EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Kölner1302
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Kernschmelze der britischen Demokratie.
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Europa2050
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 18:24)

Das zweite Referendum wurde mit 334 : 85 abgelehnt. Die Labour-Abgeordneten die ja angeblich für ein zweites Referendum sind haben das Unterhaus vor der Abstimmung nahezu geschlossen verlassen und gar nicht abgestimmt. Soviel zum Thema zweites Referendum.
Wenn man meint, es geht nicht schlimmer, kommt immer noch ein Sozialist daher...

Offensichtlich ist das Thema nicht wichtig genug, dass man dazu seine Stimme abgibt, obwohl man genau dafür bezahlt wird.

Nationen nehmen genau dann Schaden/gehen unter, wenn sie in kritischen Situationen unfähige Staatsleute haben - in UK sehe ich zur Zeit genau das.
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Für May ist es bisher gut gelaufen. Kein zweites Referendum, kein Palaver im Unterhaus was es sonst noch für Möglichkeiten gäbe, kein Auftrag an die PM mit der EU Alternativen zu finden. Und der Antrag das es keine 3. Abstimmung über den Brexit-Deal geben darf wurde auch zurückgezogen. Jetzt dann die Abstimmung über den Antrag der Regierung über die grundsätzliche Verlängerung. Der Antrag sollte durchgehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:13)

Für May ist es bisher gut gelaufen. Kein zweites Referendum, kein Palaver im Unterhaus was es sonst noch für Möglichkeiten gäbe, kein Auftrag an die PM mit der EU Alternativen zu finden. Und der Antrag das es keine 3. Abstimmung über den Brexit-Deal geben darf wurde auch zurückgezogen. Jetzt dann die Abstimmung über den Antrag der Regierung über die grundsätzliche Verlängerung. Der Antrag sollte durchgehen.
aber wohl nicht bei der EU
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kölner1302 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:19)

aber wohl nicht bei der EU
Der Antrag auf Verlängerung wurde mit 412 : 202 angenommen. Ich denke die EU wird da mitmachen. Evtl bekommt May ja nächste Woche beim 3. Versuch ihren Brexit-Deal durch. Dann kann man das entspannt angehen. May ist heute von den Toten auferstanden. Ostern ist ja auch nicht mehr weit. ;)
Zuletzt geändert von Orbiter1 am Do 14. Mär 2019, 19:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Skull »

Kölner1302 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 18:41)

Der Vertreter der Nationalisten Schottlands hat ein Referendum über die Abtrennung Schotlands angekündigt.
Gross-Brittanien ? Wie lange noch ?

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:31)

Gross-Brittanien ? Wie lange noch ?

mfg
Das könnte für die EU ein Grund sein, einer Verschiebung zuzustimmen - den Schotten Zeit für Referendum und ggf. Scheidung zu geben, ohne zwischendrin die EU verlassen zu müssen.

Ich fürchte aber, dann gibt es in Nordirland wirklich Mord und Totschlag, das werden die Katholiken auch wollen und die Protestanten nicht.

So ne Schei...

Und das Ganze für das nationale Ego von ein paar Snobs und deren eindimensionaler Gefolgschaft.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Europa2050 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:41)

Das könnte für die EU ein Grund sein, einer Verschiebung zuzustimmen - den Schotten Zeit für Referendum und ggf. Scheidung zu geben, ohne zwischendrin die EU verlassen zu müssen.
Ob man das in London auch im Blick hat?
Europa2050 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:41)Ich fürchte aber, dann gibt es in Nordirland wirklich Mord und Totschlag, das werden die Katholiken auch wollen und die Protestanten nicht.

So ne Schei...

Und das Ganze für das nationale Ego von ein paar Snobs und deren eindimensionale Gefolgschaft.
Ja, das ist das beschiss.... am Brexit und den Protagonisten dort, dass sie nicht mit aller Kraft für den Frieden dort kämpfen. Und der DUP scheint das auch egal zu sein, was ich für völlig irre halte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:28)

Der Antrag auf Verlängerung wurde mit 412 : 202 angenommen. Ich denke die EU wird da mitmachen. Evtl bekommt May ja nächste Woche beim 3. Versuch ihren Brexit-Deal durch. Dann kann man das entspannt angehen. May ist heute von den Toten auferstanden. Ostern ist ja auch nicht mehr weit. ;)
Tusk hat eine Verlängerung von mindestens einem Jahr vorgeschlagen, da ist noch alles drin, auch ein zweites Referendum.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:47)

Ob man das in London auch im Blick hat?

Ja, das ist das beschiss.... am Brexit und den Protagonisten dort, dass sie nicht mit aller Kraft für den Frieden dort kämpfen. Und der DUP scheint das auch egal zu sein, was ich für völlig irre halte.
Nein, in London hat man nur noch seinen eigenen Posten im Blick. Wenn je nochmal jemand über unsere Politiker schimpft, da steckt jeder deutsche Hinterbänkler fast alle dieser Irren in Sachen „Dienst am Vaterland“ in die Tasche.

Es gibt ein paar Sachen, die einem echten Nationalisten immer am A... vorbeigehen, dazu gehört Frieden ganz entscheidend.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:28)

Der Antrag auf Verlängerung wurde mit 412 : 202 angenommen. Ich denke die EU wird da mitmachen. Evtl bekommt May ja nächste Woche beim 3. Versuch ihren Brexit-Deal durch. Dann kann man das entspannt angehen. May ist heute von den Toten auferstanden. Ostern ist ja auch nicht mehr weit. ;)
Ich kann Deinen Optimismus nicht teilen.

May von den Toten auferstanden??? Ich fand es erschreckend, wie knapp die Abstimmung über den No-Deal-Brexit verlaufen ist! Frau May wird in diesem Parlament NIE eine Zustimmung für einen Deal bekommen, der auch von der EU als "annehmbar" erachtet wird.

Jetzt beantragt Großbritannien eine "Verlängerung". Und dem muss die EU zustimmen. Nur eine Gegenstimme, und die Verlängerung ist vom Tisch. Mir fallen auf Anhieb zwei EU-Staaten ein, die gute Gründe haben könnten, diese Verlängerung abzulehnen. Und dann fallen mir noch 25 weitere EU-Staaten ein, die sich fragen könnten, wozu die Verlängerung denn eigentlich gut sein soll. In London zeichnet sich doch nun genau gar nichts ab, was zur Lösung der Probleme hilfreich wäre.

Ich bin auch der Meinung, dass Großbritannien zu Europa gehört. Das Problem scheint nur darin zu liegen, dass Großbritannien nicht zu Europa gehören will. Wenn das so ist, dann kann es halt nur einen harten Schnitt geben. Reisende soll man nicht aufhalten.

Zum wiederholten Male: Es wird den harten, ungeregelten Brexit geben. Ende März.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:28)

Der Antrag auf Verlängerung wurde mit 412 : 202 angenommen. Ich denke die EU wird da mitmachen. Evtl bekommt May ja nächste Woche beim 3. Versuch ihren Brexit-Deal durch. Dann kann man das entspannt angehen. May ist heute von den Toten auferstanden. Ostern ist ja auch nicht mehr weit. ;)
:?:

Im Liveticker der ZEIT steht:
Auch der dritte Antrag, den Sprecher John Bercow an diesem Abend zugelassen hat, ist abgelehnt worden. Das Labour-Papier sah eine Verschiebung des Brexits vor, damit Abgeordnete eine Mehrheit für einen alternativen Ansatz für den Brexit finden können. 302 Parlamentarier votierten für den Antrag der Opposition, 318 dagegen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:52)

Tusk hat eine Verlängerung von mindestens einem Jahr vorgeschlagen, da ist noch alles drin, auch ein zweites Referendum.
Welche Frage(n) sollen in so einem zweiten Referendum denn gestellt werden? Mal abgesehen davon, dass auch dieses zweite Referendum dann nicht rechtsverbindlich wäre....
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:47)

Ob man das in London auch im Blick hat?
Ganz sicher. Nur zur Erinnerung. Ein Referendum Schottlands über den Austritt aus dem Vereinigten Königreich ist, wie auch beim letzten mal vor ein paar Jahren, nur mit dem Einverständnis der britischen Regierung möglich. Würde mich wundern wenn die aktuelle Regierung das durchwinkt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:57)

Welche Frage(n) sollen in so einem zweiten Referendum denn gestellt werden? Mal abgesehen davon, dass auch dieses zweite Referendum dann nicht rechtsverbindlich wäre....
1) Zustimmung zum Brexit unter den von der Regierung ausgehandelten Bedingungen
oder
2) Ablehnung des Brexit in Gänze sprich Remain.

So wurde es jedenfalls gestern im Parlament vorgeschlagen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben:(14 Mar 2019, 20:02)

1) Zustimmung zum Brexit unter den von der Regierung ausgehandelten Bedingungen
oder
2) Ablehnung des Brexit in Gänze sprich Remain.

So wurde es jedenfalls gestern im Parlament vorgeschlagen.
Der Vorschlag ist aber schlichter Blödsinn!

Dann müsste ein Abgeordneter, der eigentlich für den Brexit ist, den Vertrag aber "scheiße" findet, GEGEN den Brexit votieren! Das wird nicht passieren! Das wäre undemokratisch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben:(14 Mar 2019, 20:14)

Der Vorschlag ist aber schlichter Blödsinn!

Dann müsste ein Abgeordneter, der eigentlich für den Brexit ist, den Vertrag aber "scheiße" findet, GEGEN den Brexit votieren! Das wird nicht passieren! Das wäre undemokratisch.
Bei einem Referendum werden die Bürger, nicht die Abgeordneten gefragt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Die zweite Volksbefragung hat das Parlament aber doch abgelehnt. Also bleibt es beim Votum der Abgeordneten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von McKnee »

Niemand versteht, was in London gerade geschieht, nicht mal die Volksvertreterim Unterhaus scheinen ihren eigenen Kindergarten zu verstehen.

Ich hoffe, dass die EU den Sack endlich zu macht. Es wird der EU schaden und viel mehr den Briten. Aber dieses Kasperltheater bis zur EU-Wahl beendet ist. DieBriten hatten mehr als genug Chancen und haben sie ausgeschlagen. Ihre Vorstellungen sind utopisch und Ergebnis ihrer naiven Anschauung und dem erbärmlichen Grundlagenwissen, das sich im Abstimmungsverhalten und den Forderungen offenbart.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Neee, jetzt hab ich Blödsinn geschrieben... Vergiss das.

Meine Antwort bezog sich natürlich auf das mögliche Votum der BÜRGER in einer zweiten Volksbefragung. Das Problem liegt hier aber immer noch darin, dass dieselbe Frage (Brexit ja oder nein) nicht nochmal gestellt werden kann. Das würde "riechen" wie der Versuch, das Volk so lange abstimmen zu lassen, bis ein Votum rauskommt, das der Regierung gefällt. Wäre in GB nicht durchsetzbar. Würde man fragen, ob ein Brexit mit oder ohne Deal stattfinden soll, dann würde das die Brexit-Gegner in einen unzulässigen Vorteil bringen. Dann müssten nämlich Leute, die zwar für den Brexit, aber gegen den Deal sind, gegen den Brexit stimmen. Die Frage scheint aber sowieso vom Tisch zu sein, da das Parlament sich ja wohl mit großer Mehrheit gegen ein (ohnehin nicht bindendes) zweites Referendum ausgesprochen hat.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Kohlhaas hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:55)Ich bin auch der Meinung, dass Großbritannien zu Europa gehört. Das Problem scheint nur darin zu liegen, dass Großbritannien nicht zu Europa gehören will. Wenn das so ist, dann kann es halt nur einen harten Schnitt geben. Reisende soll man nicht aufhalten.
So ist es - und es ist nichts wirklich Neues, nur hat man das in so geballte Form bisher nicht mitbekommen ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Skull »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:57)

Ganz sicher. Nur zur Erinnerung. Ein Referendum Schottlands über den Austritt aus dem Vereinigten Königreich ist,
wie auch beim letzten mal vor ein paar Jahren, nur mit dem Einverständnis der britischen Regierung möglich.
Würde mich wundern wenn die aktuelle Regierung das durchwinkt.
Das würde sich dann richtig logisch anhören.

Man will die EU nach eigenem „Dünken“ verlassen,
gesteht dann aber anderen ein Verlassen Brittaniens nicht zu.

Versagt dann ein Einverständnis was man an andere Stelle ... von anderen verlangt. :D

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ein Terraner »

rofl, was für ein Kindergarten

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Nach dem Schlingerkurs des britischen Parlaments verdichten sich die Anzeichen für eine Verschiebung des geplanten Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. EU-Ratspräsident Donald Tusk schlug am Donnerstag eine deutliche Verlängerung der EU-Mitgliedschaft Großbritanniens über den geplanten Austritt am 29. März hinaus vor - im Gespräch ist demnach wohl mindestens ein Jahr.

http://m.manager-magazin.de/politik/eur ... 57858.html

Dann müssten die ja an der Wahl teilnehmen. Ich hoffe die sind nicht so dumm das wirklich zu machen. Aber es würde mich bei Politikern auch nicht wundern.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(14 Mar 2019, 19:55)

Ich kann Deinen Optimismus nicht teilen.

May von den Toten auferstanden??? Ich fand es erschreckend, wie knapp die Abstimmung über den No-Deal-Brexit verlaufen ist!
Die Abstimmungen vorgestern (zweite Ablehnung ihres Brexit-Deals) und gestern (Ablehnung des harten Brexit als Drohpotenzial) waren für May ein Mega-Desaster. Heute sind alle Abstimmungen in ihrem Sinn ausgegangen.
Frau May wird in diesem Parlament NIE eine Zustimmung für einen Deal bekommen, der auch von der EU als "annehmbar" erachtet wird.
May's Brexit-Deal ist ja für die EU annehmbar, sie hat ihn bisher nur nicht durch das Parlament gebracht. Aber nächste Woche kommt es zur 3. Abstimmung. Dann stehen die bisherigen Verweigerer vor folgender Wahl (sofern die EU der heute beschlossenen Verlängerung zustimmt). Akzeptieren sie May's Brexit-Deal ist alles im grünen Bereich und es kommt zu einer Verlängerung bis maximal Ende Juni und GB ist anschließend aus der EU draußen, lehnen sie den Brexit-Deal weiterhin ab kommt es zu einer noch unbekannt langen Verlängerung über Ende Juni hinaus. GB wird an den Europawahlen teilnehmen, usw, usw. Die DUP hat bereits signalisiert dass sie im Gegensatz zu den beiden ersten Abstimmungen beim nächsten mal für May's Brexit-Deal stimmen werden. Und da werden zweifellos auch noch weitere Abgeordnete dazukommen.
Jetzt beantragt Großbritannien eine "Verlängerung". Und dem muss die EU zustimmen. Nur eine Gegenstimme, und die Verlängerung ist vom Tisch. Mir fallen auf Anhieb zwei EU-Staaten ein, die gute Gründe haben könnten, diese Verlängerung abzulehnen.
Die werden sich zurückhalten und nicht die Verantwortung dafür übernehmen wollen an einem harten Brexit, incl aller wirtschaftlichen Auswirkungen schuld zu sein.
Und dann fallen mir noch 25 weitere EU-Staaten ein, die sich fragen könnten, wozu die Verlängerung denn eigentlich gut sein soll. In London zeichnet sich doch nun genau gar nichts ab, was zur Lösung der Probleme hilfreich wäre.
Doch, da ergibt sich eine sehr gute Möglichkeit die 3. Abstimmung über den Brexit-Deal zu gewinnen, s.o.
Ich bin auch der Meinung, dass Großbritannien zu Europa gehört. Das Problem scheint nur darin zu liegen, dass Großbritannien nicht zu Europa gehören will. Wenn das so ist, dann kann es halt nur einen harten Schnitt geben. Reisende soll man nicht aufhalten.
Keine Sorge, GB wird aus der EU ausscheiden. Aber nicht in der Nordsee versinken. Man muß ja auch nach einer Trennung noch zusammenarbeiten, Handel treiben und sich in die Augen sehen können.
Zum wiederholten Male: Es wird den harten, ungeregelten Brexit geben. Ende März.
Den halte ich für sehr unwahrscheinlich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Skull hat geschrieben:(14 Mar 2019, 20:52)

Das würde sich dann richtig logisch anhören.

Man will die EU nach eigenem „Dünken“ verlassen,
gesteht dann aber anderen ein Verlassen Brittaniens nicht zu.

Versagt dann ein Einverständnis was man an andere Stelle ... von anderen verlangt. :D

mfg
Sorry, aber das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands ist gerade mal 4 1/2 Jahr her. Manche Chancen gibt es halt nur 1 mal im Leben, da sollte man sie ergreifen. Von einer überwältigenden Mehrheit der Schotten die in Umfragen für die Unabhängigkeit stimmen würden ist man übrigens weit entfernt, auch wenn GB aus der EU raus geht. Das sind im Augenblick vor allem die Träume von Miss Sturgeon und ein paar ihrer Mitstreiter.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 21:10)

Sorry, aber das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands ist gerade mal 4 1/2 Jahr her. Manche Chancen gibt es halt nur 1 mal im Leben, da sollte man sie ergreifen. Von einer überwältigenden Mehrheit der Schotten die in Umfragen für die Unabhängigkeit stimmen würden ist man übrigens weit entfernt, auch wenn GB aus der EU raus geht. Das sind im Augenblick vor allem die Träume von Miss Sturgeon und ein paar ihrer Mitstreiter.
Ja, aber damals hatte man angenommen, dass man nur mit der Zugehörigkeit zu GB unterbrechungsfrei in der EU bleibt. Das ist jetzt nicht mehr gegeben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Der Brexit ist ein interessantes Großexperiment. Und wir dürfen live dabei sein. Was will man mehr?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Skull »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 21:10)

Sorry, aber das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands ist gerade mal 4 1/2 Jahr her. Manche Chancen gibt es halt nur 1 mal im Leben, da sollte man sie ergreifen. Von einer überwältigenden Mehrheit der Schotten die in Umfragen für die Unabhängigkeit stimmen würden ist man übrigens weit entfernt, auch wenn GB aus der EU raus geht. Das sind im Augenblick vor allem die Träume von Miss Sturgeon und ein paar ihrer Mitstreiter.
Die Schotten können machen, was sie wollen. Die Briten ebenfalls.

Bin weder ersteres, noch zweiteres. WENN die Schotten aber eine neue Abstimmung wünschen,
(ob sie es wollen, sei dahingestellt) dann sollte man sie auch lassen.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Skull »

Senexx hat geschrieben:(14 Mar 2019, 21:41)

Der Brexit ist ein interessantes Großexperiment. Und wir dürfen live dabei sein.

Was will man mehr?
Entscheidungen wie von erwachsenen Menschen. Und kein Gekasper. :mad:

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 13:15)

Die Verlängerung muß ja nicht mit einer konkreten Forderung durch die EU verbunden sein. Es reicht wenn die EU auf eine glaubhafte Begründung für die Verlängerung besteht. "Wir haben das im Unterhaus noch nicht ausdiskutiert und brauchen dafür noch etwas Zeit" wäre sicher keine ausreichende Begründung.
Eine Verlaengerung an sich ist ok aber ob es was bringt?

Eine Verlaengerung gekoppelt mit Neuwahlen und einem zweiten Referendum. Nur das macht Sinn (meiner Meinung nach)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(14Mar 2019, 20:56)

Die Abstimmungen vorgestern (zweite Ablehnung ihres Brexit-Deals) und gestern (Ablehnung des harten Brexit als Drohpotenzial) waren für May ein Mega-Desaster. Heute sind alle Abstimmungen in ihrem Sinn ausgegangen. May's Brexit-Deal ist ja für die EU annehmbar, sie hat ihn bisher nur nicht durch das Parlament gebracht. Aber nächste Woche kommt es zur 3. Abstimmung. Dann stehen die bisherigen Verweigerer vor folgender Wahl....
Vor dieser Wahl stehen sie seit Wochen und Monaten. Und haben sich keinen Schritt bewegt.Der einzige Punkt, in dem sie sich einig werden konnten, ist der Wunsch nach einer Verschiebung des Brexit-Termins. Großartige Leistung! Unklar ist nur, mit welcher Perspektive die Verschiebung gewünscht wird. Soll das die Hoffnung sein, dass ein Deal, der schon zweimal abgelehnt wurde, im dritten Anlauf Zustimmung findet? Und wenn nicht im dritten Anlauf, dann verschieben wir weiter und lassen nochmal und nochmal und nochmal... abstimmen?

Das ist doch lächerlich, oder nicht? Es gibt nicht das geringste Anzeichen dafür, dass die britischen Politiker sich in dieser Frage einig werden könnten. Deshalb ist der folgende Halbsatz entscheidend:
... (sofern die EU der heute beschlossenen Verlängerung zustimmt).....
Warum sollte die EU zustimmen? Besteht irgendeine Aussicht, dass sich in der „Verlängerung“ die britischen Politiker eines Besseren besinnen? Besteht die Aussicht, dass die EU zu weiteren Zugeständnissen an GB bereit erklären kann? Was ändert eine „Verlängerung“? Nichts!
Die werden sich zurückhalten und nicht die Verantwortung dafür übernehmen wollen an einem harten Brexit, incl aller wirtschaftlichen Auswirkungen schuld zu sein.
Genau das ist die Argumentation der Brexit-Hardliner. Die wollen die Schuld wegschieben. Es gibt ein paar Tatsachen, die damit aber nicht weggeschoben werden können.

1. Die Bevölkerung von Großbritannien hat in einem Referendum den Brexit gefordert.
2. Die britische Regierung hat den Brexit erklärt.
3. Die britische Regierung hat mit der EU einen Brexit-Vertrag ausgehandelt.
4. Das britische Parlament hat in diversen Abstimmungen alles abgelehnt, was einen geordneten Brexit möglich machen würde.
5. Die britischen Politiker haben bis heute keinerlei „Alternativlösung“ angeboten.

Wie soll es angesichts dieser Fakten möglich sein, dass die „Verantwortung“ für den Brexit oder den ungeregelten Brexit plötzlich bei der EU oder bei einzelnen EU-Mitgliedern landet?

Das alles ist ein rein britisches Problem.

Meiner Ansicht nach sollte die EU einer Verschiebung des Austrittsdatums nur zustimmen, wenn die Briten plausibel machen können, dass in der „Verlängerung“ Lösungen des Problems möglich werden. Die Hoffnung auf noch eine, zwei oder XXX weitere Abstimmungen reicht nicht.
Slava Ukraini
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

relativ hat geschrieben:(14 Mar 2019, 13:04)

Nunja die "schlechteren Europäer" waren aber trotzdem der zweitgrösste Geldgeber der EU, trotz ihrer Extrawürste mit denen du ja völlig Recht hast.
Das stimmt so nicht.

Nettoleistung GB: 5,6 Milliarden
Nettoleistung Frankreich: 8,2 Milliarden
Nettoleistung Deutschland: 13 Milliarden.

Zahlen der Wirtschaftswoche.

Also ist GB nur drittgrößter Zahler. Ob die EU durch fehlende 5,6 Milliarden in den Ruin getrieben wird, müssen wir hier nicht diskutieren. Den ausfallenden Zahlungen steht auch der wegfallende Widerstand Großbritanniens gegen weitere Schritte zur Vereinigung Europas gegenüber. Zum Beispiel in der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik
Slava Ukraini
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Demnach kostet uns die EU nur ein Drittel der Summe, die jährlich dank Merkel für Flüchtlinge herausgehauen werden wird. Also vergleichsweise preiswert.
Wähler
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(14 Mar 2019, 23:52)
Eine Verlaengerung an sich ist ok aber ob es was bringt?
Eine Verlaengerung gekoppelt mit Neuwahlen und einem zweiten Referendum. Nur das macht Sinn (meiner Meinung nach)
Interessant fand ich an den Abstimmungen von gestern, dass sich das Parlament offenbar nicht zutraut, bis Ende Juni einen eigenen Brexitdeal zu organisieren. Es ist wohl auf den Regierungsapparat und die Fachkompetenz der Ministerien angewiesen.
Von einer Mehrheit im Parlament für ein zweites Referendum oder Neuwahlen war bisher weit und breit nichts zu sehen. Ob die Torries Theresa May nach einer Teilnahme an der Europawahl abservieren werden, wird sich zeigen.
Stimmte das Parlament am Montag für eine große Verlängerung, gewänne es nur mehr Zeit, um seinen Einfluss auf einen neuen anderen Deal zu wahren.
Für die Unabhängigkeit Großbritanniens von der EU verspräche die Annahme des May-Deals nur einen kurzfristigen Zeitgewinn.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Mar 2019, 00:48)

Vor dieser Wahl stehen sie seit Wochen und Monaten. Und haben sich keinen Schritt bewegt.Der einzige Punkt, in dem sie sich einig werden konnten, ist der Wunsch nach einer Verschiebung des Brexit-Termins. Großartige Leistung! Unklar ist nur, mit welcher Perspektive die Verschiebung gewünscht wird. Soll das die Hoffnung sein, dass ein Deal, der schon zweimal abgelehnt wurde, im dritten Anlauf Zustimmung findet?
Das Vorzeichen für eine dritte Abstimmung über May's Brexit-Deal hat sich doch nun klar geändert. Insbesondere die widerspenstigen Tory-Abgeordneten können ihren Wählern den versprochenen Brexit endlich liefern oder sie gefährden ihn mit einer weiteren Ablehnung in Gänze. Hilfreich wäre jetzt ein Statement von Juncker dass er im Gegensatz zu Tusk nicht eine Verlängerung von 1 Jahr sondern eine Verlängerung um 2 Jahre vorschlägt. Die Briten sollten Gelegenheit bekommen sich auch mal Gedanken über Corbyn's Alternative eines weicheren Brexit und einem dauerhaften Verbleib in der Zollunion zu machen und evtl durch ein 2. Referendum abzusichern. Aber erst einmal stehen die Europawahlen im Fokus. Die Briten sollten die Kandidaten dafür benennen und sich auf den Wahlkampf konzentrieren. Hinterher bleibt ja noch genügend Zeit beim Thema Brexit weiterzumachen. - Dann wird man ja sehen wie die dritte Abstimmung ausgeht.
Warum sollte die EU zustimmen? Besteht irgendeine Aussicht, dass sich in der „Verlängerung“ die britischen Politiker eines Besseren besinnen? Besteht die Aussicht, dass die EU zu weiteren Zugeständnissen an GB bereit erklären kann? Was ändert eine „Verlängerung“? Nichts!
Erst kommt die 3. Abstimmung über den Brexit-Deal (voraussichtlich am kommenden Dienstag) und dann am Donnerstag die Entscheidung ob die EU einer Verlängerung zustimmt.
Genau das ist die Argumentation der Brexit-Hardliner. Die wollen die Schuld wegschieben. Es gibt ein paar Tatsachen, die damit aber nicht weggeschoben werden können.

1. Die Bevölkerung von Großbritannien hat in einem Referendum den Brexit gefordert.
2. Die britische Regierung hat den Brexit erklärt.
3. Die britische Regierung hat mit der EU einen Brexit-Vertrag ausgehandelt.
4. Das britische Parlament hat in diversen Abstimmungen alles abgelehnt, was einen geordneten Brexit möglich machen würde.
5. Die britischen Politiker haben bis heute keinerlei „Alternativlösung“ angeboten.

Wie soll es angesichts dieser Fakten möglich sein, dass die „Verantwortung“ für den Brexit oder den ungeregelten Brexit plötzlich bei der EU oder bei einzelnen EU-Mitgliedern landet?
Es geht um die Verantwortung für einen harten Brexit. Und selbstverständlich wäre da auch Frankreich dabei wenn beispielsweise Macron eine Verlängerung verweigert.

Edit:
Aus der Verantwortung wäre Frankreich im genannten Beispiel wenn Macron bereits nach der ersten Abstimmung über den Brexit-Deal angekündigt hätte unter keinen Umständen einer Verlängerung zuzustimmen.
Das alles ist ein rein britisches Problem.
Das sehe ich nicht so.
Zuletzt geändert von Orbiter1 am Fr 15. Mär 2019, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Wähler hat geschrieben:(15 Mar 2019, 06:07)

Ob die Torries Theresa May nach einer Teilnahme an der Europawahl abservieren werden, wird sich zeigen.
War es nicht so dass ein PM nach überstandenen Mißtrauensvotum erstmal 1 Jahr Ruhe hat? Da dürfte Abservieren nicht ganz so einfach sein. Vor allem nicht bei der extremen Sturheit und Hartnäckigkeit von May.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alexyessin »

Eiskalt hat geschrieben:(14 Mar 2019, 17:04)

Falsch
Noin, das ist korrekt.
Nicht nur wirtschaftlich gesehen totaler Dummfug, sondern eben auch die Mentalitätsfrage. :thumbup:
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Mar 2019, 17:40)

Da bin ich mir nicht so sicher, wie du. Auf eine beachtliche Anzahl Brexetiers im EU Parlament ab Mai kann ich problemlos verzichten.
Die sind doch bei der Bandbreite des Parlaments von Extremlinks bis Rechts noch nie aufgefallen. Nur die Medien haben Farrange diesen Dienst erwiesen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Lt Morgenmagazin (Interview mit David Mc Allister, Ministerpräsident von Niedersachsen) beantragt Frau May die Verschiebung des Brexit, wenn ihr Deal zum 3. Mal abgelehnt wird für Jahre.

Wenn die EU zustimmt, setzt sie sich über Jahre britischen Erpressungsversuchen aus. Nach dem Moto: Wenn Ihr nicht so wollt wie wir, dann treten wir jetzt sofort ohne Abkommen aus - worauf GB immer mehr vorbereitet sein dürfte, was aber auch erhebliche Schäden in der europäischen Wirtschaft hinterlasssen dürfte. Auf Dauer wird die Verhandlungsposition der Briten stärker und die der Europäer entsprechend schwächer.

Ich meine anstelle der langfristigen Verschiebung muss Frau May den Exit vom Brexit beantragen. GB kann das Verfahren dann ja wieder neu beantragen, dann kommt 2 Jahre später eben wieder der Brexit. Dann hoffentlich besser gemacht, aber das übt sich... :D
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Fr 15. Mär 2019, 08:36, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Mar 2019, 07:58)

Die sind doch bei der Bandbreite des Parlaments von Extremlinks bis Rechts noch nie aufgefallen. Nur die Medien haben Farrange diesen Dienst erwiesen.

In dieser veränderten Situation fallen sie auf.
Explizit in einem EU Parlament, in dem sich auch andere Exeteers rumdrücken, die zwar die bestehende EU ablehnen, aber doch wiederum nicht so strikt, dass sie auf die gesponserten Sitze in deren Parlament verzichten würden. Moralisch verkommen, aber demokratisch legal.

Schau, es ist ja nicht so, dass ich den Briten ein vertretbares Entgegenkommen verweigere. Nur muss das auch vertretbar gegenüber den EU Bürgern sein. Verlängerungsbröckchen, bis sich das britische Parlament zu einem ungewissen Zeitpunkt x sortiert hat, innerbritische Machtkämpfe ausgefochten sind, ein neuer Plan vorliegt, die Idee an ein neues Referendum beerdigt ist, ist nicht vertretbar. Das ist auch nicht vermittelbar. Ebenso wenig wie der Gedanke, dass für einige Monate bis zu zwei Jahren britische EU Parlamentarier mitbestimmen, aber das Mitbestimmte nicht mittragen müssen.

Ergo muss eine Regelung her, die für alle EU Bürger nachvollziehbar ist und an Eindeutigkeit nichts wünschen lässt.

Entweder sind die Briten innerhalb der nächsten sechs Wochen raus, ob mit jahrelang erarbeiteten Deal, ohne Deal, oder in B-Mitgliedschaft à lassen Norwegen.

Oder sie bleiben länger, dann gibt es für mich nur einen einzigen akzeptablen Verlängerungszeitraum, eine volle Legislaturperiode, mit allen Rechten und Pflichten, mit allen Kosten und Bezügen, mit allen Beschlüssen und deren Umsetzung.

Es kann und darf nicht sein, dass ein Mitgliedsstaat im Abschiedsmodus mitbestimmt, aber nicht mitträgt.
Angesichts des britischen Chaos würde ich, könnte ich es ;) , anregen, den Artikel zum Austritt in Punkto Zeitraum neu formulieren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kölner1302 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:25)

Lt Morgenmagazin (Interview mit David Mc Allister, Ministerpräsident von Niedersachsen) beantragt Frau May die Verschiebung des Brexit, wenn ihr Deal zum 3. Mal abgelehnt wird für Jahre.

Wenn die EU zustimmt, setzt sie sich über Jahre britischen Erpressungsversuchen aus. Nach dem Moto: Wenn Ihr nicht so wollt wie wir, dann treten wir jetzt sofort ohne Abkommen aus - worauf GB immer mehr vorbereitet sein dürfte, was aber auch erhebliche Schäden in der europäischen Wirtschaft hinterlasssen dürfte. Auf Dauer wird die Verhandlungsposition der Briten stärker und die der Europäer entsprechend schwächer.
Das Unterhaus hat doch erst vorgestern beschlossen dass es einen Brexit ohne Abkommen (also einen harten Brexit) nicht geben wird. Damit kann GB also nicht drohen.
Ich meine anstelle der langfristigen Verschiebung mus Frau May den Exit vom Brexit beantragen. GB kann das Verfahren dann ja wieder neu beantragen, dann kommt 2 Jahre später wieder der Brexit.
Wir waren uns gestern hier im Forum nicht einig ob das überhaupt möglich ist. Den Austrittsantrag einseitig zurückziehen ist (abgedeckt durch ein Urteil des EuGH) problemlos möglich, die Frage ist aber ob GB 1 Tag später bereits wieder einen Austrittsantrag stellen kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:39)

Das Unterhaus hat doch erst vorgestern beschlossen dass es einen Brexit ohne Abkommen (also einen harten Brexit) nicht geben wird. Damit kann GB also nicht drohen.
Diese Entscheidung war aber nicht rechtlich bindend.

Und: Die Titanic wartet noch vor dem Eisberg... Sie kann wieder Fahrt aufnehmen ...
Wenn das Unterhaus keinem Abkommen zustimmt dann kommt der No-Deal-Brexit aufgrund der EU-Verfassung automatisch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:31)

Es kann und darf nicht sein, dass ein Mitgliedsstaat im Abschiedsmodus mitbestimmt, aber nicht mitträgt.
Es gibt doch bereits eine Liste von Entscheidungen bei denen die neu gewählten britischen Europaparlamenarier nicht abstimmen dürfen. Z. B. bei der Ernennung des zukünftigen Kommissionspräsidenten oder beim EU-Haushalt für die Jahre 2021 bis 2027. Das Thema im Abschiedsmodus mitbestimmen aber nicht mittragen sollte sich also in den Griff bekommen lassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:39)

Das Unterhaus hat doch erst vorgestern beschlossen dass es einen Brexit ohne Abkommen (also einen harten Brexit) nicht geben wird. Damit kann GB also nicht drohen.
Wir waren uns gestern hier im Forum nicht einig ob das überhaupt möglich ist. Den Austrittsantrag einseitig zurückziehen ist (abgedeckt durch ein Urteil des EuGH) problemlos möglich, die Frage ist aber ob GB 1 Tag später bereits wieder einen Austrittsantrag stellen kann.
Soweit ich weis, war aber die EuGH-Entscheidung an einen Parlamentsbeschluss zur Rücknahme gebunden.
Damit entsteht dem Londoner Kindergarten folgendes Dilemma:

Ein Kombibeschluss Rücknahme/sofortiger Neuaustritt würde vermutlich vom EuGH als offensichtlicher Gestaltungsmissbrauch verworfen.
Ein Beschluss nur Rücknahme ist in London nicht mehrheitsfähig.

Meine Meinung: Der Hard-Brexit rückt immer näher und die meisten britischen Politiker spielen Beamtenmikado - wer sich zuerst bewegt, verliert.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:51)

Es gibt doch bereits eine Liste von Entscheidungen bei denen die neu gewählten britischen Europaparlamenarier nicht abstimmen dürfen. Z. B. bei der Ernennung des zukünftigen Kommissionspräsidenten oder beim EU-Haushalt für die Jahre 2021 bis 2027. Das Thema im Abschiedsmodus mitbestimmen aber nicht mittragen sollte sich also in den Griff bekommen lassen.
Nein, das lässt sich rechtlich nicht in den Griff bekommen. Eine Welle von Klagen wäre die Folge.
Ganz zu schweigen davon, dass ein limitierter Zeitraum parlamentarischer Anwesenheit und Mitgestaltung dem EU Bürger nicht vermittelbar wäre.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Europa2050 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 12:48)

Aber eben auch nur mit halbem Arsch. Corbyn hat in der Situation auch total versagt. Ihm ging es nie um die beste Lösung für UK, sondern darum, PM zu werden. Für mich der Mustertyp von „Sozialismus predigen, Egoismus leben“.
Das ist nur einen Teil der Wahrheit. PM May hat auch nie wirklich versucht auf Corbyn zu zugehen. Sie mus in diesem Falle selbst fürchten dass die Tories sich aufspalten.
Sie versucht was sie kann um den Laden beisammen zu halten. Mit Corbyn reden wäre für einige Tories einen Grund sie rauszuschmeissen oder selbst die Partei zu verlassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Mar 2019, 09:15)

Nein, das lässt sich rechtlich nicht in den Griff bekommen. Eine Welle von Klagen wäre die Folge.
Ganz zu schweigen davon, dass ein limitierter Zeitraum parlamentarischer Anwesenheit und Mitgestaltung dem EU Bürger nicht vermittelbar wäre.
Ich befürchte man müsste dann Neuwahlen auf EU-Ebene abhalten.... Nach dem endgültigen Brexit.
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