Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

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zollagent
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Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

Dieses Mal von Anlegern, die Entschädigung für ihre Kursverluste bei VW-Aktien nach der Aufdeckung des Diesel-Skandals in den USA wollen. Nach Angaben in den 12.00 Uhr-Nachrichten von SWR1 haben die Forderungen einen Umfang von ca. 9 Mrd. €. Die Verteidigung des Konzerns liegt nach den gleichen Nachrichten auf der Linie "Der Vorstand hat nichts gewußt von den Manipulationen" und "Der Vorstand konnte nicht mit diesem Umfang des Skandals rechnen". Ich halte das a. für ein Eingeständnis völligen Versagens und b. darüber hinaus für eine glatte Lüge. Niemand kann mir erzählen, "untergeordnete Ebenen" hätten die Anweisung zu diesen Manipulationen gegeben. Schon gar nicht in diesem Umfang. Teilweise sollten die Entschädigungsforderungen für die Verluste von vor 2012 auch als verjährt zurückgewiesen werden. Sind diese Entschädungsforderungen gerechtfertigt? Was meint das Forum, wie werden die deutschen Gerichte hier entscheiden?
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(10 Sep 2018, 12:49)

Dieses Mal von Anlegern, die Entschädigung für ihre Kursverluste bei VW-Aktien nach der Aufdeckung des Diesel-Skandals in den USA wollen. Nach Angaben in den 12.00 Uhr-Nachrichten von SWR1 haben die Forderungen einen Umfang von ca. 9 Mrd. €. Die Verteidigung des Konzerns liegt nach den gleichen Nachrichten auf der Linie "Der Vorstand hat nichts gewußt von den Manipulationen" und "Der Vorstand konnte nicht mit diesem Umfang des Skandals rechnen". Ich halte das a. für ein Eingeständnis völligen Versagens und b. darüber hinaus für eine glatte Lüge. Niemand kann mir erzählen, "untergeordnete Ebenen" hätten die Anweisung zu diesen Manipulationen gegeben. Schon gar nicht in diesem Umfang. Teilweise sollten die Entschädigungsforderungen für die Verluste von vor 2012 auch als verjährt zurückgewiesen werden. Sind diese Entschädungsforderungen gerechtfertigt? Was meint das Forum, wie werden die deutschen Gerichte hier entscheiden?
Nach Beweislage, hoffe ich.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von jack000 »

zollagent hat geschrieben:(10 Sep 2018, 12:49)"Der Vorstand hat nichts gewußt von den Manipulationen" und "Der Vorstand konnte nicht mit diesem Umfang des Skandals rechnen".
Ich halte das durchaus für möglich. Führungskräfte gehören zu den am meist belogenen Personengruppen im Arbeitsleben. Das hängt damit zusammen das der Druck ziemlich groß ist, die gewünschten Ergebnisse zu erreichen (Auch weil es um die eigene Karriere geht) und da lässt sich so mancher was einfallen.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von odiug »

jack000 hat geschrieben:(10 Sep 2018, 13:15)

Ich halte das durchaus für möglich. Führungskräfte gehören zu den am meist belogenen Personengruppen im Arbeitsleben. Das hängt damit zusammen das der Druck ziemlich groß ist, die gewünschten Ergebnisse zu erreichen (Auch weil es um die eigene Karriere geht) und da lässt sich so mancher was einfallen.
Wenn der Vorstand ein Arbeitsklima schafft, oder zulässt, in dem Betrug, Lügen und Intrigen Teil der Arbeitsumgebung sind, dann ist er auch für die Folgen als Vorstand dafür verantwortlich.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

odiug hat geschrieben:(10 Sep 2018, 13:21)

Wenn der Vorstand ein Arbeitsklima schafft, oder zulässt, in dem Betrug, Lügen und Intrigen Teil der Arbeitsumgebung sind, dann ist er auch für die Folgen als Vorstand dafür verantwortlich.
Genau das ist es! :thumbup:

Von wegen "Vorstände sind die am meisten Belogenen". Das hat ein bißchen was von "Der Fiehrer hat nicht alles gewußt". Das Eine ist so ein Unfug wie das Andere.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

H2O hat geschrieben:(10 Sep 2018, 13:00)

Nach Beweislage, hoffe ich.
Davon gehe ich mal aus. Diese Antwort war aber nicht das, was ich fragte. Vielleicht ein bißchen mißverständlich ausgedrückt, aber ich bin sicher, du weißt auch so, worauf meine Frage zielte.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(10 Sep 2018, 13:24)

Davon gehe ich mal aus. Diese Antwort war aber nicht das, was ich fragte. Vielleicht ein bißchen mißverständlich ausgedrückt, aber ich bin sicher, du weißt auch so, worauf meine Frage zielte.
Gut, ich ahne da schon etwas. Dennoch: Ich erwarte, daß die Gerichte die geltenden Gesetze anwenden. Politik hat in der Verhandlung nichts zu suchen. Ganz bestimmt git es Wirtschaftsstrafsachen mit ähnlichem Hintergrund, ohne daß da eine Landesregierung und eine Gewerkschaft in die Strafsache verwickelt wurden. An den Abläufen kann ein Gericht sich auch entlang hangeln.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

H2O hat geschrieben:(10 Sep 2018, 14:43)

Gut, ich ahne da schon etwas. Dennoch: Ich erwarte, daß die Gerichte die geltenden Gesetze anwenden. Politik hat in der Verhandlung nichts zu suchen. Ganz bestimmt git es Wirtschaftsstrafsachen mit ähnlichem Hintergrund, ohne daß da eine Landesregierung und eine Gewerkschaft in die Strafsache verwickelt wurden. An den Abläufen kann ein Gericht sich auch entlang hangeln.
Selbstverständlich erwarte ich die Anwendung der geltenden Gesetze. Bisher war da ja mit Unterstützung unserer Regierung wenig, was den VW-Konzern zum Ausgleich der Probleme, die durch seine Betrügereien versacht worden sind, getrieben hätte.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(10 Sep 2018, 16:56)

Selbstverständlich erwarte ich die Anwendung der geltenden Gesetze. Bisher war da ja mit Unterstützung unserer Regierung wenig, was den VW-Konzern zum Ausgleich der Probleme, die durch seine Betrügereien versacht worden sind, getrieben hätte.
Das ist wahr; ich wäre als KFZ-Eigentümer auch erbost, wenn mich zuerst Roßtäuscher herein legen, und mir der "mutmaßliche :D" Mittäter anschließend mit einer Prämie den Kauf eines Neufahrzeugs schmackhaft machen möchte. Daß die großzügige Prämie ja nur von den Geschädigten und nicht Geschädigten in Form von Steuergeldern erarbeitet werden muß, das ist sicher nicht ganz unwichtig.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von jack000 »

odiug hat geschrieben:(10 Sep 2018, 13:21)

Wenn der Vorstand ein Arbeitsklima schafft, oder zulässt, in dem Betrug, Lügen und Intrigen Teil der Arbeitsumgebung sind, dann ist er auch für die Folgen als Vorstand dafür verantwortlich.
Selbstverständlich ist er dafür verantwortlich. Das meinte ich ja, dass auch dieses eintreten kann ohne das der Vorstand das angeordnet oder gewusst hat. Denn wenn er es gewusst hat ist das quasi eine Anordnung.
=> Wenn er es nicht gewusst hat, hat eine falsche Führungspolitik stattgefunden!
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(10 Sep 2018, 18:03)

Selbstverständlich ist er dafür verantwortlich. Das meinte ich ja, dass auch dieses eintreten kann ohne das der Vorstand das angeordnet oder gewusst hat. Denn wenn er es gewusst hat ist das quasi eine Anordnung.
=> Wenn er es nicht gewusst hat, hat eine falsche Führungspolitik stattgefunden!
Die strafrechtliche Bewertung wird sicher diesen Unterschied berücksichtigen... sofern sie ihn feststellen kann.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

jack000 hat geschrieben:(10 Sep 2018, 18:03)

Selbstverständlich ist er dafür verantwortlich. Das meinte ich ja, dass auch dieses eintreten kann ohne das der Vorstand das angeordnet oder gewusst hat. Denn wenn er es gewusst hat ist das quasi eine Anordnung.
=> Wenn er es nicht gewusst hat, hat eine falsche Führungspolitik stattgefunden!
Ich kann mir nicht vorstellen, daß bei der in deutschen Betrieben üblichen Managementkultur so ein Betrug ohne Kenntnis des Vorstandes möglich wäre. Es muß nicht mal eine Order in der Art "jetzt machen wir eine Software, bei der die Kunden glauben, daß die beworbenen Abgaswerte immer und überall erreicht werden" gegeben haben. Es genügt durchaus, wenn dem Vorstand die Möglichkeit angetragen wird, die Erfüllung der Abgasvorschriften auf dem Prüfstand zu erreichen, ohne daß durch materiellen Einsatz sichergestellt wird, daß diese Werte auch im täglichen Betrieb erreicht werden. So weit entfernt von der technischen und betrieblichen Wirklichkeit sind die Vorstandsmitglieder ja auch nicht, daß sie nicht gewußt und geduldet hätten, daß hier ein gigantisches Potemkinsches Dorf errichtet wurde. Immerhin sind sie ja fast alle in der Automobilindustrie groß geworden und handelten ja nicht mit Waren, die sie selbst nie gesehen hätten. Wundern würde mich allerdings nicht, wenn die Idee dazu im Kreise des Vorstandes erst aufkam. Von irgendwelcher Entlastung zu reden, das halte ich für völlig falsch.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von Realist2014 »

zollagent hat geschrieben:(10 Sep 2018, 12:49)

Dieses Mal von Anlegern, die Entschädigung für ihre Kursverluste bei VW-Aktien nach der Aufdeckung des Diesel-Skandals in den USA wollen. Nach Angaben in den 12.00 Uhr-Nachrichten von SWR1 haben die Forderungen einen Umfang von ca. 9 Mrd. €. Die Verteidigung des Konzerns liegt nach den gleichen Nachrichten auf der Linie "Der Vorstand hat nichts gewußt von den Manipulationen" und "Der Vorstand konnte nicht mit diesem Umfang des Skandals rechnen". Ich halte das a. für ein Eingeständnis völligen Versagens und b. darüber hinaus für eine glatte Lüge. Niemand kann mir erzählen, "untergeordnete Ebenen" hätten die Anweisung zu diesen Manipulationen gegeben. Schon gar nicht in diesem Umfang. Teilweise sollten die Entschädigungsforderungen für die Verluste von vor 2012 auch als verjährt zurückgewiesen werden. Sind diese Entschädungsforderungen gerechtfertigt? Was meint das Forum, wie werden die deutschen Gerichte hier entscheiden?

Auf NTV kam die Einschätzung, falls auch DIESS angeklagt werden würde, es dann erst richtig "rumsen" würde bei VW... :|
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von jack000 »

zollagent hat geschrieben:(10 Sep 2018, 20:28)

Ich kann mir nicht vorstellen, daß bei der in deutschen Betrieben üblichen Managementkultur so ein Betrug ohne Kenntnis des Vorstandes möglich wäre. Es muß nicht mal eine Order in der Art "jetzt machen wir eine Software, bei der die Kunden glauben, daß die beworbenen Abgaswerte immer und überall erreicht werden" gegeben haben. Es genügt durchaus, wenn dem Vorstand die Möglichkeit angetragen wird, die Erfüllung der Abgasvorschriften auf dem Prüfstand zu erreichen, ohne daß durch materiellen Einsatz sichergestellt wird, daß diese Werte auch im täglichen Betrieb erreicht werden. So weit entfernt von der technischen und betrieblichen Wirklichkeit sind die Vorstandsmitglieder ja auch nicht, daß sie nicht gewußt und geduldet hätten, daß hier ein gigantisches Potemkinsches Dorf errichtet wurde. Immerhin sind sie ja fast alle in der Automobilindustrie groß geworden und handelten ja nicht mit Waren, die sie selbst nie gesehen hätten. Wundern würde mich allerdings nicht, wenn die Idee dazu im Kreise des Vorstandes erst aufkam.
In Industriekreisen kommt sowas vor. Ich habe das live erlebt das bei einer Sitzung da den Oberen totaler Blödsinn erzählt wurde und das dann auch meinem damaligen Chef gepetzt habe. Aber der war der Meinung das Thema lieber für sich zu behalten um es dann wenn was anderes schief geht, dieses dann als Trumpfkarte hervorzeigen zu können.
=> Derjenige, dem die Hochglanzpräsi vorgestellt wurde hatte gar keine Chance herauszufinden ob das nun Blödsinn oder Wahrhaftig ist was ihm da vorgestellt wurde. Er muss seinen Führungskräften vertrauen können, denn er kann das alles überhaupt nicht im Detail wissen.
=> Daher müssen die Führungsstrukturen entsprechend aufgebaut werden!
Von irgendwelcher Entlastung zu reden, das halte ich für völlig falsch.
Von einer Entlastung redet ja auch niemand. Es geht um die Aussage, dass es nicht sein kann das die davon nichts gewusst haben. Ich bin schon der Meinung, dass es tatsächlich sein kann dass die davon nichts gewusst haben und genau das ist das Problem!
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

jack000 hat geschrieben:(10 Sep 2018, 21:33)

In Industriekreisen kommt sowas vor. Ich habe das live erlebt das bei einer Sitzung da den Oberen totaler Blödsinn erzählt wurde und das dann auch meinem damaligen Chef gepetzt habe. Aber der war der Meinung das Thema lieber für sich zu behalten um es dann wenn was anderes schief geht, dieses dann als Trumpfkarte hervorzeigen zu können.
=> Derjenige, dem die Hochglanzpräsi vorgestellt wurde hatte gar keine Chance herauszufinden ob das nun Blödsinn oder Wahrhaftig ist was ihm da vorgestellt wurde. Er muss seinen Führungskräften vertrauen können, denn er kann das alles überhaupt nicht im Detail wissen.
=> Daher müssen die Führungsstrukturen entsprechend aufgebaut werden!


Von einer Entlastung redet ja auch niemand. Es geht um die Aussage, dass es nicht sein kann das die davon nichts gewusst haben. Ich bin schon der Meinung, dass es tatsächlich sein kann dass die davon nichts gewusst haben und genau das ist das Problem!
Ich war jahrelang selbst in solchen Führungsgremien, wenn auch nicht so groß wie der VW-Konzern. Und es sind a. nicht die größten Idioten, die "oben" sitzen, auch wenn das gerne erzählt wird, und b. erkennt so was nicht nur Einer. Jemand, der in solche Gremien berufen oder gewählt wird, hat schon ein Gespür dafür, ob und wann er belogen wird. Sonst hätte er da wenig Chancen, reinzukommen. Odiug hat das schon gut beschrieben, es ist die Atmosphäre, unter der so was gedeihen kann und die wird vom Vorstand geschaffen. Es mag schon sein, daß da ein paar Vorstandsmitglieder belogen werden WOLLTEN, um nur ja nichts wissen zu müssen. Ich bleibe aber dabei, ohne Wissen des Vorstands geht es in dieser Dimension nicht.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von schokoschendrezki »

zollagent hat geschrieben:(10 Sep 2018, 12:49)

Dieses Mal von Anlegern, die Entschädigung für ihre Kursverluste bei VW-Aktien nach der Aufdeckung des Diesel-Skandals in den USA wollen. Nach Angaben in den 12.00 Uhr-Nachrichten von SWR1 haben die Forderungen einen Umfang von ca. 9 Mrd. €.
Ich möchte nur mal wissen, wie Unternehmen wie VW auch aktuell immer neue Rekordumsätze machen. Kann mir das jemand mal erklären. 9 Mrd sind auch für einen Weltkonzern kein Pappenstiel. Oder anders gefragt: Was wäre mit den Milliardenstrafen eigentlich passiert, wenn es keinerlei strafbare Vorfälle gegeben hätte?
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 10:18)

Ich möchte nur mal wissen, wie Unternehmen wie VW auch aktuell immer neue Rekordumsätze machen. Kann mir das jemand mal erklären. 9 Mrd sind auch für einen Weltkonzern kein Pappenstiel. Oder anders gefragt: Was wäre mit den Milliardenstrafen eigentlich passiert, wenn es keinerlei strafbare Vorfälle gegeben hätte?
Es wäre für Lohn- Gehaltszahlungen, Prämien für Vorstand und Mitarbeiter, Steuerzahlungen, Investitionen und Ausschüttungen an die Aktionäre verwendet worden. Nur mal als kleine Zusatzinformation, in der Nachrichtensendung, auf die ich mich bezogen habe, wurde die Zahl von 30 Mrd. € genannt, die der Abgasskandal VW allein in den USA bisher gekostet habe. Das ist noch eine Menge mehr als die 9 Mrd. die die Anleger haben wollen. Für mich gehört angesichts solcher Zustände JEDER, der im Umkreis von Vorstand und Aufsichtsrat etwas zu sagen hatte, ausgetauscht. Aber das ist nur meine moralische Bewertung.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(11 Sep 2018, 10:39)

Es wäre für Lohn- Gehaltszahlungen, Prämien für Vorstand und Mitarbeiter, Steuerzahlungen, Investitionen und Ausschüttungen an die Aktionäre verwendet worden. Nur mal als kleine Zusatzinformation, in der Nachrichtensendung, auf die ich mich bezogen habe, wurde die Zahl von 30 Mrd. € genannt, die der Abgasskandal VW allein in den USA bisher gekostet habe. Das ist noch eine Menge mehr als die 9 Mrd. die die Anleger haben wollen. Für mich gehört angesichts solcher Zustände JEDER, der im Umkreis von Vorstand und Aufsichtsrat etwas zu sagen hatte, ausgetauscht. Aber das ist nur meine moralische Bewertung.
Die finanzielle Bewertung:
Die Versager haften mit ihrem gesamten zusammengemogelten Vermögen.
So wäre es richtig.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:06)

Die finanzielle Bewertung:
Die Versager haften mit ihrem gesamten zusammengemogelten Vermögen.
So wäre es richtig.
Das ergäbe leider keine 30 Mrd. €. Und einfach nur "kreuziget sie" zu rufen, ohne eine Trendwende in der allgemeinen Unternehmensphilosophie einzuleiten, das ist Herumkurieren an Symptomen, während die Krankheit unbehandelt weitergeht.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:44)

Das ergäbe leider keine 30 Mrd. €. Und einfach nur "kreuziget sie" zu rufen, ohne eine Trendwende in der allgemeinen Unternehmensphilosophie einzuleiten, das ist Herumkurieren an Symptomen, während die Krankheit unbehandelt weitergeht.
Keiner verläßt lebend die Firma, bevor seine Entscheidungen allgemeinwirksam werden!
Geht es so?
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von jorikke »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:44)

Das ergäbe leider keine 30 Mrd. €. Und einfach nur "kreuziget sie" zu rufen, ohne eine Trendwende in der allgemeinen Unternehmensphilosophie einzuleiten, das ist Herumkurieren an Symptomen, während die Krankheit unbehandelt weitergeht.
Wie soll ein Zollagent, der hier die ganze Zeit das Lied der Kreuzigung hochhält, gleichzeitig eine Trendwende in der Unternehmensphilosophie einleiten?
Reicht dein Einfluss soweit in den Konzern oder überschätzt du dich "ein klein wenig?"
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

jorikke hat geschrieben:(13 Sep 2018, 17:08)

Wie soll ein Zollagent, der hier die ganze Zeit das Lied der Kreuzigung hochhält, gleichzeitig eine Trendwende in der Unternehmensphilosophie einleiten?
Reicht dein Einfluss soweit in den Konzern oder überschätzt du dich "ein klein wenig?"
Ich kann nur dahin appellieren. Appelle sind nicht vom "Einfluß" abhängig. BTW, wen habe ich denn zu kreuzigen so gefordert?
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Sep 2018, 17:01)

Keiner verläßt lebend die Firma, bevor seine Entscheidungen allgemeinwirksam werden!
Geht es so?
Versuch es. Vielleicht gibt's noch irgendwo günstig ein paar gebrauchte Selbstschußanlagen aus DDR-Altbeständen, die man in die Ausgänge einbauen kann.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 17:25)

Versuch es. Vielleicht gibt's noch irgendwo günstig ein paar gebrauchte Selbstschußanlagen aus DDR-Altbeständen, die man in die Ausgänge einbauen kann.
Corporate Design gilt für alle Mitarbeiter deines Landes, oder würdest du dich ausschließen?
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Sep 2018, 18:04)

Corporate Design gilt für alle Mitarbeiter deines Landes, oder würdest du dich ausschließen?
Ich arbeite nicht mit. Bin also kein Mitarbeiter. :D
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 18:12)

Ich arbeite nicht mit. Bin also kein Mitarbeiter. :D
Nach deinen Beiträgen, warst du mal ein unübersehbares Rädchen in einem grösseren Getriebe.
Dann ist dir die Rolle des Quartalsberichtes bekannt.
Er soll die Anleger glücklich machen und ihren Glauben festigen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Sie sollen nachordern, koste es was es wolle.
Gespart werden muss selbstverständlich auch, koste es was es wolle.
Das Ergebnis kann Vertrauen zerstören, wie man sieht.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Sep 2018, 07:00)

Nach deinen Beiträgen, warst du mal ein unübersehbares Rädchen in einem grösseren Getriebe.
Dann ist dir die Rolle des Quartalsberichtes bekannt.
Er soll die Anleger glücklich machen und ihren Glauben festigen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Sie sollen nachordern, koste es was es wolle.
Gespart werden muss selbstverständlich auch, koste es was es wolle.
Das Ergebnis kann Vertrauen zerstören, wie man sieht.
Die Schadensersatzforderungen basieren nicht auf Quartalsberichten, sondern auf Kursverlusten im Gefolge des Diesel-Skandals in den USA.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(14 Sep 2018, 12:23)

Die Schadensersatzforderungen basieren nicht auf Quartalsberichten, sondern auf Kursverlusten im Gefolge des Diesel-Skandals in den USA.
Welche von der Realität abweichenden Mogelberichte wären die Ursache gewesen?
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Sep 2018, 12:25)

Welche von der Realität abweichenden Mogelberichte wären die Ursache gewesen?
Daß deine Antwort auf meinen Beitrag nicht paßt, ist dir auch aufgefallen?
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(14 Sep 2018, 12:31)

Daß deine Antwort auf meinen Beitrag nicht paßt, ist dir auch aufgefallen?
Der Dieselskandal hat Ursachen.
Das Festhalten an veralteten Technologien.
Man kann jetzt Autos bauen, die mit einer Acculadung halb Deutschland durchqueren.
Bald ist es mit wenigen Handgriffen möglich, den standardisierten Accu an jeder Tankstelle auszuwechseln.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Sep 2018, 12:43)

Der Dieselskandal hat Ursachen.
Das Festhalten an veralteten Technologien.
Man kann jetzt Autos bauen, die mit einer Acculadung halb Deutschland durchqueren.
Bald ist es mit wenigen Handgriffen möglich, den standardisierten Accu an jeder Tankstelle auszuwechseln.
Der Dieselskandal hat vor allem EINE Ursache, nämlich ein Produkt, das die Anforderungen, die an es gestellt werden, nicht erfüllt und bei dem der Hersteller halt trickst, um diesen Anschein eben doch zu erwecken. Ob nun die Diesel-Technologie veraltet ist oder nicht, spielt dabei nicht wirklich eine Rolle. Nur die Absicht, etwas als besser darzustellen, als es wirklich ist. Früher nannte man das Rosstäuscherei, heute nennt man es Betrug.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:08)

Der Dieselskandal hat vor allem EINE Ursache, nämlich ein Produkt, das die Anforderungen, die an es gestellt werden, nicht erfüllt und bei dem der Hersteller halt trickst, um diesen Anschein eben doch zu erwecken. Ob nun die Diesel-Technologie veraltet ist oder nicht, spielt dabei nicht wirklich eine Rolle. Nur die Absicht, etwas als besser darzustellen, als es wirklich ist. Früher nannte man das Rosstäuscherei, heute nennt man es Betrug.
Besser hätte ich es nicht schreiben können.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Sep 2018, 14:15)

Besser hätte ich es nicht schreiben können.
Danke!

Leider ist dieses Verhalten Teil der Wirtschaftsphilosophie bei uns geworden und beschränkt sich nicht ausschließlich auf VW. Aber das habe ich anderenorts schon mal geschrieben..... :mad2:
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Elser
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von Elser »

odiug hat geschrieben:(10 Sep 2018, 13:21)

Wenn der Vorstand ein Arbeitsklima schafft, oder zulässt, in dem Betrug, Lügen und Intrigen Teil der Arbeitsumgebung sind, dann ist er auch für die Folgen als Vorstand dafür verantwortlich.

Kennt Ihr das auch, wenn in einer Stellenanzeige "Flexibilität" und "Belastbarkeit" gefordert wird? Flexibel sein heißt hier: Dinge zu verantworten, die man eigentlich nicht verantworten kann; und belastbar zu sein bedeutet: Ungerechtigkeiten und Rechtsbrüche zu ertragen-

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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

Elser hat geschrieben:(15 Sep 2018, 08:54)

Kennt Ihr das auch, wenn in einer Stellenanzeige "Flexibilität" und "Belastbarkeit" gefordert wird? Flexibel sein heißt hier: Dinge zu verantworten, die man eigentlich nicht verantworten kann; und belastbar zu sein bedeutet: Ungerechtigkeiten und Rechtsbrüche zu ertragen-

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Gemeint ist eigentlich, sich auf wechselnde Aufgaben einstellen zu können und auch mal größere Arbeitsanfälle bewältigen zu können. Diese aussschließliche Sicht würde bedeuten, daß man bei einer kriminellen Vereinigung anheuert. Und das sehe ich nicht. Solche Betrugsmanöver werden auch innerhalb von Unternehmen nur in kleinen Kreisen betrieben, schon allein deshalb, weil "immer einer plappert". Wobei ich diese "kleinen Kreise" in den gehobenen Etagen sehe. Denn da sollen Erfolge vorgewiesen werden, und diese Erfolge werden am Umsatz und Gewinn gemessen. Niemand wird direkt für kriminelle Aktivitäten eingestellt. Da sollte man schon die Kirche im Dorf lassen.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von Elser »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 10:18)

Ich möchte nur mal wissen, wie Unternehmen wie VW auch aktuell immer neue Rekordumsätze machen. Kann mir das jemand mal erklären. 9 Mrd sind auch für einen Weltkonzern kein Pappenstiel. Oder anders gefragt: Was wäre mit den Milliardenstrafen eigentlich passiert, wenn es keinerlei strafbare Vorfälle gegeben hätte?

Keine Sorge - das "Dicke Ende" kommt schon noch. Ich habe den Eindruck, dass uns hier nur Unbekümmerheit vorgespielt wird, damit wir, als Verbraucher, nicht das Vertrauen in die VW-Marken nicht verlieren. Ich kann mich auch dess Eindrucks nicht erwehren, dass Politik und Presse hier mitspielen.

VW ist ein riesiger deutscher Konzern mit sehr vielen Arbeitplätzen und vielen Sesselfurzer-Jobs für die Politschranzen. Wenn der wackelt, wackelt vieles andere mit. Im Moment wird versucht ihn gesund zu beten, aber das wird nicht gelingen. Die Strafen, Folgekosten und Verluste sind zu hoch. Das geht in die Hose, oder der Steuerzahlen muss, wieder einmal, 'rann.

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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von Elser »

zollagent hat geschrieben:(15 Sep 2018, 08:59)

Gemeint ist eigentlich, sich auf wechselnde Aufgaben einstellen zu können und auch mal größere Arbeitsanfälle bewältigen zu können. Diese aussschließliche Sicht würde bedeuten, daß man bei einer kriminellen Vereinigung anheuert. Und das sehe ich nicht. Solche Betrugsmanöver werden auch innerhalb von Unternehmen nur in kleinen Kreisen betrieben, schon allein deshalb, weil "immer einer plappert". Wobei ich diese "kleinen Kreise" in den gehobenen Etagen sehe. Denn da sollen Erfolge vorgewiesen werden, und diese Erfolge werden am Umsatz und Gewinn gemessen. Niemand wird direkt für kriminelle Aktivitäten eingestellt. Da sollte man schon die Kirche im Dorf lassen.

Achtung!!! Das entlarvende Wort ist hier: "plappert"
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von Elser »

Übrigens - finde ich es als völlig absurd, wenn VW-Aktionäre Ihren eigenen Konzern verklagen. Sind sie doch Mitbesitzer und auch Mitschuldner (ökonomisch nicht rechtlich). Eine solche Mitschuld drückt sich nun einmal in sinkenden Aktienkursen und fehlender, oder geringer, Dividende aus. Klagen könnten Sie, meiner Meinung nach, bestenfalls gegen Vorstand und Aufsichtsrat. Aber - wer hat die bestellt und ihnen die Haftungseinschränkungen gegeben? Solange die Aktien gut abwarfen, haben sich die Aktionärte einen Scheissdreck um ein anständiges, rechtmässiges, umweltgerechtes und sozieles Verhalten ihres Konzerns gekümmert. Also - Augen auf beim Aktienkauf und nicht immer nur auf die Dividende schauen.

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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von H2O »

Nun geht dieser Aufreger in die 3. Woche; da wir es aber allmählich Zeit, auch die übrigen Dieselsünder zur Rechenschaft zu ziehen. VW ist sicher mit großem Abstand der größte Sünder von der Zahl der durch Rosstäuscherei verkauften Fahrzeuge her. Aber bitteschön, alle anderen Roßtäuscher haben es ganz wunderbar verstanden, sich hinter dem Riesen VW zu verstecken. Und dabei sind deren Fahrzeuge noch einmal einen ganz großen Schnaps teurer als die biederen VWs!

Oder bringen diese Edelmarken es ganz still und leise fertig, ihre Kunden durch wirksame Nachrüstungen glücklich zu machen? Wer weiß dazu etwas?
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von Elser »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Sep 2018, 12:43)

Der Dieselskandal hat Ursachen.
Das Festhalten an veralteten Technologien.
Man kann jetzt Autos bauen, die mit einer Acculadung halb Deutschland durchqueren.
Bald ist es mit wenigen Handgriffen möglich, den standardisierten Accu an jeder Tankstelle auszuwechseln.

Was wir aber wirklich bräuchten ist ein elektrisch betriebener Kleinstwagen (2 Sitze, 300 l-Kofferraum) für kleines Geld (€ 8000), den man zu Hause wieder aufladen kann. Aber genau den, wollen unsere Autokonzerne nicht bauen, weil seine Existens den schönen Hype um das "heilige Blech" kaputt machen würde. Also müsste die Politik dafür sorgen; schon aus Umweltschutzgründen. Aber auch hier wird satt am Autowahn mitverdient. Seht es endlich ein - es geht darum, dass wir einen möglichst hohen Anteil unserer Einkommen für's Auto ausgeben. Nur darum geht's!

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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

Elser hat geschrieben:(15 Sep 2018, 09:39)

Was wir aber wirklich bräuchten ist ein elektrisch betriebener Kleinstwagen (2 Sitze, 300 l-Kofferraum) für kleines Geld (€ 8000), den man zu Hause wieder aufladen kann. Aber genau den, wollen unsere Autokonzerne nicht bauen, weil seine Existens den schönen Hype um das "heilige Blech" kaputt machen würde. Also müsste die Politik dafür sorgen; schon aus Umweltschutzgründen. Aber auch hier wird satt am Autowahn mitverdient. Seht es endlich ein - es geht darum, dass wir einen möglichst hohen Anteil unserer Einkommen für's Auto ausgeben. Nur darum geht's!

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Was wir wirklich brauchen, wird wieder mal von einer Seite vorgegeben, die einer Ideologie anhängt, die den Menschen zu sehr vorschrieb, "was sie brauchen".
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von Skull »

Elser hat geschrieben:(15 Sep 2018, 09:39)

Was wir aber wirklich bräuchten ist ein elektrisch betriebener Kleinstwagen (2 Sitze, 300 l-Kofferraum) für kleines Geld (€ 8000), den man zu Hause wieder aufladen kann. Aber genau den, wollen unsere Autokonzerne nicht bauen, weil seine Existens den schönen Hype um das "heilige Blech" kaputt machen würde. Also müsste die Politik dafür sorgen; schon aus Umweltschutzgründen. Aber auch hier wird satt am Autowahn mitverdient. Seht es endlich ein - es geht darum, dass wir einen möglichst hohen Anteil unserer Einkommen für's Auto ausgeben. Nur darum geht's!

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Ich weiß nicht, ob die Politik für die Entwicklung von Produkten von privaten Firmen zuständig ist.

Desweiteren verstehe ich nicht, was DAS mit dem Threadthema zu tun haben soll. :?:

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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

Elser hat geschrieben:(15 Sep 2018, 09:29)

Übrigens - finde ich es als völlig absurd, wenn VW-Aktionäre Ihren eigenen Konzern verklagen. Sind sie doch Mitbesitzer und auch Mitschuldner (ökonomisch nicht rechtlich). Eine solche Mitschuld drückt sich nun einmal in sinkenden Aktienkursen und fehlender, oder geringer, Dividende aus. Klagen könnten Sie, meiner Meinung nach, bestenfalls gegen Vorstand und Aufsichtsrat. Aber - wer hat die bestellt und ihnen die Haftungseinschränkungen gegeben? Solange die Aktien gut abwarfen, haben sich die Aktionärte einen Scheissdreck um ein anständiges, rechtmässiges, umweltgerechtes und sozieles Verhalten ihres Konzerns gekümmert. Also - Augen auf beim Aktienkauf und nicht immer nur auf die Dividende schauen.

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Genau darauf aber wird geschaut. Letztlich können Aktieneigner aber auch geltend machen, daß sie durch ihren Aktienkauf NICHT Betrug fördern wollten. Und zu widerlegen ist das wohl eher nicht, oder? ;)
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

Skull hat geschrieben:(15 Sep 2018, 09:42)

Ich weiß nicht, ob die Politik für die Entwicklung von Produkten von privaten Firmen zuständig ist.

Desweiteren verstehe ich nicht, was DAS mit dem Threadthema zu tun haben soll. :?:

mfg
Es ist die Gelegenheit zum Einhaken für eine Einstellung, die wohl als bereits gescheitert anzusehen ist.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von H2O »

Elser hat geschrieben:(15 Sep 2018, 09:39)

Was wir aber wirklich bräuchten ist ein elektrisch betriebener Kleinstwagen (2 Sitze, 300 l-Kofferraum) für kleines Geld (€ 8000), den man zu Hause wieder aufladen kann. Aber genau den, wollen unsere Autokonzerne nicht bauen, weil seine Existens den schönen Hype um das "heilige Blech" kaputt machen würde. Also müsste die Politik dafür sorgen; schon aus Umweltschutzgründen. Aber auch hier wird satt am Autowahn mitverdient. Seht es endlich ein - es geht darum, dass wir einen möglichst hohen Anteil unserer Einkommen für's Auto ausgeben. Nur darum geht's!

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So etwas ist doch im Zulauf mit dem e.Go Life. Nicht ganz so billig, aber fast, auch nicht ganz so weit fahrend... aber immerhin. Und staatliche Hilfen gab es dafür in NRW auch.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von jorikke »

zollagent hat geschrieben:(15 Sep 2018, 09:41)

Was wir wirklich brauchen, wird wieder mal von einer Seite vorgegeben, die einer Ideologie anhängt, die den Menschen zu sehr vorschrieb, "was sie brauchen".
Ein wirklich kluger Satz sagt aus, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt.
Deshalb wünsche ihr dir von ganzen Herzen genügend Kohle um dir mal ein richtiges Auto leisten zu können.
Der daraus resultierende Satz wäre dann: "Was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern."
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(15 Sep 2018, 09:42)

Ich weiß nicht, ob die Politik für die Entwicklung von Produkten von privaten Firmen zuständig ist.

Desweiteren verstehe ich nicht, was DAS mit dem Threadthema zu tun haben soll. :?:

mfg
Grundsätzlich sollte es so sein, daß der Staat sich aus dem Handeln der Wirtschaft über kluge Fördermaßnahmen hinaus heraus halten sollte. Das sehe ich leider nicht im Fall der Dieselskandale. Da hätte ich den Staat als Anwalt der betrogenen Kunden erwartet. Anstatt dessen mußten Verbraucherverbände gebildet werden, um die Interessen der Kunden durch zu setzen.

Erst jetzt, wo die Fahrverbote in großen Städten und hohe Wertverluste der Fahrzeuge zu erheblichem Ärger mit den betrogenen Kunden führen könnten, wird der Staat plötzlich tätig, werden HW-Lösungen "angedacht", die schon vor 2 Jahren auf dem Tisch lagen. Da waren US-Gerichte deutlich schneller!

Insofern sehe ich schon einen Zusammenhang zwischen der Klage nach 3 Jahren Dieselskandal und einer fehlgeleiteten staatlichen Förderpolitik durch Stillehalten.

Aber tröstlich: Es tut sich allmählich etwas!
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von jorikke »

jorikke hat geschrieben:(15 Sep 2018, 10:58)

Ein wirklich kluger Satz sagt aus, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt.
Deshalb wünsche ihr dir von ganzen Herzen genügend Kohle um dir mal ein richtiges Auto leisten zu können.
Der daraus resultierende Satz wäre dann: "Was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern."
Pardon, Zollagent, das war natürlich an Elser gerichtet.
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

jorikke hat geschrieben:(15 Sep 2018, 10:58)

Ein wirklich kluger Satz sagt aus, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt.
Deshalb wünsche ihr dir von ganzen Herzen genügend Kohle um dir mal ein richtiges Auto leisten zu können.
Der daraus resultierende Satz wäre dann: "Was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern."
Ich habe mich nie über mein Auto definiert. Ich war mit einem 14 Jahre alten Renault 5 genau so glücklich wie mit einem nagelneuen Ford Escort RSi. Es gibt andere Dinge, die für mich bestimmend sind. Heute z.B. die Apfelernte in meinem Garten, die ja dieses Jahr so reichlich ausfällt, daß ich nicht weiß, ob ich sie ganz nutzen kann. ;)
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Re: Der VW-Konzern wird wieder mal verklagt

Beitrag von zollagent »

jorikke hat geschrieben:(15 Sep 2018, 11:08)

Pardon, Zollagent, das war natürlich an Elser gerichtet.
OK. Ich hoffe, meine Antwort war trotzdem einleuchtend. ;)
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