Zacherli hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:39)Kann auch hier bleiben, hier gibts ja vielleicht bald Krieg, weil das typische Klientel die Freiheit der Bürger nicht akzeptieren kann und dem Volk aus einer Minderheit heraus diktieren wollen, welche Kultur sie zu leben haben.
Nichts desto trotz werden Opern und Co. nie mehr so besucht sein, wie in grauen Zeiten der Vergangenheit.
Man geht vorwärts und lebt in der aktuellen Kultur und die ist dann doch spannender, da man diese mitgestalten kann.
Natürlich kann man auch im Eck bibern und längst vergangenen Zeiten hinterhertrauern, die auch keine kulturellen Glanzlichter waren.
Sie gehören wohl zu denjenigen, die sowieso keine Bücher mehr lesen, da ja alles notwendige Wissen über Google erreichbar ist.
Wir führen offenbar sehr verschiedene Leben. Ich bin tief in der deutschen und darüber hinaus der weiteren europäischen und westlichen Kultur verankert. Die Musik, die ich am meisten schätze, stammt aus dem 18. Jahrhundert, und ohne sie wäre mein Leben unendlich ärmer.
Ich kann Ihnen aber versichern, dass Sie an der deutschen Kultur teilhaben, selbst wenn sie von der von mir geschätzten Hochkultur des 18. Jahrhunderts nicht viel halten (ohne sie möglicherweise überhaupt zu kennen, so weit ist es mit unserer Schulbildung schon gekommen).
Denn wie ich oben ausführte besteht Kultur nicht nur darin, am Samstagabend ein Sinfoniekonzert zu besuchen. Nein, unser Umgang miteinander, gesellschaftliche Konventionen, die rational-wissenschaftliche Weltsicht, die uns so viel Fortschritt beschert hat, unser Wirtschaftssystem und eben auch unsere Vorstellungen von politischer Partizipation und Rechtsstaat sind untrennbar mit unserer Kultur verbunden. Wenn diese Kultur verloren geht, können Sie damit rechnen, dass auch die Früchte, von denen Sie offenbar ohne Ihr Bewusstsein profitieren, verloren gehen werden.
Leute wie Sie werden das aber wohl erst dann feststellen, wenn nichts mehr Essbares im Haus ist oder das Erschießungskommando vor der Tür steht.