Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

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Mahmoud

Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

Hallo zusammen,

beim Lesen der WELT letztes Wochenende hat mich folgendes Interview von Wolfgang Kubicki besonders beschäftigt: (ich habe es online gefunden)

https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Ende.html

Was mir besonders aufgefallen ist: Zitat" Wir haben bei den Sondierungsgesprächen 2017 darüber gesprochen, wie wir die Klimaziele bis 2020 hätten einhalten können. Ergebnis: Wir hätten jedes Wochenende Fahrverbote aussprechen müssen, es hätte dann kein Mensch ins Auto steigen dürfen. Wir hätten außerdem ein flächendeckendes Tempolimit von 80 km/h verhängen müssen – auch für die Autobahnen. Und vieles weiteres mehr. Und jetzt stellen Sie sich vor, wir hätten das so umgesetzt: Es gäbe einen Aufstand in der Bevölkerung. Der Rigorismus der Klima-Bewegung wird irgendwann dazu führen, dass Konflikte nicht mehr friedlich ausgetragen werden, sondern im Zweifel gewalttätig. "Zitat Ende

Im Grunde hat er also Folgendes gesagt: "Die Bundesregierung hat sich zwar verbal zu den Klimaschutzzielen bekannt, aber tatsächlich sind wir uns einig, daß wir die dazu erforderlichen Maßnahmen nicht umsetzen können und werden. Die Regierung tut so als wolle sie etwas tun, sie gaukelt der Bevölkerung etwas vor, indem sie sich zum Pariser Klimaschutzabkommen bekennt, aber das ist Alles nur Show"


1) Daraus habe ich mir persönlich folgende Fragen gestellt: Trump wurde heftig gescholten als er aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen ist. Aber war er in Wirklichkeit nicht einfach nur ehrlich? Denn wir tun ja nur so als ob, Trump bekennt sich wenigstens dazu. Wer ist also unmoralischer? Der Ehrliche oder der Lügner?

2) Ist die Demokratie möglicherweise der größte Hinderungsgrund beim Umsetzen von Klimaschutzzielen? Warum sollten Millionen von Wählern für Maßnahmen stimmen, die sie belasten würden, aber deren Ergebnisse sie nicht mehr spüren würden?
Heißt Demokratie nicht zwangsläufig: Ich wähle, was mir am Meisten bringt?

3) Ist mit demokratischen Strukturen der Klimawandel noch zu bekämpfen? Oder wird die ( aus meiner Sicht absolut begründete) Klimaangst zwangsläufig auch zu neuen Regierungsformen führen (müssen)?
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Wähler »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 11:29)

Hallo zusammen,

beim Lesen der WELT letztes Wochenende hat mich folgendes Interview von Wolfgang Kubicki besonders beschäftigt: (ich habe es online gefunden)

https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Ende.html

Was mir besonders aufgefallen ist: Zitat" Wir haben bei den Sondierungsgesprächen 2017 darüber gesprochen, wie wir die Klimaziele bis 2020 hätten einhalten können. Ergebnis: Wir hätten jedes Wochenende Fahrverbote aussprechen müssen, es hätte dann kein Mensch ins Auto steigen dürfen. Wir hätten außerdem ein flächendeckendes Tempolimit von 80 km/h verhängen müssen – auch für die Autobahnen. Und vieles weiteres mehr. Und jetzt stellen Sie sich vor, wir hätten das so umgesetzt: Es gäbe einen Aufstand in der Bevölkerung. Der Rigorismus der Klima-Bewegung wird irgendwann dazu führen, dass Konflikte nicht mehr friedlich ausgetragen werden, sondern im Zweifel gewalttätig. "Zitat Ende

Im Grunde hat er also Folgendes gesagt: "Die Bundesregierung hat sich zwar verbal zu den Klimaschutzzielen bekannt, aber tatsächlich sind wir uns einig, daß wir die dazu erforderlichen Maßnahmen nicht umsetzen können und werden. Die Regierung tut so als wolle sie etwas tun, sie gaukelt der Bevölkerung etwas vor, indem sie sich zum Pariser Klimaschutzabkommen bekennt, aber das ist Alles nur Show"


1) Daraus habe ich mir persönlich folgende Fragen gestellt: Trump wurde heftig gescholten als er aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen ist. Aber war er in Wirklichkeit nicht einfach nur ehrlich? Denn wir tun ja nur so als ob, Trump bekennt sich wenigstens dazu. Wer ist also unmoralischer? Der Ehrliche oder der Lügner?

2) Ist die Demokratie möglicherweise der größte Hinderungsgrund beim Umsetzen von Klimaschutzzielen? Warum sollten Millionen von Wählern für Maßnahmen stimmen, die sie belasten würden, aber deren Ergebnisse sie nicht mehr spüren würden?
Heißt Demokratie nicht zwangsläufig: Ich wähle, was mir am Meisten bringt?

3) Ist mit demokratischen Strukturen der Klimawandel noch zu bekämpfen? Oder wird die ( aus meiner Sicht absolut begründete) Klimaangst zwangsläufig auch zu neuen Regierungsformen führen (müssen)?
Mit einer durchaus möglichen Schwarz-Grünen oder Grün-Schwarzen-Regierung ab 2021 dürfte Deine Demokratieskepsis vielleicht stärker werden. Das Klimathema wird allerdings breit in der Gesellschaft parlamentarisch und außerparlamentarisch diskutiert und nur die nächste demokratische Bundestagswahl wird einen einschlagbaren Weg in einem angemessenen Maß entscheiden. Ich halte daher diese Demokratiediskussion hier für überflüssig. ;)
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

Wolfgang Kubicki hat aber im Grunde nichts Anderes gesagt, als daß unsere demokratisch gewählte Regierung die Bevölkerung seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, an der Nase herumführt. Spricht das für Demokratie?
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Tom Bombadil »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 11:29)

3) Ist mit demokratischen Strukturen der Klimawandel noch zu bekämpfen?
Wenn die Bürger den Klimawandel wirklich bekämpfen wollen, dann wird das am ehesten in der Demokratie gelingen. Ein Autokrat hat ganz andere Interessen als den Klimawandeln.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Tom Bombadil »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 11:41)

Wolfgang Kubicki hat aber im Grunde nichts Anderes gesagt, als daß unsere demokratisch gewählte Regierung die Bevölkerung seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, an der Nase herumführt.
Nein, das hat er nicht gesagt, er hat gesagt, dass die Einhaltung der Klimaziele politisch nicht einhaltbar ist, weil sie zu erheblichen gesellschaftlichen Verwerfungen führen würde. Kubicki ist außerdem kein Teil der Bundesregierung.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 11:29)

Hallo zusammen,

beim Lesen der WELT letztes Wochenende hat mich folgendes Interview von Wolfgang Kubicki besonders beschäftigt: (ich habe es online gefunden)

https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Ende.html

Was mir besonders aufgefallen ist: Zitat" Wir haben bei den Sondierungsgesprächen 2017 darüber gesprochen, wie wir die Klimaziele bis 2020 hätten einhalten können. Ergebnis: Wir hätten jedes Wochenende Fahrverbote aussprechen müssen, es hätte dann kein Mensch ins Auto steigen dürfen. Wir hätten außerdem ein flächendeckendes Tempolimit von 80 km/h verhängen müssen – auch für die Autobahnen. Und vieles weiteres mehr. Und jetzt stellen Sie sich vor, wir hätten das so umgesetzt: Es gäbe einen Aufstand in der Bevölkerung. Der Rigorismus der Klima-Bewegung wird irgendwann dazu führen, dass Konflikte nicht mehr friedlich ausgetragen werden, sondern im Zweifel gewalttätig. "Zitat Ende

Im Grunde hat er also Folgendes gesagt: "Die Bundesregierung hat sich zwar verbal zu den Klimaschutzzielen bekannt, aber tatsächlich sind wir uns einig, daß wir die dazu erforderlichen Maßnahmen nicht umsetzen können und werden. Die Regierung tut so als wolle sie etwas tun, sie gaukelt der Bevölkerung etwas vor, indem sie sich zum Pariser Klimaschutzabkommen bekennt, aber das ist Alles nur Show"


1) Daraus habe ich mir persönlich folgende Fragen gestellt: Trump wurde heftig gescholten als er aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen ist. Aber war er in Wirklichkeit nicht einfach nur ehrlich? Denn wir tun ja nur so als ob, Trump bekennt sich wenigstens dazu. Wer ist also unmoralischer? Der Ehrliche oder der Lügner?

2) Ist die Demokratie möglicherweise der größte Hinderungsgrund beim Umsetzen von Klimaschutzzielen? Warum sollten Millionen von Wählern für Maßnahmen stimmen, die sie belasten würden, aber deren Ergebnisse sie nicht mehr spüren würden?
Heißt Demokratie nicht zwangsläufig: Ich wähle, was mir am Meisten bringt?

3) Ist mit demokratischen Strukturen der Klimawandel noch zu bekämpfen? Oder wird die ( aus meiner Sicht absolut begründete) Klimaangst zwangsläufig auch zu neuen Regierungsformen führen (müssen)?
Den Unwillen einiger Politiker, bei Umwelt und Klima das Nötige zu tun, kennt man schon. Kubicki ist nicht Teil der Regierung. Die Regierung kann das Nötige ohne ihn tun.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Papaloooo »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 11:29)3) Ist mit demokratischen Strukturen der Klimawandel noch zu bekämpfen? Oder wird die ( aus meiner Sicht absolut begründete) Klimaangst zwangsläufig auch zu neuen Regierungsformen führen (müssen)?
Sicherlich kommt nun gleich wieder Kritik von einigen Usern, ich sei pathologisch Pessimistisch.
Aber das große Umdenken wird erst mit Ernteausfällen, die sich in Lebensmittelpreisen niederschlagen, erst in rationierten Wassermengen einsetzen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2019, 11:48)
Wenn die Bürger den Klimawandel wirklich bekämpfen wollen, dann wird das am ehesten in der Demokratie gelingen. Ein Autokrat hat ganz andere Interessen als den Klimawandeln.
Das sehe ich fundamental anders. Es gibt Diktatoren die sich als Egomanen verstehen. Über die reden wir hier nicht.
Es geht um Überzeugungstäter die strukturelle Schwächen der Demokratie ausnutzen um sie auszuhöhlen im Sinne ihres Ideals. Dieses Gefahr sehe ich durchaus bei fortschreitender Diskrepanz zwischen den Notwendigkeiten und dem was real in der Gesellschaft möglich ist.

Das hatte ich ja im Ökodiktaturstrang entsprechend auch schon klar verdeutlicht.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Unité 1 »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 11:41)

Wolfgang Kubicki hat aber im Grunde nichts Anderes gesagt, als daß unsere demokratisch gewählte Regierung die Bevölkerung seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, an der Nase herumführt. Spricht das für Demokratie?
Was schwebt dir denn vor? Welche Staatsform sollte angepeilt werden, um der Globalen Erwärmung zu begegnen? Kohlekraftwerken aus Selbstverteidigung heraus einen Genickschuss zu setzen, geht ja schlecht.
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Tom Bombadil
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(29 Sep 2019, 12:03)

Das sehe ich fundamental anders.
Autokraten geht es mMn. um Macht und um finanzielle Bereicherung, die scheißen auf ihre Bevölkerung, und wer aufmuckt, wird niedergemacht. In einer Demokratie hätte der Wähler immerhin die Möglichkeit eine Partei zu wählen, die den Klimawandel radikal angehen will.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Sep 2019, 11:56)

Sicherlich kommt nun gleich wieder Kritik von einigen Usern, ich sei pathologisch Pessimistisch.
Aber das große Umdenken wird erst mit Ernteausfällen, die sich in Lebensmittelpreisen niederschlagen, erst in rationierten Wassermengen einsetzen.
Ich meine, die Menschen sind zu klügeren Entscheidungen fähig.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

Tom Bombadil hat geschrieben:
Wenn die Bürger den Klimawandel wirklich bekämpfen wollen, dann wird das am ehesten in der Demokratie gelingen. Ein Autokrat hat ganz andere Interessen als den Klimawandeln.
Einspruch! Den Autokraten gibt es nicht!
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

Papaloooo hat geschrieben:
Sicherlich kommt nun gleich wieder Kritik von einigen Usern, ich sei pathologisch Pessimistisch.
Aber das große Umdenken wird erst mit Ernteausfällen, die sich in Lebensmittelpreisen niederschlagen, erst in rationierten Wassermengen einsetzen.

Du bist realistisch. Es werden nicht nur die Lebensmittelpreise steigen. Gebäudeversicherungen sind bereits stark gestiegen. Schäden an Gebäuden, an Autos , an Straßen, all das wird aufgrund von Stürmen und Überschwemmungen zunehmen. Das Alles wird teuer.
Natürlich hat Greta Thunberg recht, wenn sie vom " Märchen des ewigen Wirtschaftswachstums" erzählt. Die 1,5 % Wachstum werden irgendwann die höheren Kosten nicht mehr aufwiegen.

Aber das ist hier nicht das Thema! Ich glaube, daß eine Ökodiktatur kein Schreckgespenst ist ( vorsichtig ausgedrückt... :cool: )
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aleph
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von aleph »

Skeptiker hat geschrieben:(29 Sep 2019, 12:03)

Das sehe ich fundamental anders. Es gibt Diktatoren die sich als Egomanen verstehen. Über die reden wir hier nicht.
Es geht um Überzeugungstäter die strukturelle Schwächen der Demokratie ausnutzen um sie auszuhöhlen im Sinne ihres Ideals. Dieses Gefahr sehe ich durchaus bei fortschreitender Diskrepanz zwischen den Notwendigkeiten und dem was real in der Gesellschaft möglich ist.

Das hatte ich ja im Ökodiktaturstrang entsprechend auch schon klar verdeutlicht.
Er hat schon ein wenig recht. Natürlich gebe ich zu, dass die alephokratie die bester aller staatsformen ist, aber das erreichen von wirksamen klimaschutzmaßnahmen erfordert ein umdenken der menschen. Das allerdings übersteigt die möglichkeiten jeglicher diktatur bei weitem. Eine diktatur kann steuern, lenken, aber den menschen nicht ändern, mit einer ausnahme, eine Diktatur kann menschen abhängig machen und versklaven.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 12:34)

Du bist realistisch. Es werden nicht nur die Lebensmittelpreise steigen. Gebäudeversicherungen sind bereits stark gestiegen. Schäden an Gebäuden, an Autos , an Straßen, all das wird aufgrund von Stürmen und Überschwemmungen zunehmen. Das Alles wird teuer.
Natürlich hat Greta Thunberg recht, wenn sie vom " Märchen des ewigen Wirtschaftswachstums" erzählt. Die 1,5 % Wachstum werden irgendwann die höheren Kosten nicht mehr aufwiegen.

Aber das ist hier nicht das Thema! Ich glaube, daß eine Ökodiktatur kein Schreckgespenst ist ( vorsichtig ausgedrückt... :cool: )
Du könntest dich mit diesem anderen zusammentun. Hätte nicht gedacht, dass Diktatur hier in so vielen Köpfen spukt.
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Tom Bombadil
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Tom Bombadil »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 12:21)

Einspruch! Den Autokraten gibt es nicht!
Und jetzt?
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Adam Smith »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 12:34)

Du bist realistisch. Es werden nicht nur die Lebensmittelpreise steigen. Gebäudeversicherungen sind bereits stark gestiegen. Schäden an Gebäuden, an Autos , an Straßen, all das wird aufgrund von Stürmen und Überschwemmungen zunehmen. Das Alles wird teuer.
Natürlich hat Greta Thunberg recht, wenn sie vom " Märchen des ewigen Wirtschaftswachstums" erzählt. Die 1,5 % Wachstum werden irgendwann die höheren Kosten nicht mehr aufwiegen.

Aber das ist hier nicht das Thema! Ich glaube, daß eine Ökodiktatur kein Schreckgespenst ist ( vorsichtig ausgedrückt... :cool: )
Der (weltweite) CO2-Ausstoß war noch nie so hoch wie im Moment. Praktisch um die Theorie zu überprüfen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von pLenarum »

Ist es löblicher sich gar nicht am Klimaschutz zu beteiligen als gesteckte Klimaschutzziele zu verfehlen?
Nichts ist eindeutig. Verallgemeinerungen sind Lügen. Alle Verallgemeinerungen sind falsch, diese eingeschlossen.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(29 Sep 2019, 12:51)

Der (weltweite) CO2-Ausstoß war noch nie so hoch wie im Moment. Praktisch um die Theorie zu überprüfen.
Wird auch noch mehr werden, bevor es irgendwann weniger wird. Man muss rechtzeitig beginnen, gegenzusteuern. Sonst wird's bissel spät.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Adam Smith »

imp hat geschrieben:(29 Sep 2019, 13:21)

Wird auch noch mehr werden, bevor es irgendwann weniger wird. Man muss rechtzeitig beginnen, gegenzusteuern. Sonst wird's bissel spät.
Wenn man wirklich was veränderm wollen würde, dann hätte man schon längst einen weltweiten Fonds für PV-Anlagen aufgelegt.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(29 Sep 2019, 13:27)

Wenn man wirklich was veränderm wollen würde, dann hätte man schon längst einen weltweiten Fonds für PV-Anlagen aufgelegt.
Es gibt keinen Man. Weltweit werden jedoch PV- und Windanlagen, Geothermie, Holzheizungen ... gebaut. Lauter eigensüchtige Menschen investieren in Elektro- und Wasserstoffanwendungen, in Biogas, in Bioethanol, in Dämmstoffe und machen damit erfolgreich Geschäfte. Die Staaten haben initiale Märkte geschaffen, die Produkte sind inzwischen teilweise selbsttragend. Schauen wir mal. Politik kann nicht alles, muss nicht alles.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Adam Smith »

imp hat geschrieben:(29 Sep 2019, 13:36)

Es gibt keinen Man. Weltweit werden jedoch PV- und Windanlagen, Geothermie, Holzheizungen ... gebaut. Lauter eigensüchtige Menschen investieren in Elektro- und Wasserstoffanwendungen, in Biogas, in Bioethanol, in Dämmstoffe und machen damit erfolgreich Geschäfte. Die Staaten haben initiale Märkte geschaffen, die Produkte sind inzwischen teilweise selbsttragend. Schauen wir mal. Politik kann nicht alles, muss nicht alles.
Langfristig wird sich das weltweit durchsetzen. Bei uns beträgt der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bereits etwa 40%. Also im Jahr 2019.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/k ... textpart-1
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(29 Sep 2019, 13:42)

Langfristig wird sich das weltweit durchsetzen. Bei uns beträgt der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bereits etwa 40%. Also im Jahr 2019.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/k ... textpart-1
Mit den 40 Prozent muss man aufpassen, dass man nicht falsche Ideen weckt. Das ist bisher vor allem Brennstoff-Substitution. Gut, zu haben aber problematisch.

Das ist ein reiner Rechenwert. Für eine tatsächliche Substitution von Kraftwerkskapazität braucht es eine Kette aus EE-Produktion, Aufbewahrunf, Nutzung. Da spielen Batteriespeicher eine Rolle, PtG-Anwendungen, usw.

Als Zwischenlösung kann man Strom auch direkt in Wärme umsetzen oder mittelbar im Betrieb von Wärmepumpen. Für eine Gesamtlösung reicht das nicht.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2019, 12:47)

Und jetzt?
Ein Autokrat ist nicht zwangsläufig böse und schlecht.

Ein Autokrat, der uneigennützig handelt und das Wohlergehen der Menschheit bzw. der Erde im Sinn hat ...warum sollte es den nicht geben?

Schon Platon hatte ähnliche Ideen....
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

pLenarum hat geschrieben:(29 Sep 2019, 13:09)

Ist es löblicher sich gar nicht am Klimaschutz zu beteiligen als gesteckte Klimaschutzziele zu verfehlen?
Es ist löblich ehrlich zu sein!

Gesteckte Klimaschutzziele zu verfehlen, obwohl man darauf hin gearbeitet hat, sie zu erreichen, ist nicht verwerflich.
Aber so zu tun, als wolle man sie erreichen, und in Wirklichkeit NICHTS dafür zu tun, das ist sehr verwerflich.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Unité 1 »

Jetzt spann uns doch nicht so auf die Folter. Wie soll er denn nun aussehen, der autokratische Staat mit benevolentem Führer, und vor allen Dingen, wer darf das denn sein?
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Unité 1 hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:05)

Jetzt spann uns doch nicht so auf die Folter. Wie soll er denn nun aussehen, der autokratische Staat mit benevolentem Führer, und vor allen Dingen, wer darf das denn sein?
Ich würde mich als gutherziger und gerechter Ökopax der Erste anbieten.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Adam Smith »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:00)

Ein Autokrat ist nicht zwangsläufig böse und schlecht.

Ein Autokrat, der uneigennützig handelt und das Wohlergehen der Menschheit bzw. der Erde im Sinn hat ...warum sollte es den nicht geben?

Schon Platon hatte ähnliche Ideen....
Der Autokrat behauptet dann auch noch einfach von sich selber, dass er vernünftig ist.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von pLenarum »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:03)


Aber so zu tun, als wolle man sie erreichen, und in Wirklichkeit NICHTS dafür zu tun, das ist sehr verwerflich.
Von welchem Land reden wir? China? USA? Indien? Um Deutschland kann es sich ja nicht handeln.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

pLenarum hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:09)

Von welchem Land reden wir? China? USA? Indien? Um Deutschland kann es sich ja nicht handeln.
Hm...lies das Interview von Kubicki, dann verstehst Du vielleicht.... :)
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Beitrag von Unité 1 »

imp hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:08)

Ich würde mich als gutherziger und gerechter Ökopax der Erste anbieten.
Aber nur, wenn du eine sonore Stimme besitzt. Gibt ja wohl wenig schlimmeres, als quietschige, mehrstündige Reden anhören zu müssen.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Unité 1 hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:17)

Aber nur, wenn du eine sonore Stimme besitzt. Gibt ja wohl wenig schlimmeres, als quietschige, mehrstündige Reden anhören zu müssen.
Ich würde mich eh kurz fassen wollen. Längere Reden werden für YouTube synchronisiert. Die Sprechhuren aus den Tonstudios können das sicher toll, ist ja ihr Job.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Tom Bombadil »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:00)

Ein Autokrat, der uneigennützig handelt und das Wohlergehen der Menschheit bzw. der Erde im Sinn hat ...warum sollte es den nicht geben?
Ich dachte wir reden von der Realität.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Tom Bombadil »

Adam Smith hat geschrieben:(29 Sep 2019, 13:27)

Wenn man wirklich was veränderm wollen würde, dann hätte man schon längst einen weltweiten Fonds für PV-Anlagen aufgelegt.
So etwas in der Art hatte ich schon vorgeschlagen: eine weltweite CO2-Abgabe, die jeder Erdenbürger anteilig zu seiner Leistungsfähigkeit zahlen soll, das Geld wird dann komplett in den Bau von EE-Anlagen investiert. Fand irgendwie nicht so den Zuspruch.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:33)

So etwas in der Art hatte ich schon vorgeschlagen: eine weltweite CO2-Abgabe, die jeder Erdenbürger anteilig zu seiner Leistungsfähigkeit zahlen soll, das Geld wird dann komplett in den Bau von EE-Anlagen investiert. Fand irgendwie nicht so den Zuspruch.
Es würde ausreichen, wenn die reichen Länder in diesen Fonds einzahlen. Oder Unternehmen die nicht gesetzte Ziele erreichen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

Politiker in einem demokratischen System müssen den Wählern gefallen, das liegt in der Natur der Sache.
Also darf man den Wählern nicht zuviel zumuten, vor Allem nicht zu viele Lasten.
Ein Öko-Diktator ( wertfrei ) hätte diesen Nachteil nicht.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von JJazzGold »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 17:19)

Politiker in einem demokratischen System müssen den Wählern gefallen, das liegt in der Natur der Sache.
Also darf man den Wählern nicht zuviel zumuten, vor Allem nicht zu viele Lasten.
Ein Öko-Diktator ( wertfrei ) hätte diesen Nachteil nicht.
Die hätte dafür das Problem, nicht lange zu überleben.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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imp
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(29 Sep 2019, 17:25)

Die hätte dafür das Problem, nicht lange zu überleben.
Dafür ist der kompostierbar.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von aleph »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:00)

Ein Autokrat ist nicht zwangsläufig böse und schlecht.

Ein Autokrat, der uneigennützig handelt und das Wohlergehen der Menschheit bzw. der Erde im Sinn hat ...warum sollte es den nicht geben?

Schon Platon hatte ähnliche Ideen....
Die meisten autokraten glaubten, selbstlos zu handeln
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Tom Bombadil
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Tom Bombadil »

Adam Smith hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:38)

Es würde ausreichen, wenn die reichen Länder in diesen Fonds einzahlen.
Wäre mir auch noch egal, aber das Geld müsste halt zweckgebunden für EE-Anlagen ausgegeben werden.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2019, 17:47)

Wäre mir auch noch egal, aber das Geld müsste halt zweckgebunden für EE-Anlagen ausgegeben werden.
Selbstverständlich.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Tom Bombadil »

Adam Smith hat geschrieben:(29 Sep 2019, 18:14)

Selbstverständlich.
Die G20 haben zusammen ein BIP von ca. $65.000 Mrd. da sollte es doch möglich sein, jedes Jahr $200 Mrd für den Kampf gegen die Erwärmung aufzubringen, das sind nur ca. 0,3% des BIP des jewiligen Staates, Deutscland wäre also mit ca. $10 Mrd dabei, das wäre sehr gut machbar und vor allen Dingen transparent.

Mit $200 Mrd könnte man zu "deutschen Preisen" ca. 200.000 MW EE-Leistung installieren, in vielen Staaten geht das aber billiger. Und das jedes Jahr.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Papaloooo »

imp hat geschrieben:(29 Sep 2019, 13:21)

Wird auch noch mehr werden, bevor es irgendwann weniger wird. Man muss rechtzeitig beginnen, gegenzusteuern. Sonst wird's bissel spät.
stimmt schon, von allen Industrienationen sind wir in Deutschland doch schon auf einem recht guten Weg.
Wir haben regenerative Energien erschlossen wie kaum ein anderes Land.
Natürlich könnte es noch besser laufen, das liegt aber auch viel daran dass manche Menschen es nicht wollen.
hier würde ich mich schon freuen, wenn die Politik noch bessere Anreize setzen würde.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
Mahmoud

Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2019, 18:50)

Die G20 haben zusammen ein BIP von ca. $65.000 Mrd. da sollte es doch möglich sein, jedes Jahr $200 Mrd für den Kampf gegen die Erwärmung aufzubringen, das sind nur ca. 0,3% des BIP des jewiligen Staates, Deutscland wäre also mit ca. $10 Mrd dabei, das wäre sehr gut machbar und vor allen Dingen transparent.

Mit $200 Mrd könnte man zu "deutschen Preisen" ca. 200.000 MW EE-Leistung installieren, in vielen Staaten geht das aber billiger. Und das jedes Jahr.
Ich habe ein Problem damit, daß der Kampf gegen Erderwärmung mit Geldausgeben assoziiert wird.

Denn das bedeutet,daß die Verminderung von CO²-Ausstoß gleichbedeutend ist mit technologischer Aufrüstung (die natürlich Geld kostet)

VERZICHT---das ist das Zauberwort, an das offenbar kaum Jemand denkt. Wahrscheinlich glauben viele Politiker (die meisten?) das sei dem Volk nicht zuzumuten.
Ich jedenfalls wäre zum Verzicht gerne bereit. Wenn Ich denn wüsste, daß er für Alle gilt!!!

Zum Beispiel:
Nur noch ein Flug pro Person alle zwei Jahre
Ein Auto mit Maximal x Litern Verbrauch ( zu definieren)
Max. Wohnfläche pro Person von x qm, ersatzweise ein maximaler Heizenergieverbrauch pro Person und Jahr

All diese Dinge wären zu definieren, aber sie müssten für ALLE gelten und sie würden kein Geld kosten, sondern Geld sparen...

Aber soweit sind wir noch nicht. Kommt aber bestimmt noch.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Tom Bombadil »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 20:08)

Ich habe ein Problem damit, daß der Kampf gegen Erderwärmung mit Geldausgeben assoziiert wird.
Es geht auch nicht darum, einfach nur Geld auszugeben, sondern die weltweite Stromerzeugung auf EE umzustellen. Denn auf Strom wird niemand verzichten, am Strom hängt die gesamte Produktion angefangen bei Lebensmitteln bis hin zum Internet.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Teeernte »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 20:08)

Ich habe ein Problem damit, daß der Kampf gegen Erderwärmung mit Geldausgeben assoziiert wird.

Denn das bedeutet,daß die Verminderung von CO²-Ausstoß gleichbedeutend ist mit technologischer Aufrüstung (die natürlich Geld kostet)

VERZICHT---das ist das Zauberwort, an das offenbar kaum Jemand denkt. Wahrscheinlich glauben viele Politiker (die meisten?) das sei dem Volk nicht zuzumuten.
Ich jedenfalls wäre zum Verzicht gerne bereit. Wenn Ich denn wüsste, daß er für Alle gilt!!!

Zum Beispiel:
Nur noch ein Flug pro Person alle zwei Jahre
Ein Auto mit Maximal x Litern Verbrauch ( zu definieren)
Max. Wohnfläche pro Person von x qm, ersatzweise ein maximaler Heizenergieverbrauch pro Person und Jahr

All diese Dinge wären zu definieren, aber sie müssten für ALLE gelten und sie würden kein Geld kosten, sondern Geld sparen...

Aber soweit sind wir noch nicht. Kommt aber bestimmt noch.
Nun - es gibt wieder Hoffnung. (Nur Nebenbei)

---------------------------------------------------------------

Die Modeindustrie verbraucht mehr Energie als die Schiff-fahrt und das Flugwesen .....WELTWEIT.

Mal sehen wer alles für Mao LOOK stimmt. :D :D :D

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Die Politiker hören auf UMFRAGEN. Wer die Umfragen manipuliert......manipuliert dadurch auch die Öffentlich Rechtlichen - und die Politiker.

Man sollte das Strafrecht erweitern >> Manipulation von RELEVANTEN Umfragen >> Terrorismus//Mord.

- die Manipulatoren werden diesmal ohne Prozess in der Erde verschwinden....6 Feet under.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 20:08)

Ich habe ein Problem damit, daß der Kampf gegen Erderwärmung mit Geldausgeben assoziiert wird.

Denn das bedeutet,daß die Verminderung von CO²-Ausstoß gleichbedeutend ist mit technologischer Aufrüstung (die natürlich Geld kostet)

VERZICHT---das ist das Zauberwort, an das offenbar kaum Jemand denkt. Wahrscheinlich glauben viele Politiker (die meisten?) das sei dem Volk nicht zuzumuten.
Ich jedenfalls wäre zum Verzicht gerne bereit. Wenn Ich denn wüsste, daß er für Alle gilt!!!

Zum Beispiel:
Nur noch ein Flug pro Person alle zwei Jahre
Ein Auto mit Maximal x Litern Verbrauch ( zu definieren)
Max. Wohnfläche pro Person von x qm, ersatzweise ein maximaler Heizenergieverbrauch pro Person und Jahr

All diese Dinge wären zu definieren, aber sie müssten für ALLE gelten und sie würden kein Geld kosten, sondern Geld sparen...

Aber soweit sind wir noch nicht. Kommt aber bestimmt noch.
Das mit dem Verzicht klappt so nicht. Die einen fliegen nie, die anderen jede Woche mehrmals.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Mahmoud »

imp hat geschrieben:(30 Sep 2019, 16:37)

Das mit dem Verzicht klappt so nicht. Die einen fliegen nie, die anderen jede Woche mehrmals.
Nichts Neues. So wie man mit CO²-Zertifikaten handelt, könnte man auch mit Flugrechten handeln..... Neue Herausforderungen brauchen neue Ideen.

Aber es geht mir auch nicht um Vorschläge zur CO²-Reduzierung.

Was ich sagen will, wovon ich absolut überzeugt bin: Mit Technik bekommen wir das Problem nicht in den Griff. Ohne Verzicht wird es nicht gehen!!!
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von imp »

Mahmoud hat geschrieben:(30 Sep 2019, 19:55)

Nichts Neues. So wie man mit CO²-Zertifikaten handelt, könnte man auch mit Flugrechten handeln..... Neue Herausforderungen brauchen neue Ideen.

Aber es geht mir auch nicht um Vorschläge zur CO²-Reduzierung.

Was ich sagen will, wovon ich absolut überzeugt bin: Mit Technik bekommen wir das Problem nicht in den Griff. Ohne Verzicht wird es nicht gehen!!!
Ich sehe es umgedreht. Es gibt nur eine technische Lösung. Das Wachstum der Weltbevölkerung flacht zwar ab, aber erst in Jahrzehnten erreichen wir ein Plateau. Zudem werden viele resourcenintensive Güter durch den normalen Gang der Fortentwicklung immer erschwinglicher auch für die ärmsten Teile der Welt. Da kommt man nur an mit marktreifen Alternativen und Grundlagenforschung, die solche Alternativen ermöglichen kann. Das wird noch sehr teuer. Man könnte damit anfangen, Starts/Landungen maßvoll zu verteuern, insbesondere an den vielen heute unrentablen Flugplätzen. Damit spart man Fördermittel, entweder durch Aufgabe des Flugplatzes oder durch tragfähige Preise.
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Re: Mangelnde Seriösität unserer Politiker am Beispiel des Klimawandels

Beitrag von Uffhausen »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Sep 2019, 11:29)
1) Daraus habe ich mir persönlich folgende Fragen gestellt: Trump wurde heftig gescholten als er aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen ist. Aber war er in Wirklichkeit nicht einfach nur ehrlich? Denn wir tun ja nur so als ob, Trump bekennt sich wenigstens dazu. Wer ist also unmoralischer? Der Ehrliche oder der Lügner?
Trump ist aus dem Pariser Abkommen wahrscheinlich ausgestiegen, weil seine persönliche Meinung zum Thema Klimaschutz eine gänzlich andere ist. Aus moralischer Sicht ist es aber wahrscheinlich, dass Trump seine persönliche Meinung wichtiger ist, als selbige seiner Wähler, bzw. aller seiner Bürger. Ja, er ist ehrlich = aber wahrscheinlich nur zu sich selbst.

Unsere Regierung scheint dagegen mehr Wert auf die Meinung der Gesellschaft zu legen - und weniger auf die persönlichen, bzw. parteiideologischen. Sie wissen, dass es sie immens Wählerstimmen kosten könnte, wenn sie aus Gründen des Klimaschutzes allzu "radikal" regieren würden. Natürlich würden sie das aber niemals nicht einfach so zugeben (vielleicht erst später, bspw. in persönlichen Biografien usw.). Ja, unsere Regierung lügt = aber belügt sie sich nicht vielmehr selbst, als dass sie uns belügt?
2) Ist die Demokratie möglicherweise der größte Hinderungsgrund beim Umsetzen von Klimaschutzzielen? Warum sollten Millionen von Wählern für Maßnahmen stimmen, die sie belasten würden, aber deren Ergebnisse sie nicht mehr spüren würden?
Heißt Demokratie nicht zwangsläufig: Ich wähle, was mir am Meisten bringt?

Es wäre in diesem Fall vielleicht besser die (Ehrlichkeits-)Moral der Wähler, bzw. der Gesamtesellschaft zu hinterfragen, als die Demokratie an sich oder die Politiker allein.
3) Ist mit demokratischen Strukturen der Klimawandel noch zu bekämpfen? Oder wird die ( aus meiner Sicht absolut begründete) Klimaangst zwangsläufig auch zu neuen Regierungsformen führen (müssen)?
Es dürfte sicherlich spannend werden - bzw. bleiben = die Rattenfänger von der AfD haben schließlich schon neue Segel gehisst und sich zur "Anti-Klimaschutz"-Partei erkoren. Bzgl. der Flüchtlinge ging es ja grade nochmal gut aus - obgleich die Sache bestimmt noch langfristig nicht ausgestanden ist; schließlich hat da ein gewisser Herr Erdogan noch ein gewaltiges, türkisches As im Ärmel. Außerdem ist in der arabischen Welt noch lange nichts so friedlich, dass man getrost den Blick von dieser Region abwenden könnte.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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