befreit die Brüste

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Alpha Centauri
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Alpha Centauri »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:20)

Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Frauen nicht leicht zu haben sind, sondern weiße Streifen auf dem Oberkörper unschön finden, Luft und Sonne auch auf dem Busen fühlen wollen und etwas entblößen, was die Natur ihnen einfach so mitgegeben hat. Deine Meinung ist völlig ok, kannst ja weggucken.
Wir Damen haben ja auch kein Anrecht auf fettfreie Sixpacs und flache Männerbrüste. Wir nehmen auch nackte Wanste und Biertitten gnädig hin, ohne dem Träger zu unterstellen, er sei leicht zu haben. :)
Warum nun ausschließlich Frauen Stil beweisen sollen -am Strand- erschließt sich
mir nicht. :|
Gut gekontert , :thumbup:
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Billie Holiday
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 20:42)

Oh je bitte entschuldigen Sie Frau Schwarzer. Okay das war ein blöder Vergleich. Gebe ich zu selbstredend ist eine Frau für mich weder ein Objekt noch Eigentum.

Aber wie schon sagte das darf jeder für sich selbst entscheiden. Was Kleidung mit Emanzipation zutun hat.

Ich sage nur wie man sich bettet so liegt man. Und wie ich mich kleide so werde ich gesehen und behandelt. Wenn meine Bankdirektorin oder meine Ärztin mich demnächst in hotpans und mit Top begrüßt werde ich mein Konto auflösen und den Arzt wechseln. Das ist Tatsache.

Und wenn du dich jetzt noch so angegriffen fühlst Kleider machen Leute war schon immer so gewesen so wie ich mich kleide und mit wem ich gehe so werde ich von anderen gesehen. Wie es dann wirklich ist entscheidet sich dann im Nachhinein.
Nicht ungefährlich.
In Lübeck haben wir mal im Mercedes- Autohaus mitbekommen, wie ein sehr nachlässig gekleideter Mann mit Plastiktüte in der Hand vom Geschäftsführer sehr freudestrahlend mit Handschlag begrüßt wurde. Wie uns der angestellte Verkäufer erzählte, handelte es sich um einen sehr gut betuchten Geschäftsmann, der dort sehr häufig für sich und seine Familie Neuwagen kaufte. Er hatte sich offenbar die Freiheit genommen, die Nadelstreifen wegzuhängen und leger in Zivil rumzulaufen - ziemlich pennerhaft aber egal.
Hätte der Verkäufer den Mann freundlich herablassend aufgrund seiner Kleidung behandelt, wäre der Geschäftsmann als Kunde weg und der Verkäufer gefeuert.
Weder Lumpen noch Nadelstreifen machen den Chrakter. Insofern wundert mich diese oberflächliche Betrachtungsweise.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Joka »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2018, 22:53)

Nicht ungefährlich.
In Lübeck haben wir mal im Mercedes- Autohaus mitbekommen, wie ein sehr nachlässig gekleideter Mann mit Plastiktüte in der Hand vom Geschäftsführer sehr freudestrahlend mit Handschlag begrüßt wurde. Wie uns der angestellte Verkäufer erzählte, handelte es sich um einen sehr gut betuchten Geschäftsmann, der dort sehr häufig für sich und seine Familie Neuwagen kaufte. Er hatte sich offenbar die Freiheit genommen, die Nadelstreifen wegzuhängen und leger in Zivil rumzulaufen - ziemlich pennerhaft aber egal.
Hätte der Verkäufer den Mann freundlich herablassend aufgrund seiner Kleidung behandelt, wäre der Geschäftsmann als Kunde weg und der Verkäufer gefeuert.
Weder Lumpen noch Nadelstreifen machen den Chrakter. Insofern wundert mich diese oberflächliche Betrachtungsweise.
Das ist korrekt aber ich würde mit Ihnen wetten das 90% aller Menschen die ihm entgegenkommen etwas ganz anderes denkt und nichts anderes habe ich behauptet. Menschen sind oberflächlich sonst würde maybelin jade und Photoshop pleite gehen
Man muss erst so manches gelernt haben, ehe man über die Handlungsweise eines Anderen richtig urteilen kann

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 23:31)

Das ist korrekt aber ich würde mit Ihnen wetten das 90% aller Menschen die ihm entgegenkommen etwas ganz anderes denkt und nichts anderes habe ich behauptet. Menschen sind oberflächlich sonst würde maybelin jade und Photoshop pleite gehen
Mit ein wenig Lebenserfahrung weiß man, dass die reine Fokussierung auf die Optik dumm ist. Weshalb ich eine fähige Ärztin nicht danach bewerte, ob sie Top und Minirock trägt, sondern ob siemeine Krankheit kompetent heilt oder lindert. ;)

Ich bin als Schülerin einmal bestohlen worden....von einer äußerst gutgekleideten Mitschülerin und Tochter eines ortsansässigen Rechtsanwaltes. Die ärmlicher gekleideten und aus einfachem Hause kommenden Mitschüler haben mich nie bestohlen.
Also mich kannst du mit Nadelstreifen nicht beeindrucken.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:03)

Also ich äußere mich jetzt mal als Vater und Ehemann. Ich finde es schlimm wenn Frauen oben ohne am Strand liegen. Ich finde es auch schlimm das die Mädchen/Frauen heutzutage mit immer knapper werdenden Outfits rumlaufen.

Für mich sogeriert das nichts weiter als "Ich bin leicht zu haben" mag jetzt für manche anstössig sein so empfinde ich das aber. Ich möchte meine Kinder auch möglichst langecdavon fern halten und würde so ein Outfit für meine Tochter auch verbieten. Mag sein dass den Frauen warm ist oder ich weiß auch nicht aus was für einem Grund man so rumläuft. Aber ich würde als Mann so eine Frau niemals für eine längere Bindung haben wollen.

Wo ist den da die Romantik? Das geheimnisvolle ? Wenn ich wie alle anderen Männer doch gleich alles auf einen Blick sehen kann wie auf dem Viehmarkt.

Ich vergleiche das immer gern mit einem Geschenk, es ist mindestens genauso schön auszupacken wie das Geschenk selbst.

Das heisst jetzt nicht das Frauen voll verschleiert rumlaufen sollten aber eben Stilvoll.

Aber das kann jeder so halten wie er es möchte.
Ich hatte mir zwar eigentlich vorgenommen, in diesem in vielerlei Hinsicht verminten Strang nicht weiter mitzudiskutieren .. aber naja, was solls. Darf ich auch dich nochmal daran erinnern, dass in dem Feuilleton-Beitrag von Deutschlandradio Kultur keineswegs davon die Rede war, dass die Outfits "knapper werden". Sondern im Gegenteil: Dass es eine (vermeintlich bedauernswerte) "Rückkehr der Schamhaftigkeit" gibt. Genau das Gegenteil! Und dann, zweitens, dass dies Teil eines irgendwie unbewältigten Ost-West-(D)-Konflikts sei. Nun. Ist das wirklich so?

Ich persönlich, ich sags geradeheraus, halte das für eine Denunziation und für eine unangemessene, nostalgische nachträgliche Beschönigung der DDR-Wirklichkeit.

Und ich würde mal dringlichst darum bitten, diese Spiegel-Fotostrecke in Augenschein zu nehmen und zu überdenken: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fkk-i ... 09183.html
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von unity in diversity »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:48)

Nun das liegt daran das ich sehr Katholisch erzogen worden bin und das ist mit gewissen Werten verbunden.

Für mich zeigen "leichte Mädchen" was sie haben um freier anzuziehen richtig?

Warum sollte eine Frau also halb nackt in der Öffentlichkeit herumlaufen mit dem Wissen was sie damit bewirkt - nämlich blicke auf sich ziehen - wenn Sie nicht genau das Provozieren möchte ? . Ergo wirbt sie dann Quasi mit ihrem Körper oder sehe ich da irgendetwas falsch? Das hat mit Frauenbild nichts zutun sondern das ist eine logische Schlussfolgerung.

Wenn ich mein Auto nicht abschließe und mein Handy drin lasse muss ich damit rechnen das es gestohlen wird, weil ich quasi dazu einlade.

Wenn ich halb nackt in der Öffentlichkeit rumlaufe ganz egal ob Frau oder Mann dann lade ich dazu ein mich mit den blicken der anderen auf blosse Reize reduzieren zu lassen. Das ist simple Logik nichts böses.

Oder glaubt irgendeiner hier das wenn da eine so leicht bekleidet rumläuft niemand was dabei denkt?
Au Backe, noch so ein Theoretiker.
Wahr ist natürlich, dass Transparenzmanagement die Spannung steigert.
Also nicht sofort nackig,
Das muss, oder sollte einvernehmlich erarbeitet werden.
Alles klar soweit?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von JJazzGold »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:48)

Nun das liegt daran das ich sehr Katholisch erzogen worden bin und das ist mit gewissen Werten verbunden.

Für mich zeigen "leichte Mädchen" was sie haben um freier anzuziehen richtig?

Warum sollte eine Frau also halb nackt in der Öffentlichkeit herumlaufen mit dem Wissen was sie damit bewirkt - nämlich blicke auf sich ziehen - wenn Sie nicht genau das Provozieren möchte ? . Ergo wirbt sie dann Quasi mit ihrem Körper oder sehe ich da irgendetwas falsch? Das hat mit Frauenbild nichts zutun sondern das ist eine logische Schlussfolgerung.

Wenn ich mein Auto nicht abschließe und mein Handy drin lasse muss ich damit rechnen das es gestohlen wird, weil ich quasi dazu einlade.

Wenn ich halb nackt in der Öffentlichkeit rumlaufe ganz egal ob Frau oder Mann dann lade ich dazu ein mich mit den blicken der anderen auf blosse Reize reduzieren zu lassen. Das ist simple Logik nichts böses.

Oder glaubt irgendeiner hier das wenn da eine so leicht bekleidet rumläuft niemand was dabei denkt?

Meine Güte, dann schauen Sie halt hin. Glauben Sie ernsthaft, das würde eine selbstbewusste Frau stören, solange Sie sich daran halten, “nur gucken, nicht anfassen“.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2018, 11:37)

Ich hatte mir zwar eigentlich vorgenommen, in diesem in vielerlei Hinsicht verminten Strang nicht weiter mitzudiskutieren .. aber naja, was solls. Darf ich auch dich nochmal daran erinnern, dass in dem Feuilleton-Beitrag von Deutschlandradio Kultur keineswegs davon die Rede war, dass die Outfits "knapper werden". Sondern im Gegenteil: Dass es eine (vermeintlich bedauernswerte) "Rückkehr der Schamhaftigkeit" gibt. Genau das Gegenteil! Und dann, zweitens, dass dies Teil eines irgendwie unbewältigten Ost-West-(D)-Konflikts sei. Nun. Ist das wirklich so?

Ich persönlich, ich sags geradeheraus, halte das für eine Denunziation und für eine unangemessene, nostalgische nachträgliche Beschönigung der DDR-Wirklichkeit.

Und ich würde mal dringlichst darum bitten, diese Spiegel-Fotostrecke in Augenschein zu nehmen und zu überdenken: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fkk-i ... 09183.html
Hast du immer noch nicht begriffen, dass die Sache als solche (FKK), die in der Weimarer Republik vorwiegend von sozialistischen Arbeitervereinen (SPD) betrieben wurde, von den Nationalsozialisten instrumentalisiert wurde und dass die Sache als solche Keine "Schuld" an ihrer Instrumentalisierung durch die Nationalsozialisten trifft?
Genau das tust du nämlich - du gibst der FKK-"Bewegung" die Schuld an ihrer Instrumentalisierung durch die Nazis.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2018, 11:37)

Und ich würde mal dringlichst darum bitten, diese Spiegel-Fotostrecke in Augenschein zu nehmen und zu überdenken: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fkk-i ... 09183.html

Tja,"Körperschau". Präsentation des gesunden, leistungsfähigen, reproduktionsfähigen, bewusst gestählten und geformten Körpers - nicht zu irgendeinem persönlichen Zwecke, sondern der Gesundheit des Volkskörpers untergeordnet. Das Genital bleibt verdeckt, wohl auch, weil es nun kaum in seiner natürlichen Gegebenheit zu beeinflussen ist. Nicht der Enthemmte, Dekadente, Verfettete, Maßlose, Achtlose oder Verbrauchte soll sich entblößen und zur Schau stellen. Also gerade auch, was nicht zu sehen ist, was ausgelassen wurde, ist bewusster Ausdruck des nationalsozialistischen Geistes.

Der Freikörperkult in der DDR dürfte dann gänzlich andere Intention gehabt haben. M.E. ging es da wirklich im Wesentlichen darum, einen gewissen Freiraum ausleben zu können, eine Nische in Besitz zu nehmen, mal durchatmen zu können. Einen Bereich zu haben, in dem nicht jeder etwas zu suchen hatte. Das war auch nicht "die DDR". Das war Urlaub von der DDR in der DDR. Ein Farbtupfer im Grau.

Oder auch interessant wie Fallada in "Kleiner Mann - was nun?" die Freikörperbewegung während der Weimarer Republik schildert: http://gutenberg.spiegel.de/buch/kleine ... n-10064/33

Das Interessante ist die Intention für das Entbößen. Warum entblößen sich manche heutzutage? Die Breite der Gründe dürfte wohl gewachsen sein - bis hin zu den störenden "weißen Streifen", ja, oder sie sind viel banaler geworden, dunno.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2018, 11:37)

Ich hatte mir zwar eigentlich vorgenommen, in diesem in vielerlei Hinsicht verminten Strang nicht weiter mitzudiskutieren .. aber naja, was solls. Darf ich auch dich nochmal daran erinnern, dass in dem Feuilleton-Beitrag von Deutschlandradio Kultur keineswegs davon die Rede war, dass die Outfits "knapper werden". Sondern im Gegenteil: Dass es eine (vermeintlich bedauernswerte) "Rückkehr der Schamhaftigkeit" gibt. Genau das Gegenteil! Und dann, zweitens, dass dies Teil eines irgendwie unbewältigten Ost-West-(D)-Konflikts sei. Nun. Ist das wirklich so?

Ich persönlich, ich sags geradeheraus, halte das für eine Denunziation und für eine unangemessene, nostalgische nachträgliche Beschönigung der DDR-Wirklichkeit.

Und ich würde mal dringlichst darum bitten, diese Spiegel-Fotostrecke in Augenschein zu nehmen und zu überdenken: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fkk-i ... 09183.html
Die Fotostrecke zeigt, dass AUCH die NS-Ästhetik sich des damals boomenden, wenn auch weithin verbotenen FKK-Wesens bediente. Die sind auch Auto gefahren und haben Radio gemacht. Ich finde es eher eine Eigenschaft der NS-Bewegung, dass sie sich auf aktuelle Entwicklungen eklektisch, pragmatisch aufsetzte, als dass umgekehrt in Autos, FKK oder Radio der NS drin angelegt ist.
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2018, 11:37)

Ich hatte mir zwar eigentlich vorgenommen, in diesem in vielerlei Hinsicht verminten Strang nicht weiter mitzudiskutieren .. aber naja, was solls. Darf ich auch dich nochmal daran erinnern, dass in dem Feuilleton-Beitrag von Deutschlandradio Kultur keineswegs davon die Rede war, dass die Outfits "knapper werden". Sondern im Gegenteil: Dass es eine (vermeintlich bedauernswerte) "Rückkehr der Schamhaftigkeit" gibt. Genau das Gegenteil! Und dann, zweitens, dass dies Teil eines irgendwie unbewältigten Ost-West-(D)-Konflikts sei. Nun. Ist das wirklich so?

Ich persönlich, ich sags geradeheraus, halte das für eine Denunziation und für eine unangemessene, nostalgische nachträgliche Beschönigung der DDR-Wirklichkeit.

Und ich würde mal dringlichst darum bitten, diese Spiegel-Fotostrecke in Augenschein zu nehmen und zu überdenken: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fkk-i ... 09183.html
Geht mir ähnlich, auch ich hatte mir vorgenommen, in einem "in vielerlei Hinsicht verminten" Nachbarstrang ("Identität") nicht weiter mitzudiskutieren. Und was hab ich gemacht? Finger nicht stillgehalten, obwohl dort ein Punkt erreicht ist, wo sich alles nur noch im Kreise dreht und ein vorläufiges Nicht-mehr-Mitschreiben sicher sinnvoller erscheinen würde ;)

Danke für die Spiegel-Foto-Strecke. Ja, klar, selbstverständlich kann man beim FKK-Thema auf solche Assoziationen kommen. Ich finde das alles ebenfalls schrecklich, wie die Nazis den nackten Körper für ihre Ideologie "hart wie Kruppstahl, flink wie die Windhunde und zäh wie Leder" missbraucht haben. Bei mir zu Hause damals in der DDR war es aber so, dass über diese Dinge oft und ausführlich geredet worden ist. Ich kannte schon damals die Leni-Riefenstahl-Sport-Bilder und ich kannte/kenne die Aussagen gegenüber BDM-Mädels, was die Nazis gerne wollten, wie sie auszusehen und zu sein hatten. Nichts aus dieser Vergangenheit war mir in meiner (DDR-)Jugend fremd. Und ich finde natürlich trotzdem: Man kann sich heute durchaus nackt auf eine Wiese am See legen oder an den Ostseestrand und es genießen, ohne das Wissen über die damalige Zeit (33 bis 45) zu vergessen. Es ist da nun bei all der Sonne nicht ständig und vordergründig präsent, logisch, aber man legt es ja auch nicht einfach ab wie die Klamotten. Was man weiß, weiß man. Ich kann aber auch Leute wie dich verstehen, deren Widerwillen dann so groß ist wegen besagter Assoziationen, dass man da lieber nicht mittun möchte.

Und auch, wenn ich die Indoktrination in der DDR natürlich genau wie du sehe, ist es schon trotzdem so, dass es bestimmte Gebiete gab, die waren frei von staatlicher oder SED-Beeinflussung. Das ist eben genau das, was ich immer schon sagte: Diese Grausame-Gefängnis-Stasi-Diktatur-Geschichte ist die eine Seite, aber die DDR war mehr als das. Es gab dort selbstverständlich (neben Zwängnissen) auch Freiheiten. Und ich sehe nicht, dass beim FKK irgendjemand von oben reingequatscht hat. Das haben die Leute halt gerne gemacht (ich selbst war auch lieber am Textilstrand), sie freuten sich über Luft, Sonne und Wasser und dachten auch mit Sicherheit nicht an die Nazi-Parallelen dabei. Mussten sie ja auch nicht. Weil in diesem Fall keine Indoktrination stattfand. Da gabs nichts, was geplant, organisiert und ideologisch gewollt war, was das Nacktbaden anbelangt. Und es gab bei den Oberen zum Teil Vorbehalte dagegen, zum Teil Begeisterung und zum anderen Teil auch Gleichgültigkeit (siehe die Anekdote von Teeernte). So wie in der Bevölkerung auch. Aber niemand hat einen Beschluss dazu gefasst oder dergleichen mehr. Das sah in den entsprechenden Reichsministerien der Nazizeit schon ein wenig anders aus. Also: Die DDR und alle Verwerfungen dort kritisch sehen, ja, ist ok und nötig, aber man braucht nun auch nicht jedes Fitzelchen und jede kleine Lebensäußerung als Indoktrination betrachten. Das Akzeptieren der Widersprüche dieser Zeit ist auch hier der bessere Weg, finde ich.

Und nochmal einen Satz zum oben von mir erwähnten aktuellen Aspekt: Dieselbe Empörung und dasselbe Entsetzen, die du zurecht beim Betrachten der Nazi-Nackt-Fotos (plus Erläuterungen darunter) und beim Lesen des ideologisch gefärbten Pressetextes zur Pseudo-Rückkehr des Schamgefühls im Verhältnis Ost-West äußerst, wären meines Erachtens auch angebracht bei den neuen "nationalsozialistischen" Erscheinungen der Gegenwart, die von einem Teil der konservativen Politiker und vom Verfassungsschutzchef abgestritten, bagatellisiert und für null und nichtig erklärt werden. Das relativ kleine FKK-Feld mit sämtlichen braunen Assoziationen ist nun ausgiebig beackert worden und kommt mir im Vergleich zu anderen Feldern, wo die alten und neuen Rechtsradikalen schon wieder fröhliche Urständ feiern, nicht ganz so brisant und drängend vor. Ich glaube sogar, man kann nicht den einen relativ kleinen Aspekt (mit Grausen) betrachten und den anderen, den relativ großen, aktuellen, auf den Straßen gerade stattfindenden, links liegen lassen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Sep 2018, 12:52)

Die Fotostrecke zeigt, dass AUCH die NS-Ästhetik sich des damals boomenden, wenn auch weithin verbotenen FKK-Wesens bediente. Die sind auch Auto gefahren und haben Radio gemacht. Ich finde es eher eine Eigenschaft der NS-Bewegung, dass sie sich auf aktuelle Entwicklungen eklektisch, pragmatisch aufsetzte, als dass umgekehrt in Autos, FKK oder Radio der NS drin angelegt ist.
Sowohl die Haltung der NS-Führerschaft wie auch des DDR-Regimes zum Thema ist zwiespältig. Von begeisteteter Anhängerschaft über opportunistische Instrumenatlisierung bis hin zu strikter Ablehnung. Das ist doch klar und unumstritten.

Wir sind immer noch keinen Zentimeter weiter gekommen in der Frage, warum im September 2018 ein Feuilleton-Beitrag zum Thema "Rückkehr der Schamhaftigkeit" geschrieben wird.

Und dann: Freiköprerkultur, das ist doch klar und unumstritten, war und ist ein Teil dieser sogenannten "Lebensreformbewegungen". Das allgemeineste und simpelste und unumstrittenste, was dazu zu sagen ist:
Lebensreform ist der Oberbegriff für verschiedene Reform­bewegungen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts insbesondere von Deutschland und der Schweiz ausgingen. Gemeinsame Merkmale waren die Kritik an Industrialisierung beziehungsweise Materialismus und Urbanisierung und ein Streben nach dem Naturzustand. Als bedeutender Vorkämpfer der Lebensreform-Ideen gilt der Maler und Sozialreformer Karl Wilhelm Diefenbach. Eine übergreifende Organisation besaßen die verschiedenen Bewegungen nicht, dagegen bestanden zahlreiche Vereine. Ob die Reformbewegungen der Lebensreform eher als modern oder als anti-modern und reaktionär einzuordnen sind, ist in der Literatur umstritten; beide Thesen werden vertreten.
(Wikipedia)

Will mir hier angesichts dessen irgendjemand einreden, dass es da einen eindeutigen, unumstrittenen, klaren, verifizierten, empirisch belegten Standpunkt gibt? Doch wohl nicht. Ich stehe halt auf der Seite derer, die diese Lebensreformbewegungen als durch und durch antimodern und reaktionär ansehen. Und da, wo Biologie und Körper im Mittelpunkt stehen, als anschlussfähig zu faschistischen Ideologien. Mehr noch: Die Gesellschaft der 10er, 20er, 30er Jahre empfand die modernen naturwissenschaftlichen Entdeckungen wie RT und Quantenphysik sowie den Einbruch fremder Kulturen wie den Jazz als Bedrohung. Und in großen Teilen auch als "irgendwie jüdisch": Natur, nackter Körper, Vollkornernährung waren der Gegenreflex. Es war ab Mitte, Ende der 20er Jahre völlig normal und verbreitet, zu denken, dass die Menschheit kurz vor dem Ende stehe. Neurasthenie, "Nervenschwäche" war vor zirka 100 Jahren eine Modeerscheinung. Straßenbahn, Telefon, Glühbirne würden die Menschen krank und nervenschwach machen. Die Nacktenbewegung war paradoxerweise auch eine vermeintlich "gesunde" Gegenbewegung zur vermeintlich "kranken" und urbanen Erotikwelle rund um die barbusige Josephine Baker im Bananenröckchen. Juden, Negerinnen und vor allem jüdische Physiker bedrohten den gesunden deutschen Volksköper. Eine große Zahl von Lebensreformern, speziell Rudolf Steiner, kam einfach mit den modernen Entwicklungen nicht mit. Begriff sie einfach nicht! Bei Joesphine Baker war Nacktheit überhaupt nicht unerotisch und lediglich "freiköprerlich, biologisch und gesund" gemeint. Überhaupt nicht. Sondern ganz klar fröhlich und lebensfroh erotisch. Was soll man im Vergleich und angesichts dessen von den streng asketischen nackten und traurigen Vollkornbrotessern denken. Mein Gott!

Aber wie gesagt. Ich lege keinerlei Wert auf DIskussionen zu diesen Dingen. Politisch wichtig ist mir vor allem die angebliche und aktuelle "Rückkehr einer Schamhaftigkeit". Da will ich wissen, was es damit auf sich hat.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Fr 14. Sep 2018, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Wenn ich oben ohne oder nackt am Strand liege, um Licht, Luft, Sonne und Wärme an einem freien Tag gemeinsam mit meinem Schatz zu genießen, denke ich selbstverständlich an NICHTS anderes, als an 33-45.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:40)

Wenn ich oben ohne oder nackt am Strand liege, um Licht, Luft, Sonne und Wärme an einem freien Tag gemeinsam mit meinem Schatz zu genießen, denke ich selbstverständlich an NICHTS anderes, als an 33-45.
Äh ... Grad Celsius oder wie?
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imp
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von imp »

Das Nebeneinander von Pornographie und Prüderie, von der Unfähigkeit, ein nackt spielendes Kind zu fotografieren, mit der Allverfügbarkeit von sexualisierter Nacktheit und Halbnacktheit in Werbung, Pop und Medien, das ist schon kurios. Da ist kein Platz mehr für durchschnittliche, alte oder makelbehaftete, von (wessen?) Idealen abweichende Körper.

Am weitesten auf die Spitze getrieben finden wir diesen Gegensatz in den Metropolen der Welt, wo aktuelle Entwicklungen schneller und heftiger aufbranden als anderswo.

Das überladen mit Fragen der Antimoderne erscheint mir fragwürdig, erscheint überkonstruiert. Die Moderne war einmal. Seit den 80ern beginnt etwas anderes, das sich abhebt, das wir noch nicht benennen oder klar umreissen können. Die bloße Negation ist es nicht. Es gibt nun mal kein Ende der Geschichte. Der Zufall, dass der deutsche Osten eine abgetrennte Vorgeschichte hat und überwiegend kleinstädtisch oder dörflich strukturiert ist, bei den meisten Belangen von Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft bisher allenfalls mitkommt statt vorn dran zu stehen, hat demographische Folgen. Die tonangebenden Eliten sind und bleiben überwiegend woanders. Dort beschleunigen sie Trends, die wir auch im englischsprachigen Rsum erleben. Zugleich fehlen diese Beschleuniger, Trendmacher im Osten tendenziell. So erscheint er trotz aller aufholenden Annäherung andersartig, in einem speziellen Sinn konservativ. Nun ist nicht jeder Trend, jede neue Entwicklung undifferenziert positiv aufgenommen. Der Autor sieht diese vorfindlichen Differenzen und baut sich daraus in einen historischen Kontext gesetzt seine Geschichten. Das tut er unterhaltsam, kurzweilig, spannend-kontrovers. Damit verdient der sein Geld.
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:23)

Ich stehe halt auf der Seite derer, die diese Lebensreformbewegungen als durch und durch antimodern und reaktionär ansehen. Und da, wo Biologie und Körper im Mittelpunkt stehen, als anschlussfähig zu faschistischen Ideologien. Mehr noch: Die Gesellschaft der 10er, 20er, 30er Jahre empfand die modernen naturwissenschaftlichen Entdeckungen wie RT und Quantenphysik sowie den Einbruch fremder Kulturen wie den Jazz als Bedrohung. Und in großen Teilen auch als "irgendwie jüdisch": Natur, nackter Körper, Vollkornernährung waren der Gegenreflex. Es war ab Mitte, Ende der 20er Jahre völlig normal und verbreitet, zu denken, dass die Menschheit kurz vor dem Ende stehe. Neurasthenie, "Nervenschwäche" war vor zirka 100 Jahren eine Modeerscheinung. Straßenbahn, Telefon, Glühbirne würden die Menschen krank und nervenschwach machen. Die Nacktenbewegung war paradoxerweise auch eine vermeintlich "gesunde" Gegenbewegung zur vermeintlich "kranken" und urbanen Erotikwelle rund um die barbusige Josephine Baker im Bananenröckchen. Juden, Negerinnen und vor allem jüdische Physiker bedrohten den gesunden deutschen Volksköper. Eine große Zahl von Lebensreformern, speziell Rudolf Steiner, kam einfach mit den modernen Entwicklungen nicht mit. Begriff sie einfach nicht! Bei Joesphine Baker war Nacktheit überhaupt nicht unerotisch und lediglich "freiköprerlich, biologisch und gesund" gemeint. Überhaupt nicht. Sondern ganz klar fröhlich und lebensfroh erotisch. Was soll man im Vergleich und angesichts dessen von den streng asketischen nackten und traurigen Vollkornbrotessern denken. Mein Gott!
Da bin ich hundertprozentig bei dir. Toll beschrieben, die Josephine-Baker-Reflexion! Und doch kann ich Leute, die friedlich und genussvoll nackt baden (in der DDR und auch heute), nicht in diese unsägliche Rudolf-Steiner-Reihe stellen. Das sind zwei paar Schuhe. Aber wie gesagt, sehr glaubhaft und gut geschildert das alles. Vielleicht denke ich noch mal etwas intensiver darüber nach.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:41)

Äh ... Grad Celsius oder wie?
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:40)

Wenn ich oben ohne oder nackt am Strand liege, um Licht, Luft, Sonne und Wärme an einem freien Tag gemeinsam mit meinem Schatz zu genießen, denke ich selbstverständlich an NICHTS anderes, als an 33-45.
Wieso wusste ich, dass dieser Einwand kommt? :D Aber falls du dich damit auf einen entsprechenden Passus in meinem Beitrag beziehst, der gesamte Abschnitt ging so:

Und ich finde natürlich trotzdem: Man kann sich heute durchaus nackt auf eine Wiese am See legen oder an den Ostseestrand und es genießen, ohne das Wissen über die damalige Zeit (33 bis 45) zu vergessen. Es ist da nun bei all der Sonne nicht ständig und vordergründig präsent, logisch, aber man legt es ja auch nicht einfach ab wie die Klamotten. Was man weiß, weiß man.

Kleiner, aber feiner Unterschied. Im Klartext sagte ich, man genießt das Nacktsein und bleibt trotzdem derselbe Mensch mit all dem, was er so weiß. Der eine genießt das Nacktsein halt mehr und auch völlig unreflektiert in dem Moment, der andere denkt da auch mal ne Sekunde ans Gesagte. Vielleicht auch erst nach dem, was hier gerade alles so geschrieben wurde. Oder er bleibt einfach im Badeanzug :D
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schokoschendrezki
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:45)
Das überladen mit Fragen der Antimoderne erscheint mir fragwürdig, erscheint überkonstruiert. Die Moderne war einmal. Seit den 80ern beginnt etwas anderes, das sich abhebt, das wir noch nicht benennen oder klar umreissen können.
Das habe ich bislang eigentlich auch so gesehen. Kann es sein, dass Demeter-Höfe nach wie vor Landwirtschaft im Rhythmus von Mondphasen betreibt und kann es sein, dass Demeter-Produkte nicht nur kein Nischendasein führen sondern voll im Trend sind? Kann es sein, dass Waldorf-Schulen, in denen Bücher ausliegen, die die Überlegenheit einer "nordischen Rasse" behaupten, voll im Trend sind?
Die bloße Negation ist es nicht. Es gibt nun mal kein Ende der Geschichte. Der Zufall, dass der deutsche Osten eine abgetrennte Vorgeschichte hat und überwiegend kleinstädtisch oder dörflich strukturiert ist, bei den meisten Belangen von Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft bisher allenfalls mitkommt statt vorn dran zu stehen, hat demographische Folgen. Die tonangebenden Eliten sind und bleiben überwiegend woanders. Dort beschleunigen sie Trends, die wir auch im englischsprachigen Rsum erleben. Zugleich fehlen diese Beschleuniger, Trendmacher im Osten tendenziell. So erscheint er trotz aller aufholenden Annäherung andersartig, in einem speziellen Sinn konservativ. Nun ist nicht jeder Trend, jede neue Entwicklung undifferenziert positiv aufgenommen. Der Autor sieht diese vorfindlichen Differenzen und baut sich daraus in einen historischen Kontext gesetzt seine Geschichten. Das tut er unterhaltsam, kurzweilig, spannend-kontrovers. Damit verdient der sein Geld.
Endlich mal jemand, der auf den verwiesenen Artikel eingeht. Der "deutsche Osten" hat zumindest insofern keine abgetrennte Vorgeschichte, als dass wirklich extrem, extrem wichtige Zentren kulturgeschichtlicher Entwicklungen dort liegen. Nicht überall ist die Uckermark. Weimar. Dresden. Die Museumsinsel in Berlin. Aus meiner SIcht vielleicht am bedutsamsten: Das Brecht-Theater Berliner Ensemble und die Volksbühne in Berlin. Frank Castorf. Volker Braun. Kosmopolitismus. Man könnte ebenso die Verschlafenheit und den katholisch-rheinländischen Konservatismus von Bonn, Umgebung und der "Bonner Republik" als Gegenargument anführen. Berlin, West wie auch Ost, wie auch dieser ganz spezifische krasse Gegensatz auf allerengstem Raum ist der Brennpunkt deutscher Geschichte.


Die DDR nun. 1933 bekam die Universität Greifswald auf Antrag des örtlichen "Stahlhelm"-Leiters den "Ehren"-Namen des strammen Nationalisten und Antisemiten Ernst-Moritz Arndt. Und sie behielt diesen Namen die ganze DDR-Zeit hindurch bis heute. Und was sicher die wenigsten hier wissen oder reflektieren: "Reformhäuser", eine der wichtigsten Hervorbringungen der Lebensreformbewegungen gab es durchgängig auch während der ganzen DDR-Zeit. Heute kennen wir wohl eher "Bio-Läden". In den Reformhäusern der DDR gab es unter anderem "EDEN-Säfte". (Da gänzlich ohne Zucker äußerst schmackhaft übrigens) Benannt nach einer der ältesten Lebensreformprojekte. Der Obstbausiedlung "EDEN" bei Orienienburg nördlich von Berlin. Motto: "zum „Siedeln“ im Sinne der Siedlung sei eine „deutsch-völkische Gesinnung“ Voraussetzung, zu welcher wiederum nur „deutsches Ariertum“ befähige". Strammer Antisemitismus. Neben Freikörperkultur gehörte auch der "Freiwirtschaflter" Gesell zu diesem EDEN-Kreis. Anschlussfähig sowohl im Nazireich wie auch in der DDR.

Der ganze Komplex: Lebensreform, FKK, Anthroposophie, Vollkornernährung, Biodynamizität usw ... hochinteressantes Thema, durchaus ambivalent, sicherlich durch verschiedene Ideologien instrumentalisiert ... aber ist es nicht wenigstens ansatzweise verständlich, dass einem dieser ganze Komplex persönlich einfach nur mal und vor allem unangenehm riecht?
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:45)

Das Nebeneinander von Pornographie und Prüderie, von der Unfähigkeit, ein nackt spielendes Kind zu fotografieren, mit der Allverfügbarkeit von sexualisierter Nacktheit und Halbnacktheit in Werbung, Pop und Medien, das ist schon kurios. Da ist kein Platz mehr für durchschnittliche, alte oder makelbehaftete, von (wessen?) Idealen abweichende Körper.

Am weitesten auf die Spitze getrieben finden wir diesen Gegensatz in den Metropolen der Welt, wo aktuelle Entwicklungen schneller und heftiger aufbranden als anderswo.

Das überladen mit Fragen der Antimoderne erscheint mir fragwürdig, erscheint überkonstruiert. Die Moderne war einmal. Seit den 80ern beginnt etwas anderes, das sich abhebt, das wir noch nicht benennen oder klar umreissen können. Die bloße Negation ist es nicht. Es gibt nun mal kein Ende der Geschichte. Der Zufall, dass der deutsche Osten eine abgetrennte Vorgeschichte hat und überwiegend kleinstädtisch oder dörflich strukturiert ist, bei den meisten Belangen von Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft bisher allenfalls mitkommt statt vorn dran zu stehen, hat demographische Folgen. Die tonangebenden Eliten sind und bleiben überwiegend woanders. Dort beschleunigen sie Trends, die wir auch im englischsprachigen Rsum erleben. Zugleich fehlen diese Beschleuniger, Trendmacher im Osten tendenziell. So erscheint er trotz aller aufholenden Annäherung andersartig, in einem speziellen Sinn konservativ. Nun ist nicht jeder Trend, jede neue Entwicklung undifferenziert positiv aufgenommen. Der Autor sieht diese vorfindlichen Differenzen und baut sich daraus in einen historischen Kontext gesetzt seine Geschichten. Das tut er unterhaltsam, kurzweilig, spannend-kontrovers. Damit verdient der sein Geld.
Gut beobachtet. Allerdings sind das zumeist Nachwende-Ergebnisse. Denn mit der Zerschlagung der gesamten Ost-Eliten, des völligen Umbesetzens der Wissenschaften, der Hochschulen, ja sogar der Theater, zog halt was ein, was sich zwar progressiv gibt und es auch zuweilen ist, aber nebenbei auch so manches kaputt machte. Etwa die gesamte sehr hochwertige und nachhaltige Theater-Landschaft des Ostens, die heute nur noch rudimentär vorhanden ist. Da gab es zum Beispiel ganze Völkerwanderungen damals in der DDR, nur um eine der künstlerisch sehr reifen, frischen, originellen und zum Teil auch provokanten Neuinszenierungen im Karl-Marx-Städter Schauspielhaus (heute Chemnitzer Schauspielhaus) zu erleben. Nicht wenige Westbesucher im Publikum, darunter Berühmtheiten wie Franz-Xaver Kroetz, der 1975 in Karl-Marx-Stadt ein Stück inszenierte. Sämtliche Größen des Schauspiels von Gwisdek und Grashof über Gudzuhn und Kockisch bis Mühe und Harfouch (alle auch heute noch gut im "Geschäft") begannen ihre Karrieren in Karl-Marx-Stadt-Chemnitz. Oder die Ostberliner Theaterlandschaft. Alleine um die ist es äußerst schade. Heute macht man aus großen bekannten Ost-Bühnen mit einer Geschichte, die ihresgleichen sucht, sone Art Event-Theater, um die Kassen zu füllen und die Senats-Subventionen rechtfertigen zu können. Auch die Forschung an wissenschaftlichen Institutionen war damals in einigen Bereichen durchaus internationaler Standard mit zum Teil herausragenden Ergebnissen. Alles kaputt, alles zerstört. Das komplette Austauschen der Eliten war damals nach der Wende ein bewusster Akt. Nichts, aber auch gar nichts sollte bleiben von der DDR. Dabei rede ich nicht von so genannten staatsnahen Wissenschaftlern aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich; dass man die nicht mehr wollte, war klar und auch irgendwo nachvollziehbar. Was heute so traurig und verlassen und "in einem speziellen Sinn konservativ" (wie du schreibst) wirkt, ist zu großen Teilen ein Ergebnis dieser Kahlschlagpolitik nach der Wiedervereinigung.

So, und jetzt lese ich mal den Text über die Rückkehr der Schamhaftigkeit ;)
Zuletzt geändert von Selina am Fr 14. Sep 2018, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von unity in diversity »

Alpha Centauri hat geschrieben:(12 Sep 2018, 16:19)

Naja ich bin mal gespannt wann hier die User nach der Befreiung der Brüste nach der Befreiung des Penis lauthals schreien, sind wir denn nicht alle ein bisschen Porno :D
Und was passiert, wenn du deinen Penis allein massieren musst?
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Ich halte den Text nicht für "eine Denunziation und für eine unangemessene, nostalgische nachträgliche Beschönigung der DDR-Wirklichkeit". Ich hätte vielleicht das Ganze nicht so zugespitzt auf Ost-West-Konflikt, was ja dort auch eher ironisch gemeint ist. Aber was da ansonsten so geschildert wird, stimmt doch im Großen und Ganzen. Und wegen des ironischen Tons sehe ich auch keine ernst gemeinte Diffamierung von Anti-FKK-"Wessis".

Zitat:

Westliche Prüderie und Biederkeit?

Solche Biederkeit hatte in der alten Bundesrepublik Tradition. Es gab seit Gunter Sachs die frivolen Nackten von Sylt, mit denen der "Stern" regelmäßig das Sommerlich aufpeppte und Spekulationen anstellte. Wer FKK wollte, reiste mit einem Spezialanbieter ins Ausland. Erst allmählich wurden zum Beispiel auf den Nordseeinseln neben Hunde- auch kleine FKK-Strände ausgewiesen.

Solche Prüderie war im Osten fremd. Nach ersten Bedenken der Parteiführung war FKK in den 50er-Jahren zur Massenbewegung von Hunderttausenden geworden, zunächst an den Stränden der Ostsee, später überall in der DDR. Gründe dafür waren sicher Emanzipation und Gleichberechtigung selbstbewusster Frauen. Ohne Verklemmung.

Eine kleine Freiheit am Ostseestrand

Beim FKK wurde immer kräftig gefeiert – auch wenn zu jener Zeit vor der DDR-Küste Boote der NVA patrouillierten. SED-Anhänger, Künstler wie Kritiker der DDR – hier waren sie alle nackt, redeten unverblümt miteinander, so war FKK im Land der Begrenzung und Überwachung für ein paar Wochen eine kleine Freiheit.

In den beinah 40 Jahren DDR waren die Unterkünfte an der Ostsee als begehrtes Ziel Mangelware. Seit 1990 hat sich das geändert. Jetzt kann hier zelten und campen, wer will. Mit Erschrecken müssen die FKK-Anhänger am berühmten Nacktstrand von Prerow heute feststellen: Selbst hier tauchen, wie selbstverständlich, sogenannte "Textiler" auf, die in dieser Region nichts zu suchen haben.

"Textiler" übernehmen den Strand

Die "Textillosen" sind sich sicher, wo diese Störenfriede herkommen. Für sie sind es meist "Wessis" mit ihren teuren Caravans, unter denen so manche die Nackten als anstößig empfinden.

Für den Trend zu neuer Verhüllung überall in Deutschland mag es heute mehrere Gründe geben: einmal eine geschickte Werbung der Textilindustrie und auch die Rückkehr zu einer neuen Sittsamkeit in Zeiten der MeToo-Debatte, in der Spießigkeit auch Sicherheit vor übler Nachrede bietet.


Link muss ich nicht mehr drunterstellen, steht ja schon bei schokoschendrezki im Text weiter oben.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Aber es stimmt schon, die Lebensreformbewegung und der Veganismus wurden und werden sehr widersprüchlich diskutiert. Sogar die Hausbesetzerszene soll dabei eine Rolle spielen in gewisser Weise. Ein paar ganz andere interessante Aspekte neben den hier schon erwähnten bringt dieser Beitrag ins Spiel:

https://www.neues-deutschland.de/artike ... essen.html
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Alpha Centauri
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Alpha Centauri »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:45)

Das nebeneinander von Pornographie und Prüderie, von der Unfähigkeit, ein nackt spielendes Kind zu fotografieren, mit der Allverfügbarkeit von sexualisierter Nacktheit und Halbnacktheit in Werbung, Pop und Medien, das ist schon kurios. Da ist kein Platz mehr für durchschnittliche, alte oder makelbehaftete, von (wessen?) Idealen abweichende Körper.

Am weitesten auf die Spitze getrieben finden wir diesen Gegensatz in den Metropolen der Welt, wo aktuelle Entwicklungen schneller und heftiger aufbranden als anderswo.

Das überladen mit Fragen der Antimoderne erscheint mir fragwürdig, erscheint überkonstruiert. Die Moderne war einmal. Seit den 80ern beginnt etwas anderes, das sich abhebt, das wir noch nicht benennen oder klar umreissen können. Die bloße Negation ist es nicht. Es gibt nun mal kein Ende der Geschichte. Der Zufall, dass der deutsche Osten eine abgetrennte Vorgeschichte hat und überwiegend kleinstädtisch oder dörflich strukturiert ist, bei den meisten Belangen von Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft bisher allenfalls mitkommt statt vorn dran zu stehen, hat demographische Folgen. Die tonangebenden Eliten sind und bleiben überwiegend woanders. Dort beschleunigen sie Trends, die wir auch im englischsprachigen Rsum erleben. Zugleich fehlen diese Beschleuniger, Trendmacher im Osten tendenziell. So erscheint er trotz aller aufholenden Annäherung andersartig, in einem speziellen Sinn konservativ. Nun ist nicht jeder Trend, jede neue Entwicklung undifferenziert positiv aufgenommen. Der Autor sieht diese vorfindlichen Differenzen und baut sich daraus in einen historischen Kontext gesetzt seine Geschichten. Das tut er unterhaltsam, kurzweilig, spannend-kontrovers. Damit verdient der sein Geld.

Das nebeneinander von Prüderie und Porno ist kein neues Phänomen des 21. Jhr. dass gab es zu allen Zeiten schon ( Internet hin oder her) besonders Absurd und lächerlich wird es ja in Staaten und politischen Systemen die sich für besonders " sittsam" und "moralisch" halten ( USA, CHINA, muslimischen Länder) denn die heuchlerisch Sexualmoral ist offensichtlich reiner Selbstbetrug . Einerseits verteufelt man Pornografie ( gleiches gilt im Übrigen auch für die Prostitution) kriminalisiert es ( zumindest in vielen Staaten der Welt) andererseits warum sind denn Pornos so gefragt??? ( ihr Umsatz übertrifft den von Hollywood Filmen um längen) Woher kommen die vielen Konsumenten weltweit??? Bei solchen Themen ist mir auch viel verlogene Doppelmoral im Spiel
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Kritikaster »

Eine weitestgehend interessante und anspruchsvolle Diskussion, wie ich finde. :)

Meine 2 Cents hierzu sehen zur Zeit etwa so aus: Wer hüllenlos (sonnen)baden möchte, möge dies gerne tun. Ich selbst betrachte mich nicht als ansehnlich genug dafür, weshalb ich der Öffentlichkeit meinen entblößten "Adoniskörper" nicht zumuten möchte. ;)

Trotz teilweise anders klingender Einlassungen der hierin offenbar erfahrenen ForistINNen (für die ich mich ausdrücklich bedanke) fällt es mir einigermaßen schwer zu glauben, dass in den Bereichen, in denen sich die FKK-Freunde "unter sich" befanden und befinden, die Frage sexueller Anziehung keine Rolle spielen soll. Ich meine, wenn dies in bekleidetem Zustand ein/e ständige/r Begleiter/in ist, weshalb sollte sich diese höchst menschliche "Schwäche" dann nicht mehr auswirken, wenn man sich unbekleidet begegnet?

Ich entschuldige mich hier gleich mal für den Fall, dass ich mit meiner Frage einfach nur eine beschränkte Wahrnehmung offenbart haben sollte, und wünsche gleichzeitig allen Anhängern der Freikörperkultur, sie mögen ihr auch zukünftig ungehindert nachkommen können.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Kritikaster hat geschrieben:(14 Sep 2018, 21:50)

Eine weitestgehend interessante und anspruchsvolle Diskussion, wie ich finde. :)

Meine 2 Cents hierzu sehen zur Zeit etwa so aus: Wer hüllenlos (sonnen)baden möchte, möge dies gerne tun. Ich selbst betrachte mich nicht als ansehnlich genug dafür, weshalb ich der Öffentlichkeit meinen entblößten "Adoniskörper" nicht zumuten möchte. ;)

Trotz teilweise anders klingender Einlassungen der hierin offenbar erfahrenen ForistINNen (für die ich mich ausdrücklich bedanke) fällt es mir einigermaßen schwer zu glauben, dass in den Bereichen, in denen sich die FKK-Freunde "unter sich" befanden und befinden, die Frage sexueller Anziehung keine Rolle spielen soll. Ich meine, wenn dies in bekleidetem Zustand ein/e ständige/r Begleiter/in ist, weshalb sollte sich diese höchst menschliche "Schwäche" dann nicht mehr auswirken, wenn man sich unbekleidet begegnet?

Ich entschuldige mich hier gleich mal für den Fall, dass ich mit meiner Frage einfach nur eine beschränkte Wahrnehmung offenbart haben sollte, und wünsche gleichzeitig allen Anhängern der Freikörperkultur, sie mögen ihr auch zukünftig ungehindert nachkommen können.
Ich komme gerade aus der Sauna.
Wenn alle Menschen so denken würden wie du, wäre die Sauna aber ganz schön leer und ich hätte keine schöne Zeit mit unglaublich freundlichen, gutgelaunten und witzigen Leuten, die allesamt null Chancen auf das Titelblatt von Playboy oder Menś Health haben.
Klar guckt jeder mal. Ich gucke auch. Aber wir glotzen nicht. Und niemand sucht den Partner fürs Leben in der Sauna oder am Strand. Und niemand stellt den Anspruch, alle anderen haben gefälligst perfekt auszusehen.
Es gibt also in meinen Augen keinen Grund, auf eine angenehme Sache zu verzichten, auf die man vielleicht sogar Lust hätte, nur weil man vermeintlich kein Adonis ist....kein Mensch hat den Adonis bestellt. Nicht in der Sauna und nicht am FKK Strand.
Ich sag immer, wer mich nicht mag, hat noch drei andere Richtungen, wo er hingucken kann. :cool:
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von think twice »

Man könnte ja einfach die Regelung beibehalten, dass es FKK-Bereiche gibt, in denen Bekleidete nichts zu suchen haben und umgekehrt Bereiche, in denen man sich nicht nackig macht.

So kann der Eine nahtlos braun werden und der Andere wird nicht mit den entblößten Geschlechtsteilen seiner Mitmenschen belästigt.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Milady de Winter »

Kritikaster hat geschrieben:(14 Sep 2018, 21:50)

Eine weitestgehend interessante und anspruchsvolle Diskussion, wie ich finde. :)

Meine 2 Cents hierzu sehen zur Zeit etwa so aus: Wer hüllenlos (sonnen)baden möchte, möge dies gerne tun. Ich selbst betrachte mich nicht als ansehnlich genug dafür, weshalb ich der Öffentlichkeit meinen entblößten "Adoniskörper" nicht zumuten möchte. ;)

Trotz teilweise anders klingender Einlassungen der hierin offenbar erfahrenen ForistINNen (für die ich mich ausdrücklich bedanke) fällt es mir einigermaßen schwer zu glauben, dass in den Bereichen, in denen sich die FKK-Freunde "unter sich" befanden und befinden, die Frage sexueller Anziehung keine Rolle spielen soll. Ich meine, wenn dies in bekleidetem Zustand ein/e ständige/r Begleiter/in ist, weshalb sollte sich diese höchst menschliche "Schwäche" dann nicht mehr auswirken, wenn man sich unbekleidet begegnet?

Ich entschuldige mich hier gleich mal für den Fall, dass ich mit meiner Frage einfach nur eine beschränkte Wahrnehmung offenbart haben sollte, und wünsche gleichzeitig allen Anhängern der Freikörperkultur, sie mögen ihr auch zukünftig ungehindert nachkommen können.
Ich denke, dass sexuelle Anziehung durchaus eine Rolle spielt - sowohl im bekleideten wie im unbekleideten Leben. Allerdings dominieren im unbekleideten Bereich andere Merkmale als im bekleideten. Und da könnte ich mir vorstellen, dass die Wirkung geringer ist, wenn jemand völlig nackt vor einem steht oder sitzt. Schlicht deshalb, weil es keinen Reiz mehr gibt, der ggf zu entdecken wäre. In meinen Augen ist hier ganz eindeutig weniger mehr - und zwar weniger nackte Haut. Desweiteren ist der optische Turnoff bei nackten "Durchschnittsmenschen" wesentlich höher als bei bekleideten, bei denen man andere Fixpunkte hat. Und das wirkt sich in meinen Augen negativ auf das Reizempfinden aus.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Wer nackte Haut oberhalb Fußknöchel, Handgelenken und unterhalb des Kinns nur schwer ertragen kann, zwanghaft bei nackter Haut an Sex denken muß oder unter Reizüberflutung leidet, ist weder am Strand noch in der Sauna am richtigen Ort.
Das soll aber nicht das Problem anderer Menschen sein, die sich durchaus im Griff haben und den menschlichen Körper als völlig normal und naturgegeben betrachten. :cool:

Nudisten schleichen nicht über den Textilstrand und glotzen auf Bikinis. Aber Badehosentröger gehen gern mal Richtung FKK Strand und glotzen auf die Nackten. Alles schon beobachtet. :D
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Simon »

Es geht doch hier erstmal nur darum, ob Frauen gezwungen werden sollten, andere Kleidung zu tragen als Männer. Die Antwort ist: natürlich nicht. Und das zeigt auch die oberflächliche und faule Natur der Argumente, die hier dagegen angeführt wurden - individueller Freiheit wird dabei 0 Wert beigemessen.

Darüber hinaus sollte jeder grundsätzlich das anziehen, was er will, inklusive nichts. Ob man damit andere belästigt sollte keine Sache des Staates sein, sondern im eigenen Ermessen liegen.
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Simon hat geschrieben:(15 Sep 2018, 11:54)

Es geht doch hier erstmal nur darum, ob Frauen gezwungen werden sollten, andere Kleidung zu tragen als Männer. Die Antwort ist: natürlich nicht. Und das zeigt auch die oberflächliche und faule Natur der Argumente, die hier dagegen angeführt wurden - individueller Freiheit wird dabei 0 Wert beigemessen.

Darüber hinaus sollte jeder grundsätzlich das anziehen, was er will, inklusive nichts. Ob man damit andere belästigt sollte keine Sache des Staates sein, sondern im eigenen Ermessen liegen.
Nein, es geht um die Frage, ob an den FKK-Stränden des Ostens, wo schon seit ewigen Zeiten gerne und voller Freude nackt gebadet und sich gesonnt wird, plötzlich eine Prüderie eingezogen ist, seit die "Textiler" aus dem Westen dort "eingefallen" (= Ironie) sind. Dazu hat schokoschendrezki weiter oben einen Pressetext verlinkt. Während er diesen Text "für eine unangemessene, nostalgische nachträgliche Beschönigung der DDR-Wirklichkeit" hält, sagen andere was anderes. Ich zum Beispiel finde den Text harmlos und ironisch. Er bestätigt einen Umstand, den nun mal viele Ost-FKK-Anhänger so empfinden oder empfunden haben. Trotzdem nichts Weltbewegendes meines Erachtens, da nicht das Nacktbaden schlechthin Ost und West trennt, sondern die Meinungen dazu in Gesamtdeutschland auseinandergehen: Von den einen wird Nacktbaden befürwortet und von den anderen nicht. Vielleicht war das kurz nach der Wende mal ein Aufreger, heute ist er das nicht mehr. Und vielleicht gibt es im Osten ein paar mehr Befürworter. Aber was solls. Trotzdem sollte man den verlinkten Text einfach mal lesen, um überhaupt was dazu sagen zu können ;)

Ein anderes Thema, das damit im Zusammenhang steht, ist die Lebensreformbewegung und das Pseudo-Ideal-Bild, das die Nationalsozialisten vom nackten Menschen verbreiteten. Letzteres könnte heute einige davon abhalten, nackt zu baden, wenn sie ansonsten konsequent gegen solches braune Zeug auftreten, kann man hier sinngemäß im Strang lesen. Ich selbst sehs nicht ganz so drastisch, aber respektiere selbstverständlich solche Auffassungen. Tja, spannende Themen, die zum Nachdenken anregen, aber auch Widerspruch hervorrufen. Gar nicht mal schlecht für einen einzigen Thread ganz am Rande der sonstigen Debatten ;)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Sep 2018, 15:19)

Sehr zu empfehlen: Der Blog von Schlecky-Silberstein: http://www.schleckysilberstein.com/ Wo's unter anderem einen aktuellen, sehr witzigen Beitrag zum Thema "Mit Badehose am FKK-Strand" gibt. Und wo dieses ganze miese, kleingeistige, faschistoide Klima in solchen Lebensreformbewegungen wie FKK auf die Schippe genommen bzw. völlig zutreffend dargestellt wird. "Hier ist FKK. Runter die Hose!" Blockwarte und verhinderte Führerpesönlichkeiten in Aktion.
Die haben Sorge, zur Minderheit zu werden und irgendwann Probleme mit neuen Regeln zu erlangen. Bei einem Veganertreffen ist der Stand vom Pferdemetzger auch nicht so willkommen, bei 1. Mai wird die AfD vom DGB freundlich aber bestimmt ausgeschlossen. Das ist verständlich. Im allgemeinen Leben sehen dieselben Leute das differenzierter. Es gibt etwa bei Heidenau, ja, ausgerechnet, einen Badestrand, an dem beides mehr oder minder nebeneinander her, ohne Trennung und Markierung, gelebte Praxis ist. Daneben: Umziehen zwingend in Kabine oder ist auch so vor allen Leuten drin? Wo fangen deine Sorgen mit den nackten Tatsachen an?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Blockwartmentalität im Zusammenhang mit dem ostdeutschen FKK? Hmm, ziemlich weit hergeholt. Ich kenne keinen einzigen FKK-Anhänger mit dieser Hose-runter-oder-du-verschwindest-hier-Haltung. Blockwartmentalität gabs schon auch in der DDR, ja, zum Beispiel beim Schwimmunterricht, hervorragend beschrieben im berühmten Erich-Loest-Roman "Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene". Damals bekanntlich Bückware. Ja, es gab sie diese Mentalität. Sie aber nun in allen Ecken und Enden dieser verflossenen Republik zu sehen, halte ich für übertrieben. Zumal es diese Mentalität natürlich auch in der alten Bundesrepublik gab, wie man sehr gut im interessanten Fernsehfilm-Dreiteiler "Ku'damm 56" sehen konnte. Blockwartmentalität ist nun mal ziemlich weit verbreitet in Gesamtgermanien. Aber wie gesagt, sich heute die Sonne lieber auf den nackten Hintern scheinen zu lassen und den nackten Busen statt auf irgendwelche Textilien, die sowieso oft mehr enthüllen als verbergen, hat nix mit "faschistoid" zu tun. Was der auch noch nach dem Krieg im Westen sehr geschätzte Ungewitter als Antisemit und als Nudist an Ideologie verbreitete, war entsetzlich, stimmt, steht aber in keinem Zusammenhang mit dem harmlosen Nacktbaden der Gegenwart und jüngsten Vergangenheit (DDR). Auch wenn man durchaus persönlich solche Assoziationen haben kann, aber dass da Methode im Osten dahintersteckte, sehe ich in diesem Fall nicht. Ich bin zwar dankbar, solche geschichtlichen Hintergründe zu erfahren, aber man kann sie nicht 1:1 wie ein Raster über alles, was nackig ist, drüberlegen. Oder doch, man kann schon, mich überzeugt das Ganze nur nicht. Zumal ich durchaus zu denen gehöre, die sehr genau hingucken, wenn sich faschistoides Denken durch die Hintertür wieder einschleicht. Und manchmal auch über die große Außentreppe, wie gerade in Chemnitz offen und öffentlich zelebriert.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Sep 2018, 17:49)

Die haben Sorge, zur Minderheit zu werden und irgendwann Probleme mit neuen Regeln zu erlangen. Bei einem Veganertreffen ist der Stand vom Pferdemetzger auch nicht so willkommen, bei 1. Mai wird die AfD vom DGB freundlich aber bestimmt ausgeschlossen. Das ist verständlich. Im allgemeinen Leben sehen dieselben Leute das differenzierter. Es gibt etwa bei Heidenau, ja, ausgerechnet, einen Badestrand, an dem beides mehr oder minder nebeneinander her, ohne Trennung und Markierung, gelebte Praxis ist. Daneben: Umziehen zwingend in Kabine oder ist auch so vor allen Leuten drin? Wo fangen deine Sorgen mit den nackten Tatsachen an?
Ich habe nicht von "Sorgen" geschrieben sondern von "Witzigkeit". Die Kunstfigur Schlecky Silberstein amüsiert mich einfach. Ähnlich wie bei der Kunstfigur "Mike Lehmann" in den 90ern werden nicht direkt politische Missstände aufs Korn genommen sondern unterschwellige seltsame Befindlichkeiten und Gefangenheiten der Menschen. Deshalb ist übrigens die ZFD-"Satire"-Reihe "Die Anstalt" (in der Version seit etwa 2014) für mich so ziemlich das Humorloseste und intellektuell Niveauloseste was es gibt. Ohne Hintersinn, Ambivalenz, Zweideutigkeit.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Sollte man lieber verhüllt am Strand liegen, wenn man einen Körper besitzt, wie Leni ihn gern fotografiert hätte?
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Sep 2018, 07:27)

Ich habe nicht von "Sorgen" geschrieben sondern von "Witzigkeit". Die Kunstfigur Schlecky Silberstein amüsiert mich einfach. Ähnlich wie bei der Kunstfigur "Mike Lehmann" in den 90ern werden nicht direkt politische Missstände aufs Korn genommen sondern unterschwellige seltsame Befindlichkeiten und Gefangenheiten der Menschen. Deshalb ist übrigens die ZFD-"Satire"-Reihe "Die Anstalt" (in der Version seit etwa 2014) für mich so ziemlich das Humorloseste und intellektuell Niveauloseste was es gibt. Ohne Hintersinn, Ambivalenz, Zweideutigkeit.
Sorry, dass ich mich einmische: Ja, mit Monty-Python-Humor oder dergleichen ist "Die Anstalt" natürlich nicht zu vergleichen. Allerdings schaue ich sie doch ab und zu, weil hier bestimmte gesellschaftliche Zusammenhänge sehr zugespitzt und glasklar formuliert werden. Manchmal ist sowieso die Realsatire das Beste. Allerdings betrachte ich das zurzeit mehr als ne Art kabarettistische Notlösung. Weil im Moment auf dem Gebiet einfach nix Gescheiteres da ist im ÖR. Wenn man wenigstens wieder auf Dieter-Hildebrandt-Niveau zurückfände. Obwohl der vielleicht auch nur in seiner Zeit gut war. Tja. Das wäre zum Beispiel auch so ein Punkt, der auf die Liste zur gründlichen TV-Programm-Verbesserung im ÖR gehört.

Wobei ich mir gerade mal was von deinem Schlecky Silberstein angeguckt hab, schau mal hier (später gucke ich mir noch dessen FKK-Sache an, falls ich sie finde. Aber du hattest sie ja verlinkt irgendwo):

http://www.schleckysilberstein.com/2018 ... n-umgehen/

Einfach köstlich. Aber nun muss ich schon sagen: Diese Art Humor gibt es selbstverständlich auch in der "Anstalt", haargenauso. Nur halt nicht durchgängig; die halten das einfach nicht durch die ganze Stunde über. Was ja auch schwer ist.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Und überhaupt, wenn beim gegenwärtigen gefährlichen offenen Rechtsradikalismus alles so einfach wäre wie die Geschichte mit dem FKK, wo man einfach an den Textilstrand (wie ich) geht, wenn man kein Nacktbader ist, dann wäre die Welt ein ganzes Stück besser.
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Bolero
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Bolero »

Selina hat geschrieben:(19 Sep 2018, 08:50)

Und überhaupt, wenn beim gegenwärtigen gefährlichen offenen Rechtsradikalismus alles so einfach wäre wie die Geschichte mit dem FKK, wo man einfach an den Textilstrand (wie ich) geht, wenn man kein Nacktbader ist, dann wäre die Welt ein ganzes Stück besser.
Was hat den Rechtsradikalismus mit Brüsten zu tun?
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Bolero hat geschrieben:(19 Sep 2018, 10:08)

Was hat den Rechtsradikalismus mit Brüsten zu tun?
Lass deine Paranoia behandeln.
Tut mir leid, wenn du die vorangegangene Diskussion über Lebensreformbewegung und Herrn Ungewitter, die ja zum Teil auch im Antisemitismus-Thread weitergeführt und wieder hierherverschoben worden ist, verfolgt hättest, wäre dir der Zusammenhang klar.

Kannst ja mal hier reinschauen:

http://www.spiegel.de/einestages/fkk-pi ... 51332.html
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Und wie ich sehe, ist diese Diskussion bereits wieder in den Antisemitismus-Strang hinübergewandert. Na gut, ich bin vielleicht zu blöd dafür, um das zu begreifen. Das wirds sicher sein.
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Ammianus
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Ammianus »

Ich erinnere mich gerade an Partys in den 80ern. Da gingen wir dann alle zum nahe gelegenen See, zogen uns splitterfasernackig aus und sprangen ins Wasser. Da waren wir wohl eine Kohorte der Waffen-SS. Und ob es noch Nazis im Amazonas-Dschungel gibt? Früher lebten dort Stämme - wohl übers Meer gekommene Arier - die trugen nichts außer Haut und Haar. Das hab ich selbst im Fernsehen gesehen.
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imp
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von imp »

Selina hat geschrieben:(19 Sep 2018, 10:45)

Und wie ich sehe, ist diese Diskussion bereits wieder in den Antisemitismus-Strang hinübergewandert. Na gut, ich bin vielleicht zu blöd dafür, um das zu begreifen. Das wirds sicher sein.
Das war mein Fehler. Ich habe, ohne auf Moderation zu warten, meinen Beitrag von dort hier hinüber gestellt, nachdem dort deutlich wurde, dass man das FKK-Thema dort lieber nicht haben wolle. Ich finde die These von S. zwar falsch, aber ganz unproblematisch diskussionswürdig. Man sollte vielleicht erinnern, dass es verschiedene Motivationen gibt, die dieselben Handlungen hervorrufen können.

Ein Beispiel:

Es gibt eine rechtsextrem-völkische Sicht auf Natur und Lebensgrundlagen, die die Lebensäußerungen von Randgruppen als Umweltproblem sieht, was ihre - sowieso vorfindliche - Meinung, diese Gruppe zu minimieren, unterstützt.
So sei dann etwa Verhinderung von Einwanderung oder Geburtenkontrolle ein tätiger Naturschutz. Diese Richtung war in den frühen Grünen präsent, ging aber schnell aus der Partei - teils zur frühen ÖDP, was aber der heutigen ÖDP nicht unbegrenzt nachgetragen werden sollte.

Es gibt eine "alternativ-rote" Sicht auf Naturschutz, die sich kritisch zu industriellen Belangen stellt, die oft eine Konsum-, Wirtschaftswachstums- und Wohlstandskritik beinhaltet (mit ihren ganz eigenen problematischen Teilthesen), die sich in vorfindliche Prämissen der "alternativen Linken" und ihres Post-K-Gruppen-Sammelsuriums wunderbar einfügte. Diese Strömung hat lange Zeit gründe Basisbewegungen und die Grünen-Partei dominiert und tritt teilweise autoritär auf.

Es gibt eine aus der DDR kommende, zur SED oder zu Obrigkeit allgemein oppositionell stehende, bürgerrechtsbetonte, Kritik an Umweltzerstörung als Zerstörung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung. Diese vergleichsweise liberal-volkstümliche Schiene ist weitgehend kompatibel mit den Belangen von bayrischen Biolandwirten, ist aber mit der Zeit völlig verdrängt worden von einer neueren, modern-bürgerlichen Sicht auf Umweltschutz als "Lifestyle", aber auch als Notwendigkeit. Diese ist prinzipiell genauso gut in der CDU zuhause wie in der SPD oder den Grünen, sie ist auch weit mehr eingehaust in allgemeine Anliegen anderer Art. Für diese aktuellere Motivation ist Umweltschutz, unabhängig von weitergehenden ideologischen Bindungen, Parteimitgliedschaften, Verbänden, mehr oder minder ein mitgedachter Standard, oft allerdings kein pointiertes Anliegen.

So viele Motivationen und Herleitungen des Umweltschutzes.

Genau so ist es am FKK. Der eine mag keine nassen Textile beim Rein-Raus am Badestrand. Der andere, vielleicht am inoffiziellen Badesee mit wenig Publikum, hat einfach gerade nichts zur Hand. Der nächste mag gern einen streifenfrei braunen Körper, warum auch immer. Dem nächsten verbindet sich FKK mit einer umfassenden Lebenseinstellung. Oder mit Opposition zu bestimmten akut-aktuellen Umständen. Mancher präsentiert sich vielleicht auch gern oder findet das gucken und beguckt werden anziehend (während viele wiederum gar nicht unbedingt gucken wollen). Manchen geht's vielleicht um Erotik, sehr vielen aber entschieden nicht. Mancher ist vielleicht überhaupt nur gern privat nackt an der Sonne, öffentlich aber umso weniger. Wie er sich vor fremden geniert, so ist er allein oder mit der Familie unbefangen nackt. Wie soll man das alles mit einer umfassenden Erklärung treffen? Wie soll man das alles gemeinsam verdammen aus Gründen, die nur einige Motivationen treffen?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(19 Sep 2018, 11:01)

Ich erinnere mich gerade an Partys in den 80ern. Da gingen wir dann alle zum nahe gelegenen See, zogen uns splitterfasernackig aus und sprangen ins Wasser. Da waren wir wohl eine Kohorte der Waffen-SS. Und ob es noch Nazis im Amazonas-Dschungel gibt? Früher lebten dort Stämme - wohl übers Meer gekommene Arier - die trugen nichts außer Haut und Haar. Das hab ich selbst im Fernsehen gesehen.
Nackt baden und daran Spraß haben und "Nudismus" ist zweierlei. An dem "ismus"-Suffix, der für eine Essenzialisierung steht, ist der Unterschied eigentlich sofort erkennbar.

Natürlich ist auch Butter nicht faschistisch nur weil einige Nazigrößen auch mal ein Butterbrot gegessen haben. Soviel Dummheit wirst Du kritischen Diskutanten hoffentlich nicht zutrauen. Die -istische Nacktheit nach Pudor, Surén oder Ungewitter nun ist allerdings in einer solch deutlichen, ideologischen, extremen Weise mit Rassismus, Antimodernismus und eben auch Antisemitismus überformt und verbunden, dass da selbst auch eine aus praktischen Gründen eigentlich unverständliche persönliche Distanzierung verständlich sein sollte.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:20)

Das war mein Fehler. Ich habe, ohne auf Moderation zu warten, meinen Beitrag von dort hier hinüber gestellt, nachdem dort deutlich wurde, dass man das FKK-Thema dort lieber nicht haben wolle. Ich finde die These von S. zwar falsch, aber ganz unproblematisch diskussionswürdig.
Ach duuuuuu warst das. Na warte... :D Ja klar, das sehe ich auch so. Oder so ähnlich. Denn die These von schoko halte ich nicht für "falsch", sondern inzwischen eher für bedenkenswert und im Zusammenhang mit Ost-FKK deutlicher zu hinterfragen. Vor allem lassen sich solche Diskussionen, die schon durchaus auch etwas problematisch beginnen können, dann im Laufe der Gesprächsdauer in einen allgemein bereichernden Disput ummünzen. Was will man mehr ;) Was du zu den verschiedenen "grünen" Motiven und Richtungen sagst, ist mir bekannt. Ich bin nur immer wieder etwas enttäuscht, dass die Grünen ihr Linkssein (im positiven Sinne) schon lange verlassen haben.
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imp
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:38)

Nackt baden und daran Spraß haben und "Nudismus" ist zweierlei. An dem "ismus"-Suffix, der für eine Essenzialisierung steht, ist der Unterschied eigentlich sofort erkennbar.
Man muss dabei nicht vergessen, dass "Nudisten" in den Medien lange ziemlich undifferenziert für nackt am Strand vorfindliche Leute verwendet wurde, ebenso FKK.
Viele kommerzielle Badbetreiber verwenden als Wording heute stattdessen "textilfrei". Sie lassen damit oft auch ambivalent, ob "ohne alles" in diesen ausgewiesenen Zonen oder Zeiten lediglich erlaubt sei - man also damit rechnen müsse, Nackte zu begegnen - oder exkludierend ausschließlich nackt dann/dort erwünscht ist. Weder das alte noch das neue Wording bezieht sich ausschließlich immer auf die wortgebenden Theoretiker.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von BlueMonday »

Nun wirken gerade bei dieser nationalsozialistischen "Körperschau" im Riefstahlschen Glanze die Körper trotz ihre Nacktheit eigenartig angezogen, wie so ein Überzug aus muskulöser Perfektion und gesundem Ideal als neue Kleiderhülle.
Aus der nationalsozialistischen Perspektive gibt es dann wohl für diese selektierten Körper keinen Raum mehr für Scham und man präsentiert diese Körper - vorzugsweise in der Gruppe, im Kollektiv. Wiedererkennbare Gesichter, individuelle Merkmale treten völlig im Hintergrund, sind nahezu ausradiert. Namenloses, gesichtsloses Ideal. Heißt wohl auch: Jeder ist ersetzbar, austauschbar. Menschenmaterial in gleichbleibend hoher Güte, geplant, erzogen, gezüchtet... Sozialistische Planwirtschaft eben bis in den letzten Winkel.

Und dann gibt es auf entgegengesetzer Seite eine Freikörperkultur, die auch den abweichenden, völlig individuellen Körper, so wie er durch Schicksal und Umstände, durch Nachlässigkeiten oder Krankheiten gezeichnet und geformt wurde, zeigen will. Die Nacktheit bekommt eine Geschichte, ein Gesicht. Schambefreites Interesse am Unterschiedlichen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(05 Sep 2018, 16:25)

Also Nacktbaden in irgendeine Nähe zu "sexuellen Handlungen" zu bringen, das ist ja nun wirklich schräg. Das ist es ja gerade, was den heutigen restlichen FKK-Freunden oft den Spaß vergällt: Wenn sie dauernd nach irgendwelchen sexuellen Hintergründen ihrer Nacktheit gefragt werden. Beides hat nix miteinander zu tun. Zumindest nicht am Strand.
Und genausowenig in der Sauna...
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:20)
Wir nehmen auch nackte Wanste und Biertitten gnädig hin, ohne dem Träger zu unterstellen, er sei leicht zu haben. :)
:D :D :D Der war gut! :thumbup:
Nur besteht vermutlich an barbusigen Frauen mehr Interesse als an biertittigen Kerlen... ;)
Die sind übrigens auch ein Grund warum sehr ungern in die Sauna gehe...
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:40)

Wenn ich oben ohne oder nackt am Strand liege, um Licht, Luft, Sonne und Wärme an einem freien Tag gemeinsam mit meinem Schatz zu genießen, denke ich selbstverständlich an NICHTS anderes, als an 33-45.
An Schallplatten?! :eek: :?:
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von firlefanz11 »

Ich komme übrigens gerade aus dem Großraum Italien wo erstaunlich viele reifere Frauen ohne BH rumlaufen...
Und mich wundert ehrlich gesagt, dass es gerade hier in D nicht viel mehr Frauen gibt, die es ihnen gleich tun...
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