Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Kölner1302
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Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Kölner1302 »

Die typische Situation in Deutschland ist folgende:

2 Elternteile leben in einer Kleinstadt in irgendeiner Provinz (Dort hatten sie günstig bauen können). Die Kinder zogen den Jobs hinterher und leben weiter weg.
Die Eltern werden älter und der Vater stirbt. Die Mutter ist nun allein in dem Dorf, die Kinder weit weg.
Nun wird die Mutter langsam alt und krank.

Die Kinder wollen sich um ihre Mutter kümmern.
Sie erhalten jedoch weder lang genug Urlaub noch einen ausreichenden finanziellen Ausgleich um ihre Miete weiter bezahlen zu können.
Grundsätzlich gibt es zwar bis zu 6 Monate unbezahlten Sonderurlaub zur Pflege von Angehörigen, jedoch nur 10 Tage bezahlten Urlaub um ein Heim oder eine Pflegedienst zu suchen.
Und was ist, wenn die Mama einfach nur krank ist und kein Pflegefall?

Kürzlich habe ich diese Krankheitssituation mithilfe von Telearbeit gemeistert. D.h. ich habe meinen Büroarbeitsplatz mitgenommen zu meiner Mama und konnte dann von einem zentralen Platz arbeiten und sehen was in der Wohnung passiert.
Das Problem bestand darin, dass sie plötzlich ohnmächtig wurde und stürzte. Da ich nun vor Ort war, konnte ich aufpassen und hatte ich außerhalb der Arbeitszeiten auch Zeit, sie zum Arzt zu fahren. Außerdem konnte ich hierfür halbe Tage Urlaub nehmen.

Ich finde, Arbeitnehmer, die sich um kranke Angehörige kümmern, sollten einen Anspruch auf Telearbeit und stundenweise Urlaub haben, außerdem sollten sog. Kernanwesenheitszeiten soweit wie möglich aufgehoben werden.

Kommt es zum Pflegefall, dann stellen viele erschrocken fest, dass es sehr lange Wartezeiten bei den Pflegeheimen gibt. Viele Angehörige wissen dann nicht mehr, wie sie diese Wartezeit überbrücken sollen.
Hier müssten eigentlich die Daten aus Volkszählungen etc. darauf hinweisen, dass es zu wenig Heime gibt und sie besonders in den Großstädten gefördert werden müssen.

Erhalten Angehörige mehr als 1 Monat keinen Lohn z.B. wegen Pflegebedingter Auszeit, verlieren sie ihren Krankenversicherungsschutz. Sie müssen dann die komplette Krankenversicherung freiwillig bezahlen, und das kann sehr teuer werden. Wenn sie von dieser Regelung überrascht werden und werden krank, schon erst recht.
Hier fehlen entsprechende Regelung im SGB V.

Bei der Rente zählt die Pflege von kranken Eltern auch nicht.
Nachbesserung im SGB XI wäre vonnöten.

Das Pflegegeld (gibt s nur im Pflegefall) ist, wenn der Angehörige hilft, zu gering um die Miete in der Großstadt weiter bezahlen zu können. Es reicht ja noch nicht einmal, um den Pflegedienst zu bezahlen. Das Pflegegeld müsste erheblich aufgestockt werden.
Die Wohnverhältnisse in den Großstädten ermöglichen die Aufnahme von Angehörigen zur Pflege in der Regel nicht. Der Vermieter müsste auch nicht zustimmen. Eine Mietenpause oder eine Pause bei den Bankraten gibt s schon mal gar nicht.
Hier könnte mietrechtlich nachgebessert werden und beim Wohngeldgesetz ein neuer Anspruch eingesetzt werden.

Für die Fahrten zum Wohnsitz der Eltern entstehen massive Fahrtkosten. Man muss sich ein Auto zulegen, was man in einer Großstadt gar nicht gebrauchen kann und für das es auch keine kostenlosen Parkplätze gibt.
Aber in den ländlichen Regionen gibt es fast gar keinen ÖPNV und deshalb dauert die Anreise ohne Auto zu lange.
Hat jmd schon seit mehr als 7 Jahren kein Auto mehr, muss er sich meistens wieder wie ein Anfänger versichern - auch wenn er Car-Sharing genutzt hatte.
Auch hier fehlt eine gesetzliche Regelung!

Bei Aufnahme in eine Pflegeeinrichtung sind nach Abzug der Pflegeversicherung noch netto 3000 € !!! netto monatliche Eigenbeiträge zu den Kosten zu zahlen.
Viele können das nur mithilfe des Sozialamts leisten - aber das Sozialamt holt sich jeden Cent beim Hilfesuchenden und den Angehörigen zurück. Auch sind die Bearbeitungszeiten der Sozialämter sehr lang.
WARUM sind die Heimentgelte SO HOCH? Hier wäre eine staatliche Kontrollinstanz nötig.

Die Staatskassen sind voll.
Aktuell kommt es zu Steuererleichterungen - ohne dass die o.g. Probleme von Massen von Familien angepackt wurden...
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Klopfer
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Deine Analyse ist korrekt. Aber du musst doch einsehen dass es viel wichtiger ist dass die Eliten daran verdienen. Da müssen Angehörige und Pfleglinge eben etwas leiden. Spahn wird das schon richten, richtig, das war Zynismus. Ekelhaft was in diesem Land abläuft. Sämtliche "Volksvertreter" buckeln nur noch vor Reichen und Wirtschaft. Kein Wunder dass Rattenfänger wie die AFD immer mehr Land gewinnen. Ein Berufslobbyist wie Merz wird sein Übriges tun.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Alpha Centauri »

Klopfer hat geschrieben:(10 Nov 2018, 18:42)

Deine Analyse ist korrekt. Aber du musst doch einsehen dass es viel wichtiger ist dass die Eliten daran verdienen. Da müssen Angehörige und Pfleglinge eben etwas leiden. Spahn wird das schon richten, richtig, das war Zynismus. Ekelhaft was in diesem Land abläuft. Sämtliche "Volksvertreter" buckeln nur noch vor Reichen und Wirtschaft. Kein Wunder dass Rattenfänger wie die AFD immer mehr Land gewinnen. Ein Berufslobbyist wie Merz wird sein Übriges tun.

Richtig,Zustimmung, :thumbup: sieht man auch was Pflege ( die Arbeit mit und an Menschen ist weniger wert als Arbeit mit und an Maschinen,Robotern, Computern usw. so eine Einstellung sagt viel über die Gesellschaft als solche aus und dass ist nichts Gutes) -in diesen Land wert ist,nämlich nicht viel ( Für so einen Lohn würde kein Profi Kicker oder Wirtschaftslobbyist morgens auf stehen).

Aber die Spatzen hierzulande pfeifen es ja von allen Dächern: " Wir leben in der besten aller möglichen Welten".
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Sa 10. Nov 2018, 23:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Skull »

Alpha Centauri hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:10)

Aber die Spatzen hierzulande pfeifen es ja bon allen. Dächern: " Wir leben.in.der beszen.aller möglichen Welten".
Wie war es denn früher ?

So um 1950 ? oder 1900' ? oder 1850 ?

Erzähl mal, wie das früher (besser) funktionierte.

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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Betrachter »

Der Staat lässt niemanden allein- was man schon daran sieht, wie er seine Sozialialleistungen organisiert. er geht einfach davon aus, dass die von ihm bevorzugte Wirtschaftsweise jede Menge Armut erzeugt. Die braucht es auch für das nationale Wachstum an Geldreichtum. Statt sich also über die "Verfehlungen" des Staates zu ärgern, sollte man lieber ermitteln, was Staatsinteressen sind.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Betrachter »

Alpha Centauri hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:10)

Richtig,Zustimmung, :thumbup: sieht man auch was Pflege ( die Arbeit mit und an Menschen ist weniger wert als Arbeit mit und an Maschinen,Robotern, Computern usw. so eine Einstellung sagt viel über die Gesellschaft als solche aus und dass ist nichts Gutes) -in diesen Land wert ist,nämlich nicht viel ( Für so einen Lohm würde kein Profi Kicker oder Wirtscjafzslobbyist morgens auf stehen).

Aber die Spatzen hierzulande pfeifen es ja bon allen. Dächern: " Wir leben.in.der beszen.aller möglichen Welten".
Tatsächlich glauben sehr viele Leute das. Und sie verweisen ständig auf "früher und anderswo war und ist es schlimmer". Man findet immer etwas, was noch schlimmer ist- statt sich daran zu orientieren, was mit einer hocheffektiven Wirtschaft an Wohlstand für alle möglich ist.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Skull »

Betrachter hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:18)

statt sich daran zu orientieren, was mit einer hocheffektiven Wirtschaft an Wohlstand für alle möglich ist.
Lass mich raten, die übliche einfache Verteilungslogik.

Einfach (alles) anders und besser verteilen und alle Probleme sind gelöst.
Und Du wirst bestimmt aufzeigen können wie...

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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Skull hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:14)

Wie war es denn früher ?

So um 1950 ? oder 1900' ? oder 1850 ?

Erzähl mal, wie das früher (besser) funktionierte.

mfg
Früher erfolgte die Pflege oft im Familienverband, den hat man aber zu Gunsten der Wünsche der Wirtschaft geopfert.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Skull »

Klopfer hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:28)

Früher erfolgte die Pflege oft im Familienverband, den hat man aber zu Gunsten der Wünsche der Wirtschaft geopfert.
Kannst Du das mal erklären ?

Die Wünsche der Wirtschaft ? :?:

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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Skull hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:23)

Lass mich raten, die übliche einfache Verteilungslogik.

Einfach (alles) anders und besser verteilen und alle Probleme sind gelöst.
Und Du wirst bestimmt aufzeigen können wie...

mfg
Was hast du für Vorschläge? Mehr Freiheit, mehr Eigenveranwortung, mehr Privatisierung? Was?
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Skull hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:31)

Kannst Du das mal erklären ?

Die Wünsche der Wirtschaft ? :?:

mfg
Wurde schon vom Strangeröffner erklärt, Angehörige die der Arbeit hinterherziehen, Stichwort Flexibilität. Aber warum wusste ich dass du das schon wusstest?
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Skull »

Klopfer hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:31)

Was hast du für Vorschläge? Mehr Freiheit, mehr Eigenveranwortung, mehr Privatisierung? Was?
Hä ?

Ich habe weder etwas kritisiert, noch etwas gefordert.

Ich habe lediglich mal ein paar (merkwürdige) Aussagen hinterfragt.

Diejenigen, die HIER vollmundig behaupten und fordern...sollten vielleicht mal was "vorschlagen". :D

mfg
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Bielefeld09
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Klopfer hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:28)

Früher erfolgte die Pflege oft im Familienverband, den hat man aber zu Gunsten der Wünsche der Wirtschaft geopfert.
Bitte wer ist geopfert worden?
Und von wem?
Wer über Pflege spricht,
der spricht auch über menschliche Möglichkeiten der Angehörigen.
Wer über Pflege spricht,
der weiss auch,
das unterstützende Pflege im Umfeld auch Geld kostet.
Und es gibt Politiker, die auch an diesem Problem arbeiten.
Und ja, es gibt auch pflegende Angehörige.
die durch das System gut unterstützt werden.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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imp
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von imp »

Klopfer hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:28)

Früher erfolgte die Pflege oft im Familienverband, den hat man aber zu Gunsten der Wünsche der Wirtschaft geopfert.
Nicht jeder kann und will seine Angehörigen pflegen, viele Alte haben auch keine lebenden Nachkommen mehr oder diese sind selbst nicht mehr in der Lage, die körperliche und psychische Belastung zu schultern. Es ist auch nicht jedes Zuhause für die Pflege geeignet.

Viele moderne Alte wollen auch viel lieber in einer Senioren-WG oder betreutem Wohnen mit den schwindenden Kräften und Fähigkeiten klarkommen als im altmodischen Vorstadthaus, das sich oft für altersgerechten Umbau nur bedingt eignet.

Aber was stören einen schon die Befindlichkeiten von jung und alt, wenn man ein wenig gegen die Pflegeberufe schimpfen kann.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Alpha Centauri »

Skull hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:14)

Wie war es denn früher ?

So um 1950 ? oder 1900' ? oder 1850 ?

Erzähl mal, wie das früher (besser) funktionierte.

mfg

Habe ich irgendetwas von früher geschrieben,was zu hinterfragen ist gut aber mal selbst alternative Lösungsansätze zu präsentieren wäre nicht schlecht, oder regelt dass auch wieder der Markt selbst?
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Alpha Centauri »

Betrachter hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:18)

Tatsächlich glauben sehr viele Leute das. Und sie verweisen ständig auf "früher und anderswo war und ist es schlimmer". Man findet immer etwas, was noch schlimmer ist- statt sich daran zu orientieren, was mit einer hocheffektiven Wirtschaft an Wohlstand für alle möglich ist.
Naja dass mir dem " früher war alles viel schlimmer" und " woanders geht es den Menschen noch schlechter" sind ja keine Argumente um ( politische, ökonomische oder soziale) Missstände eben hier und jetzt schön zu reden
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Skull »

Alpha Centauri hat geschrieben:(10 Nov 2018, 23:35)

Naja dass mir dem " früher war alles viel schlimmer" und " woanders geht es den Menschen noch schlechter"
sind ja keine Argumente um ( politische, ökonomische oder soziale) Missstände eben hier und jetzt schön zu reden
WER redet denn WAS schön ?
Alpha Centauri hat geschrieben:(10 Nov 2018, 23:29)

Habe ich irgendetwas von früher geschrieben,was zu hinterfragen ist gut

aber mal selbst alternative Lösungsansätze zu präsentieren wäre nicht schlecht, oder regelt dass auch wieder der Markt selbst?
Was sind denn Deine -alternativen- Lösungsansätze ?

Du bist ja einer derjenigen, der dem Threaderöffner (in seiner Kritik und Forderungen) zustimmt.

Berücksichtige aber bitte, das die Gesellschaft (ja ebenfalls punktuell) finanzielle Mittel für
-Infrastruktur
-Gesundheit
-Rente
-Bildung
-Militär
-Sicherheit
-internationlae Verpflichtungen
-Integration
-Schuldendienst
-Ökologie
-Energiewende
-Entwicklingshilfe
-...

fordert. Wo sollen also diese zweistelligen Milliardenbeträge mal x herkommen ?

Sich einen Punkt herauszusuchen, die Kassen sind voll, zu rufen
...und sich dann morgen dem nächsten Punkt zu widmen...
mag ein beliebtes Spiel zu sein, scheitert aber an jedem Bundeshaushalt.

mfg
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Teeernte »

Skull hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:14)

Wie war es denn früher ?

So um 1950 ? oder 1900' ? oder 1850 ?



mfg
Früher hatte solche Dinge der Familienverbund zu stemmen, wurde blöd angegugckt ...wer das nicht schaffte//machte.

Nach und nach ist durch den Staat der Familienverbund aufgelöst worden....Leistungen übernommen//verallgemeinert//durch den Staat übernommen worden.

MAn wird nun "allein" ALT, Pflegebedürftig..., Behindert, .. nicht arbeitsfähig...

Nur Kinder sind noch "Teilprivat". Ein nicht zahlendes Elternteil kann Kind in Armut zurücklassen. (Armutsrisiko Nr. 1)

Die "Gleichmacherei" hat auch einen VoRTEIL - man braucht sich ...um "Staatsdinge" nicht kümmern.

Manche Bereiche sind dabei schon "Über-Vorteilt" (Manche "Frührente" wird so empfunden..)...


...Will meinen , man bekommt mehr "Ausgleichszahlung" als vermeintlich auszugleichen ist...

Bei der Pflege ist es nun der UNTERSCHIED...Altes SYstem>>>>>>> gegen "Neues". Familienpflege wird nicht gleich "vergütet" wie eine verordnete "Leistung".

Pflegling "hat" mehr staatliche "Zuwendung" im NEUEN SYSTEM. (Pflege durch Firma...staatlich organisiert.)
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Betrachter »

Alpha Centauri hat geschrieben:(10 Nov 2018, 23:35)

Naja dass mir dem " früher war alles viel schlimmer" und " woanders geht es den Menschen noch schlechter" sind ja keine Argumente um ( politische, ökonomische oder soziale) Missstände eben hier und jetzt schön zu reden
Was ist denn sonst gemeint als eine Apologie aktueller Verhältnisse hierzualnde, wenn skull schreibt "Wie war es denn früher ?

So um 1950 ? oder 1900' ? oder 1850 ?

Erzähl mal, wie das früher (besser) funktionierte." ?
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Skull »

Betrachter hat geschrieben:(11 Nov 2018, 08:10)

Was ist denn sonst gemeint als eine Apologie aktueller Verhältnisse hierzualnde, wenn skull schreibt "Wie war es denn früher ?

So um 1950 ? oder 1900' ? oder 1850 ?

Erzähl mal, wie das früher (besser) funktionierte." ?
Heisst das jetzt, das es früher schlechter war ?

Das sich früher die Familienangehörigen zuständig fühlten ? Kümmern wollten oder mussten ?

Das früher der Staat wenig(er) bis Nichts für Pflege von alten Menschn bereitstellte ?

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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Bielefeld09 hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:43)

Bitte wer ist geopfert worden?
Und von wem?
Wer über Pflege spricht,
der spricht auch über menschliche Möglichkeiten der Angehörigen.
Wer über Pflege spricht,
der weiss auch,
das unterstützende Pflege im Umfeld auch Geld kostet.
Und es gibt Politiker, die auch an diesem Problem arbeiten.
Und ja, es gibt auch pflegende Angehörige.
die durch das System gut unterstützt werden.
Tja, anscheinend weisst du nicht viel darüber, sonst wüsstest du dass viele Pflegende vor der Entscheidung stehen Pflege oder Job.
Wie sieht den dieser Schutz durch das System aus?
Falls Politiker an dem Problem arbeiten wissen sie das aber geschickt zu verbergen, momentan scheint es wichtiger zu sein die Pfründe der Automobilindustrie gegen gierige Kunden zu verteidigen.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von imp »

Die Qualität der Alterspflege war nie so gut wie heute. Nicht nur ist medizinisch mehr möglich, viele Praktiken der Profis wie der "liebenden Verwandten" waren früher. Standard und sind heute verboten.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

imp hat geschrieben:(10 Nov 2018, 22:40)

Nicht jeder kann und will seine Angehörigen pflegen, viele Alte haben auch keine lebenden Nachkommen mehr oder diese sind selbst nicht mehr in der Lage, die körperliche und psychische Belastung zu schultern. Es ist auch nicht jedes Zuhause für die Pflege geeignet.

Viele moderne Alte wollen auch viel lieber in einer Senioren-WG oder betreutem Wohnen mit den schwindenden Kräften und Fähigkeiten klarkommen als im altmodischen Vorstadthaus, das sich oft für altersgerechten Umbau nur bedingt eignet.

Aber was stören einen schon die Befindlichkeiten von jung und alt, wenn man ein wenig gegen die Pflegeberufe schimpfen kann.
Wer schimpft hier gegen die Pflegeberufe? Die verdienen die höchste Achtung, ebenso wie pflegende Angehörige.
Falls du meine Posts nicht verstehst kannst du nachfragen.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Zinnamon »

Skull hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:14)

Wie war es denn früher ?

So um 1950 ? oder 1900' ? oder 1850 ?

Erzähl mal, wie das früher (besser) funktionierte.

mfg
Was willst du denn hören? Früher ..also eigentlich sogar bis in die siebzieger Jahre war es so, dass Menschen, die zB heute einen Schlaganfall um Jahrzehnte überleben, bereits nach wenigen Tagen oder Wochen verstorben waren. Die damals heiss umstrittene Magensonde zur Ernährung kam zB erst in den Achzigern auf.
Dies, aber auch die allgemein gestiegene Lebenserwartung führt heute unter anderem auch dazu, dass wir heute ein Heer von Dementen haben, die früher im Alter, in dem heute die Demenz auftritt, früher eben schlicht tot waren und die wiederum heute im Vergleich zu Alten, bei denen die Beeinträchtigung rein körperlich bedingt ist einen wesentlich höheren Pflegeaufwand in Bezug auf die verwendete Zeit benötigen.

Insofern, aber auch im Hinblick auf viele andere Aspekte wie heutige Arbeitswirklichkeit usw, bleibt ein Vergleich mit früher auch deshalb immer irreführend, weil wir heute Herausforderungen gegenüberstehen, die es damals schlicht nicht gab.
Zuletzt geändert von Zinnamon am Mo 12. Nov 2018, 13:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Zinnamon »

Klopfer hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:28)

Früher erfolgte die Pflege oft im Familienverband, den hat man aber zu Gunsten der Wünsche der Wirtschaft geopfert.
Dort erfolgt sie, entgegen allen Vorurteilen, auch heute noch zu einem überragenden Anteil von 73% ( laut Handelsblatt, aktuelle Zahlen).

https://www.handelsblatt.com/politik/de ... RLmc9q-ap4
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Milady de Winter »

Zinnamon hat geschrieben:(12 Nov 2018, 13:04)

Was willst du denn hören? Früher ..also eigenglich sogar bis in die siebzieger Jahre war es so, dass Menschen, die zB einen Schlaganfall um Jahrzehnte überlebten bereits nach wenigen Tagen oder Wochen verstorben waren. Die damals heiss umstrittene Magensonde zur Ernährung kam zB erst in den Achzigern auf.
Dies, aber auch die allgemein gestiegene Lebenserwartung führt heute unter anderem auch dazu, dass wir heute ein Heer von Dementen haben, die früher im Alter, in dem heute die Demenz auftritt, früher eben schlicht tot waren und die wiederum heute im Vergleich zu Alten, bei denen die Beeinträchtigung rein körperlich bedingt ist einen wesentlich höheren Pflegeaufwand in Bezug auf die verwendete Zeit benötigen.
Die veränderten Umstände kann eigentlich jeder beobachten, der in ein Alten- oder eher Pflegeheim geht und sich da mal umsieht. Ich hab das bei meiner Omi gesehen, die mit 99 Jahren für ein knappes Jahr in ein Pflegeheim kam, weil zuhause wirklich gar nichts mehr ging, und dann noch mal bei einer anderen Verwandten, die in ein Pflegeheim kam. Es war ein Heim, das ich aus meiner Kindheit als "Altenwohnheim" kannte, bei dem die älteren Bewohner aus den Fenstern sahen, sich gegenseitig aus den Fenstern und Balkonen heraus unterhielten, gemeinsam spazieren gingen, etc. Der Leiter hat uns im Haus herumgeführt und uns u.a. einen Speisesaal gezeigt, in dem früher die Bewohner zu den Mahlzeiten zusammen kamen. Fast wie in einer Mensa. Frühstück, Mittagessen, Kaffeetrinken, Abendessen. Heute wird der Saal nur noch für besondere Veranstaltungen genutzt, weil die meisten Bewohner auf der Station essen (je nach Schwere der Pflegebedürftigkeit) oder in ihren Zimmern versorgt werden. Früher waren "Alte" Leute ab 70... heute kann man bei sehr vielen noch mal 15-20 Jahre drauf legen, bevor sie in dem Bereich sind. Es gibt natürlich auch Wohnheime, in denen "jüngere Alte" leben und sogar ihre eigenen kleinen Wohnungen haben. Aber ohne vom Fach zu sein (ich glaube, Du bist es), fällt einem auf, dass die Pflegebedürftigkeit aufgrund von erhöhter Lebenserwartung (leider jedoch nicht immer gleichzeitig auch erhöhter "Fitness" des einzelnen) gestiegen ist.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Zinnamon »

Milady de Winter hat geschrieben:(12 Nov 2018, 13:15)

Die veränderten Umstände kann eigentlich jeder beobachten, der in ein Alten- oder eher Pflegeheim geht und sich da mal umsieht. Ich hab das bei meiner Omi gesehen, die mit 99 Jahren für ein knappes Jahr in ein Pflegeheim kam, weil zuhause wirklich gar nichts mehr ging, und dann noch mal bei einer anderen Verwandten, die in ein Pflegeheim kam. Es war ein Heim, das ich aus meiner Kindheit als "Altenwohnheim" kannte, bei dem die älteren Bewohner aus den Fenstern sahen, sich gegenseitig aus den Fenstern und Balkonen heraus unterhielten, gemeinsam spazieren gingen, etc. Der Leiter hat uns im Haus herumgeführt und uns u.a. einen Speisesaal gezeigt, in dem früher die Bewohner zu den Mahlzeiten zusammen kamen. Fast wie in einer Mensa. Frühstück, Mittagessen, Kaffeetrinken, Abendessen. Heute wird der Saal nur noch für besondere Veranstaltungen genutzt, weil die meisten Bewohner auf der Station essen (je nach Schwere der Pflegebedürftigkeit) oder in ihren Zimmern versorgt werden. Früher waren "Alte" Leute ab 70... heute kann man bei sehr vielen noch mal 15-20 Jahre drauf legen, bevor sie in dem Bereich sind. Es gibt natürlich auch Wohnheime, in denen "jüngere Alte" leben und sogar ihre eigenen kleinen Wohnungen haben. Aber ohne vom Fach zu sein (ich glaube, Du bist es), fällt einem auf, dass die Pflegebedürftigkeit aufgrund von erhöhter Lebenserwartung (leider jedoch nicht immer gleichzeitig auch erhöhter "Fitness" des einzelnen) gestiegen ist.
Nicht vom Fach, nur durch einige Jahre währende Erfahrungen mit den Eltern gebildet. Wobei ich mich da auch immer wieder mal durch aktue Situationen veranlasst sehe, Infos über Medikamente, Studien und Berichte über Aspekte der Pflege und ähnliches einzusehen. Ja, im Regelfall ist eine stark erhöhte Lebenserwartung auch mit längerem Siechtum verbunden.
In Bezug auf Schlaganfallspatienten mit sehr erheblichen Schäden, sehe ich das Problem, dass man zwar alles hat, um sie durchzubringen, aber so gut wie nichts, um eine Lebensqualität zu gewährleisten, die dieses Überleben auch erträglich macht.
Moderne, grosse Altenheime gehen heute vom Mensacharakter der früheren Speisesääle weg. Dort gibt es oft eine Küche mit Aufenthaltsbereich pro Station und das betreute Wohnen, von dem du schriebst.
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Milady de Winter
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Milady de Winter »

Zinnamon hat geschrieben:(12 Nov 2018, 13:38)

Nicht vom Fach, nur durch einige Jahre währende Erfahrungen mit den Eltern gebildet. Wobei ich mich da auch immer wieder mal durch aktue Situationen veranlasst sehe, Infos über Medikamente, Studien und Berichte über Aspekte der Pflege und ähnliches einzusehen. Ja, im Regelfall ist eine stark erhöhte Lebenserwartung auch mit längerem Siechtum verbunden.
In Bezug auf Schlaganfallspatienten mit sehr erheblichen Schäden, sehe ich das Problem, dass man zwar alles hat, um sie durchzubringen, aber so gut wie nichts, um eine Lebensqualität zu gewährleisten, die dieses Überleben auch erträglich macht.
Moderne, grosse Altenheime gehen heute vom Mensacharakter der früheren Speisesääle weg. Dort gibt es oft eine Küche mit Aufenthaltsbereich pro Station und das betreute Wohnen, von dem du schriebst.
Ich finde das prinzipiell auch nicht schlecht, es ist auf der einen Seite heimeliger und persönlicher, wenn die Gruppen kleiner sind. Andererseits hängt es aber eben auch viel damit zusammen, dass Bewohner bestimmter Stationen nicht mehr in der Lage wären, sich selbst in den restaurantartigen Saal zu begeben, selbst wenn dieser wirklich schön gestaltet wäre (was man ja machen könnte, damit es eben nicht wie ein Gefängnissaal mit Massenabfertigung aussieht). Aber die Mobilität ist eingeschränkter als früher. Dafür gibt es dann in vielen Heimen sowas wie Cafés, in denen die mobilen Bewohner dann zusammen kommen können.
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Zinnamon
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Zinnamon »

imp hat geschrieben:(11 Nov 2018, 19:30)

Die Qualität der Alterspflege war nie so gut wie heute. Nicht nur ist medizinisch mehr möglich, viele Praktiken der Profis wie der "liebenden Verwandten" waren früher. Standard und sind heute verboten.
Ob die Qualität der Pflege heute so gut wie nie wäre - immer im Kopf behaltend, dass ein Vergleich bei völlig anderen Bedingungen, unter denen das stattfindet immer hinken muss- spielt für den Betroffenen anbetracht des Personalschlüssels und der freigiebigen Ausgabe von Neuroleptika für nächtliche Querulanten, die eigentlich nur Betreuung bräuchten, eine denkbar geringe Rolle. Erstaunlicherweise haben ja Demente, die zu Hause von chronisch überlasteten Laien betreut werden immer noch eine signifikant höhere Lebenserwartung als in Heimen, wo sie fachgerecht betreut werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sie auch später ins Endstadium eintreten. Ein möglicher Ansatz zur Erklärung wäre übrigens auch die obligatorische Gabe von Neuroleptika.

Dass "medizinisch mehr möglich ist" kann ebenso zum Nachteil gelangen wie zum Vorteil. Unterm Strich meine ich zu erahnen, dass gerade ab einem gewissen Quantum an Zerstörung des Gehirns, die Natur/der liebe Gott es eigentlich sehr vorrausschauend eingerichtet hat, dass man unter normalen Bedingungen nicht überleben würde. Ist natürlich sehr subjektiv wieviel an Niedergang man noch als lebens- und erstrebenswert erachtet.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Zinnamon hat geschrieben:(12 Nov 2018, 13:04)

Was willst du denn hören? Früher ..also eigentlich sogar bis in die siebzieger Jahre war es so, dass Menschen, die zB heute einen Schlaganfall um Jahrzehnte überleben, bereits nach wenigen Tagen oder Wochen verstorben waren. Die damals heiss umstrittene Magensonde zur Ernährung kam zB erst in den Achzigern auf.
Dies, aber auch die allgemein gestiegene Lebenserwartung führt heute unter anderem auch dazu, dass wir heute ein Heer von Dementen haben, die früher im Alter, in dem heute die Demenz auftritt, früher eben schlicht tot waren und die wiederum heute im Vergleich zu Alten, bei denen die Beeinträchtigung rein körperlich bedingt ist einen wesentlich höheren Pflegeaufwand in Bezug auf die verwendete Zeit benötigen.

Insofern, aber auch im Hinblick auf viele andere Aspekte wie heutige Arbeitswirklichkeit usw, bleibt ein Vergleich mit früher auch deshalb immer irreführend, weil wir heute Herausforderungen gegenüberstehen, die es damals schlicht nicht gab.
Vollkommen richtig. Aber die Investoren, die in Pflegeheimketten investiert haben müssen ihre Rendite bekommen, darum müssen manche alte Menschen mehr recht als schlecht in Heimen dahinvegetieren. Und so gut wie hier teilweise dargestellt ist die Pflege eben vor allem in vielen stationären Pflegeeinrichtungen nicht. Da fehlt es hinten und vorne, denn Rendite geht vor. Und das will ja der Spahn noch ausweiten. Und das sind keine Hirngespinste sondern eigene Erfahrungen aus nächster Nähe. Da überlässt man ältere Menschen schon mal sich selbst um den Zustand zu verschlechtern um einen höheren Pflegegrad zu erreichen. Der MDK kommt hinten und vorne nicht nach.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Zinnamon hat geschrieben:(12 Nov 2018, 13:10)

Dort erfolgt sie, entgegen allen Vorurteilen, auch heute noch zu einem überragenden Anteil von 73% ( laut Handelsblatt, aktuelle Zahlen).

https://www.handelsblatt.com/politik/de ... RLmc9q-ap4
Wäre schlimm wenn es anders wäre, der Anteil war früher aber sicherlich bedeutend höher, davon bin ich überzeugt.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Ich weiss nicht von was für Pflegeheimen man hier fabuliert. Ich habe jedenfalls im letzten Jahr 4 verschiedene Einrichtungen kennengelernt, zwangsläufig, nicht für mich presönlich, sondern für eine sehr nahe Angehörige. Keines davon entsprach den hier beschriebenen Idealvorstellungen, am besten waren noch die Heime der karitativen Verbände, am schlechtesten die Privaten.
Wahrscheinlich besteht ein grosser Unterschied für Pflegeeinrichtungen für Vermögende und für Einrichtungen für Otto Normal, wie in allen Dingen.
Dann ist die unterschiedliche Wahrnehmung nachvollziehbar. Schöne Welt. Aber als Anlageobjekt für Inverstoren taugen die Alten noch.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von imp »

Zinnamon hat geschrieben:(12 Nov 2018, 13:10)

Dort erfolgt sie, entgegen allen Vorurteilen, auch heute noch zu einem überragenden Anteil von 73% ( laut Handelsblatt, aktuelle Zahlen).

https://www.handelsblatt.com/politik/de ... RLmc9q-ap4
Es gäbe kurzfristig nicht genug Einrichtungen der verschiedenen Arten, wenn alle dahin wollten oder müssten. Wo es das Leben ermöglicht, dass man mit Umbauten, Hilfe aus der Familie, professioneller Pflegeambulanz, Verhinderungspflege so lange wie möglich und vielleicht bis zum Ende alles organisiert bekommt und es für alle tragbar ist, das ist doch das Beste.

Nicht nur zu deinem Beitrag:

Es ist aber auch zu respektieren, wenn die Umstände nicht so günstig sind und in diesem Fall eine Heimunterbringung zur Diskussion steht. Man muss bedenken, wenn die Mutter 80 ist, ist die Tochter, der Sohn vielleicht auch schon nah 60. Da täglich psychisch und körperlich schwere Aufgaben bewältigen, ist nicht jedem gegeben. Mancher hat's schon an der Bandscheibe, hat einen Leistenbruch, hat Probleme, sich zu bücken. Der eigene Haushalt fällt schon schwer, der Garten macht keinen Spaß mehr und mit der Schwiegermutter wird es immer schlimmer. Mancher denkt schon über das eigene Ende nach und hat die Verwandtschaft noch zu pflegen - in einer Zeit, in der die Politik nach Mehrarbeit ruft, nach späterer Rente, nach Arbeit während der Rente und nach privater Zusatzvorsorge auf verschiedenen Feldern. Ich sehe die teure und wenig attraktive Option Heim da nüchtern neben der Perspektive in den eigenen Wänden oder unter dem Dach von Verwandten und da ist mal das eine vernünftig, mal das andere. Oder manchmal leider erst so, dann so. Einfach alles subsumieren unter Sozialverbände und Private wollen Kasse machen und früher war alles so heiter, das erscheint mir etwas pauschal. Zumal Rendite in allem von der Windel bis zur Urne ein Thema ist, hier jetzt aber so negativ daherkommt.

In den Heimen gibt es auch junge Schlaganfälle, 30, 40 Jahre haben die vor sich. Früher hätten sie es ganz sicher nicht besser gehabt (außer man sieht intensives Leid und zeitnahen Tod als romantische Alternative).

Wie gesagt, das war summarisch zur Diskussion.
Zu deinem anderen Beitrag über die Vergleichbarkeit und Betroffenensicht später mehr.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:28)

Früher erfolgte die Pflege oft im Familienverband, den hat man aber zu Gunsten der Wünsche der Wirtschaft geopfert.
Meine Fresse! Bist Du echt ökonomisch derart abgehängt, dass Du ständig gegen die freie Wirtschaft wettern musst wo es völlig unangebracht ist?! Kauf Dir nen Becher Eis u. ne Packung Taschentücher...! Ist ja nicht zum Aushalten dieses Selbstmitleid...! :rolleyes:
Wir leben nicht mehr in der Mitte des letzten Jahrhunderts wo die durchschnittliche Familie mindestens drei Kinder hatte...!
Wer als Einzelkind das Problem hat sich um einen Elternteil pflegerisch kümmern zu müssen hat nicht nur das Problem nebenher noch Geld zu verdienen zu müssen sondern hat auch weniger Zeit für die eigene Familie sowie Entspannung/Erholung/Zeit für SICH...! :rolleyes:
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(10 Nov 2018, 19:34)

Wurde schon vom Strangeröffner erklärt, Angehörige die der Arbeit hinterherziehen, Stichwort Flexibilität. Aber warum wusste ich dass du das schon wusstest?
Stell Dir vor das Leben ist kein Wünsch Dir was... Dass ihr Linken immer der Meinung seid ihr hättet ein Anrecht auf einen Job um die Ecke mit 30 Std Woche u. Manager Gehalt sowie rundum sorglos Versorgung von Vadder Staat ist ja nix Neues... :rolleyes:
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(12 Nov 2018, 15:54)
Aber die Investoren, die in Pflegeheimketten investiert haben müssen ihre Rendite bekommen, darum müssen manche alte Menschen mehr recht als schlecht in Heimen dahinvegetieren. Und so gut wie hier teilweise dargestellt ist die Pflege eben vor allem in vielen stationären Pflegeeinrichtungen nicht. Da fehlt es hinten und vorne, denn Rendite geht vor. Und das will ja der Spahn noch ausweiten. Und das sind keine Hirngespinste ... Da überlässt man ältere Menschen schon mal sich selbst um den Zustand zu verschlechtern um einen höheren Pflegegrad zu erreichen. Der MDK kommt hinten und vorne nicht nach.
DA haste meiner Meinung nach zur Abwechslung leider mal Recht...
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(12 Nov 2018, 16:01)
..., am besten waren noch die Heime der karitativen Verbände, ...
Wobei es auch da mitunter übel her geht wie man unlängst erfahren durfte. Was aber NICHT nur an der pösen Wirtschaft liegt sondern auch an den Pflegern/Pflegerinnen, die da zum Teil arbeiten, und an den Insassen ihren Frust auslassen...
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von imp »

Zinnamon hat geschrieben:(12 Nov 2018, 14:01)

Ob die Qualität der Pflege heute so gut wie nie wäre - immer im Kopf behaltend, dass ein Vergleich bei völlig anderen Bedingungen, unter denen das stattfindet immer hinken muss- spielt für den Betroffenen anbetracht des Personalschlüssels und der freigiebigen Ausgabe von Neuroleptika für nächtliche Querulanten, die eigentlich nur Betreuung bräuchten, eine denkbar geringe Rolle.
Das ist beides richtig, sowohl für die Pflege der körperlichen Gebrechen als auch für die Menschen mit psychischen Auffälligkeiten. Erstens ist nicht nur viel mehr Wissen da, die Geräte und Medikamente sind auch breit verfügbar und wo nicht vorhanden, lieferbar - es ist überwiegend ein Preisthema, keine Knappheit. Das war nicht immer und überall so. Zweitens nützt es kaum wem in seinem Leid, wenn es anderen noch schlechter geht. Übrigens glaube ich auch, dass eine höhere Entlohnung mehr praktische Interessenten am Pflegeberuf hervorbringt, dieses Mehr an Kollegen auch die individuelle Überlastung etwas mindern kann, sodass der Trend zu Umschulung und Branchenwechsel verringert werden kann. Auch angestellte Pflegekräfte dürfen "nach Gewinn streben", in diesem Falle eben nach gutem Einkommen und guten Arbeitsbedingungen.
Erstaunlicherweise haben ja Demente, die zu Hause von chronisch überlasteten Laien betreut werden immer noch eine signifikant höhere Lebenserwartung als in Heimen, wo sie fachgerecht betreut werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sie auch später ins Endstadium eintreten.
Das ist auch ein statistischer Effekt. Es werden die zuhause gepflegt, bei denen es geht. Es kommen die ins Heim, die es entweder explizit wollen (wenn sie noch etwas wollen) oder bei denen sich die Pflege zuhause überfordert sieht, aus welchem Grund auch immer.
Ein möglicher Ansatz zur Erklärung wäre übrigens auch die obligatorische Gabe von Neuroleptika.
Das ist leider auch eine wahrscheinliche Erklärung, der dringend nachgeforscht werden muss - ggf auch mit gesetzgeberischen Folgen.
Dass "medizinisch mehr möglich ist" kann ebenso zum Nachteil gelangen wie zum Vorteil.
Die Geschichte von Medizin und Pflege ist voll von Irrtümern. Ein konservativ/minimalistischer Pflegeansatz macht richtiges und falsches erst mit, wenn es längst etabliert ist. Das kann sich ganz verschieden auswirken.
Die Annahme bei dem Thema, in der zentralisierten Pflege werde stellenweise das gemacht, was für's Personal bequem/leistbar/günstig ist und nicht das, was für den Betroffenen wünschenswert ist, steckt voll Sprengstoff. Im Einzelfall würde ich aber hinterfragen, ob nicht dasselbe Prinzip auch bei der Pflege durch Verwandte oder ambulante Pflege beobachtbar wäre.
Unterm Strich meine ich zu erahnen, dass gerade ab einem gewissen Quantum an Zerstörung des Gehirns, die Natur/der liebe Gott es eigentlich sehr vorrausschauend eingerichtet hat, dass man unter normalen Bedingungen nicht überleben würde. Ist natürlich sehr subjektiv wieviel an Niedergang man noch als lebens- und erstrebenswert erachtet.
Das ist eine sehr individuelle Frage, genau wie die Entscheidung, wieviel Behinderung man mit intaktem Gehirn ertragen kann. Dem einen ist es schon zu viel, sich im Rollstuhl dauernd einzuscheißen, der andere findet bettlägerig noch einen prinzipiellen Gefallen am Leben - und dann ist da noch das Thema Schmerz in seinen vielen Formen und Intensitäten. Schmerzen haben die geistig zerstörten und die geistig wachen.

Es kann nicht die Aufgabe der professionellen Pflege oder gar der Politik sein, hier eine allgemeingültige Antwort vorzugeben. Weder im Sinne einer obligatorischen Abschaltung von Hilfen noch im Sinne eines zwanghaften Lebenserhalts gegen einen dokumentierten Willen.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Nov 2018, 17:17)

DA haste meiner Meinung nach zur Abwechslung leider mal Recht...
Leider? Das scheint dir ja richtig weh zu tun. So ist das manchmal mit Fakten.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Milady de Winter »

Klopfer hat geschrieben:(12 Nov 2018, 20:51)

Leider? Das scheint dir ja richtig weh zu tun. So ist das manchmal mit Fakten.
Ich glaube, der User bedauert nicht, dass Du recht hast, sondern den von Dir geschilderten Umstand.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Nov 2018, 17:07)

Meine Fresse! Bist Du echt ökonomisch derart abgehängt, dass Du ständig gegen die freie Wirtschaft wettern musst wo es völlig unangebracht ist?! Kauf Dir nen Becher Eis u. ne Packung Taschentücher...! Ist ja nicht zum Aushalten dieses Selbstmitleid...! :rolleyes:
Wir leben nicht mehr in der Mitte des letzten Jahrhunderts wo die durchschnittliche Familie mindestens drei Kinder hatte...!
Wer als Einzelkind das Problem hat sich um einen Elternteil pflegerisch kümmern zu müssen hat nicht nur das Problem nebenher noch Geld zu verdienen zu müssen sondern hat auch weniger Zeit für die eigene Familie sowie Entspannung/Erholung/Zeit für SICH...! :rolleyes:
Ich muss dich enttäuschen, ich bin nicht ökonomisch abgehängt, so wie ca. 20% der Arbeitnehmer. Und um mich gehts hier auch nicht.
Der ist-Zustand ist selbstverständlich den Vorteilen für die Wirtschaft geschuldet, was sonst?
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Nov 2018, 17:20)

Wobei es auch da mitunter übel her geht wie man unlängst erfahren durfte. Was aber NICHT nur an der pösen Wirtschaft liegt sondern auch an den Pflegern/Pflegerinnen, die da zum Teil arbeiten, und an den Insassen ihren Frust auslassen...
Tja, und warum wohl schieben die Frust? Zu viel Arbeit, schlecht bezahlt....
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Milady de Winter hat geschrieben:(12 Nov 2018, 20:55)

Ich glaube, der User bedauert nicht, dass Du recht hast, sondern den von Dir geschilderten Umstand.
Oder beides, sonst würde er nicht persönlich.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Milady de Winter »

Klopfer hat geschrieben:(12 Nov 2018, 20:59)

Oder beides, sonst würde er nicht persönlich.
Ich denke, in dem Fall bezieht er es tatsächlich nur auf den Inhalt.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

Milady de Winter hat geschrieben:(12 Nov 2018, 21:01)

Ich denke, in dem Fall bezieht er es tatsächlich nur auf den Inhalt.
Nun gut, dann ist das doch schrecklich genug dass wirtschaftliche Interessen vor den Bedürfnissen und Ansprüchen Hilfsbedürftiger kommen. Sind wir in Deutschland schon so weit die pekunären Ansprüche einiger über alles andere zu stellen? Scheinbar leider ja.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Milady de Winter »

Ich seh das durchaus auch so. Und ich fürchte, es wird nicht mehr besser.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von firlefanz11 »

Milady de Winter hat geschrieben:(12 Nov 2018, 20:55)

Ich glaube, der User bedauert nicht, dass Du recht hast, sondern den von Dir geschilderten Umstand.
Danke Milady, genauso meinte ich das...
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(12 Nov 2018, 20:55)
Der ist-Zustand ist selbstverständlich den Vorteilen für die Wirtschaft geschuldet, was sonst?
Persönlichen Befindlichkeiten. Nicht jeder hat Zeit u. Lust jemanden zu pflegen...
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von Klopfer »

firlefanz11 hat geschrieben:(13 Nov 2018, 12:02)

Danke Milady, genauso meinte ich das...
Vielleicht ist "die Wirtschaft" doch nicht so nobel und gut wie vielfach angepriesen.
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Re: Werden pflegende Angehörige vom Staat allein gelassen?

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(12 Nov 2018, 20:58)

Tja, und warum wohl schieben die Frust? Zu viel Arbeit, schlecht bezahlt....
Auch aber vor allem persönlich Überforderung weil sie für den Job eigentlich gar nicht geeignet sind! Denn WÄREN sie es würden sie ihren Frust nicht an den Menschen auslassen die zu pflegen u. zu hegen sie "geschworen" haben...
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