firlefanz11 hat geschrieben:(13 Dec 2018, 17:46)
Na ja, die meisten Frauen in so einer Situation entscheiden sich, wie ich annehme sehr viel früher als dem 6. o. gar 8. Monat dafür abzutreiben würde ich mal postulieren. Und wenn sie doch so lange für die Entscheidungsfindung brauchen würde hätte sie mMn auch immer noch jedes Recht dazu es zu tun...Wenn das ganze aber nur auf einer Bierlaune beruht anstatt eine Vergewaltigung fände ich es etwas unverantwortlich...
Was meinen Sie mit Bierlaune? - Die des beteiligten Mannes? Oder dass die Frau besoffen war? Als ihr ein wohl nicht unwilliger Dreibeiner ein Kind machte.
Und Sie, wenn ich Ihrer Logik weiter folgen darf, dann bis zum 6. oder 8. Monat überlegt? Um schlußendlich dann doch zu entscheiden, abzutreiben. Weil sie dieses Suffkind von dem Kerl, der ihre durch den Alkoholkonsum deutlich herabgesetzte Hemmschwelle oder verminderte Steuerungsfähigkeit
schamlos ausnutzte? Eine sehr merkwürdige, aber innerhalb dieses Diskussionsthemas von Männerseite nicht sehr aussergewöhnliche Diskussions- bzw. Beispielsvariante. Am Ende kann man dann im worst case-modus immer wieder schön der Frau eins reinwürgen: "etwas verantwortungslos".
Wie auch immer. Ob das dann verantwortungslos wäre, ist spekulativ. Für die heiligen Abtreibungsgegner, die selbst die Fristenlösung für Teufelswerk Gotteslästerung oder eine Todsünde am Schöpfungswerk des christlichen Männergottes halten, spielt es sowieso keine Rolle. Für jene anderen, die Abtreibung innerhalb dieser Fristenlösung zwar "gestatten" wollen, die Abtreibung (selbst wenn sie im Frühstadium erfolgt) prinzipiell aber auch als Tötung eines Menschen ansehen, ist es auch egal.
Frauen, die abtreiben, sind im Prinzip - sowohl rechtlich als auch ethisch - natürlich immer (oder immer noch) kriminell. Und ja, verantwortungslos. Die Männer hingegen, die nicht zuletzt durchaus mitverantwortlich sind, natürlich nicht. Sie sind immer fein raus, um dann herumzulaufen mit erhobenen moralischen Zeigefinger auf Frauen zu zeigen... "Gefickt eingeschädelt" könnte man sagen, oder nicht?
So ist das halt innerhalb des weltweit existierenden patriarchaischen Herrschaftssystems...Frauen sind immer dem Macht- und Unterdrückungsdiktat der Männer ausgesetzt. Real in den Folgen des täglichen Lebens als auch in der theoretischen Werte- und Rechtediskussion sind ihre Positionen, sofern sie keine Gesinnungskumpanei mit den Männern eingehen, zweitklassig, zweitrangig oder verantwortungslos, wie auch immer man(n) das nennen will.
An diesem Gesamtzustand werden leider auch Männer wie Sie mit einer eher liberalen Haltung nichts ändern.
firlefanz11 hat geschrieben:(13 Dec 2018, 17:46)
Hmm... An welche hierzulande relativ neu hinzugekommene Gruppe von Männern erinnert uns diese Beschreibung...?
Dachte mir fast, dass dieser Kontext kommen wird...
Mir ging es aber um die Gesamtdarstellung der männerdominierten Welt. Einer Welt, die den Machtanspruch und die Unterwerfung der Frau beschreibt und innerhalb der das Thema Kinderkriegen/eingeschränktes oder gar nicht zugestandenes Selbstbestimmungsrecht der "Frau" in all seinen Facetten (inc. dem Thema Abtreibung) sichtbar wird. Und wie diese Machtausübung und Machterhaltung der Männer auch in der Sexualität und der Fortpflanzungsfrage gegen Frau angewendet und fintenreich bis verbrecherisch genutzt wird. Systematisch und gezielt. Bis heute. Und ich würde nicht darauf setzen, dass im Falle einer Krise deutsche Männer nicht auch vergewaltigen würden. Siehe Kosovokrieg, My Lai, IS/jesiden, Afrika (Boko Haram) ... die männerdominierte Welt - im globalen - Maßstab ist ein "Gesamtkunstwerk" der Repression, Erniedrigung, Rechteverweigerung und Wertetigmatisierung gegenüber Frauen allgemein. (So lange ist das bei uns auch noch nicht her, dass, wie ich bereits erwähnte, Vergewaltigung in der Ehe nicht mehr straffrei ist. Gerade mal zwanzig Jährchen...)
Ceterum censeo $218 und §219a esse delendam