Genau die meine ich! Ja mehr ich von ihr höre, desto besser gefällt sie mir.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben:(06 Jul 2020, 17:46)

Die Julis (oder Teile davon) haben das Problem, dass dort eben sehr ideell gedacht wird. Der Klimawandel kann nicht durch staatliches Eingreifen gestoppt werden, sondern nur durch noch freieren Markt. Eine absurde Vorstellung. Es kommt darauf an, die Stärken des Wirtschaftssystems auszuspielen und die Schwächen durch staatliche Maßnahmen auszugleichen. Diese einseitige und undifferenzierte Sichtweise auf verschiedene Themen, halte ich für gefährlich. Häufig werden dann auch differenzierte Meinungen als nicht-liberal bezeichnet.

Hätte ja auch EU-Wahl sein können :D Ein Verlust ist klar erkennbar, die Frage ist, in welche Richtung.

Natürlich spekulieren wir hier. Aber eben nicht komplett ohne Bezug zur Realität. Wir versuchen etwas zu rekonstruieren.

Ob die FDP unter einem Lindner wirklich als rationale Partei auftritt, würde ich stark bezweifeln. Lindner ist schon ein hervorragender Populist. Sieht auch das Populismusbarometer der Bertelsmann-Stifung so. Da ist die FDP bzw. ihre Wähler eher oberer Durchschnitt was Populismus angeht. Andererseits scheint man in der Innenpolitik auf Bundesebene durchaus gute Arbeit zu leisten und traut sich an Themen ran, die die Groko geschickt vermeidet. Ist aber kaum spürbar in der öffentlichen Wahrnehmung.
Ausgerechnet beim Thema Klima stimme ich zu 100% mit den Julis überein. Jede geforderte Maßnahme, als da sind


Greta ist zu einer Ikone der Klimarettung geworden. Und sie hat damit weltweit Schüler zum politischen Protest motiviert. Das ist gut so. Denn das Versagen der Politik ist eklatant. Es klafft eine riesige Lücke zwischen den Klimazielen, die mit großer Geste in Paris 2015 verabschiedet wurden, und den konkreten Schritten, diese auch zu erreichen.

Es mangelt dabei nicht an Moralpredigten, dass wir alle unseren Lebensstil ändern müssen – weg vom Auto zum Fahrrad, vom Fleisch zur Pflanzenkost, von der Plastiktüte zum Jutesack. Aber wie sich das konkret in der Klimabilanz niederschlägt, bleibt offen.

Die Zwischenbilanz 2019 für Deutschland ist jedenfalls niederschmetternd, trotz einer leichten Verbesserung in allerjüngster Zeit. Denn der Ausstoß von Treibhausgasen ist viel zu hoch, um die selbst gesetzten Ziele für 2020 und wohl auch für 2030 zu erreichen.

Dieser Ausstoß ist aber die zentrale strategische Stellschraube: Gelingt es selbst einer großen ökologiebewussten Nation wie Deutschland nicht, die vereinbarten Ziele zu erreichen, dann wäre es eine Illusion zu glauben, dass dies global zu schaffen wäre.

Klimaschutz politisieren statt privatisieren

Wie also retten wir das Klima? „Durch Innovation und Wettbewerb – und nicht durch Veränderung des individuellen Lebensstils“, schrieb jüngst der grüne Vordenker Ralf Fücks auf „Spiegel Online“. Er hat mit dieser liberalen Botschaft völlig recht: Wir müssen die Klimaziele unerbittlich ernst nehmen und das politische Handeln konsequent danach ausrichten. Fücks weiter: „Es ist grundverkehrt, die ökologische Frage zu privatisieren, statt sie zu politisieren.“

Lasst uns also politisieren! Alles entscheidend ist die Einhaltung des beschlossenen Klimaziels des Pariser Abkommens von 2015, das eine Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei, besser noch 1,5 Grad Celsius vorsieht.

Dies muss insbesondere durch die Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen geschehen, allen voran CO2. Dafür brauchen wir klare Rahmenbedingungen. Der Gesetzgeber muss feste Grenzen für den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen vorgeben – und darf mehr einfach nicht zulassen.

Der Weg dahin ist eigentlich altbekannt und hat einen Namen: Emissionszertifikatehandel. Jedes Unternehmen, das CO2 ausstößt, darf das nur tun, wenn es dafür in entsprechender Menge Emissionsrechte in Form von Zertifikaten erworben hat.

Wer mehr ausstößt, muss eben mehr bezahlen. Wer durch Innovationen Emissionen einspart, zahlt dagegen weniger. Die Zertifikate werden an einer Börse gehandelt und Jahr für Jahr vermindert.

So steigt der Preis über die Zeit, bei hohem Wirtschaftswachstum sogar drastisch. Dadurch gibt es einen starken wirtschaftlichen Anreiz, Emissionen einzusparen und durch Forschung und Entwicklung nach neuen Lösungen zu suchen.

Nur jene, die dies nicht oder nur zu extrem hohen Kosten können, werden als Käufer der Rechte übrig bleiben oder schließlich mit ihren (ökologisch fragwürdigen) Produkten ganz vom Markt verschwinden.

Im Ansatz ist dieser Weg bereits verwirklicht: im European Union Emissions Trading System, kurz EU-ETS. Aber eben leider nur im Ansatz. Die richtige Antwort auf Greta und die Proteste der Schülerinnen und Schüler ist die grundlegende Erneuerung und Ausweitung des EU-ETS. Es geht dabei im Wesentlichen um fünf Leitlinien der Reform:

Alle Branchen der Wirtschaft, nicht nur wie bisher die Energiewirtschaft und Teile der Industrie, werden am EU-ETS beteiligt. Dies gilt vor allem für den Verkehr, die Gebäude- und Wärmewirtschaft sowie die Land- und Forstwirtschaft, denen ein großer Teil des CO2-Ausstoßes zuzurechnen ist.

Nationale Alleingänge – wie in der deutschen Energiepolitik bisher üblich – gibt es nicht mehr. Bestmöglich wäre natürlich eine globale Lösung, aber auch eine konsequente Umsetzung in Europa könnte schon ein riesiger Fortschritt sein und zum weltweiten Vorbild werden.

Die Einnahmen aus der Ausgabe von CO2-Emissionsrechten fließen nicht in den allgemeinen Haushalt, sondern werden entweder in die Forschung zu Klimatechnologien investiert und/oder den Bürgern über Steuersenkungen zurückgegeben.

Die Forschungsförderung für neue Technologien wird drastisch erhöht und so gestaltet, dass sie möglichst technologieneutral wirkt, also den innovativen Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Lösungen der CO2-Vermeidung befördert.

Die Forschung wird auf die Wiederverwendung sowie natürliche und biologische Speicherung von CO2 ausgeweitet. Auch Anpassungen an den Klimawandel, der ja in Grenzen unvermeidbar sein wird, werden verstärkt wissenschaftlich untersucht.

unterschreibe ich.

Vor kurzem schrieb ich, dass der Trend momentan eher zu Emotio, denn Ratio geht. Die Corona Krise hat gezeigt, dass Politik auch zeitweise auf Ratio basieren kann, aber das ist eine Ausnahmesituation. Insofern ist Lindner meines Erachtens zurzeit der richtige Mann an der richtigen Stelle. Ein FDP Vorsitzender ohne die Fähigkeit zuzuspitzen, gelegentlich auch mal zu überspitzen, wäre in der emotionalen (kleine Anleihe bei Schröder) Kakophonie nicht mehr vernehmbar.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(06 Jul 2020, 18:06)

Genau die meine ich! Ja mehr ich von ihr höre, desto besser gefällt sie mir.
Mir gefällt sie auch. :thumbup:
Dazu kommt, dass sie auch intern kein Blatt vor den Mund nimmt. ;)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von firlefanz11 »

Die FDP zeigt mal wieder eindrucksvoll ihr Verantwortungsbewusstsein bezüglich der bürgerlichen Grundrechte (nein, liebe Linksgestrickte "Grundrechte" das ist KEIN neuer Block der AfD!!!).
Geht es nach der FDP, hat das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster zu den strengen Corona-Auflagen im Kreis Gütersloh bundesweite Folgen. Die Liberalen fordern, alle Beschränkungen in Deutschland zu überprüfen. Bundesregierung und Landesregierungen müssten alle Maßnahmen erneut auf ihre Verhältnismäßigkeit abklopfen, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michael Theurer in Berlin. Das gelte auch für die Maskenpflicht.
"Das Urteil macht nochmals deutlich, dass alle Einschränkungen von Grundrechten verhältnismäßig und nachvollziehbar sein müssen", sagte Theurer.
https://www.n-tv.de/politik/FDP-fordert ... 95358.html
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Jul 2020, 18:21)



Vor kurzem schrieb ich, dass der Trend momentan eher zu Emotio, denn Ratio geht. Die Corona Krise hat gezeigt, dass Politik auch zeitweise auf Ratio basieren kann, aber das ist eine Ausnahmesituation. Insofern ist Lindner meines Erachtens zurzeit der richtige Mann an der richtigen Stelle. Ein FDP Vorsitzender ohne die Fähigkeit zuzuspitzen, gelegentlich auch mal zu überspitzen, wäre in der emotionalen (kleine Anleihe bei Schröder) Kakophonie nicht mehr vernehmbar. [/color]
Das Populismusbarometer kommt da wie gesagt zu anderen Ergebnissen. Die FDP pauschal als Partei der Vernunft zu bezeichnen, dürfte kaum konsensfähig sein.

Ich klammere den Klimaaspekt erstmal aus. Vielleicht komme ich später nochmal darauf zurück. Es geht mir um die grundsätzlich unversöhnliche Haltung gegenüber dem Staat und alles, was mit dem Staat verbunden wird. (Beispiele: Steuern sind Raub, Handel von Organen auf dem freiem Markt etc) Vielleicht mit der ablehnenden Haltung einiger Linker, vor allem junger, gegenüber allem wirtschaftlichen/kapitalistischen vergleichbar.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Meruem »

Elmar Brok hat geschrieben:(07 Jul 2020, 15:53)

Das Populismusbarometer kommt da wie gesagt zu anderen Ergebnissen. Die FDP pauschal als Partei der Vernunft zu bezeichnen, dürfte kaum konsensfähig sein.

Ich klammere den Klimaaspekt erstmal aus. Vielleicht komme ich später nochmal darauf zurück. Es geht mir um die grundsätzlich unversöhnliche Haltung gegenüber dem Staat und alles, was mit dem Staat verbunden wird. (Beispiele: Steuern sind Raub, Handel von Organen auf dem freiem Markt etc) Vielleicht mit der ablehnenden Haltung einiger Linker, vor allem junger, gegenüber allem wirtschaftlichen/kapitalistischen vergleichbar.
Das bezweifel ich auch dass die FDP durch und durch nicht populistisch ist ( jede Partei pflegt einen gewissen Grad an Populismus usw) etwa die liberale bzw libertäre Staatsfeindlichkeit ( Steuern sind Diebstahl usw) eine ideologische Position die man durchaus in Teilen der FDP wie auch verbreiteter in der AFD findet, erinnert ideologisch doch stark an die der linken ( nur da heißt es Privateigentum sei Diebstahl) und der böse Kapitalismus usw, doch beide Teilen da ( Anarchisten wie Libertäre eine Staatsfeindlichkeit wenn auch aus völlig anderen Motiven heraus) ist schon bemerkenswert.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Elmar Brok »

Meruem hat geschrieben:(07 Jul 2020, 16:35)

Das bezweifel ich auch dass die FDP durch und durch nicht populistisch ist ( jede Partei pflegt einen gewissen Grad an Populismus usw) etwa die liberale bzw libertäre Staatsfeindlichkeit ( Steuern sind Diebstahl usw) eine ideologische Position die man durchaus in Teilen der FDP wie auch verbreiteter in der AFD findet, erinnert ideologisch doch stark an die der linken ( nur da heißt es Privateigentum sei Diebstahl) und der böse Kapitalismus usw, doch beide Teilen da ( Anarchisten wie Libertäre eine Staatsfeindlichkeit wenn auch aus völlig anderen Motiven heraus) ist schon bemerkenswert.
Ich denke schon, dass es in der FDP rationale und vernünftige Politiker, Wähler und Diskussionen gibt. Vielleicht breiter vertreten als z.B. in den Linken oder der AFD. Aber nicht grundsätzlich unterschiedlich zu CDU, SPD oder Grünen. Das Bild der FDP setzt sich eben aus vielen verschiedenen Facetten zusammen. Aus den Auftritten der Politiker in der Öffentlichkeit, Wie wird in Debatten kommuniziert, Auf social Media, in Gesetzesvorschlägen und findet sich dann eben auch in der Wählerschaft wieder. Da das Fazit ziehen zu wollen, die FDP würde als Partei der Ratio herausstechen, finde ich schon sehr weit hergeholt.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Meruem »

Elmar Brok hat geschrieben:(07 Jul 2020, 16:55)

Ich denke schon, dass es in der FDP rationale und vernünftige Politiker, Wähler und Diskussionen gibt. Vielleicht breiter vertreten als z.B. in den Linken oder der AFD. Aber nicht grundsätzlich unterschiedlich zu CDU, SPD oder Grünen. Das Bild der FDP setzt sich eben aus vielen verschiedenen Facetten zusammen. Aus den Auftritten der Politiker in der Öffentlichkeit, Wie wird in Debatten kommuniziert, Auf social Media, in Gesetzesvorschlägen und findet sich dann eben auch in der Wählerschaft wieder. Da das Fazit ziehen zu wollen, die FDP würde als Partei der Ratio herausstechen, finde ich schon sehr weit hergeholt.

Da bin ich ja auch bei dir und auch ich sehe dass, der Ansatz der Vernunft ( in politische Disskussionen, der politischen Auseinanderserzungen mir dem Konkurrenten usw) bei der FDP wi aber auch bei SPD, GRÜNEN und der Union schon ausgeprägter ist als in den teils extremistischen Randparteien LINKE und AFD , nur die FDP als "DIE PARTEI DER RATIO" schlechthin und an sich darzustellen , ist für meinen Geschmack zuviel des Guten und durchaus wiederum populistisch.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Meruem hat geschrieben:(07 Jul 2020, 17:02)

Da bin ich ja auch bei dir und auch ich sehe dass, der Ansatz der Vernunft ( in politische Disskussionen, der politischen Auseinanderserzungen mir dem Konkurrenten usw) bei der FDP wi aber auch bei SPD, GRÜNEN und der Union schon ausgeprägter ist als in den teils extremistischen Randparteien LINKE und AFD , nur die FDP als "DIE PARTEI DER RATIO" schlechthin und an sich darzustellen , ist für meinen Geschmack zuviel des Guten und durchaus wiederum populistisch.
Sind Sie doch so entgegenkommend und zitieren den Teil meines Beitrags, dem Sie meinen entnehmen zu können, dass ich die FDP als “Die Partei der Ratio schlechthin“ bezeichnet habe.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Meruem »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Jul 2020, 19:12)

Sind Sie doch so entgegenkommend und zitieren den Teil meines Beitrags, dem Sie meinen entnehmen zu können, dass ich die FDP als “Die Partei der Ratio schlechthin“ bezeichnet habe.
Ich habe auch nicht Sie damit speziell gemeint oder behauptet User JJazzGod hat geschrieben: .......

Das mir der Partei der Ratio ist bei Teilender FDP selbst Bild und wir auch oft genug so kommuniziert: " Wir sind Die PARTEI der Vernunft und so ein Quatsch.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Meruem hat geschrieben:(07 Jul 2020, 20:13)

Ich habe auch nicht Sie damit speziell gemeint oder behauptet User JJazzGod hat geschrieben: .......

Das mir der Partei der Ratio ist bei Teilender FDP selbst Bild und wir auch oft genug so kommuniziert: " Wir sind Die PARTEI der Vernunft und so ein Quatsch.
Ach so.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Meruem »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Jul 2020, 20:32)

Ach so.
Ja, genau lesen was ich schreibe,,dann kommt es nicht zu solchen Missverständnis.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Meruem hat geschrieben:(07 Jul 2020, 22:36)

Ja, genau lesen was ich schreibe,,dann kommt es nicht zu solchen Missverständnis.
Es ist nur so, dass ich parteiintern noch nie den Anspruch vernommen habe, dass die FDP die Partei der Ratio schlechthin wäre.
Deshalb dachte ich, Sie beziehen sich in einer Fehlinterpretation auf einen meiner Beiträge.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Liberty »

Chrischi meuchelt Teuteberg, wohl als Bauernopfer um von seinem eigenen Totalversagen als Parteivorsitzender und Fraktionschef abzulenken.

Oder ist das nun auch die Abkehr von der Marketingstrategie der Spasspartei, besonders junge und attraktive Frauen als Aushängeschilder zu nutzen?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Liberty hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:23)

Chrischi meuchelt Teuteberg, wohl als Bauernopfer um von seinem eigenen Totalversagen als Parteivorsitzender und Fraktionschef abzulenken.

Oder ist das nun auch die Abkehr von der Marketingstrategie der Spasspartei, besonders junge und attraktive Frauen als Aushängeschilder zu nutzen?
Das war eine anscheinend notwendige Maßnahme angesichts des bevorstehenden Wahlkampfes, um an erforderlicher Stelle versiertes Personal aufweisen zu können.
Noch Fragen?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:32)

Das war eine anscheinend notwendige Maßnahme angesichts des bevorstehenden Wahlkampfes, um an erforderlicher Stelle versiertes Personal aufweisen zu können.
Noch Fragen?
Kann es sein, das da ein wenig in Richtung Ampel die Fühler ausgestreckt werden..... ;) :)
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JJazzGold
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2020, 18:32)

Kann es sein, das da ein wenig in Richtung Ampel die Fühler ausgestreckt werden..... ;) :)
Das kann ich weder abstreiten, noch bestätigen. Seine Qualifikation liegt in Wirtschaft und Finanzen, beides Schwerpunkte im Umgang mit der Corona Krise. Das hat meines Erachtens den Ausschlag gegeben.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Senexx »

Liberty hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:23)

Chrischi meuchelt Teuteberg, wohl als Bauernopfer um von seinem eigenen Totalversagen als Parteivorsitzender und Fraktionschef abzulenken.

Oder ist das nun auch die Abkehr von der Marketingstrategie der Spasspartei, besonders junge und attraktive Frauen als Aushängeschilder zu nutzen?
Das finde ich schade. Ich fand sie vergleichsweise attraktiv, wohltuend abhebend von den sonstigen grauen Mäuschen. Optisch war mein Hauptkritikpunkt, dass sie immer flache Schuhe getragen hat.

In Talkrunden wirkte sie aufgeweckt. Sie hat immer prägnant argumentiert, ohne allerdings viel zu sagen. Und das ist ja einer meiner Kritikpunkte an der FDP. Die Partei ist irgendwie nebensächlich geworden. Aber dank Lindner.

Nun holt er einen aus einem Bündnis mit den Sozen ins Boot. Wenn da einer mal nicht eine Koalition mit Rot-Grün vorbereitet. Vermutlich bleibt die FDP weiterhin unwählbar.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Liberty »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2020, 18:32)
Kann es sein, das da ein wenig in Richtung Ampel die Fühler ausgestreckt werden..... ;) :)
Eine Woche nach Bekanntgabe der Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz, der nächstes Jahr eine Ampel bilden will, macht Lindner einen erprobten Ampel-Koalitionär zum neuen FDP-Generalsekretär.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von imp »

Liberty hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:23)

Chrischi meuchelt Teuteberg, wohl als Bauernopfer um von seinem eigenen Totalversagen als Parteivorsitzender und Fraktionschef abzulenken.

Oder ist das nun auch die Abkehr von der Marketingstrategie der Spasspartei, besonders junge und attraktive Frauen als Aushängeschilder zu nutzen?
Die FDP bankt ob sie über drei Prozent kommt.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 18:53)

Die FDP bankt ob sie über drei Prozent kommt.
Mit einem Leitzins von 3% würde die Kritik der FDP an der Nullzinspolitik der EZB sicher nicht so harsch ausfallen.

Beendigung der Niedrigzinspolitik der EZB

Wir Freie Demokraten fordern ein Ende der Niedrigzinspolitik der EZB. Denn die Niedrigzinspolitik verschiebt Lasten in die Zukunft und schadet somit der Generationengerechtigkeit. Außerdem gibt es keine Anreize, Strukturreformen voranzutreiben und das Schuldenmachen zu beenden. Der Grund für die Niedrigzinspolitik liegt vor allem am niedrigen Wachstum in der EU, das auf die massive Reformabstinenz in Europa zurückzuführen ist.

https://www.fdp.de/wp-modul/btw17-wp-a-189
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2020, 18:32)

Kann es sein, das da ein wenig in Richtung Ampel die Fühler ausgestreckt werden..... ;) :)
Attn Alex, Nachtrag. Das ist O-Ton Lindner zu deiner Frage.

“Übrigens spekulieren bereits manche aufgrund dieses Personalvorschlags, dass die Ampel-Koalition in Rheinland-Pfalz das Vorbild für den Bund sei. Tatsächlich regieren wir ebenso erfolgreich in einer schwarz-gelben Konstellation in NRW und mit „Jamaika“ in Schleswig-Holstein. Wir sind eigenständig und entscheiden auf der Basis von Inhalten. Das sollte so bleiben.“

Copyright Lindner

Was deine Frage zwar nicht konkret beantwortet, aber doch den Eindruck vermittelt, dass Wissing nicht aufgrund einer geplanten RRG für das Amt des Generalsekretärs vorgeschlagen wird. Was ohnehin vermessen wäre aufgrund des meines Erachtens hohen Unsicherheitsfaktors bezüglich erreichbarer Werte bei den Wahlen im nächsten Jahr alle Parteien betreffend. ;)

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