Wissenschaft versus Glauben (oder nicht?)

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Papaloooo
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Wissenschaft versus Glauben (oder nicht?)

Beitrag von Papaloooo »

Wieso sollte denn Wissenschaft per tu das Komplementär zum Glauben sein?
Wer Gott nur damit begründen kann, dass da irgendwelche (vermeintliche) Lücken in den empirischen Wissenschaften seinen (welche sich evtl. noch nicht geschlossen haben), der sieht freilich die Wissenschaft als Bedrohung seines Glaubens an.

Wenn man die Entstehung des Lebens also wissenschaftlich erklären kann,
dann braucht man dazu eben keinen Gott mehr - so what?

Erstens könnte es eine Pluralität der Wirklichkeiten geben,
eben dass sich scheinbar widersprüchliche Ansichten aus einer höheren Daseinsebene
(die wir eben nicht haben) durchaus vereinigen lassen.

Zweitens sollte Glauben ja Glauben sein und nicht Wissen.
Nur wer schwach im Glauben ist, braucht Beweise für seinen Gott/seine Göttin.

Oder aber man glaubt daran, vor Gott berufen zu sein,
andere Menschen zu eben seinem eigenen Glauben führen zu müssen.
So weit so gut, nur glaube ich dass dieses Interesse wohl eher darin fußt,
nach dem irdischen Ableben auf die besseren Plätze gesetzt zu werden.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Ein Terraner
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Re: Wissenschaft versus Glauben (oder nicht?)

Beitrag von Ein Terraner »

Papaloooo hat geschrieben:(08 Nov 2019, 17:49)

Wenn man die Entstehung des Lebens also wissenschaftlich erklären kann,
dann braucht man dazu eben keinen Gott mehr - so what?
Genau, Diskussion abgeschlossen. Aber natürlich steht es jedem Frei weiter an einen Gott zu glauben, es gibt ja auch Leute die glauben das es keine Gravitation gibt. Das muss jeder selbst für sich entscheiden.
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Bielefeld09
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Re: Wissenschaft versus Glauben (oder nicht?)

Beitrag von Bielefeld09 »

Papaloooo hat geschrieben:(08 Nov 2019, 17:49)

Wieso sollte denn Wissenschaft per tu das Komplementär zum Glauben sein?
Wer Gott nur damit begründen kann, dass da irgendwelche (vermeintliche) Lücken in den empirischen Wissenschaften seinen (welche sich evtl. noch nicht geschlossen haben), der sieht freilich die Wissenschaft als Bedrohung seines Glaubens an.

Wenn man die Entstehung des Lebens also wissenschaftlich erklären kann,
dann braucht man dazu eben keinen Gott mehr - so what?

Erstens könnte es eine Pluralität der Wirklichkeiten geben,
eben dass sich scheinbar widersprüchliche Ansichten aus einer höheren Daseinsebene
(die wir eben nicht haben) durchaus vereinigen lassen.

Zweitens sollte Glauben ja Glauben sein und nicht Wissen.
Nur wer schwach im Glauben ist, braucht Beweise für seinen Gott/seine Göttin.

Oder aber man glaubt daran, vor Gott berufen zu sein,
andere Menschen zu eben seinem eigenen Glauben führen zu müssen.
So weit so gut, nur glaube ich dass dieses Interesse wohl eher darin fußt,
nach dem irdischen Ableben auf die besseren Plätze gesetzt zu werden.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Bielefeld09
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Re: Wissenschaft versus Glauben (oder nicht?)

Beitrag von Bielefeld09 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 18:40)
Die Wissenschaft ist eben nicht versus dem Glauben.
Aber wenn der Glauben Allmachtsansprüche postuliert,
dann wird er eben durch evidente Fakten wissenschaftlich widerlegt.
Wo ist eigentlich das Problem ?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Enas Yorl
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Re: Wissenschaft versus Glauben (oder nicht?)

Beitrag von Enas Yorl »

Papaloooo hat geschrieben:(08 Nov 2019, 17:49)
Wieso sollte denn Wissenschaft per tu das Komplementär zum Glauben sein?
Wer Gott nur damit begründen kann, dass da irgendwelche (vermeintliche) Lücken in den empirischen Wissenschaften seinen (welche sich evtl. noch nicht geschlossen haben), der sieht freilich die Wissenschaft als Bedrohung seines Glaubens an.
Das ist hauptsächlich ein Problem von dogmatischen Religionen, die ein bestimmtes Weltmodell etabliert haben, und sich schwer tun, mit dem Update desselben. Der Buddhismus zum Beispiel, kennt solche Probleme nicht.
Papaloooo hat geschrieben:(08 Nov 2019, 17:49)
Wenn man die Entstehung des Lebens also wissenschaftlich erklären kann,
dann braucht man dazu eben keinen Gott mehr - so what?
Es gibt ja genug Gläubige, die dann die Evolution als Plan des Schöpfers interpretieren. Der Gläubige muss hier nur etwas flexibel sein. Aber manche legen die ihre heilige Schrift ja wortwörtlich aus.
Papaloooo hat geschrieben:(08 Nov 2019, 17:49)
Erstens könnte es eine Pluralität der Wirklichkeiten geben,
eben dass sich scheinbar widersprüchliche Ansichten aus einer höheren Daseinsebene
(die wir eben nicht haben) durchaus vereinigen lassen.
Richtig mit genug Phantasie, findet sich immer ein Schlupfloch im Unbekannten, das noch keiner kennt. Der Gläubige muss dann nur noch das Augenrollen der Wissenschaftler ignorieren. ;)
Papaloooo hat geschrieben:(08 Nov 2019, 17:49)
Zweitens sollte Glauben ja Glauben sein und nicht Wissen.
Nur wer schwach im Glauben ist, braucht Beweise für seinen Gott/seine Göttin.

Oder aber man glaubt daran, vor Gott berufen zu sein,
andere Menschen zu eben seinem eigenen Glauben führen zu müssen.
So weit so gut, nur glaube ich dass dieses Interesse wohl eher darin fußt,
nach dem irdischen Ableben auf die besseren Plätze gesetzt zu werden.
Darum sollte ja auch jeden seine Glaubensfreiheit zugestanden werden. Solange jeder den Anderen seine Freiheit lässt, und nicht versucht, seine Ansichten anderen aufzudrücken.
And it's been completely "demagnetised" by Stephen Hawking himself!
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Papaloooo
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Re: Wissenschaft versus Glauben (oder nicht?)

Beitrag von Papaloooo »

Nun haben die Kreationisten aus meiner Sicht einen großen Denkfehler:

Gott habe die Welt und deren Naturgesetze geschaffen
Es gäbe eine Mikro- jedoch keine Makroevolution.

Was hälst du von einem Uhrmacher, bei dem Du eine sauteuere Uhr kaufst und er dir sagt:
"Das ist mein großes Meisterwerk. Der Sekundenzeiger geht automatisch, wenn eine Minute und eine Stunde um ist, komm zu mir, das kann nur ich weiterstellen."
Dieser Uhrmacher ist so wenig genial wie der Gott der Kreationisten.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
Stoner

Re: Wissenschaft versus Glauben (oder nicht?)

Beitrag von Stoner »

Papaloooo hat geschrieben:(08 Nov 2019, 17:49)

Oder aber man glaubt daran, vor Gott berufen zu sein,
andere Menschen zu eben seinem eigenen Glauben führen zu müssen.
So weit so gut, nur glaube ich dass dieses Interesse wohl eher darin fußt,
nach dem irdischen Ableben auf die besseren Plätze gesetzt zu werden.
Der Mensch ist ein eigenartiges Tier. Seinen Besitz, aller Sankt-Martinesken Geschichten zum Trotze, teilt er nicht gerne und schlägt den anderen im Zweifelsfall auch lieber tot als zu teilen. Dagegen teilt er gerne seine Lebenssinngeschichten - und schlägt andere schon auch mal lieber tot, als eine Zurückweisung des Angebots zum Teilen hinzunehmen. Klassischer Fall fürn Obelix: Die spinnen, die Menschen. :D
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Papaloooo
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Re: Wissenschaft versus Glauben (oder nicht?)

Beitrag von Papaloooo »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2019, 12:25)

Der Mensch ist ein eigenartiges Tier. Seinen Besitz, aller Sankt-Martinesken Geschichten zum Trotze, teilt er nicht gerne und schlägt den anderen im Zweifelsfall auch lieber tot als zu teilen. Dagegen teilt er gerne seine Lebenssinngeschichten - und schlägt andere schon auch mal lieber tot, als eine Zurückweisung des Angebots zum Teilen hinzunehmen. Klassischer Fall fürn Obelix: Die spinnen, die Menschen. :D
Wohl wahr und auch wenn die Christen das gerne den Muslimen in die Schuhe schieben, der Prozentsatz unter ihnen, welche glauben, Moses sei gottberufen ist beträchtlich:

"So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben."
(4. Mose 31,17-18)


Zum Glück gibt es heute Kriegsverbrechertribunale.
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