BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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franktoast
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Sören74 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 16:08)

Faktisch gesehen würde jeder ein Grundeinkommen bekommen. Ob Du das nun so siehst oder nicht, ist egal. Ich sehe auch keinen Grund, über diese Selbstverständlichkeit weiter zu diskutieren.
Falls man eine negative Einkommenssteuer als Form des BGEs nehmen würde, eben nicht. Wenn jemand 900€ Steuern bezahlt und 800€ BGE bekäme, könnte man das eben auch zu einer Transaktion zusammenfassen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Sören74

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sören74 »

Occham hat geschrieben:(21 Aug 2019, 16:20)

Dir behagt es wohl nicht zu sehen, wenn jemand mehrere Jahre arbeitslos ist... Mir auch nicht.
Was hat das jetzt bitte mit Deiner vorherigen Aussage über die psychisch kranken Menschen zu tun?
Sören74

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sören74 »

franktoast hat geschrieben:(21 Aug 2019, 16:26)

Falls man eine negative Einkommenssteuer als Form des BGEs nehmen würde, eben nicht. Wenn jemand 900€ Steuern bezahlt und 800€ BGE bekäme, könnte man das eben auch zu einer Transaktion zusammenfassen.
Falls!!! Es gibt viele BGE-Modelle, die keine negative Einkommenssteuer beinhalten.
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franktoast
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Sören74 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 17:05)

Falls!!! Es gibt viele BGE-Modelle, die keine negative Einkommenssteuer beinhalten.
Wenn dir das besser gefällt, könnte man ab Morgen jedem 800€ BGE pro Monat überweisen, und pro Kopf eine monatliche Steuer von 800€ erheben, die per Bankeinzug automatisch den Tag drauf abgezogen würde. Sogar 2000€ pro Kopf pro Monat wären auf diese Weise möglich...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(21 Aug 2019, 16:02)
Oder anders ausgedrückt, je mehr Menschen sich entscheiden die Freiheit, die das BGE bietet zu nutzen um weniger oder gar nicht zu arbeiten umso mehr muss der Rest arbeiten um seinen Lebensstandard zu halten. Und denen erklär mal, wie toll es ist, dass sie jetzt ein BGE bekommen.
Man müsste die Höhe des BGEs (und der Steuern) von den Einnahmen abhängig machen. Man fängt zB. mit dem Initialwert von 50% "BGE-Steuer" und 800€ BGE an. Am Ende des Monats nimmt man die Einnahmen der BGE-Steuer und teilt sie durch die Anzahl der Einwohner. Sollten viele ihre Arbeit niedergelegt haben, fällt das BGE vlt. auf 500€ im Monat und es würde wieder mehr gearbeitet werden. Im Monat drauf steigen die Einnahmen und somit das BGE zB. wieder auf 600€ an usw. Das pendelt sich dann zB. bei 650€ ein. Dann kann man die Steuer entweder erhöhen oder verringern, um ein möglichst hohes BGE zu erreichen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

franktoast hat geschrieben:(21 Aug 2019, 17:57)

Man müsste die Höhe des BGEs (und der Steuern) von den Einnahmen abhängig machen. Man fängt zB. mit dem Initialwert von 50% "BGE-Steuer" und 800€ BGE an. Am Ende des Monats nimmt man die Einnahmen der BGE-Steuer und teilt sie durch die Anzahl der Einwohner. Sollten viele ihre Arbeit niedergelegt haben, fällt das BGE vlt. auf 500€ im Monat und es würde wieder mehr gearbeitet werden. Im Monat drauf steigen die Einnahmen und somit das BGE zB. wieder auf 600€ an usw. Das pendelt sich dann zB. bei 650€ ein. Dann kann man die Steuer entweder erhöhen oder verringern, um ein möglichst hohes BGE zu erreichen.


Ich sehe da viel zu viele wenn und aber.
Planungssicherheit kaum möglich.
Selbst der Steuererheber (Staat) kann da nur von Monat zu Monat reagieren, statt zu agieren!
Sören74

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sören74 »

franktoast hat geschrieben:(21 Aug 2019, 17:51)

Wenn dir das besser gefällt, könnte man ab Morgen jedem 800€ BGE pro Monat überweisen, und pro Kopf eine monatliche Steuer von 800€ erheben, die per Bankeinzug automatisch den Tag drauf abgezogen würde. Sogar 2000€ pro Kopf pro Monat wären auf diese Weise möglich...
Nur das auf die Art kein BGE aufgebaut sein wird.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Sören74 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 14:42)

Wir werden sehen. Mittlerweile ist der Wunsch auch unter Spitzenverdienern groß, mal einige Jahre aus der Tretmühle herauszukommen.
Spitzenverdiener können das ohne weiteres, dafür brauchen sie kein BGE. Würden sie es brauchen, wären sie keine Spitzenverdiener.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sören74 »

Misterfritz hat geschrieben:(21 Aug 2019, 21:00)

Spitzenverdiener können das ohne weiteres, dafür brauchen sie kein BGE. Würden sie es brauchen, wären sie keine Spitzenverdiener.
Okay, vielleicht habe ich hier Spitzenverdiener zu euphorisch gemeint. Es ging eigentlich um Leute, die einen guten Job haben mit guter Bezahlung, aber ständig unter Stress stehen, ihr Soll zu erfüllen, weil sonst die Einkünfte einbrechen oder der Job in Gefahr ist.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Sören74 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 21:40)

Okay, vielleicht habe ich hier Spitzenverdiener zu euphorisch gemeint. Es ging eigentlich um Leute, die einen guten Job haben mit guter Bezahlung, aber ständig unter Stress stehen, ihr Soll zu erfüllen, weil sonst die Einkünfte einbrechen oder der Job in Gefahr ist.
Dann sind sie überfordert ... und müssen sich evtl. einen anderen Job suchen, den sie vollumfänglich ohne grossen Stress stemmen können.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Meiner Ansicht nach redet ihr noch immer zu viel vom BGE, als wäre es je nach Gusto mal die Rettung der Welt für Faulenzer, und mal als wäre ein BGE eine Neuerfindung für Geldschöpfung aus dem Nichts. Ein paar Träumereien zum Schlaraffenland habe ich dann auch noch erblickt. Ok - ich übertreibe - aber mir geht es darum, dass wir hier zu wenig über die meiner Ansicht nach viel wichtigeren Aspekte sprechen:

1) Die Schwächen des heutigen Sozialsystems, die nach Lösungen rufen.
2) Die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft, die derzeit nur schlecht durch das Steuer- und Abgabensystem adressiert werden.

Zu den grundlegenden Schwächen des heutigen Sozialsystems gehört beispielsweis unter anderem, dass die Existenzsicherung in wenigstens vier verschiedenen Gesetzesfeldern geregelt ist:
- Kindergeld/Kinderfreibetrag
- Hartz IV
- Steuerbefreiung des Existenzminimums
- Grundsicherung im Alter

In allen vier Bereichen ist es lediglich ähnlich, aber eben in Details doch nicht gleich geregelt.

Dazu kommt, dass zum Existenzminimum eigentlich noch mehr gehört, als im Steuerrecht geregelt ist - also beispielsweise die Thematik der Sicherung gegen Kosten für Krankheit und auch Pflege. Dass wir auch in diesem Kapitel der Sozialversicherung viele Schwachpunkte haben - ich glaube, das ist wenig strittig.

Ein gewichtiger Punkt ist dabei die Kernfragestellung:
Warum gibt es bei der gesetzlichen Krankenversicherung einen sozialen Umverteilungsaspekt - der ansonsten über das Steuerrecht abgedeckt ist.

Für all diese Themen ist ein BGE (was letztenendes doch immer noch faktisch die ein oder andere Bedingung implizit mit beinhaltet) ein Denkansatz, wie man das anders lösen kann als heute.
Ob dies am Ende, wie viel zu häufig pauschaliert behauptet wird, mehr kostet, oder nicht sogar Kosten spart, kann hier gar nicht seriös besprochen werden, dazu bräuchte man ein konkretes durchgerechnetes Modell. Das aber kann allenfalls für sehr vereinfachte Annahmen gerechnet werden (beispielsweise das Ulmer Modell) - für alle anderen Szenarien liegen kaum jemandem die notwendigen Daten vor!

Auch ein BGE ist kein völlig neues Werkzeug - es ist eine konsequente Weiterentwicklung des Themas der Grundsicherung. Insofern lohnt zumindest mal eine ehrliche Sicht darauf, insbesondere unter der Frage, ob und welche Schwächen des bestehenden Sozialsystems ein BGE ggf. adressieren kann.
Gerne können wir auch mal überlegen, ob es alternativen zum BGE-Ansatz gibt, was man sonst so tun könnte - also vielleicht auch erst mal die bestehenden Sozialsysteme etwas modernisieren.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 22:57)

Gerne können wir auch mal überlegen, ob es alternativen zum BGE-Ansatz gibt,
was man sonst so tun könnte - also vielleicht auch erst mal die bestehenden Sozialsysteme etwas modernisieren.
Guten Abend,

das finde ich eine gut Idee.

Dafür kann man dann auch gerne einen neuen Strang eröffnen.
Oder auch gerne viele neue -> zu den jeweiligen entstehenden Teilthemen.

Dieser Strang...verbleibt aber dem Thema BGE.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

Atue001 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 22:57)
1) Die Schwächen des heutigen Sozialsystems, die nach Lösungen rufen.
2) Die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft, die derzeit nur schlecht durch das Steuer- und Abgabensystem adressiert werden.
Zu den grundlegenden Schwächen des heutigen Sozialsystems gehört beispielsweis unter anderem, dass die Existenzsicherung in wenigstens vier verschiedenen Gesetzesfeldern geregelt ist:
- Kindergeld/Kinderfreibetrag
- Hartz IV
- Steuerbefreiung des Existenzminimums
- Grundsicherung im Alter
In allen vier Bereichen ist es lediglich ähnlich, aber eben in Details doch nicht gleich geregelt.
Kinder, chronisch kranke und alte Menschen sind noch nicht oder nicht mehr arbeitsfähig. Warum sollte dieser Unterschied nicht anders geregelt werden. Gerade bei einem zu niedrigen BGE wäre dieser Unterschied regelungsbedürftig. Was ich auch nicht verstehe: Viele ehrenamtliche Tätigkeiten sollen nicht vom Staat entlohnt werden, weil es sich angeblich um einen künstlichen Arbeitsmarkt handelt, bei dem der Staat der privaten Konkurrenz einen unlauteren Wettbewerb liefert. Das klingt irgendwie nach einem Lohnabstandsgebot zwischen BGE und gut bezahltem Job, so dass es niedrigere Löhne nicht mehr geben soll. Das soll in einer Kern-EU auf absehbare Zeit funktionieren?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Das BGE widerspricht dem Leistungsprinzip, für lau was zu erhalten fördert das Schmarotzer zu Lasten anderer.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Ger9374 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 07:47)

Das BGE widerspricht dem Leistungsprinzip, für lau was zu erhalten fördert das Schmarotzer zu Lasten anderer.
Ein Argument derer die BGE wünschen..... Genau das "Leistungsprinzip" soll ja abgeschafft werden >> Ponyhof ... Kindergarten.
...und die Faulen werden von den ("Dummen" ) die dann noch bekloppterweise arbeiten zur "Strafe" alimentiert.

Der Anreiz zur Entwicklung/Bildung soll minimiert werden.
(Spätrömische Dekadenz)

Ob der private Bäcker dann pauschal 1000 Brötchen bezahlt bekommt ?

Das ist wie "Sport" ohne Wettkampf. Schule ohne Abschluss//Noten.... Konzert ohne Applaus ... die Mutti ohne Lob für ihre Kinder. (Das Kind muss ja nicht reden , laufen...oder die Schuhe zubinden..... - Hauptsache es ist Freitags hinter dem Schild mit "Klimawandel" .)

Renn mal schon....aber messen ist verpönt - alle bekommen die Goldmedaille der Weltmeisterschaft.

Alle sind GLEICH..... lieber einen Bauch vom Fressen als einen Buckel vom Arbeiten.....lieber Rotwein als Totsein....

Das sich eine LEISTUNGSLOSE Gesellschaft nicht "trägt" ist bei den Leuten nicht angekommen...

Man könnte das BGE einfach einbehalten - und gleich die Ware rausgeben ....den Zahlvorgang gleich weglassen - Kommunismus einführen.


.....das soll ja UUUUUUNHEIMLICH Geld sparen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Teeernte hat geschrieben:(22 Aug 2019, 08:55)

Ein Argument derer die BGE wünschen..... Genau das "Leistungsprinzip" soll ja abgeschafft werden >> Ponyhof ... Kindergarten.
...und die Faulen werden von den ("Dummen" ) die dann noch bekloppterweise arbeiten zur "Strafe" alimentiert.

Der Anreiz zur Entwicklung/Bildung soll minimiert werden.
(Spätrömische Dekadenz)

Ob der private Bäcker dann pauschal 1000 Brötchen bezahlt bekommt ?

Das ist wie "Sport" ohne Wettkampf. Schule ohne Abschluss//Noten.... Konzert ohne Applaus ... die Mutti ohne Lob für ihre Kinder. (Das Kind muss ja nicht reden , laufen...oder die Schuhe zubinden..... - Hauptsache es ist Freitags hinter dem Schild mit "Klimawandel" .)

Renn mal schon....aber messen ist verpönt - alle bekommen die Goldmedaille der Weltmeisterschaft.

Alle sind GLEICH..... lieber einen Bauch vom Fressen als einen Buckel vom Arbeiten.....lieber Rotwein als Totsein....

Das sich eine LEISTUNGSLOSE Gesellschaft nicht "trägt" ist bei den Leuten nicht angekommen...

Man könnte das BGE einfach einbehalten - und gleich die Ware rausgeben ....den Zahlvorgang gleich weglassen - Kommunismus einführen.


.....das soll ja UUUUUUNHEIMLICH Geld sparen.

Und wieso sind Wirtschaftsliberale auch für ein BGE?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Teeernte hat geschrieben:(22 Aug 2019, 08:55)

Ein Argument derer die BGE wünschen..... Genau das "Leistungsprinzip" soll ja abgeschafft werden >> Ponyhof ... Kindergarten.
...und die Faulen werden von den ("Dummen" ) die dann noch bekloppterweise arbeiten zur "Strafe" alimentiert.

Der Anreiz zur Entwicklung/Bildung soll minimiert werden.
(Spätrömische Dekadenz)

Ob der private Bäcker dann pauschal 1000 Brötchen bezahlt bekommt ?

Das ist wie "Sport" ohne Wettkampf. Schule ohne Abschluss//Noten.... Konzert ohne Applaus ... die Mutti ohne Lob für ihre Kinder. (Das Kind muss ja nicht reden , laufen...oder die Schuhe zubinden..... - Hauptsache es ist Freitags hinter dem Schild mit "Klimawandel" .)

Renn mal schon....aber messen ist verpönt - alle bekommen die Goldmedaille der Weltmeisterschaft.

Alle sind GLEICH..... lieber einen Bauch vom Fressen als einen Buckel vom Arbeiten.....lieber Rotwein als Totsein....

Das sich eine LEISTUNGSLOSE Gesellschaft nicht "trägt" ist bei den Leuten nicht angekommen...

Man könnte das BGE einfach einbehalten - und gleich die Ware rausgeben ....den Zahlvorgang gleich weglassen - Kommunismus einführen.


.....das soll ja UUUUUUNHEIMLICH Geld sparen.

Hast du seriöse Gegenargumente Contra BGE oder nur dieses hohle Geplapper zu bieten???
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Ger9374 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 18:38)

Ich sehe da viel zu viele wenn und aber.
Planungssicherheit kaum möglich.
Selbst der Steuererheber (Staat) kann da nur von Monat zu Monat reagieren, statt zu agieren!
Warum? Der Initialwert wird wohlüberlegt festgelegt, so dass Änderungen nur marginal sein werden. Wenn morgen ein BGE von 800€ eingeführt würde, würden ja nicht sofort die Hälfte der AN ihren Job hinschmeißen...
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Sören74 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 19:29)

Nur das auf die Art kein BGE aufgebaut sein wird.
Warum nicht? Was würde denn passieren, wenn ein BGE auf zB. 800€ festgelegt würde und dann die staatlichen Einnahmen nicht reichen (zB. weil weniger Stunden gearbeitet würden)? Dann müsste der Staat die 800€ auch nach unten korrigieren...
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

lili hat geschrieben:(22 Aug 2019, 09:08)

Und wieso sind Wirtschaftsliberale auch für ein BGE?
Weil die es nicht bezahlen müssen... und ein Gewerbe betreiben was dann mehr Umsatz hat.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Alpha Centauri hat geschrieben:(22 Aug 2019, 11:25)

Hast du seriöse Gegenargumente Contra BGE oder nur dieses hohle Geplapper zu bieten???
Für Hängematte Lieger ist das nicht gedacht - die verstehen das eh nicht..
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sören74 »

Ger9374 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 07:47)

Das BGE widerspricht dem Leistungsprinzip, für lau was zu erhalten fördert das Schmarotzer zu Lasten anderer.
Beim ALG-1 bekommt man etwas für lau.
Ger9374

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Sören74 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 14:33)

Beim ALG-1 bekommt man etwas für lau.

Alg 1 bekommen Menschen die vorher versicherungspflichtig gearbeitet haben, sie haben sich einen Anspruch erarbeitet!
lili
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Teeernte hat geschrieben:(22 Aug 2019, 13:37)

Weil die es nicht bezahlen müssen... und ein Gewerbe betreiben was dann mehr Umsatz hat.
Dann ist es auch kein Kommunismus.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sören74 »

Ger9374 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 14:56)

Alg 1 bekommen Menschen die vorher versicherungspflichtig gearbeitet haben, sie haben sich einen Anspruch erarbeitet!
12 Monate reichen schon aus. Für Hartz-IV muss man gar nicht gearbeitet haben.
Alpha Centauri
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Teeernte hat geschrieben:(22 Aug 2019, 13:39)

Für Hängematte Lieger ist das nicht gedacht - die verstehen das eh nicht..

War ja klar dass du Hängematten Romantiker argumentativ Kontra BGE nichts auf der Pfanne hast. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Wähler hat geschrieben:(22 Aug 2019, 06:51)

Kinder, chronisch kranke und alte Menschen sind noch nicht oder nicht mehr arbeitsfähig. Warum sollte dieser Unterschied nicht anders geregelt werden. Gerade bei einem zu niedrigen BGE wäre dieser Unterschied regelungsbedürftig. Was ich auch nicht verstehe: Viele ehrenamtliche Tätigkeiten sollen nicht vom Staat entlohnt werden, weil es sich angeblich um einen künstlichen Arbeitsmarkt handelt, bei dem der Staat der privaten Konkurrenz einen unlauteren Wettbewerb liefert. Das klingt irgendwie nach einem Lohnabstandsgebot zwischen BGE und gut bezahltem Job, so dass es niedrigere Löhne nicht mehr geben soll. Das soll in einer Kern-EU auf absehbare Zeit funktionieren?
Man kann dies Unterschiedlich regeln - derzeit aber ist es tatsächlich unabhängig voneinander geregelt - teilweise so weit, dass für den selben "Tatbestand" unterschiedliche Berechnungsmodi genutzt werden.

Ich plädiere deshalb für ein Existenzgrundsicherungsgesetz, welches genau dieses Thema von der Wiege bis zur Bahre regelt! Dann mit einheitlichen Berechnungsverfahren für gleichartige Tatbestände. (Beispiel: Kindergeld/Hartz IV)
Wichtig ist auch, dass mal einheitlich definiert wird, ob Umverteilung über Einkommen und damit über die entsprechenden Steuern organisiert wird, oder über die Sozialversicherungssysteme. Derzeit haben wir ein Mischmasch - was zu schiefständen führt.

Ein BGE-System bietet zumindest die Chance, dass man das mal konsistent organisiert! Derzeit kenne ich keinen einzigen anderen politischen Ansatz, der sich überhaupt dieser Problematik konsistent annimmt.
Atue001
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(22 Aug 2019, 08:55)

Ein Argument derer die BGE wünschen..... Genau das "Leistungsprinzip" soll ja abgeschafft werden >> Ponyhof ... Kindergarten.
...und die Faulen werden von den ("Dummen" ) die dann noch bekloppterweise arbeiten zur "Strafe" alimentiert.

Der Anreiz zur Entwicklung/Bildung soll minimiert werden.
(Spätrömische Dekadenz)

Ob der private Bäcker dann pauschal 1000 Brötchen bezahlt bekommt ?

Das ist wie "Sport" ohne Wettkampf. Schule ohne Abschluss//Noten.... Konzert ohne Applaus ... die Mutti ohne Lob für ihre Kinder. (Das Kind muss ja nicht reden , laufen...oder die Schuhe zubinden..... - Hauptsache es ist Freitags hinter dem Schild mit "Klimawandel" .)

Renn mal schon....aber messen ist verpönt - alle bekommen die Goldmedaille der Weltmeisterschaft.

Alle sind GLEICH..... lieber einen Bauch vom Fressen als einen Buckel vom Arbeiten.....lieber Rotwein als Totsein....

Das sich eine LEISTUNGSLOSE Gesellschaft nicht "trägt" ist bei den Leuten nicht angekommen...

Man könnte das BGE einfach einbehalten - und gleich die Ware rausgeben ....den Zahlvorgang gleich weglassen - Kommunismus einführen.


.....das soll ja UUUUUUNHEIMLICH Geld sparen.
Das "Leistungsprinzip" ist ein Märchen von Interessensvertretern von Vermögenden.

Es gibt kein Leistungsprinzip im Arbeitsleben!

Gehälter werden nach Angebot und Nachfrage bezahlt, nicht nach Leistung.

Das ist durchaus auch mit ein Grund, warum die Arbeit typischerweise von Frauen nicht gesellschaftlich bezahlt wird, wenn sie Kinder in die Welt setzen und diese auch zumindest zeitweilig betreuen. Das Angebot an Frauen, die Kinder haben möchten und bereit sind, dafür auch eine Menge Arbeit für Umme zu machen, ist ziemlich groß. So gesehen ist eine Bezahlung nicht notwendig.

Sinnvoll wäre eine Bezahlung aber dennoch!

Würde man rein nach Leistung bezahlen, bekämen viele, die heute hohe Einkommen haben, deutlich weniger. Deren Verdienst ist allein durch Angebot und Nachfrage weitaus besser erklärbar, als durch "Leistung".
Eine Empfehlung zum viel Verdienen ist nichts wert, wenn sie die Leistung in den Mittelpunkt stellt - ein hohes Einkommen hat der, der für andere unglaublich wichtig zu sein scheint.....nicht der, der besonders viel Leistung bringt.

Aber - du stehst mit deinen Irrtümern zum Thema Leistung nicht alleine.....

Deine "Folgerungen", dass man mit BGE gleich den Kommunismus einführen könnte, fußen auf falschen Annahmen. Mit falschen Annahmen (das weiß jeder Mathematiker) kann man alles folgern - es bleibt aber beliebig und in aller Regel falsch. Philosophen haben das auch erkannt, und diese Art der Argumentation nennt man dort "Bullshit".

"Bullshit" ist ein Instrument des Populismus - für eine wertvolle Debatte oder gar einen wertvollen Dialog ist das sinnfrei und wenig hilfreich.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Atue001 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 22:37)

Das "Leistungsprinzip" ist ein Märchen von Interessensvertretern von Vermögenden.

Es gibt kein Leistungsprinzip im Arbeitsleben!

Gehälter werden nach Angebot und Nachfrage bezahlt, nicht nach Leistung.

Das ist durchaus auch mit ein Grund, warum die Arbeit typischerweise von Frauen nicht gesellschaftlich bezahlt wird, wenn sie Kinder in die Welt setzen und diese auch zumindest zeitweilig betreuen. Das Angebot an Frauen, die Kinder haben möchten und bereit sind, dafür auch eine Menge Arbeit für Umme zu machen, ist ziemlich groß. So gesehen ist eine Bezahlung nicht notwendig.

Sinnvoll wäre eine Bezahlung aber dennoch!

Würde man rein nach Leistung bezahlen, bekämen viele, die heute hohe Einkommen haben, deutlich weniger. Deren Verdienst ist allein durch Angebot und Nachfrage weitaus besser erklärbar, als durch "Leistung".
Eine Empfehlung zum viel Verdienen ist nichts wert, wenn sie die Leistung in den Mittelpunkt stellt - ein hohes Einkommen hat der, der für andere unglaublich wichtig zu sein scheint.....nicht der, der besonders viel Leistung bringt.

Aber - du stehst mit deinen Irrtümern zum Thema Leistung nicht alleine.....

Deine "Folgerungen", dass man mit BGE gleich den Kommunismus einführen könnte, fußen auf falschen Annahmen. Mit falschen Annahmen (das weiß jeder Mathematiker) kann man alles folgern - es bleibt aber beliebig und in aller Regel falsch. Philosophen haben das auch erkannt, und diese Art der Argumentation nennt man dort "Bullshit".

"Bullshit" ist ein Instrument des Populismus - für eine wertvolle Debatte oder gar einen wertvollen Dialog ist das sinnfrei und wenig hilfreich.
Ja dass Leistungsprinzip ist ohnehin ein Märchen, es ist kein Prinzip ,sondern pure Ideologie, in Bezug auf die Bezahlung ist es so wie du oben schreibst, ein Altenpfleger leistet in dem Sinne auch etwas bekommt aber im Vergleich zu Profi Fußballer, Friedrich Merz, oder Influencern keine Millionen Euro, dass Thema können wir aber in Thread Leistungsgedanke ,weiter führen. ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(22 Aug 2019, 22:46)

dass Thema können wir aber in Thread Leistungsgedanke ,weiter führen. ;)
Link?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Hier Forum schau mal unter Wissenschaft und Philosophie nach, da sind schon einige Beiträge vorhanden
Wähler
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(22 Aug 2019, 06:51)
Kinder, chronisch kranke und alte Menschen sind noch nicht oder nicht mehr arbeitsfähig. Warum sollte dieser Unterschied nicht anders geregelt werden. Gerade bei einem zu niedrigen BGE wäre dieser Unterschied regelungsbedürftig. Was ich auch nicht verstehe: Viele ehrenamtliche Tätigkeiten sollen nicht vom Staat entlohnt werden, weil es sich angeblich um einen künstlichen Arbeitsmarkt handelt, bei dem der Staat der privaten Konkurrenz einen unlauteren Wettbewerb liefert. Das klingt irgendwie nach einem Lohnabstandsgebot zwischen BGE und gut bezahltem Job, so dass es niedrigere Löhne nicht mehr geben soll. Das soll in einer Kern-EU auf absehbare Zeit funktionieren?
Atue001 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 22:30)
Man kann dies Unterschiedlich regeln - derzeit aber ist es tatsächlich unabhängig voneinander geregelt - teilweise so weit, dass für den selben "Tatbestand" unterschiedliche Berechnungsmodi genutzt werden.
Ich plädiere deshalb für ein Existenzgrundsicherungsgesetz, welches genau dieses Thema von der Wiege bis zur Bahre regelt! Dann mit einheitlichen Berechnungsverfahren für gleichartige Tatbestände. (Beispiel: Kindergeld/Hartz IV)
Wichtig ist auch, dass mal einheitlich definiert wird, ob Umverteilung über Einkommen und damit über die entsprechenden Steuern organisiert wird, oder über die Sozialversicherungssysteme. Derzeit haben wir ein Mischmasch - was zu schiefständen führt.
Ein BGE-System bietet zumindest die Chance, dass man das mal konsistent organisiert! Derzeit kenne ich keinen einzigen anderen politischen Ansatz, der sich überhaupt dieser Problematik konsistent annimmt.
Das Ziel kann man aber auch mit einem konsistenten Grundsicherungssystem erreichen. Was mich stört, ist die Bedingungslosigkeit, gar innerhalb einer Kern-EU. Wer von der Gesellschaft Leistungen erhält, sollte ihr auch Leistungen zurückgeben. Auf reine Freiwilligkeit würde ich da nicht setzen. Das kann man bei der Selbstverwaltung eines Wohnungsbaugenossenschaftsprojektes mit 150 Wohnparteien machen, wo sich die Menschen regelmäßig über den Weg laufen.
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Sybilla
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Es wäre schön wenn die Gegner des BGE erklären würden, welche Tätigkeiten in naher Zukunft noch eine Arbeitskraft benötigen. Ein Blick in eine TESLA Fabrik zeigt schon sehr deutlich das die Produktion automatisiert ist, auch in Logistikzentren sind Erwerbstätige sehr selten zu sehen. (Wer im Weg steht hört die Hupe des Roboters der weiter arbeiten möchte) Das ist nun einmal die Industrie 4.0. Da können die Neoliberalen unter uns gerne aus ideologischen Gründen am Leistungsprinzip festhalten, aber welche Leistung sollen die Erwerbstätigen in Zukunft noch erbringen? Es bleibt nur die Dienstleistung, Pflege, Handwerk, etc... aber diese Arbeitsplätze reichen heute schon lange nicht für alle. Die Antwort der Neo-liberalen ist Jobsharing und Minijobs, was logischerweise zu mehr Armut führt. Zu mehr Kinderarmut zu mehr Altersarmut, die Antwort der Neoliberalen ist dann eine neue Definition der Armut sowie sie mit der Agenda 2010 die Arbeitslosigkeit neu definiert haben. Aber das ist eben kein Fortschritt für den Sozialstaat sondern ein Vogel-Strauß-Verhalten, wer den Kopf in den Sand steckt kann weiter vom Leistungsprinzip träumen, in dem alle die wollen Wohlstand erreichen können. Ja alle können Reich werden aber nicht jeder. Ein BGE das sich am BIP orientieren sollte sichert zum einem die Grundbedürfnisse aller ab. Es belastet anders als es hier oft zu lesen ist, nicht den fleißigen sondern die automatisierte Wertschöpfung (Die Wertschöpfungsabgabe ist eine modifizierte EK - Steuer) In der Wertschöpfungsagabe ist nach dem Straubhaar Modell das ich des öfteren im Thema verlinkt habe, eine Bürgerversicherung-Krankenversicherung enthalten. Die 1000 € BGE sind also Netto von der Wiege bis zur Bahre. Allerdings ist das nur eine Armutsabsicherung wer mehr als 1000 € pro Monat möchte wird weiter arbeiten was auch auf mindestens 90 % der heutigen Arbeitsplatzbesitzer zutreffen wird. Aber auch personal intensive Tätigkeitsbereiche profitieren von einem BGE, denn dann fallen die Sozialversicherungsbeiträge für Renten - Kranken - Pflege und Arbeitslosenversicherung weg. Dienstleister/Pflege/Krankenhäuser profitieren enorm von einem BGE denn sie zahlen weniger Wertschöpfungsabgabe als heute EKst. Nicht die fleißigen sind die dummen sondern sie profitieren enorm vom BGE, weil dadurch ihre Nettolöhne erheblich ansteigen werden, auch dazu habe ich im Forum Modellrechnungen erstellt. Das BGE wird von der Industrie 4.0 und der KI bezahlt, die Werte mit sehr wenigen Beschäftigten schöpft. Wer das verstanden hat wird erkennen, dass eine Neiddiskussion zum BGE völlig absurd ist.
--- --- ---
lili
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Sybilla hat geschrieben:(24 Aug 2019, 03:30)

Es wäre schön wenn die Gegner des BGE erklären würden, welche Tätigkeiten in naher Zukunft noch eine Arbeitskraft benötigen. Ein Blick in eine TESLA Fabrik zeigt schon sehr deutlich das die Produktion automatisiert ist, auch in Logistikzentren sind Erwerbstätige sehr selten zu sehen. (Wer im Weg steht hört die Hupe des Roboters der weiter arbeiten möchte) Das ist nun einmal die Industrie 4.0. Da können die Neoliberalen unter uns gerne aus ideologischen Gründen am Leistungsprinzip festhalten, aber welche Leistung sollen die Erwerbstätigen in Zukunft noch erbringen? Es bleibt nur die Dienstleistung, Pflege, Handwerk, etc... aber diese Arbeitsplätze reichen heute schon lange nicht für alle. Die Antwort der Neo-liberalen ist Jobsharing und Minijobs, was logischerweise zu mehr Armut führt. Zu mehr Kinderarmut zu mehr Altersarmut, die Antwort der Neoliberalen ist dann eine neue Definition der Armut sowie sie mit der Agenda 2010 die Arbeitslosigkeit neu definiert haben. Aber das ist eben kein Fortschritt für den Sozialstaat sondern ein Vogel-Strauß-Verhalten, wer den Kopf in den Sand steckt kann weiter vom Leistungsprinzip träumen, in dem alle die wollen Wohlstand erreichen können. Ja alle können Reich werden aber nicht jeder. Ein BGE das sich am BIP orientieren sollte sichert zum einem die Grundbedürfnisse aller ab. Es belastet anders als es hier oft zu lesen ist, nicht den fleißigen sondern die automatisierte Wertschöpfung (Die Wertschöpfungsabgabe ist eine modifizierte EK - Steuer) In der Wertschöpfungsagabe ist nach dem Straubhaar Modell das ich des öfteren im Thema verlinkt habe, eine Bürgerversicherung-Krankenversicherung enthalten. Die 1000 € BGE sind also Netto von der Wiege bis zur Bahre. Allerdings ist das nur eine Armutsabsicherung wer mehr als 1000 € pro Monat möchte wird weiter arbeiten was auch auf mindestens 90 % der heutigen Arbeitsplatzbesitzer zutreffen wird. Aber auch personal intensive Tätigkeitsbereiche profitieren von einem BGE, denn dann fallen die Sozialversicherungsbeiträge für Renten - Kranken - Pflege und Arbeitslosenversicherung weg. Dienstleister/Pflege/Krankenhäuser profitieren enorm von einem BGE denn sie zahlen weniger Wertschöpfungsabgabe als heute EKst. Nicht die fleißigen sind die dummen sondern sie profitieren enorm vom BGE, weil dadurch ihre Nettolöhne erheblich ansteigen werden, auch dazu habe ich im Forum Modellrechnungen erstellt. Das BGE wird von der Industrie 4.0 und der KI bezahlt, die Werte mit sehr wenigen Beschäftigten schöpft. Wer das verstanden hat wird erkennen, dass eine Neiddiskussion zum BGE völlig absurd ist.
Ich bin auch für ein BGE, aber einige Neoliberale sind doch auch dafür?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Allen wird es besser gehen, das alte war ungerecht. Was in Zukunft an Arbeitsplätzen da sein wird reicht nicht mehr für alle.

Wahrsagerei aus der Glaskugel.
Was wenn die Industrie mit vorher deutschen Standorten diese wegen dieser Wertschöpfungsabgabe verlässt, in günstigere Gefilde?
Das ganze BGE geplappere basiert auf annahmen über eine wirtschaftliche Zukunft die noch gar nicht kalkuliert werden kann .
In der Autoindustrie gibt es eine noch Hunderttausende von Arbeitsplätzen , die wurde vor Jahrzehnten auch schon als voll robotorisiert hingestellt!
Unseriöse Theorien werden das BGE nicht attraktiver machen !
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Ger9374 hat geschrieben:(24 Aug 2019, 07:45)

Allen wird es besser gehen, das alte war ungerecht. Was in Zukunft an Arbeitsplätzen da sein wird reicht nicht mehr für alle.

Wahrsagerei aus der Glaskugel.
Was wenn die Industrie mit vorher deutschen Standorten diese wegen dieser Wertschöpfungsabgabe verlässt, in günstigere Gefilde?
Das ganze BGE geplappere basiert auf annahmen über eine wirtschaftliche Zukunft die noch gar nicht kalkuliert werden kann .
In der Autoindustrie gibt es eine noch Hunderttausende von Arbeitsplätzen , die wurde vor Jahrzehnten auch schon als voll robotorisiert hingestellt!
Unseriöse Theorien werden das BGE nicht attraktiver machen !
IT-Unternehmen wissen bereits, dass wir ein BGE brauchen. Das ist keine Glaskugel, sondern Fakten.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sybilla hat geschrieben:(24 Aug 2019, 03:30)

Es wäre schön wenn die Gegner des BGE erklären würden, welche Tätigkeiten in naher Zukunft noch eine Arbeitskraft benötigen. Ein Blick in eine TESLA Fabrik zeigt schon sehr deutlich das die Produktion automatisiert ist, auch in Logistikzentren sind Erwerbstätige sehr selten zu sehen. (Wer im Weg steht hört die Hupe des Roboters der weiter arbeiten möchte) Das ist nun einmal die Industrie 4.0.
Bei Tesla arbeiten etwa 48.000 Menschen. Vielleicht solltest du mal Elon Musk erklären, dass er die eigentlich nicht braucht..
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(24 Aug 2019, 08:03)

Bei Tesla arbeiten etwa 48.000 Menschen. Vielleicht solltest du mal Elon Musk erklären, dass er die eigentlich nicht braucht..
Arbeiten diese bei Tesla in der Fabrikation oder im Vertrieb oder im Marketing und der Verwaltung?

Und wie viele arbeiten in der Autoindustrie mit Verbrennungsmotor? Alleine bei den Autoherstellern BMW 135.000 Mitarbeiter Daimler 298.000 Mitarbeiter VW 655.722 Mitarbeiter (Quelle Wikipedia) plus den Beschäftigten bei den Zulieferern. Ein E- Auto benötigt weniger Bauteile als herkömmliche KFZ und auch das habe ich auch schon mehrmals verlinkt. Vor allem möchte ich noch einmal darauf hinweisen dass Teilzeit Jobsharing kein Beleg dafür ist, dass für alle auskömmliche Arbeitsplätze vorhanden sind. Die Teilzeit Rekordbeschäftigung zeigt viel mehr die nackte Wahrheit der Realität des Arbeitsplatzmangels von Vollzeitstellen mit auskömmlichen Einkommen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

lili hat geschrieben:(24 Aug 2019, 07:23)

Ich bin auch für ein BGE, aber einige Neoliberale sind doch auch dafür?
Also manche Ökonomen ja, aber die Ideologie der Neoliberalen (Ich - mir - meins, wenn jeder an sich denkt ist auch an alle gedacht) ist eine andere.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Sybilla hat geschrieben:(24 Aug 2019, 10:10)

Also manche Ökonomen ja, aber die Ideologie der Neoliberalen (Ich - mir - meins, wenn jeder an sich denkt ist auch an alle gedacht) ist eine andere.
Ich frage deshalb, weil einige Leute bzw. Politiker die eher links angesiedelt sind das BGE kritisieren, weil es in ihren Augen neoliberal ist. Da die neoliberalen den Staat dadurch verschlanken können. Die Idee bezüglich der negativen Einkommensteuer ist z.B. von Milton Friedman.

Befürworter sind auch Götz Werner, Siemens und die Sillicon Valley.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Besteht die Gefahr das die Industrie 4.0 bei der Erhebung einer Wertschöpfungsabgabe die Produktion verlagert?

Nein, die Industrie 4.0 benötigt eine Unterbrechungsfreie und stabile (Frequenz) der Energieversorgung diese kann in 90 % aller globalen Wirtschaftsräume nicht gewährleistet werden. Somit scheiden diese Standorte aus. Ebenso benötigt die Industrie 4.0 den G5 Standard auch diesen gibt es nur in hochentwickelten Wirtschaftsräumen. Ebenso benötigt die Industrie die Fachkompetenz hochqualifizierter Hard und Softwarearchitekten.

Aufgrund dessen wird sich die Industrie 4.0 nicht aus dem BGE Wirtschaftsraum verlagern für alle anderen Personal intensiven Wirtschaftszweige wirkt ein BGE mehr als Magnet, denn die Lohnnebenkosten sinken im BGE Raum für diese Bereiche trotz Wertschöpfungsabgabe erheblich ab.

Eine typische Win Win Situation.

Linke wie Gerhard Schröder haben uns die Hartz Suppe mit dem( Argument der Neudiskussion Motivation zur Arbeit im Niedrigstlohnsektor) eingebrockt.
Die meisten Neoliberalen haben linke Wurzeln.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Sybilla hat geschrieben:(24 Aug 2019, 10:04)

Arbeiten diese bei Tesla in der Fabrikation oder im Vertrieb oder im Marketing und der Verwaltung?

Und wie viele arbeiten in der Autoindustrie mit Verbrennungsmotor? Alleine bei den Autoherstellern BMW 135.000 Mitarbeiter Daimler 298.000 Mitarbeiter VW 655.722 Mitarbeiter (Quelle Wikipedia) plus den Beschäftigten bei den Zulieferern. Ein E- Auto benötigt weniger Bauteile als herkömmliche KFZ und auch das habe ich auch schon mehrmals verlinkt. Vor allem möchte ich noch einmal darauf hinweisen dass Teilzeit Jobsharing kein Beleg dafür ist, dass für alle auskömmliche Arbeitsplätze vorhanden sind. Die Teilzeit Rekordbeschäftigung zeigt viel mehr die nackte Wahrheit der Realität des Arbeitsplatzmangels von Vollzeitstellen mit auskömmlichen Einkommen.
Vor allem ist das auch kein Beleg dafür dass man davon auch leben kann bzw. einer auskömmlichen Entlohnung, man braucht sich nur hierzulande den Niedriglohnsektor ansehen , also dass ist ja auch kein seriöses Gegenargument Kontra BGE. Die Naivität die ihr einige an den Tag legen was die K. I betrifft ist schon bemerkenswert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sybilla hat geschrieben:(24 Aug 2019, 10:04)

Arbeiten diese bei Tesla in der Fabrikation oder im Vertrieb oder im Marketing und der Verwaltung?
Vollkommen egal, anscheinend gibt es genug zu tun.
Und wie viele arbeiten in der Autoindustrie mit Verbrennungsmotor? Alleine bei den Autoherstellern BMW 135.000 Mitarbeiter
Wow, fantastisch. Also nicht mal das 3-fache an Mitarbeitern im Vergleich zu Tesla, aber mehr als das 4-fache an Umsatz. Da muss sich Tesla aber noch anstrengen um so produktiv zu werden.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Aug 2019, 11:16)

Die Naivität die ihr einige an den Tag legen was die K. I betrifft ist schon bemerkenswert.
Guten Morgen,

ich bitte darum, solche Aussagen zu unterlassen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

Sybilla hat geschrieben:(24 Aug 2019, 03:30)
Es bleibt nur die Dienstleistung, Pflege, Handwerk, etc... aber diese Arbeitsplätze reichen heute schon lange nicht für alle. Die Antwort der Neo-liberalen ist Jobsharing und Minijobs, was logischerweise zu mehr Armut führt. Zu mehr Kinderarmut zu mehr Altersarmut, die Antwort der Neoliberalen ist dann eine neue Definition der Armut sowie sie mit der Agenda 2010 die Arbeitslosigkeit neu definiert haben. Aber auch personal intensive Tätigkeitsbereiche profitieren von einem BGE, denn dann fallen die Sozialversicherungsbeiträge für Renten - Kranken - Pflege und Arbeitslosenversicherung weg. Dienstleister/Pflege/Krankenhäuser profitieren enorm von einem BGE denn sie zahlen weniger Wertschöpfungsabgabe als heute EKst. Nicht die fleißigen sind die dummen sondern sie profitieren enorm vom BGE, weil dadurch ihre Nettolöhne erheblich ansteigen werden, auch dazu habe ich im Forum Modellrechnungen erstellt. Das BGE wird von der Industrie 4.0 und der KI bezahlt, die Werte mit sehr wenigen Beschäftigten schöpft.
Dienstleistungsjobs im Öffentlichen Dienst beruhen nicht auf Jobsharing und Minijobs. Die Rentenversicherungsbeiträge fallen erst nach einer Übergangsgeneration weg. Modellrechnungen sind sehr komplex, weil sie Untergruppen, wie chronisch Kranke, Alleinerziehende und Rentner berücksichtigen müssen, vor allem, wenn das BGE wegen dem Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftslage zu gering ausfallen würde. Allein auf Industrie 4.0 und KI zu setzen, würde ich selbst Investmentfondsmanagern nicht empfehlen. Ohne valide empirische Feldstudien in einer Kern-EU bleibt das BGE eine utopische Sehnsucht.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Wie wäre es mit dem GGE
Grundloses Gutfühl Einkommen;-))
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Wähler hat geschrieben:(24 Aug 2019, 12:06)

Dienstleistungsjobs im Öffentlichen Dienst beruhen nicht auf Jobsharing und Minijobs. Die Rentenversicherungsbeiträge fallen erst nach einer Übergangsgeneration weg. Modellrechnungen sind sehr komplex, weil sie Untergruppen, wie chronisch Kranke, Alleinerziehende und Rentner berücksichtigen müssen, vor allem, wenn das BGE wegen dem Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftslage zu gering ausfallen würde. Allein auf Industrie 4.0 und KI zu setzen, würde ich selbst Investmentfondsmanagern nicht empfehlen. Ohne valide empirische Feldstudien in einer Kern-EU bleibt das BGE eine utopische Sehnsucht.
Renten:

Nein die Rentenversicherungsbeiträge fallen mit Erhebung der Wertschöpfungsabgabe weg, was bleibt (Vertrauensschutz) ist die Höhe der Rente die das BGE übersteigt allerdings ist die Durchschnittsrente aktuell bei rund 1000 € Netto. Wie viel Netto von der Durchschnittsrente bleibt?.... Von der Rente gehen auch noch die Beiträge wie Steuern (sofern die Rente den jährlichen Grundfreibetrag von 9.168 Euro überschreitet) und auch Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung ab..... Wer eine Durchschnittsrente von knapp 1.085 Euro bezieht, bei dem dürften nach Abzug von Steuern und Krankenversicherungsbeiträgen nur noch 950 – 1.000 Euro netto übrig bleiben. Das heißt das eine Lücke zwischen BGE und aktuelle Rente für viele Rentner nicht vorhanden ist und auch nicht finanziert werden muss. Allerdings fällt bei einem BGE die Altergrundsicherung weg und auch deren Finanzierung kann sich der Steuerzahler*in ersparen.

Chronisch Kranke:

Erhalten BGE des weiteren bleiben alle zusätzlichen Leistungen der Kranken- und Pflegekasse von einem BGE unberührt es ändert sich nur deren Finanzierungsform durch die Wertschöpfungsabgabe.

Alleinerziehende:

Heute haben viele Alleinerziehende einen Teilzeitjob auf der Basis von 40/60/80 Stunden pro Monat (Sind also Arm oder armutsgefährdet aber nicht arbeitslos - "Hurra dank Hartz IV sind sie in Arbeit") viele von ihnen erhalten ergänzendes Hartz IV. Das heißt sie haben ein "Familieneinkommen (Teilzeitjob - Kindergeld - Hartz IV" von 1000 - 1500 €/Monat bei einem BGE wären es für Alleinerziehende*r + 1 Kind 2000 €/Monat
Nachteil für Unternehmer: Manche billige Teilzeitarbeitskraft verschwindet vom Arbeitsmarkt - allerdings werden viele trotzdem weiter arbeiten weil sie zusätzliches Einkommen generieren können.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

SZ 12. August 2019 Die Einkommen in Deutschland sind ungleich verteilt, aber wie ungleich genau? Sieben Grafiken zeigen, wo die Mitte der Gesellschaft liegt - und wer mehr und wer weniger Geld hat.
https://projekte.sueddeutsche.de/artike ... l-e557028/
"Alleinerziehende haben oft wenig Geld. 75 Prozent bekommen weniger als die 1869 Euro, bei denen der Median in Deutschland liegt. Das Medianeinkommen bei ihnen beträgt nur 1309 Euro. Von den untersuchten Gruppen sind Alleinerziehende am häufigsten armutsgefährdet...Zumindest geht es ihnen im Mittel nicht deutlich schlechter als der Gesamtbevölkerung, wobei Rentner auch 22 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Ihr Medianeinkommen liegt bei 1757 Euro, also 112 Euro unter dem der Gesamtbevölkerung...Unter Mietern liegt das Medianeinkommen bei rund 1490 Euro, bei Eigentümern sind es circa 2250 Euro...Bei Einwanderern liegt das Medianeinkommen bei 1472 Euro. Das gilt für Migranten der ersten Generation...Ohne formelle Ausbildung liegt das Medianeinkommen bei nur 1414 Euro, mit einem Hochschulabschluss sind es 2541 Euro."
Es ist sinnvoller, nach Gruppen von Betroffenen zu differenzieren.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

Sybilla hat geschrieben:(24 Aug 2019, 13:37)
Renten:
Nein die Rentenversicherungsbeiträge fallen mit Erhebung der Wertschöpfungsabgabe weg, was bleibt (Vertrauensschutz) ist die Höhe der Rente die das BGE übersteigt allerdings ist die Durchschnittsrente aktuell bei rund 1000 € Netto. Wie viel Netto von der Durchschnittsrente bleibt?.... Von der Rente gehen auch noch die Beiträge wie Steuern (sofern die Rente den jährlichen Grundfreibetrag von 9.168 Euro überschreitet) und auch Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung ab..... Wer eine Durchschnittsrente von knapp 1.085 Euro bezieht, bei dem dürften nach Abzug von Steuern und Krankenversicherungsbeiträgen nur noch 950 – 1.000 Euro netto übrig bleiben. Das heißt das eine Lücke zwischen BGE und aktuelle Rente für viele Rentner nicht vorhanden ist und auch nicht finanziert werden muss. Allerdings fällt bei einem BGE die Altergrundsicherung weg und auch deren Finanzierung kann sich der Steuerzahler*in ersparen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... ageIndex_0
FAZ 3.4.2007: Geld für alle Bürger
"Bei den Berechnungen des Grundeinkommenverfechters Thomas Straubhaar kommt jeder nach der Krankenversicherung nur auf 400 Euro im Monat an verfügbarem Bürgergeld. Er hat auch eine zweite Variante mit 600 Euro verfügbarem Bürgergeld im Monat durchgerechnet. Das ist immer noch weniger als Hartz IV.
Dafür muss der Staat 800 Euro im Monat zahlen, denn 200 Euro gehen an die Krankenversicherung. Am Schluss bleibt eine Finanzierungslücke (siehe Grafik), für die der Staat zehn Prozentpunkte mehr Einkommensteuer bräuchte. Dazu kommt: Auch die Renten sollen für das Grundeinkommen herangezogen werden. Viele Menschen haben aber schon Ansprüche erworben, die der Staat nicht einfach streichen kann. Auch die müssen finanziert werden.
"
Graphik: (Zahlen von 2007 in Milliarden Euro hier nur aufgelistet)
Wie eine monatliche Zahlung von 800 Euro finanziert würde.
286,07 Krankenversicherungsbeiträge
231,92 Rentenversicherungsbeiträge
47,98 Beamtenpensionen
38,41 Arbeitslosenversicherung
34,87 Kindergeld
25,41 Arbeitslosengeld II
18,36 Sozialhilfe
12,81 Wohngeld und übrige Leistungen
6,82 Unfallversicherung
158,61 Zu finanzierender Fehlbetrag
siehe auch:
http://www.forschungsseminar.de/BGE/files.htm
Ohne erhebliche Steuererhöhungen sind 1000 Euro BGE für jeden Erwachsenen und Eigentumsgarantie für höhere Renten nicht zu finanzieren. Das BGE würde auch deutlich über der Grundsicherung im Alter liegen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Das BGE ist Gesellschaftlich nicht durchsetzbar .
Null Leistungsanreiz, Null Sinn;-))
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