Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2019, 18:20)Das (hervorgehoben) habe ich doch gar nicht in Abrede gestellt.
Es geht auch nicht darum, wer mehr oder wer weniger Rassismus erlebt hat, sondern darum, WAS Rassismus ist.
Wenn sich jemand (vorrangig Linke) hinstellen und behaupten Weiße seien aufgrund ihrer Hautfarbe privilegiert, dann ist das genauso rassistisch, wie die Behauptung Schwarze verfügten über geringere kognitive Fähigkeiten, könnten nicht rational denken und wären unfähig ein Jagdflugzeug zu fliegen. (Aussagen eines Kongressabgeordneten im Zusammenhang mit dem Einsatz schwarzer Piloten - den "Red Tails" - im WK2)
Genauso handelt es sich um Rassismus - Rassismus mit umgekehrten Vorzeichen - wenn behauptet wird, Weiße/Europäer trügen die Verantwortung für die politischen Verhältnisse in Afrika, als (unmittelbare Folge) des Kolonialismus.
Es geht darum, einerseits gegen Rassismus vorgehen (zu wollen), aber andererseits selbst rassistisch zu sein und zu argumentieren.
Solchen Quark habe ich ja lange nicht mehr gelesen - passt immerhin zum Strang.
Ein Privileg ist ein Vorrecht und bezeichnet eine Folge gehobener gesellschaftlicher Stellung. Intelligenz ist eine körperliche Eigenschaft. Die Aussage, Weiße seien aufgrund ihrer Hautfarbe privilegiert, behauptet einen Zusammenhang zwischen Hautfarbe und gesellschaftlicher Stellung. Die Aussage, Schwarze seien dümmer, behauptet einen Zusammenhang zwischen Hautfarbe und Intelligenz. Ersteres ist Ergebnis einer Analyse, zweiteres ist ein Vorurteil, das u.a. dazu genutzt wurde, erstere Situation herbeizuführen. Es handelt sich um verschiedene Kategorien.
Zweitens bezieht sich die Aussage, Weiße seien aufgrund ihrer Hautfarbe priviligiert, üblicherweise auf ein konkretes Land, eine konkrete Gesellschaft. Üblicherweise stellen dort Hellhäutige die weit überwiegende Mehrheit. Und leider ist es ebenso üblich, dass Minderheiten benachteiligt sind/werden. Die Aussage, Weiße seien aufgrund ihrer Hautfarbe priviligiert, ist eine Aussage, die auf das Verhältnis der Stellung von "weißer" und "schwarzer" Bevölkerung innerhalb der Gesellschaft abzielt. Das als rassistisch zu brandmarken, ist nicht sonderlich überlegt. Das als "genauso rassistisch" wie die Aussage, Schwarze seien dümmer, zu brandmarken, ist ausgesprochen dämlich.
Drittens ist die Aussage, dass Europäer aufgrund der kolonialistischen Vergangenheit die Verantwortung für die politischen Verhältnisse tragen, eine politische Aussage. Dass Rassismus zu nennen, nun, das hatten wir ja eben schon.
Viertens kenne ich die Aussage üblicherweise nur mit dem einschränkenden Zusatz "Mit-", Mitverantwortung nämlich. Aber geschenkt.
Fünftens, um Gottes willen, bevor du anfängst: Ich habe keine der Aussagen inhaltlich bewertet.
Unten stand ein Gummibaum.