Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

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watisdatdenn?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von watisdatdenn? »

Nightrain hat geschrieben:(08 Oct 2019, 17:14)
Warum sind sie den aus der Türkei nach Europa geflohen?
Aus finanziellen Gründen natürlich.
Warum denn sonst?
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Vongole
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Vongole »

Nightrain hat geschrieben:(08 Oct 2019, 17:14)

Warum sind sie den aus der Türkei nach Europa geflohen?
Weil in den meisten türkischen Lagern, trotz der EU-Mittel, unhaltbare Zustände herrschen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Ger9374 »

Vongole hat geschrieben:(08 Oct 2019, 17:45)

Weil in den meisten türkischen Lagern, trotz der EU-Mittel, unhaltbare Zustände herrschen.

Weil die Standards der Türkei deutlich hinter den Fleischtöpfen Europas hinter herhinken.
Wenn Europa sein Niveau denen der Herkunftsländer anpassen würde , würden die Menschen schnell erkennen das die E.U kein Schlaraffenland ist wo einem alles in den Hals geworfen wird.
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Orbiter1
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(08 Oct 2019, 17:45)

Weil in den meisten türkischen Lagern, trotz der EU-Mittel, unhaltbare Zustände herrschen.
Es gibt kaum türkische Lager. Von den 3,8 Mio Flüchtlingen die sich in der Türkei aufhalten sind weniger als 5% in Lagern untergebracht.
Ger9374

Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Ger9374 »

Orbiter1 hat geschrieben:(08 Oct 2019, 17:59)

Es gibt kaum türkische Lager. Von den 3,8 Mio Flüchtlingen die sich in der Türkei aufhalten sind weniger als 5% in Lagern untergebracht.

Darum auch die ansteigende Ablehnung in der Türkischen Bevölkerung .
Arbeitsplätze, Wohnraum und auch die Konkurrenz der Syrer wecken Unmut .
Das in einem wirtschaftlich immer schwierigeren Umfeld.
Das satte Fette Deutschland wird das kaum verstehen können;-))
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sünnerklaas
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von sünnerklaas »

Nightrain hat geschrieben:(08 Oct 2019, 17:14)

Warum sind sie den aus der Türkei nach Europa geflohen?
Weil Erdogan sie rübergeschickt hat. Er erhoffte sich dadurch einen Vorteil bei den EU-Beitrittsverhandlungen. Dass Erdogan im Sommer 2015 Flüchtlinge als Druckmittel und somit als Waffe eingesetzt hat, ist ja hinlänglich bekannt.
Ger9374

Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Ger9374 »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Oct 2019, 06:16)

Weil Erdogan sie rübergeschickt hat. Er erhoffte sich dadurch einen Vorteil bei den EU-Beitrittsverhandlungen. Dass Erdogan im Sommer 2015 Flüchtlinge als Druckmittel und somit als Waffe eingesetzt hat, ist ja hinlänglich bekannt.


Wenn die E.U eine moderne und
realistische Flüchtlingspolitik ihr eigenes nennen könnte müssten nicht andere Staaten die Asylanten und Flüchtlinge von der E.U fernhalten. Schnellprüfungen mit zeitnahen Abweisungen und Rückführungen wären ein Schritt davon.Doch die Politiker in Brüssel führen Nur Schattengefechte aus ohne händelbare Ergebnisse. Klassischer Minimalismus wie Mann ihn aus der E.U kennt.Damit ist kein Blumentopf zu Gewinnen!
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Oct 2019, 06:16)

Weil Erdogan sie rübergeschickt hat. Er erhoffte sich dadurch einen Vorteil bei den EU-Beitrittsverhandlungen. Dass Erdogan im Sommer 2015 Flüchtlinge als Druckmittel und somit als Waffe eingesetzt hat, ist ja hinlänglich bekannt.
Die wollten also gar nicht nach Europa und Erdogan hat sie rübergeschickt. Jetzt wird es echt peinlich.
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sünnerklaas
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von sünnerklaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Oct 2019, 06:47)

Die wollten also gar nicht nach Europa und Erdogan hat sie rübergeschickt. Jetzt wird es echt peinlich.
Erdogan droht immer wieder damit, Flüchtlinge in die EU zu schicken und somit als Waffe einzusetzen. Er hat den Flüchtlingsstrom 2014/2015 als Druckmittel genutzt und hat das zuletzt Anfang September wieder getan (Quelle). Er ist einer der Hauptverantwortlichen - leider sitzt er am längeren Hebel, weil es eben noch den Außenhandel mit der Türkei gibt: ein Volumen von 22 Mrd. Euro jährlich - da kann man auf deutsche Firmen Druck ausüben.
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Orbiter1
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Oct 2019, 07:21)

Erdogan droht immer wieder damit, Flüchtlinge in die EU zu schicken und somit als Waffe einzusetzen. Er hat den Flüchtlingsstrom 2014/2015 als Druckmittel genutzt und hat das zuletzt Anfang September wieder getan (Quelle). Er ist einer der Hauptverantwortlichen - leider sitzt er am längeren Hebel, weil es eben noch den Außenhandel mit der Türkei gibt: ein Volumen von 22 Mrd. Euro jährlich - da kann man auf deutsche Firmen Druck ausüben.
Fakt ist dass Erdogan keine Migranten nach Europa schickt sondern sie nicht länger davon abhält nach Europa zu kommen. Ein Riesenunterschied! Fakt ist dass die EU die vereinbarten Zahlungen an die Türkei nicht vollständig geleistet hat und dass sich die EU auch nicht einig ist aus welchem Budget (EU-Kommission oder Mitgliedstaaten) die Zahlungen geleistet werden sollen. Fakt ist dass Griechenland bei der Umsetzung des EU-Türkei-Deals das größte Problem darstellt weil es nicht fähig ist die Asylanträge zügig zu bearbeiten. Und Fakt ist dass die Türkei weltweit die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat. Das ist Erdogan hoch anzurechnen, ob einem seine Nase nun passt oder nicht. Die EU sollte mal damit beginnen die eigenen Unzulänglichkeiten abzustellen wenn der EU-Türkei-Deal weiter bestehen soll. Auf Erdogan eindreschen wird nicht reichen um den Deal am Leben zu halten.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Ger9374 »

Momentan ist die Erdogan Politik ein wirrwarr von verschiedensten unkoordiniert en Einzelaktionen auf verschiedensten Feldern. Die Türkische Zentralbank kauft zu Höchstpreisen Gold auf. Was momentan wirtschaftlich unlogisch ist.Schwache Lira trifft auf hohen Dollar Goldpreis .
Der Einmarsch in Syrien kostet Blut und Geld . Nur die Solidarität der Türken in Kriegszeiten gegen die PKK Ableger könnten dieses wettmachen.
Dann der scheinbare Rückzug der USA, was wenn die Amis eine Kehrtwende machen?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von jack000 »

Der marokkanische Taekwondo-Meister Anouar Boukharsa hat ein Video gedreht, das zeigt, wie er seine Medaillen ins Mittelmeer wirft. Dabei befindet er sich an Bord eines Bootes, mit dem er ohne Einreisepapiere und mit etwa 30 anderen Migranten nach Spanien fährt.
https://deutsch.rt.com/kurzclips/93840- ... -ins-meer/
Äh, wie jetzt :?: Gerade aus Assads Folterkeller und den Fassbomben geflohen und dann den Pass wegschmeißen obwohl der doch die Eintrittskarte nach Europa ist??
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Gesucht wird ein sicherer Hafen:
https://amp.welt.de/politik/article2025 ... Hafen.html
Von allgemeinem Interesse ist ein Detail.
Es geht nicht um Flüchtlinge und Migranten müssen nur Einwanderungsländer aufnehmen.
Aber nicht jeder Migrant muß im Einwanderungsland akzeptiert werden.
Zum Beispiel wer als black box, ohne Paß, einreisen will.
Heiteres Beruferaten und Herkunftsraten darf keinem Einwanderungsland zugemutet werden.
Das verlangt schon der Anstand gegenüber der zukünftigen Heimat.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Orbiter1
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Nachdem die Generalanwältin des EuGH in ihrem Gutachten zu der Überzeugung gekommen ist dass die Einwände von Polen, Tschechien und Ungarn bezüglich der im Sep 2015 beschlossenen Verteilung der Flüchtlinge irrelevant sind, zeichnet sich ein Urteil des EuGH mit empfindlichen Geldstrafen für diese hochgradig unsolidarischen EU-Staaten ab. https://www.nzz.ch/amp/international/fl ... ld.1519039 Strafen von mehreren Mrd € je Mitgliedstaat sollten es schon sein, sonst verhalten die sich auch in Zukunft unsolidarisch. Oder am besten gleich aus der EU austreten, wenn sie zu Werten der EU wie Solidarität nicht bereit sind.
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Julian
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

Orbiter1 hat geschrieben:(01 Nov 2019, 13:21)

Nachdem die Generalanwältin des EuGH in ihrem Gutachten zu der Überzeugung gekommen ist dass die Einwände von Polen, Tschechien und Ungarn bezüglich der im Sep 2015 beschlossenen Verteilung der Flüchtlinge irrelevant sind, zeichnet sich ein Urteil des EuGH mit empfindlichen Geldstrafen für diese hochgradig unsolidarischen EU-Staaten ab. https://www.nzz.ch/amp/international/fl ... ld.1519039 Strafen von mehreren Mrd € je Mitgliedstaat sollten es schon sein, sonst verhalten die sich auch in Zukunft unsolidarisch. Oder am besten gleich aus der EU austreten, wenn sie zu Werten der EU wie Solidarität nicht bereit sind.
Man kommt sich vor, als lese man eine Anleitung dazu, wie man den Frust über die EU noch weiter in die Höhe treibt. Wie macht man sich unbeliebt bei Polen, Tschechen und Ungarn? Wie bestätigt man die angeblichen Verschwörungstheoretiker, die behaupten, die EU wolle Ländern ihre Souveränität nehmen und ihnen kulturfremde Migranten aufdrücken?

Ganz davon abgesehen, dass jene Länder für Migranten ohnehin nicht interessant sind, weil Sozialhilfesatz und Lebensstandard zu niedrig sind.

Das hat man ja 2015/16 gesehen; die wenigen Flüchtlinge, die z.B. Polen aufgenommen hatte, waren plötzlich über Nacht weg. Und in Ungarn haben die werten Herren Widerstand geleistet, als man sie in lokale Aufnahmelager verbringen wollte, denn man wollte von Budapest aus weiter nach Wien, München oder Stockholm.

Diese Leute wollen in Länder, die sie großzügig mit Geld ausstatten und wo keine Integrationsleistung verlangt wird, also primär Deutschland, Österreich und Schweden.
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H2O
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(01 Nov 2019, 13:21)

Nachdem die Generalanwältin des EuGH in ihrem Gutachten zu der Überzeugung gekommen ist dass die Einwände von Polen, Tschechien und Ungarn bezüglich der im Sep 2015 beschlossenen Verteilung der Flüchtlinge irrelevant sind, zeichnet sich ein Urteil des EuGH mit empfindlichen Geldstrafen für diese hochgradig unsolidarischen EU-Staaten ab. https://www.nzz.ch/amp/international/fl ... ld.1519039 Strafen von mehreren Mrd € je Mitgliedstaat sollten es schon sein, sonst verhalten die sich auch in Zukunft unsolidarisch. Oder am besten gleich aus der EU austreten, wenn sie zu Werten der EU wie Solidarität nicht bereit sind.
In Polen wird eine maßlose Angst vor Nahöstlern und Schwarzen geschürt; da setzt die Regierung nur um, was weite Kreise der Bevölkerung sich wünschen. Schwer zu sagen, ob dieser Wunsch von der national-konservativen Regierungspartei geschürt wird, oder unterschwelliger durch die allgegenwärtige katholische Geistlichkeit. Auf jeden Fall ist das in Polen "Fakt", mit wem Sie auch reden. Man will diese Fremdlinge ganz einfach nicht im Lande haben.

Sicher spielt auch der massenhafte Zustrom unzivilisierter Barbaren eine Rolle... "Clan-Kriminalität", Kölner Sylvesterparty, Amris Tour über den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, Vergewaltigungen mit anschließendem Mord, Rauschgifthandel in Berliner Grünanlagen... da ist in Deutschland schon etwas aus dem Ruder gelaufen. Da möchte man nicht unbedingt solidarisch sein müssen. Ich kann diese Ängste aus dieser Sicht schon verstehen.
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gallerie
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von gallerie »

H2O hat geschrieben:(01 Nov 2019, 19:22)

In Polen wird eine maßlose Angst vor Nahöstlern und Schwarzen geschürt; da setzt die Regierung nur um, was weite Kreise der Bevölkerung sich wünschen. Schwer zu sagen, ob dieser Wunsch von der national-konservativen Regierungspartei geschürt wird, oder unterschwelliger durch die allgegenwärtige katholische Geistlichkeit. Auf jeden Fall ist das in Polen "Fakt", mit wem Sie auch reden. Man will diese Fremdlinge ganz einfach nicht im Lande haben.
das stimmt nicht!
Es gibt kein Land in Europa das 1,5 Mio. Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen hat. Die Polen haben es getan! Natürlich ist Polen religiös mehr den Ukrainern zugetan als Moslems. Aber diese Tatsache der Aufnahme kann man den Polen nicht absprechen!!!
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Orbiter1 hat geschrieben:(01 Nov 2019, 13:21)

Nachdem die Generalanwältin des EuGH in ihrem Gutachten zu der Überzeugung gekommen ist dass die Einwände von Polen, Tschechien und Ungarn bezüglich der im Sep 2015 beschlossenen Verteilung der Flüchtlinge irrelevant sind, zeichnet sich ein Urteil des EuGH mit empfindlichen Geldstrafen für diese hochgradig unsolidarischen EU-Staaten ab. https://www.nzz.ch/amp/international/fl ... ld.1519039 Strafen von mehreren Mrd € je Mitgliedstaat sollten es schon sein, sonst verhalten die sich auch in Zukunft unsolidarisch. Oder am besten gleich aus der EU austreten, wenn sie zu Werten der EU wie Solidarität nicht bereit sind.
Aha, bevor die nächste Welle anrollt, muß man mit sanftem Druck spontane refugees welcome Demos organisieren.
Kann man versuchen.
Wenn man diese Länder dem „Klassenfeind“ im Osten vor die Türe werfen will, schreibe man ihnen vor, wer dort willkommen zu heißen ist und bleiben darf.
Die meisten werden so oder so nur auf der Durchreise sein.
Davon weiß man in Brüssel anscheinend immer noch nichts, daß sich normale Menschen nicht verteilen lassen.
Wer die EU verläßt, wird nebenbei die babylonische Begriffsverwirrung gleich mit los.
Flüchtling, Migrant, Schutzsuchender, Einwanderer, Zuwanderer,…, Neukreationen folgen bald.
Nur um klare Einordnungen unmöglich zu machen. Was soll daran rechtsstaatlich sein, immer den Begriff nach vorn zu schieben, der gerade am besten in den Kram paßt?
Was ist der Kram?
Zuwanderung um jeden Preis?
Über allem thront der Begriff Solidarität, sozusagen als demagogisch/prophylaktisches Maulverbot.
Die Ungarn dürften immer noch kollektive Erfahrungen mit dem osmanisch/islamistischen System haben.
Die Aussicht auf Wiederholung macht sie eher wehrhaft als kompromißbereit.
Die Polen sind erzkatholisch, die können mit Mohammedanern nichts anfangen.
Die Tschechen würden wohl eher moderne, aufgeklärte Atheisten akzeptieren. Bürgerkriegserfahrene Moslemchaoten braucht keiner.
Der ganze Verfolgungswirrwarr hat doch seine Ursache in religiös und weltlich motivierter Intoleranz, um die man sich in den Herkunftsländern kümmern muß, anstatt modernen Ländern eine mittelalterliche Perspektive zu eröffnen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von gallerie »

unity in diversity hat geschrieben:(01 Nov 2019, 19:32)


Der ganze Verfolgungswirrwarr hat doch seine Ursache in religiös und weltlich motivierter Intoleranz,
..was du hier beschreibst ist Ideologie!
Religiös oder politisch motiviert, völlig egal!
Es beschreibt ein Gesellschaftssystem welches dogmatisch irgendwelchen Strukturen glaubt folgen zu müssen, um sich selbst zu bestätigen.
Alle Ideologien verfolgen dem gleichen Schema, zunächst Verständnis, dann Glaube und zum Schluss bedingungsloser Gehhörigkeit.
Das erleben wir auch in unserer Demokratie, die nichts anderes ist, als eine gesellschaftliche Strukturformel.
wer nicht so denkt ist antidemokratisch, ein Feind der Gesellschaft. Damit meine ich nicht die Rückwärtsgewandten, sondern die Utopisten, die neue Ideen ansprechen, die neue Konzepte darlegen um die Demokratie aus der Starre zu erlösen.

Ich hör auf, es wird philosophisch.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

gallerie hat geschrieben:(01 Nov 2019, 19:29)

das stimmt nicht!
Es gibt kein Land in Europa das 1,5 Mio. Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen hat. Die Polen haben es getan! Natürlich ist Polen religiös mehr den Ukrainern zugetan als Moslems. Aber diese Tatsache der Aufnahme kann man den Polen nicht absprechen!!!
Eine sehr gern genutzte Ausrede. Die Ukrainer sind so viel anders als Polen nicht. Geschichtlich waren weite Bereiche der Ukraine über Jahrhunderte mit Polen verbandelt. Da war Polen ein Vielvölkerstaat. Erst Stalins Westverschiebung Polens hat Ukrainer in Polen zu Ausländern gemacht. Es ist noch gar nicht so lange her, daß Ukrainer mit polnischer Verwandtschaft vor den Wirren in der Ost-Ukraine geflohen sind. Wir in Deutschland würden zu unseren Landsleuten "Spätaussiedler" sagen.

Hier im ehemals preußischen Pommern lebe ich mitten unter Polen, deren Großväter und -mütter von den Sowjets aus der Ukraine vertrieben wurden, weil sie sich zu Polen bekannten. Das ist Geschichte, nichts weiter, erklärt aber hoffentlich einiges.

Und ich habe auch gesagt, daß die Polen keine Nahöstler und Afrikaner im Lande haben wollen, und auch warum das wohl so ist. Das sauge ich mir doch nicht aus den Fingern!

Polen ist als Staat ein schwieriger Nachbar; schwieriger jedenfalls als unsere westlichen Nachbarn. Als Mitmenschen sind Polen aber sehr liebe und angenehme Leute... auch kein Wunder, denn seit Jahrhunderten sind sie "ins Reich" eingewandert für ein besseres Leben, und das tun sie auch heute noch, zuletzt 2018 über 140.000 Mitbürger. In der Zeit sind auch 70.000 Polen aus Deutschland wieder in ihre Heimat zurück gekehrt. Dadurch werden Bindungen und Verbindungen geschaffen, die den Umgang von Mensch zu Mensch erleichtern.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von gallerie »

H2O hat geschrieben:(01 Nov 2019, 20:30)

Eine sehr gern genutzte Ausrede. Die Ukrainer sind so viel anders als Polen nicht. Geschichtlich waren weite Bereiche der Ukraine über Jahrhunderte mit Polen verbandelt. Da war Polen ein Vielvölkerstaat. Erst Stalins Westverschiebung Polens hat Ukrainer in Polen zu Ausländern gemacht. Es ist noch gar nicht so lange her, daß Ukrainer mit polnischer Verwandtschaft vor den Wirren in der Ost-Ukraine geflohen sind. Wir in Deutschland würden zu unseren Landsleuten "Spätaussiedler" sagen.

.
...kenn ich alles, auch waren die Habsburger schon dort!
Natürlich sind die religiösen wie kulturellen Bedingungen anders als zu islamischen Staaten.
Dennoch spricht allein die Tatsache für Polen, dass sie 1,5 Mio Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen haben.
Noch einmal, es geht mir nicht darum wen sie aufgenommen haben, sondern darum, dass sie es taten.
Was sicherlich dem Haushalt Polens einiges abforderte.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

gallerie hat geschrieben:(01 Nov 2019, 20:44)

...kenn ich alles, auch waren die Habsburger schon dort!
Natürlich sind die religiösen wie kulturellen Bedingungen anders als zu islamischen Staaten.
Dennoch spricht allein die Tatsache für Polen, dass sie 1,5 Mio Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen haben.
Noch einmal, es geht mir nicht darum wen sie aufgenommen haben, sondern darum, dass sie es taten.
Was sicherlich dem Haushalt Polens einiges abforderte.
Wieder nicht richtig! Die Ukrainer kommen als Arbeitsmigranten, nicht als Empfänger von Wohltaten. Sie bleiben im wesentlichen in Ostpolen. Polen hat ohnehin die Mittel nicht, um auf dem Gebiet Aufsehen erregen zu können..

Und mir geht es sehr wohl darum, wer aufgenommen wird und wer nicht willkommen ist. So sind mir polnische Zuwanderer sehr willkommen, andere dagegen weniger, die lange Zeit unseren Sozialstaat ausnutzen, um dann doch abgeschoben zu werden. Oder noch schlimmer: Unsere Strafverfolgungsbehörden in Atem halten. Ein wenig gedankliche Ordnung könnte in diesem schwierigen Thema nicht schaden!
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von gallerie »

H2O hat geschrieben:(01 Nov 2019, 20:52)

Wieder nicht richtig! Die Ukrainer kommen als Arbeitsmigranten, nicht als Empfänger von Wohltaten. Sie bleiben im wesentlichen in Ostpolen. Polen hat ohnehin die Mittel nicht, um auf dem Gebiet Aufsehen erregen zu können..

Und mir geht es sehr wohl darum, wer aufgenommen wird und wer nicht willkommen ist. So sind mir polnische Zuwanderer sehr willkommen, andere dagegen weniger, die lange Zeit unseren Sozialstaat ausnutzen, um dann doch abgeschoben zu werden. Oder noch schlimmer: Unsere Strafverfolgungsbehörden in Atem halten. Ein wenig gedankliche Ordnung könnte in diesem schwierigen Thema nicht schaden!
...stimmt,
dann sollten wir Asylrecht von Flüchtlingsecht eindeutig trennen.
In meinem Verständnis sind Flüchtlinge Menschen, die auf Dauer bei uns Zuflucht finden (zeitlich begrenzt).
Asylanten hingegen wollen ein Dauerrecht in unserem Land beantragen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

gallerie hat geschrieben:(01 Nov 2019, 21:03)

...stimmt,
dann sollten wir Asylrecht von Flüchtlingsecht eindeutig trennen.
In meinem Verständnis sind Flüchtlinge Menschen, die auf Dauer bei uns Zuflucht finden (zeitlich begrenzt).
Asylanten hingegen wollen ein Dauerrecht in unserem Land beantragen.
Erneut: Vorsicht, Falle!

Unsere Verfassung gibt nur "Asylsuchenden" ein Aufenthaltsrecht in unserem Lande. Regularien der Vereinten Nationen billigen dieses Recht auch Kriegsflüchtlingen zu. Deutschland ist Mitglied der Vereinten Nationen und hat deshalb auch diese Regeln ein zu halten.

Das Wort "Asylant" wird im deutschen Sprachgebrauch durch massenhaften Asylmißbrauch sehr abwertend verstanden.

Praktisch ist die Sache so, daß jeder Mensch, der deutschen Boden erreicht, mit der Bitte um politisches Asyl ein umfangreiches rechtliches Prüfverfahren auslöst. Am Ende dieses Verfahrens steht die Anerkennung des Asylgrundes und ein Aufenthaltsrecht, oder die Zurückweisung und die Rückführung in das Herkunftsland. Abgelehnte Bewerber können Einspruch erheben und ein nachgelagertes Prüfverfahren einleiten. In der Zeit der Bearbeitung des Asylantrags muß unser Land für den Aufenthalt des Asylbewerbers sorgen: Unterkunft, Ernährung, Kleidung.

Alles in Ordnung, wenn kein Mißbrauch mit der Asylbewerbung getrieben wird, denn oft gelingt es solchen Menschen, sich einige Jahre der Rückführung in ihr Herkunftsland zu entziehen... unbekannter Aufenthaltsort, menschenfreundliche Organisationen, die ihre Mitmenschlichkeit zu Lasten der Allgemeinheit ausleben, Kriegsflüchtlinge, die Heimaturlaub machen... Diese Verhaltensmuster sind mit "Asylanten" verbunden.

Für die Gesamtheit dieser Zuwanderer hat sich der unverfänglichere Ausdruck "Flüchtlinge" eingebürgert, der politische Flüchtlinge, Kriegsflüchtlinge und Armutsflüchtlinge zusammenfaßt.

Anerkannten Flüchtlingen (politisch/rassistisch verfolgt, Kriegsflüchtlinge) wird ein zeitlich begrenztes Aufenthaltsrecht zugestanden, das von Zeit zu Zeit überprüft wird mit Blick auf weiterhin bestehende Asylgründe. Entfallen die Asylgründe, auch durch strafrechtlich abgeurteiltes Fehlverhalten, dann endet das Aufenthaltsrecht.

Das ist oft die reine Theorie, weil es sich ja meist um ganz normale Menschen handelt, die hier als Familien Wurzeln schlagen, deren Kinder hier eine Ausbildung und höhere Bildung durchlaufen, deutsche Partner haben. Gottlob ist in diesen Fällen unsere deutsche Gesellschaft aufnahmebereit, gelten "Härtefälle", die zu einem dauerhaften Aufenthaltsrecht führen... vermutlich auch zur Bewerbung um die deutsche Staatsbürgerschaft.

So weit also das Thema "Flüchtlinge" und Aufenthaltsrechte in Deutschland.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(01 Nov 2019, 19:22)

In Polen wird eine maßlose Angst vor Nahöstlern und Schwarzen geschürt; da setzt die Regierung nur um, was weite Kreise der Bevölkerung sich wünschen. Schwer zu sagen, ob dieser Wunsch von der national-konservativen Regierungspartei geschürt wird, oder unterschwelliger durch die allgegenwärtige katholische Geistlichkeit. Auf jeden Fall ist das in Polen "Fakt", mit wem Sie auch reden. Man will diese Fremdlinge ganz einfach nicht im Lande haben.
Kein einziger EU-Staat will diese "Fremdlinge" im Lande haben, trotzdem kommen sie nach Europa und es gibt eine eine gemeinsame Herausforderung den berechtigten (Verfolgte und Kriegsflüchtlinge) und unberechtigten (Wirtschaftsflüchtlinge) Migrationsdruck zu begegnen. Was ist denn die Antwort von Polen, Tschechien und Ungarn auf diese gemeinsame Herausforderung? Gebt uns unsere Nettozahlungen und verschont uns mit Migranten und den Werten der EU wie Solidarität. Wir haben uns zwar zu deren Einhaltung verpflichtet, aber jetzt wollen wir davon nichts mehr wissen. Wenn Länder wie Griechenland oder Malta im Flüchtlingsstrom ersaufen ist das deren Problem, wir haben damit nichts zu tun. Ist das die Antwort dieser drei Staaten auf die gemeinsame Herausforderung Migrationsdruck?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

gallerie hat geschrieben:(01 Nov 2019, 20:44)

Noch einmal, es geht mir nicht darum wen sie aufgenommen haben, sondern darum, dass sie es taten.
Vergiss es, die Polen sind böse, weil sie nicht Merkels Liedchen mitsingen wollen. Feindbilder müssen auch sorgsam gepflegt werden, was nicht ins Bild passt, wird ausgeblendet oder weggequatscht.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Orbiter1 hat geschrieben:(02 Nov 2019, 08:17)

Kein einziger EU-Staat will diese "Fremdlinge" im Lande haben, trotzdem kommen sie nach Europa und es gibt eine eine gemeinsame Herausforderung den berechtigten (Verfolgte und Kriegsflüchtlinge) und unberechtigten (Wirtschaftsflüchtlinge) Migrationsdruck zu begegnen. Was ist denn die Antwort von Polen, Tschechien und Ungarn auf diese gemeinsame Herausforderung? Gebt uns unsere Nettozahlungen und verschont uns mit Migranten und den Werten der EU wie Solidarität. Wir haben uns zwar zu deren Einhaltung verpflichtet, aber jetzt wollen wir davon nichts mehr wissen. Wenn Länder wie Griechenland oder Malta im Flüchtlingsstrom ersaufen ist das deren Problem, wir haben damit nichts zu tun. Ist das die Antwort dieser drei Staaten auf die gemeinsame Herausforderung Migrationsdruck?
Schon wieder ein scheinheiliges Durcheinander von Begriffen.
Verfolgte und Kriegsflüchtlinge haben rein gar nichts mit Migrationsdruck zu tun. Denen ist ohne wenn und aber ein befristeter Aufenthaltstitel zu gewähren, bis sich die Situation in ihren Herkunftsländern stabilisiert hat.
Migrationsdruck baut sich nur gegenüber Ländern auf, in denen dieser Begriff salonfähig gemacht wurde.
Diesen Blödsinn muß nicht jedes Land mitmachen!
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Emin »

gallerie hat geschrieben:(01 Nov 2019, 19:29)

das stimmt nicht!
Es gibt kein Land in Europa das 1,5 Mio. Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen hat. Die Polen haben es getan! Natürlich ist Polen religiös mehr den Ukrainern zugetan als Moslems. Aber diese Tatsache der Aufnahme kann man den Polen nicht absprechen!!!
Das ist nicht richtig, dass Polen ukrainische Flüchtlinge "aufgenommen" hat. Es gibt ukrainische Saisonarbeiter, die in polnischen Bauernbetrieben aushelfen. Einen großen Flüchtlingsstrom von der Ukraine nach Polen gab es nie.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(02 Nov 2019, 08:17)

Kein einziger EU-Staat will diese "Fremdlinge" im Lande haben, trotzdem kommen sie nach Europa und es gibt eine eine gemeinsame Herausforderung den berechtigten (Verfolgte und Kriegsflüchtlinge) und unberechtigten (Wirtschaftsflüchtlinge) Migrationsdruck zu begegnen. Was ist denn die Antwort von Polen, Tschechien und Ungarn auf diese gemeinsame Herausforderung? Gebt uns unsere Nettozahlungen und verschont uns mit Migranten und den Werten der EU wie Solidarität. Wir haben uns zwar zu deren Einhaltung verpflichtet, aber jetzt wollen wir davon nichts mehr wissen. Wenn Länder wie Griechenland oder Malta im Flüchtlingsstrom ersaufen ist das deren Problem, wir haben damit nichts zu tun. Ist das die Antwort dieser drei Staaten auf die gemeinsame Herausforderung Migrationsdruck?
Na ja, sie reden sich heraus damit, daß sie Flüchtlingslager in Jordanien und der Türkei unterstützen. Das tut unser Land noch obendrein. Polen redet sich heraus mit 1,5 Mio Zuwanderern aus der Ukraine; das sind zwar Arbeitssuchende und keine Asylbewerber, aber so werden sie eben "vermarktet". Natürlich haben Polen, Tschechien und Ungarn geltende Verträge gebrochen, indem sie Mehrheitsentscheide im EU-Ministerrat und im EU-Parlament nicht umgesetzt haben. Dafür müssen sie zur Kasse gebeten werden, und wenn es denn sein muß, dann müssen Förderungsmittel der EU einbehalten werden, Stimmrechte entzogen werden. Die EU muß ihrerseits dazu geltende Verträge brechen, die für solche Strafen Einstimmigkeit aller Partner mit Ausnahme des Sünders vorsehen. Drei Sünder können sich derzeit ganz prima gegenseitig davor bewahren. Ich halte das für organisierte Obstruktion... da hätte es schon viel früher heftigen Streit geben müssen.

Aber wir müssen natürlich auch fragen, wie sehr sich andere EU-Partner verweigert haben, ohne deshalb auch nur ein Wort des Protests ein zu legen. Vielleicht waren die Visegrads ihrerseits nur viel zu ehrlich? Diesen stillschweigenden Verweigerern muß man natürlich auch zu nahe treten.

Und noch ein Argument sollten wir in unserem Zorn nicht übersehen. In Polen werden Asylbewerber nicht besser behandelt als arme Polen auch. Ich möchte wetten, daß diese Menschen in kurzer Zeit die offenen Grenzen nach Deutschland nutzen werden, um in Deutschland unter zu tauchen. Das scheint ja einigermaßen gut zu funktionieren, wie wir aus der leidigen Abschiebepraxis gelernt haben.

Ich meine, daß das EU-Parlament sich zu diesem unangenehmen Thema eine Mehrheitsmeinung bilden muß und damit die Kommission beauftragt, ein Verfahren in Gang zu setzen, das unsere Außengrenzen wirksam schließt. Der Beschluß muß die Drohung enthalten, daß Verweigerer aus dem Schengener Abkommen ausgeschlossen werden, und daß EU-Beamte diese Grenzen streng überwachen werden. FRONTEX war ein Beschluß, der in seiner Umsetzung bislang auch unterlaufen wurde. Auch das ist ein Unding!
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(02 Nov 2019, 11:14)

Na ja, sie reden sich heraus damit, daß sie Flüchtlingslager in Jordanien und der Türkei unterstützen. Das tut unser Land noch obendrein. Polen redet sich heraus mit 1,5 Mio Zuwanderern aus der Ukraine; das sind zwar Arbeitssuchende und keine Asylbewerber,
Und was sind diejenigen die zu uns kommen? Auch Leute, die mit Erwerbstätigkeit zu Geld kommen wollen, was aber im grossen Maßstab zu unseren Lasten den sozialen Sicherungssystemen endet.
Das wollen die anderen Länder nun mal nicht,... Genausowenig wie Poller auf deren Weihnachtsmaerkten oder Frauenschutzzonen auf Silvesterparties.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(02 Nov 2019, 12:02)

Und was sind diejenigen die zu uns kommen? Auch Leute, die mit Erwerbstätigkeit zu Geld kommen wollen, was aber im grossen Maßstab zu unseren Lasten den sozialen Sicherungssystemen endet.
Das wollen die anderen Länder nun mal nicht,... Genausowenig wie Poller auf deren Weihnachtsmaerkten oder Frauenschutzzonen auf Silvesterparties.
Darüber kann es doch gar keinen Streit geben. Wer will das schon. Aber weder Sie noch ich wollen zu gesetzlosem Handeln aufrufen, um dem Mißstand ein Ende zu bereiten. Wo sehen Sie das Versagen?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

jack000 hat geschrieben:(02 Nov 2019, 12:02)

Und was sind diejenigen die zu uns kommen? Auch Leute, die mit Erwerbstätigkeit zu Geld kommen wollen, was aber im grossen Maßstab zu unseren Lasten den sozialen Sicherungssystemen endet.
Das wollen die anderen Länder nun mal nicht,... Genausowenig wie Poller auf deren Weihnachtsmaerkten oder Frauenschutzzonen auf Silvesterparties.
Das heißt antiislamistischer Schutzwall, schöner und sicherer leben, mit Merkel.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Emin »

H2O hat geschrieben:(02 Nov 2019, 11:14)

Na ja, sie reden sich heraus damit, daß sie Flüchtlingslager in Jordanien und der Türkei unterstützen. Das tut unser Land noch obendrein. Polen redet sich heraus mit 1,5 Mio Zuwanderern aus der Ukraine; das sind zwar Arbeitssuchende und keine Asylbewerber, aber so werden sie eben "vermarktet". Natürlich haben Polen, Tschechien und Ungarn geltende Verträge gebrochen, indem sie Mehrheitsentscheide im EU-Ministerrat und im EU-Parlament nicht umgesetzt haben. Dafür müssen sie zur Kasse gebeten werden, und wenn es denn sein muß, dann müssen Förderungsmittel der EU einbehalten werden, Stimmrechte entzogen werden. Die EU muß ihrerseits dazu geltende Verträge brechen, die für solche Strafen Einstimmigkeit aller Partner mit Ausnahme des Sünders vorsehen. Drei Sünder können sich derzeit ganz prima gegenseitig davor bewahren. Ich halte das für organisierte Obstruktion... da hätte es schon viel früher heftigen Streit geben müssen.

Aber wir müssen natürlich auch fragen, wie sehr sich andere EU-Partner verweigert haben, ohne deshalb auch nur ein Wort des Protests ein zu legen. Vielleicht waren die Visegrads ihrerseits nur viel zu ehrlich? Diesen stillschweigenden Verweigerern muß man natürlich auch zu nahe treten.

Und noch ein Argument sollten wir in unserem Zorn nicht übersehen. In Polen werden Asylbewerber nicht besser behandelt als arme Polen auch. Ich möchte wetten, daß diese Menschen in kurzer Zeit die offenen Grenzen nach Deutschland nutzen werden, um in Deutschland unter zu tauchen. Das scheint ja einigermaßen gut zu funktionieren, wie wir aus der leidigen Abschiebepraxis gelernt haben.

Ich meine, daß das EU-Parlament sich zu diesem unangenehmen Thema eine Mehrheitsmeinung bilden muß und damit die Kommission beauftragt, ein Verfahren in Gang zu setzen, das unsere Außengrenzen wirksam schließt. Der Beschluß muß die Drohung enthalten, daß Verweigerer aus dem Schengener Abkommen ausgeschlossen werden, und daß EU-Beamte diese Grenzen streng überwachen werden. FRONTEX war ein Beschluß, der in seiner Umsetzung bislang auch unterlaufen wurde. Auch das ist ein Unding!
Die Flüchtlinge wollen aber nicht in Polen oder Rumänien leben. Da kann man sie auch gleich in der Türkei oder Jordanien lassen. Die wollen in die reichen Staaten, weil sie eben mit dem Willen kommen sich etwas aufzubauen. Was Deutsche noch nicht so ganz kapiert haben ist, dass Deutschland in den letzten 100 Jahren von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland geworden ist. Sogar zum zweitbeliebtesten Einwanderungsland auf dem Planeten, gleich nach den USA. Da wird sich sowohl Politik als auch Gesellschaft darauf einstellen müssen, denn aufhalten kann man Migration nicht. Der einzige effektive Einwanderungsschutz ist es, wieder ein armer Bauernstaat zu werden, der dann wieder Migranten exportiert, statt importiert, aber das wollen die Deutschen bestimmt nicht ;)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Emin hat geschrieben:(02 Nov 2019, 13:01)

Die Flüchtlinge wollen aber nicht in Polen oder Rumänien leben. Da kann man sie auch gleich in der Türkei oder Jordanien lassen. Die wollen in die reichen Staaten, weil sie eben mit dem Willen kommen sich etwas aufzubauen. Was Deutsche noch nicht so ganz kapiert haben ist, dass Deutschland in den letzten 100 Jahren von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland geworden ist. Sogar zum zweitbeliebtesten Einwanderungsland auf dem Planeten, gleich nach den USA. Da wird sich sowohl Politik als auch Gesellschaft darauf einstellen müssen, denn aufhalten kann man Migration nicht. Der einzige effektive Einwanderungsschutz ist es, wieder ein armer Bauernstaat zu werden, der dann wieder Migranten exportiert, statt importiert, aber das wollen die Deutschen bestimmt nicht ;)
Ja, das wäre natürlich ärgerlich; wie gewonnen, so zerronnen! Dennoch meine ich, daß nur anerkannte Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge ein zeitlich begrenztes Aufenthaltsrecht haben und haben sollten. Dazu muß unserer Politik noch etwas einfallen. Ansonsten sollten nur Menschen in unser Land kommen oder hier bleiben dürfen, die seine Fähigkeiten verbessern, so wie das kleinere ( :D ) Einwanderungsländer ja auch machen. Also ungenierter "brain drain" als nützliches Verfahren.

Heute im DLF: Die Kanzlerin führt dazu sachdienliche Gespräche in Indien, wo offenbar in Fachkreisen ein Interesse daran besteht, in Europa einen beruflichen Aufstieg zu wagen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

unity in diversity hat geschrieben:(02 Nov 2019, 08:57)

Schon wieder ein scheinheiliges Durcheinander von Begriffen.
Verfolgte und Kriegsflüchtlinge haben rein gar nichts mit Migrationsdruck zu tun. Denen ist ohne wenn und aber ein befristeter Aufenthaltstitel zu gewähren, bis sich die Situation in ihren Herkunftsländern stabilisiert hat.
Polen, Ungarn und Tschechien nehmen aber keine Verfolgten und Kriegsflüchtlinge auf wenn sie die falsche Religion oder Hautfarbe haben.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Teeernte »

Italiens Regierung in der Libyen-Falle
Die neue Regierung in Rom könnte ein heftig kritisiertes Migrationsabkommen mit Libyen jetzt auslaufen lassen. Aber manche Kabinettsmitglieder fürchten einen Gesichtsverlust.
Motorboote, Jeeps und Millionen Euro für die Libyer
Die deutsche Botschaft in Niger sprach in Bezug auf einige Gefängnisse unter privater Kontrolle einst von "KZ-ähnlichen Verhältnissen".

Niemand könne leugnen, dass die Zahl der Bootsflüchtlinge, die aus Libyen nach Italien kommen, binnen zwei Jahren von 170.000 auf 2000 gefallen sei


Außenminister Di Maio vor einigen Tagen im Parlament. "Das Abkommen funktioniert.
Europa ? ....hat auch mit der DEUTSCHEN Flüchtlingspolitik ....NICHTS zu tun.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Quatschki »

Deutschland könnte genauso mithelfen, Europa zu schützen.
Wer hat denn Saudi-Arabien beim Bau der Grenzsperranlagen zu Syrien und Irak und bei der Ausbildung der Polizisten geholfen?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von jack000 »

Emin hat geschrieben:(02 Nov 2019, 13:01)

Die Flüchtlinge wollen aber nicht in Polen oder Rumänien leben. Da kann man sie auch gleich in der Türkei oder Jordanien lassen. Die wollen in die reichen Staaten, weil sie eben mit dem Willen kommen sich etwas aufzubauen.
Der Wille ist das eine, das andere ist der Blick in die Hartz4 und Kriminalitätsstatistik.
Was Deutsche noch nicht so ganz kapiert haben ist, dass Deutschland in den letzten 100 Jahren von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland geworden ist. Sogar zum zweitbeliebtesten Einwanderungsland auf dem Planeten, gleich nach den USA.
Nein, das ist Falsch. Kein Zuwanderungsland hat ein ähnlich gelagertes Sozialsystem wie Deutschland. Und Zuwanderungsländer steuern die Zuwanderung.
Deutschland ist ein Eindringslingsland, in dem "Zuwanderer" ohne zu fragen und ohne zu prüfen einfach so hergekommen sind und nun versorgt werden.
=> Wie du siehst, unterscheidet sich Deutschland erheblich von einem Zuwanderungsland.Zuwanderungsland bedeutet nicht, dass es sich um ein Land handelt zu dem viele zuwandern.
Da wird sich sowohl Politik als auch Gesellschaft darauf einstellen müssen, denn aufhalten kann man Migration nicht.
Doch, dass bisher auch immer, wenn man nur will. Oder wie viele sind seit dem Zaun durch Ungarn durchgekommen.
Der einzige effektive Einwanderungsschutz ist es, wieder ein armer Bauernstaat zu werden,
Nun, es deutet sich ja eine Rezession an. Ich hoffe, das dann die Arbeitslosigkeit erheblich ansteigt und die Steuereinahmen wegbrechen. Auch wenn ich erstmal negativ betroffen bin, aber anders wird man da nichts ändern können.
=> Solange die Einnahmen sprudeln, wird auch schamlos ausgegeben.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Orbiter1 hat geschrieben:(02 Nov 2019, 14:19)

Polen, Ungarn und Tschechien nehmen aber keine Verfolgten und Kriegsflüchtlinge auf wenn sie die falsche Religion oder Hautfarbe haben.
Weil Deutschland schon die hellsten Lichter auf der Torte für sich ausgesiebt hat?
Verkappte FSA-Terroristen und was sonst so durchfällt, würde ich auch nicht akzeptieren.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Emin »

jack000 hat geschrieben:(02 Nov 2019, 17:05)

Der Wille ist das eine, das andere ist der Blick in die Hartz4 und Kriminalitätsstatistik.


Nein, das ist Falsch. Kein Zuwanderungsland hat ein ähnlich gelagertes Sozialsystem wie Deutschland. Und Zuwanderungsländer steuern die Zuwanderung.
Deutschland ist ein Eindringslingsland, in dem "Zuwanderer" ohne zu fragen und ohne zu prüfen einfach so hergekommen sind und nun versorgt werden.
=> Wie du siehst, unterscheidet sich Deutschland erheblich von einem Zuwanderungsland.Zuwanderungsland bedeutet nicht, dass es sich um ein Land handelt zu dem viele zuwandern.


Doch, dass bisher auch immer, wenn man nur will. Oder wie viele sind seit dem Zaun durch Ungarn durchgekommen.


Nun, es deutet sich ja eine Rezession an. Ich hoffe, das dann die Arbeitslosigkeit erheblich ansteigt und die Steuereinahmen wegbrechen. Auch wenn ich erstmal negativ betroffen bin, aber anders wird man da nichts ändern können.
=> Solange die Einnahmen sprudeln, wird auch schamlos ausgegeben.
Es wandert immer noch jedes Jahr eine Großstadt nach Deutschland ein, trotz Flüchtlingsabkommen mit Türkei und Libyen und Zaun in Ungarn. Mit Wohlstand kommt die Zuwanderung, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Selbst das extrem verschlossene Japan hat mehr als 1 Millionen Ausländer aus ärmeren Staaten im Land. In Westdeutschland sind übrigens in der arbeitsfähigen Bevölkerung bereits 25-40% der Menschen migrationshintergründig, je nachdem wie eng man diesen Begriff definiert.

Es stimmt aber natürlich, dass Politik und Gesellschaft das noch nicht begriffen haben, das Deutschland ein Zuwanderungsland ist. Die Politik geht noch naiv davon aus, dass man außer politischem Asylrecht keine Einwandeurngsregelung braucht. Das ist natürlich Blödsinn. Natürlich kommen dann alle Leute hierher und missbrauchen das Asylrecht, anders kommst du ja legal nicht nach Deutschland. Resultat ist dann jede Menge Bürokratieaufwand und Abschiebungen, und dann reist der Gesundheitsminister in das Land, wohin gerade Zehntausende Einwanderer abgeschoben haben, und wirbt dort Pflegekräfte an (Kosovo). Die deutsche Einwandeurng ist wirklich Kraut und Rüben. Das politische Asyl funktioniert nicht, wenn das Land ein Magnet für Zuwanderer ist. Das hat Deutschland immer noch nicht begriffen. Man lässt die Zuwanderer hier jahrelang mit offenem Schicksal - dürfen sie bleiben oder nicht - und wundert sich dann, warum sie sich keine Arbeit suchen. Ja warum sollte ich mir denn Arbeit suchen, wenn morgen der Abschiebebescheid ins Haus kommen könnte? Unter solchen, die einen gesicherten Status haben, ist die Arbeitslosigkeit nicht sehr hoch.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von jack000 »

Emin hat geschrieben:(02 Nov 2019, 19:07)

Es wandert immer noch jedes Jahr eine Großstadt nach Deutschland ein, trotz Flüchtlingsabkommen mit Türkei und Libyen und Zaun in Ungarn. Mit Wohlstand kommt die Zuwanderung, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Selbst das extrem verschlossene Japan hat mehr als 1 Millionen Ausländer aus ärmeren Staaten im Land. In Westdeutschland sind übrigens in der arbeitsfähigen Bevölkerung bereits 25-40% der Menschen migrationshintergründig, je nachdem wie eng man diesen Begriff definiert.
Es sprichts nichts generell gegen Zuwanderung (Im Gegenteil) und wenn man sich das Ganze in Summe ansieht, ist die Aussage korrekt das die meisten hier integriert sind und für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen.
=> Somit also alles i.O.
=> Nur muss man sich das näher anschauen, denn ein Land mit Kuscheljustiz und höheren Sozialleistungen als ein Lebensstandard im Heimatland der Zuwanderer zulässt, führt zu völlig falschen Anreizen

Es stimmt aber natürlich, dass Politik und Gesellschaft das noch nicht begriffen haben, das Deutschland ein Zuwanderungsland ist. Die Politik geht noch naiv davon aus, dass man außer politischem Asylrecht keine Einwandeurngsregelung braucht. Das ist natürlich Blödsinn. Natürlich kommen dann alle Leute hierher und missbrauchen das Asylrecht, anders kommst du ja legal nicht nach Deutschland. Resultat ist dann jede Menge Bürokratieaufwand und Abschiebungen, und dann reist der Gesundheitsminister in das Land, wohin gerade Zehntausende Einwanderer abgeschoben haben, und wirbt dort Pflegekräfte an (Kosovo). Die deutsche Einwandeurng ist wirklich Kraut und Rüben. Das politische Asyl funktioniert nicht, wenn das Land ein Magnet für Zuwanderer ist. Das hat Deutschland immer noch nicht begriffen. Man lässt die Zuwanderer hier jahrelang mit offenem Schicksal - dürfen sie bleiben oder nicht - und wundert sich dann, warum sie sich keine Arbeit suchen. Ja warum sollte ich mir denn Arbeit suchen, wenn morgen der Abschiebebescheid ins Haus kommen könnte? Unter solchen, die einen gesicherten Status haben, ist die Arbeitslosigkeit nicht sehr hoch.
Genau dafür brauchen wir ein Zuwanderungsgesetz welches das alles in vernünftiger Weise regelt. Aber ein "Wer kommen will kann kommen" führt zu spürbaren Nachteilen für diejenigen die schon länger hier leben ...
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Fliege »

Im Laufband von Welt-TV lese ich: "Die meisten [illegalen] Migranten sterben auf dem Weg durch Afrika". (Ich vermute, mit "Afrika" ist die Sahara gemeint. Die Sahara ist so groß wie die USA.)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(02 Nov 2019, 20:22)

Es sprichts nichts generell gegen Zuwanderung (Im Gegenteil) und wenn man sich das Ganze in Summe ansieht, ist die Aussage korrekt das die meisten hier integriert sind und für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen.
=> Somit also alles i.O.
=> Nur muss man sich das näher anschauen, denn ein Land mit Kuscheljustiz und höheren Sozialleistungen als ein Lebensstandard im Heimatland der Zuwanderer zulässt, führt zu völlig falschen Anreizen



Genau dafür brauchen wir ein Zuwanderungsgesetz welches das alles in vernünftiger Weise regelt. Aber ein "Wer kommen will kann kommen" führt zu spürbaren Nachteilen für diejenigen die schon länger hier leben ...
Nicht nur das; auch Menschen mit unstrittigem Asylanspruch können durch Asylmißbrauch nicht so gut betreut werden, wie das für sie selbst mit unseren Möglichkeiten denkbar wäre. Deshalb ist ja Innenminister Seehofer schon auf dem richtigen Wege, nämlich niemanden ungeprüft auf Asylberechtigung überhaupt erst einmal ins Land zu lassen. Jetzt muß er nur noch "liefern".

Richtig ist auch, daß wir in Deutschland durch unsere Kinderlosigkeit in einen Fachkräftemangel geraten sind, den wir auf dem "Weltarbeitsmarkt" decken müssen, ob wir wollen oder nicht. Woher sollen denn Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen kommen, woher fehlende IT-Fachleute, wenn wir in der Digitalisierung Schritt halten wollen? Vielleicht müssen wir uns sogar staatliche Ausbildungsinstitute leisten, wo wir junge Leute mit guten mittleren Abschlüssen im Ausland anwerben, um sie zu gesuchten Handwerkern auszubilden... Elektriker, Installateure, Maurer, Dachdecker... wer soll denn die fehlenden "bezahlbaren Wohnungen" in Ballungsgebieten bauen?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Alana4 »

H2O hat geschrieben:(03 Nov 2019, 08:07)

..... den wir auf dem "Weltarbeitsmarkt" decken müssen, ob wir wollen oder nicht. Woher sollen denn Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen kommen, woher fehlende IT-Fachleute, wenn wir in der Digitalisierung Schritt halten wollen? Vielleicht müssen wir uns sogar staatliche Ausbildungsinstitute leisten, wo wir junge Leute mit guten mittleren Abschlüssen im Ausland anwerben, um sie zu gesuchten Handwerkern auszubilden... Elektriker, Installateure, Maurer, Dachdecker... wer soll denn die fehlenden "bezahlbaren Wohnungen" in Ballungsgebieten bauen?
Rosinen picken also? Wir "holen" uns die, die wir gebrauchen können, der Rest bleibt, wo der Pfeffer wächst? Dass in den Herkunftsländern genau diese "brauchbaren" jungen Menschen auch dringend benötigt werden, ist dabei selbstverständlich uninteressant, nicht unser Problem?
Schon prima zu erleben: da verdingen sich polnische junge Frauen als Pflegekräfte in D., leisten ganz sicher hervorragende Arbeit......lassen aber ihre Familien, mitunter noch jungen eigenen Kinder zu Hause zurück, wochenlang mutterlos. Uns doch egal!
Der Welt die Fachkräfte (oder die, die sich dazu machen lassen) entziehen, weil dieses unsere Deutschland zu dämlich war, die Zukunft immer ein bißchen im Blick zu haben? Weil Kinder haben über Jahrzehnte aus der Mode gekommen ist? Aber egal, die Welt ist ein einziger Selbstbedienungsladen! Na, wenn sich D. da mal nicht gründlichst irrt!
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Alana4 hat geschrieben:(03 Nov 2019, 10:19)

Rosinen picken also? Wir "holen" uns die, die wir gebrauchen können, der Rest bleibt, wo der Pfeffer wächst? Dass in den Herkunftsländern genau diese "brauchbaren" jungen Menschen auch dringend benötigt werden, ist dabei selbstverständlich uninteressant, nicht unser Problem?
Schon prima zu erleben: da verdingen sich polnische junge Frauen als Pflegekräfte in D., leisten ganz sicher hervorragende Arbeit......lassen aber ihre Familien, mitunter noch jungen eigenen Kinder zu Hause zurück, wochenlang mutterlos. Uns doch egal!
Der Welt die Fachkräfte (oder die, die sich dazu machen lassen) entziehen, weil dieses unsere Deutschland zu dämlich war, die Zukunft immer ein bißchen im Blick zu haben? Weil Kinder haben über Jahrzehnte aus der Mode gekommen ist? Aber egal, die Welt ist ein einziger Selbstbedienungsladen! Na, wenn sich D. da mal nicht gründlichst irrt!
Sie müssen diese Leistungen ja nicht in Anspruch nehmen. Unser Staat tut das, was jeder andere Staat auch macht: Er optimiert seine eigenen Kosten. Da hilft Ihnen nur Auswanderung in den Staat der Guten und Lieben.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Alana4 hat geschrieben:(03 Nov 2019, 10:19)

Rosinen picken also? Wir "holen" uns die, die wir gebrauchen können, der Rest bleibt, wo der Pfeffer wächst? Dass in den Herkunftsländern genau diese "brauchbaren" jungen Menschen auch dringend benötigt werden, ist dabei selbstverständlich uninteressant, nicht unser Problem?
Erzählen sie hier keine Märchen. In den afrikanischen Staaten finden selbst gut ausgebildete Hochschulabsolventen keine Jobs. Da liegen die Arbeitslosenquoten fast überall deutlich über 30%.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Mendoza »

Alana4 hat geschrieben:(03 Nov 2019, 10:19)

Rosinen picken also? Wir "holen" uns die, die wir gebrauchen können, der Rest bleibt, wo der Pfeffer wächst? Dass in den Herkunftsländern genau diese "brauchbaren" jungen Menschen auch dringend benötigt werden, ist dabei selbstverständlich uninteressant, nicht unser Problem?
Schon prima zu erleben: da verdingen sich polnische junge Frauen als Pflegekräfte in D., leisten ganz sicher hervorragende Arbeit......lassen aber ihre Familien, mitunter noch jungen eigenen Kinder zu Hause zurück, wochenlang mutterlos. Uns doch egal!
Der Welt die Fachkräfte (oder die, die sich dazu machen lassen) entziehen, weil dieses unsere Deutschland zu dämlich war, die Zukunft immer ein bißchen im Blick zu haben? Weil Kinder haben über Jahrzehnte aus der Mode gekommen ist? Aber egal, die Welt ist ein einziger Selbstbedienungsladen! Na, wenn sich D. da mal nicht gründlichst irrt!
Du kannst dich darüber aufregen so lange du willst, aber im Kern ist es so. Jede Firma holt sich, so sie es kann, die besten Leute die sie kriegen kann. Wer sich aus Mitleid die Unfähigen holt geht schnell pleite. Und wer als Staat sich statt den Begabten vorrangig die Analphabeten der Welt ins Land holt wird langfristig wirtschaftlich kaputt gehen. Selbst wenn es da dann nicht wie in einer Firma 5 sondern 100 Jahre dauert.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(03 Nov 2019, 10:30)

Damit exportiert die taktlose Mimik-, Gestik-, und Bewegungsidiotin den Fachkräftemangel.
Anstatt für eigenen Nachwuchs und angemessene Vergütung zu sorgen.
Tja, hätten Sie sich doch auf den Hosenboden setzen sollen und nun in führender Stellung die Digitalisierung voran treiben können. Anstatt dessen beschimpfen Sie die Kanzlerin, die es immerhin zu einer Promotion im Fach Physik gebracht hat. Hält man die Kanzlerin neben... ääähm, wen... dann ist die doch noch ganz gut drauf.

In Indien herrscht offenbar kein Fachkräftemangel, zumindest nicht auf dem Gebiet der IT- Technologien. Und so gibt die Kanzlerin diesen hoffnungsfrohen Menschen eine Gelegenheit, tatsächlich in ihrem Beruf zu arbeiten und unserem Lande die Möglichkeit, in der Digitalisierung den Anschluß an fortgeschrittene Länder zu finden.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

...wer als Staat sich statt den Begabten vorrangig die Analphabeten der Welt ins Land holt wird langfristig wirtschaftlich kaputt gehen. Selbst wenn es da dann nicht wie in einer Firma 5 sondern 100 Jahre dauert.
Vermutlich geht das schneller, etwa 2 Generationen, wenn der Anteil der Sozialhilfebedürftigen die 30%-Hürde nimmt. Vergessen wir nicht unsere Eigengewächse!
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Orbiter1 hat geschrieben:(03 Nov 2019, 11:05)

Da liegen die Arbeitslosenquoten fast überall deutlich über 30%.
Das ist in vielen europäischen Staaten auch nicht anders. Es gibt halt nur ca. 10-20 extrem erfolgreiche Volkswirtschaften, die mit ihrer Produktivität den Weltmarkt unter sich aufgeteilt haben.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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