Skeptiker hat geschrieben:(25 Mar 2020, 23:40)
Wieso nicht? Es geht nicht um "im viel höheren Maße", sondern um "im natürlichen Maße". Idealerweise sollte man bei einer Seuche ohne Eingriffe in Gesellschaft und Wirtschaft auskommen.
Das ist illusorisch. Und das zeigt auch, dass sich über Jahrzehnte in einem Teil der Gesellschaft der Glaube etabliert hat, dass man solche Pandemien ohne Einschränkungen in der Gesellschaft und Wirtschaft in den Griff bekommen kann. Nein. Covid-19 zeigt, das ist ein Irrglaube. Das begreifen mittlerweile auch viele. Und eine Ausbreitung im "natürlichen Maße" bedeutet nichts anderes, dass sich die Fallzahlen alle drei Tage verdoppeln. Vor so einer Ausbreitung kann man nur warnen, weil einige hier einen neuen Irrglauben aufstellen, man könne bei so einer schnellen Ausbreitung bestimmte Personengruppen völlig davon heraushalten.
Skeptiker hat geschrieben:
Das sollte mW die gängige Lehrmeinung sein, weil je schneller der Herdenschutz eintritt umso schneller und besser sind alle Risikopatienten geschützt.
Dieser Herdenschutz kann auch durch eine Impfung erfolgen und muss nicht zwangsläufig durch Infizierungen passieren.
Skeptiker hat geschrieben:
Die "flatten the curve"-Strategie hat nicht das Ziel die Kurve "so flach wie möglich" zu machen, sondern in der Spitze sie unter die Kapazitätsgrenze zu bringen. Es ist gesellschaftlich nicht anstrebenswert eine Epidemie in der Dauer zu verlängern - es geht ausschließlich um die Genzen der Kapazität. Die Durchseuchung wird egal, in welchem Zeitraum, immer bei 60-70% der Bevölkerung enden. Und DASS es eine Durchseuchung gibt bis zum Herdenschutz, gilt mW als wissenschaftliche Tatsache.
Wenn Du mal selbst eine Überschlagrechnung machen würdest, würdest Du merken, dass diese Argumentation einen entscheidenden Fehler hat. Es wurde schon öfters gesagt, dass unser Gesundheitssystem spätestens aus den Fugen gerät, wenn es pro Tag mehr als 40.000 Neuinfektionen gibt. Vermutlich würde das schon vorher passieren, weil die Ausbreitung immer lokal gehäuft stattfindet. Aber bleiben wir bei den 40.000 pro Tag und gehen wir mal davon aus, man könnte diese Infizierung irgendwie zahlenmäßig so steuern. Für eine Herdenimmunität braucht man ca. 50 Millionen Menschen. Man hätte diese Zahl nach 1.250 Tagen erreicht, was ca. 3,5 Jahre sind. Also kann die Strategie gar nicht funktionieren, dass wir die Kurve so groß werden lassen, dass zwar nicht das Gesundheitssystem zusammenbricht, aber wir bald eine Herdenimmunität haben.
Skeptiker hat geschrieben:Wer vertritt denn die Meinung die Epidemie "so lange wie möglich" zu strecken?
Die Epidemie so schnell wie möglich zu beenden, ohne dass Hunderttausende Menschen sterben, muss doch das Ziel sein.