Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

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Dark Angel
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(09 Jan 2020, 14:18)

Das ist mir bewusst, nur bietet man dem Mann damit von beiden Seiten eine m.M.n. unverdiente Bühne. Wer war er denn vor dem Lied?
Ein weitestgehend völlig unbekannter freier Mitarbeiter des ÖR, der sich jetzt mittels der ganzen Debatte zum Opfer stilisieren lässt, und davon sicher auf die eine oder andere Weise profitieren wird.
Ich hab mich zwar auch über das Lied geärgert, aber aus anderen Gründen als die meisten hier. Beleidigen kann mich so ein Typ nämlich nicht.
Das ist richtig. Das was als Satire gedacht und geplant war, erwies sich als der sprichwörtliche "Griff ins Klo", für den sich der Intendant des WDR entschuldigt hat, ebenso hat sich der WDR von der/den Twitteräußerungen distanziert. Eigentlich hätte die ganze Geschichte damit erledigt sein können - hätte ...
Jetzt sind es aber nicht mehr die Zuschauer (Kunden) des ÖRR, die die Sache am "Kochen" halten, jetzt sind es Journalisten und Redakteure, die - eben wegen der Entchuldigung - Druck auf den Intendanten/auf die Leitung des WDR ausüben.
Der Eindruck liegt nahe, dass es damit schon lange nicht mehr um Hollek oder das dämlich Liedchen geht, sondern um die Durchsetzung eigener ideologischer Sichtweisen. Das ist m.M.n. das größere Problem, weil man sich gegen jegliche Kritik zu immunisieren versucht und für sakrosankt hält. Dass damit die Spaltung der Gesellschaft forciert wird, wird ignoriert.
Was nicht erkannt wird oder nicht erkannt werden will, ist die Tatsache, dass Diskursausgrenzung/Diskursverweigerung, das Stigmatisieren unangenehmer Meinungen/Aussagen eigentlich ein Zeichen eigener Argumentationslosigkeit ist.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Keoma
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Keoma »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Jan 2020, 14:36)

Das ist richtig. Das was als Satire gedacht und geplant war, erwies sich als der sprichwörtliche "Griff ins Klo", für den sich der Intendant des WDR entschuldigt hat, ebenso hat sich der WDR von der/den Twitteräußerungen distanziert. Eigentlich hätte die ganze Geschichte damit erledigt sein können - hätte ...
Jetzt sind es aber nicht mehr die Zuschauer (Kunden) des ÖRR, die die Sache am "Kochen" halten, jetzt sind es Journalisten und Redakteure, die - eben wegen der Entchuldigung - Druck auf den Intendanten/auf die Leitung des WDR ausüben.
Der Eindruck liegt nahe, dass es damit schon lange nicht mehr um Hollek oder das dämlich Liedchen geht, sondern um die Durchsetzung eigener ideologischer Sichtweisen. Das ist m.M.n. das größere Problem, weil man sich gegen jegliche Kritik zu immunisieren versucht und für sakrosankt hält. Dass damit die Spaltung der Gesellschaft forciert wird, wird ignoriert.
Was nicht erkannt wird oder nicht erkannt werden will, ist die Tatsache, dass Diskursausgrenzung/Diskursverweigerung, das Stigmatisieren unangenehmer Meinungen/Aussagen eigentlich ein Zeichen eigener Argumentationslosigkeit ist.
Man könnte sogar sagen, hier wird an einer neuen Legende gebastelt, wer gegen den ÖRR ist, ist rechts und pfui.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Aggitation?

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jan 2020, 13:39)
Selbstverständlich ist er zurück gerudert, du hast es doch selber zitiert. Und bei seiner halbherzigen Entschuldigung ist er gleich nochmal zurückgerudert.
Nein. Er hat klargestellt, wer gemeint war:
Explizit möchte ich aber ebenso deutlich jene von dieser Entschuldigung ausschließen, die mich seit gestern mit Gewalt- und Todesdrohungen überhäufen.
Sippenhaft ist trotzdem abgeschafft ...
Das ist ein schönes Allgemeinplätzchen.
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Dark Angel
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(09 Jan 2020, 14:28)

Wobei mir diejenigen, die ihn verteidigen, viel sympathischer sind als diejenigen die ihn mit Drohungen überschütten bis hin zu Morddrohungen, denn Verteidigen ist nicht Hetzen. Wenn wir schon bei der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sind...
https://taz.de/Drohungen-gegen-Journalisten/!5644201/
Whataboutismen machen die Sache auch nicht besser!
Hier in diesem Thread geht es um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von links als Mittel politischer Agitation.
Die Beispiele zeigen, dass sich Linke in gleichem Maße gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bedienen wie Rechte.
An/in BEIDEN Rändern des politischen Spektrums ist es en vogue sich dieses Mittels für die politische Agitation zu bedienen.
Ablenkungsmanöver alá "aber die Rechten ..." sind also völlig unangebracht!
Wie ein Sprichwort sagt "wenn mit einem Finger auf andere gezeigt wird, weisen drei auf einen selbst zurück".

Ich kann mich NICHT erinnern, dass irgend jemand, der das dämliche Liedchen und die Tweets von Hollek kritisiert, auch nur ansatzweise die Drohungen gegen ihn gutheißt bzw generell Drohungen gegenüber anderen Menschen gut heißt.

Ws soll also dieser Strohmann?!
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Jan 2020, 14:36)

Das ist richtig. Das was als Satire gedacht und geplant war, erwies sich als der sprichwörtliche "Griff ins Klo", für den sich der Intendant des WDR entschuldigt hat, ebenso hat sich der WDR von der/den Twitteräußerungen distanziert. Eigentlich hätte die ganze Geschichte damit erledigt sein können - hätte ...
Jetzt sind es aber nicht mehr die Zuschauer (Kunden) des ÖRR, die die Sache am "Kochen" halten, jetzt sind es Journalisten und Redakteure, die - eben wegen der Entchuldigung - Druck auf den Intendanten/auf die Leitung des WDR ausüben.
Der Eindruck liegt nahe, dass es damit schon lange nicht mehr um Hollek oder das dämlich Liedchen geht, sondern um die Durchsetzung eigener ideologischer Sichtweisen. Das ist m.M.n. das größere Problem, weil man sich gegen jegliche Kritik zu immunisieren versucht und für sakrosankt hält. Dass damit die Spaltung der Gesellschaft forciert wird, wird ignoriert.
Was nicht erkannt wird oder nicht erkannt werden will, ist die Tatsache, dass Diskursausgrenzung/Diskursverweigerung, das Stigmatisieren unangenehmer Meinungen/Aussagen eigentlich ein Zeichen eigener Argumentationslosigkeit ist.
Soweit ich das - noch - verfolgt habe, setzen die Journalisten und Redakteure Buhrow unter Druck, weil sie in seiner Entschuldigung, mehr aber noch in der Entfernung des Liedes einen Eingriff in die Pressefreiheit sehen.
Dem vermag ich nur bedingt zu folgen, weil in meinen Augen sowohl Presse- als auch Meinungsfreiheit dort Grenzen haben, wo Menschen in ihrer Würde verletzt werden, eine Haltung, mit der ich mich sicherlich in einer Minderheit
befinde.
Andererseits sind Journalisten in einer Zeit, wo auch in Europa schon wieder kräftig in die Pressefreiheit eingriffen wird, zurecht sehr empfindlich und aufmerksam geworden.
Die Durchsetzung ideologischer Sichtweisen sehe ich daher weniger bei dieser Zunft als beim Publikum, also den Verfechtern/Gegnern des Liedes. Dass da der Wille zum Diskurs mittlerweile abhanden gekommen ist,
nicht nur bei diesem Thema, da stimme ich Dir zu.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Aggitation?

Beitrag von naddy »

PeterK hat geschrieben:(09 Jan 2020, 14:48)

Nein. Er hat klargestellt, wer gemeint war:

"Explizit möchte ich aber ebenso deutlich jene von dieser Entschuldigung ausschließen, die mich seit gestern mit Gewalt- und Todesdrohungen überhäufen.".
Ja, wie bereits gesagt:
naddy hat geschrieben:... wer konnte denn mit sowas rechnen? Man hält die Rechtsextremen doch sonst für eine ausgesprochen friedliche Unterart der Gattung Mensch. Man lernt halt nie aus...
"Bedrohung" ist nach § 241 StGB ein Vergehen, soll er es halt zur Anzeige bringen, wie jeder andere davon betroffene Bürger auch. Falls er es jedoch vorziehen sollte, die selbst provozierte Opferrolle weiterhin propagandistisch auszuschlachten, sollte er sich vorher informieren, mit wem ihn das gemein macht.
Das ("Sippenhaft", d.V.) ist ein schönes Allgemeinplätzchen.
Das sich nichtsdestotrotz bei Einigen noch großer Beliebtheit zu erfreuen scheint:
tarkomed hat geschrieben:(09 Jan 2020, 09:15)

Und ja, wenn sich diese rechten Trolle nicht selbst radikalisiert haben, dann wurde ihnen ihre Ideologie von ihrer Großmutter über ihre Mutter weitergegeben. So abwegig ist es gar nicht. Manchen Älteren von ihnen natürlich auch direkt von ihrem Vater.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:09)

Soweit ich das - noch - verfolgt habe, setzen die Journalisten und Redakteure Buhrow unter Druck, weil sie in seiner Entschuldigung, mehr aber noch in der Entfernung des Liedes einen Eingriff in die Pressefreiheit sehen.
Dem vermag ich nur bedingt zu folgen, weil in meinen Augen sowohl Presse- als auch Meinungsfreiheit dort Grenzen haben, wo Menschen in ihrer Würde verletzt werden, eine Haltung, mit der ich mich sicherlich in einer Minderheit
befinde.
Da sind wir schon zwei, die dieser Meinung sind.
Allerding scheint es mit der Achtung der Menschenwürde nicht weit her zu sein, wenn das Menschen betrifft, die nicht die gleiche politische Ideologie vertreten. Findet man auch hier im Forum und auch hier nehmen sich beide Ränder des politischen Spektrums rein gar nichts.
Vongole hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:09)Andererseits sind Journalisten in einer Zeit, wo auch in Europa schon wieder kräftig in die Pressefreiheit eingriffen wird, zurecht sehr empfindlich und aufmerksam geworden.
Die Durchsetzung ideologischer Sichtweisen sehe ich daher weniger bei dieser Zunft als beim Publikum, also den Verfechtern/Gegnern des Liedes. Dass da der Wille zum Diskurs mittlerweile abhanden gekommen ist,
nicht nur bei diesem Thema, da stimme ich Dir zu.
Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Allerdings sollten sich Journalisten und Medienvertreter ihrer Aufgabe bewusst sein und Neutralität wahren.
Die Durchsetzung ideologischer Sichtweisen sehe ich auf beiden Seiten gleichermaßen.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Selina »

Die Geschichte interessiert doch nur noch die, die etwas weiter rechts im politischen Spektrum stehen. Alles längst gegessen.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:29)

Die Geschichte interessiert doch nur noch die, die etwas weiter rechts im politischen Spektrum stehen. Alles längst gegessen.
Na ja, offensichtlich zeigst du durch deinen Beitrag Interesse.
Bist du also auch schon weit nach rechts gerutscht?
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von BenJohn »

Selina hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:29)

Die Geschichte interessiert doch nur noch die, die etwas weiter rechts im politischen Spektrum stehen. Alles längst gegessen.
Die Geschichte wird ja nur von Menschen klein geredet, die etwas weiter links im politischen Spektrum stehen. :rolleyes:

Jetzt mal ganz ehrlich. Muss das sein? Soll das Diskussion sein? Oder was ist das hier?
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naddy
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von naddy »

Selina hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:29)

Die Geschichte interessiert doch nur noch die, die etwas weiter rechts im politischen Spektrum stehen. Alles längst gegessen.
Wie bereits mehrfach gesagt: Weiter rechts als du dürften geschätzt über 95% der Bevölkerung stehen.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Dark Angel
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:29)

Die Geschichte interessiert doch nur noch die, die etwas weiter rechts im politischen Spektrum stehen. Alles längst gegessen.
Irgendwie scheinst Du unter Realitätsverlust zu leiden.
Nichts ist längst vergessen, ganz im Gegenteil.
Näheres kannst Du HIER, HIER, HIER oder HIER nachlesen.
Wenn Du diese Leute "etwas weiter rechts im politischen Spektrum stehen" siehst, hast Du einen ziemlichen "Knick in der Linse".
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Amun Ra »

naddy hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:38)

Wie bereits mehrfach gesagt: Weiter rechts als du dürften geschätzt über 95% der Bevölkerung stehen.
Eine sehr konservative Schätzung (pun intended).
'I find that offensive.' has no meaning; it has no purpose; it has no reason to be respected as a phrase. 'I am offended by that.' Well, so fucking what? - Stephen Fry
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naddy
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von naddy »

Amun Ra hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:44)

Eine sehr konservative Schätzung (pun intended).
Ich bin halt mit spekulativen Annahmen sehr vorsichtig - und versuche auch dabei möglichst freundlich zu bleiben. ;)
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Selina »

naddy hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:38)

Wie bereits mehrfach gesagt: Weiter rechts als du dürften geschätzt über 95% der Bevölkerung stehen.
Ob mehrfach oder einfach gesagt, die Mehrheit der Deutschen interessiert das Thema nur noch marginal. Wenn überhaupt. Es hat sich einfach erledigt. Es ist durch, gegessen. Von Anfang an wars rechte Trollerei, mehr nicht. Lediglich Stoff für Leute Marke Nuhr, die dann dem "tapferen" Herrn Buhrow anteilnehmend auf die Schulter klopfen.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:10)

Ob mehrfach oder einfach gesagt, die Mehrheit der Deutschen interessiert das Thema nur noch marginal. Wenn überhaupt. Es hat sich einfach erledigt. Es ist durch, gegessen. Von Anfang an wars rechte Trollerei, mehr nicht. Lediglich Stoff für Leute Marke Nuhr, die dann dem "tapferen" Herrn Buhrow anteilnehmend auf die Schulter klopfen.
Und du kennst die Mehrheit?
Warum eigentlich das krampfhafte Herunterspielen?
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Jan 2020, 15:44)

Irgendwie scheinst Du unter Realitätsverlust zu leiden.
Nichts ist längst vergessen, ganz im Gegenteil.
Näheres kannst Du HIER, HIER, HIER oder HIER nachlesen.
Wenn Du diese Leute "etwas weiter rechts im politischen Spektrum stehen" siehst, hast Du einen ziemlichen "Knick in der Linse".
Die verlinkten Pressebeiträge sind alle vom 5. bzw. 6. Januar. Einen davon hatte ich weiter oben selbst verlinkt und kommentiert. Heute ist aber der 9. Januar. Die Welt hat sich inzwischen weiter gedreht. Viel weiter. Am Kochen gehalten wirds - vor allem hier - von Rechts (konservativ bis rechtsaußen).
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von naddy »

Keoma hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:12)

Und du kennst die Mehrheit? Warum eigentlich das krampfhafte Herunterspielen?
Das gehört zum Spiel:
naddy hat geschrieben:Es geht darum im Feldversuch zu erforschen, zu welchen Verrenkungen die ideologisch anders verpeilte Seite noch bereit ist, bevor sie endlich auf ihre Kombattanten die gleichen Maßstäbe anwendet, wie auf die der Gegenseite.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Selina »

Keoma hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:12)

Und du kennst die Mehrheit?
Warum eigentlich das krampfhafte Herunterspielen?
Du brauchst einfach nur mal nach gestrigen und heutigen Pressebeiträgen zum Thema googeln. Also nach wirklich aktuellen Texten. Daran erkennt man dann in etwa, wie interessant das Thema für die meisten noch ist. Weil sämtliche Zeitungen ihre Themen-Prioritäten nach Brisanz und Leser-Interesse setzen. Die "Umweltsau" ist einfach auf der Themenliste von Platz sechs auf Platz sieben oder noch weiter runter bis ins Nichts gerutscht. Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren. Vielleicht findest du zum Thema ja noch was Brandaktuelles.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:28)

Du brauchst einfach nur mal nach gestrigen und heutigen Pressebeiträgen zum Thema googeln. Also nach wirklich aktuellen Texten. Daran erkennt man dann in etwa, wie interessant das Thema für die meisten noch ist. Weil sämtliche Zeitungen ihre Themen-Prioritäten nach Brisanz und Leser-Interesse setzen. Die "Umweltsau" ist einfach auf der Themenliste von Platz sechs auf Platz sieben oder noch weiter runter bis ins Nichts gerutscht. Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren. Vielleicht findest du zum Thema ja noch was Brandaktuelles.
Toll, heute nichts mehr in der Presse, also vergessen wir das Thema.
Heute habe ich auch nichts über den Brexit gelesen, vergessen wir das auch?

Im Übrigen, Nachtrag zu einem Beitrag, auf den interessanterweise keiner reagiert hat, für diejenigen, die facebook nicht nutzen, da steht folgendes:

Vince Ebert, December 30, 2019 at 8:25 PM:


Als "Wissen vor Acht" Moderator bin ich gewissermaßen ja auch ein Repräsentant des WDR. Ich möchte daher ein kurzes Statement zu dem Kinderlied-Skandal abgeben.
Ich sage es ganz ehrlich: Auch ich habe mit dem Lied ein Problem, denn ich halte es für problematisch, Kinder für politische Statements zu benutzen. Alle, die derzeit meinen, das wäre doch eigentlich kein große Sache, sollen sich einfach mal vorstellen, man hätte mit Zehnjährigen ein Lied eingespielt, in dem per se Migranten in ein negatives Licht gerückt worden wären. Der Aufschrei wäre – völlig zu Recht – noch viel größer.

Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Medien lautet, möglichst neutral und wahrheitsgemäß zu berichten. In meiner "Wissen vor Acht" Sendung versuchen wir daher immer, naturwissenschaftliche Zusammenhänge möglichst ohne eine Bewertung oder eine persönliche Einordnung zu präsentieren. Denn ich bin der Überzeugung, dass der Zuschauer ein Recht darauf hat, sich seine eigene Meinung zu bilden. Das sollte im Übrigen für alle Themen gelten.

Neutralität ist schwer, ich weiß. Erst recht, wenn man über Themen berichtet, zu denen man persönlich eine sehr starke eigene Meinung hat. Aber wir Mitarbeiter des öffentlich rechtlichen Rundfunks werden nun mal von allen Steuerzahlern finanziert. Deswegen müssen wir – so gut es geht – unabhängig berichten und informieren. Das sind wir den Bürgern schuldig. Wir stehen daher in der Pflicht, uns permanent selbstkritisch zu überprüfen und uns ggf. zu korrigieren.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Stoner »

Keoma hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:35)

Toll, heute nichts mehr in der Presse, also vergessen wir das Thema.
Heute habe ich auch nichts über den Brexit gelesen, vergessen wir das auch?

Im Übrigen, Nachtrag zu einem Beitrag, auf den interessanterweise keiner reagiert hat, für diejenigen, die facebook nicht nutzen, da steht folgendes:

Vince Ebert, December 30, 2019 at 8:25 PM:


Als "Wissen vor Acht" Moderator bin ich gewissermaßen ja auch ein Repräsentant des WDR. Ich möchte daher ein kurzes Statement zu dem Kinderlied-Skandal abgeben.
Ich sage es ganz ehrlich: Auch ich habe mit dem Lied ein Problem, denn ich halte es für problematisch, Kinder für politische Statements zu benutzen. Alle, die derzeit meinen, das wäre doch eigentlich kein große Sache, sollen sich einfach mal vorstellen, man hätte mit Zehnjährigen ein Lied eingespielt, in dem per se Migranten in ein negatives Licht gerückt worden wären. Der Aufschrei wäre – völlig zu Recht – noch viel größer.

Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Medien lautet, möglichst neutral und wahrheitsgemäß zu berichten. In meiner "Wissen vor Acht" Sendung versuchen wir daher immer, naturwissenschaftliche Zusammenhänge möglichst ohne eine Bewertung oder eine persönliche Einordnung zu präsentieren. Denn ich bin der Überzeugung, dass der Zuschauer ein Recht darauf hat, sich seine eigene Meinung zu bilden. Das sollte im Übrigen für alle Themen gelten.

Neutralität ist schwer, ich weiß. Erst recht, wenn man über Themen berichtet, zu denen man persönlich eine sehr starke eigene Meinung hat. Aber wir Mitarbeiter des öffentlich rechtlichen Rundfunks werden nun mal von allen Steuerzahlern finanziert. Deswegen müssen wir – so gut es geht – unabhängig berichten und informieren. Das sind wir den Bürgern schuldig. Wir stehen daher in der Pflicht, uns permanent selbstkritisch zu überprüfen und uns ggf. zu korrigieren.
Dem kann man auch noch ein Fazit aus der aktuellen ZEIT beistellen:
Kleiner Anlass, große Wirkung: Einen solchen fuck-up muss man erst mal hinkriegen. Oder auf Deutsch: Die Sache wurde gründlich versaut. Bei der Frage nach dem Warum helfen ein paar Wahrheiten.

Erstens: Die Satire selbst ging daneben. Im Video, das nur die Choraufnahme im Studio zeigt, vermittelt sie sich nicht, und ihr pseudoversöhnliches Ende, bei dem die Kinder zum Schluss kommen, ihre Oma sei doch keine Umweltsau, ist eher anstrengend als anregend.

Zweitens: Satire darf danebengehen. Und wenn verantwortliche Redakteure das Video erst bringen und später angesichts eines drohenden Shitstorms wieder zurückziehen, ist das schon wenig souverän.

Regelrecht unnötig war dann die Entschuldigung des Intendanten, der wissen konnte, wie sensibel der Umgang mit Satire ist zu einer Zeit, in der rechte Kritiker die Öffentlich-Rechtlichen und mit ihnen am liebsten die Demokratie kleinmachen wollen. Entsprechend verunsichert sind die Mitarbeiter, die spüren, wie das Vertrauen in einen starken, unabhängigen Rundfunk schwindet.

Drittens: Deren Attacke auf Tom Buhrow ist völlig überzogen. Sie ist der Gipfel des linksliberalen Gegenangriffs auf die gezielte Aggression von rechts. So ausrechenbar sollten die Bewahrer der Freiheit aber nicht sein.

Wenn WDR-Autoren nun wiederholt den frischgebackenen ARD-Vorsitzenden zum Abdanken bewegen wollen, dann muss man sagen: Diese Form der Selbstvergewisserung fragt nicht nach dem Schaden, den sie ihrerseits anrichtet. Schließlich ist Tom Buhrow kein übler Populist, sondern eher ein Modernisierer der Öffentlich-Rechtlichen, der unverschämterweise fragt, was das Publikum will. Sein Rücktritt wäre nur eines: ein Sieg für die Systemgegner auf der ultrarechten Seite.
https://www.zeit.de/2020/03/umweltsau-s ... -empoerung
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Vongole »

Bartleby hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:43)

Dem kann man auch noch ein Fazit aus der aktuellen ZEIT beistellen:

https://www.zeit.de/2020/03/umweltsau-s ... -empoerung
Treffend zusammengefasst.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Aggitation?

Beitrag von Tom Bombadil »

PeterK hat geschrieben:(09 Jan 2020, 14:48)

Nein. Er hat klargestellt, wer gemeint war:
Nein, er ist zurückgerudert, gleich zweimal.
Das ist ein schönes Allgemeinplätzchen.
Dass Sippenhaft - anders als im Dritten Reich und in der DDR - in Deutschland nicht mehr Usus ist, ist ein immanenter Bestandteil der rechtsstaatlichen Justiz getreu dem Grundsatz "nulla poena sine culpa", kein "schönes Allgemeinplätzchen".
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von PeterK »

Keoma hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:35)
Toll, heute nichts mehr in der Presse, also vergessen wir das Thema.
Du darfst Dich weiterhin an das Thema erinnern.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Tom Bombadil »

Bartleby hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:43)

Dem kann man auch noch ein Fazit aus der aktuellen ZEIT beistellen:
https://www.zeit.de/2020/03/umweltsau-s ... -empoerung
Klar, die Linksliberalen, die Buhrow vor das Scherbengericht (aka außerordentlichen Redakteursversammlung) zitieren, sind die Bewahrer der Freiheit. Du liebe Güte.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Keoma »

PeterK hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:09)

Du darfst Dich weiterhin an das Thema erinnern.
Werde ich, vor allem an die Beiträge mancher Antifaschisten.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:14)

Klar, die Linksliberalen, die Buhrow vor das Scherbengericht (aka außerordentlichen Redakteursversammlung) zitieren, sind die Bewahrer der Freiheit. Du liebe Güte.
Du scheinst den Artikel nicht richtig gelesen zu haben:
Nein, nein und noch zweimal nein. Ein Gutes hätte der Vorfall nur, wenn die Betroffenen allesamt daraus lernten, dass sie auf diese Weise ein gemeinsames Ziel verfehlen: nämlich die Institutionen der liberalen Demokratie zu bewahren.
Dazu gehören in Deutschland die Öffentlich-Rechtlichen. Wer bunt-inhaltsarme Fernsehnachrichten in anderen europäischen Ländern schaut, weiß sofort, was er oder sie an ihnen hat. Damit sie ihre Rolle weiter spielen können, müssen sie aber sensibler werden für die Wünsche ihres Publikums – und für die Angriffsflächen, die sie ihren Gegnern bieten.
Die Institutionen der liberalen Demokratie zu bewahren, ist durchaus auch eine Aufgabe der freien Presse.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:29)

Du scheinst den Artikel nicht richtig gelesen zu haben:
Ich habe nur das Zitat gelesen und beim pathetischen "Bewahrer der Freiheit" abgebrochen.
Die Institutionen der liberalen Demokratie zu bewahren, ist durchaus auch eine Aufgabe der freien Presse.
Zur liberalen Demokratie gehört es aber auch, andere Meinungen und Kritik anzuhören und sie nicht mit #Nazisäue abzukanzeln. Wo ist da die Selbstkritik? Ein bisschen "Satire darf danebengehen" ist dann doch eher seicht. Und alles wird nur auf "rechts" und "ultrarechte" Demokratiefeinde fokussiert, dass sich auch ganz normale Bürger an so einer Wortwahl stören könnten, kommt den Damen und Herren der freien Presse schon gar nicht mehr in den Sinn.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Aggitation?

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:06)
Dass Sippenhaft {...] in Deutschland nicht mehr Usus ist, ist ein immanenter Bestandteil der rechtsstaatlichen Justiz [...]
Ja, das ist richtig.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:45)

Ich habe nur das Zitat gelesen und beim pathetischen "Bewahrer der Freiheit" abgebrochen.

Zur liberalen Demokratie gehört es aber auch, andere Meinungen und Kritik anzuhören und sie nicht mit #Nazisäue abzukanzeln. Wo ist da die Selbstkritik? Ein bisschen "Satire darf danebengehen" ist dann doch eher seicht. Und alles wird nur auf "rechts" und "ultrarechte" Demokratiefeinde fokussiert, dass sich auch ganz normale Bürger an so einer Wortwahl stören könnten, kommt den Damen und Herren der freien Presse schon gar nicht mehr in den Sinn.
Spricht der Autor doch ebenfalls an:
Wenn WDR-Autoren nun wiederholt den frischgebackenen ARD-Vorsitzenden zum Abdanken bewegen wollen, dann muss man sagen: Diese Form der Selbstvergewisserung fragt nicht nach dem Schaden, den sie ihrerseits anrichtet. Schließlich ist Tom Buhrow kein übler Populist, sondern eher ein Modernisierer der Öffentlich-Rechtlichen, der unverschämterweise fragt, was das Publikum will.


Aus meiner Sicht haben die ganz normalen Bürger im Sender angerufen oder gemailt und Gehör gefunden. Der Shitstorm samt Demos und Drohungen ging sehr wohl von Ultrarechten aus.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:54)

Spricht der Autor doch ebenfalls an:
Wenn WDR-Autoren nun wiederholt den frischgebackenen ARD-Vorsitzenden zum Abdanken bewegen wollen, dann muss man sagen: Diese Form der Selbstvergewisserung fragt nicht nach dem Schaden, den sie ihrerseits anrichtet. Schließlich ist Tom Buhrow kein übler Populist, sondern eher ein Modernisierer der Öffentlich-Rechtlichen, der unverschämterweise fragt, was das Publikum will.


Aus meiner Sicht haben die ganz normalen Bürger im Sender angerufen oder gemailt und Gehör gefunden. Der Shitstorm samt Demos und Drohungen ging sehr wohl von Ultrarechten aus.
Nur dass ein rechter Shitstorm nichts an der Blödheit der für das Lied Verantwortlichen ändert.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:54)

Aus meiner Sicht haben die ganz normalen Bürger im Sender angerufen oder gemailt und Gehör gefunden.
Dafür wurde Buhrow auch heftigst kritisiert. Mir ging es aber auch nicht um den Artikel in Gänze, sondern um die Formulierung "Bewahrer der Freiheit" für die Linksliberalen (die oft genug nicht liberal sind), die "kaum verklausuliert Buhrows Rücktritt" fordern.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(09 Jan 2020, 18:04)

Nur dass ein rechter Shitstorm nichts an der Blödheit der für das Lied Verantwortlichen ändert.
Dafür war er ja auch nicht gedacht. Stattdessen hat er im wahrsten Sinne des Wortes gezeigt, dass manche Menschen für die primitivsten körperlichen Funktionen zu dämlich sind. ;)
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:28)

Du brauchst einfach nur mal nach gestrigen und heutigen Pressebeiträgen zum Thema googeln. Also nach wirklich aktuellen Texten. Daran erkennt man dann in etwa, wie interessant das Thema für die meisten noch ist. Weil sämtliche Zeitungen ihre Themen-Prioritäten nach Brisanz und Leser-Interesse setzen. Die "Umweltsau" ist einfach auf der Themenliste von Platz sechs auf Platz sieben oder noch weiter runter bis ins Nichts gerutscht. Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren. Vielleicht findest du zum Thema ja noch was Brandaktuelles.
Ja - die Artikel SIND vom 05. und 06. Januar, also 3 bis 4 Tage alt und das bedeutet eben NICHT, dass das Thema vom Tisch und vergessen ist.
Und JA, daran erkennt man wie interessant das Thema ist, denn immerhin wurde für notwendig befunden, über die Kritik am WDR-Intendanten zu berichten. Und weil nun über dessen Reaktion auf die Kritik (noch) nicht berichtet wurde, meinst Du alles sei vergessen? Fehlanzeige! Dafür nehmen sich die Redakteure und freien Mitarbeiter selbst viel zu wichtig, als dass sie darüber nicht berichten würden.
Du hast keinen Pressebeitrag kommentiert, es sei denn, Du meinst das hier oder das hier.

Bei Beidem handelt es sich NICHT um einen Kommentar Deinerseits, der zum Thema passt.
In einem Fall handelt es sich lediglich um eine Zitat aus einem Zeitungsartikel, nicht um Deine Meinung, im anderen Fall um eine Relativierung als "Jugendjargon" - mit anderen Worten "ist ja nicht so schlimm, wenn Menschen als -säue bezeichnet werden, somit ihre Menschenwürde verletzt wird, so lange es die 'richtigen' trifft".

Ist leider nichts neues bei dir, einerseits gruppenbezogene Menschfreindlichkeit beklagen und Hass unterstellen, so lange es Deinem politisch-ideologischem Weltbild entspricht, aber andererseits die gleichen Mittel marginalisieren - ja gut heißen, wenn es anders denkende betrifft.

In Deiner eindimensionalen Weltsicht ist Dir offensichtlich entgangen, wie der Intendant des WDR seine Entschuldigung begründete:

"Da hatten wir wirklich Hunderte Seniorinnen und Senioren und deren Enkel am Telefon. Uns war sofort klar, diese Menschen waren nicht Teil einer orchestrierten Sache."
Quelle


Das zeigt deutlich, dass der WDR- Intendant etwas kann, was DU nicht kannst - nämlich differenzieren, Unterschiede erkennen und zwischen "künstlicher" und echter Betroffenheit unterscheiden, NICHT alle, die eine andere Sichtweise als seine freien Mitarbeiter haben, in die räächte bzw rechtsextreme Schublade stecken.

Und statt immer nur selektiv, das zu lesen, was Dir in den Kram passt, solltest Du vielleicht auch mal die Leserkommentare zu den jeweiligen Artikeln lesen:

Zum Beispiel diesen hier:
"Die WDR-Kolleg*innen und Kollegen sollten sich einfach mal überlegen, wen und was sie vertreten. Einer ihrer Kolleg*innen und Kollegen hat eine ganze Generation pauschal und grundlos als #Umweltsau bzw. #Nazisau verunglimpft! Ich wette mit umgekehrtem Vorzeichen wäre das als rechte Hetze und weiß ich was verurteilt worden. Ich bereue ehrlich jeden Euro an Rundfunkgebühren, der so etwas ermöglicht. Und die Krönung ist jetzt noch diese künstliche Empörung über angebliche Beschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit. Herr Buhrow hat die Situation richtig erkannt und sollte jetzt nicht als Buhmann vorgeführt werden."(Quelle siehe oben)
Hervorhebung DA

Diese Einschätzung passt zu 100% auf Dich!
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:45)

Ein bisschen "Satire darf danebengehen" ist dann doch eher seicht.
Zum Beispiel unfreiwillige Satire wie in Österreich? :)
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 00044.html
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Tom Bombadil »

Also ich finde auf google eine ganze Menge aktueller Artikel zum Suchwort Umweltsau, kleiner Auszug nur von Seite 1:

"Umweltsau"-Video: NRW-Staatskanzlei verteidigt Kritik ...
https://www.tagesspiegel.de › Gesellschaft › Medien
vor 34 Minuten - CDU-Ministerpräsident Armin Laschet hat das "Umweltsau"-Lied kritisiert. Er habe damit nur sein Recht auf Meinungsäußerung wahrgenommen, sagt die ...

Umweltsau-Video - Schweizer Rundfunk zeigt angebliche ...
https://www.deutschlandfunk.de › umweltsau-video-schweizer-rundfunk-zei...
vor 12 Stunden - In der Debatte um das Umweltsau-Video sorgt nun auch der Schweizer Rundfunk für Gesprächsstoff. Moderator Dominic Deville präsentierte in der nach ihm ...

“Umweltsau”-Lied: Landtag streitet um Meinungsfreiheit
https://www.rnd.de › medien › umweltsau-lied-landtag-streitet-um-meinun...
vor 53 Minuten - Das «Umweltsau-Lied» erhitzt seit beinahe zwei Wochen die Gemüter. Im Kulturausschuss des Landtag stößt die Debatte an Grundsatzfragen. Etwa: Wo endet ...

Wie das „Umweltsau“-Lied den NRW-Landtag beschäftigt - Waz
https://www.waz.de › Politik › Landespolitik
vor 34 Minuten - Der Streit über das „Umweltsau“-Lied des WDR, der auch schon zu Demonstrationen in Köln führte, hat am Donnerstag den Landtag erreicht. Foto: Roberto Pfeil ...

WDR: "Wir werden nicht einer Meinung sein" | ZEIT ONLINE
https://www.zeit.de › Kultur
vor 22 Stunden - Seit der Aufregung um die "Umweltsau"-Satire rumort es im WDR. Nun gab es eine Redaktionsversammlung. Intendant Tom Buhrow verteidigte vor den ...

#Umweltsau: Vom Kinderlied zur Morddrohung | NDR.de ...
https://www.ndr.de › fernsehen › sendungen › zapp › Umweltsau-Vom-Kind...
vor 1 Tag - #Umweltsau: Vom Kinderlied zur Morddrohung. von Nils Altland & Gudrun Kirfel. Ein Satirevideo des WDR-Kinderchores löste Ende vergangenen Jahres eine ...

"Umweltsau"-Debatte: Gereizte Stimmung beim WDR ... - Focus
https://www.focus.de › Kultur › Medien
vor 6 Stunden - Bei vielen WDR-Mitarbeitern hat sich in den vergangenen Tagen Ärger angestaut. Sie finden, dass der Sender in der Debatte um das ´Umweltsau´-Lied keine ...

Umweltsau und Messermann - jungle.world
https://jungle.world › artikel › 2020/02 › umweltsau-und-messermann
vor 12 Stunden - David Peters: Besorgte Rundfunkkritiker demonstrierten in Köln vor der WDR-Zentrale.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(09 Jan 2020, 18:19)

Zum Beispiel unfreiwillige Satire wie in Österreich? :)
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 00044.html
Das ist wirklich lustig :D
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Dark Angel »

Bartleby hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:43)

Dem kann man auch noch ein Fazit aus der aktuellen ZEIT beistellen:



https://www.zeit.de/2020/03/umweltsau-s ... -empoerung
Beide Beiträge sind erfreulich emotionslos sachlich.
Nur so viel noch dazu: Satire darf daneben gehen und darf (auch) kritisiert werden. Fehler einzugestehen, ist keine Schande - auch für einen ÖR-Sender nicht.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von naddy »

Vongole hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:59)

Treffend zusammengefasst.
Das Alles wurde auch hier bereits x-mal so vorgetragen. Hilft aber nix.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Vongole »

naddy hat geschrieben:(09 Jan 2020, 18:52)

Das Alles wurde auch hier bereits x-mal so vorgetragen. Hilft aber nix.
Nicht weiter verwunderlich, wenn man das Forum als Mikrokosmos betrachtet. ;)
Am Yisrael Chai

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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Skeptiker »

Keoma hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:35)

Toll, heute nichts mehr in der Presse, also vergessen wir das Thema.
Heute habe ich auch nichts über den Brexit gelesen, vergessen wir das auch?

Im Übrigen, Nachtrag zu einem Beitrag, auf den interessanterweise keiner reagiert hat, für diejenigen, die facebook nicht nutzen, da steht folgendes:

Vince Ebert, December 30, 2019 at 8:25 PM:


Als "Wissen vor Acht" Moderator bin ich gewissermaßen ja auch ein Repräsentant des WDR. Ich möchte daher ein kurzes Statement zu dem Kinderlied-Skandal abgeben.
Ich sage es ganz ehrlich: Auch ich habe mit dem Lied ein Problem, denn ich halte es für problematisch, Kinder für politische Statements zu benutzen. Alle, die derzeit meinen, das wäre doch eigentlich kein große Sache, sollen sich einfach mal vorstellen, man hätte mit Zehnjährigen ein Lied eingespielt, in dem per se Migranten in ein negatives Licht gerückt worden wären. Der Aufschrei wäre – völlig zu Recht – noch viel größer.

Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Medien lautet, möglichst neutral und wahrheitsgemäß zu berichten. In meiner "Wissen vor Acht" Sendung versuchen wir daher immer, naturwissenschaftliche Zusammenhänge möglichst ohne eine Bewertung oder eine persönliche Einordnung zu präsentieren. Denn ich bin der Überzeugung, dass der Zuschauer ein Recht darauf hat, sich seine eigene Meinung zu bilden. Das sollte im Übrigen für alle Themen gelten.

Neutralität ist schwer, ich weiß. Erst recht, wenn man über Themen berichtet, zu denen man persönlich eine sehr starke eigene Meinung hat. Aber wir Mitarbeiter des öffentlich rechtlichen Rundfunks werden nun mal von allen Steuerzahlern finanziert. Deswegen müssen wir – so gut es geht – unabhängig berichten und informieren. Das sind wir den Bürgern schuldig. Wir stehen daher in der Pflicht, uns permanent selbstkritisch zu überprüfen und uns ggf. zu korrigieren.
Hatte ich da noch nicht drauf geantwortet? Mag sein - kommt mir irgendwie bekannt vor.

Jedenfalls schön zu sehen, dass es eben auch diese Leute in den ÖR gibt, die sich auch vom Furor der Kollegen nicht anstecken lassen.

Ich sehe das ja genau wie er - kann man hier nachlesen. Es ist einfach nur absolut lächerlich wie die Leute nun auf dem Narrativ bestehen, es gäbe gar keine beleidigten Omis, oder dass das eben alles Satire gewesen wäre und dass ausschließlich die phösen phösen Räächten einen Furor drauf insziniert hätten. Da erkennt man eben, dass in den Extremen die Aluhutträger sich die Hände reichen. Natürlich lassen sich Rechtsradikale ein solches gefundenes Fressen nicht entgehen. Im Umkehrschluss dadurch zu behaupten, es wären NUR und AUSSCHLIESSLICH Rechtsradikale, ist derart ignorant, dass es zu meist wohl schlicht vorgeschoben ist.

Hier auch noch eine Stimme von Frank Meyer, der nochmal schön etwas zur Verrohung der Sprache sagt. Ich bin mir übrigens einig mit ihm, dass Böhmermanns "Ziegenficker"-Nummer, um im Jargon zu bleiben, "unter aller Sau" war - auch wenn es den Richtigen getroffen haben mag.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 35476.html
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(09 Jan 2020, 23:00)
Im Umkehrschluss dadurch zu behaupten, es wären NUR und AUSSCHLIESSLICH Rechtsradikale, ....
Das hat hier meines Wissens nach niemand behauptet.

Könntest du das entsprechend zitieren ?
Hier auch noch eine Stimme von Frank Meyer, der nochmal schön etwas zur Verrohung der Sprache sagt. Ich bin mir übrigens einig mit ihm, dass Böhmermanns "Ziegenficker"-Nummer, um im Jargon zu bleiben, "unter aller Sau" war -
Dann hat der Herr "Meyer" den Hintergrund der Sprache in dem Schmähgedicht offensichtlich genau so "gut" verstanden wie du ;)
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Dark Angel »

Schnitter hat geschrieben:(09 Jan 2020, 23:57)

Das hat hier meines Wissens nach niemand behauptet.

Könntest du das entsprechend zitieren ?



Dann hat der Herr "Meyer" den Hintergrund der Sprache in dem Schmähgedicht offensichtlich genau so "gut" verstanden wie du ;)
Ja genau - wer andere Ansichten vertritt, als die dir genehmen, hat entweder keine Ahnung oder nichts verstanden - schon klar.
Damit bestätigst du genau DIE Aussagen, die F. A. Meyer im Focus-Interview tätigt.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(01 Jan 2020, 18:52)

Mein Eindruck ist, dass wir an den unterschiedlichsten Stellen Anzeichen von Generationen- und Gruppenkonflikten erkennen können. Diese gab es zwar auch davor schon, nun aber ändert sich der Ton.

Einmal sieht man z.B. in der "Omi ist ne Umweltsau"-Debatte, eine Verrohung der Kultur im Umgang miteinander. Aus der gleichen Ecke kam auch schon der zynische Spruch, dass die Großeltern "eh bald nicht mehr dabei" seien. Eine offene Respektlosigkeit, die in anderen Kulturen undenkbar wäre.

Es gibt aber nicht nur diese Fälle, sondern auch die Verbreitung von Memes wie "Ok Boomer", welcher zur Verächtlichtlichungmachung der Babyboomgeneration verwendet wird. Hier dazu Hintergrundinfos:
https://de.wikipedia.org/wiki/OK_Boomer

Die genannten Fälle stehen im Zusammenhang mit dem Klimathema, und könnten somit als Effekt dieser Debatte gesehen werden. Es gibt allerdings auch noch das Meme "alter weisser Mann", welcher in ganz ähnlicher Weise verwendet wird, nämlich um Personen aufgrund ihrer Identität argumentativ Mundtot zu machen.

Rassismus ist lt. Memmi:
Quelle

Man mag über diese Definition streiten, aber sie gilt aktuell als Definition für Rassismus (und wird sehr intensiv diesbezüglich verwendet).

Was wäre falsch an folgender Aussage: "Linke Gruppierungen haben Rassismus als Waffe gegen gesellschaftliche Gruppierungen - insbesondere die älteren Generation - als Stilmittel der politischen Aggitation für sich entdeckt"?

Für mich wären die Fragen:
  • Ist das Rassismus?
  • Kommt das nur/hauptsächlich von links?
  • Ist das gerechtfertigt?
  • Wie soll man damit umgehen?
Edit: Im Titel "Rassismus" durch "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" ersetzt
Ich finde das Liedlein handwerklich schlecht und uninspiriert, aber der einzige Skandal an der Sache ist der windelweiche Senderchef, der so gar keine Haltung gleich welcher Art zu diesem Produkt aus seinem Haus und seinen Mitarbeitern findet. Dieser Mann gehört in Rente.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(09 Jan 2020, 23:00)

Im Umkehrschluss dadurch zu behaupten, es wären NUR und AUSSCHLIESSLICH Rechtsradikale, ist derart ignorant, dass es zu meist wohl schlicht vorgeschoben ist.
Es stimmt, weil es deine Behauptung ist. Schließlich haben es auch Armin Laschet und Tom Buhrow kritisiert und sie stehen nicht im Verdacht rechtsradikal zu sein.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Stoner

Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von Stoner »

imp hat geschrieben:(10 Jan 2020, 13:47)

Ich finde das Liedlein handwerklich schlecht und uninspiriert, aber der einzige Skandal an der Sache ist der windelweiche Senderchef, der so gar keine Haltung gleich welcher Art zu diesem Produkt aus seinem Haus und seinen Mitarbeitern findet. Dieser Mann gehört in Rente.
Da würden die Sektkorken aber dort knallen, wo es denen, die das fordern, richtig wehtut. Und es würde den Grabenkampf um die kulturelle Hegemonie so richtig befeuern. Sprich: Es wäre kontraproduktiv, ein Sieg der Zeloten aller Seiten.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von imp »

Bartleby hat geschrieben:(10 Jan 2020, 14:03)

Da würden die Sektkorken aber dort knallen, wo es denen, die das fordern, richtig wehtut. Und es würde den Grabenkampf um die kulturelle Hegemonie so richtig befeuern. Sprich: Es wäre kontraproduktiv, ein Sieg der Zeloten aller Seiten.
Diese Situation hat er selbst herbeigeführt. Es war unprofessionell gemacht, unabhängig davon, wie man es thematisch bewertet. Er sollte sich eingestehen, dass er es nicht mehr kann.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von BlueMonday »

Das eigentliche Problem ist doch nach wie vor, dass so getan wird, als ob das besagte Video im Raum der "freien Meinungsäußerung" abgestrahlt würde und dass es nun um die Verteidigung dieser Meinungsfreiheit ginge. Dabei geht es nun einerseits um eine deutlich erkennbare Agenda hinter solchen Beiträgen. Es geht schlicht um Belehrung und Beeinflussung. Was erwartet man dann anderes als stattliches Gegenfeuer, wenn so etwas Polariserendes in einem öffentlichen Medium gesendet wird, welches man gezwungen ist mitzufinanzieren.
Man stelle sich stattdessen vor, der WDR wäre ein Angebot wie die Welt und im Wesentlichen nur den zahlenden Lesern/Empfängern zugänglich. Das Streitpotential wäre ein weitaus geringeres und würde sich auch auf einer anderen Ebene und in nicht gesellschaftumspannenden Teilräumen abspielen. Meinungsfreiheit ist keine Freiheit zu etwas (=auf Kosten anderer), sondern in erster Linie eine Freiheit von etwas, nämlich vom staatlichen Eingriff durch Zensur und Kontrolle.

Im Grunde spüren die Böhmermänner immer mehr, dass es irgendwann um ihren öffentlichen Stuhl gehen wird, dass sie einestages ein freiweillig zahlendes und ausschließlich ihr tatsächliches Publikum bedienen müssen, dass sie ihre derzeitige bequeme "Freiheit" und damit auch einiges an Bedeutung und Beachtung verlieren werden. Sie werden dann in ihnen angemessenen Nischen ihre Flachheiten senden müssen.
Zuletzt geändert von BlueMonday am Fr 10. Jan 2020, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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BenJohn

Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von BenJohn »

imp hat geschrieben:(10 Jan 2020, 13:47)

Ich finde das Liedlein handwerklich schlecht und uninspiriert, aber der einzige Skandal an der Sache ist der windelweiche Senderchef, der so gar keine Haltung gleich welcher Art zu diesem Produkt aus seinem Haus und seinen Mitarbeitern findet. Dieser Mann gehört in Rente.
Wenn hunderte Menschen anrufen und sich über das Lied beschweren, dann gibt es zwei Möglichkeiten zu reagieren. Entweder man stempelt die alle als Nazis ab oder man reagiert wie er es getan hat. Er hat also völlig richtig reagiert. Dass das den Linksradikalen und auch Linksliberalen nicht passt, ist nicht sein Problem.
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Re: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Links als Stilmittel in der politischen Agitation?

Beitrag von imp »

BenJohn hat geschrieben:(10 Jan 2020, 14:42)

Wenn hunderte Menschen anrufen und sich über das Lied beschweren
Da rufen ja bei jedem Presseclub mehr Parteilinge an und bei denen weiss der ÖR normalerweise auch nicht den Kopf zu verlieren.

Entweder man stempelt die alle als Nazis ab
Recherchen zufolge gar nicht so abwegig, dass unter den "hundert" 88 ganz spezielle Vorlieben hatten.
oder man reagiert wie er es getan hat.
Man hätte auch die Einlassung sparen können. Das schlagen auch diverse Fachkollegen vor - selbst welche, die wie ich das Lied gar nicht so doll fanden.
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