Der Konflikt USA versus Iran

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Cobra9
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Cobra9 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(16 May 2019, 15:20)

Weißt du. Trumps Verhandlungswillen ist doch gar nicht vorhanden. Man hatte ein Ankommen. Es gab nichts zu verhandeln. Die Sache erinnert an die Verhandlungen die Hitler den Briten kurz vor dem Polenfeldzug angeboten hat. Da konnte er dann behaupten den Frieden gewollt zu haben. In Wirklichkeit war der Krieg längst eine ausgemachte Sache. Das ist ja belegt.
Der Vergleich ist unangebracht. Wer sagt die Usa greifen wirklich an ?

Trump hat auch Korea gedroht mit allen möglichen Schritten. Gab sogar Verlegung von Truppen nach Südkorea kurzfristig. Ich bin noch nicht überzeugt das der Iran angegriffen wird.

Die Kündigung des Abkommen war die Folge von Obamas naiver Politik. Daraus resultieren die 12 Forderungen letztlich. Eigentlich sind die Forderungen nachvollziehbar zum großen Teil. Die Parteien sollten sich an einen Tisch setzen und versuchen einen Konsens zu finden
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imp
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von imp »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(16 May 2019, 17:58)

Hoffentlich bleibt es bei 4 Jahren.
Ich denke eher 8. Die Iranpolitik ist nicht klug aber Trump ist in vielen Fragen sehr beliebt.
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Cobra9
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Cobra9 »

imp hat geschrieben:(16 May 2019, 17:26)

Wenn der Iran auf einseitige Forderungen eines vertragsbrüchigen Staates nicht eingeht, ist das eine Eskalation? Das ist ja mal ne Sicht.
Die Ankündigung binnen 60 Tagen mit der Anreicherung wieder anzufangen wenn die restlichen Partner die Usa nicht zur Vernunft kriegen ist zumindest dumm.

Ich glaube nicht das die Iraner dumm sind. Für die Usa ist das durchaus eine Provokation das der Iran den Schritt gehen will und wenn der Iran wirklich fie Anreicherung anfängt wird das seitens der Usa mit einer Antwort versehen werden. Minimal noch mehr Sanktionen, maximal Konflikt auf breiter Front.

Ich tippe auf Angriffe. Und die restlichen Partner unter Druck setzen zu wollen ist auch eine Form von Erpressung. Denn bricht der Iran seine Verpflichtungen wird das ebenfalls Folgen haben.Die EU Staaten können weder die iranische Wirtschaft schützen noch ihre Firmen zwingen mit dem Iran zu handeln.

Außer diplomatischen Noten kann man nichts gegen die Usa tun.
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Cobra9
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Cobra9 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(16 May 2019, 15:14)

Du musst da weiter denken. Heute verbietet er es uns mit dem Iran Handel zu treiben. Schon morgen könnte er uns zwingen China zu boykottieren. Ich traue Trump zu den Welthandel zu einer Art Kolonialwarenhandel umbauen zu wollen. Zum Wohle Amerikas und zum Schaden aller anderer.
Ich brauch da nicht weiter denken. Die Usa können eventuell für unwichtige Märkte ein Embargo teilweise erzielen. Aber China uns verbieten wird nicht klappen. Sonst tun sich EU und China zusammen was bedeutet zwei der größten Märkte arbeiten zusammen. Was Trump sicher nicht will. Ohne Absatzmärkte in China und der EU stellt sich die Frage mit wem will Trump handeln.

Es bestehen dazu viel zu viel gegenseitige Abhängigkeiten. Aber wegen dem Iran wird niemand mehr tun als Er muss
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von imp »

Cobra9 hat geschrieben:(16 May 2019, 18:32)

Die Ankündigung binnen 60 Tagen mit der Anreicherung wieder anzufangen
ist folgerichtig. Die übrigen Partner bieten ohne USA und vor allem gegen USA keinen attraktiven Gegenwert gegen den Verzicht auf eine robuste Verteidigung. Der Iran hat gelernt, dass Verträge mit USA uneinbringlich sind. Wozu sollte man da verhandeln? Auf welcher Grundlage sollte man glauben, dass ein nächster Vertrag besser honoriert würde?

Der Iran geht hier den richtigen Weg. Entweder die EU hat etwas zu bieten oder sie ist als Restpartner uninteressant.
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Cobra9
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Cobra9 »

unity in diversity hat geschrieben:(16 May 2019, 15:51)

Vergiß nie, daß im Mobilisierungsfall jeder und jede eine Waffe bekommt.
Wenn die Kriegspropaganda nicht zu 100% wasserdicht ist, wird jeder Blockwart, Medienoffizier und jeder sonstige Verdächtige standrechtlich erschossen.
So geht Kriegsrecht.
Wie kommst Du jetzt darauf das der Verteidigungsfall ausgelöst würde wegen dem Iran ?

Ist doch Blödsinn. Was Deutschland machen sollte wäre den noch vorhandenen Einfluss auf beide Seiten zu nutzen um einen Kompromiss eventuell zu erzielen.

Raushalten sollte man sich aus jeglichem Konflikt soweit möglich. Einzige Ausnahme eventuell deutsche Schiffe zu schütze
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Cobra9 »

imp hat geschrieben:(16 May 2019, 18:39)

ist folgerichtig. Die übrigen Partner bieten ohne USA und vor allem gegen USA keinen attraktiven Gegenwert gegen den Verzicht auf eine robuste Verteidigung. Der Iran hat gelernt, dass Verträge mit USA uneinbringlich sind. Wozu sollte man da verhandeln? Auf welcher Grundlage sollte man glauben, dass ein nächster Vertrag besser honoriert würde?

Der Iran geht hier den richtigen Weg. Entweder die EU hat etwas zu bieten oder sie ist als Restpartner uninteressant.

Der Iran geht den falschen Weg. So zu tun als wäre das Abkommen komplett wertlos wäre eine Entscheidung gegen Zusammenarbeit. Sobald der Iran noch die restlichen Partner vergrätzt und tatsächlich wieder versucht Atomwaffen zu kriegen wird es einen Konflikt sicher geben. Eventuell sogar mit Beteiligung anderer Staaten um sicherzustellen das der Iran keine Atomwaffen bekommt.

Nur deswegen gabs das Abkommen. Aber gut soll der Iran weiter auf falschen Stolz und Trotz bestehen. Dann soll der Iran mal alleine sehen wie Er mit den Usa fertig wird.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von imp »

Cobra9 hat geschrieben:(16 May 2019, 18:49)

Der Iran geht den falschen Weg. So zu tun als wäre das Abkommen komplett wertlos wäre eine Entscheidung gegen Zusammenarbeit.
Zusammenarbeit wozu? Es kommt nicht viel dabei rum im Austausch zum Verzicht auf Verteidigung. Wozu sollte man so einen Handel eingehen?
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Audi »

Als ob die USA jemanden in ihre sensibelsten Bereiche lassen würde. Man lässt ja sogar das abm System nicht besichtigen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Iwan der Liebe »

Cobra9 hat geschrieben:(16 May 2019, 18:49)

Der Iran geht den falschen Weg. So zu tun als wäre das Abkommen komplett wertlos wäre eine Entscheidung gegen Zusammenarbeit. Sobald der Iran noch die restlichen Partner vergrätzt und tatsächlich wieder versucht Atomwaffen zu kriegen wird es einen Konflikt sicher geben. Eventuell sogar mit Beteiligung anderer Staaten um sicherzustellen das der Iran keine Atomwaffen bekommt.

Nur deswegen gabs das Abkommen. Aber gut soll der Iran weiter auf falschen Stolz und Trotz bestehen. Dann soll der Iran mal alleine sehen wie Er mit den Usa fertig wird.

Das sehe ich anders, denn erstens hat Iran ziemlich wenig von dem Abkommen, denn es ist sehr einseitig.

Und zweitens wird dem Land auch so im Falle eines US-Angriffs niemand beistehen, abgesehen vielleicht von verbalem Gesülze ("gemeinsame Lösung finden").

Klug wäre es, wenn die EU-Jammerlappen endlich ihre Unabhängigkeit erklären und Handel mit Iran treiben, anstatt die USA dafür um Erlaubnis zu fragen. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, denn es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass der wütende alte Mann im Weißen Haus Europa bombardiert.

Außerdem sollte sich ein souveränes Land nicht von den USA erpressen lassen. Es ist schon schlimm genug, dass wir uns wie Untertanen verhalten. :(
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

imp hat geschrieben:(16 May 2019, 18:39)

ist folgerichtig. Die übrigen Partner bieten ohne USA und vor allem gegen USA keinen attraktiven Gegenwert gegen den Verzicht auf eine robuste Verteidigung. Der Iran hat gelernt, dass Verträge mit USA uneinbringlich sind. Wozu sollte man da verhandeln? Auf welcher Grundlage sollte man glauben, dass ein nächster Vertrag besser honoriert würde?

Der Iran geht hier den richtigen Weg. Entweder die EU hat etwas zu bieten oder sie ist als Restpartner uninteressant.
Die Vorne-Verteidigung terroristischer Verbände im Großraum Nah- und Mittelost ist auf Nachschub angewiesen.
Sollten die Nachschublinien aufgrund von Mangelwirtschaft empfindlich gestört werden, ist es natürlich konsequent, erneut auf die ultimative Wunderwaffe zu setzen.

Dennoch sollten m. E. die EU-Staaten der Erpressung nicht Folge leisten, sondern vielmehr nach dem Vorbild Griechenlands im 2. Weltkrieg einen Nein-Tag festlegen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(16 May 2019, 14:41)

Falsche Fragen provozieren falsche Antworten.
Der WK I, war nur ein Versehen.
Solange sich Sunniten und Schiieten gegenseitig abtreiben, gewinnt Europa und Israel.
Aber nicht, wenn "Sunniten und Schiiten", also militante Gruppen, Israel attackieren oder das Islamische Reich nuklear bestückbare Raketen gegen Europa richtet.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 May 2019, 21:57)

Aber nicht, wenn "Sunniten und Schiiten", also militante Gruppen, Israel attackieren oder das Islamische Reich nuklear bestückbare Raketen gegen Europa richtet.
Mit welcher Raketentechnik ? Werde doch mal konkret.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 May 2019, 21:57)

Aber nicht, wenn "Sunniten und Schiiten", also militante Gruppen, Israel attackieren oder das Islamische Reich nuklear bestückbare Raketen gegen Europa richtet.
Die richtige Kriegskunst besteht darin, dafür zu sorgen, daß sich ideologie- und religionsabhängige Hinz- und Kunzbollas gegenseitig abtreiben.
Damit die Freiheit gewinnt.
Jeder gefallene Sunnit und Schiit, dient der Freiheit.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(16 May 2019, 22:04)

Die richtige Kriegskunst besteht darin, dafür zu sorgen, daß sich ideologie- und religionsabhängige Hinz- und Kunzbollas gegenseitig abtreiben.
Damit die Freiheit gewinnt.
Jeder gefallene Sunnit und Schiiet, dient der Freiheit.
Hamas und Hisbollah ziehen am selben Strang.
Die sind ja nicht doof und wenn sie erkannt haben, dass Europa das schwächste Glied ist, reagieren sie genau darauf.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Adam Smith »

Alexyessin hat geschrieben:(16 May 2019, 22:03)

Mit welcher Raketentechnik ? Werde doch mal konkret.
Hier gibt es einen Link.

https://amp-welt-de.cdn.ampproject.org/ ... ichen.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 May 2019, 22:18)

Hamas und Hisbollah ziehen am selben Strang.
Die sind ja nicht doof und wenn sie erkannt haben, dass Europa das schwächste Glied ist, reagieren sie genau darauf.
Ich würde Araber gegen Perser hetzen.
Damit wird dem unterschiedlichen Glauben Rechnung getragen, Sunniten vs. Schiiten und dem Rassenwahn.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Audi »

Adam Smith hat geschrieben:(16 May 2019, 22:24)

Hier gibt es einen Link.

https://amp-welt-de.cdn.ampproject.org/ ... ichen.html
Und wo sind die auf Europa gerichtet? Ist das nicht eher so

USA schlagen Alarm: "Iran bewegt sein Land immer näher an unsere Truppen heran!"

https://www.der-postillon.com/2019/05/usa-iran.html

:D
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(16 May 2019, 22:25)

Ich würde Araber gegen Perser hetzen.
Damit wird dem unterschiedlichen Glauben Rechnung getragen, Sunniten vs. Schiiten und dem Rassenwahn.
Wie gesagt, die sind ja nicht doof und kommen auf einen ganz ähnlichen Gedanken.
Sie verbrüdern sich (die Hamas ist sunnitisch) und treiben lieber einen Keil in die Kreuzfahrer-Nationen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Iwan der Liebe »

Audi hat geschrieben:(16 May 2019, 22:41)

Und wo sind die auf Europa gerichtet? Ist das nicht eher so

USA schlagen Alarm: "Iran bewegt sein Land immer näher an unsere Truppen heran!"

https://www.der-postillon.com/2019/05/usa-iran.html

:D
Selbstverständlich, Bewegung ist immer relativ. Und wenn sich US-Kriegsschiffe in Richtung Iran bewegen, dann kann man natürlich dem Iran vorwerfen, sich in Richtung der Schiffe zu bewegen und diese zu bedrohen. :thumbup:

Mal ganz nebenbei, darf man eigentlich "US-Kriegsschiffe" sagen? Ich meine, das Kriegsministerium nennt man ja auch politisch korrekt "Verteidigungsministerium". Sind das "Verteidigungsschiffe" oder "Brunnenbohrschiffe"? :?:
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

Schiffe befahren Gewässer, das ist tatsächlich nicht ganz untypisch.

Prof. Volker Perthes, der renommierte Leiter der Stiftung Wissenschaft und Politik, sagt im Interview folgendes:
Die amerikanische Strategie hat funktioniert.
https://www.sueddeutsche.de/politik/ira ... -1.4440625

Das bezieht sich auf das Abkommen, von dem das iranische Regime sagt, die Europäer hätten nur noch wohlfeile Worte zu bieten.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 May 2019, 15:24)

Vermutlich wird das Regime eine direkte Konfrontation mit den USA vermeiden, wohl aber die Handlanger-Milizen zu verstärkten Aktivitäten anregen - im Jemen, Gaza oder sonstwo.
Spannend wird es dann, wenn das an Europa gestellte Ultimatum abläuft.
Und die Frage ist, was tun die Ayatollahs, wenn das Geld einfach nicht mehr für alles reicht. An der Bevölkerung wird ja schon länger eisern gespart, aber Milizen überall, Raketenbau und dann noch Nuklearspielereien, das dürfte weiterhin kostspielig sein.
Das ist wohl das realistischste Szenario, dass Sie hier kurz umrissen haben. Ich glaube auch, dass sich dir iran. Mullahs nicht in eine offene militärische Auseindandersetzung mit den USA wagen, sondern mehr die
z.B. von Putins Rußland vorgemachte, anonymisierte Kriegs- bzw. Guerillataktik anwenden. Die man dann hochoffiziell als Beteiligter abstreitet, begleitet von einem digitalen und institutionellen Propagandafeldzug (UNO und Unterorganisationen, NGOs usw.).

Wieweit die knallharten Wirtschaftssanktionen der USA das Land und vor allem die Menschen des Iran in eine immer katastrophalere existenzielle Notsituation bringen, die dann von innen heraus das Mullahregime den Diktatorenkopf kosten könnte, ist meiner Meinung nach offen. In der Vergangenheit war jedenfalls das Ergebnis, dass der eiserne Griff der Mullah-Diktatur jeden Aufstand gnadenlos und mit voller Gewalt niederschlug.

Ob die USA letztlich einen Regimechange über die wirtschaftliche Knebelschiene anstreben oder "nur" neue Verhandlungsbereitschaft des Iran in Sachen Atomdeal und weitergehender Vereinbarungen (wie von Ischinger beschrieben) erzwingen wollen, bleibt unklar. Aktuell tippe ich, auch unter Berücksichtigung des nicht unbedingt begeisternden IQ von Trump und seiner generellen politischen Gangart als TRUMPeltier, eher auf ersteres.

Allerdings hört man zu konkreteren Inhalten neuer Verhandlungen, die auch Substanz hätten, etwa wie Ischingers Denkanstöße, die auch tatsächlich Verhandlungen mit inhaltlich sinnvoller Verhandlungsmasse füllen würden seitens der Trump-Regierung nichts, was den Rest der Welt dafür mitnehmen könnte. Wohl auch deshalb, weil das Prinzip "America first" keine Berücksichtigung von Lösungen vorsieht, die nicht zum ausschließlichen Vorteil der Trump-definierten USA führen. Wobei diese United States of America des Donald Trump und seiner Politfalken nicht die USA generell sind, sondern leider eine Ausblühung direkt aus der Klooschüssel, die es irgendwie geschafft hat, politischen Durchfall nicht in die Kanalisation zu spülen, sondern diesen auf allen wichtigen politischen Tischen zu verteilen, wie ein schmerzfreier Monsanto-Güllbauer seinen obskuren Dünger auf leidtragende EU-Wiesen und -Felder.

Und wie das immer so ist, die ganze Welt muss dann irgendwie mit dieser G.W.Bush- und Donald Trump-verursachten politischen Umweltverseuchung und ihren Langfristfolgen leben. Samt Chlorhühnchen und "freedom fries".
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von unity in diversity »

Cobra9 hat geschrieben:(16 May 2019, 18:43)

Wie kommst Du jetzt darauf das der Verteidigungsfall ausgelöst würde wegen dem Iran ?

Ist doch Blödsinn. Was Deutschland machen sollte wäre den noch vorhandenen Einfluss auf beide Seiten zu nutzen um einen Kompromiss eventuell zu erzielen.

Raushalten sollte man sich aus jeglichem Konflikt soweit möglich. Einzige Ausnahme eventuell deutsche Schiffe zu schütze
Vielleicht haben Russland und China rote Linien markiert, bei deren Überschreitung aus dem kaspischen Meer etwas in Richtung persischen Golf und indischen Ozean geschossen wird. Ziel sind Flugzeugträger, wobei die Trefferwahrscheinlichkeit ziemlich hoch ist.
Dann muß Europa Farbe bekennen. Das war es dann mit der menschlichen Zivilisation. Mit solchen Aussichten bricht weltweit jede staatliche Ordnung zusammen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(17 May 2019, 01:12)

Das ist wohl das realistischste Szenario, dass Sie hier kurz umrissen haben. Ich glaube auch, dass sich dir iran. Mullahs nicht in eine offene militärische Auseindandersetzung mit den USA wagen, sondern mehr die z.B. von Putins Rußland vorgemachte, anonymisierte Kriegs- bzw. Guerillataktik anwenden. Die man dann hochoffiziell als Beteiligter abstreitet, begleitet von einem digitalen und institutionellen Propagandafeldzug (UNO und Unterorganisationen, NGOs usw.).
(...)
Die iranische Außenpolitik wird schlicht unerschwinglich, Kürzungen für Milizen in Syrien sollen bereits erfolgt sein.
Iran habe durch die Ölsanktionen schon zehn Milliarden Dollar verloren, bilanzierte Hook im März.
https://www.sueddeutsche.de/politik/usa ... -1.4439277

Der israelische Premier rechnete vor, 2017 habe das Regime vom Nuklearabkommen profitiert und durch erhöhte Ölförderung über 40 Milliarden Dollar erhalten.
Ein Großteil des Geldes sei dann direkt in den Terrorismus geflossen, der andere Teil in die Taschen hochrangiger Beamter.

Die Drohung, mit Ablauf des Ultimatums die höhere Urananreicherung aufzunehmen, ist ein ernstes Problem.
Dennoch sind die europäischen Vertragspartner kaum in der Lage, dem Iran gute Einnahmen zu garantieren. Überdies wäre es fatal, einer Nuklearerpressung zu folgen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity hat geschrieben:(17 May 2019, 06:51)

Vielleicht haben Russland und China rote Linien markiert, bei deren Überschreitung aus dem kaspischen Meer etwas in Richtung persischen Golf und indischen Ozean geschossen wird. Ziel sind Flugzeugträger, wobei die Trefferwahrscheinlichkeit ziemlich hoch ist.
Dann muß Europa Farbe bekennen. Das war es dann mit der menschlichen Zivilisation. Mit solchen Aussichten bricht weltweit jede staatliche Ordnung zusammen.
Erstens haben die USA noch nicht mal Assad angegriffen. Nur Hillary Clinton hätte das gemacht. Zweitens mischen sich die Chinesen leider nirgends ein. Drittens möchte die russische Bevölkerung keinen Krieg. Putin wäre dann aus dem Amt.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(17 May 2019, 06:51)

Vielleicht haben Russland und China rote Linien markiert, bei deren Überschreitung aus dem kaspischen Meer etwas in Richtung persischen Golf und indischen Ozean geschossen wird. Ziel sind Flugzeugträger, wobei die Trefferwahrscheinlichkeit ziemlich hoch ist.
Dann muß Europa Farbe bekennen. Das war es dann mit der menschlichen Zivilisation. Mit solchen Aussichten bricht weltweit jede staatliche Ordnung zusammen.
Die "hohe Trefferwahrscheinlichkeit" leitest du woraus ab?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von odiug »

Adam Smith hat geschrieben:(17 May 2019, 09:04)

Erstens haben die USA noch nicht mal Assad angegriffen. Nur Hillary Clinton hätte das gemacht. Zweitens mischen sich die Chinesen leider nirgends ein. Drittens möchte die russische Bevölkerung keinen Krieg. Putin wäre dann aus dem Amt.
Erstens stimmt deine erste Behauptung schon nicht : https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangri ... %CA%BFirat
Und zweitens, ich finde es schon befremdlich, was Hillary so alles unterstellt wird.
Auf der einen Seite wird ihr vorgeworfen, nach Bengazi nicht mit einem Militärschlag reagiert zu haben und auf der anderen Seite wird ihr Kriegstreiberei in allen möglichen und unmöglichen Szenarien unterstellt ... irgendwie passt das nicht zusammen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump braucht eine Exit-Strategie.

Er ist zwar ein big mouth und ein bully, aber wenn es hart wird kneift er. Wie erfolgreich während des Vietnamkrieges. Wenn es mit Sprüchen gegen Kriegsveteranen und Behinderte geht, ist er sehr mutig mit seinen finanziellen Erbe und seinem Amt + Establishment im Rücken. Bei Staaten und Staatengruppen funktioniert das nicht. Das sah man exemplarisch mit Nordkorea. Dort muß er dann anschließend seinen ganzen diplomatischen Intellekt einsetzen. D.h., seine Performance pendelte zwischen hysterisch (totale Vernichtung) und kitschiger Unterwürfigkeit (Verehrung von Kim).

Er hat systematisch fähige Berater rausgeschmissen bzw. die haben das Handtuch geworfen. Hardliner wie Bolton haben systematisch daran gearbeitet an ihn heranzukommen. Gerade Bolton wurde lange Zeit von ihm ferngehalten. Dazu kommt, das Trump wie andere Staatsführer der Geschichte gerne dynastisch Familienmitglieder in Posten steckt. In der Annahme, sie wären loyal. Kompetent bedeutet das nicht. Nämlich Kushner. Der enge familiäre Verbindungen zu Netanjahu unterhält. Die Dankesbekundungen von Bibi an Trump bei all seinen Aktionen spricht ja für sich selbst. Kurzum, Trump hat Versprochen weniger zu kämpfen. Das Problem: Wer so eine große Klappe hat und immer provoziert und sich solche Berater bewußt anschafft und andere vergrault, weil er das nicht hören mag, was sie sagen, der kann sich nicht herausreden "das alles nicht gewollt zu haben".

Trump ist ein Pokerspieler, irgendwann muß er nach bluffen und reizen mal zeigen. Das merkt er jetzt. Sonst droht ein immenser Gesichtsverlust. Das geht zwar auf Kosten von vielen, aber das dürfte ihm egal sein. Langsam dämmert es dem Absolventen eines Demenztestes wohl...
Trump's irritation with top aides grows over Iran strategy

https://edition.cnn.com/2019/05/16/poli ... index.html
Aber wie gesagt, er hat dafür die Straße gepflastert. Mit seinen "Top Aides".

Das geht denselben Weg wie seinerzeit Bush. Der Verstand dann die Welt nicht mehr. Sprichwörtlich. Weil alle fragten, wann er denn in den Krieg ziehen wolle. Er verstand all den "Krach" (Noise) überhaupt nicht. Wer wolle denn in den Krieg ziehen? Das Problem? Damit hatte er Entwicklungen in Gang gebracht, die Erweiterung des iranischen Atomprogramms und Allianzbildungen Irans für den Verteidigungsfall, das dann für Obama eine 13jährige (in der Summe) Verhandlungsnuss wurde. Die Trump jetzt demoliert hat.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Adam Smith »

odiug hat geschrieben:(17 May 2019, 09:20)

Erstens stimmt deine erste Behauptung schon nicht : https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangri ... %CA%BFirat
Und zweitens, ich finde es schon befremdlich, was Hillary so alles unterstellt wird.
Auf der einen Seite wird ihr vorgeworfen, nach Bengazi nicht mit einem Militärschlag reagiert zu haben und auf der anderen Seite wird ihr Kriegstreiberei in allen möglichen und unmöglichen Szenarien unterstellt ... irgendwie passt das nicht zusammen.
Zu Hillary Clinton gibt es hier Links.

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... y#p4430062
Das ist Kapitalismus:

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Eulenwoelfchen

Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 May 2019, 23:31)

Schiffe befahren Gewässer, das ist tatsächlich nicht ganz untypisch.

Prof. Volker Perthes, der renommierte Leiter der Stiftung Wissenschaft und Politik, sagt im Interview folgendes:

https://www.sueddeutsche.de/politik/ira ... -1.4440625

Das bezieht sich auf das Abkommen, von dem das iranische Regime sagt, die Europäer hätten nur noch wohlfeile Worte zu bieten.
Der Mann gilt ja nicht nur als Kenner, sondern auch als DER oder einer der maßgeblichsten Berater der Bundesregierung in Sachen Nahost/Middle east.

Im von Ihnen eingestellten Artikel ist mir eine Formulierung des Herrn Sicherheitsberaters besonders aufgefallen in Bezug auf neue Verhandlungen und erweiterte Themen
zwischen Iran und USA, um den Konflikt beizulegen und ggf. auch ein neues Atomabkommen inkl. tatsächlich wirksamer Kontrollmechanismen auf den Weg zu
bringen, die sicherstellen, dass Iran weder weiterhin an Technologien oder direkt an einem klammheimlichen Atomprogramm weiterarbeitet, das mit
dem Verweis auf Belange der Nationalen Sicherheit - wie im bisherigen Atomabkommen festgeschrieben - vor Kontrollen seitens Iran geschützt werden kann,
resp. der Zugang für Kontrolleure seitens Iran verweigert werden kann.

Prof. Perthes dazu:
Dann reden wir aber auch darüber...was Israel im Gazastreifen macht oder im Westjordanland - und über Jerusalem. Diese Liste lässt sich fortsetzen. ...

Jetzt stellt sich die Frage, was Herr Perthes darunter versteht, wenn er sagt, "was Israel in Gaza und dem Westjordanland macht. Und was mit Jerusalem sei".
Und wie er genau diese von ihm "leicht sybillinisch" formulierten Sachverhalte der Bundesregierung im Klartext erkärt.

Hat da einer etwa zuviel Propalästinensisches Weihwasser getrunken, oder andersherum, ist dieser Prof. Perthes jemand, der Israel ebenso wie
der ehemalige BMA Gabriel als Besatzer und Apartheidsregime sieht, das einseitig und eindeutig (als Schuldiger und Friedenslösungsverhinderer) Gaza zum Gefängnis macht?
Mit unverhältnismäßigen, militärischen Mitteln maltretiert. Oder in der Westbank den dortigen Palästinensern buchstäblich das "Wasser" abgräbt,
ihr Land illegal besiedelt und generell gar nicht an einer Friedenslösung, schon gar nicht an einer Zweistaatenlösung interessiert sei?

Sondern die Palästinenser lieber wirtschaftlich und militärisch niederwalzt und an einer ganz kurzen Leine hält, deren Länge natürlich nur
Israel bestimmt. Um hier nur ein paar jener Argumentationslinien anzureissen, die nur zu gerne Israel - zumindest hinter vorgehaltener Hand -
nicht nur national, sondern auch innerhalb der EU oder der UNO in genau diesem Beurteilungs- oder präziser formuliert - Verurteilungslicht sieht...?

Ich kann mich des unguten Gefühls nicht erwehren, dass es genau diese Sorte sog. Berater sind, die sich nicht nur D, sondern auch die EU insgesamt leistet und leider auf diese hört,
und die politische Handlungslinie entlang dieser einseitigen, Schuldzuweisungschublade ausgerichtet wird. Mangels eigenen Willens oder Fähigkeiten zu objektiven Analysen und entsprechend daraus
resultierender, realistischer Bewertung der Faktenlage und sich ergebender logischer Konsequenzen für die politische Positionierung.

Im Zusammenhang mit Iran wäre sowieso fragen, warum und wieso bei Verhandlungen zwischen USA und Iran von iranischer Seite
das, was Israel in "Gaza macht ...oder der Westbank ... oder in Jerusalem" (um diese merkwürdige Formulierung des Herrn Perthes nochmals aufzugreifen), den Iran überhaupt etwas angeht? - Iran ist kein arabisches Land,
sondern persisch.

Selbst hinsichtlich der religiösen Unterschiede - einerseits das schiitische Persien und auf der anderen Seiten die ganzen
Terroristencliquen von Hezbollah, Islami Jihad, PFLP, besonders auch Hamas bis hin zum durch das EU-Parlament geadelten Antisemiten "inspiring Abbas", die allesamt nicht gerade als Hort des schiitischen Islam auffallen.

Was also soll das Thema Israel / Palästinenser bei diesen Verhandlungen? Mit welcher Berechtigung und Begründung mischt sich da Iran
in etwas ein, was ihn weder betrifft noch irgendetwas angeht?

Ausser dem Umstand, dass die abgefeimte Drohkulisse und Terrorunterstützung des Iran für sunnitische oder andersreligiöse Verbrechercliquen wie in Syrien Assad, die
die Vernichtung Israels wollen, als Verhandlungsmasse dafür dient, auf anderen Gebieten für Iran politisches Erpressungspotential
zu bieten. Das man aufbaute und intensiv pflegt, um proiranische Interessen -bei welchen Verhandlungen auch immer-
durchzusetzen, mit der dann iranischen Gegenleistung, Israel künftig in Ruhe zu lassen und die ganzen Terrorcliquen nicht
weiter mit Geld und Raketen, miltiärischer Logistik, anonymen Kampftruppen etc. zu versorgen. Damit diese gedungenen Mordbrenner auf palästinensischer Seite den Staat Israel und seine
Menschen attackieren, in Angst und Schrecken versetzen und möglichst wahllos ermorden können. Egal, ob Soldat oder Kinder auf dem
Schulweg.

Schon merkwürdig, was sich da in den oft verborgenen politischen Hinterstübchen und " Denkfabriken" an political dirty dancing abspielen könnte und ...dürfte.
Wie im Falle der Beratung der Bundesregierung. Mir erscheint dieser Prof. Perthes als jemand, den man in Italien als "ambiguo" bezeichnen würde.
Egal, welche Renommée-Fama ihn nach aussen hin mit dem Heiligenschein des objektiven Experten umhüllt.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Audi »

unity in diversity hat geschrieben:(17 May 2019, 06:51)

Vielleicht haben Russland und China rote Linien markiert, bei deren Überschreitung aus dem kaspischen Meer etwas in Richtung persischen Golf und indischen Ozean geschossen wird. Ziel sind Flugzeugträger, wobei die Trefferwahrscheinlichkeit ziemlich hoch ist.
Dann muß Europa Farbe bekennen. Das war es dann mit der menschlichen Zivilisation. Mit solchen Aussichten bricht weltweit jede staatliche Ordnung zusammen.
So wichtig ist der Iran auch nicht. Glaube kaum, dass Russland und China US Truppen angreifen und Schiffe versenken. Erstens würde eine entsprechende Antwort kommen und außerdemtreibt Iran es auch für Moskau zu weit
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(17 May 2019, 09:46)

Der Mann gilt ja nicht nur als Kenner, sondern auch als DER oder einer der maßgeblichsten Berater der Bundesregierung in Sachen Nahost/Middle east.
(…)
Prof. Perthes dazu:
Dann reden wir aber auch darüber...was Israel im Gazastreifen macht oder im Westjordanland - und über Jerusalem. Diese Liste lässt sich fortsetzen. ...
Jetzt stellt sich die Frage, was Herr Perthes darunter versteht, wenn er sagt, "was Israel in Gaza und dem Westjordanland macht. Und was mit Jerusalem sei".
Und wie er genau diese von ihm "leicht sybillinisch" formulierten Sachverhalte der Bundesregierung im Klartext erkärt.
(...)
Das Institut ist sicherlich kompetent, gleichwohl man ja nicht jede Ansicht von Prof. Perthes teilen muss.
So, wie ich den Text lese, scheint Perthes das Scheitern des Nuklearabkommens mehr oder weniger zu bedauern, realisiert aber eben dieses Scheitern.
Er schildert quasi die Schwierigkeiten der Verhandlungen, die dann nach sehr langer Zeit zu diesem unvollkommenen Vertrag geführt haben. Das ist aber obsolet, die Karten werden neu gemischt und die kritischen Fragen stellen sich erneut.
Darauf hebt ja auch Wolfgang Ischinger ab, die kritischen Fragen einbeziehen zu wollen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Iwan der Liebe »

Der Angriff der USA lässt auf sich warten. Suchen sie noch einen Vorwand? Ich hätte da eine interessante Storry:
"Präsident Rohani besuchte eine Neugeborenenstation und warf dort eigenhändig 20 Kinder auf den Boden. In einem anderen Kinderkrankenhaus fraß er 3 Kinder bei lebendigem Leib, und das seit Jahren wöchentlich!
Außerdem lässt er das Fleisch von Millionen umgebrachten Kindern auch in andere Länder exportieren. Hat sich denn noch niemand die Frage gestellt, wieso in deutschen Restaurants nicht nur Schweine-, sondern auch Kinderschnitzel angeboten wird?"

Naja, ich gebe zu, besonders glaubwürdig ist das nicht. Aber für die Kriegsfanatiker und US-Fans dürfte es reichen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Ammianus »

Audi hat geschrieben:(17 May 2019, 09:57)

So wichtig ist der Iran auch nicht. Glaube kaum, dass Russland und China US Truppen angreifen und Schiffe versenken. Erstens würde eine entsprechende Antwort kommen und außerdemtreibt Iran es auch für Moskau zu weit
Tatsache dürfte sein, dass die Ideologie auf die sich das Teheraner Regime gründet sowohl in Moskau wie auch Peking als reale Bedrohung angesehen wird. Diese Ideologie bestimmt das Handeln der Mullahs seit ihrer Machtübernahme. Nicht umsonst hat Khomeini den ersten Golfkrieg um Jahre und Hunderttausende an Toten verlängert, in der Hoffnung, den Irak unter seine Kontrolle zu bringen und damit den Anschluss zu den Shiiten im Libanon zu bekommen.
In vielen Punkten sind sie diesem Ziel jetzt bedeutend näher. Gerade auch Dank der Politik des Westens in den letzten Jahrzehnten.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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odiug

Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von odiug »

Adam Smith hat geschrieben:(17 May 2019, 09:34)

Zu Hillary Clinton gibt es hier Links.

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... y#p4430062
Da kann ich einen daraufsetzen, der wenigstens funktioniert :
[youtube][/youtube]
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Gutmensch1 »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(17 May 2019, 11:59)

Der Angriff der USA lässt auf sich warten. Suchen sie noch einen Vorwand? Ich hätte da eine interessante Storry:
"Präsident Rohani besuchte eine Neugeborenenstation und warf dort eigenhändig 20 Kinder auf den Boden. In einem anderen Kinderkrankenhaus fraß er 3 Kinder bei lebendigem Leib, und das seit Jahren wöchentlich!
Außerdem lässt er das Fleisch von Millionen umgebrachten Kindern auch in andere Länder exportieren. Hat sich denn noch niemand die Frage gestellt, wieso in deutschen Restaurants nicht nur Schweine-, sondern auch Kinderschnitzel angeboten wird?"

Naja, ich gebe zu, besonders glaubwürdig ist das nicht. Aber für die Kriegsfanatiker und US-Fans dürfte es reichen.
Nein, das ist leider nicht glaubwürdig. Aber warum phantasierst du? die Realität ist noch viel grausamer:

"In Iran finden jährlich hunderte Hinrichtungen statt, darunter viele wegen Drogendelikten. Auch zur Tatzeit minderjährige Straftäter werden hingerichtet. Grausame Körperstrafen wie Amputationen, Blendungen und Auspeitschungen werden gerichtlich angeordnet und vollstreckt. Die Strafen werden teilweise öffentlich vollzogen. Fälle von Verschwindenlassen sind dokumentiert. Journalisten/-innen, Regierungskritiker/innen und Menschenrechtsverteidiger/innen und Aktivisten/-innen werden oftmals willkürlich festgenommen und ohne faire Gerichtsverfahren verurteilt, wobei diese politischen Häftlinge im Gefängnis besonders häufig unterFolter, Misshandlungen und fehlender medizinischer Behandlung leiden. Die Gefängnisse sind stark überfüllt und verschiedene Kategorien von Inhaftierten werden nicht voneinander getrennt. Einige politische Gefangene sind deshalb in den Hungerstreik getreten. Meinungsäusserungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit werden von den Behörden stark eingeschränkt. Internetseiten von sozialen Medien werden zeitweise blockiert und kritische Medienbetriebe geschlossen. Friedliche Proteste werden unterdrückt. Sämtliche Initianten für mehr Frauenrechte werden im Keim erstickt. Vor allem im Hinblick auf reproduktive und sexuelle Rechte drohen weitere Verschlechterungen. Kinder, Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten sehen sich ebenfalls sowohl durch die Gesetzgebung als auch in der Gesellschaft Diskriminierungen ausgesetzt. LGBTI-Personen werden Elektroschocks ausgesetzt, um sie zu „heilen“."

(Stand vom Juli 2018. Quellen: US State Dep., Amnesty International, Human Rights Watch)

Aber das reicht auch nicht zur Intervention. Das "Völkerrecht" schützt Diktaturen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Ammianus »

Der Tag wird kommen, an dem sich getragen von einer Mehrheit das iranische Volk von der Mullah-Herrschaft befreit. Immer wieder wird bei Wahlen (die es auf Grund der engen durch die Geistlichen gesetzten Grenzen nur sehr bedingt frei sind) die Stimme den mehr Moderaten gegeben. Das Problem ist, dass es im Iran eine größere radikale Gruppe innerhalb der Bevölkerung gibt, die das Machtsystem verteidigt und auch vor äußerster Gewalt nicht zurückschreckt. In Venezuela lässt sich Ähnliches beobachten - wenn auch unter anderen politischen Vorzeichen. Dazu kommt noch, dass für viele Regimtreu eine eigenen bevorzugte Welt geschaffen wurde, die diese nicht verlieren wollen.

Ein Krieg wäre hier alles andere als Zielführend. Der Ostblock ist unter anderem auch durch die Politik des "Wandels durch Annäherung" zusammengebrochen. Damit weichst du derartige Regime auf. Ich weiß nicht, ob im Iran Satellitenantennen immer noch verboten sind. In der DDR hast du West- und Ostfernsehen gehabt und da wusstest du nach der halben Stunde "Aktuelle Kamera" (Pedant zur "tagesschau") wie die dich belügen und wie dämlich die sind.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Alter Stubentiger »

Cobra9 hat geschrieben:(16 May 2019, 18:23)

Der Vergleich ist unangebracht. Wer sagt die Usa greifen wirklich an ?

Trump hat auch Korea gedroht mit allen möglichen Schritten. Gab sogar Verlegung von Truppen nach Südkorea kurzfristig. Ich bin noch nicht überzeugt das der Iran angegriffen wird.

Die Kündigung des Abkommen war die Folge von Obamas naiver Politik. Daraus resultieren die 12 Forderungen letztlich. Eigentlich sind die Forderungen nachvollziehbar zum großen Teil. Die Parteien sollten sich an einen Tisch setzen und versuchen einen Konsens zu finden
Du stellst wie Trump oder Netanjahu ein Abkommen als falsch und naiv dar welches vom überwältigenden Teil der Menschen und Staaten als richtig und zielführend betrachtet wird.

Und Nordkorea hat Atomwaffen. Darum kann Trump im Grunde nichts machen. Die Nordkoreaner sehen ganz genau wie es Staaten ergeht die keine Atomwaffen haben aber den USA irgendwie im Weg sind.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Alter Stubentiger »

Cobra9 hat geschrieben:(16 May 2019, 18:38)

Ich brauch da nicht weiter denken. Die Usa können eventuell für unwichtige Märkte ein Embargo teilweise erzielen. Aber China uns verbieten wird nicht klappen. Sonst tun sich EU und China zusammen was bedeutet zwei der größten Märkte arbeiten zusammen. Was Trump sicher nicht will. Ohne Absatzmärkte in China und der EU stellt sich die Frage mit wem will Trump handeln.

Es bestehen dazu viel zu viel gegenseitige Abhängigkeiten. Aber wegen dem Iran wird niemand mehr tun als Er muss
Ein Trump denkt nicht soweit. Wie hat er erst vor kurzem gesagt? "Handelskriege sind leicht zu gewinnen". Er hat halt den Horizont eines 6jährigen. Da muß man mit allem rechnen. Vor allem bei den Beratern mit denen er sich umgibt.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von zollagent »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(17 May 2019, 15:25)

Du stellst wie Trump oder Netanjahu ein Abkommen als falsch und naiv dar welches vom überwältigenden Teil der Menschen und Staaten als richtig und zielführend betrachtet wird.

Und Nordkorea hat Atomwaffen. Darum kann Trump im Grunde nichts machen. Die Nordkoreaner sehen ganz genau wie es Staaten ergeht die keine Atomwaffen haben aber den USA irgendwie im Weg sind.
Das ist schlichter Quatsch. Falls, und nur falls, Nordkorea wirklich einsatzbereite Atombomben hat, wie will es sie einsetzen? Sprengköpfe, die auf eine ihrer Raketen passen würden, haben sie derzeit nicht. Blieben nur atomare Minen, wie sie z.B. auch in Deutschland im "Fulda-Gap" vorgesehen waren. Aber unangreifbar macht das nicht.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(17 May 2019, 15:25)

Du stellst wie Trump oder Netanjahu ein Abkommen als falsch und naiv dar welches vom überwältigenden Teil der Menschen und Staaten als richtig und zielführend betrachtet wird.
(...)
Das ist so nicht richtig. Die "kritischen Fragen", wie Wolfgang Ischinger das nennt, sind dem Auswärtigen Amt bekannt.
Man teilt auch die Ansicht, wonach die Rolle des Iran im Nahen Osten inakzeptabel ist.

Das bedeutet, eine 100-%-ige Naivität auf Seiten der Europäer gibt es gar nicht.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 May 2019, 16:57)

Das ist so nicht richtig. Die "kritischen Fragen", wie Wolfgang Ischinger das nennt, sind dem Auswärtigen Amt bekannt.
Man teilt auch die Ansicht, wonach die Rolle des Iran im Nahen Osten inakzeptabel ist.

Das bedeutet, eine 100-%-ige Naivität auf Seiten der Europäer gibt es gar nicht.
Wozu dient das Abkommen? Es soll helfen die Rolle des Irans neu zu definieren. Damit der Iran sich zum Positiven ändert Bedarf es einer Motivation. Dazu diente das Abkommen. Damit es seine Wirkung entfalten kann muß es schon einige Jahre in Kraft sein. Änderungen brauchen ihre Zeit.

Trump aber hat es mit falschen, erlogenen Begründungen gekündigt. Da ist sich die Welt einig. Außer einigen Nationalisten die immer mit dem Kopf durch die Wand wollen.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Alter Stubentiger »

zollagent hat geschrieben:(17 May 2019, 16:45)

Das ist schlichter Quatsch. Falls, und nur falls, Nordkorea wirklich einsatzbereite Atombomben hat, wie will es sie einsetzen? Sprengköpfe, die auf eine ihrer Raketen passen würden, haben sie derzeit nicht. Blieben nur atomare Minen, wie sie z.B. auch in Deutschland im "Fulda-Gap" vorgesehen waren. Aber unangreifbar macht das nicht.
Seoul ist selbst mit einer WK-II Haubitze erreichbar.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Alter Stubentiger »

Ammianus hat geschrieben:(17 May 2019, 15:07)

Der Tag wird kommen, an dem sich getragen von einer Mehrheit das iranische Volk von der Mullah-Herrschaft befreit. Immer wieder wird bei Wahlen (die es auf Grund der engen durch die Geistlichen gesetzten Grenzen nur sehr bedingt frei sind) die Stimme den mehr Moderaten gegeben. Das Problem ist, dass es im Iran eine größere radikale Gruppe innerhalb der Bevölkerung gibt, die das Machtsystem verteidigt und auch vor äußerster Gewalt nicht zurückschreckt. In Venezuela lässt sich Ähnliches beobachten - wenn auch unter anderen politischen Vorzeichen. Dazu kommt noch, dass für viele Regimtreu eine eigenen bevorzugte Welt geschaffen wurde, die diese nicht verlieren wollen.

Ein Krieg wäre hier alles andere als Zielführend. Der Ostblock ist unter anderem auch durch die Politik des "Wandels durch Annäherung" zusammengebrochen. Damit weichst du derartige Regime auf. Ich weiß nicht, ob im Iran Satellitenantennen immer noch verboten sind. In der DDR hast du West- und Ostfernsehen gehabt und da wusstest du nach der halben Stunde "Aktuelle Kamera" (Pedant zur "tagesschau") wie die dich belügen und wie dämlich die sind.
Auch im Iran bröckeln stückchenweise die Begrenzungen. Durch immer neue Repressionen aber bekommt das Regime wieder mehr Zuspruch. Die Trumps dieser Welt begreifen aber nicht dass ihre "Elefant-im-Porzellanladen Strategie" die Menschen gegen sich aufbringt. Aber was will man machen. Solche Nationalisten kennen keine Diplomatie.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(17 May 2019, 18:32)

Wozu dient das Abkommen? Es soll helfen die Rolle des Irans neu zu definieren. Damit der Iran sich zum Positiven ändert Bedarf es einer Motivation. Dazu diente das Abkommen. Damit es seine Wirkung entfalten kann muß es schon einige Jahre in Kraft sein. Änderungen brauchen ihre Zeit.
Es ist doch schon einige Jahre in Kraft und die daraus resultierenden, profitablen Gewinne sind zum großen Teil in Terrorismus und Handlanger-Kriege geflossen.
Das bedeutet, die Motive der islamistisch-fundamentalistischen Revolution sind nicht ganz zufriedenstellend. Diese Motive sind übrigens seit 1979 bestehend.
Trump aber hat es mit falschen, erlogenen Begründungen gekündigt. Da ist sich die Welt einig. Außer einigen Nationalisten die immer mit dem Kopf durch die Wand wollen.
Unsere Bundeskanzlerin ist über die Rolle des Iran in der Region und über das ballistische Raketenprogramm sehr besorgt.

Jetzt hat es übrigens Kürzungen gegeben, was die Ausstattung von Terrororganisationen betrifft.
Sheik Nasrallah bittet bereits um Spenden.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(17 May 2019, 18:38)

Auch im Iran bröckeln stückchenweise die Begrenzungen. Durch immer neue Repressionen aber bekommt das Regime wieder mehr Zuspruch. Die Trumps dieser Welt begreifen aber nicht dass ihre "Elefant-im-Porzellanladen Strategie" die Menschen gegen sich aufbringt. Aber was will man machen. Solche Nationalisten kennen keine Diplomatie.
Erst neulich haben Studenten protestiert, weil die Erhöhung der Nudelpreise ihre Versorgungslage drastisch einschränkt.

Die iranischen Bürger sind nicht dumm. Sie wissen, dass die Terrorförderung einen hohen Preis hat.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Cobra9 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(17 May 2019, 15:25)

Du stellst wie Trump oder Netanjahu ein Abkommen als falsch und naiv dar welches vom überwältigenden Teil der Menschen und Staaten als richtig und zielführend betrachtet wird.

Und Nordkorea hat Atomwaffen. Darum kann Trump im Grunde nichts machen. Die Nordkoreaner sehen ganz genau wie es Staaten ergeht die keine Atomwaffen haben aber den USA irgendwie im Weg sind.

Es ist erstmal hier nicht zu beantworten was die Bevölkerung der beteiligten Länder zum Abkommen sagen würden. Du oder Ich sprechen nicht stellvertretend für diese Menschen.

Das Atomabkommen hätte Ich nicht abgeschlossen, wegen der angesprochenen Mängel. Was ist es den für eine Kontrolle wenn der Iran seine Basen als Off Limit setzen kann :rolleyes:

Aber bis auf die Usa haben sich die restlichen Partner an das Abkommen gehalten. Der Iran hat diesen Partnern nun Teile davon aufgekündigt, will binnen 60 Tagen die Anreicherung anfahren. Somit hat der Iran auch gegen die Interessen der verbliebenen Partner gehandelt.

Die Aufkündigung der Usa war wie gesagt eine Folge der Politik von Obama. Das nutzt Trump aus mit eigentlich nicht ganz von der Hand zu weisenden Forderungen.
Ja die Usa haben den Konflikt mit ausgelöst durch die Aufkündigung des Abkommen. Es wäre eventuell verträglicher gewesen bei neuen Verhandlungen einen Konsens zu finden.

Nur das wollten die Usa nicht mehr. Wir können spekulieren warum. Aber faktisch nicht relevant. Ich halte es aber trotzdem für einen Fehler des Iran nicht versuchen zusammen mit den verbleibenden Partnern in Verhandlungen mit den Usa zu treten.

Die Anreicherung hochfahren zu wollen und das als Drohung zu verpacken ist idiotisch. Der Iran ist nicht stark genug um sich ernsthaft mit den Usa einen Konflikt zu liefern. Der Iran schwächt sich durch Sanktionen bedingt jeden Tag wirtschaftlich selber. Plus Katastrophen im Land. Deshalb halte ich die Handlungsweise des Iran als unklug.

Nordkorea ist ein ganz anderes Thema. China würde sich aktiv einmischen und anders als der Iran fördert Nordkorea keine international agierenden Terroristen.
Nordkorea droht mal Südkorea oder den Usa. Das ist aber alles. Mir wäre kein aktiver Konflikt bekannt wo Nordkorea beteiligt ist. Man beschiesst auch nicht Südkorea
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 May 2019, 19:24)

Es ist doch schon einige Jahre in Kraft und die daraus resultierenden, profitablen Gewinne sind zum großen Teil in Terrorismus und Handlanger-Kriege geflossen.
Das bedeutet, die Motive der islamistisch-fundamentalistischen Revolution sind nicht ganz zufriedenstellend. Diese Motive sind übrigens seit 1979 bestehend.


Unsere Bundeskanzlerin ist über die Rolle des Iran in der Region und über das ballistische Raketenprogramm sehr besorgt.

Jetzt hat es übrigens Kürzungen gegeben, was die Ausstattung von Terrororganisationen betrifft.
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2 Jahre war das Atomprogramm in Kraft. Das ist nichts. Ich weiß wirklich nicht woran du festmachen willst dass in den 2 Jahren irgendwas anders war als davor in Sachen Terrorismus und angebliche Handlangerkriege. (Ich kenne keine)

Jetzt ist das Atomprogramm gekündigt und sofort ist die Kriegsgefahr und sind die Spannungen massiv erhöht. Und die Terroristen machen wie eh und je was sie wollen. Erklär mal was denn jetzt besser ist.
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Cobra9 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(17 May 2019, 15:28)

Ein Trump denkt nicht soweit. Wie hat er erst vor kurzem gesagt? "Handelskriege sind leicht zu gewinnen". Er hat halt den Horizont eines 6jährigen. Da muß man mit allem rechnen. Vor allem bei den Beratern mit denen er sich umgibt.
Ich würde Trump nicht so arg unterschätzen. Aber Er könnte sich verechnen bei größeren Kalibern als dem Iran. Bolton würde Ich entlassen
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Re: Der Konflikt USA versus Iran

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 May 2019, 19:30)

Erst neulich haben Studenten protestiert, weil die Erhöhung der Nudelpreise ihre Versorgungslage drastisch einschränkt.

Die iranischen Bürger sind nicht dumm. Sie wissen, dass die Terrorförderung einen hohen Preis hat.
Sie wissen ganz genau dass die USA verantwortlich sind. Und dass macht den Iran gefährlicher.
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