Wie Orbiter schon sagte es sind häufig eben keine Dumpfbacken, das waren die RAF Terroristen z.B. auch nicht. Viel wichtiger ist es die unterstützenden "einfachen Menschen" für diese Terroristen wieder ins Boot zu holen und dies geht eben nur darüber, wenn diese "einfachen Menschen" kein Interesse daran haben sich für deren Ziele einzusetzen , oder sogar dafür zu sterben.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 01:24)
Alles schoen und gut aber das alles loest das Problem des islamischen Fundamentalismus und dem damit verbundenen Terror nicht. Potentielle Terroristen gehen nicht in main stream mosques und besuchen keine gemeinsame Gottesdienste. Letzteres sehen sie als Blasphemie an und wuerden nicht zoegern deshalb ihre Glaubensbrueder mit in die Luft zu sprengen. Die Anzahl der Moslems die moslemischen Terror zum Opfer fallen sollte auch erwaehnt werden.
Terroranschläge auf Sri Lanka
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Ich kann verstehen wenn "einfache Menschen" die in Drittlaendern Leben, keine Bildung und keine Zukunftsaussichten haben sich radikalisieren lassen. Und dem kann man entgegenwirken durch Bildung und Zukunftsperspektiven schaffen aber in unseren Breitengraden sehe ich keine "einfache Menschen" denen Radikalisierung eine Perspektive oeffnet, es sei den sie sind total gelangweilt und wollen action.relativ hat geschrieben:(24 Apr 2019, 08:23)
Wie Orbiter schon sagte es sind häufig eben keine Dumpfbacken, das waren die RAF Terroristen z.B. auch nicht. Viel wichtiger ist es die unterstützenden "einfachen Menschen" für diese Terroristen wieder ins Boot zu holen und dies geht eben nur darüber, wenn diese "einfachen Menschen" kein Interesse daran haben sich für deren Ziele einzusetzen , oder sogar dafür zu sterben.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Tja, ich werde es nie verstehen, wie z.B. hier sozialisierte Menschen zum Islam konvertieren können.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 08:44)
Ich kann verstehen wenn "einfache Menschen" die in Drittlaendern Leben, keine Bildung und keine Zukunftsaussichten haben sich radikalisieren lassen. Und dem kann man entgegenwirken durch Bildung und Zukunftsperspektiven schaffen aber in unseren Breitengraden sehe ich keine "einfache Menschen" denen Radikalisierung eine Perspektive oeffnet, es sei den sie sind total gelangweilt und wollen action.
Die sind dann in der Regel die allermuslimischten Muslime.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Ja, es geht eben um diese Menschen, ohne deren Unterstützung es die Terroristen wesentlich schwerer hätten. Denen muss man wieder mehr Alternativen bieten so gut es geht. Nur so bekämpft man effizient Terrorismus ohne Massiv in Freiheitsrechte seiner Bürger einzugreifen. Hoffnungslosigkeit und Ungerechtigkeiten sind die größten Verbündeten von Terroristen.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 08:44)
Ich kann verstehen wenn "einfache Menschen" die in Drittlaendern Leben, keine Bildung und keine Zukunftsaussichten haben sich radikalisieren lassen. Und dem kann man entgegenwirken durch Bildung und Zukunftsperspektiven schaffen aber in unseren Breitengraden sehe ich keine "einfache Menschen" denen Radikalisierung eine Perspektive oeffnet, es sei den sie sind total gelangweilt und wollen action.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Dann muss es ja viel Hoffnunglosigkeit auf Sri Lanka, auf den Philippinen, Ägypten, Nigeria geben.relativ hat geschrieben:(24 Apr 2019, 08:56)
Ja, es geht eben um diese Menschen, ohne deren Unterstützung es die Terroristen wesentlich schwerer hätten. Denen muss man wieder mehr Alternativen bieten so gut es geht. Nur so bekämpft man effizient Terrorismus ohne Massiv in Freiheitsrechte seiner Bürger einzugreifen. Hoffnungslosigkeit und Ungerechtigkeiten sind die größten Verbündeten von Terroristen.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Nochmal der Terrosismus von geistigen Ideologen wird man wohl nie ganz verhindern können, aber deren Unterstützer,kleineren Handlangern , dort wo sie evtl. auch Unterschlüpfen könnten, kann reduziert werden und in einigen Ländern erzielt man damit mehr Erfolge als z.B. bei uns, oder in reichen Industrieländern.Adam Smith hat geschrieben:(24 Apr 2019, 09:08)
Dann muss es ja viel Hoffnunglosigkeit auf Sri Lanka, auf den Philippinen, Ägypten, Nigeria geben.
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Das ist nur dann verstörend, wenn man Islamismus als Problem sozialer Randgruppen versteht. Das ist es aber nicht - vielleicht im Westen in der "Disaspora", aber nicht im arabischen Raum und davon beeinflussten Regionen.Orbiter1 hat geschrieben:(24 Apr 2019, 08:10)
Verstörend ist immer wieder der gesellschaftliche Hintergrund der Terroristen. Das sind keine Dumpfbacken ohne Zukunftsperspektive. Aussage des Verteidigungsministers von Sri Lanka über die Täter:
"This group of suicide bombers, most of them are well-educated and come from middle or upper-middle class, so they are financially quite independent and their families are quite stable financially, that is a worrying factor in this,” he said. “Some of them have I think studied in various other countries, they hold degrees, LLMs [law degrees], they’re quite well-educated people.” Quelle: https://www.theguardian.com/world/2019/ ... ister-says
Denen steht die Welt offen, stattdessen sprengen sie sich in die Luft und reißen hunderte Menschen mit in den Tod.
Radikale Religionsauslegungen sind eine Glaubensphilosophie und Islamismus wird insbesondere von sich als intellektuelle Elite verstehenden Studierenden vertreten und verbreitet.
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Exakt so ist es.Skeptiker hat geschrieben:(24 Apr 2019, 09:17)
Das ist nur dann verstörend, wenn man Islamismus als Problem sozialer Randgruppen versteht. Das ist es aber nicht - vielleicht im Westen in der "Disaspora", aber nicht im arabischen Raum und davon beeinflussten Regionen.
Radikale Religionsauslegungen sind eine Glaubensphilosophie und Islamismus wird insbesondere von sich als intellektuelle Elite verstehenden Studierenden vertreten und verbreitet.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Ja, in diesem Sinne ist der Terror in Sri Lanka auch unser Problem (Schutz unserer Touristen und Arbeiter in Sri Lanka, Schutz vor Einreise von Terroristen nach Deutschland).TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 01:17)
Es ist schon auch unser Problem. Islamischer Terror ist weltweit. Heute Colombo, morgen Kairo, uebermorgen Berlin und Sydney.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Ich verstehe dein Argument, jedoch sehe ich auch eine Kehrseite.LinksradikaleLinksradikaleTheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 01:24)
Alles schoen und gut aber das alles loest das Problem des islamischen Fundamentalismus und dem damit verbundenen Terror nicht. Potentielle Terroristen gehen nicht in main stream mosques und besuchen keine gemeinsame Gottesdienste. Letzteres sehen sie als Blasphemie an und wuerden nicht zoegern deshalb ihre Glaubensbrueder mit in die Luft zu sprengen. Die Anzahl der Moslems die moslemischen Terror zum Opfer fallen sollte auch erwaehnt werden.
Wenn Personen versuchen zu spalten, und nichts anderes wollen sowohl Rechts-, als auch Linksradikale
Genauso wollen dass alle Arten von Fundamentalisten.
Wenn aber anstatt einer Spaltung mehr Vereinigung geschieht, dann wird erkenntlich, dass Ihr Bemühen nicht so Spaltung, sondern zum Zusammenrücken führt.
Und so nimmt man denen Wind aus den Segeln.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Randgruppen bleiben es trotzdem, es sei denn du gehst davon aus, daß die meisten Menschen im arabischen Raum Krieg, Gewalt und Terror wollen. Fände ich schon eigenartig da sie in der Regel doch die größten Leitragenden sind, desweiteren ist dies auch nicht mein Eindruck und meine Erfahrung mit diesen Menschen.Skeptiker hat geschrieben:(24 Apr 2019, 09:17)
Das ist nur dann verstörend, wenn man Islamismus als Problem sozialer Randgruppen versteht. Das ist es aber nicht - vielleicht im Westen in der "Disaspora", aber nicht im arabischen Raum und davon beeinflussten Regionen.
Radikale Religionsauslegungen sind eine Glaubensphilosophie und Islamismus wird insbesondere von sich als intellektuelle Elite verstehenden Studierenden vertreten und verbreitet.
Anders sieht es aus, wenn man den Staatsterror als Mittel zum Zweck da mit einrechnet. Da reden wir aber auch nicht mehr von sozialen Randgruppen.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Nur wer nachvollziehen kann weshalb auf schwulen Sex die Todesstrafe steht oder weshalb sich Frauen verschleiern müssen, wird halt aggressiv, wenn dem nicht so ist.Orbiter1 hat geschrieben:(24 Apr 2019, 08:10)
Verstörend ist immer wieder der gesellschaftliche Hintergrund der Terroristen. Das sind keine Dumpfbacken ohne Zukunftsperspektive. Aussage des Verteidigungsministers von Sri Lanka über die Täter:
"This group of suicide bombers, most of them are well-educated and come from middle or upper-middle class, so they are financially quite independent and their families are quite stable financially, that is a worrying factor in this,” he said. “Some of them have I think studied in various other countries, they hold degrees, LLMs [law degrees], they’re quite well-educated people.” Quelle: https://www.theguardian.com/world/2019/ ... ister-says
Denen steht die Welt offen, stattdessen sprengen sie sich in die Luft und reißen hunderte Menschen mit in den Tod.
Das ist Kapitalismus:
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Das ist bei Konvertiten jeder Art so.Keoma hat geschrieben:(24 Apr 2019, 08:53)
Tja, ich werde es nie verstehen, wie z.B. hier sozialisierte Menschen zum Islam konvertieren können.
Die sind dann in der Regel die allermuslimischten Muslime.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Ob du es glaubst oder nicht, das ist auch so.Adam Smith hat geschrieben:(24 Apr 2019, 09:08)
Dann muss es ja viel Hoffnunglosigkeit auf Sri Lanka, auf den Philippinen, Ägypten, Nigeria geben.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Natürlich.
Besonders bei Juden.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Terroristen gehören gejagt.
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Und terminiert.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Stimme Ich zu. Aber solange das nicht koordiniert abläuft und ohne Einmischung von Interessensgruppen wirds das nicht geben. Es müssen alle Staaten mitmachen
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
In unseren Breitengraden welche Alternativen wuerdest du ihnen geben koennen. Sie Leben in Sicherheit, mit sozialen Auffang networks, haben Zugang zu Bildung, Gesundheitsfuersorge usw. Was noch bitte?? Massen Konvertierung zum Islam?relativ hat geschrieben:(24 Apr 2019, 08:56)
Ja, es geht eben um diese Menschen, ohne deren Unterstützung es die Terroristen wesentlich schwerer hätten. Denen muss man wieder mehr Alternativen bieten so gut es geht. Nur so bekämpft man effizient Terrorismus ohne Massiv in Freiheitsrechte seiner Bürger einzugreifen. Hoffnungslosigkeit und Ungerechtigkeiten sind die größten Verbündeten von Terroristen.
Die Golfstaaten und Saudi sind bereits fundamentalistisch und ein Paradies fuer Strengglauebige.
In Drittlaender wie Sri Lanka kann man sicher noch etwas mehr tun. Aber Sri Lanka war nie auf einer Gefaehrdungsliste fuer islamistische Terroristen. Das Land hat nie gegen Mosleme diskriminiert. Das Tamil Problem war kein moslemisches Problem.
Parkistan?? Welche Hoffnungslosigkeit haben dort Moslems??? Christen ja aber da kraeht kein Hahn danach.
Ich schaue nach Indonesien, ein moderates moslemisches Land wo naturlich Moslems in keinster Weise benachteiligt sind und ihnen mehr Moeglichkeiten offen stehen als anderen Gruppen und trotzdem nimmt der Radiklaismus zu.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Dein Ansinnen ist lobenswert aber versuch mal einem fundamentalistischen Fanatiker deine Theorie schmackhaft zu machen! Ich waere da gerne die Fliege an der WandPapaloooo hat geschrieben:(24 Apr 2019, 10:15)
Wenn aber anstatt einer Spaltung mehr Vereinigung geschieht, dann wird erkenntlich, dass Ihr Bemühen nicht so Spaltung, sondern zum Zusammenrücken führt.
Und so nimmt man denen Wind aus den Segeln.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Auch ich stimme hier zu.Saxon hat geschrieben:(24 Apr 2019, 11:23)
Stimme Ich zu. Aber solange das nicht koordiniert abläuft und ohne Einmischung von Interessensgruppen wirds das nicht geben. Es müssen alle Staaten mitmachen
Man muss erstens die Web Seiten und Social Media blockieren, die diese aberwitzigen Ideologien verbreiten und deren Betreiber dingfest machen und ausschalten. Geldstroeme ebenfalls unterbinden und islamische Organisationen und deren fiinanziellen Transaktionen und Spender ueberwachen und wenn Verdacht besteht unterbinden. Jeden Hassprediger dingfest machen. Illegale Moscheen schliesssen und deren Mitglieder und deren Associates unter strikte Ueberwachung stellen. Moderate und Main Stream Moscheen unterstuetzen und die Glauebigen vor Radiklaen schuetzen und zur Mitarbeit gegen Islamisten zu gewinnen, Vor allem muessen unsere Gesetze dahin geaendert warden das do-gooding Anwaelte den Bemuehungen Terror zu unterbieten nicht "spanner in the works" schmeissen.
Sicher wird vieles davon versucht aber entweder nicht consequent genug oder es funktioniert nicht.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Das ist ja das eigentliche Problem. Es gibt Staaten die den Terror bewusst finanzieren, weil er ihnen persönlich nutzt. Es gibt leider keine haltbare Allianz gegen den Terror.Saxon hat geschrieben:(24 Apr 2019, 11:23)
Stimme Ich zu. Aber solange das nicht koordiniert abläuft und ohne Einmischung von Interessensgruppen wirds das nicht geben. Es müssen alle Staaten mitmachen
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 11:58)
Auch ich stimme hier zu.
Man muss erstens die Web Seiten und Social Media blockieren, die diese aberwitzigen Ideologien verbreiten und deren Betreiber dingfest machen und ausschalten. Geldstroeme ebenfalls unterbinden und islamische Organisationen und deren fiinanziellen Transaktionen und Spender ueberwachen und wenn Verdacht besteht unterbinden. Jeden Hassprediger dingfest machen. Illegale Moscheen schliesssen und deren Mitglieder und deren Associates unter strikte Ueberwachung stellen. Moderate und Main Stream Moscheen unterstuetzen und die Glauebigen vor Radiklaen schuetzen und zur Mitarbeit gegen Islamisten zu gewinnen, Vor allem muessen unsere Gesetze dahin geaendert warden das do-gooding Anwaelte den Bemuehungen Terror zu unterbieten nicht "spanner in the works" schmeissen.
Sicher wird vieles davon versucht aber entweder nicht consequent genug oder es funktioniert nicht.
Stimme Ich vollständig zu. Nur mit Konsequenzen ist dem Terrorismus zu begegnen. Keine Rückzugsmöglichkeiten mehr geben
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Es war offensichtlich Rache für Christchurch. Nun ja, es ist eine irre Rechnung, aber was können wir für die Mechanismen der Welt? Soll heißen: Wenn auf diese Art und Weise "zurückgeschlagen" wird, könnte das die Breiviks der Neuzeit durchaus, ähm, "beeindrucken"/abhalten.
Provo-Spam entfernt. Moses, Mod
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Zuletzt geändert von Nero am Mi 24. Apr 2019, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Das wäre durch die neue Gesetzgebung bezüglich Hassreden etc. möglich. Aber in Deutschland scheint niemand Interesse daran zu haben. Man lässt diese Feinde der Verfassung "links" liegen, weil man sich mit Übermut auf das "rechte Problem" stürzt. Das ist der eigentliche Witz an der Sache. Oft ist es die eigene Verfassung, die einem Knüppel zwischen die Beine wirft.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 11:58)
Auch ich stimme hier zu.
Man muss erstens die Web Seiten und Social Media blockieren, die diese aberwitzigen Ideologien verbreiten und deren Betreiber dingfest machen und ausschalten. Geldstroeme ebenfalls unterbinden und islamische Organisationen und deren fiinanziellen Transaktionen und Spender ueberwachen und wenn Verdacht besteht unterbinden. Jeden Hassprediger dingfest machen. Illegale Moscheen schliesssen und deren Mitglieder und deren Associates unter strikte Ueberwachung stellen. Moderate und Main Stream Moscheen unterstuetzen und die Glauebigen vor Radiklaen schuetzen und zur Mitarbeit gegen Islamisten zu gewinnen, Vor allem muessen unsere Gesetze dahin geaendert warden das do-gooding Anwaelte den Bemuehungen Terror zu unterbieten nicht "spanner in the works" schmeissen.
Sicher wird vieles davon versucht aber entweder nicht consequent genug oder es funktioniert nicht.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Ich wage die Prognose, dass selbst dann, wenn die ganze Welt zum Islam konvertiert, innerhalb des Islam die radikalen immernoch die gemäßigten terrorisieren. Auch heute sind schon die Moslems selber die größte Opfergruppe islamistischen Terrors. Für die ist jede Mäßigung Unglaube.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 11:42)
In unseren Breitengraden welche Alternativen wuerdest du ihnen geben koennen. Sie Leben in Sicherheit, mit sozialen Auffang networks, haben Zugang zu Bildung, Gesundheitsfuersorge usw. Was noch bitte?? Massen Konvertierung zum Islam?
Die Golfstaaten und Saudi sind bereits fundamentalistisch und ein Paradies fuer Strengglauebige.
In Drittlaender wie Sri Lanka kann man sicher noch etwas mehr tun. Aber Sri Lanka war nie auf einer Gefaehrdungsliste fuer islamistische Terroristen. Das Land hat nie gegen Mosleme diskriminiert. Das Tamil Problem war kein moslemisches Problem.
Parkistan?? Welche Hoffnungslosigkeit haben dort Moslems??? Christen ja aber da kraeht kein Hahn danach.
Ich schaue nach Indonesien, ein moderates moslemisches Land wo naturlich Moslems in keinster Weise benachteiligt sind und ihnen mehr Moeglichkeiten offen stehen als anderen Gruppen und trotzdem nimmt der Radiklaismus zu.
Das ist für mich ein klarer Hinweis, dass die ganze Opferrhetorik der Moslems nichts weiter als ein Vorwand aber keine Begründung für Terror und Unterdrückung ist. Das Kernproblem erscheint mir die Philosophie, welche dem Islam zugrundeliegt. Diese erscheint mir als maximal der modernen Welt entgegenstehend, und somit fast überall auf Konflikt gepolt.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Die Rechte sieht die Terroranschlaege als Gelegenheit ihre eigene Agenda zu verfolgen. Die Terroristen und die Neunazis bilden da so eine Art Symbiose, eine schreckliche Allianz ohne es als solche zu bezeichnen! Wir stehen am Rand eines 2 Frontenkrieg wenn man es so ausdruecken darf. Beide muessen ausgeschaltet werden.Wolverine hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:08)
Das wäre durch die neue Gesetzgebung bezüglich Hassreden etc. möglich. Aber in Deutschland scheint niemand Interesse daran zu haben. Man lässt diese Feinde der Verfassung "links" liegen, weil man sich mit Übermut auf das "rechte Problem" stürzt. Das ist der eigentliche Witz an der Sache. Oft ist es die eigene Verfassung, die einem Knüppel zwischen die Beine wirft.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Bingo! Gut ausgedruecktSkeptiker hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:09)
Ich wage die Prognose, dass selbst dann, wenn die ganze Welt zum Islam konvertiert, innerhalb des Islam die radikalen immernoch die gemäßigten terrorisieren. Auch heute sind schon die Moslems selber die größte Opfergruppe islamistischen Terrors. Für die ist jede Mäßigung Unglaube.
Das ist für mich ein klarer Hinweis, dass die ganze Opferrhetorik der Moslems nichts weiter als ein Vorwand aber keine Begründung für Terror und Unterdrückung ist. Das Kernproblem erscheint mir die Philosophie, welche dem Islam zugrundeliegt. Diese erscheint mir als maximal der modernen Welt entgegenstehend, und somit fast überall auf Konflikt gepolt.
Wie skoennen wir diesem Phaenomen entgegentreten?
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Das Problem des Islam ist, dass er erstens nicht kompatibel mit dem Internet ist.
Im Islam gibt es ein Bilderverbot und nun gibt es alles zu sehen. Twitter, Facebook, YouTube usw.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bilderverbot_im_Islam
Das zweite Problem ist, dass es bei uns als richtig angesehen wird sich von der Religion zu lösen. Wir hatten halt die Aufklärung, Wissenschaft, viele Bücher, Filme und tragen das vor uns her. In islamischen Ländern gibt es das nicht. Hier besinnt man sich auf das was man hat. Den Islam. Mehr nicht.
Im Islam gibt es ein Bilderverbot und nun gibt es alles zu sehen. Twitter, Facebook, YouTube usw.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bilderverbot_im_Islam
Das zweite Problem ist, dass es bei uns als richtig angesehen wird sich von der Religion zu lösen. Wir hatten halt die Aufklärung, Wissenschaft, viele Bücher, Filme und tragen das vor uns her. In islamischen Ländern gibt es das nicht. Hier besinnt man sich auf das was man hat. Den Islam. Mehr nicht.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Nun, dazu nehme ich mir einfach mal die Freiheit, meinen gestrigen, im chit-chat untergegangenen Beitrag zu wiederholen:
Der Satz "das hat alles mit dem Islam nichts zu tun" ist natürlich zu einigen Anteilen falsch wie richtig zugleich. Er ist im Allgemeinen vielleicht der passende Aufreger auf dem Niveau des Stammtisches, wo Dinge wie "Zusammenhänge" genauso fremd sind wie die Fähigkeit, zu Differenzierung oder gar eine nüchterne Analyse - frei von apologetischen oder vorurteilsbehafteten Motiven
Zur Sache selbst:
Während des 19. Jahrhunderts (und zu Beginn des 20. Jahrhunderts) wählte der sunnitische Islam mehrmals den bewaffneten Widerstand gegen europäische Kolonialmächte. Mit "sunnitischer Islam" meine ich im Speziellen, dass die führenden Köpfe zumeist spirituelle Führer (Sufis) waren. IN der europoäischen Literatur jener Zeit wurden - nach dem Motiv des "Edlen Wilden" - diese Führer eher romantisierend dargestellt wurden - sei es in Romanen wie "Abdel Kader" von J. Knittel oder "Hadschi Murat" von L. Tolstoi. Der erwähnte Abdel Kader bsp. - der den Aufstand in Algerien anführte - bewahrte, auch nachdem er besiegt wurde, seine Würde und seine Ethik (z.B. als er in Syrien mehrere tausend Christen vor einem wütenden drusischen Mob rettete).
Bekanntlich gingen die von Aufklärung beseelten Franzosen in ihrer Zerschlagung von Abdel Kaders Aufstand, gelinde gesagt, nicht zimperlich vor. Die Zerstörung der Lebensgrundlage durch das Verbrennen von Feldern usw. war ja auch rational betrachtet das Nützlichste. Doch ist dies ein anderes Thema.
Nun sucht man in der Zeit, als die muslimischen Länder unter Fremdherrschaft standen vergeblich nach Selbstmordattentätern, die sich auf "islamische Glaubenspraktiken" irgendwie hätten berufen können. Mehr noch, im 20. Jahrhundert erzeugte der sunnitische Islam - also vertreten durch seine traditionellen Bildungseinrichtungen - einen Ethos, den man eher als zögerlich/pragmatisch bezeichnen könnte. Sie akzeptierten die realen Bedingungen. Dies zeigte sich bsp. im Konsens der Hanafiten, dass der Raj (Indien) Teil des "Dar al Islam" sei, selbiges auch im Bezug auf das Russische Zarenreich von den dortigen Rechtsgelehrten. Stattdessen legten sie eher den Fokus darauf, bestimmte rechtliche Aspekte des Islams neu zu bewerten.
Mit anderen Worten: die Antwort des Mainstream-Islams auf die Erschütterungen der Moderne, die seinen Gesellschaften anstelle eines imperialen Bajonetts aufgezwungen wurde, war selbstkritisch und vorsichtig, nicht militant.
Das erklärt auch die Tatsache, dass nahezu sämtliche Befreiungsbewegungen Mitte des 20. Jahrhunderts von säkularen Kräften angeführt wurden (freilich mit vereinzelten Ausnahmen wie bsp. in Palästina, Stichwort al-Qassam). Das erklärt auch, wieso islamistische Ideologen jener Zeit - die allesamt Studenten weltlicher, nicht religiös-traditioneller, Bildungseinrichtungen waren - so wütend auf den sunnitischen Mainstream-Islam waren. Der Islam sollte ihnen zufolge prophetisch und damit eine Befreiungstheologie sein. Er sollte Strukturen und Seelen herausfordern - nicht durch Predigen und Beten allein, sondern durch Agitation und Revolution. Das Prophetische sollte nicht entgegenkommend sein; es scheitert oder es triumphiert. Normsetzende klassische politische Denker wie al-Mawardi, Nizam al-Mulk, Ghazali oder Katib Çelebi mussten also mitsamt ihrer modernen Vertreter über Bord geworfen werden. Technologische Imperien hatten die Welt schließlich neu erschaffen, und um mit einem immer bizarreren und offensiveren Gegner (dem Westen) fertig zu werden, musste das islamische Denken in Richtung eines immer bedingungsloseren Aufstands reformiert werden. Das klingt tatsächlich sehr viel eher nach Nietzsche und Trotzki denn nach Muhammad, was von den einen oder anderen Autoren (wie Youssef Choueiri - "Fundamentalism" (1990) ) ziemlich gründlich analysiert worden ist.
Zu den aktuellen Ereignissen kann ich noch nicht viel sagen. Denn es bestehen zurecht viele Fragezeichen hinter den Drahtziehern dieser Anschläge. Wie es ein Islamwissenschaftler jüngst in einem Spiegel-Interview sinngemäß ausdrückte: Islamistische Gruppen hätten (da die Muslime genau wie die Christen eher im selben Boot als verfolgte Minderheit sitzen) nichts dümmeres anstellen können (freilich mit dem Zusatz, dass Dummheit allein kein Hinderungsgrund sei).
Unabhängig davon jedoch ist es bemerkenswert, dass Selbstmordanschläge in ihr Ursprungsland zurückgekehrt sind. Denn es waren die tamilischen Tiger, deren Ideologie eine Vermischung von hinduistischen Elementen (der Hinduismus kennt im Vergleich zum Islam sehr wohl einen rituellen Selbstmord) mit marxistischen Ideen ist, welche die Tradition der Selbstmordattentate einführten. Die japanischen Kamikaze wiederum waren es, die als erste ihr Testament vor einer Kamera vorlasen, bevor sie in ihr todbringendes Werkzeug einstiegen. Doch unser Amnesie-Denken vergisst so etwas. Islamistische Selbstmordanschläge sind seit über 20 Jahren an der Tagesordnung, was für ein kurzes menschliches Leben wohl heißt, dass es scheinbar schon immer so war. Gehört halt "irgendwie" zum Islam dazu.
Zum Amnesie-Denken gehören denn auch Aussagen a la "Ich bewerte den Islam aufgrund seiner Ergebnisse". Doch ist die aktuelle Situation schlicht nur eine Momentaufnahme, wenn wir mal in historischen Dimensionen rechnen. Schnappschuss-Denken ist natürlich erlaubt, doch erlaubt dieses Denken keine wirkliche Analyse. Ja, ich weiß, anderes Thema...
Ist vielleicht letztlich alles eine Frage der Perspektive? Vor dem zweiten Weltkrieg empfand die britische Bevölkerung das Bombardieren von Zivilisten als etwas gänzlich unbritisches. Während des 2. WK befürwortete eine klare Mehrheit die "Terrorbombardements" der Royal Air Force. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden dann diese Dinge dann möglichst an den Rand des Gedächtnisses verbannt, und man setzte die ethischen Rahmenbedingungen sozusagen wieder auf Null. So dass man aus britischer Sicht nur kurz darauf sich in der moralischen Position sah, zionistische Bombenanschläge im Britischen Palästina (1946 kamen 96 Menschen bei einem Bombenanschlag eines Hotels ums Leben) als Terrorismus zu bezeichnen. Doch wie der spätere israelische Präsident Menachim Begin in seiner Autobiographie sich rechtfertigte, wurden sie nur deshalb Terroristen genannt, weil
“
"unsere Feinde uns Terroristen nannten […] aber wir benutzten physische Gewalt nur, weil wir mit physischer Gewalt konfrontiert wurden.
(Menachem Begin, "Revolt" (1978)
Doch käme jemand auf die Idee, solche Anschläge mit der jüdischen Religion in Verbindung zu bringen, obgleich führende Rabbiner in Palästina Selbstmordattentate seinerzeit religiös rechtfertigten? Wohl kaum. Denn man ist ja zu der Erkenntnis gelangt, dass das Abendland eine Gleichung ist, die sich aus Athen + Rom + Jerusalem ergeben hat. Der Islam heute steht heute eher für ein unendlich lästiges Judäa, wo radikale Zeloten ihr Leben für den Erhalt archaischer Traditionen hergeben.
Dass der Islam ebenfalls in die obige Gleichung gehören könnte, glaubt man hierzulande vielleicht noch auf akademischer Ebene (da Mediävistik und Islamwissenschaft inzwischen die alteingesessenen orientalistischen Thesen weitesgehend in Misskredit gebracht haben), aber in den Stammtischen und Sophistensalons hat man heute inzwischen Isaak, den ehemals verstoßenen, längst für sich vereinnahmt, während der semitische Andere heute Ismael ist. Dass es die islamische Welt war, in der Athen weiterlebte, ist eine andere Sache - bis man Athen in Europa dank Al-Andalus wiederentdeckte - freilich mit einem anderen Ergebnis. Denn in Europa besiegte Athen Jerusalem, in der islamischen Welt hingegen blieb Athen stets nur ein Bestandteil. Mit dem Ergebnis: Hier Fortschritt und Eindeutigkeit, dort Ausgleich, Vielfalt und Fortschritt im Schneckentempo. Doch ist auch dies wiederum eine andere Story.
Tatsächlich ist der Islamismus ironischerweise in vielerlei Hinsicht modern:
- In seinem Streben nach Wissenschaft und seinem Hass auf den Aberglauben (= Verfolgung von Sufis).
- In seiner Ablehnung jeglicher höheren Spiritualität.
- In seiner Ablehnung von traditionellen Prinzipien (welche aufzuzählen ein Thema für sich wäre)
- In seiner Forderung nach Eindeutigkeit und dem daraus folgenden Ablehnung von Mehrdeutigkeiten und folglich anderen Auslegungen/Lesarten. (Die Koranexpertin Angelika Neuwirth spricht hier auch von einer "Protestantisierung des Islams")
- Die theologische Politik des klassischen Islam, wo sowohl die Gelehrten (die von Staat weitesgehend unabhängig waren) als auch der Staat durch gegenseitige Spannungen belebt werden wird im Islamismus durch das letztlich westliche Modell des ideologischen totalitären Staates ersetzt. An dessen Spitze steht dann ein selbsternannter Klerus (der allerdings aus Technokraten besteht), der die völlige Kontrolle über die Politik und die Scharia einfordert. Oder wie es Muhammad Asad (aka Leopold Weiß) in einem INterview Ende der 1980er sinngemäß sagte - Ayatollah Khomeini hat dem Islam einen ähnlichen Bärendienst erwiesen wie Adolf Hitler für Deutschland.
- Die elementare Vielfalt vormoderner muslimischer Gesellschaften, in denen Dörfer, Stämme und religiöse Minderheiten (Millet-System) sich selbst regulierten, weicht der islamistischen Aneignung der Mechanismen eines postkolonialen Zentralismus. Soziale Untergruppen - die jahrhundertelang beispielsweise unter dem Osmanenreich florierten (obgleich freilich Muslime stets privilegiert waren) werden schließlich durch eine rein westliche Vision, so sehr sie auch von einer lautstarken, religiösen Sprache verhüllt ist, verfolgt und ausgelöscht.
Wie es die pakistanisch-amerikanische Autorin Maryam Jameelah 1987 in einem Artikel formulierte, in dem sie öffentlich ihre Enttäuschung über das islamistische Modell zum Ausdruck brachte:
“
Der tragische Widerspruch des Lebens und Denkens von Maulana Sayyid Abū l-Aʿlā Maudūdī war seine unbewusste Akzeptanz der gleichen westlichen Ideen, gegen die er sein ganzes Leben lang kämpfte.
Anmerkung: vom islamistischen Ideologen Maududi stammt u.a. folgender Absatz:
“
Muslime sind eine internationale revolutionäre Partei; die sich unter dem Banner der islamischen Ideologie organisiert haben, um ihr revolutionäres Programm zu implementieren. Dschihad ist der Begriff, welcher den größtmöglicher revolutionären Kampf der islamischen Erneuerungspartei beschreibt, um die islamische Revolution voranzutreiben.
Als sein bleibendes Modell übernahm er also das Modell der dynamischen Wechselwirkungen von good old Trotzki: "Die Bewegung", "die Partei", "der revolutionäre Kampf", "die Revolution". Ein Modell, das von einer der größten antireligiösen, entgöttlichenden Kräfte der jüngeren Geschichte kreiert wurde. Auf der Suche nach einem Staatskonzept bezog er seine Substanz aus nicht-islamischen Quellen – und das mit einer bemerkenswerten Unbedarftheit. Daher ist es nicht überraschend zu erfahren, dass das islamistische Staatsmodell, der sich auf einen utopischen vermeintlichen Ur-Islam bezieht, zum Scheitern verurteilt ist (sofern er seine überlebenswichtigen Infusionen nicht von mächtigen Verbündeten erhält). Siehe dazu Wael Hallaqs hervorragendes Studie "The impossible State" - "der unmögliche Staat"
In der klassischen islamischen Ethik sucht man jedoch vergeblich nach "Glaubenspraktiken", aus denen sich der islamistische Terror ableiten ließe. Hier wird aristotelische Selbstbeherrschung propagiert und wütende Raserei als vorislamisches Relikt, als "Dschahiliya" verworfen und "Verschwörungstheorien" als fehlendes Gottvertrauen verurteilt. Interessant ist übrigens, wie der Koran biblische Geschichten nacherzählt. Interessanter jedoch ist, was er auslässt. Man findet keine Verherrlichung von selbstmörderischer Militanz, wie bsp. im alten Testament Saul (der sich in sein Schwert stürzt) oder Samson, dessen Massaker an den Phillistern als Heldentat gerühmt wird.
Sauls Selbstmord ist im Koran nicht vorhanden, und wir finden ihn auch nicht in at-Tabaris bedeutenden Annalen (die einfach nur festhalten, dass er im Kampf gefallen ist). Der koranische Jonas bittet nicht darum, über Bord geworfen zu werden, und Hiob fleht nicht um seinen Tod in einem Moment der Schwäche. Ebenso ist das selbstmörderische Martyrium von Samson weder im Koran noch im Hadith vorhanden; zweifellos in Übereinstimmung mit dem Beharren auf der absoluten Boshaftigkeit des Selbstmordes. Derselbe islamische Idealismus, der Davids Verführung von Batseba oder Lots Inzucht mit seinen Töchtern nicht akzeptierte, konnte auch mit Samsons Tötung von Unschuldigen und seiner eigenen Selbstzerstörung nichts anfangen.
Das Fliegen in einen Wolkenkratzer, um die Welt zu retten, ist tatsächlich sehr viel näher an der Verbindung zwischen Samson und Iron Man (nach einem kurzen Schlenker durch das "Buch der Offenbarung" (Johannes) als an irgendeiner muslimischen Vorstellung von "futuwwa". In ihrer bedeutenden Studie "Okzidentalismus" über den westlich geprägten Hass auf den Westen in muslimischen Ländern stellen Ian Buruma und Avishai Margalit fest:
“
Bin Ladens Gebrauch des Wortes verrückt ähnelt eher dem ständigen Gebrauch von fanatisch durch die Nazis. Das Menschenopfer ist keine etablierte muslimische Tradition. Der Heilige Krieg war immer zur Verteidigung des islamischen Staates gerechtfertigt, und Gläubigen, die in der Schlacht starben, wurden himmlische Freuden versprochen, aber die Verherrlichung des Todes um seiner selbst willen gehörte nicht dazu, besonders in der sunnitischen Tradition […] Und die Vorstellung, dass freiberufliche Terroristen als Märtyrer ins Paradies eintreten würden, indem sie unbewaffnete Zivilisten ermorden, ist eine moderne Erfindung, die die Muslime der Vergangenheit entsetzt hätte. Der Islam ist kein Totenkult.
Bertrand Russell bezeichnete übrigens Aristoteles Ethik der "goldenen Mitte" als ziemlich langweilig und eher geeignet für Leute mittleren Alters - gänzlich langweilig jedoch für junge Leute, die von der Leidenschaft getrieben werden. Es ist daher kein Wunder, dass Islamisten mit dem traditionellen sunnitischen Islam der Rechtschulen tatsächlich nichts anfangen können.
Skeptiker hat geschrieben:
(22 Apr 2019, 19:50)
Natürlich haben "die Muslime" in der Welt keine Schuld daran, dass Menschen im Namen des Islam morden. Dennoch läuft es auf eine Verschleierung der Ursachen für diese Gewalt hinaus, diese nicht mit der islamischen Glaubenslehre und -praxis in Verbindung zu sehen. Der immer wieder zu hörende Satz "das hat nichts mit dem Islam zu tun" ist falsch, und das muss ausgesprochen werden, bis die Botschaft ankommt. Denn Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Wie kann aber an der Ursache für diesen Terror gearbeitet werden, wenn diese ständig verleugnet wird.
Der Islam hat offensichtlich ein Terrorproblem, welches mE auf die Glaubenslehre und darauf aufgesetzte Praktiken zurückzuführen ist. Anders als suggeriert ist Islamismus kein kleines Extremismusproblem innerhalb, oder sogar außerhalb, des Islam, wenn man weiss, dass z.B. Wahabismus Staatsreligion ist. Für sehr viele Menschen hier ist doch garnicht verständlich in welchem Maß Religion in arabischen Regionen verstanden und gelebt wird. Dieses Unverständnis nehme ich als Naivität wahr, und es erscheint mir als offene Flanke unserer Gesellschaft in der Verteidigung unserer Werte.
Der Satz "das hat alles mit dem Islam nichts zu tun" ist natürlich zu einigen Anteilen falsch wie richtig zugleich. Er ist im Allgemeinen vielleicht der passende Aufreger auf dem Niveau des Stammtisches, wo Dinge wie "Zusammenhänge" genauso fremd sind wie die Fähigkeit, zu Differenzierung oder gar eine nüchterne Analyse - frei von apologetischen oder vorurteilsbehafteten Motiven
Zur Sache selbst:
Während des 19. Jahrhunderts (und zu Beginn des 20. Jahrhunderts) wählte der sunnitische Islam mehrmals den bewaffneten Widerstand gegen europäische Kolonialmächte. Mit "sunnitischer Islam" meine ich im Speziellen, dass die führenden Köpfe zumeist spirituelle Führer (Sufis) waren. IN der europoäischen Literatur jener Zeit wurden - nach dem Motiv des "Edlen Wilden" - diese Führer eher romantisierend dargestellt wurden - sei es in Romanen wie "Abdel Kader" von J. Knittel oder "Hadschi Murat" von L. Tolstoi. Der erwähnte Abdel Kader bsp. - der den Aufstand in Algerien anführte - bewahrte, auch nachdem er besiegt wurde, seine Würde und seine Ethik (z.B. als er in Syrien mehrere tausend Christen vor einem wütenden drusischen Mob rettete).
Bekanntlich gingen die von Aufklärung beseelten Franzosen in ihrer Zerschlagung von Abdel Kaders Aufstand, gelinde gesagt, nicht zimperlich vor. Die Zerstörung der Lebensgrundlage durch das Verbrennen von Feldern usw. war ja auch rational betrachtet das Nützlichste. Doch ist dies ein anderes Thema.
Nun sucht man in der Zeit, als die muslimischen Länder unter Fremdherrschaft standen vergeblich nach Selbstmordattentätern, die sich auf "islamische Glaubenspraktiken" irgendwie hätten berufen können. Mehr noch, im 20. Jahrhundert erzeugte der sunnitische Islam - also vertreten durch seine traditionellen Bildungseinrichtungen - einen Ethos, den man eher als zögerlich/pragmatisch bezeichnen könnte. Sie akzeptierten die realen Bedingungen. Dies zeigte sich bsp. im Konsens der Hanafiten, dass der Raj (Indien) Teil des "Dar al Islam" sei, selbiges auch im Bezug auf das Russische Zarenreich von den dortigen Rechtsgelehrten. Stattdessen legten sie eher den Fokus darauf, bestimmte rechtliche Aspekte des Islams neu zu bewerten.
Mit anderen Worten: die Antwort des Mainstream-Islams auf die Erschütterungen der Moderne, die seinen Gesellschaften anstelle eines imperialen Bajonetts aufgezwungen wurde, war selbstkritisch und vorsichtig, nicht militant.
Das erklärt auch die Tatsache, dass nahezu sämtliche Befreiungsbewegungen Mitte des 20. Jahrhunderts von säkularen Kräften angeführt wurden (freilich mit vereinzelten Ausnahmen wie bsp. in Palästina, Stichwort al-Qassam). Das erklärt auch, wieso islamistische Ideologen jener Zeit - die allesamt Studenten weltlicher, nicht religiös-traditioneller, Bildungseinrichtungen waren - so wütend auf den sunnitischen Mainstream-Islam waren. Der Islam sollte ihnen zufolge prophetisch und damit eine Befreiungstheologie sein. Er sollte Strukturen und Seelen herausfordern - nicht durch Predigen und Beten allein, sondern durch Agitation und Revolution. Das Prophetische sollte nicht entgegenkommend sein; es scheitert oder es triumphiert. Normsetzende klassische politische Denker wie al-Mawardi, Nizam al-Mulk, Ghazali oder Katib Çelebi mussten also mitsamt ihrer modernen Vertreter über Bord geworfen werden. Technologische Imperien hatten die Welt schließlich neu erschaffen, und um mit einem immer bizarreren und offensiveren Gegner (dem Westen) fertig zu werden, musste das islamische Denken in Richtung eines immer bedingungsloseren Aufstands reformiert werden. Das klingt tatsächlich sehr viel eher nach Nietzsche und Trotzki denn nach Muhammad, was von den einen oder anderen Autoren (wie Youssef Choueiri - "Fundamentalism" (1990) ) ziemlich gründlich analysiert worden ist.
Zu den aktuellen Ereignissen kann ich noch nicht viel sagen. Denn es bestehen zurecht viele Fragezeichen hinter den Drahtziehern dieser Anschläge. Wie es ein Islamwissenschaftler jüngst in einem Spiegel-Interview sinngemäß ausdrückte: Islamistische Gruppen hätten (da die Muslime genau wie die Christen eher im selben Boot als verfolgte Minderheit sitzen) nichts dümmeres anstellen können (freilich mit dem Zusatz, dass Dummheit allein kein Hinderungsgrund sei).
Unabhängig davon jedoch ist es bemerkenswert, dass Selbstmordanschläge in ihr Ursprungsland zurückgekehrt sind. Denn es waren die tamilischen Tiger, deren Ideologie eine Vermischung von hinduistischen Elementen (der Hinduismus kennt im Vergleich zum Islam sehr wohl einen rituellen Selbstmord) mit marxistischen Ideen ist, welche die Tradition der Selbstmordattentate einführten. Die japanischen Kamikaze wiederum waren es, die als erste ihr Testament vor einer Kamera vorlasen, bevor sie in ihr todbringendes Werkzeug einstiegen. Doch unser Amnesie-Denken vergisst so etwas. Islamistische Selbstmordanschläge sind seit über 20 Jahren an der Tagesordnung, was für ein kurzes menschliches Leben wohl heißt, dass es scheinbar schon immer so war. Gehört halt "irgendwie" zum Islam dazu.
Zum Amnesie-Denken gehören denn auch Aussagen a la "Ich bewerte den Islam aufgrund seiner Ergebnisse". Doch ist die aktuelle Situation schlicht nur eine Momentaufnahme, wenn wir mal in historischen Dimensionen rechnen. Schnappschuss-Denken ist natürlich erlaubt, doch erlaubt dieses Denken keine wirkliche Analyse. Ja, ich weiß, anderes Thema...
Ist vielleicht letztlich alles eine Frage der Perspektive? Vor dem zweiten Weltkrieg empfand die britische Bevölkerung das Bombardieren von Zivilisten als etwas gänzlich unbritisches. Während des 2. WK befürwortete eine klare Mehrheit die "Terrorbombardements" der Royal Air Force. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden dann diese Dinge dann möglichst an den Rand des Gedächtnisses verbannt, und man setzte die ethischen Rahmenbedingungen sozusagen wieder auf Null. So dass man aus britischer Sicht nur kurz darauf sich in der moralischen Position sah, zionistische Bombenanschläge im Britischen Palästina (1946 kamen 96 Menschen bei einem Bombenanschlag eines Hotels ums Leben) als Terrorismus zu bezeichnen. Doch wie der spätere israelische Präsident Menachim Begin in seiner Autobiographie sich rechtfertigte, wurden sie nur deshalb Terroristen genannt, weil
“
"unsere Feinde uns Terroristen nannten […] aber wir benutzten physische Gewalt nur, weil wir mit physischer Gewalt konfrontiert wurden.
(Menachem Begin, "Revolt" (1978)
Doch käme jemand auf die Idee, solche Anschläge mit der jüdischen Religion in Verbindung zu bringen, obgleich führende Rabbiner in Palästina Selbstmordattentate seinerzeit religiös rechtfertigten? Wohl kaum. Denn man ist ja zu der Erkenntnis gelangt, dass das Abendland eine Gleichung ist, die sich aus Athen + Rom + Jerusalem ergeben hat. Der Islam heute steht heute eher für ein unendlich lästiges Judäa, wo radikale Zeloten ihr Leben für den Erhalt archaischer Traditionen hergeben.
Dass der Islam ebenfalls in die obige Gleichung gehören könnte, glaubt man hierzulande vielleicht noch auf akademischer Ebene (da Mediävistik und Islamwissenschaft inzwischen die alteingesessenen orientalistischen Thesen weitesgehend in Misskredit gebracht haben), aber in den Stammtischen und Sophistensalons hat man heute inzwischen Isaak, den ehemals verstoßenen, längst für sich vereinnahmt, während der semitische Andere heute Ismael ist. Dass es die islamische Welt war, in der Athen weiterlebte, ist eine andere Sache - bis man Athen in Europa dank Al-Andalus wiederentdeckte - freilich mit einem anderen Ergebnis. Denn in Europa besiegte Athen Jerusalem, in der islamischen Welt hingegen blieb Athen stets nur ein Bestandteil. Mit dem Ergebnis: Hier Fortschritt und Eindeutigkeit, dort Ausgleich, Vielfalt und Fortschritt im Schneckentempo. Doch ist auch dies wiederum eine andere Story.
Tatsächlich ist der Islamismus ironischerweise in vielerlei Hinsicht modern:
- In seinem Streben nach Wissenschaft und seinem Hass auf den Aberglauben (= Verfolgung von Sufis).
- In seiner Ablehnung jeglicher höheren Spiritualität.
- In seiner Ablehnung von traditionellen Prinzipien (welche aufzuzählen ein Thema für sich wäre)
- In seiner Forderung nach Eindeutigkeit und dem daraus folgenden Ablehnung von Mehrdeutigkeiten und folglich anderen Auslegungen/Lesarten. (Die Koranexpertin Angelika Neuwirth spricht hier auch von einer "Protestantisierung des Islams")
- Die theologische Politik des klassischen Islam, wo sowohl die Gelehrten (die von Staat weitesgehend unabhängig waren) als auch der Staat durch gegenseitige Spannungen belebt werden wird im Islamismus durch das letztlich westliche Modell des ideologischen totalitären Staates ersetzt. An dessen Spitze steht dann ein selbsternannter Klerus (der allerdings aus Technokraten besteht), der die völlige Kontrolle über die Politik und die Scharia einfordert. Oder wie es Muhammad Asad (aka Leopold Weiß) in einem INterview Ende der 1980er sinngemäß sagte - Ayatollah Khomeini hat dem Islam einen ähnlichen Bärendienst erwiesen wie Adolf Hitler für Deutschland.
- Die elementare Vielfalt vormoderner muslimischer Gesellschaften, in denen Dörfer, Stämme und religiöse Minderheiten (Millet-System) sich selbst regulierten, weicht der islamistischen Aneignung der Mechanismen eines postkolonialen Zentralismus. Soziale Untergruppen - die jahrhundertelang beispielsweise unter dem Osmanenreich florierten (obgleich freilich Muslime stets privilegiert waren) werden schließlich durch eine rein westliche Vision, so sehr sie auch von einer lautstarken, religiösen Sprache verhüllt ist, verfolgt und ausgelöscht.
Wie es die pakistanisch-amerikanische Autorin Maryam Jameelah 1987 in einem Artikel formulierte, in dem sie öffentlich ihre Enttäuschung über das islamistische Modell zum Ausdruck brachte:
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Der tragische Widerspruch des Lebens und Denkens von Maulana Sayyid Abū l-Aʿlā Maudūdī war seine unbewusste Akzeptanz der gleichen westlichen Ideen, gegen die er sein ganzes Leben lang kämpfte.
Anmerkung: vom islamistischen Ideologen Maududi stammt u.a. folgender Absatz:
“
Muslime sind eine internationale revolutionäre Partei; die sich unter dem Banner der islamischen Ideologie organisiert haben, um ihr revolutionäres Programm zu implementieren. Dschihad ist der Begriff, welcher den größtmöglicher revolutionären Kampf der islamischen Erneuerungspartei beschreibt, um die islamische Revolution voranzutreiben.
Als sein bleibendes Modell übernahm er also das Modell der dynamischen Wechselwirkungen von good old Trotzki: "Die Bewegung", "die Partei", "der revolutionäre Kampf", "die Revolution". Ein Modell, das von einer der größten antireligiösen, entgöttlichenden Kräfte der jüngeren Geschichte kreiert wurde. Auf der Suche nach einem Staatskonzept bezog er seine Substanz aus nicht-islamischen Quellen – und das mit einer bemerkenswerten Unbedarftheit. Daher ist es nicht überraschend zu erfahren, dass das islamistische Staatsmodell, der sich auf einen utopischen vermeintlichen Ur-Islam bezieht, zum Scheitern verurteilt ist (sofern er seine überlebenswichtigen Infusionen nicht von mächtigen Verbündeten erhält). Siehe dazu Wael Hallaqs hervorragendes Studie "The impossible State" - "der unmögliche Staat"
In der klassischen islamischen Ethik sucht man jedoch vergeblich nach "Glaubenspraktiken", aus denen sich der islamistische Terror ableiten ließe. Hier wird aristotelische Selbstbeherrschung propagiert und wütende Raserei als vorislamisches Relikt, als "Dschahiliya" verworfen und "Verschwörungstheorien" als fehlendes Gottvertrauen verurteilt. Interessant ist übrigens, wie der Koran biblische Geschichten nacherzählt. Interessanter jedoch ist, was er auslässt. Man findet keine Verherrlichung von selbstmörderischer Militanz, wie bsp. im alten Testament Saul (der sich in sein Schwert stürzt) oder Samson, dessen Massaker an den Phillistern als Heldentat gerühmt wird.
Sauls Selbstmord ist im Koran nicht vorhanden, und wir finden ihn auch nicht in at-Tabaris bedeutenden Annalen (die einfach nur festhalten, dass er im Kampf gefallen ist). Der koranische Jonas bittet nicht darum, über Bord geworfen zu werden, und Hiob fleht nicht um seinen Tod in einem Moment der Schwäche. Ebenso ist das selbstmörderische Martyrium von Samson weder im Koran noch im Hadith vorhanden; zweifellos in Übereinstimmung mit dem Beharren auf der absoluten Boshaftigkeit des Selbstmordes. Derselbe islamische Idealismus, der Davids Verführung von Batseba oder Lots Inzucht mit seinen Töchtern nicht akzeptierte, konnte auch mit Samsons Tötung von Unschuldigen und seiner eigenen Selbstzerstörung nichts anfangen.
Das Fliegen in einen Wolkenkratzer, um die Welt zu retten, ist tatsächlich sehr viel näher an der Verbindung zwischen Samson und Iron Man (nach einem kurzen Schlenker durch das "Buch der Offenbarung" (Johannes) als an irgendeiner muslimischen Vorstellung von "futuwwa". In ihrer bedeutenden Studie "Okzidentalismus" über den westlich geprägten Hass auf den Westen in muslimischen Ländern stellen Ian Buruma und Avishai Margalit fest:
“
Bin Ladens Gebrauch des Wortes verrückt ähnelt eher dem ständigen Gebrauch von fanatisch durch die Nazis. Das Menschenopfer ist keine etablierte muslimische Tradition. Der Heilige Krieg war immer zur Verteidigung des islamischen Staates gerechtfertigt, und Gläubigen, die in der Schlacht starben, wurden himmlische Freuden versprochen, aber die Verherrlichung des Todes um seiner selbst willen gehörte nicht dazu, besonders in der sunnitischen Tradition […] Und die Vorstellung, dass freiberufliche Terroristen als Märtyrer ins Paradies eintreten würden, indem sie unbewaffnete Zivilisten ermorden, ist eine moderne Erfindung, die die Muslime der Vergangenheit entsetzt hätte. Der Islam ist kein Totenkult.
Bertrand Russell bezeichnete übrigens Aristoteles Ethik der "goldenen Mitte" als ziemlich langweilig und eher geeignet für Leute mittleren Alters - gänzlich langweilig jedoch für junge Leute, die von der Leidenschaft getrieben werden. Es ist daher kein Wunder, dass Islamisten mit dem traditionellen sunnitischen Islam der Rechtschulen tatsächlich nichts anfangen können.
„Wir sollten keine Scham empfinden, die Wahrheit anzuerkennen und sie zu verarbeiten, selbst wenn sie von früheren Geschlechtern und fremden Völkern kommt." (al-Kindi, gest. 873)
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Äh nein im Gegenteil. Das hervorrufen von Gegenschlägen und voranschreitete Eskalation ist ja gerade das Ziel der Breiviks wie auch der Islamisten.Nero hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:07)
Es war offensichtlich Rache für Christchurch. Nun ja, es ist eine irre Rechnung, aber was können wir für die Mechanismen der Welt? Soll heißen: Wenn auf diese Art und Weise "zurückgeschlagen" wird, könnte das die Breiviks der Neuzeit durchaus, ähm, "beeindrucken"/abhalten.
.
Das "eigene" Leute dabei draufgehen interessiert sie nicht die Bohne es geht darum eine Situation heraufzubeschwören in der es nun noch wir oder die heißt und der herbeigesehnte reinigende Armegrmedon eintritt.
Insofern pushen Islamisten und Breiviks sich gegenseitig und rufen sich teilweise erst hervor.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Hallo al-Faylasuf,al-Faylasuf hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:20)
Nun, dazu nehme ich mir einfach mal die Freiheit, meinen gestrigen, im chit-chat untergegangenen Beitrag zu wiederholen:
[...]
sorry, Dein Beitrag ist nicht untergegangen. Ich hatte ihn zum Teil gelesen aber war noch nicht fertig. Eigentlich antworte ich gerne detailiert auf Beträge, aber Deiner ist echt schon etwas lang. Also bitte etwas Geduld.
-
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
[quote="Neandertaler"](24 Apr 2019, 12:21)
Äh nein im Gegenteil. Das hervorrufen von Gegenschlägen und voranschreitete Eskalation ist ja gerade das Ziel der Breiviks wie auch der Islamisten.
Das "eigene" Leute dabei draufgehen interessiert sie nicht die Bohne es geht darum eine Situation heraufzubeschwören in der es nun noch wir oder die heißt und der herbeigesehnte reinigende Armegrmedon eintritt.
So ist es ja in der Tat, gerade Rechtsextreme, völkische Nazis, Faschisten und da Islamisten,Salafisten, Wahabiten sie brauchen einander für den heiß ersehnten Krieg der Kulturen
Äh nein im Gegenteil. Das hervorrufen von Gegenschlägen und voranschreitete Eskalation ist ja gerade das Ziel der Breiviks wie auch der Islamisten.
Das "eigene" Leute dabei draufgehen interessiert sie nicht die Bohne es geht darum eine Situation heraufzubeschwören in der es nun noch wir oder die heißt und der herbeigesehnte reinigende Armegrmedon eintritt.
So ist es ja in der Tat, gerade Rechtsextreme, völkische Nazis, Faschisten und da Islamisten,Salafisten, Wahabiten sie brauchen einander für den heiß ersehnten Krieg der Kulturen
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
[/u]Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:39)
DAS ist es, gut daß es mal einer so deutlich ausspricht. Unsere Rechtsdraußen haben an diesem Hassaufbau eine große Aktie.Rechtsextreme, völkische Nazis, Faschisten und da Islamisten,Salafisten, Wahabiten sie brauchen einander für den heiß ersehnten Krieg der Kulturen
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
zollagent hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:42)
[/u]
DAS ist es, gut daß es mal einer so deutlich ausspricht. Unsere Rechtsdraußen haben an diesem Hassaufbau eine große Aktie.
Ja natürlich haben die Rechten dass,auch wenn sie es bekanntermaßen leugnen, wie sie es immer tun
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Und obendrein sind der rechtsextrem- völkische Nazi wie der fundamentalistische Islamist in gewisser Weise ja sogar Brüder im Geiste denn sie eint:
Ideologische Radikalität bis hin zur mörderischen Militanz und Terrorakte
Entwertung menschlichen Lebens
Dogmatische Rechthaberei
Chronische Schwarz/ Weiß Weltanschauung.
Ideologische Radikalität bis hin zur mörderischen Militanz und Terrorakte
Entwertung menschlichen Lebens
Dogmatische Rechthaberei
Chronische Schwarz/ Weiß Weltanschauung.
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Ich habe dafür kein Patentrezept. Vielleicht ist es ein langsamer Modernisierungsprozess von oben. Da müßten dann aber auch Staaten wir Saudi-Arabien mitspielen.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:16)
Bingo! Gut ausgedrueckt
Wie skoennen wir diesem Phaenomen entgegentreten?
Gäbe es auch den Willen zur Modernisierung nicht, dann läuft für mich alles auf einen großen Konflikt zu, der begründet ist auf den zwei unterschiedlichen Weltvorstellungen Modernität und Rationalismus und auf der anderen Seite Spiritualität und Dogmatismus. So wie im Rechts-/Linksschema sich die Gräben aber immer weiter vertiefen, sehe ich auch bei den Weltvorstellungen keinen Trend zur Annäherung.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Die Chinesen haben ja sogar noch weniger Probleme mit dem Internetzeitalter als wir. Abriss von alten Gebäuden. Kein Problem. Kein Bargeld. Kein Problem. Überwachung. Kein Problem.Skeptiker hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:53)
Ich habe dafür kein Patentrezept. Vielleicht ist es ein langsamer Modernisierungsprozess von oben. Da müßten dann aber auch Staaten wir Saudi-Arabien mitspielen.
Gäbe es auch den Willen zur Modernisierung nicht, dann läuft für mich alles auf einen großen Konflikt zu, der begründet ist auf den zwei unterschiedlichen Weltvorstellungen Modernität und Rationalismus und auf der anderen Seite Spiritualität und Dogmatismus. So wie im Rechts-/Linksschema sich die Gräben aber immer weiter vertiefen, sehe ich auch bei den Weltvorstellungen keinen Trend zur Annäherung.
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:43)
Ja natürlich haben die Rechten dass,auch wenn sie es bekanntermaßen leugnen, wie sie es immer tun
Die Nazis hatten die Islamisten schon 1940 zu Gast, um das Problem mit den Juden auch im Nahen Osten zu lösen. Der Mufti von Jerusalem war ein geduldiger Zuhörer und gründete sogar 2 SS-Divisionen, die wegen ihrer Brutalität gefürchtet waren. Nur mit Muslimen aus Bosnien z.B.
Die Nazis sind für bestimmte Teile der muslimischen Welt immer noch die Heilsbringer überhaupt, weil sie die größte Judenverfolgung in der Geschichte der Menschheit durchgezogen haben.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Es gibt kein Rezept. Für einen gläubigen Islamisten ist eine Modernisierung des Islam nicht denkbar.Skeptiker hat geschrieben:(24 Apr 2019, 12:53)
Ich habe dafür kein Patentrezept. Vielleicht ist es ein langsamer Modernisierungsprozess von oben. Da müßten dann aber auch Staaten wir Saudi-Arabien mitspielen.
Gäbe es auch den Willen zur Modernisierung nicht, dann läuft für mich alles auf einen großen Konflikt zu, der begründet ist auf den zwei unterschiedlichen Weltvorstellungen Modernität und Rationalismus und auf der anderen Seite Spiritualität und Dogmatismus. So wie im Rechts-/Linksschema sich die Gräben aber immer weiter vertiefen, sehe ich auch bei den Weltvorstellungen keinen Trend zur Annäherung.
Fängt man an die Hassprediger und alle anderen Idioten auszurotten wachsen doppelt so viele nach.
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- al-Faylasuf
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Ergänzung: Die „dem Islam zugrunde liegende Philosophie“ ist - wie dies im obigen Beitrag bereits angeschnitten wurde – die der Mäßigung. An dieser Stelle sollte man sich bewusst machen, dass der puritanische Salafismus ein Reform-Islam moderner Prägung ist, der Authentizität vorgaukelt, tatsächlich jedoch (siehe die obigen Stichpunkte, die Liste wäre um einiges zu ergänzen) sämtliche traditionellen Elemente des Islams ablehnt. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Friedrich II. Barbarossa – als er mit dem ayyubischen Sultan al-Kamil und vor allem einem Emir namens Fahr ad-Din diskutierte – von den säkularen Elementen des islamischen Reiches beeindruckt war:
- wo der Kalif zur reinen geistlichen Symbol- und Repräsentationsfigur begrenzte, während sich Friedrich mit einem Papst herumschlagen musste, der ihn exkommuniziert hatte.
- wo die theologisch-juristische Vereinigung der "Ulemas" eine wichtige eigenständige Rolle übernahm. Die Paralellen zwischen der Instanz der Ulemas und den von Friedrich II. gegründeten Universität von Neapel, welche juristische Kanzleibeamte ins Reich holen sollte. Tatsächlich bestand in den meisten islamischen Reichen der Klassik und Nachklassik eine faktische Dreiteilung innerhalb des Staates. Der moderne islamische Staat oder islamische Republik ist lediglich eine zentralistische Diktatur mit Anleihen aus dem Sozialismus und Faschismus, dem ein islamischer Anstrich verpasst wurde. In einem solchen Staat beten die Menschen eher aus Angst vor der Obrigkeit, wo Dissidenz mit Blasphemie gleichgesetzt wird. Kurz gesagt: solch eine von Islamisten propagierte Version einer autoritären Theokratie ist ein Novum in der islamischen Geschichte und eben kein Rückkehr zur Tradition (die prophetische Zeit hat, da ja nach islamischer Auffassung Muhammad das "Siegel der Gesandten" ist, ein Alleinstellungsmerkmal. Bekanntermaßen haben sich die Schiiten mit ihrer Auffassung eines von einem unfehlbaren Imam gelenkten Theokratie innerhalb der muslimischen Welt nicht durchsetzen können. Das nur zu dem sich hartnäckig haltenden Vorurteil "Der Islam kennt keine Grenze zwischen Staat und Religion". Wer sich mal mit der Entstehungsgeschichte von Napoleons Code Civil näher befasst oder mit dem oben kurz angeschnittenen Biographie von Friedrich II. Barbarossa, wird eines besseren belehrt. In Bezug zu den Problematiken und der Geschichte des staatsrechtlichen Konzepts im Islams sei hier abermals "The impossible state" von Wael Hallaq empfohlen, der fundiert und für jeden nachvollziehbar die Absurdität und nicht vorhandene historische Authentizität und Legimation des "Islamischen Staates" moderner Prägung aufzeigt.
Edit @ Skeptiker:
Alles klar. Und ich hatte noch die Befürchtung, mich ZU KNAPP ausgedrückt zu haben. Meine Sorge war also unbegründet :-)
- wo der Kalif zur reinen geistlichen Symbol- und Repräsentationsfigur begrenzte, während sich Friedrich mit einem Papst herumschlagen musste, der ihn exkommuniziert hatte.
- wo die theologisch-juristische Vereinigung der "Ulemas" eine wichtige eigenständige Rolle übernahm. Die Paralellen zwischen der Instanz der Ulemas und den von Friedrich II. gegründeten Universität von Neapel, welche juristische Kanzleibeamte ins Reich holen sollte. Tatsächlich bestand in den meisten islamischen Reichen der Klassik und Nachklassik eine faktische Dreiteilung innerhalb des Staates. Der moderne islamische Staat oder islamische Republik ist lediglich eine zentralistische Diktatur mit Anleihen aus dem Sozialismus und Faschismus, dem ein islamischer Anstrich verpasst wurde. In einem solchen Staat beten die Menschen eher aus Angst vor der Obrigkeit, wo Dissidenz mit Blasphemie gleichgesetzt wird. Kurz gesagt: solch eine von Islamisten propagierte Version einer autoritären Theokratie ist ein Novum in der islamischen Geschichte und eben kein Rückkehr zur Tradition (die prophetische Zeit hat, da ja nach islamischer Auffassung Muhammad das "Siegel der Gesandten" ist, ein Alleinstellungsmerkmal. Bekanntermaßen haben sich die Schiiten mit ihrer Auffassung eines von einem unfehlbaren Imam gelenkten Theokratie innerhalb der muslimischen Welt nicht durchsetzen können. Das nur zu dem sich hartnäckig haltenden Vorurteil "Der Islam kennt keine Grenze zwischen Staat und Religion". Wer sich mal mit der Entstehungsgeschichte von Napoleons Code Civil näher befasst oder mit dem oben kurz angeschnittenen Biographie von Friedrich II. Barbarossa, wird eines besseren belehrt. In Bezug zu den Problematiken und der Geschichte des staatsrechtlichen Konzepts im Islams sei hier abermals "The impossible state" von Wael Hallaq empfohlen, der fundiert und für jeden nachvollziehbar die Absurdität und nicht vorhandene historische Authentizität und Legimation des "Islamischen Staates" moderner Prägung aufzeigt.
Edit @ Skeptiker:
Alles klar. Und ich hatte noch die Befürchtung, mich ZU KNAPP ausgedrückt zu haben. Meine Sorge war also unbegründet :-)
Zuletzt geändert von al-Faylasuf am Mi 24. Apr 2019, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
„Wir sollten keine Scham empfinden, die Wahrheit anzuerkennen und sie zu verarbeiten, selbst wenn sie von früheren Geschlechtern und fremden Völkern kommt." (al-Kindi, gest. 873)
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Wolverine hat geschrieben:(24 Apr 2019, 13:04)
Die Nazis hatten die Islamisten schon 1940 zu Gast, um das Problem mit den Juden auch im Nahen Osten zu lösen. Der Mufti von Jerusalem war ein geduldiger Zuhörer und gründete sogar 2 SS-Divisionen, die wegen ihrer Brutalität gefürchtet waren. Nur mit Muslimen aus Bosnien z.B.
Die Nazis sind für bestimmte Teile der muslimischen Welt immer noch die Heilsbringer überhaupt, weil sie die größte Judenverfolgung in der Geschichte der Menschheit durchgezogen haben.
In der Tat beim.Thema Judentum , Zionismus , Israel ( was oft genug ja in ein Topf geworfen wird) können sich völkisch rechte Nazis und Islamisten,Salafisten die Hände einig reichen, denn beide sind sie ( wenn auch jeder aus verschiedenen Motiven heraus) Antisemiten , aber schnell hören die Gemeinsamkeiten auf und dann ist der Eine in den Augen des Anderen auch schon ein religiös sündiger, dreckiger Ungläubiger bzw. ein ethnisch- rassisch Kultur fremdartiger Minderwertiger und der fanatisch geführte mörderische Konflikt beginnt
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Mi 24. Apr 2019, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Die "Muslime aus Bosnien" waren seit Ende 1941 der massenhaften Verfolgung durch serbische Tschetnik-Einheiten ausgesetzt. In den letzten Studien in Jugoslawien von den Historikern Dedijer und Miletic (beides keine Muslime) kam sogar das Ergebnis, dass die slawischen Muslime im besetzten Jugoslawien, gemessen am prozentualen Anteil der Bevölkerung, tatsächlich nach den Juden die größte Zahl an Opfern stellten. Als Bürger der NDH, des faschistischen Staates Kroatien, wurden dessen Bürger zu den "Domobrani", der kroatischen "Landser-Version" eingezogen. Doch waren die bosnischen Muslimen sowohl im Staat als auch in der Administration tatsächlich unterpräsentiert. Die SS-Einheit "Handschar", 22.000 Mann stark, die zu 60 Prozent aus bosnischen Muslimen und zu 40 % aus "Volksdeutschen" bestand, wurde im Herbst 1943 ins Leben gerufen. Insbesondere aus Ostbosnien meldeten sich Freiwillige, weil sie vor allem hofften, ihre von Tschetniks heimgesuchten Heimatdörfer verteidigen zu können. Faktisch wurden sie gegen die Rote Arme eingesetzt, ab 1944 vorwiegend an der ungarischen Front.Wolverine hat geschrieben:(24 Apr 2019, 13:04)
Kleiner Hinweis
Die Nazis hatten die Islamisten schon 1940 zu Gast, um das Problem mit den Juden auch im Nahen Osten zu lösen. Der Mufti von Jerusalem war ein geduldiger Zuhörer und gründete sogar 2 SS-Divisionen, die wegen ihrer Brutalität gefürchtet waren. Nur mit Muslimen aus Bosnien z.B.
Die Nazis sind für bestimmte Teile der muslimischen Welt immer noch die Heilsbringer überhaupt, weil sie die größte Judenverfolgung in der Geschichte der Menschheit durchgezogen haben.
Tatsächlich haben führende bosnisch-muslimische Geistliche und Intellektuelle mehrere Male in öffentlichen Deklarationen im faschistischen Kroatienstaat die Verfolgung von Serben und Sinti-Roma verurteilt. Und in der Realität gab es zig-Fälle, in denen jüdische Zivilisten von ihren muslimischen Mitbürgern geschützt oder versteckt wurden. Die Mehrheit der Muslime - und es gab ja niemanden, der sie irgendwie hätte vertreten können, weder Nazis noch Ustaschas, kämpfte schließlich für die kommunistischen Partisanen, die während des 2.WK ihre Ideologie eher in den Hintergrund rückten und "gleiche Rechte für alle südslawischen Nationen" propagierten.
Das nur dazu.
Edit: Ich kannte noch einen vor wenigen Jahren verstorben ehemaligen Soldaten der Handschar-Division. Er lobte einerseits die Kameradschaft und die deutsche Disziplin, andererseits war er darüber enttäuscht, dass er, aus Srebrenica stammend (falls dir dieser Ort etwas sagt), dass er und seine Kameraden in Ungarn gegen die Russen verheizt wurde, ursprünglich wollte er nur seinen Ort verteidigen, der im Gegensatz zu Städten wie Foca (1941), wo es zu Massenprogromen an Muslimen kam, noch nicht heimgesucht wurde. Auch meine Familie floh im Februar 1943 im Zuge einer Tschetnik-Säuberungs-Kampagne aus dieser Region in letzter Sekunde. Damals gab es noch keine muslimischen SS-Einheiten. Das nur als Ergänzung.
Zuletzt geändert von al-Faylasuf am Mi 24. Apr 2019, 13:27, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Moslems im großen Stil in Lager sperren (Uiguren). Kein Problem.Adam Smith hat geschrieben:(24 Apr 2019, 13:01)
Die Chinesen haben ja sogar noch weniger Probleme mit dem Internetzeitalter als wir. Abriss von alten Gebäuden. Kein Problem. Kein Bargeld. Kein Problem. Überwachung. Kein Problem.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Damals gab es noch z.B. kein Kino. Nach dem Angriff auf die Mosche 1979 wurde das Kino verboten. Problem weg. Dann kam das Internet. Die Probleme wurden grösser. Nun gibt es das Smartphone. Die gesamte Welt gibt es zu sehen.al-Faylasuf hat geschrieben:(24 Apr 2019, 13:09)
Ergänzung: Die „dem Islam zugrunde liegende Philosophie“ ist - wie dies im obigen Beitrag bereits angeschnitten wurde – die der Mäßigung. An dieser Stelle sollte man sich bewusst machen, dass der puritanische Salafismus ein Reform-Islam moderner Prägung ist, der Authentizität vorgaukelt, tatsächlich
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Hier z.B.
Und nun gibt es Kindle und automatische Übersetzer.
https://mobil.stern.de/kultur/buecher/b ... 41056.html
Nicht einmal 2000 belletristische Werke erschienen 1996 einem UN-Bericht zufolge im
Und obwohl es nur elf Millionen Griechen gibt, werden pro Jahr fünfmal so viele Bücher ins Griechische wie ins Arabische übersetzt. Als beliebteste Werke gelten in der arabischen Welt Lehrbücher und religiöse
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
Im Jahr 2017 wurden laut dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels knapp 72.500 Neuerscheinungen in Deutschland gezählt.
Und nun gibt es Kindle und automatische Übersetzer.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Adam Smith hat geschrieben:(24 Apr 2019, 13:23)
Damals gab es noch z.B. kein Kino. Nach dem Angriff auf die Mosche 1979 wurde das Kino verboten. Problem weg. Dann kam das Internet. Die Probleme wurden grösser. Nun gibt es das Smartphone. Die gesamte Welt gibt es zu sehen.
Wenn Du von Saudi Arabien sprichst, dann solltest Du wissen, dass in dem Rest der islamischen Welt nicht nur das Kino nicht verboten war, sondern bsp. Ägypten recht passable eigene Filmproduktionen hatten (naja, Geschmacksfrage, gibt ja auch Leute, die Bollywood-Filme mögen). Saudi Arabien ist ein Teil des Problems, der Wahhabismus und die salafische Auslegung ist ein Reform-Islam.
Ich gab dieses Beispiel bereits an anderer Stelle: Stellt euch vor, dass Calvins Genfer Kirchenstaat, in dem andersdenkende verbrannt wurden (Servetus, der die Dreifaltigkeit ablehnte) wäre auf Öl gestoßen und hätte einen mächtigen Verbündeten, sagen wir das Osmanische Reich seinerzeit, der ihn aufbaut und unterstützt. Und stellt euch weiter vor, dass dieser Genfer Kirchenstaat seine Ideologie (nach den von mir oben angeführten Vorgehensweise der Saudis heute) überall im christlichen Europa erfolgreich ausbreitet.
Was heißt nun dieser Erfolg? Dass Calvins Staat "die authentische christliche Lehre" sei?
Eben.
Kurz und für historische Kenner gesagt: Der Islam braucht einen Erasmus, und keinen Luther!
Zuletzt geändert von al-Faylasuf am Mi 24. Apr 2019, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
@ Skeptiker
Zur Lösung:
Ich würde dies ganze auf einer höheren Ebene und in einem größeren Zusammenhang stellen. Will die Religion an sich überhaupt eine Berechtigung heute haben, hat sie wesentliche Antworten in genau jenen Punkten zu liefern, in denen uns unsere Rationalität und unsere Vernunft, die wir bis zum Exzess getrieben haben, und die von den Vertretern der Postmoderne auf unterschiedlichsten Ebenen kritisiert wurden. Und der Islamismus ist deswegen gescheitert, egal wie lautstark und gewalttätig er sich äußert, weil er wesentliche Fragen gar nicht behandelt hat. Wozu Offenbarung? Was könnte Gerechtigkeit sein? Wie kann man die Welt besser machen? Und so weiter. Hier gibt es übrigens erstaunliche Parallelen zu den evangelikalen Fundamentalisten, die sich ebenso wenig mit Gerechtigkeits-, Gleichheits, fairer Handel oder Umweltfragen befassen.
Zur Lösung:
Ich würde dies ganze auf einer höheren Ebene und in einem größeren Zusammenhang stellen. Will die Religion an sich überhaupt eine Berechtigung heute haben, hat sie wesentliche Antworten in genau jenen Punkten zu liefern, in denen uns unsere Rationalität und unsere Vernunft, die wir bis zum Exzess getrieben haben, und die von den Vertretern der Postmoderne auf unterschiedlichsten Ebenen kritisiert wurden. Und der Islamismus ist deswegen gescheitert, egal wie lautstark und gewalttätig er sich äußert, weil er wesentliche Fragen gar nicht behandelt hat. Wozu Offenbarung? Was könnte Gerechtigkeit sein? Wie kann man die Welt besser machen? Und so weiter. Hier gibt es übrigens erstaunliche Parallelen zu den evangelikalen Fundamentalisten, die sich ebenso wenig mit Gerechtigkeits-, Gleichheits, fairer Handel oder Umweltfragen befassen.
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Edit: Gelöscht wegen "anderes Thema", gehört dann doch mehr ins Fach "Geschichte".
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Re: Terroranschläge auf Sri Lanka
Natürlich gibt es in anderen Regionen auf diesen Erdball größere Baustellen auf die man zuerst sein Augenmerk richten sollte. In unseen Breitengraden sollte man erst mal versuchen den Menschen wieder klar zu machen, in welchen, zwar nicht optimalen aber durchaus guten und ausbaufähigen System sie leben.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Apr 2019, 11:42)
In unseren Breitengraden welche Alternativen wuerdest du ihnen geben koennen. Sie Leben in Sicherheit, mit sozialen Auffang networks, haben Zugang zu Bildung, Gesundheitsfuersorge usw. Was noch bitte?? Massen Konvertierung zum Islam?
Strengläubige sind nicht automatisch anfälliger für die Rekrutierung als Terrorist. Denn zur Terrorist Neigung gehört noch, daß man Gewaltaffin ist und ein gewissen Minderwertigkeitskomplex mit sich herrum trägt.Die Golfstaaten und Saudi sind bereits fundamentalistisch und ein Paradies fuer Strengglauebige.
Sri Lnka warum ausgerechnet Sri Lanka? Evtl. weil es ein sehr weiches und damit leicht zu treffendes und zu destabilisierendes Ziel war.In Drittlaender wie Sri Lanka kann man sicher noch etwas mehr tun. Aber Sri Lanka war nie auf einer Gefaehrdungsliste fuer islamistische Terroristen. Das Land hat nie gegen Mosleme diskriminiert. Das Tamil Problem war kein moslemisches Problem.
Falsche Fragestellung. Welche Hoffungslosigkeit haben dort die Menschen und wie schnell sind sie mit einfachen Parolen im Kombination mit dieser "Hoffungslosigkeit" und den von mir beschriebenen Eigenschaften zu erreichen, für z.B. TerroristenzellenParkistan?? Welche Hoffnungslosigkeit haben dort Moslems??? Christen ja aber da kraeht kein Hahn danach.
Du glaubst immer noch es geht um die Benachteiligung der Moslems? Es gibt zwar sowas wie einen globalen islamischen Minderwertigkeitsomplex bei Moslems, der auch eine Rolle spielt, aber in erster LInie geht es hierbei um Ideologien und Macht.Ich schaue nach Indonesien, ein moderates moslemisches Land wo natürlich Moslems in keinster Weise benachteiligt sind und ihnen mehr Moeglichkeiten offen stehen als anderen Gruppen und trotzdem nimmt der Radiklaismus zu.
Btw. Der Radikalismus ist generell auf den Vormarsch auch bei uns. Gründe dafür wurden ja schon vielfach benannt.