Gruwe hat geschrieben:(19 Sep 2019, 15:57)
Nö, in keinster Weise!
Du sparst durch die gestiegenen Verbrauchskosten immer nun bei gleichem Verbrauch deutlich mehr als ohne Maßnahmen.
Die Höhe der rationalen Investitionskosten ist in diesem Fall deutlich höher. Kann man in jedem Ökonomiebuch nachschlagen.
Nochmal: ich habe KEINEN gestiegenen Verbrauch! Ich verbrauche WENIGER und zahle MEHR!
Ich bin durchaus in der Lage, eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufzustellen - das wiederum bedeutet, meine Investitionen müssten sich in einer KostenSENKUNG = Nutzen widerspiegeln ==> meine Investitionen müssten sich AMORTISIEREN. Das Gegenteil ist der Fall! Ich habe KEINE Kostensenkung und damit auch KEINE Amortisation meiner Investitionen.
Dafür brauche ich in keinem Ökonomiebuch nachschauen, das ist Grundlagenwissen jedes Betriebswirts.
Gruwe hat geschrieben:(19 Sep 2019, 15:57)
Deutschland ist auch eines der Länder mit den höchsten verfügbaren Einkommen! Entsprechend sind logischerweise solche Güter wie Strom auch mit am teuersten, weil
die Nachfrageelastizität sehr gering ist. Zudem hat Deutschland - aus meiner Sicht korrekterweise - die Kosten für die Energieversorgung komplett privatisiert. Um mal
als Gegenbeispiel Frankreich zu nehmen: Dort ist EdF ein Quasi-Staatskonzern, wodurch ein hoher Anteil des Kapitaldienstes über Steuern geleistet wird. Das sorgt logischerweise
für geringere private Kosten, weil der Rest über die Steuer bezahlt wird.
Das ist schlicht und ergreifend FALSCH!
Deutschland hat nicht nur die höchsten Energiekosten weltweit, Deutschland hat auch die höchste Einkommenssteuer weltweit.
Was das pro Kopfvermögen der Deutschen betrifft, rangieren die auf Platz 20 weltweit, HINTER Norwegen (Platz 6), Großbritannien (Platz 10), Frankreich (Platz 12), Östereich (Platz 18) - um nur einige europäische Staaten zu nennen.
Nix da mit
"verfügbaren Einkommen".
Beim kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf rangiert Deutschland auf Platz 19. und beim Wohneigentum liegt Deutschland, im Vergleich zu anderen Staaten der EU mit 51% auf dem
letzten Platz, wiederum hinter Frankreich, Norwegen, Griechenland etc
Und DU willst mir weis machen, die hohen Energiepreise wären logisch.
Sorry - mit Logik hat das absolut nichts zu tun, sondern mit vollkommen verfehlter Subventionspolitik.
Elektroenergie ist deshalb so teuer, weil Wind- und Sonnenenergie nicht kostendeckend produziert werden, sondern über die EEG (die jeder Endverbraucher zahlen muss) subventioniert wird.
Gruwe hat geschrieben:(19 Sep 2019, 15:57)Nein, finde ich nicht. Gründe siehe oben!
Ein weiterer Grund wäre noch, dass viele andere Länder - u.a. auch wieder Frankreich - stark auf Kernenergie setzen. In Frankreich basiert so gut wie die ganze Grundlast auf Kernenergie. Wir hatten vor der Energiewende - historisch bedingt - hauptsächlich fossile Brennstoffe, etwa die Hälfte. Nur ca. 25% waren Kernkraft. Kernkraft ist, was die privaten Kosten betrifft, extrem günstig. Insofern war auch vorher unser Energiesystem eh schon nicht das Günstigste.
Was DU findest und was der Realität entspricht, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Und NEIN - Du hast KEINE Gründe genannt, warum Deutschland die höchsten Energiepreise hat.
Der wirkliche und einzige Grund liegt in verfehlter Energiepolitik!
Länder wie Frankreich erreichen - im Gegensatz zu Deutschland - ihre Klimaziele, WEIL sie auf Kernkraft setzen, weil sie - anders als Deutschland - ihre AKW NICHT abschalten, sondern neue bauen.
Gruwe hat geschrieben:(19 Sep 2019, 15:57)Auch diese Aussage ist falsch! Natürlich hat man die WKA und PV-Anlagen gefördert, einfach weil es ein politische Ziel war, in diese Richtung zu gehen. Politik kostet nun einmal Geld, immer! Bildungspolitik kostet Geld, Innere Sicherheit kostet Geld, ebenso kostet Energiepolitik Geld. Was man insbesondere erreicht hat: Die Gestehungskosten für WKA und PV sind in den letzten Jahren MASSIV gesunken. Nun kann man dieses Ziel gut oder schlecht finden, erreicht wurde es allerdings. Ich finde das in Ordnung!
Nein - die Aussage ist NICHT falsch!
Ob politisches Ziel oder nicht, ist in diesem Zusammenhang vollkommen irrelevant. Tatsache ist und bleibt, dass weder WKA noch PV-Anlagen kostendeckend arbeiten. Sie
müssen subventioniert werden, anderfalls könnten sie nicht am Markt bestehen, wären sie NICHT wettbewerbsfähig. Durch die (staatliche) Subvention solcher Anlagen wird
künstlich ein Markt (Abnahmepflicht) für erneuerbare Energieträger geschaffen ==> zu Lasten der Versorgungssicherheit.
Gruwe hat geschrieben:(19 Sep 2019, 15:57)Und gerade deswegen lohnt sie sich umso mehr! Einsparungen lohnen sich immer umso mehr, je höher die Opportunitätskosten sind. Das ist jetzt nicht wirklich schwer zu verstehen! Die hohen Strompreise reizen zudem die Investitionen in energiesparende Substitute an.
Nein - Einsparungen lohnen sich NICHT!
Opportunitätskosten (Alternativkosten) sind in Geld ausgedrückter
entgangener Nutzen heißt je höher die Opportunitätskosten sind, um so geringer ist der Nutzen und um so geringer der Anreiz für Investitionen.
Wenn ich KEINEN Nutzen aus meinen Maßnahmen zur Energieeinsparung ziehen kann, dann lohnen sich (meine) Investitionen NICHT, weil es KEINE Möglichkeit zur Amortisation und damit auch KEINE Möglichkeit für weitere/neue Investitionen gibt.
Jedes Unternehmen, das auf diese Weise arbeitet, ist in kürzester Zeit pleite!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen