EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Tick|Trick|und Track

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Der Sozialwissenschaftler Stefan Sell am 11.02.2019 zum Thema:
Nur ein konjunktureller Dämpfer oder doch eine Welle von Jobverlusten? Der anstehende Brexit und der deutsche Arbeitsmarkt.
http://aktuelle-sozialpolitik.de/2019/0 ... eitsmarkt/

Achtung, langer Text.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Für Zweifler hatte Liam Fox keine Geduld. "All die Feiglinge, die sagen, wir schaffen das nicht, erzählen absoluten Mist", tönte Großbritanniens Minister für internationalen Handel. Bis zum 29. März, dem Tag des Brexits, werde man die 40 Freihandelsverträge zwischen der EU und anderen Ländern kopiert haben. "Eine Sekunde nach Mitternacht" würden sie für Großbritannien in Kraft treten, rief Fox jubelnden Anhängern seiner Tory-Partei zu.

Das war Anfang Oktober 2017. Inzwischen ist längst klar, dass Fox sein Versprechen nicht ansatzweise wird einhalten können. Erst vergangene Woche musste er Wirtschaftsvertretern in einem vertraulichen Treffen beibringen lassen, dass sie mit dem Brexit wohl auch den Zugang zu den meisten internationalen EU-Handelsabkommen verlieren werden.

http://m.spiegel.de/wirtschaft/soziales ... 53095.html

Dicke Politikerfresse eben :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(12 Feb 2019, 18:52)

Eine Bande von upper-class villains führt eine Nation an den Rand des Abgrunds, das ist nicht zum Lachen. :mad:
Im Augenblick bin ich davon überzeugt, daß diese eitle Bande in Frau PM May ihre Meisterin findet. Für den harten BREXIT wollen nur wenige Parlamentarier Verantwortung übernehmen. Deshalb "verhandelt" Frau May, wo es im Ernst nichts zu verhandeln gibt. Und knapp vor dem automatischen harten BREXIT wird sie das Parlament bitten, das einzig mögliche Verhandlungsergebnis zu zu lassen. Denn eine Mehrheit für REMAIN wird es auch nicht geben.

Im Hintergrund dräut Frau Sturgeon schon mit der schottischen Unabhängigkeit, wenn das Londoner Parlament alle Brücken zur EU abbrechen sollte. Dazu wird es aber nicht kommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2019, 21:10)

Im Augenblick bin ich davon überzeugt, daß diese eitle Bande in Frau PM May ihre Meisterin findet. Für den harten BREXIT wollen nur wenige Parlamentarier Verantwortung übernehmen. Deshalb "verhandelt" Frau May, wo es im Ernst nichts zu verhandeln gibt. Und knapp vor dem automatischen harten BREXIT wird sie das Parlament bitten, das einzig mögliche Verhandlungsergebnis zu zu lassen. Denn eine Mehrheit für REMAIN wird es auch nicht geben.

Im Hintergrund dräut Frau Sturgeon schon mit der schottischen Unabhängigkeit, wenn das Londoner Parlament alle Brücken zur EU abbrechen sollte. Dazu wird es aber nicht kommen.
Ich vermute das ja auch als Mays Strategie - wahrscheinlich kann man mit diesem Parlament umgehen. Ob es klappt, werden wir sehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Unter was soll man das jetzt verbuchen,
Good luck, GB?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(13 Feb 2019, 21:04)

Für Zweifler hatte Liam Fox keine Geduld. "All die Feiglinge, die sagen, wir schaffen das nicht, erzählen absoluten Mist", tönte Großbritanniens Minister für internationalen Handel. Bis zum 29. März, dem Tag des Brexits, werde man die 40 Freihandelsverträge zwischen der EU und anderen Ländern kopiert haben. "Eine Sekunde nach Mitternacht" würden sie für Großbritannien in Kraft treten, rief Fox jubelnden Anhängern seiner Tory-Partei zu.

Das war Anfang Oktober 2017. Inzwischen ist längst klar, dass Fox sein Versprechen nicht ansatzweise wird einhalten können. Erst vergangene Woche musste er Wirtschaftsvertretern in einem vertraulichen Treffen beibringen lassen, dass sie mit dem Brexit wohl auch den Zugang zu den meisten internationalen EU-Handelsabkommen verlieren werden.

http://m.spiegel.de/wirtschaft/soziales ... 53095.html

Dicke Politikerfresse eben :)
Der indische Premier hatte ja schon vor längerer Zeit offiziell durchblicken lassen, dass man es nicht eilig habe mit einem Handelsabkommen mit dem einstigen Mutterland. Ähnlich werden es auch Kanadier, Australier und Neuseeländer sehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Feb 2019, 22:27)

Unter was soll man das jetzt verbuchen,
Good luck, GB?
Das Beste daran ist, dass die Briten die EU-Verträge zu 100% klauen und chinafrech kopieren, um sie dann als eigene, "machtvolle" Verträge abzuschließen Man muss ja künftig volle Kontrolle haben, ohne die EU-Eisenkugel am freigeistigen Handelsfuß ("take back control"), wie die Brexiteers ja immer betonen. :D :D :D

Erbärmlicher und peinlicher geht's wirklich nicht mehr. Langsam habe ich Mitleid mit diesen no-deal-Brexiteers. Soviel Stroh im Hirn ist eine wirklich miese Tat des lieben Gottes.

"Django vergibt, Gott nie", liebe Brexiteres... :D

Bin gespannt, ob es im Falle eines "no-deal"-Austritts zu einem Referendum über die Wiedervereinigung von Nordirland und Irland kommt. Im Gegensatz zu Schottland kann das weder ein britisches Gericht, noch das Unterhaus oder die Regierung GBs Nordirland verbieten. Sofern die Mehrheit einer Wiedervereinigung Irlands zustimmen würde, wäre immerhin die "back-stop"-Frage gelöst. Und zudem die künftige EU-Aussengrenze mit einem zünftigen, natürlichen "Wassergraben" zwischen der irischen und der britischen Insel weitaus einfacher zu kontrollieren, als eine irisch-nordirische (grüne) Landesgrenze.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Feb 2019, 22:11)

Ich vermute das ja auch als Mays Strategie - wahrscheinlich kann man mit diesem Parlament umgehen. Ob es klappt, werden wir sehen.
Angeblich soll ein britischer Unterhändler (sogar de Name wurde genannt) in einer Brüsseler Bar einem Gesprächspartner genau diese Strategie erklärt haben. Könnte also sein, daß ein Körnchen Wahrheit daran ist! So heute, 14. Februar 2019 in den DLF Morgennachrichten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Der niederländische Premierminister Rutte scheint mir für den diplomatischen Dienst auch nur bedingt geeignet zu sein.

"Britain is a “waning country” and too small to stand alone on the world stage, the Dutch prime minister, Mark Rutte, has claimed in a withering assessment of the UK’s exit from the EU." Quelle: https://www.theguardian.com/world/2019/ ... mark-rutte

Besonders hilfreich ist das nicht wenn es noch zu einer Einigung kommen soll. Irgendwie werden da schon Brücken abgebrochen obwohl ja noch Zeit ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Feb 2019, 12:38)

Der niederländische Premierminister Rutte scheint mir für den diplomatischen Dienst auch nur bedingt geeignet zu sein.

"Britain is a “waning country” and too small to stand alone on the world stage, the Dutch prime minister, Mark Rutte, has claimed in a withering assessment of the UK’s exit from the EU." Quelle: https://www.theguardian.com/world/2019/ ... mark-rutte

Besonders hilfreich ist das nicht wenn es noch zu einer Einigung kommen soll. Irgendwie werden da schon Brücken abgebrochen obwohl ja noch Zeit ist.
Ja zeigt aber ggf auch das menschliche an manchem Politikern.
Die haben vielleicht nun auch einfach die Faxen dicke und wissen das mit den Knallköpfen nicht zu verhandeln ist.....was ich ja schon seit Monaten predige aber nun ja!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Feb 2019, 12:38)Besonders hilfreich ist das nicht wenn es noch zu einer Einigung kommen soll. Irgendwie werden da schon Brücken abgebrochen obwohl ja noch Zeit ist.
Welche Einigung?
Das britische Parlament hat Nachverhandlungen abgelehnt - es wird immer bekloppter ....
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 53306.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Feb 2019, 19:33)

Welche Einigung?
Das britische Parlament hat Nachverhandlungen abgelehnt - es wird immer bekloppter ....
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 53306.html
Frau Mays Plan geht doch auf: Es gibt ein Dokument, dem die EU zugestimmt hat. Das Unterhaus stimmt diesem Entwurf nicht zu; will ab sofort aber auch keine Nachverhandlungen. Frau May läßt die Uhr ticken. Darüber muß niemand abstimmen. Am 29. März 2019 stellt Frau May fest, daß GB keinen verhandelbaren Vorschlag hat und stellt fest, daß der BREXIT gescheitert ist.

Zumindest sieht das die Logik des Ablaufdiagramms vor, das DER SPIEGEL in der genannten Quelle zeigt:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 35622.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(14 Feb 2019, 21:09)

Frau Mays Plan geht doch auf: Es gibt ein Dokument, dem die EU zugestimmt hat. Das Unterhaus stimmt diesem Entwurf nicht zu; will ab sofort aber auch keine Nachverhandlungen. Frau May läßt die Uhr ticken. Darüber muß niemand abstimmen. Am 29. März 2019 stellt Frau May fest, daß GB keinen verhandelbaren Vorschlag hat und stellt fest, daß der BREXIT gescheitert ist.

Zumindest sieht das die Logik des Ablaufdiagramms vor, das DER SPIEGEL in der genannten Quelle zeigt:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 35622.html
Das ist doch aber unlogisch:
Wenn London sich nicht dau durchringen kann, irgendwas zuzustimmen, kommt der hard brexit. May müsste schon eine Zustimmung zum No-Brexit vom Parlament bekommen, um den Austritt zu beenden. Das sehe ich aber nicht.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Feb 2019, 19:33)

Welche Einigung?
Das britische Parlament hat Nachverhandlungen abgelehnt - es wird immer bekloppter ....
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 53306.html
Das war eine nicht bindende Abstimmung, das heißt die Verhandlungen können fortgesetzt werden. Erschreckend ist aber trotzdem die weitere Demütigung von May. Das war ihre zehnte Abstimmungsniederlage zum Thema Brexit. Ist mir ein Rätsel wie man so etwas aushalten kann. Das Wort Selbstachtung scheint sie nicht zu kennen. Und so ganz ernst wird man da von den Verhandlungspartnern auch nicht mehr genommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kritikaster »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 07:32)

Das war eine nicht bindende Abstimmung, das heißt die Verhandlungen können fortgesetzt werden.
Verhandlungen mit wem?

Kehrte in GB Vernunft ein, würde dort das Volk noch einmal befragt werden, ob es einen Hard Brexit tatsächlich wünscht oder nach dem Trauerspiel seiner Regierung in dieser historisch bedeutsamen Frage nicht vielleicht doch lieber in der EU verbleiben möchte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Feb 2019, 21:19)

Das ist doch aber unlogisch:
Wenn London sich nicht dau durchringen kann, irgendwas zuzustimmen, kommt der hard brexit. May müsste schon eine Zustimmung zum No-Brexit vom Parlament bekommen, um den Austritt zu beenden. Das sehe ich aber nicht.
Wenn sich das Parlament und die Regierung nicht einig darüber werden, was sie eigentlich wollen, dann kann im letzten Entscheidungskästchen die Premierministerin eine Volksabstimmung/Volksbefragung auf den Weg bringen. Wie die endet, das weiß der Teufel, aber ich tippe auf REMAIN.

Oh je, mich graust's für die Zeit nach dem BREXIT: Worüber regen wir uns dann wohl auf?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(15 Feb 2019, 08:59)

Oh je, mich graust's für die Zeit nach dem BREXIT: Worüber regen wir uns dann wohl auf?
Da geht's dann um die Verhandlungen über die künftige Zusammenarbeit zwischen GB und der EU. Die werden sicher deutlich deutlich länger als 2 Jahre dauern und auch schwieriger werden. Die EU hat es ja dann mit einer selbsternannten Weltmacht zu tun. Deswegen sollte man sich immer einen Rest an Empörungspotenzial aufbewahren, sonst steht man in der schwärzesten Stunde sprachlos da. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(15 Feb 2019, 08:59)
Oh je, mich graust's für die Zeit nach dem BREXIT: Worüber regen wir uns dann wohl auf?
An Stelle der britischen Bürger würde ich mich über deren Regierung und Parlament aufregen. Sollte es zu einem harten Brexit mit den absehbaren Folgen kommen, wird das wohl Konsequenzen für die politische Klasse in Großbritannien haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 09:55)

An Stelle der britischen Bürger würde ich mich über deren Regierung und Parlament aufregen. Sollte es zu einem harten Brexit mit den absehbaren Folgen kommen, wird das wohl Konsequenzen für die politische Klasse in Großbritannien haben.
Sollte man schon einmal die Laternenmasten verstärken? Na ja, so dolle wird's wohl doch nicht kommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Die EU hat es ja dann mit einer selbsternannten Weltmacht zu tun.
Solche Mächte können sehr gefährlich werden; man sieht das ja bei den Russen. Ein britischer Flugzeugträger hält schon China fest im Griff.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Kritikaster hat geschrieben:(15 Feb 2019, 07:48)

Verhandlungen mit wem?

Kehrte in GB Vernunft ein, würde dort das Volk noch einmal befragt werden, ob es einen Hard Brexit tatsächlich wünscht oder nach dem Trauerspiel seiner Regierung in dieser historisch bedeutsamen Frage nicht vielleicht doch lieber in der EU verbleiben möchte.
Oh bitte nicht, die sollen nun auch wirklich raus.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

SZ 14. Februar 2019 Tory-Hardliner machen der britischen Premierministerin einen Strich durch ihren Brexit-Plan. Sie halten einen vertragslosen EU-Austritt für unproblematisch - und verpassen May erneut eine Niederlage im Parlament.
https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4331449
"Für May ist diese Abstimmungsniederlage ein schwerer Schlag - zeigt sie doch, dass sie sich auf die etwa 80 konservativen Abgeordneten von der ERG nicht verlassen kann, weil diese ihre harte, kompromisslose Linie weiter durchdrücken.
Das wird auch Brüssel registrieren, wo in den vergangenen Tagen hinter den Kulissen zahlreiche Kompromisse ausgelotet wurden, um May zu helfen, das Gesicht zu wahren. Vor allem aber, um den gemeinsamen Vertrag doch noch fristgemäß durch das britische Parlament zu bringen. Wenn May aber nicht garantieren kann, dass ein Teil ihrer Fraktion in wenigen Wochen, wenn sie den Vertrag erneut dem Unterhaus vorlegen will, für einen aufgeweichten Backstop stimmt, wird sich auch die Bereitschaft der Kommission, London entgegenzukommen, schnell wieder stark vermindern."
Wenn es nicht aus dem Parlament zu einer überparteilichen Verschiebung des Austrittstermins kommt, schlittern alle Beteiligten in den harten Brexit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

H2O hat geschrieben:(15 Feb 2019, 08:59)

Wenn sich das Parlament und die Regierung nicht einig darüber werden, was sie eigentlich wollen, dann kann im letzten Entscheidungskästchen die Premierministerin eine Volksabstimmung/Volksbefragung auf den Weg bringen.
Das kann sie wohl nicht ohne Zustimmung des Parlamentes. Und für so eine Zustimmung müßte man sich darauf einigen können, welche Frage(n) in welcher Formulierung bei der Volksabstimmung gestellt werden; bzw. es müßte in dieser Sache eine Mehrheit im Parlament gefunden werden.

Mal abgesehen davon, daß es für so eine Volksabstimmung mehrere Monate Zeit braucht; Voraussetzung dafür wäre also eine Mehrheit im Parlament zur Aufhebung/Änderung des Gesetzes, das bisher einen Austritt zum 25. März 2019 festlegt.

Wie es scheint, wäre ohne eine positive Entscheidung des Parlaments nur der Hard-Brexit möglich.

Sollte es dann zur Volksabstimmung kommen, können wir uns hier und anderswo wieder über die Argumente der Wahlkämpfer aufregen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ja, so gesehen sollte die PM May alles so laufen lassen. Wir müssen in der EU endlich auch unsere eigenen Angelegenheiten anpacken!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(15 Feb 2019, 08:59)

Wenn sich das Parlament und die Regierung nicht einig darüber werden, was sie eigentlich wollen, dann kann im letzten Entscheidungskästchen die Premierministerin eine Volksabstimmung/Volksbefragung auf den Weg bringen. Wie die endet, das weiß der Teufel, aber ich tippe auf REMAIN.

Oh je, mich graust's für die Zeit nach dem BREXIT: Worüber regen wir uns dann wohl auf?
Das Parlament müsste dem Verbleib in der EU (also Rücktritt vom Brrexit) zustimmen - das sehe ich nicht.
Ein Rücktritt von der der Austrittsankündigung sei daher in Übereinstimmung mit den verfassungsrechtlichen Notwendigkeiten in Großbritannien möglich.
Das bedeutet, dass die Erfordernis eines demokratischen Prozesses erfüllt werden müssen. Nach Ansicht von laut Prof. Kenneth Armstrong reicht dafür ein Parlamentsvotum, ein neues Referendum sei nicht notwendig.
https://www.haufe.de/recht/weitere-rech ... 79392.html
Das ginge nicht per ordre de mufti von May.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(15 Feb 2019, 18:57)

Das Parlament müsste dem Verbleib in der EU (also Rücktritt vom Brrexit) zustimmen - das sehe ich nicht.Das ginge nicht per ordre de mufti von May.
Ja, mir tut das weh! :(
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

SZ 15. Februar 2019 Während der Streit um den EU-Austritt weitergeht, verkommen die beiden großen Parteien, die Tories und Labour
https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4331629
"Sollte May, was sich derzeit andeutet, einen weichen Brexit oder gar einen Kompromiss mit Labour anstreben, dürfte die Spaltung der Tories nur eine Frage der Zeit sein. Aber auch in der Labour-Party zeigen sich Spaltungstendenzen."
In der britischen Parteienlandschaft dürfte es zu einer Umwälzung kommen. Das haben dann die Briten gemeinsam mit ihren Nachbarn auf dem Festland. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 53379.html

Zitat aus vorstehender Quelle:

"Anti-EU-Hardliner
Mays letzte Chance auf den Brexit-Deal
Theresa Mays Glaubwürdigkeit in Brüssel ist nach der erneuten Niederlage im Parlament endgültig dahin. Die Premierministerin hat nur noch eine Chance: endlich mit den Brexit-Hardlinern in ihrer Partei brechen.
...
Dies ist Mays letzte Chance, in Brüssel noch als Verhandlerin ernst genommen zu werden: Sie muss endlich die Brextremisten in ihrer Partei ins Abseits stellen und eine Mehrheit aus den Moderaten der Tory- und der Labour-Partei schmieden - auch wenn das mit Labour-Chef Jeremy Corbyn nicht leicht werden dürfte. Die Basis seiner Partei ist mit überwältigender Mehrheit für den Verbleib in der EU. Sie könnte Corbyn aus dem Amt fegen, sollte er einem Tory-Brexit zur Mehrheit verhelfen.

Dennoch ist eine parteiübergreifende Mehrheit für einen Deal Mays wahrscheinlich letzte Chance, den Chaos-Brexit zu verhindern. Sollte sie sie nicht zustande bringen, so viel ist klar, braucht sie sich in Brüssel eigentlich nicht mehr blicken zu lassen.


---

Höchst unwahrscheinlich, dass Theresa May mit Labour kungelt und schon gar nicht mit dem in herzlichster Abneigung bekämpften Jeremy Corbyn.
Eine Kooperation mit Labour und deren anti-Brexit-Mehrheit käme wohl nur mit einem neuen Parteivorsitzenden von Labour zustande.
Danach sieht es aber nicht aus.

Ausserdem hat May in Endlosschleife ihre roten Linien immer wieder betont und unveränderter erneuert:
a) Der Brexit muss durchgesetzt werden
b) Keine Verschiebung des Austrittstermins
c) Verlassen der Zollunion und des Binnenmarktes
d) Klare Zuzugsbegrenzung (auch von EU-Bürgern)
e) Letztlich eine machttaktische Ausrichtung innerhalb Ihrer Theoriepartei, die sie völlig "gaga" gegen jenes von ihr selbst ausgehandelte Austrittsabkommen stimmen ließ. Das sie vorher auch noch als alternativlos angepriesen hatte.

May hat insofern mit ihren vollkommen irrationalen und unberechenbaren Wendemanövern nicht nur das Vertrauen seitens der EU, der Opposition und des moderateren Flügels der eigenen Partei vollkommen zerbröselt, sondern damit auch noch die Widerstände innerhalb der Thories gegen ihren Austrittsdeal insgesamt verstärkt. Egal, wie hirnlos man diese Thories"Fraktion" der hardcore-brexiteers (zurecht) ansieht.

Im Ergebnis hat Mays Handeln die Spaltung und das Chaos nur noch mehr verschärft, statt die vollmundig angekündigte Einigung der Britinnen und Briten voranzubringen. Anstelle eines Weges zurück zur Vernunft hat sie die Dinge immer weiter zu einem rein
innenpolitischen Machtkampf verkommen lassen. Dessen desolate Ziel- und Planlosigkeit zur Verhinderung eines "no-deal"-Austritts von der Machterhaltungsfrage und damit zusammenhängenden Überlegungen geprägt wird. Und nicht nur bei den Thories, sondern auch bei Labour immer mehr von Bedenken überlagert wird, durch eine Zustimmung zu Mays "Austrittsdeal" den politischen Gegner zu stärken bis hin zu der Gefahr, die Regierungsmacht zu verlieren bzw. nicht erlangen zu können.

Speziell bei den Thories des (moderaten) Teils und auch bei May selbst) geht die Angst um, durch eine Zusammenarbeit mit Labour diese Partei
nach vorne zu bringen und den Ast, auf dem man sitzt, abzusägen.

Deshalb wird May einen Teufel tun, in der eigenen Partei das moderate Lager davon zu überzeugen, gegen den Rest ihrer Parteikollegen und zusammen mit der gehassten Labour-Opposition eine Mehrheit zu schmieden.

Vor allem für was? - Das Austrittsabkommen wurde ja beiderseits, von Labour und den moderaten Thories, nicht nur den hardlinern, massiv abgelehnt.

May selbst müsste dazu einen klaren, neuen Plan vorlegen, auf dessen Basis sie dann diesen Versuch machen könnte. Der ist aber nicht in Sicht.
May hat keinen Plan "B". Insofern ist diese "letzte Chance" = mit den "Brextremisten" zu brechen, wie der verlinkte SPON-Artikel das beschreibt, einfach nur ein guter, aber unrealistischer Zeilenfüller, weil ihm die Grundvoraussetzung fehlt:

Ein neuer Plan Mays, der sowohl eine Parlamentsmehrheit finden könnte und auch seitens der EU als realistisch und gangbar angesehen würde.

Da aber schon das fast zweijährige, zähe und teils nervtötende Ringen um den Austrittsdeal eindrucksvoll zeigte, wie schwierig, langwierig und kompliziert ein Lösungskompromiss zu erzielen ist, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass May nun einen neuen Vertragsentwurf aus dem Hut zaubert, der alles ändert und sowohl seitens der EU als auch des britischen Unterhaus mehrheitliche Zustimmung erhält.

Hätte May einen Plan, dann wäre dieser bei ihrem jüngsten Besuch in Brüssel fällig gewesen. Oder besser gesagt, zumindest der EU positiv aufgefallen.
Da war aber nix. Ausser Kopfschütteln und zunehmender Genervtheit auf EU-Seite.

May hat keine Lösung. Und deshalb wird sie auch keine Mehrheit der moderaten Thories und von Labour zustande bringen. Und ich glaube, sie wird das auch gar nicht versuchen, weil sie selbst am besten weiss, dass sie weder einen Plan "B" oder "C" hat.

Warum sollte sie?

Vielleicht ist ihr der Brexit mittlerweile auch piepenhagen und sie konzentriert sich bereits darauf, Premierministerin zu bleiben, nach dem Brexit. Vielleicht hat sie mit dem Brexit längst abgeschlossen, und sie konzentriert sich darauf, das verlorengegangene Vertrauen in der eigenen Partei wieder zurückzugewinnen. Zumindest so weit, dass man sie in ihrer Partei weiterhin als alternativlos für das Amt in Downing Street Nr.10 hält?

Denn ein Honigschlecken wird die erste Zeit nach dem Brexit sicher nicht für einen britischen Premierminister bzw. eine Premierministerin. Da werden sich lieber alle stillhalten, wenn das Volk die tatsächlichen Auswirkungen dann zu spüren bekommt und die Wut darüber immer größer wird.

May traue ich zu, sich selbst berufen zu fühlen, selbst diesen Spießrutenlauf als Premierministerin hinzunehmen und durchzustehen. Eitel und schmerzfrei genug scheint sie ja zu sein. Mit der Merkeltaktik, alles irgendwie auszusitzen und sich im Ungefähren aufzuhalten. Mit geschickter Wendehälsigkeit (O-Ton Merkel: "mit mir wird es keine PKW-Maut geben" oder zuerst weiter für Kernkraft zu sein und dann doch wieder nicht usw.) könnte sie das schaffen.

Ob das dem Land GB und seinen Menschen gut tut, ist sowohl ihr als auch der gesamten politischen Elite ihrer Thories als auch von Labour sowieso
- schon länger erkennbar - am Ende des innenpolitischen Machttages vollkommen egal.

"Nicht an ihren Worten, sondern ihren Taten sollt ihr sie messen..."
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sünnerklaas
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Die Brexiteers, also die fanatischen Anhänger des chaotischen Brexits machen ernst. Weibliche Abgeordnete, die nicht auf ihrer Linie sind, erhalten Morddrohungen (Quelle).

Da werden in den nächsten Wochen wohl noch so einige so richtig austicken und zur Gewalt greifen.
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Feb 2019, 13:04)

Die Brexiteers, also die fanatischen Anhänger des chaotischen Brexits machen ernst. Weibliche Abgeordnete, die nicht auf ihrer Linie sind, erhalten Morddrohungen (Quelle).

Da werden in den nächsten Wochen wohl noch so einige so richtig austicken und zur Gewalt greifen.
In dem verlinkten Artikel geht es um die Aufnahme von IS-Kämpfern in Europa, bzw deren Freilassung durch die USA.
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sünnerklaas
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Feb 2019, 13:04)

Die Brexiteers, also die fanatischen Anhänger des chaotischen Brexits machen ernst. Weibliche Abgeordnete, die nicht auf ihrer Linie sind, erhalten Morddrohungen (Quelle).

Da werden in den nächsten Wochen wohl noch so einige so richtig austicken und zur Gewalt greifen.
Edit: Link berichtigt.
Tick|Trick|und Track

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Feb 2019, 15:26)

Edit: Link berichtigt.
Passt auch wunderbar in den Strang "Verrohung der Gesellschaft".
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Reichster Brite plant Steuerflucht nach Monaco

Großbritanniens reichster Unternehmer Sir Jim Ratcliffe will angeblich seine Firma nach Monaco verlagern. Auf der Insel kommen die Pläne des bekannten Brexit-Befürworters nicht besonders gut an: Abgeordnete werfen ihm grenzenlose Gier vor.

Großbritanniens reichster Mann, Sir Jim Ratcliffe, plant die Verlagerung seines Chemieunternehmens Ineos nach Monaco. Der Brexit-Befürworter will so jährlich bis zu vier Milliarden Pfund Steuern sparen, berichtet die "Sunday Times". Das Unternehmen arbeitet demnach für den Plan mit Steuerexperten von Pricewaterhouse Coopers (PwC) zusammen.

Ratcliffe, der erst vor wenigen Monaten für seine Leistungen für Unternehmen und Investitionen zum Ritter geschlagen wurde, ist Vorsitzender und Geschäftsführer des Konzerns. Dem 66-Jährigen gehören zwei Drittel des Unternehmens. Mit seinen leitenden Angestellten Andy Currie und John Reece würde er dank des neuen Steuerplans zwischen einer und zehn Milliarden Pfund steuerfrei einstreichen.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Reichste ... 62175.html

Tja nicht jeder ist vom Brexit betroffen Reiche können vorsorgen siehe auch Jacob Rees-Mogg der ja auch ein Investment-Fond in Irland aufgebaut hat!

:)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Bravo, die erste Gruppe der Parlamentarier zieht Kosequenzen:

Sieben Abgeordnete der oppositionellen Labour Partei haben ihren Austritt erklärt. Sie begründeten dies am Montag bei einer Pressekonferenz mit der Brexit-Politik von Parteichef Jeremy Corbyn sowie dem Umgang mit antisemitischen Tendenzen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 53784.html

Das Statement der Independent Group hat's in sich, was für eine verdiente Ohrfeige für Corbyn!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Honda schließt sein Werk in Swindon mit 3.500 Arbeitsplätzen. Einer der wesentlichen Gründe war die Planungsunsicherheit wegen dem Brexit. Wo bleibt eigentlich Boris Johnson's "Fuck Business"? Hat man schon lange nicht mehr gehört. Ist ihm das in der Zwischenzeit vergangen?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Feb 2019, 19:54)

Honda schließt sein Werk in Swindon mit 3.500 Arbeitsplätzen. Einer der wesentlichen Gründe war die Planungsunsicherheit wegen dem Brexit. Wo bleibt eigentlich Boris Johnson's "Fuck Business"? Hat man schon lange nicht mehr gehört. Ist ihm das in der Zwischenzeit vergangen?
Es ist ein Grund unter anderen. Trotzdem wird es für Swindon ein harter Schlag werden.
Was aber insgesamt ein Problem werden wird, dass Honda eben nicht der einzige Autobauer ist, der seine Produktion aus GB abzieht oder darüber nachdenkt. Es könnte sein, dass die Automobilproduktion in GB dermassen schrumpfen wird, dass der Industriezweig stirbt und die Zulieferer mit sich zieht. Denn wozu noch Zulieferer, wenn auf der Insel fast keine Autos produziert werden?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Feb 2019, 20:16)

Es ist ein Grund unter anderen. Trotzdem wird es für Swindon ein harter Schlag werden.
Was aber insgesamt ein Problem werden wird, dass Honda eben nicht der einzige Autobauer ist, der seine Produktion aus GB abzieht oder darüber nachdenkt. Es könnte sein, dass die Automobilproduktion in GB dermassen schrumpfen wird, dass der Industriezweig stirbt und die Zulieferer mit sich zieht. Denn wozu noch Zulieferer, wenn auf der Insel fast keine Autos produziert werden?
Britannien wurde schon von Labour (3-Tage-Woche, Lokheizer) und Thatcher konsequent deindustrialisiert.

Das ist doch nur die konsequente Fortführung der alten Politik.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Feb 2019, 20:16)

Es ist ein Grund unter anderen. Trotzdem wird es für Swindon ein harter Schlag werden.
Was aber insgesamt ein Problem werden wird, dass Honda eben nicht der einzige Autobauer ist, der seine Produktion aus GB abzieht oder darüber nachdenkt. Es könnte sein, dass die Automobilproduktion in GB dermassen schrumpfen wird, dass der Industriezweig stirbt und die Zulieferer mit sich zieht. Denn wozu noch Zulieferer, wenn auf der Insel fast keine Autos produziert werden?
In GB dürfte - mit Ausnahme der Luxusmarken - nach dem Brexit nur noch für den britischen Markt produziert werden. Bei Luxusmarken lässt sich preislich einiges machen, um negative Folgen von Zöllen abzufangen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Feb 2019, 20:16)
... und die Zulieferer mit sich zieht. Denn wozu noch Zulieferer, wenn auf der Insel fast keine Autos produziert werden?
Als EU-Mitglied müsste die Zulieferer Industrie nicht sterben. Die könnten dann nach Deutschland liefern.

Aber als Nicht-EU-Mitglied macht das dann weniger Sinn.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Senexx hat geschrieben:(18 Feb 2019, 20:20)

Britannien wurde schon von Labour (3-Tage-Woche, Lokheizer) und Thatcher konsequent deindustrialisiert.

Das ist doch nur die konsequente Fortführung der alten Politik.
Aber gerade die Autoindustrie erlebte ein Comeback. (Zwar durch ausländische Invesitionen, aber immerhin).
Und nun droht der neuerliche Absturz.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Hunt and Fox's Japanese fumble is a sign of UK's weakness

Attempt to hustle Japan into a trade deal highlights the problems facing ‘global Britain’

https://www.theguardian.com/world/2019/ ... s-weakness


The Honda decision may have been forming for some time, with other factors also at work, such as economic slowdown in China, the EU-Japan trade deal, and the diesel backlash.

But, as with Ford and Nissan, Brexit made the difference – the wrong way – at the margin about future investment. More decisions of this sort will follow, in other sectors too.

It is a coincidence of timing that this depressing news from Honda comes as the normally reticent Japanese authorities have let it be known how insulted they are to be told by Liam Fox and Jeremy Hunt to hurry up on a UK-Japan trade deal. It is some cheek from Britain’s dynamic duo, when Hunt and Fox can show so little for their broader Brexit efforts.

In the final analysis, it highlights the point that we are now beyond “project fear” and well into project meltdown. Very soon the EU will enjoy superior trade terms with Japan than the UK. So much for global, buccaneering Brexit Britain.

https://www.independent.co.uk/voices/ho ... 85246.html

Alles wird gut.
Make UK great again!!!! :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Da hier gerade so viel von Autos die Rede ist; zur aktuellen Situation in GB fiel mir folgender Vergleich ein:

Ein Auto voller Insassen rast auf einen Abgrund zu; die Türen lassen sich nicht öffnen, also entfällt die Möglichkeit, auszusteigen. Unter den Insassen herrscht Uneinigkeit; bevor nicht eine Mehrheitsentscheidung getroffen wurde, muß der Fahrer auf dem Gaspedal bleiben und die Richtung beibehalten.
Diskutierte Möglichkeiten sind: Nach links oder rechts lenken (unpolitisch gemeint) oder bremsen; für keine der Varianten findet sich eine Mehrheit. Lediglich für den Antrag, man wolle nicht in den Abgrund fahren, stimmt eine Mehrheit.
Während eine Minderheit meint, man solle ruhig in den Abgrund fliegen, das könne völlig neue Möglichkeiten eröffnen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Maikel hat geschrieben:(19 Feb 2019, 18:39)
Da hier gerade so viel von Autos die Rede ist; zur aktuellen Situation in GB fiel mir folgender Vergleich ein:
Ein Auto voller Insassen rast auf einen Abgrund zu; die Türen lassen sich nicht öffnen, also entfällt die Möglichkeit, auszusteigen. Unter den Insassen herrscht Uneinigkeit; bevor nicht eine Mehrheitsentscheidung getroffen wurde, muß der Fahrer auf dem Gaspedal bleiben und die Richtung beibehalten.
Diskutierte Möglichkeiten sind: Nach links oder rechts lenken (unpolitisch gemeint) oder bremsen; für keine der Varianten findet sich eine Mehrheit. Lediglich für den Antrag, man wolle nicht in den Abgrund fahren, stimmt eine Mehrheit.
Während eine Minderheit meint, man solle ruhig in den Abgrund fliegen, das könne völlig neue Möglichkeiten eröffnen.
Das nennt sich dann Realpolitik. ;)
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Drohende Zölle
Wie britische Bauern mit dem Brexit zocken müssen
Für britische Exporthändler beginnt der Brexit bereits jetzt. Sie müssen entscheiden: Laden sie noch Waren auf Schiffe nach Asien, wenn zum Zeitpunkt der Ankunft dort Zölle drohen?

Es trifft schon jetzt immer mehr WIrtschaftszweige - und das wird sicherlich immer mehr Bereich treffen.
Wenn jetzt ein Landwirt falsch entscheidet, kann das seine Lebensgrundlage ruinieren. Und die Politiker in London tun was? Nichts ...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Feb 2019, 22:09)

Drohende Zölle
Wie britische Bauern mit dem Brexit zocken müssen
Für britische Exporthändler beginnt der Brexit bereits jetzt. Sie müssen entscheiden: Laden sie noch Waren auf Schiffe nach Asien, wenn zum Zeitpunkt der Ankunft dort Zölle drohen?

Es trifft schon jetzt immer mehr WIrtschaftszweige - und das wird sicherlich immer mehr Bereich treffen.
Wenn jetzt ein Landwirt falsch entscheidet, kann das seine Lebensgrundlage ruinieren. Und die Politiker in London tun was? Nichts ...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Hunt will in Berlin für Entgegenkommen bei Brexit werben

"Auf uns allen liegt eine schwere Verantwortung": Der britische Außenminister besucht Berlin - und nimmt bei den Brexit-Verhandlungen auch Deutschland in die Pflicht. Derweil reist Theresa May erneut nach Brüssel.

http://m.spiegel.de/politik/ausland/bre ... 54126.html
Die schwere Verantwortung liegt nur bei Brexiteers wie im selber. Sollen die ihren Arsch bewegen.
Frechheit die anderen als untätig hinzustellen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Man muß doch aber anerkennen, daß es die reine Höflichkeit ist, die Deutschland und die EU gegenüber GB so umgänglich erscheinen lassen. An dem ausgehandelten BREXIT-Paket wird nicht herumgefingert. Genau das wird man Herrn Hunt in Berlin und Frau May in Brüssel sehr freundlich erklären... wie schon so viele Male zuvor.

Inzwischen verändert sich in GB das Gefüge des Unterhauses.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(20 Feb 2019, 09:26)

Man muß doch aber anerkennen, daß es die reine Höflichkeit ist, die Deutschland und die EU gegenüber GB so umgänglich erscheinen lassen. An dem ausgehandelten BREXIT-Paket wird nicht herumgefingert. Genau das wird man Herrn Hunt in Berlin und Frau May in Brüssel sehr freundlich erklären... wie schon so viele Male zuvor.

Inzwischen verändert sich in GB das Gefüge des Unterhauses.
Irgendwann reicht es aber auch einmal!
Das ist Zeit und Geldverschwendung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(20 Feb 2019, 10:08)

Irgendwann reicht es aber auch einmal!
Das ist Zeit und Geldverschwendung.
Im Leben begegnet man sich mehrfach. Ohne unser Zutun verändert sich das Gefüge im britischen Unterhaus. Vielleicht würden die Leute dort eine Trutzburg bilden, wenn man so polternd wie manche BREXITeers aufträte.
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