Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

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Klopfer
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Klopfer »

Teeernte hat geschrieben:(25 Nov 2018, 09:21)

Strom wird das Problem nicht lösen.

Wenn auf Strom als Universallösung gesetzt wird - rechne mit einem Strompreis bei 50 Cent je kwh.

Da es sich (bei ausschliesslich Strom) um eine reine politische "Lösung" handelt - ... wird es teuer.

Sicher würde sich auch eine wirtschaftliche Lösung durchsetzen - mit geringeren Umweltauflagen - was dann preiswerter und breiter wird.

Aber - jeder so wie er es will -

mir ists Schnuppe ... ich kanns bezahlen. :D :D :D
Was willst du? Ungesund und höchst wirtschaftlich oder gesund und teuerer?
Die Maxime Wirtschaftlichkeit alleine für sich ist eben immer ungesund, umweltschädlich, gegen Arbeitnehmerrechte, gegen Tierschutz , undemokratisch usw., wenn du das willst?
Seit weit über 100 Jahren verdient man nun Geld mit dem Verbrennungsmotor und möchte das nun auf biegen und brechen auch weiter so, Fortschritt nein danke, kostet zu viel.
Hauptsache der Profit passt, nach mir die Sintflut und was geht mich die Gesundheit anderer an, hier am Starnberger See ist die Luft gut.
Die Leute die in Stuttgart an der vergasten Kreuzung wohnen sind doch selber schuld, niemand zwingt sie dort zu wohnen.
Ausserdem hat ja niemand bewiesen dass die Abgase von Dieselfahrzeugen ungesund sind.

Top, weiter so! :dead:
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Klopfer
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Klopfer »

Audi hat geschrieben:(26 Nov 2018, 09:26)

Diesel-Grenzwerte auf wackliger Grundlage


In den USA gelten 100 Mikrogramm Stickoxid als vertretbar, in der EU nur 40. Ein Experte wirft Brüssel vor, der EU-Wert basiere auf fragwürdigen Analysen. Läge die Grenze bei 50 Mikrogramm, hätte kaum eine Stadt ein Problem.

Dabei ist dieser Grenzwert wissenschaftlich umstritten. „Er ist aus medizinischer Sicht schlicht Unsinn“, sagt der Arzt und Biochemiker Alexander Kekulé. „Es gibt keinerlei wissenschaftliche Grundlage dafür, 40 Mikrogramm NO2 zur Marke zu erklären, ab der den betroffenen Menschen gesundheitliche Schäden drohen.“

Aber die EU-Kommission hat sich für 40 Mikrogramm entschieden. „Und dabei wurden zwei grundlegende Fehler gemacht“, sagt Alexander Kekulé. Der erste durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der zweite durch die EU-Kommission.

Die Kommission hat sich den Wert nicht ausgedacht, sondern dafür bei der WHO eine Analyse in Auftrag gegeben. Und die WHO ist über den Verdacht erhaben, sich von Umweltverbänden instrumentalisieren zu lassen. Die EU hatte 1993 entschieden, sich deutlich ehrgeizigere Ziele beim Umweltschutz zu setzen und weltweiter Vorreiter in Sachen reiner Luft zu werden. Damals lag der WHO-Richtwert für NO2 bei 150 Mikrogramm und damit ähnlich hoch wie in Europa. Allerdings war dessen Wirkung auf Menschen nur wenig erforscht.

Auf Bitten der Europäer erstellte die Weltgesundheitsorganisation eine neue Analyse, die eine Senkung der Grenzwerte rechtfertigen sollte. Dabei fassten die Experten die Ergebnisse älterer Studien zusammen, in denen es vor allem um die Wirkung der Emission von Gasherden auf die Atemorgane von Kindern ging.
Ein Vorgehen, das „in dieser Form keine brauchbaren Ergebnisse lieferte“, sagt Kekulé. „Weil die Datengrundlage schwach war, schätzten die Gutachter einfach, dass ein Gasherd die mittlere jährliche NO₂-Konzentration im Haushalt auf ungefähr 40 Mikrogramm erhöht. Dieser Wert wurde dann als Richtwert vorgeschlagen.“

Kritik an Brüssel
Eine entsprechende Richtlinie zum Schutz der Luftqualität sollte 1996 verabschiedet werden. Es habe schlicht die Zeit für weitere Studien gefehlt, behauptet Kekulé. Die US-Umweltbehörde EPA, die sich seit den 1930er-Jahren mit der Luftbelastung durch Autos und Smog beschäftigt und wie wir in Europa spätestens seit Dieselgate wissen, wenig zimperlich ist, wenn es um den Schutz der Luftqualität geht, kannte die Ergebnisse der WHO. Und übernahm den Wert nicht. Weil offenbar nicht fundiert genug. In den USA gilt ein Grenzwert von 100 Mikrogramm NO₂ pro Kubikmeter Luft.

Keine Grundlage für Fahrverbote
Dabei ist der Mediziner wie die WHO grundsätzlich dafür, strenge Grenzwerte zur Luftreinhaltung zu setzen. „Aber sich wie zurzeit nur auf den Diesel und NO2 zu konzentrieren, um die Luftqualität zu verbessern, ist wie der Versuch, die Mordrate zu senken, indem man ausschließlich Schusswaffen mit neun Millimetern verbietet. Die meisten Morde werden aber mit Messern begangen“, erklärt Kekulé.
„Benziner stoßen mehr Feinstaub aus, der wesentlich problematischer ist als Stickoxide. Wenn statt der Diesel mehr Benziner verkauft werden, wird der Ausstoß von Feinstaub und CO2 ansteigen. Und deren schädliche Wirkungen auf Gesundheit und Klima sind belegt.“

Kekulé rät aber davon ab, in Brüssel eine Änderung des Grenzwerts zu verlangen. „Dann würden andere EU-Staaten, die im Umweltschutz hinterher sind, auch beim Feinstaub und anderen Auflagen Entlastungen fordern.“ Der NO2-Grenzwert sei zwar medizinisch unbegründet, habe aber politisch dazu beigetragen, dass die Luft in der EU heute sauberer sei als vor 20 Jahren.
Anstatt die Menschen mit „medizinischen Horrorszenarien zu verunsichern“ sollte man darüber informieren, dass mit dem Grenzwert von 40 Mikrogramm ein vernünftiges umweltpolitisches Ziel erreicht wird“, fordert Kekulé, „Dieses politische Ziel kann allerdings keine gerichtlich angeordneten Fahrverbote begründen.“ Die Verwaltungsgerichte stützen sich aber bei ihren Fahrverboten darauf, dass eine Gesundheitsgefährdung schwerer wiegt, als das Recht, sich mit dem Diesel frei zu bewegen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... dlage.html

So schaut es also aus wie die Werte zustande gekommen sind
Ein Virologe als Experte für Atemwegserkrankungen? Warum fragst du nicht meine Nachbarin, die weiss eh alles besser.
Audi
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Audi »

Also Lungenfachärzte sind Spammer, Virologe kein Experte. Was denn nun? Kann nicht sein was nicht sein darf?
immernoch_ratlos
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von immernoch_ratlos »

Im selben Artikel meint Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Alexander S. Kekulé :
Quelle hat geschrieben:Benziner stoßen mehr Feinstaub aus, der wesentlich problematischer ist als Stickoxide. Wenn statt der Diesel mehr Benziner verkauft werden, wird der Ausstoß von Feinstaub und CO2 ansteigen. Und deren schädliche Wirkungen auf Gesundheit und Klima sind belegt.“
Wie kann das sein - da ist die Schädlichkeit "belegt" und dort nicht :?:

OK damit ist jetzt mit Schmackes der "Benziner" dran :rolleyes:

Wie bekommt man nun das wieder aus der Welt ? Hatte man da gerade einen "Experten" gefunden, der sich sehr gut als "Argument" verwenden lässt, aber sofort wieder das nächste unerwünschte Argument - nur diesmal gegen "Benziner" liefert ?

Wie hat der diesmal feststellen können warum nun Benziner die eigentlichen "Problembären" sind ? Ein Zwiespalt - wo liegt er nun richtig - wo falsch ? Besonders, wenn eine Reihe von untereinander unabhängigen Instituten weltweit zu Ergebnissen kommen, die er für "Falsch" erklärt - dieselben Institute mit vergleichbaren Methoden - herausfanden, die Emissionen von Benzinern sind hochgefährlich ? Die Prosa des Welt-Artikels gibt darüber keinerlei Auskunft. Das könnten nur die Studien und deren "Macher" entscheiden. Die werden allerdings von dem "Wirtschaftskorrespondenten" der diesen Artikel verfasst hat weder genannt und erst recht nicht verlinkt. Er fasst "wirtschaftsorientiert" zusammen was der "Leiter Biologische Sicherheitsforschung" für richtig hält :(

Auch nicht der Fachmann für das Gebiet von dem er wie viel Ahnung hat ? Hier mag er ja Fachmann sein :
Quelle hat geschrieben:Biologische Sicherheitsforschung
Gentechnisch veränderte Pflanzen werden nicht nur unter Laborbedingungen gezogen und beobachtet, sondern auch unter Freilandbedingungen. Das dadurch gewonnene Wissen über das ökologische Verhalten gentechnisch veränderter Pflanzen und über die Auswirkungen ihrer Anwendungen sind Gebote einer verantwortlichen, am Vorsorgeprinzip orientierten Nutzung der neuen Technik. Die vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsprojekte lieferten bisher keine wissenschaftlichen Belege für ökologische Schäden durch die untersuchten gentechnisch veränderten Pflanzen.
Wer garantiert eigentlich das er bei dem anderen Fachgebiet nicht ein "Flachmann" ist, der sich was :?: von seinem Auftritt verspricht :?:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Skeptiker

Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Skeptiker »

Ein sehr schöner Artikel zum Thema, von dem Lungenfacharzt Prof. Dieter Köhler - dem ehemaligen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Lungenheilkunde:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... uldig.html

Leider hinter der Bezahlschranke.

Er greift massiv die Wissenschaftlichkeit der Studien an - sogar von einem systematischen Fehler dadurch, dass andere Forschungsergebnisse als diejenigen, welche die Thesen untermauern, keine Chance auf Veröffentlichung hätten.

Wenn das, was er behauptet richtig ist, dann haben wir es mit einem massiven Versagen wissenschaftlicher Arbeit zu tun. Es wäre in meinen Augen ein gigantischer Skandal, der das Vertrauen in wissenschaftliche Arbeit nachhaltig beeinträchtigen würde und der, wenn es dann auffliegt, die Leute in Schaaren zu antiwissenschaftlichen Scharlatanen überlaufen lassen würde.

Hat er vielleicht Recht? Werden wir von gerichteten Fehlinterpretationen manipuliert? Hat sich Wissenschaft hier korrumpieren lassen?
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Raskolnikof
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Raskolnikof »

Der Druck aus dem Ausland wird immer größer. Jetzt setzt sich auch Dänemark ganz offiziell für die Abschaffung von Verbrennungsmotoren in Neu-PKWs bis zum Jahr 2030 ein. Zitat: "„Wir wollen uns dafür einsetzen, dass der Verkauf von neuen Benzin- und Dieselautos schrittweise zurückgefahren und 2030 dann in der gesamten EU komplett gestoppt wird...":

https://www.nordschleswiger.dk/de/daene ... esamten-eu
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immernoch_ratlos
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von immernoch_ratlos »

@Skeptiker

Was glaubst Du was wohl passiert, wenn ein wichtiger Parameter oder gar mehrere falsch sind ? Das würde eine ganze Menge von wissenschaftlichen Erkenntnissen die man ja auch wägen und messen kann, völlig in Frage stellen - so eine Überlegung hat das Zeug für eine schöne feine Verschwörungstheorie. Mich würde - zumindest andeutungsweise - interessieren in welchem Berufsfeld Du selbst arbeitest.

Aber gleichgültig was Du da sagen möchtest, hier ein für meine Begriffe recht drastischer Beweis, der dem "Lungenspezialisten" wohl sozusagen am Arsch vorbeigehen muss :

Quelle : 3sat (15.11.2018) "Großstadtmensch mit Raucherlunge - Feinstaubablagerungen: Erschreckend: Die Lunge eines Menschen, der in der Großstadt lebt, ist heute von der Lunge eines Rauchers kaum zu unterscheiden."
Wie eine echte Raucherlunge aussieht konnte ich mit eigenen Augen bei der Ausstellung "Körperwelten" 1997 im Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim schon mal bewundern.

Es gibt nichts, wo sich heute wie gestern nicht ein paar (meistens) Spinner oder mit dubiosen Absichten agierende finden, die Zweifel sähen und dafür reichlich "fruchtbaren Boden" finden. Schon Schiller wusste das und meinte "„Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens“. Damit müssen leider alle leben. Wo Wissen - nachprüfbares Wissen - fehlt ist der Aberglaube nie weit weg.... :|
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Tom Bombadil
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Tom Bombadil »

Feinstaub soll aber doch größtenteils vom Reifen- und Bremsenabrieb kommen, habe ich gelesen: https://www.zeit.de/mobilitaet/2017-02/ ... eb-bremsen Stimmt das nicht?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Skeptiker

Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Skeptiker »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(27 Nov 2018, 20:36)
@Skeptiker

Was glaubst Du was wohl passiert, wenn ein wichtiger Parameter oder gar mehrere falsch sind ? Das würde eine ganze Menge von wissenschaftlichen Erkenntnissen die man ja auch wägen und messen kann, völlig in Frage stellen - so eine Überlegung hat das Zeug für eine schöne feine Verschwörungstheorie. Mich würde - zumindest andeutungsweise - interessieren in welchem Berufsfeld Du selbst arbeitest.

Aber gleichgültig was Du da sagen möchtest, hier ein für meine Begriffe recht drastischer Beweis, der dem "Lungenspezialisten" wohl sozusagen am Arsch vorbeigehen muss :

Quelle : 3sat (15.11.2018) "Großstadtmensch mit Raucherlunge - Feinstaubablagerungen: Erschreckend: Die Lunge eines Menschen, der in der Großstadt lebt, ist heute von der Lunge eines Rauchers kaum zu unterscheiden."
Wie eine echte Raucherlunge aussieht konnte ich mit eigenen Augen bei der Ausstellung "Körperwelten" 1997 im Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim schon mal bewundern.

Es gibt nichts, wo sich heute wie gestern nicht ein paar (meistens) Spinner oder mit dubiosen Absichten agierende finden, die Zweifel sähen und dafür reichlich "fruchtbaren Boden" finden. Schon Schiller wusste das und meinte "„Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens“. Damit müssen leider alle leben. Wo Wissen - nachprüfbares Wissen - fehlt ist der Aberglaube nie weit weg.... :|
Lieber immernoch_ratlos, ich habe von dem Artikel in der Welt berichtet und Fragen in den Raum geworfen. Ich habe keinesfalls geschrieben, dass es eine Verschwörung gibt oder die Wissenschaft falsch arbeitet. Ich habe lediglich geschrieben, dass gemäß den Aussagen dieses Lungenarztes - immerhin ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Lungenheilkunde - die Studien falsch interpretiert werden. Im Artikel kommen da noch weitere ganz plausible Darstellungen.

Mir ist sehr wohl klar, dass eine wissenschaftliche Verschwörung kaum denkbar ist. Was allerdings sehr wohl im Rahmen des Denkbaren ist, sind systematische Fehlinterpretationen und ideologisch motivierte Anreize für Studien um ein Umfeld von Pseudoforschungsergebnissen zu erzeugen, welches die populäre Oberhand gewinnt. Gerade der Bericht den Du verlinkt hast erscheint mir da ein Klassiker in der Förderung der "Deutschen Angst" - diesesmal vor Feinstaub, früher vor dem Waldsterben. Man stelle sich vor ein solcher Film würde über die Gefahr gemacht werden, die ausgeht von "messernden Migranten" - der Aufschrei der Empöhrung wäre bis zu Mars zu hören und man würde mit Plausibilisierungen überhäuft werden - zurecht. Trifft aber eine Kampagne den Quängelkern des deutschen Michels, wird mit manischer Besessenheit die Welt vom Unheil befreit - Feinstaub, Stickoxid, Diesel oder wie der Feind gerade heißt.

Ich war mehrfach in Shanghai und unsere Kollegen kommen oft zu uns nach Deutschland. Ich würde mich absolut lächerlich machen, wenn ich denen von unserer Angst vor Stickoxiden und Feinstaub erzählen würde. Die kommen hierher um mal so richtig gut Luft zu bekommen.
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Kamikaze
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Nov 2018, 22:00)

Feinstaub soll aber doch größtenteils vom Reifen- und Bremsenabrieb kommen, habe ich gelesen: https://www.zeit.de/mobilitaet/2017-02/ ... eb-bremsen Stimmt das nicht?
immernoch_ratlos hat geschrieben:(11 Nov 2018, 09:52)

Ein schwieriger Fall "Stickstoffoxide entstehen hauptsächlich bei Verbrennungsprozessen in Anlagen und Motoren" - Trotz dieser Minderung ist der Verkehrsbereich mit einem Emissionsanteil von 40 % weiterhin mit Abstand der größte Verursacher von NOx-Emissionen" (meint UBA - Quelle und Zitat kommt noch).

Was kann also eine Messung aussagen - in erster Linie - es gibt dort schlicht zuviel "NOx" - daraus folgt : weil auch dort Menschen leben und die ein Recht auf saubere Luft haben
.“. Nun weiß man (nicht ich weiß das !) der "Spitzenverursacher ist der Verkehr mit 40 %" Daran sind die Dieselfahrzeuge mit 75 % die größten Einzelemittenten - (eigentlich jeder Dieselmotor mobil oder stationär).

Normale Menschen würden um "etwas zu beseitigen bzw. verringern", wohl das herausgreifen, was nicht nur vor Ort, sondern an vielen Orten gleichzeitig der nachweislich größte Emittent ist.
[center]Falls nicht, dann würde ich gerne wissen warum :?:[/center]
Ich hoffe das dies nicht wieder nur Unsinn ist ;) - wer also "überall" (hier in allen betroffenen Städten) etwas verändern möchte, wird wohl eher nicht mit den kleinsten bekannten Emittenten beginnen, sondern mit den größten bekannten Emissionsquellen. Von allen möglichen sei das der Dieselmotor, der in den 40% Emissionen die man dem Verkehr zurechnet mit 75 % den Spitzenplatz hat.

Leider gibt es dann immer noch 60% der Emissionen die lustig weiter emittieren. Allerdings nach allem was es dazu an Informationen gibt, nicht als monolithischer Einzelemittent, sondern aus sehr verschiedenen Quellen bestehend, die keinesfalls alle nur in Städten emittieren. Sonst hätte man sich der Logik - "zuerst die Großen, dann die nächstkleineren usw." - folgend zuerst da entsprechende Maßnahmen ergriffen. Auch gegen parallel laufende Maßnahmen hätten sicher niemand etwas einzuwenden...

Wer nicht "ausreichend misst" - also zuwenig Messstationen in einem Gebiet aufstellt - dessen NOx-Messwerte - offensichtlich auch andere Quellen als den fließenden Verkehr haben, verlegt dann die einzige Messstelle solange, bis die Werte unter Limit sind, statt messtechnisch die Daueremittenten herauszufinden und AUCH dort vernünftige Verhältnisse zu erzwingen :?:

Wären die Emissionen nicht schädlich, sondern nur irgendwie "unangenehm", könnte man das einfach so hinnehmen. Das ist aber nun wirklich nicht der Fall, es geht um nachweislich schädliche Emissionen, welche in jedem Fall eine gesundheitliche Bedrohung darstellen. Wäre das nicht so, warum wurden dann überhaupt etwas gegen NOx und andere Schadstoffe (meist Primäre Feinstäube) unternommen ? Nur "Null Emissionen" sind ohne Wirkung, alles was darüber liegt hat immer eine Wirkung - tatsächlich schlimmer, als dies bis vor wenigen Jahren erkannt werden konnte, weil seither die medizinischen Methoden in den letzten Jahren dank Fortschritten bei der Messtechnik, diese Gefährdungen immer besser erkennen können.

Warum steht ganz offensichtlich für viele der finanzielle Aspekt so sehr im Vordergrund und nicht die Gefährdung der Gesundheit von Millionen Menschen - darunter zählen Kinder jeden Alters zu den am stärksten Gefährdeten - Alte tatsächlich auch, aber da könnte man ja die Ersparnis bei Renten und Pensionen als nette Beigabe des dann früheren Ablebens betrachten.

Wem das zu zynisch ist, wie zynisch ist eigentlich dann der Messwert "X" wo man recht sicher von jährlich "sonundsovielen" sekundären Sterbefällen ausgehen kann :?:
immernoch_ratlos hat geschrieben:(08 Nov 2018, 18:03)

Dann müsstest Du eigentlich wissen die Dosis, aber auch um welches toxische Substanzen es sich handelt "macht die Wirkung".

In diesem Sinn gibt es kein "harmloses Gift". Erst 0 ppm - also Null Millionstel - 10^-6 einer als "schädlich" erkannte Substanz sind unschädlich.

Nun woimmer vernünftige Menschen am Werk sind, versuchen sie - wenn "0 ppm" nicht erreichbar sind, einen möglichst niedrigen Wert stattdessen als "Begrenzung" aka "Grenzwert" vorzuschreiben.

Auch logisch, wo nichts ist, gibt es auch keine Wirkung. Wenn Du Teeernte im Bereich Chemie gelernt - gearbeitet hast, sollte Dir das eigentlich klar sein.

Nun überall wo Menschen werkeln werden Kompromisse gemacht. Wenn es um Folgen von Schadstoffen geht, wurde kurz nach dem Krieg, rücksichtslos alles was mehr Kosten verursacht hätte in die "Umwelt" abgegeben. Du bist nicht der Einzige der in einer total versifften Umwelt leben musste. Nicht nur die "Badische Anilin & Soda-Fabrik" allein leistete hier ihren Beitrag :Klar, das diese Dämpfe nicht am Rhein haltmachten - auch die Nachbarn in Mannheim erhielten ihre tägliche Dröhnung. Dabei war die BASF beileibe nicht der einzige, aber der weitaus größte chemischen Betrieb in der Doppelstadt. Gießereien - u.a. "Emittenten", sorgten für permanent dicke Luft.

Vernünftige Menschen - Mediziner - Betroffene - Behörden - der Gesetzgeber usw. begriffen nun nicht gerade von Heute auf Morgen, so kann das nicht weitergehen. Nach und nach wurden dies Emissionen durch Verbote / Grenzwerte und auch Strafen auf ein erträgliches Maß reduziert. Bei dieser Art Emittenten war Veränderung / Überwachung usw. relativ einfach. Die zusätzlichen Kosten werden dem Konsumenten eingepreist.

Warum soll das nun bei Emissionen aus KFZ anders sein :?: Die Schwierigkeit liegt bei der Zahl der Emittenten - mehr als 55 Millionen KFZ. Die können, anders als Industriebetrieb nur indirekt überwacht werden. Das notwendige Messnetz hat "sehr große Maschen" was allerdings bereits jetzt messbar ist, übersteigt die gesetzlichen Grenzwerte.

Passiert das bei einem Chemiebetrieb, wird der beanstandete Betrieb, wenn garnix hilft stillgelegt. Dort wurden immer schon alle Grenzwerte zu niedrig empfunden - war ein jahrzehntelanger Kampf bis zu den aktuellen Grenzwerten.

Nun ist ähnlich wie im Fußball (Trainer), jeder auch "Chemiker" - "Mediziner" - auch dann, wenn er / sie davon Null Ahnung und noch weniger Wissen hat. Beim Fußball ist das zumindest mir völlig gleichgültig. Bei Giftstoffen verlasse ich mich auf kompetente Mediziner und Toxikologen. Von letzteren stammt wohl dieser Spruch : Wenn überall nach "Gusto" von irgendwelchen Spinnern entschieden würde, dürften wir alle noch immer in der "riechbar" versifften Luft leben. Der Kurzschluss, nur weil es nicht stinkt und niemand gleich tot umfällt, sagt überhaupt nichts über all die Nebenwirkungen aus, die die Sekundärfeinstäube nun mal haben.

Nur wer keine Ahnung hat, kann frech behaupten mach nix - passiert schon nix - wenn Wissenschaft inzwischen über Messeinrichtungen und Messmethoden verfügt, die vor einigen Jahren schlicht nicht vorhanden waren. Statt auf irgendwelche Spinner verlasse ich mich jedenfalls auf solche Informationen :

Quelle : UBA "Wie wirken sich Stickstoffoxide auf die menschliche Gesundheit aus?"

Quelle : UNI-Düsseldorf "Gesundheitliche Bewertung von NOx-Emissionen aus Dieselfahrzeugen"

Quelle : CHEMIE.DE "Stickoxide"Quelle : FAZ (19.08.2017) "Diesel-Debatte : Wie ungesund sind Stickoxide?"Worin besteht eigentlich der angebliche Nutzen von mangelnder Kontrolle - bzw. nach Gusto frei erhöhten Werten :?: Wer darf sich eigentlich darüber freuen :?:

Ja mit besseren Messmöglichkeiten werden auch die Gründe für bestimmte Krankheitsformen "sichtbar" - Bei Viren gelang es erst in diesem Jahrhundert (2014) diese auch im Detail "sichtbar" zu machen. Klar das mit besseren Messmethoden auch die Zusammenhänge besser messbar werden. Lange - bis etwa 1883 waren Viren völlig unbekannt - erst 1940 mit dem ersten Elektronenmikroskop konnte ein Virus sichtbar gemacht werden. Es wäre nun sicher ein sehr dummer Ansatz, nur weil man auch andere sehr kleine Partikel UND die unterschiedlichen Wirkungen sichtbar machen kann, auf einem früheren Standpunkt der Wissenschaft zu bestehen, wo dies noch nicht möglich war.

Nun kommen auch Nanotoxikologen in den "Genuss" von solch hochauflösenden Verfahre. Sie waren die Ersten die vor Gesundheitsschäden durch ultrafeine Partikel in der Luft gewarnt haben (1994). Ich empfinde das als große Dummheit, sich einfach über solche Erkenntnisse hinwegsetzen zu wollen. Auch dann, wenn der "letzte Nachweis" noch nicht erbracht worden ist. "Dummköpfe in Weiß" haben ja auch sehr lange verhindert, das medizinisches Personal zum Nutzen ihrer Patienten sich vor jeder Behandlung - besonders OP - desinfizieren müssen. Damals 1847, entdeckte "evidenzbasiert" Ignaz Philipp Semmelweis die Notwenigkeit von strikter Hygiene (Kindbettfieber) Der Arzt endete in der "Landesirrenanstalt Döbling bei Wien" - der Ort der eigentlich seinen Feinden in der Ärzteschaft (die hielten das für „spekulativer Unfug“) gebührt hätte, die (wie auch heute wieder) nur "glauben" was gerade noch in ihre Köpfe passt :dead:
immernoch_ratlos hat geschrieben:(20 Sep 2017, 00:21)

Das stellt auch das UBA fest :Dieses Thema gestaltete sich äußerst verwirrend.

Was fehlt, ist der treffende Zusatz "primär" oder dort wo Feinstäube erst das Ergebnis einer anderen primären Schadstoffemission sind darf wichtige Zusatz "sekundär" nicht fehlen.

Wie schon mehrfach von mir - und unwidersprochen - angemerkt, hat der derzeitige Hyphe um NOx seine Ursache eben nicht im Dieselmotor als solchem sondern in den zu niedrig angesetzten primären Feinstaubwerte bei KFZ-Motoren. Diese sind in dem Sammelsurium von vorgefundenen Feinstäuben mit ~5% Anteil für den aus Motoren insgesamt emittierten FEINSTAUB vergleichsweise niedrig und der Erfolg einer höheren Feinstaubemission - ein Plus auf diese 5 % - würde zu deutlich niedrigeren NO2 und damit in Folge zu deutlich niedrigem NOx - sekundärem Feinstaub führen :eek:

Dieser wichtige Zusammenhang wird schlicht ignoriert. Bis auf einige wenige (ebenfalls ignorierte) Pressemeldungen zu den Ergebnissen einer Fraunhoferstudie aus 2010, findet sich nichts zu diesem Mechanismen. Der größte Teil der hohen primären Feinstaubs setzt sich aus (teilweise mengenmäßig unbeeinflussbaren wetter- und jahreszeitabhängen Anteilen) Feinstäuben anderer Herkunft zusammen :dead: Zudem kann mit der Partikelgröße "PM10" (PM, particulate matter - mit einem maximalen Durchmesser von 10 Mikrometer (µm), unmöglich der sekundäre Feinstaub "PM2,5" (ultrafeine Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 0,1 µm) sozusagen "in einen Topf geworfen werden". Doch genau dies passiert hier wie in den Medien andauernd.

Es ist längst erwiesen - Europa - besonders Frankreich - Deutschland - Polen - beglücken sich gegenseitig mit ihren Feinstäuben und dies je nach Windrichtung. Natürliche Feinstäube aus Nordafrika und wer hätte das gedacht - industrielle Feinstäube aus China lassen sich dank fortschrittlicher Verfahren einwandfrei identifizieren. Soviel also auch zur "Werkbank China" irgendwie funktioniert das "Outsourcen" also auch nur teilweise... :dead:

Nicht das jetzt irgendwer auf die Idee kommt, ich würde die Reduktion von Feinstäuben nicht generell für wichtig halten, ganz im Gegenteil. Doch wie überall bei eher nicht so simplen Themen lohnt es sich die Zusammenhänge zu kennen um erst daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen. :rolleyes:

@Aberwitz - was möchtest Du uns eigentlich mitteilen in Sachen "Trotz Diesel - Nie war die Luft so gut wie heute?" :?:
Das nur so auf die Schnelle. Danke an immernoch_ratlos für die alten Beiträge. :)
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Kamikaze
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Kamikaze »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Nov 2018, 23:21)
Ich war mehrfach in Shanghai und unsere Kollegen kommen oft zu uns nach Deutschland. Ich würde mich absolut lächerlich machen, wenn ich denen von unserer Angst vor Stickoxiden und Feinstaub erzählen würde. Die kommen hierher um mal so richtig gut Luft zu bekommen.
Nur weil es Orte gibt, an denen die Luft noch bedeutend schlechter ist, sind all unsere Bemühungen sinnlos? (Oder sollten wir womöglich gerade das als die bestmögliche Bestätigung für unser Handeln anerkennen?)

In Indien gibt es jährlich ca. 277.000 Suizide. evtl. sollten wir das Thema auch ignorieren, bis wir auf dem entsprechenden Level sind. Ist schließlich wirtschaftlich sinnvoll. (Ist natürlich ein drastischer Vergleich, aber das Ergebnis ist das gleiche: tote und leidende Menschen.Im Gegenteil - Suizide sind noch wesentlich harmloser, weil 1. der Betroffene selbst entscheidet und 2. keine Milliardenbelastungen für Krankenkassen und Arbeitgeber und Steuergemeinde ("Volkswirtschaftlicher Schaden") dadurch entstehen.)

Ich halte dieses "Aber guck mal dahin - da ist es noch viel schlimmer, als bei uns!" (Whataboutism) für einen erschreckend kurzsichtigen Versuch die Bemühungen der Gemeinschaft zu untergraben, auch in Zukunft noch (buchstäblich) die Luft zum Atmen zu haben.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Skeptiker »

Kamikaze hat geschrieben:(28 Nov 2018, 09:35)
Nur weil es Orte gibt, an denen die Luft noch bedeutend schlechter ist, sind all unsere Bemühungen sinnlos? ...
Nein, natürlich nicht.
Kamikaze hat geschrieben:(28 Nov 2018, 09:35)
In Indien gibt es jährlich ca. 277.000 Suizide. evtl. sollten wir das Thema auch ignorieren, bis wir auf dem entsprechenden Level sind. Ist schließlich wirtschaftlich sinnvoll. (Ist natürlich ein drastischer Vergleich, aber das Ergebnis ist das gleiche: tote und leidende Menschen.Im Gegenteil - Suizide sind noch wesentlich harmloser, weil 1. der Betroffene selbst entscheidet und 2. keine Milliardenbelastungen für Krankenkassen und Arbeitgeber und Steuergemeinde ("Volkswirtschaftlicher Schaden") dadurch entstehen.)
:?: Redest Du mit mir, oder musste das einfach einmal raus. Naja, ich hoffe es geht Dir nun besser.
Kamikaze hat geschrieben:(28 Nov 2018, 09:35)
Ich halte dieses "Aber guck mal dahin - da ist es noch viel schlimmer, als bei uns!" (Whataboutism) für einen erschreckend kurzsichtigen Versuch die Bemühungen der Gemeinschaft zu untergraben, auch in Zukunft noch (buchstäblich) die Luft zum Atmen zu haben.
Es geht hier nicht um Relativierung sondern um Plausibilisierung. Wir haben einfach eine vergleichsweise gute Luft, aber sie kann natürlich niemals so gut sein wie der Idealist sie sich wünscht (26 Nov 2018, 09:39).

Audi hat hier einen sehr schönen Beitrag verfasst (26 Nov 2018, 09:26) , wie solche Grenzwerte entstehen. Erinnern wir uns doch einfach mal daran, dass hier mit der Argumentation, dass es die Gesundheit beeinträchtigt, ein Motorprinzip verdrängt werden soll. Das ist für die Inhaber solcher Autos und die Industrie die sie vertreibt (und die Leute die davon leben … und die Leute die von den Leuten leben ...) nicht ohne Folgen.

Sind also die Maßnahmen verhältnismäßig, ja oder nein. Das hängt im wesentlichen von der tatsächlichen Gesundheitsgefährdung ab. Das hängt aber eben nicht davon ab, welche persönliche Meinung ich zum Diesel habe - wie es ja hier und da herauszuhören ist.

Wenn aber hier Politik gemacht wird und an sich seriöse Studien potentiell fehlinterpretiert werden um moralistisch Menschen argumentativ in ein schlechtes Licht zu rücken, dann muss man das geraderücken. Denn die wissenschaftliche Basis scheint da nicht so eindeutig zu sein, wie das gerne mal dargestellt wird:
Dieser nicht vorhandene Zusammenhang war auch Thema vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages zur VW-Abgasaffäre. Die als Expertin angehörte Epidemiologin Annette Peters musste einräumen, dass ein direkter Zusammenhang von Stickoxiden und Gesundheitsschäden epidemiologisch noch nie untersucht wurde. Peters laut Protokoll: „Fürs NO2 bin ich mir keiner Studie bewusst, die das schon mal systematisch angeguckt hat.“ Das bedeutet: Keiner weiß, welche Schadstoffe welche Schäden verursacht haben, für die aber die Stickoxide in der gegenwärtigen Diskussion pauschal verantwortlich gemacht werden.

Die krasse Fehlinterpretation von Forschungsergebnissen, die zu dem heutigen NOX-Grenzwert führten, hat noch eine zweite Dimension: Der WHO-Bericht basiert nahezu durchgängig auf Messungen, die in Zeiträumen oder Regionen vorgenommen wurden, in denen es noch keine wirksame Abgasreinigung (für Benziner wie Diesel) gab oder in denen sie noch in den Kinderschuhen steckte.
https://www.auto-medienportal.net/artikel/detail/43553

Ich bin dafür die wissenschaftliche Basis der Grenzwerte sachlich zu hinterfragen und aussagekräftige Studien durchzuführen, die man dann neutral bewertet. Die aus einem solchen Prozess stammenden Grenzwerte hätten eine Chance als gesundheitsgefährdend anerkannt zu werden. Die heutigen scheinen mir Ergebnis des Kräftespieles von Lobbyisten und Ideologen zu sein. Am Ende verliert dabei die Wissenschaft, deren Reputation erheblich leidet, wenn sie sich ideologisch vor den Karren spannen läßt.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von immernoch_ratlos »

Skeptiker hat geschrieben:Ich bin dafür die wissenschaftliche Basis der Grenzwerte sachlich zu hinterfragen und aussagekräftige Studien durchzuführen, die man dann neutral bewertet. Die aus einem solchen Prozess stammenden Grenzwerte hätten eine Chance als gesundheitsgefährdend anerkannt zu werden. Die heutigen scheinen mir Ergebnis des Kräftespieles von Lobbyisten und Ideologen zu sein. Am Ende verliert dabei die Wissenschaft, deren Reputation erheblich leidet, wenn sie sich ideologisch vor den Karren spannen läßt.
Ein bisschen weinen musste ich schon nach diesen Worten.

Dann ist mir allerdings aufgefallen Du greifst nicht eine einzelne "Studie" an, sondern alles und grundsätzlich sehr pauschal.

Es gibt da Menschen, die sehr detailliert aufgedeckt haben, wie diese "Gegenbewegung" finanziert wird und wie sie erfolgreich Reputation von Wissenschaftlern und allem was für die Profitmaximierung schädlich sein könnte, sehr gezielt und mit wissenschaftlicher Akribie niedermachen. So "nachhaltig", das selbst exakte Messungen die ja auch neuen "besseren" Studien als Grundlage dienen müssen, als "verbrannt" gelten. Da diese gegnerischen Studien, generell unterfinanziert sind - jedenfalls jene, die tatsächlich der Wahrheit dienen, ist es so ein leichtes, mit nahezu unerschöpflichen Mitteln der "Kriegskasse" die Erkenntnisse zu diskreditieren. Die vielen freiwilligen Helfer dabei, die selbstverständlich auf diese strategisch eingesetzte "Marketingmethoden" ansprechen, geben der Wahrheit den Rest.

Wie sollte da eine "Superstudie" die Du für so "dringend" notwendig hältst, überhaupt eine Chance haben ? Könnte irgendetwas, vor Leuten wie Dir überhaupt bestehen ? Sicher nicht, es ist ja so einfach etwas was man warum auch immer nicht wahrhaben will, mit einfachen Sätzen in Frage zu stellen. Jedenfalls einfacher als sich mit den Methoden, den Ergebnissen selbst, wer daran beteiligt war / ist und wer die Studie finanziert hat, detailliert zu befassen.

Du gehörst für mich zu den üblichen oberflächlichen Nörglern, eine Mehrheit, die nicht nur hier in diesem Forum so eifrig bemüht sind im Prinzip den Trump (anerkannter "Master of Desaster"), zu geben. Einfach alles was widerspricht für Fake zu erklären. "Alternative Fakten" werden wie immer den jeweiligen Untergang begleiten. Dafür gibt es sehr viele historische Beispiele. Wie schon Kurt Schumacher in 1932 resigniert in eine Reichstagsrede feststellte :
„Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund im Menschen; und wenn wir irgendetwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die Anerkennung, daß ihm zum ersten Mal in der deutschen Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist.“
Inzwischen gilt dies praktisch auf allen Gebieten und diesmal hängen sich die neuen Nazis einfach nur an diese Machenschaften an und verbreiten bis in den Bundestag nachgeplapperten Unsinn der gezielt aus niedersten Beweggründen erfunden wurde.

Oder wie kommt einer auf die absurde Idee "Unser Netzwerkteam" für eine seriöse wissenschaftliche Quelle zu halten, die "uns" endlich der Wahrheit "näherbringt" :?:

Es ist gleichgültig um welches Thema es geht, die Reaktion ist immer die selbe. Lächerlich, aber in Anbetracht um was es da geht, kann einem das Lachen grundsätzlich vergehen....

Es ist sinnlos mit solchen Vertretern eine Diskussion führen zu wollen.

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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Teeernte »

yogi61 hat geschrieben:(25 Nov 2018, 10:41)

Ach gut, Du willst weiterhin 3,50 Euro an der Tankstelle sparen, egal. Da hat neulich ein User angestossen doch mal hier ein Ethik -Unterforum aufzumachen, scheint mir inzwischen absolut notwendig zu sein. Natürlich kann man Krebserkrankungen an Blase,Nieren und Lunge mit Grinse-Smileys abtun und argumentieren, dass Autofahren eh schon so teuer ist und natürlich weiss ich, weil ich in der Branche arbeite, dass es tolle Kortikoide gibt die Psoriasis, Neurodermitis und auch Allergie-Symptome bei Kindern lindern können, wohl dann, weiter so, oder was? Natürlich weiss ich, dass man da nach Strohhalmen greift und irgendeinen Journalisten gerne zititiert der das mit dem Diesel-Tod ganz schrecklich findet und sogar einen Pneumologen bei Spam-TV auf RTL präsentiert und ich weiss auch, dass ich Dir sogar Historiker präsentieren kann, die den Zweiten Weltkrieg toll fanden. Ich kann Dir sogar Menschen präsentieren, die Impfungen gegen Masern für einen tiefen Eingriff in die Freiheit halten. Ich kann es nur immer wieder erklären, eigentlich bin ich entsetzt, dass man den Ausstoß dieser Karzinogene immer noch verharmlost. Anstatt Stern-TV zu schauen, empfehle ich eher mal mit Onkologen über ihre Machtlosigkeit bei bestimmten Erkrankungen zu sprechen. Aber egal, spart mal weiter eure 3,50 Euro und vergiftet völlig unschuldige Menschen, ist ja alternativlos :rolleyes:

Diesel ist ja grad Europaweit mit einem "B" wie BiO getauft worden.

5 % Rapsanteil..... wird dann ein Rechteck mit nem grossen "B" an jeder Tanksäule EU weit.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von frems »

Auch wenn es Automobilhersteller und Dieselschnüffler nicht gerne hören werden, muss man dennoch festhalten:

"Der Stickoxid-Grenzwert sollte sogar noch strenger werden"
Ist der NO2-Grenzwert willkürlich und zu hoch festgelegt worden? Die Umweltmedizinerin Barbara Hoffmann widerspricht. Und fordert noch strengere Regelungen.

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018- ... ehrsabgase

Etwas willkürlich ist er ja schon, wenn er der Willkür der deutschen Lobbyindustrie unterliegt und somit zu lasch angesetzt ist.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Kölner1302 »

BMW weigert sich, Hardware auszutauschen, mit der Begründung dies würde mindestens 3 Jahre Forschung notwendig machen.
Die Teile für den Hardwareaustausch liegen jedoch schon im Regal, und werden in den USA schon seit 2008 in den Autos verbaut - Hardware made in Germany.
Auch in Deutschland können diese Teile auch jetzt schon eingebaut werden.
Die Stickoxidwerte verringern sich dadurch auf ein Viertel - unter den Grenzwert, ab dem Fahrverbote verhängt werden.
https://www.zdf.de/politik/frontal-21/d ... l-100.html
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von yogi61 »

Die EU-Kommission hat laut einem Urteil des EU-Gerichts bei der Einführung neuer Auto-Abgastests die Grenzwerte der Euro-6-Norm zu Unrecht gelockert. Dies entschieden die Luxemburger Richter nach einer Klage der Städte Paris, Brüssel und Madrid. Diese Städte dürfen die Grenzwerte nun anfechten und im Zweifel auch Fahrverbote für neueste Dieselautos verhängen, die offiziell zugelassen wurden.

Damit herrscht in der Automobilbranche zunächst wieder Unsicherheit über künftige Anforderungen an Autos mit Benzin- und Dieselmotoren. Die Hersteller waren mit der nun verworfenen Regelung zufrieden. Sie hatten erreicht, dass Autos im realen Straßenverkehr mehr NO2 ausstoßen dürfen als auf dem Prüfstand.


http://www.spiegel.de/auto/aktuell/dies ... 43508.html

Tja, da haben die Taschenspieler-Tricks vor Gericht leider keinen Bestand, das ist natürlich bitter für die Industrie.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Kamikaze »

Hier auch: https://www.focus.de/auto/news/abgas-sk ... 63588.html
Damit ist der Weg frei für Verbote nagelneuer Autos. Und es betrifft wahrscheinlich nicht nur Diesel.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Teeernte »

10.38 Uhr: EU-Gericht erklärt Diesel-Grenzwerte für nichtig +++

Das Gericht der Europäischen Union (EuG) hat Stickoxid-Grenzwerte für Dieselfahrzeuge gekippt. Das Gericht erklärte am Donnerstag eine Verordnung der EU-Kommission zu höheren Abgaswerten der Euro-6-Norm für teilweise nichtig. Dagegen hatten die Städte Paris, Brüssel und Madrid geklagt. Sie dürfen die Grenzwerte nun anfechten und im Zweifel auch Fahrverbote für neue Dieselautos verhängen, die offiziell zugelassen wurden.
Hintergrund des Streits ist, dass die EU-Kommission bei der Einführung des neuen Abgastests RDE, der die Emissionen auf der Straße statt im Labor misst, die Grenzwerte nachträglich erhöht hatte. Statt den im Euro-6-Regelwerk vorgeschriebenen 80 Milligramm Stickstoffdioxid je Kilometer dürfen die Dieselautos für eine Übergangszeit 168 Milligramm und danach 120 Milligramm ausstoßen.
Begründet wurde das mit Messungenauigkeiten. Wenn die Autos aber mehr von dem Reizgas ausstoßen dürfen, macht es das für die Städte schwerer, die gesetzlichen Vorgaben zur Luftqualität einzuhalten.
https://www.news.at/a/eu-gericht-erklae ... g-10532529

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 5f422.html
https://info.arte.tv/de/afp/Neuigkeiten ... generation
Zuletzt geändert von Teeernte am So 16. Dez 2018, 10:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von immernoch_ratlos »

Warum muss sich Teeernte nicht an die Plicht halten fremde Texte mittels eines funktionierenden Links erkenn- und nachprüfbar darzustellen ?

Warum das wichtig ist ? Es gibt rechtliche Gründe, die dem Betreiber eines Forums großen wirtschaftlichen Schaden zufügen können und es so schlicht nicht nachprüfbar ist ob das Zitat inhaltlich mit dem Original übereinstimmt.

Für die Leser eines Zitats sollte die Möglichkeit den GESAMTEN Text lesen zu können, um so den jeweiligen Kontext erkennbar zu machen in dem sich das Zitat befindet.

Im vorliegenden Fall soll der Eindruck erweckt werden, festliegende Messwerte seinen beliebig. Genau das Gegenteil wird durch das Urteil des Gericht der Europäischen Union (EuG) festgestellt.

Das Spiel mit dem Begriff "erhöht" mag ja zunächst verwirren. Darf die EU-Kommission die zuvor festgelegten Stickoxid-Grenzwerte einfach erhöhen - von 80 Milligramm Stickstoffdioxid je Kilometer auf 168 mg/km und danach 120 mg/km ?

Genau diese Erhöhung der Grenzwerte hat das EuG als illegal verworfen. Diese quasi "Lex Euro 6", hätte ermöglicht, was bei Euro 5 Fahrzeugen allenthalben zu Fahrverboten führt - Fahren mit mehr als den doppelten Stickstoffdioxidemissionen je Kilometer.

Ganz offensichtlich ein Rechtsbruch in zweierlei Hinsicht - gegen geltende Bestimmungen und zum Nachteil der Fahrzeuge der Schadstoffklassen Euro 5. Die Folge dieses Rechtsbruchs hätte es den Städten wie Paris, Madrid und Brüssel schwer gemacht einer anderen Vorschrift die mit den Fahrzeugemissionen in kausalem Zusammenhang steht, korrekt einzuhalten. Hätten es die betroffenen Städte tatsächlich gehindert ALLE Fahrzeuge deren höhere Emissionswerte festliegen, auszusperren. Ganz offensichtlich betrifft das die Schadstoffklassen Euro 6 "unterhalb" von "Euro 6dTEMP".

Mit diesem Urteil hat das Gericht der Europäischen Union (EuG) den Zusammenhang zwischen Emissionswerten von KFZ und den erhöhten Immissionswerten in den betroffenen Städten festgestellt. Damit hat :
Quelle hat geschrieben:Das Gericht der Europäischen Union (EuG) hat Fahrverbote auch für Dieselautos der neuesten Generation erlaubt. Die Europarichter erklärten eine Verordnung der EU-Kommission zu höheren Abgaswerten für Diesel der Abgasnorm Euro 6 für teilweise nichtig.

Die Städte Paris, Brüssel und Madrid dürfen damit von EU-Seite geänderte Grenzwerte für Stickoxid anfechten und Dieselautos aussperren - obwohl diese offiziell zugelassen sind.
Ganz offensichtlich sehen also auch die Richter des EuG die Ursache "Emissionen" als das was sie im allgemeinen Sprachgebrauch immer schon war und ist, schlicht als Ursache für erhöhte Immissionswerte vor Ort.

Typische Stammtischreaktion - die Gerichte sind schuld, weil sie geltende Gesetze durchsetzen. Durchsetzen müssen - und damit regeln, zu was die Exekutive offensichtlich nicht fähig ist. Es sind die selben "Stammtische", die bei anderen Gelegenheiten ständige neue Verschärfungen fordern. Ein irre Welt....
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von H2O »

"Ehrlich währt am längsten" heißt es doch. Völlig klar, daß der städtische Fahrbetrieb mit überhöhtem Schadstoffausstoß gegenüber Testständen die "dicke Luft" in Ballungsräumen mit verursacht. Die gestrengen Richter des EuGH hauen also zu Recht mit der Faust auf den Tisch, weil erlassene Grenzwerte nach Lust und Laune durch Gefälligkeitspolitik verändert wurden.

Dieses Urteil fügt natürlich vielen gutwilligen Bürgen erneut wirtschaftliche Schäden zu, wenn sie so dumm waren, sich auf das Gerede von Politikern plus Lobby zu verlassen... daß sie künftig als Saubermänner unbehelligt ihre teuren Fahrzeuge nutzen können.

Die bewiesene Strenge kann im Sinne des Gesundheitsschutzes nur begrüßt werden. Hinzu kommt dann aber auch ein gedehntes ABER: Daß in Ballungsräumen zumindest in einer Übergangszeit das dort tätige Gewerbe mit vor Jahren zugelassenen Luftverpestern noch unterwegs sein darf... eine Frage der Funktionsfähigkeit der Gemeinden. Diese Ausnahmen verleiten zu weiteren Ausnahmen etwa für den öffentlichen Linienbusverkehr, für Taxis, für Kommunalfahrzeuge (Müllentsorgung), Polizeifahrzeuge, Baufahrzeuge aller Art.

Mit Blick auf die klagenden Städte (Brüssel, Paris, Madrid) erhebt sich bei so großer Strenge dann aber doch Widerspruch gegen solche Ausnahmen. Warum mutet man dem Normalverbraucher wirtschaftliche Schäden durch eingeschränkte Nutzung seiner Fahrzeuge zu, verschont aber jene, die dem Gesetzgeber näher stehen. Mit anderen Worten: Die Luftverpester müssen schleunigst aus dem Verkehr gezogen werden... und grundsätzlich muß nachgewiesen werden, daß eingeschränkte Lieferfähigkeit für zugelassene Fahrzeuge deren sofortigen Ersatz verbietet.

Nur unter solchen Randbedingungen sehe ich den ewig meckernden Stammtisch in dieser Frage ganz und gar im Unrecht... eine Frage der Gerechtigkeit. Wie wird also sichergestellt, daß Dreckschleudern mit Übergangsregelungen unverzüglich und ausnahmslos aus dem Verkehr gezogen werden, also auch die Fahrzeuge der fürsorglichen Stadtverwaltungen und Kommunalbetriebe dieser Städte? Wenn schon, denn schon!


Die große Frage: Gibt es dazu "belastbare" Terminansagen? Oder sind die Kommunalpolitiker aus eigenem Antrieb sogar vorbildliche Saubermänner?
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Teeernte »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Dec 2018, 10:23)

Warum muss sich Teeernte nicht an die Plicht halten fremde Texte mittels eines funktionierenden Links erkenn- und nachprüfbar darzustellen ?

Warum das wichtig ist ? Es gibt rechtliche Gründe, die dem Betreiber eines Forums großen wirtschaftlichen Schaden zufügen können und es so schlicht nicht nachprüfbar ist ob das Zitat inhaltlich mit dem Original übereinstimmt.

Für die Leser eines Zitats sollte die Möglichkeit den GESAMTEN Text lesen zu können, um so den jeweiligen Kontext erkennbar zu machen in dem sich das Zitat befindet.

Im vorliegenden Fall soll der Eindruck erweckt werden, festliegende Messwerte seinen beliebig. Genau das Gegenteil wird durch das Urteil des Gericht der Europäischen Union (EuG) festgestellt.

Das Spiel mit dem Begriff "erhöht" mag ja zunächst verwirren. Darf die EU-Kommission die zuvor festgelegten Stickoxid-Grenzwerte einfach erhöhen - von 80 Milligramm Stickstoffdioxid je Kilometer auf 168 mg/km und danach 120 mg/km ?

Genau diese Erhöhung der Grenzwerte hat das EuG als illegal verworfen. Diese quasi "Lex Euro 6", hätte ermöglicht, was bei Euro 5 Fahrzeugen allenthalben zu Fahrverboten führt - Fahren mit mehr als den doppelten Stickstoffdioxidemissionen je Kilometer.

Ganz offensichtlich ein Rechtsbruch in zweierlei Hinsicht - gegen geltende Bestimmungen und zum Nachteil der Fahrzeuge der Schadstoffklassen Euro 5. Die Folge dieses Rechtsbruchs hätte es den Städten wie Paris, Madrid und Brüssel schwer gemacht einer anderen Vorschrift die mit den Fahrzeugemissionen in kausalem Zusammenhang steht, korrekt einzuhalten. Hätten es die betroffenen Städte tatsächlich gehindert ALLE Fahrzeuge deren höhere Emissionswerte festliegen, auszusperren. Ganz offensichtlich betrifft das die Schadstoffklassen Euro 6 "unterhalb" von "Euro 6dTEMP".

Mit diesem Urteil hat das Gericht der Europäischen Union (EuG) den Zusammenhang zwischen Emissionswerten von KFZ und den erhöhten Immissionswerten in den betroffenen Städten festgestellt. Damit hat :Ganz offensichtlich sehen also auch die Richter des EuG die Ursache "Emissionen" als das was sie im allgemeinen Sprachgebrauch immer schon war und ist, schlicht als Ursache für erhöhte Immissionswerte vor Ort.

Typische Stammtischreaktion - die Gerichte sind schuld, weil sie geltende Gesetze durchsetzen. Durchsetzen müssen - und damit regeln, zu was die Exekutive offensichtlich nicht fähig ist. Es sind die selben "Stammtische", die bei anderen Gelegenheiten ständige neue Verschärfungen fordern. Ein irre Welt....
PFLICHT ? träum weiter.

Nebenbei...

Vorerst keine Folgen für Deutschland

Die Folgen des Urteils für Deutschland sind eher gering. Bislang sind nur Autos der Euronorm 4 oder schlechter von Fahrverboten betroffen.

Euro-5-Diesel dürfen laut einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts frühestens ab September 2019 mit Fahrverboten belegt werden. Offen ist, ob danach auch Euro-6-Diesel drankommen.

Außerdem hat die Bundesregierung eine Aufweichung der Stickoxid-Grenzwerte beschlossen und will Autos der Euronorm 6 gesetzlich von Fahrverboten befreien. Es ist aber unklar, ob das mit dem Europarecht vereinbar ist.
https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ ... l-100.html
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Positiv Denkender »

H2O hat geschrieben:(15 Dec 2018, 23:52)

"Ehrlich währt am längsten" heißt es doch. Völlig klar, daß der städtische Fahrbetrieb mit überhöhtem Schadstoffausstoß gegenüber Testständen die "dicke Luft" in Ballungsräumen mit verursacht. Die gestrengen Richter des EuGH hauen also zu Recht mit der Faust auf den Tisch, weil erlassene Grenzwerte nach Lust und Laune durch Gefälligkeitspolitik verändert wurden.

Dieses Urteil fügt natürlich vielen gutwilligen Bürgen erneut wirtschaftliche Schäden zu, wenn sie so dumm waren, sich auf das Gerede von Politikern plus Lobby zu verlassen... daß sie künftig als Saubermänner unbehelligt ihre teuren Fahrzeuge nutzen können.

Die bewiesene Strenge kann im Sinne des Gesundheitsschutzes nur begrüßt werden. Hinzu kommt dann aber auch ein gedehntes ABER: Daß in Ballungsräumen zumindest in einer Übergangszeit das dort tätige Gewerbe mit vor Jahren zugelassenen Luftverpestern noch unterwegs sein darf... eine Frage der Funktionsfähigkeit der Gemeinden. Diese Ausnahmen verleiten zu weiteren Ausnahmen etwa für den öffentlichen Linienbusverkehr, für Taxis, für Kommunalfahrzeuge (Müllentsorgung), Polizeifahrzeuge, Baufahrzeuge aller Art.

Mit Blick auf die klagenden Städte (Brüssel, Paris, Madrid) erhebt sich bei so großer Strenge dann aber doch Widerspruch gegen solche Ausnahmen. Warum mutet man dem Normalverbraucher wirtschaftliche Schäden durch eingeschränkte Nutzung seiner Fahrzeuge zu, verschont aber jene, die dem Gesetzgeber näher stehen. Mit anderen Worten: Die Luftverpester müssen schleunigst aus dem Verkehr gezogen werden... und grundsätzlich muß nachgewiesen werden, daß eingeschränkte Lieferfähigkeit für zugelassene Fahrzeuge deren sofortigen Ersatz verbietet.

Nur unter solchen Randbedingungen sehe ich den ewig meckernden Stammtisch in dieser Frage ganz und gar im Unrecht... eine Frage der Gerechtigkeit. Wie wird also sichergestellt, daß Dreckschleudern mit Übergangsregelungen unverzüglich und ausnahmslos aus dem Verkehr gezogen werden, also auch die Fahrzeuge der fürsorglichen Stadtverwaltungen und Kommunalbetriebe dieser Städte? Wenn schon, denn schon!


Die große Frage: Gibt es dazu "belastbare" Terminansagen? Oder sind die Kommunalpolitiker aus eigenem Antrieb sogar vorbildliche Saubermänner?
Du solltest dir den Jahresrückblick von Dieter Nuhr anschauen . Da wird dir geholfen ..Satire ja aber eben die volle Wahrheit .
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von yogi61 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(21 Dec 2018, 18:21)

Du solltest dir den Jahresrückblick von Dieter Nuhr anschauen . Da wird dir geholfen ..Satire ja aber eben die volle Wahrheit .
Leider gehört Nuhr zu den eher schlechten "Kabarettisten", das kann man sich nun wirklich nicht antun. :|
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Positiv Denkender »

yogi61 hat geschrieben:(21 Dec 2018, 18:46)

Leider gehört Nuhr zu den eher schlechten "Kabarettisten", das kann man sich nun wirklich nicht antun. :|
Deine Einschätzung .Nur die ist nicht maßgebend .Er ist der Beste ,mit Abstand der Allerbeste .
Die Zuhörerschaft und ausverkaufte Hallen korrigieren deine Auffassung .
Herrlich die Satire gegen den Abmahnverein DUH . Hoffentlich macht die Politik ernst und entzieht diesen
korrupten Verein mit gerade einmal 120 Mitgliedern die Gemeinnützigkeit .
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Orbiter1 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(21 Dec 2018, 20:42)

Herrlich die Satire gegen den Abmahnverein DUH . Hoffentlich macht die Politik ernst und entzieht diesen
korrupten Verein mit gerade einmal 120 Mitgliedern die Gemeinnützigkeit .
Korrupt ist was anderes und über die Gemeinnützigkeit eines Vereins entscheidet nicht die Politik. Ohne DUH würde sich die Politik einen Dreck um das betrügerische Verhalten der Automobilhersteller scheren. Wird allerhöchste Zeit dass es jemanden gibt der sich nicht alles von denen gefallen lässt und auf die Einhaltung von Gesetzen pocht.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Dec 2018, 20:54)

Korrupt ist was anderes und über die Gemeinnützigkeit eines Vereins entscheidet nicht die Politik. Ohne DUH würde sich die Politik einen Dreck um das betrügerische Verhalten der Automobilhersteller scheren. Wird allerhöchste Zeit dass es jemanden gibt der sich nicht alles von denen gefallen lässt und auf die Einhaltung von Gesetzen pocht.
Sehe ich auch so! Es kann doch nicht angehen, daß der Kleine Mann mit allen möglichen und durchaus auch sinnvollen Vorschriften gegängelt wird, aber der Gesetzgeber willkürlich für sich und seine bevorzugte Klientel diese Vorschriften nicht anwendet. Im Grunde ist die Deutsche Umwelthilfe e.V. eine Ergänzung der Bürgerrechte, so wie ich die Auswahl von Vereinen für Sammelklagen Geschädigter gegen Betrüger größten Ausmaßes für eine solche Ergänzung halte. Erste Anfänge dazu gab es mit den staatlich beauftragten Verbraucherverbänden, die dem Einzelnen dann beistehen, wenn er übermächtigen Unternehmen gegenüber steht.

Wenn aber der Staat in solche Dinge verwickelt wird, dann scheinen Verbraucherverbände nicht wirksam zu werden. Das ist in den letzten Jahren durch freie Träger verändert worden. Das Recht bindet auch den Gesetzgeber. Das erfährt er nun voller Erstaunen... das ist ja eine Frechheit, ist das ja!
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Teeernte »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Dec 2018, 20:54)

Korrupt ist was anderes und über die Gemeinnützigkeit eines Vereins entscheidet nicht die Politik. Ohne DUH würde sich die Politik einen Dreck um das betrügerische Verhalten der Automobilhersteller scheren. Wird allerhöchste Zeit dass es jemanden gibt der sich nicht alles von denen gefallen lässt und auf die Einhaltung von Gesetzen pocht.
Ohne den Sponsor "Staat" ....würden die Organisatoren des DUH Sozialhilfe beziehen...
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(21 Dec 2018, 18:46)

Leider gehört Nuhr zu den eher schlechten "Kabarettisten", das kann man sich nun wirklich nicht antun. :|
Das ist zum Glück Geschmacksache. Ich habe herzhaft gelacht, wenn er es mal wieder auf den Punkt gebracht hat. Besonders die Story von den angeblich 20 000 Jahre alten Bäume, die sich im Hambacher Forst versammelt haben, war höchst amüsant.
Sie applaudieren wohl lieber Böhmermann?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(22 Dec 2018, 11:48)

Ohne den Sponsor "Staat" ....würden die Organisatoren des DUH Sozialhilfe beziehen...
Setzen Sie den Gedanken einmal um auf unsere Staatsdiener. Aber ich bitte diese Mitbürger zugleich um Verzeihung: Ihr Dienst ist notwendig und sinnvoll. So wie ich die Aufgabe der DUH für vernünftig und sinnvoll halte. Warum das so ist, das steht weiter oben!
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Positiv Denkender »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Dec 2018, 20:54)

Korrupt ist was anderes und über die Gemeinnützigkeit eines Vereins entscheidet nicht die Politik. Ohne DUH würde sich die Politik einen Dreck um das betrügerische Verhalten der Automobilhersteller scheren. Wird allerhöchste Zeit dass es jemanden gibt der sich nicht alles von denen gefallen lässt und auf die Einhaltung von Gesetzen pocht.
Tut das dieser Abmahnverein ? Der sieht nur seine finanziellen Vorteile . Wer auch immer über angebliche Gemeinnützigkeit
entscheidet wichtig ist dieser Abmahnverein verliert sie. Der Verein schädigt nicht die Politik sondern über 15 Millionen
Dieselfahrer . Androhung von Fahrverboten sind die gesetzlich verankert ?
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Positiv Denkender »

H2O hat geschrieben:(22 Dec 2018, 13:54)

Setzen Sie den Gedanken einmal um auf unsere Staatsdiener. Aber ich bitte diese Mitbürger zugleich um Verzeihung: Ihr Dienst ist notwendig und sinnvoll. So wie ich die Aufgabe der DUH für vernünftig und sinnvoll halte. Warum das so ist, das steht weiter oben!
Vernünftig ? 15 Millionen Dieselfahrer vom Verkehr auszuschließen bzw. zu enteignen hältst du für vernünftig .
Die selbsternannte allein auf Profit abgerichtete DUH schadet den Autofahrern .Ein Abmahnverein der lediglich davon
lebt Firmen und Bürger abzuzocken ist nicht wichtig sondern ist überflüssig . Schlimm genug das diese Abzocker auch noch
steuerlich begünstigt werden .Ebenso könnte man die Maffia für gemeinnützig erklären . Dieser Verein ist nicht für Menschen
sondern gegen .
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von H2O »

Positiv Denkender hat geschrieben:(22 Dec 2018, 14:13)

Vernünftig ? 15 Millionen Dieselfahrer vom Verkehr auszuschließen bzw. zu enteignen hältst du für vernünftig .
Die selbsternannte allein auf Profit abgerichtete DUH schadet den Autofahrern .Ein Abmahnverein der lediglich davon
lebt Firmen und Bürger abzuzocken ist nicht wichtig sondern ist überflüssig . Schlimm genug das diese Abzocker auch noch
steuerlich begünstigt werden .Ebenso könnte man die Maffia für gemeinnützig erklären . Dieser Verein ist nicht für Menschen
sondern gegen .
Die EU hat auf Betreiben der Partnerstaaten eine Luftverschmutzung zugelassen, die aber unter festgelegten Grenzen liegen muß. Die Grenzen sind wissenschaftlich als Kompromiß ermittelt worden, und das Gesetz wurde vom Bundestag ratifiziert. Damit ist das Gesetz geltendes Recht in Deutschland und in der EU.

Die Bundesregierung könnte mit der EU diese Grenzwerte erhöhen und ein neues Gesetz zulassen. Das wollte die Kanzlerin, ist aber kurzerhand damit im Bundestag abgeblitzt. Dem Staat ist nichts besseres eingefallen, als die ärgsten Luftverschmutzer daran zu hindern, in die Gebiete einzufahren, wo der Grenzwert regelmäßig überschritten wird.

Die Gemeinden hätten die Gebiete mit Überlast an NOx und Feinstaub auch mit anderen Mitteln unter die festgelegte Grenze bringen können. Dazu ist den betroffenen Gemeinden nichts Brauchbares eingefallen, mit Ausnahme der besseren Vermeidung dieser Abgase durch Abgasreinigung und einem Fahrverbot für unveränderte Dreckschleudern als Verursacher der Überlastung mit Schadstoffen.

Geltende Gesetze sind ein zu halten, auch wenn das einmal unangenehm ist. Gesetze, die niemand braucht, muß auch niemand erlassen. Die DUH tat nichts weiter, als den Staat um ordnungsgemäße Einhaltung seiner geltenden Gesetze zu bitten, was nicht mehr als recht und billig ist.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Positiv Denkender »

H2O hat geschrieben:(22 Dec 2018, 16:26)

Die EU hat auf Betreiben der Partnerstaaten eine Luftverschmutzung zugelassen, die aber unter festgelegten Grenzen liegen muß. Die Grenzen sind wissenschaftlich als Kompromiß ermittelt worden, und das Gesetz wurde vom Bundestag ratifiziert. Damit ist das Gesetz geltendes Recht in Deutschland und in der EU.

Die Bundesregierung könnte mit der EU diese Grenzwerte erhöhen und ein neues Gesetz zulassen. Das wollte die Kanzlerin, ist aber kurzerhand damit im Bundestag abgeblitzt. Dem Staat ist nichts besseres eingefallen, als die ärgsten Luftverschmutzer daran zu hindern, in die Gebiete einzufahren, wo der Grenzwert regelmäßig überschritten wird.

Die Gemeinden hätten die Gebiete mit Überlast an NOx und Feinstaub auch mit anderen Mitteln unter die festgelegte Grenze bringen können. Dazu ist den betroffenen Gemeinden nichts Brauchbares eingefallen, mit Ausnahme der besseren Vermeidung dieser Abgase durch Abgasreinigung und einem Fahrverbot für unveränderte Dreckschleudern als Verursacher der Überlastung mit Schadstoffen.

Geltende Gesetze sind ein zu halten, auch wenn das einmal unangenehm ist. Gesetze, die niemand braucht, muß auch niemand erlassen. Die DUH tat nichts weiter, als den Staat um ordnungsgemäße Einhaltung seiner geltenden Gesetze zu bitten, was nicht mehr als recht und billig ist.
Dieser DUH Abmahnverein ist von niemanden beauftragt worden Fahrverbote einzuklagen . Das hat diese selbsternannte DUH
rein aus eigenen finanziellen Interessen getan . Nicht der Bund wurde durch diesen Verein bestraft sondern die
unschuldigen Käufer und Besitzer von Dieselfahrzeugen . Die Luftverschmutzung ist enorm zurückgegangen .
Diese DUH , gesponsert von Asiatischen Autokonzernen verfolgt nur ihre eigenen finanziellen Ziele und die der asiatischen
Autokonzerne ,um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu schädigen . Ich halte dieses Verhalten für korrupt .
Über den Sinn, dass es überhaupt Abmahnvereine geben darf die lediglich gegründet werden um andere abzuzocken
ist eine andere Frage .Diese Abmahnvereine egal welche, sind kriminell strukturiert. Diese Art der legalen Abzocke
muss verboten werden .
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Troh.Klaus »

Alles halb so schlimm.
Wenn 2030 die neuen EU-Grenzwerte zuschlagen, dürfen die Benziner auch nicht mehr in die Städte. Falls man mit denen überhaupt noch auf irgendeine Straße darf.
Wahrscheinlich sind die Städte dann verstopft von E-Autos auf der Suche nach einer Stromquelle. Und wer's eilig hat, nimmt halt eine Pferdekutsche.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Positiv Denkender »

Troh.Klaus hat geschrieben:(22 Dec 2018, 16:58)

Alles halb so schlimm.
Wenn 2030 die neuen EU-Grenzwerte zuschlagen, dürfen die Benziner auch nicht mehr in die Städte. Falls man mit denen überhaupt noch auf irgendeine Straße darf.
Wahrscheinlich sind die Städte dann verstopft von E-Autos auf der Suche nach einer Stromquelle. Und wer's eilig hat, nimmt halt eine Pferdekutsche.
Bis dahin ist es noch lange hin . Ich denke dann fahren kaum noch Autos die heute auf den Straßen fahren .Die neue Fahrzeuggeneration ist so sauber da spricht niemand mehr von erhöhten Abgaswerten . E Autos werden sich eh nicht durchsetzen .
Selbst wenn es genügend Ladestationen geben würde könnten man den Strombedarf aus eigener Stromgewinnung nicht decken .
Alternative wären dann teure Stromexporte aus Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke aus den Nachbarstaaten .
Die Stromkosten insgesamt würden dadurch für alle merklich ansteigen .Momentan sind die noch stabil.
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H2O
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von H2O »

Positiv Denkender hat geschrieben:(22 Dec 2018, 16:49)

Dieser DUH Abmahnverein ist von niemanden beauftragt worden Fahrverbote einzuklagen . Das hat diese selbsternannte DUH
rein aus eigenen finanziellen Interessen getan . Nicht der Bund wurde durch diesen Verein bestraft sondern die
unschuldigen Käufer und Besitzer von Dieselfahrzeugen . Die Luftverschmutzung ist enorm zurückgegangen .
Diese DUH , gesponsert von Asiatischen Autokonzernen verfolgt nur ihre eigenen finanziellen Ziele und die der asiatischen
Autokonzerne ,um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu schädigen . Ich halte dieses Verhalten für korrupt .
Über den Sinn, dass es überhaupt Abmahnvereine geben darf die lediglich gegründet werden um andere abzuzocken
ist eine andere Frage .Diese Abmahnvereine egal welche, sind kriminell strukturiert. Diese Art der legalen Abzocke
muss verboten werden .
Über die Gründe für das Auftreten des DUH dürfen Sie nach Herzenslust mutmaßen. Der Staat Deutschland ist doch Manns genug, den Verein mit Rechtsmitteln zurück zu weisen. Wenn er dazu aber nicht in der Lage ist, dann sollte er schleunigst seine eigenen Gesetze beachten, ehe die Sache auch noch teuer wird.

Der Zwiespalt ist nämlich ein mehrfacher. Wir können uns in den bekannten Zonen mit giftigem Abgas vergiften (Kinder und alte Leute sind besonders gefährdet; kennen Sie Krupp'schen Husten?), dafür halten wir aber etwas besser die CO2-Werte als Klimagas im Zaum, oder wir können die Fahrzeuge so weit entgiften, daß NOx kein besonders ernstes Thema mehr ist. Oder die Dreckschleudern halten sich von diesen Zonen fern. Wobei man ahnen kann, daß dann ein Ausweichverkehr beginnt, der mit mehr giftigen Abgasen und mehr CO2 verbunden ist. Das werden wir sehen.

Ein weiteres Angebot des Staats wäre ein besser ausgebautes Nahverkehrssystem, das den Pendelverkehr von Millionen Fahrzeugen in Ballungsgebieten entbehrlich macht.

Letztendlich bleibt noch ein Pendelverkehr mit Fahrzeugen, die keine giftigen Gase frei setzen, etwa Methangas verbrennen und CO2 freisetzen oder CO2 sogar mit synthetischem Gas / Bio-Gas im Kreislaufverkehr wiederverwenden.

Ganz fortschrittliche Zeitgenossen entschließen sich zu elektrischen Fahrzeugen mit Ladestrom aus erneuerbaren Energien.

Aber eins ist schon jetzt klar: So wie jetzt geht es auf keinen Fall weiter. Bundesregierung und Fahrzeugindustrie haben uns durch unsaubere Kumpanei wirtschaftlichen Schaden zugefügt. Darüber wäre weiterhin zu reden.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Troh.Klaus »

Ich bin ja schon ein paar Tage auf der Welt. Und ich war eigentlich der Meinung, dass wir in Sachen Umweltschutz, Luftverschmutzung, etc. in den letzten Jahrzehnten doch den ein oder anderen Fortschritt erzielt haben. Wenn ich dann allerdings die aktuellen Schlagzeilen zur NOx-Gefahr, zu Feinstaub und Was-weiss-ich-Noch lese, muss ich bekümmert feststellen, dass mein oberflächlicher Eindruck falsch war und wir uns in ganz schlimmen Zeiten befinden, wo uns die Autoindustrie und die Politik in trauter Kumpanie belügen und verarschen und den massenhaften Tod der Bürger wegen des schnöden Mammons in Kauf nehmen.
Gut, dass uns die Deutsche Umwelthilfe selbstlos zu beschützen sucht.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Raskolnikof »

Dieter Nuhr ist bekannt für seine erfundenen Zitate, die er gern Personen zuschustert, die er gerade aufs Korn nimmt. Merke: Dieter Nur ist Kabarettist. Da spielt Wahrheit keine Rolle. Hauptsache es ist lustig und das auf dem Rücken anderer. Lachen kann ich darüber auch. Aber ernst nehmen? Nee. Wie gesagt, Kabarett.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Raskolnikof »

Positiv Denkender hat geschrieben:(21 Dec 2018, 20:42)

Deine Einschätzung .Nur die ist nicht maßgebend .Er ist der Beste ,mit Abstand der Allerbeste .
Die Zuhörerschaft und ausverkaufte Hallen korrigieren deine Auffassung .
Herrlich die Satire gegen den Abmahnverein DUH . Hoffentlich macht die Politik ernst und entzieht diesen
korrupten Verein mit gerade einmal 120 Mitgliedern die Gemeinnützigkeit .
Was hat die Politik mit der Anerkennung eines Vereins auf Gemeinnützigkeit zu tun? Über die Gemeinnützigkeit eines Vereins entscheidet die zuständige Finanzbehörde vor Ort. Was glaubst du wohl was es da für Vereine gibt, die da steuerlich profitieren und saftige Zuschüsse von Gemeinden und Verbänden erhalten, so z.B. FKK-Vereine. Denen finanzierst du z.B. die Pacht für ihr Nackidei-Freizeitgelände, den Betrieb des Schwimmbads mit Sauna, die Tischtennisplatten und viele andere Dinge mehr :D
Zuletzt geändert von Raskolnikof am Sa 22. Dez 2018, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von H2O »

Troh.Klaus hat geschrieben:(22 Dec 2018, 18:21)

Ich bin ja schon ein paar Tage auf der Welt. Und ich war eigentlich der Meinung, dass wir in Sachen Umweltschutz, Luftverschmutzung, etc. in den letzten Jahrzehnten doch den ein oder anderen Fortschritt erzielt haben. Wenn ich dann allerdings die aktuellen Schlagzeilen zur NOx-Gefahr, zu Feinstaub und Was-weiss-ich-Noch lese, muss ich bekümmert feststellen, dass mein oberflächlicher Eindruck falsch war und wir uns in ganz schlimmen Zeiten befinden, wo uns die Autoindustrie und die Politik in trauter Kumpanie belügen und verarschen und den massenhaften Tod der Bürger wegen des schnöden Mammons in Kauf nehmen.
Gut, dass uns die Deutsche Umwelthilfe selbstlos zu beschützen sucht.
Hey, Sie haben die Erderwärmung vergessen. Die gibt es nämlich auch noch.

Den massenhaften Tod würde ich bescheidener beschreiben. Da war von jährlich 4.000 Menschen die Rede, die vorzeitig durch diese Belastungen in Ballungsgebieten sterben. Bei uns Alten wäre das hinnehmbar, bei Kindern wohl nicht. Das Gesetz soll diesen vermeidbaren Fall abstellen.

Wenn schon die Spottdrossel singt, dann bitte richtig.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(22 Dec 2018, 18:51)

Hey, Sie haben die Erderwärmung vergessen. Die gibt es nämlich auch noch.

Den massenhaften Tod würde ich bescheidener beschreiben. Da war von jährlich 4.000 Menschen die Rede, die vorzeitig durch diese Belastungen in Ballungsgebieten sterben. Bei uns Alten wäre das hinnehmbar, bei Kindern wohl nicht. Das Gesetz soll diesen vermeidbaren Fall abstellen.

Wenn schon die Spottdrossel singt, dann bitte richtig.
Rund vor Wochenfrist stand in der Stgt.- Zeitung ein Artikel über die Gefährlichkeit der Abgas Emissionen. Der Autor mokierte sich über die immer wieder verbreiteten Horrorzahlen. 4000 Todesfälle, das hört sich in der Tat schlimm an. Der tatsächliche Fakt sind aber nicht die 4000 Toten, denn, erinnern wir uns, sterben müssen wir alle. Nein, die eigentliche Gefahr verbirgt sich hinter dem Wort "vorzeitig".
Der Autor hat sich die Mühe gemacht aus den Statistiken rauszuziehen, welche Zeitspanne sich hinter dem Wort "vorzeitig" verbirgt.
Es ist eine Verkürzung der Lebenszeit um 2,6 Tage gegenüber denen, die emmissionsfrei sterben.
Da wurde mir plötzlich klar, wie es statistisch zusammen passt, dass Stgt. die Stadt mit der höchsten Belastung und gleichzeitig die Stadt mit der höchsten Lebenserwartung ist.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben:(23 Dec 2018, 08:19)

Rund vor Wochenfrist stand in der Stgt.- Zeitung ein Artikel über die Gefährlichkeit der Abgas Emissionen. Der Autor mokierte sich über die immer wieder verbreiteten Horrorzahlen. 4000 Todesfälle, das hört sich in der Tat schlimm an. Der tatsächliche Fakt sind aber nicht die 4000 Toten, denn, erinnern wir uns, sterben müssen wir alle. Nein, die eigentliche Gefahr verbirgt sich hinter dem Wort "vorzeitig".
Der Autor hat sich die Mühe gemacht aus den Statistiken rauszuziehen, welche Zeitspanne sich hinter dem Wort "vorzeitig" verbirgt.
Es ist eine Verkürzung der Lebenszeit um 2,6 Tage gegenüber denen, die emmissionsfrei sterben.
Da wurde mir plötzlich klar, wie es statistisch zusammen passt, dass Stgt. die Stadt mit der höchsten Belastung und gleichzeitig die Stadt mit der höchsten Lebenserwartung ist.
Sie werden der Sache aber wohl doch nicht gerecht, denn die Gruppe der Kleinkinder kann mit "2,6 Tagen" kaum sinnvoll erfaßt werden. Wenn Sie einmal Ihr Kind im Alter von 3, 4, 5 Jahren mit Krupp'schem Husten, Pseudo-Krupp, erlebt haben, dann werden Sie nachfühlen können, was ich von derartigen Verharmlosungsversuchen halte.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Tom Bombadil »

Es ist schon ein Wunder, dass die Menschheit überhaupt noch lebt. Meine Eltern kommen aus einem Kohlerevier, die konnten, wenn Koks gemacht wurde, die Wäsche nicht raushängen, weil die dann schwarz wieder reingekommen wäre. Und heute heult man wegen ein bisschen "Feinstaub", NOx und anderen Spurengasen rum, als müssten davon alle direkt sterben :D Die Hysterie in Deutschland wird immer schlimmer. Ob das mit der alternden Bevölkerung zu tun hat?
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Orbiter1 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Dec 2018, 11:02)

Es ist schon ein Wunder, dass die Menschheit überhaupt noch lebt. Meine Eltern kommen aus einem Kohlerevier, die konnten, wenn Koks gemacht wurde, die Wäsche nicht raushängen, weil die dann schwarz wieder reingekommen wäre. Und heute heult man wegen ein bisschen "Feinstaub", NOx und anderen Spurengasen rum, als müssten davon alle direkt sterben :D Die Hysterie in Deutschland wird immer schlimmer. Ob das mit der alternden Bevölkerung zu tun hat?
Nein, das hat mit der Partikelgröße des Feinstaubs zu tun. PM10 (10 Mikrometer) kann beim Menschen in die Nasenhöhle, PM2,5 bis in die Bronchien und Lungenbläschen und ultrafeine Partikel bis in das Lungengewebe und sogar in den Blutkreislauf eindringen. Das Problem, je moderner die Motoren in den Kfz, desto feiner die emittierten Partikel.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, so eine Kokerei stößt natürlich nur große Partikel und vor allen Dingen keine Giftstoffe aus... O mei.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von immernoch_ratlos »

Um herauszufinden was und besonders wer da wie "beim vorzeitigen Sterben" gemeint ist, kann man mit "Verkürzung der Lebenszeit um 2,6 Tage" eher wohl nicht ergründen. Ein wenig mehr Mühe ist da schon angesagt :rolleyes:

Vielleicht hilft ja diese :
"Vorzeitige Sterblichkeit (Anzahl, je 100.000 Einwohner, verlorene Lebensjahre - mit/ohne Altersstandardisierung, Tod unter 65/70 Jahren - ab 1998). Gliederungsmerkmale: Jahre, Region, Geschlecht, ICD-10, Art der Standardisierung" Darstellung zu einem besseren Verständnis :?:

Offensichtlich ist es dabei auch wichtig zu wissen "wessen Leben sich da verkürzt". Würde sich diese so klein aussehenden 2,6 Tage auf uns alle (81 Millionen Einwohner) beziehen, ergäbe das für alle zusammen 210.600.000 Tage an Lebensverkürzung oder in Jahren entgehen der Gesamtbevölkerung so 576.986 Jahre pro Jahr. Nicht eben wenig oder völlig unsinnig, wenn man schlicht die anderen relevanten Größen nicht kennt. Nun nimmt man an, alle die sonst 80+ geworden wären sind davon betroffen, sterben "nur" 7.212 /a "vorzeitig". Offensichtlich kann man mit "Verkürzung der Lebenszeit um 2,6 Tage" jede Menge Unsinn anstellen - manche dieser Zahlen klingen dabei recht plausibel.... :p

Es wäre - um weiter im Dunkeln herumzutappen - schon vernünftiger nur eine bestimmte statistischen Gruppe zu betrachten. Wie viele der "normalerweise" 60 - 70 - 80 jährigen ergeben 2,6 Tage für jene ?

Vermeidbare Sterbefälle (Anzahl je 100.000 Einwohner altersstandardisiert) :
"Bösartige Neubildung der Luftröhre, Bronchien und der Lunge (C33-C34, 15-64 Jahre) 13.213 = "altersstandardisiert" 19,8
"Ischämische Herzkrankheiten (I20-I25, 35-64 Jahre) 12.398 = "altersstandardisiert" 32,2

Es ist einfach Blödsinn nur eine Zahl OHNE jeden Zusammenhang zu nennen.... :dead:
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Positiv Denkender »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(23 Dec 2018, 11:41)

Um herauszufinden was und besonders wer da wie "beim vorzeitigen Sterben" gemeint ist, kann man mit "Verkürzung der Lebenszeit um 2,6 Tage" eher wohl nicht ergründen. Ein wenig mehr Mühe ist da schon angesagt :rolleyes:

Vielleicht hilft ja diese :
"Vorzeitige Sterblichkeit (Anzahl, je 100.000 Einwohner, verlorene Lebensjahre - mit/ohne Altersstandardisierung, Tod unter 65/70 Jahren - ab 1998). Gliederungsmerkmale: Jahre, Region, Geschlecht, ICD-10, Art der Standardisierung" Darstellung zu einem besseren Verständnis :?:

Offensichtlich ist es dabei auch wichtig zu wissen "wessen Leben sich da verkürzt". Würde sich diese so klein aussehenden 2,6 Tage auf uns alle (81 Millionen Einwohner) beziehen, ergäbe das für alle zusammen 210.600.000 Tage an Lebensverkürzung oder in Jahren entgehen der Gesamtbevölkerung so 576.986 Jahre pro Jahr. Nicht eben wenig oder völlig unsinnig, wenn man schlicht die anderen relevanten Größen nicht kennt. Nun nimmt man an, alle die sonst 80+ geworden wären sind davon betroffen, sterben "nur" 7.212 /a "vorzeitig". Offensichtlich kann man mit "Verkürzung der Lebenszeit um 2,6 Tage" jede Menge Unsinn anstellen - manche dieser Zahlen klingen dabei recht plausibel.... :p

Es wäre - um weiter im Dunkeln herumzutappen - schon vernünftiger nur eine bestimmte statistischen Gruppe zu betrachten. Wie viele der "normalerweise" 60 - 70 - 80 jährigen ergeben 2,6 Tage für jene ?

Vermeidbare Sterbefälle (Anzahl je 100.000 Einwohner altersstandardisiert) :
"Bösartige Neubildung der Luftröhre, Bronchien und der Lunge (C33-C34, 15-64 Jahre) 13.213 = "altersstandardisiert" 19,8
"Ischämische Herzkrankheiten (I20-I25, 35-64 Jahre) 12.398 = "altersstandardisiert" 32,2

Es ist einfach Blödsinn nur eine Zahl OHNE jeden Zusammenhang zu nennen.... :dead:
Diese Diskussion um die Lebensverkürzung oder wie es ja bewiesen ist Lebensverlängerung hat die etwas mit unsinnigen Fahrverboten zu tun ?
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Dec 2018, 11:02)

Es ist schon ein Wunder, dass die Menschheit überhaupt noch lebt. Meine Eltern kommen aus einem Kohlerevier, die konnten, wenn Koks gemacht wurde, die Wäsche nicht raushängen, weil die dann schwarz wieder reingekommen wäre. Und heute heult man wegen ein bisschen "Feinstaub", NOx und anderen Spurengasen rum, als müssten davon alle direkt sterben :D Die Hysterie in Deutschland wird immer schlimmer. Ob das mit der alternden Bevölkerung zu tun hat?
Naja, meine Großmutter pflegte zu sagen, man solle sich nicht mit dem Schlechten messen bzw. es als Maßstab nehmen. Aber wenn wir es ausnahmsweise mal doch tun: warum kann man heute Wäsche raushängen? Kam die Entwicklung von selbst? Waren auch die damaligen Regularien und Auflagen beim Waldsterben hysterisch? Oder im Nachhinein doch nicht ganz verkehrt? Und überhaupt: bis zu welchem Zeitpunkt darf man für die Reduktion gesundheitsschädigender Emissionen sein und ab wann ist man am Endziel, wo keine Verbesserungen mehr gewünscht werden? Fragen über Fragen.
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Re: Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(23 Dec 2018, 18:50)

Naja, meine Großmutter pflegte zu sagen, man solle sich nicht mit dem Schlechten messen bzw. es als Maßstab nehmen.
Das soll und muss man nicht, aber man muss auch irgendwann mal einsehen, dass noch sauberere Luft nicht mehr mit vertretbarem Aufwand und ohne zu große Einschränkungen zu machen ist.
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