Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

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becksham
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von becksham »

Vongole hat geschrieben:(12 Sep 2018, 21:25)

Merkst du eigentlich noch, was du schreibst?
Mit "Euch" beschuldigst du DA, rechtsextrem zu denken/handeln, sich "unter aller Sau" zu benehmen und was du noch so alles in deinem vorigen Post geäußert hast!
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, gerade in diesem Thread hier die Contenance zu wahren, funktioniert gerade nicht:
Du hast sie doch nicht mehr alle! :mad:
Dass Dark Angel aber der Userin ungeheuerlich unterstellt, diese würde jedem, der nicht ihrer Meinung ist, die Menschenwürde und damit das Menschsein absprechen, stört dich aber nicht weiter?
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imp
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von imp »

Laertes hat geschrieben:(12 Sep 2018, 21:23)

Du hantierst hier mit zwei unterschiedlichen Begriffen von Würde
Ja.
und setzt sie (vermutlich wissentlich) gleich
Nein.
um ein politisches Feindbild zu entmenschlichen
Nein.
und es im Zuge der Relativierung auf eine Stufe mit Tieren zu stellen
Nein.
Das hätte kein Nazi besser hinbekommen.
Ja.

Bitte setze dich mit dem Geschriebenen auseinander. Wenn du Verständnisprobleme hast, beantworte ich dir gern Fragen. Ich habe herausgearbeitet, dass Nazis eben keine Tiere sind sondern Menschen und selbstverständlich als Menschen behandelt werden. Das ist etwas, das sie anderen in der Tat nicht angedeihen lassen wollen. Der Würde-Begriff, um den es hier geht, hat nichts mit Menschenrechten zu tun.
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imp
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von imp »

think twice hat geschrieben:(12 Sep 2018, 21:20)

Das habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint! Ich spreche auch nicht von Nationalsozialisten, sondern von Rechten, die seit Pegida in aller Öffentlichkeit und ungehindert und immer dreister wilde Sau spielen dürfen und klagen, sie würden ihrer Menschen!!Würde beraubt?
Inwiefern denn? Weil man sich weigert, auf ihren Scheissdreck einzugehen? Gehts noch?
Eben. Es gibt kein Menschenrecht darauf, dass man denen zustimmt, dass man sie nicht kritisiert, dass man sie nicht mit den Folgen ihrer Ideen kritisiert und dass man keine Konsequenzen aus ihrem Tun zieht.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Vongole »

becksham hat geschrieben:(12 Sep 2018, 21:30)

Dass Dark Angel aber der Userin ungeheuerlich unterstellt, diese würde jedem, der nicht ihrer Meinung ist, die Menschenwürde und damit das Menschsein absprechen, stört dich aber nicht weiter?
Doch, das ging auch meiner Meinung nach zu weit.
Aber trotzdem hat DA recht: wer einem Menschen die Menschenwürde abspricht, spricht ihm das Menschsein ab.
Es wäre etwas vollkommen anderes, hätte tt geschrieben, dass Rechtsextreme sich gegen die Menschenwürde vergehen, und sie deshalb Verachtung und Ablehnung verdienen.
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Brainiac
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Brainiac »

Diese Debatte hier ist sozusagen der Nukleus, die Metaebenenerklärung aller anderen Diskussionen dieses Forums. :|
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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imp
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von imp »

Brainiac hat geschrieben:(12 Sep 2018, 22:01)

Diese Debatte hier ist sozusagen der Nukleus, die Metaebenenerklärung aller anderen Diskussionen dieses Forums. :|
Das nicht, aber es ist tatsächlich ein Muster erkennbar, dass die Leute emotional werden, wenn es um konkreten Umgang mit den Aktivisten auf der Straße geht
- Straftaten und dergleichen werden wegerklärt
- Kritik an rechtsextremen Handlungsweisen wird aufgenommen wie ein Menschheitsverbrechen - nota bene von solchen, die Tagein, Tagaus erklären, dass sie mit diesen Kreisen gar nicht überein stimmen.
- Es wird dann leider doch ein wenig persönlich.

Um zur Ursprungsfrage zurückzukommen:
Wenn man weder rechts noch links sein will, sollte man rechte und linke Argumente und Diskursmuster meiden. Unsere Kanzlerin Angela Merkel macht das gut vor. Sie ist weder rechts noch links, wie die CDU insgesamt auch.
Ich halte es aber gar nicht für nötig, "nichts rechts" oder "nicht links" sein zu wollen. Man sollte die Argumente vorbringen, die man für richtig hält. Man sollte auch damit leben können, wenn es dafür Kritik gibt.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von JJazzGold »

Joka hat geschrieben:(12 Sep 2018, 21:24)

Gut, die Zahlen sind mir bekannt. Auch wenn ich die FAZ zusammen mit Bild,Focus und Spiegel lieber zum Grill anzuzünden nehme da ist der Sittliche Nährwert größer. Aber welche davon hat den nun gebrannt?
Gebrannt hat zum Glück keine. Der User dem Sie antworteten, schrieb nicht “gebrannt“, sondern, “wenn sie Synagogen angreifen“.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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think twice
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von think twice »

Brainiac hat geschrieben:(12 Sep 2018, 22:01)

Diese Debatte hier ist sozusagen der Nukleus, die Metaebenenerklärung aller anderen Diskussionen dieses Forums. :|
Dabei ist die Frage des Threaderstellers doch eigentlich ganz einfach zu beantworten:
Wer nicht rechts sein will, muss einfach damit aufhören, wie ein Rechter zu labern. Gilt natürlich auch für die Linken, aber die haben nunmal eher weniger Probleme mit ihrer Identität.
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Fliege
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Fliege »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Sep 2018, 16:53)

Ist man eigentlich immer Nazi, wenn man pauschal Abneigung/Vorbehalte/Vorurteile gegen irgendeine Gruppe Menschen hat?
Fliege hat geschrieben:(12 Sep 2018, 20:21)

Eine pauschale Abneigung gegen Antifa, Araberclans, Mafia, SA, Stasi dürfte niemand für problematisch halten.
Europa2050 hat geschrieben:(12 Sep 2018, 20:58)

All die Gruppen, die Du genannt hast, sind aber Gruppen, denen man sich aus freiem Willen anschließt. Damit beruht eine Abneigung aufgrund einer Mitgliedschaft in so einer Gruppe nicht auf Intoleranz sondern einer persönlichen Eigenschaft/Entscheidung.

Abneigungen aufgrund Geschlecht, Geburt, ererbter Religion oder körperlichen Eigenschaften dagegen sind ein Zeichen von Intoleranz auf Basis von Kollektivismus. Und deshalb problematisch.

Und wenn die Abneigung aufgrund der Nationalität stattfindet, dann ist es Nationalismus, ein notwendiges aber alleine noch nicht hinreichendes Merkmal für Faschismus.
Die Frage von Billie Holiday kann nach dem, was du und ich erläutert haben, so beantwortet werden:

Nein, man ist nicht schon dann Nazi, wenn man pauschal Abneigung/Vorbehalte/Vorurteile gegen irgendeine Gruppe von Menschen hat. Es müssen, um Nazi zu sein, spezielle Gruppenspezifikationen herangezogen werden. Hinzu kommt, welche Art von Abneigung/Vorbehalte/Vorurteile gehegt wird.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Alexyessin »

think twice hat geschrieben:(12 Sep 2018, 22:10)

Dabei ist die Frage des Threaderstellers doch eigentlich ganz einfach zu beantworten:
Wer nicht rechts sein will, muss einfach damit aufhören, wie ein Rechter zu labern. Gilt natürlich auch für die Linken, aber die haben nunmal eher weniger Probleme mit ihrer Identität.
Was ist denn genau, "wie ein Rechter labern"? Und wer bestimmt dies, was es ist wie ein Rechter zu labern?

Diese Fragen behandeln des Pudels Kern durchaus richtig.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Raul71 »

think twice hat geschrieben:(12 Sep 2018, 22:10)

Dabei ist die Frage des Threaderstellers doch eigentlich ganz einfach zu beantworten:
Wer nicht rechts sein will, muss einfach damit aufhören, wie ein Rechter zu labern. Gilt natürlich auch für die Linken, aber die haben nunmal eher weniger Probleme mit ihrer Identität.
Da es bei Linken schon als rechts gilt, wenn man gegen die Flüchtlingspolitik ist, labern viele Linke, nicht die Politiker, inzwischen rechts. Gar nicht so schwer zu begreifen?
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imp
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von imp »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Sep 2018, 23:15)

Was ist denn genau, "wie ein Rechter labern"? Und wer bestimmt dies, was es ist wie ein Rechter zu labern?
Das kann jeder selbst entscheiden. Dazu braucht es keinen Vorstandsbeschluss.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Alexyessin »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Sep 2018, 23:44)

Das kann jeder selbst entscheiden. Dazu braucht es keinen Vorstandsbeschluss.
Was soll die Spammerei bezgl. Vorstand?

Es geht um die Frage, was dieses "rechte Labern" sein soll und wer das klassifiziert. Denn da dürften wir zum Grund des Gedanken kommen, den Tom Bombadil hier angeschrieben hat.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von imp »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Sep 2018, 23:48)

Was soll die Spammerei bezgl. Vorstand?

Es geht um die Frage, was dieses "rechte Labern" sein soll und wer das klassifiziert. Denn da dürften wir zum Grund des Gedanken kommen, den Tom Bombadil hier angeschrieben hat.
Bleib locker. Genau auf diese Frage habe ich geantwortet: Das kann jeder selbst entscheiden. Jeder hier hat seine eigene Vorstellung davon, was "rechts" ist und was "Mitte" und was "links". Meiner Meinung nach ist die CDU eine Partei der Mitte. Dinge, die Merkel sagt, sind im Allgemeinen nicht "rechts". Dinge, die Erika Steinbach sagt, sind heute rechts und waren gestern rechts. Da war sie noch in der Union, aber auch nicht prägend. Dinge, die zB der AfD-Hohmann sagt, sind typischerweise rechts. Kostprobe:

"Massenabtreibung ist ein moralischer Supergau"

"Letzten Endes zielt das Ganze darauf ab, jeden
Widerstand gegen die Masseneinwanderung im
Keim zu ersticken. Von e i n e m Rassismus ist
deshalb auch konsequenterweise nie die Rede,
nämlich von dem Rassismus, der sich gegen das
eigene Volk richtet und den eine Anetta Kahane
unter Beweis gestellt hat, als sie allen Ernstes
beklagt hat, es sei ein Skandal, dass der Osten
Deutschlands noch weiß geblieben ist.
Diesen antideutschen, diesen antiweißen Rassismus
bekämpft das Programm „Schule ohne
Rassismus“ nicht. Dieser Rassismus zermürbt
schließlich die Urbevölkerung, schwächt ihren
Selbstbehauptungswillen und ist dem Ideal einer
reibungslosen Masseneinwanderung somit sehr
förderlich. Man lässt ihn freundlich gewähren, wie
auch die Beleidigung von Deutschen durch Türken
in diesem Land nicht als Volksverhetzung
geahndet wird, die Beleidigung von Türken durch
Deutsche aber sehr wohl.
Das Programm „Schule ohne Rassismus“ arbeitet
jedoch nicht nur mit einem verzerrten Rassismusbegriff.
Seitdem im Jahr 2000 die GEW-Funktionärin
Sanem K. und der TAZ-Journalist Eberhard
S. die Führung übernommen haben, wendet
sich das Programm gegen sämtliche Ideologien
der Ungleichwertigkeit, worunter von Homophobie
bis zur Muslimfeindlichkeit das gesamte Spektrum
linker Kampfbegriffe fällt. Das Programm propagiert
eine krude Antidiskriminierungsideologie, die
illegitim ist, weil sie über das rechtlich gebotene
Maß an Gleichbehandlung hinausgeht und die
Gesellschaft radikal verändern will."

Sowas ist zB rechts.
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Zunder
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Zunder »

Rechts - stramm rechts - ist, wenn ein Köthener, der mit 22 Jahren aus nicht zweifelsfrei geklärten Umständen stirbt, als "Köther" verunglimpft wird, weil dieser Kalauer einfach raus muß, auch wenn der Tote damit unbestreitbar entwürdigt wird.

Aber in Wirklichkeit ist das gar nicht rechts, weil rechts die Anderen sind. Außerdem hat der "Köther" einen rechten Bruder. Das muß reichen. Einem Nazi (auch wenn er vielleicht gar keiner ist) kann man die Menschenwürde gar nicht nehmen. Er hat nämlich keine. Kann man hier lernen. In diesem Forum.
Eulenwoelfchen

Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

becksham hat geschrieben:(11 Sep 2018, 09:24)

Eben. Warum soll es wichtig sein, in welche Schublade einen andere Menschen packen. Man selber muss sich morgens im Spiegel angucken können. Das ist wichtig.
Hört sich alles sehr zu Ende gedacht, in sich ruhend und grundsätzlich gut an. Wohlfühlfaktor 1+ - Das will ich auch :)

Aber sobald ich diese auf die eigene Person zugeschnittene Verhaltensmaxime auch auf jeden anderen übertrage oder sogar als Richtschnur empfehle, kann es
problematisch werden.

Wenn ein politisch eindeutig positionierter Mensch abends z. B. Flüchtlinge klatscht oder auf einer al quds- Demo "Juden ins Gas" brüllt, und sich selbst - durchaus mit sich im Reinen - morgens im Spiegel angucken kann
und sich sagt: "Nur das ist wichtig"...wie sieht es dann aus? - Ist es nicht genauso wichtig, nicht nur über sein eigenes Innenverhältnis Klarheit zu haben, sondern genauso über die Aussenwirkung und die Folgen des eigenen
Denkens (und Handelns) nachzudenken? Ich könnte niemals einem Neonazi, einem linksaufgestandenen Knecht der Wagenknecht in seiner Flüchtlingsfeindseligkeit oder einem palästinensischen Judenhasser sagen oder zugestehen, "egal, in welche Schublade andere dich stecken, wichtig ist nur, ob du selbst morgens in den Spiegel gucken und gut gelaunt ertragen kannst, was du da siehst".
becksham hat geschrieben:(11 Sep 2018, 09:24)
Allerdings frage ich mich, was das jetzt hier im Unterforum "innere Sicherheit" zu suchen hat?
Aus vorstehend hoffentlich gut genug erläuterten Grundsätzlichkeiten ergibt sich - zumindest für mich - hier durchaus eine gewisse Relevanz zum Thema innere Sicherheit, sowohl für die eigene (Selbst-)Sicherheit,
als auch für die allgemeine "innere Sicherheit" der anderen Menschen, die mich in ihrem Umfeld ertragen müssen. :D
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imp
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von imp »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Sep 2018, 02:49)

Hört sich alles sehr zu Ende gedacht, in sich ruhend und grundsätzlich gut an. Wohlfühlfaktor 1+ - Das will ich auch :)

Aber sobald ich diese auf die eigene Person zugeschnittene Verhaltensmaxime auch auf jeden anderen übertrage oder sogar als Richtschnur empfehle, kann es
problematisch werden.

Wenn ein politisch eindeutig positionierter Mensch abends z. B. Flüchtlinge klatscht oder auf einer al quds- Demo "Juden ins Gas" brüllt, und sich selbst - durchaus mit sich im Reinen - morgens im Spiegel angucken kann
und sich sagt: "Nur das ist wichtig"...wie sieht es dann aus? - Ist es nicht genauso wichtig, nicht nur über sein eigenes Innenverhältnis Klarheit zu haben, sondern genauso über die Aussenwirkung und die Folgen des eigenen
Denkens (und Handelns) nachzudenken? Ich könnte niemals einem Neonazi, einem linksaufgestandenen Knecht der Wagenknecht in seiner Flüchtlingsfeindseligkeit oder einem palästinensischen Judenhasser sagen oder zugestehen, "egal, in welche Schublade andere dich stecken, wichtig ist nur, ob du selbst morgens in den Spiegel gucken und gut gelaunt ertragen kannst, was du da siehst".



Aus vorstehend hoffentlich gut genug erläuterten Grundsätzlichkeiten ergibt sich - zumindest für mich - hier durchaus eine gewisse Relevanz zum Thema innere Sicherheit, sowohl für die eigene (Selbst-)Sicherheit,
als auch für die allgemeine "innere Sicherheit" der anderen Menschen, die mich in ihrem Umfeld ertragen müssen. :D
Die Frage war, was man tun solle, wenn man nicht als r/l gelten will. Die meisten frühen Antworten gingen dahin, dass man eben das sagen soll, was man sagen will und dann am Besten nichts drauf gibt, was andere davon halten. Das ist eine gute Haltung zum eigenen tun. Umgekehrt wäre es für das Forum gut, sich mit Argumenten zu befassen statt mit Personen. Regelverstöße sind zu melden statt zu diskutieren. Was im Rahmen der Regeln erlaubt gesagt ist, das kann man ebenso regelkonform angreifen. Das schadet niemandem. Oder man kommentiert es nicht weiter, wenn man sich nichts davon verspricht.
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Selina
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Selina »

Skull hat geschrieben:(12 Sep 2018, 17:35)

Weisst Du was...genau solche subtilen Beiträge und Äusserungen...meine ich...meint vielleicht die Mitte...

Erst irgendetwas raushauen, dann relativieren, dann klein reden und dann von fehlendem Kontext schreiben.

Du brauchst mich nicht für soooo blöd halten.

Deine "Argumentation" ist da auf ähnlichem Niveau, von denjenigen, die Du auf's schärfste bekämpfst.

Genau DAS mag die Mitte eben nicht. Unterschiedliche Ziele...gleiche ähnliche Methoden.
Zum "Wohle" der eigenen Ansichten.

So. Genug geschrieben. :D

mfg
Ich relativiere überhaupt nichts und ich rede auch nichts klein. Und ich weiß auch gar nicht, warum du dich so aufregst. Es geht um die schweigende Mitte. Und du schweigst doch überhaupt gar nicht. Oder? Ich weiß auch nicht, was schlecht daran sein soll, Leute "aufs Schärfste zu bekämpfen", wie du es formulierst, die einen neuen menschenfeindlichen "Nationalsozialismus" vorbereiten und solche zu kritisieren, die diesen Leuten unhinterfragt hinterherlaufen. Das hat mit Links und Rechts vordergründig gar nichts zu tun, sondern nur mit dem Willen, Demokratie, Humanismus und Anstand zu erhalten. Und sowas sollte halt parteienübergreifend passieren. Eine ganz normale Sache. Ich glaube, für solche Ansichten gibt es auch immer noch Mehrheiten im Land. Falls das mal nicht mehr so sein sollte eines Tages, dann gute Nacht.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Neandertaler »

Joka hat geschrieben:(12 Sep 2018, 21:24)[/url

Ich meine ich weiß schon worauf du hinaus willst aber reden wir hier jetzt von 1939 oder 2018 ? Den dazwischen liegen Welten. Den wer glaubt oder besser Angst davor hat dass das wieder passieren könnte, der sollte sich seine FAZ, die Bild, Grimms Märchen und was weiß ich nicht noch alles nehmen und bei Alice im Wunderland bleiben den da ist ganz eindeutig Realitätsverlust am Werk.

Ist ja auch egal wie ich schon sagte, wer glaubt das die die da marschieren alle die schlimmsten Massenmörder sind, Menschenverachtende kinderfresser und was weiß ich nicht noch alles der sollte tatsächlich mal sein eigenes Weltbild seine eigenen moralischen Werte dem gegenüberstellen.

Der sollte die Geschichte, Geschichte sein lassen das hier und jetzt fokussieren und sich die Menschen für sich in Persona nehmen.

Ich höre jedenfalls keine Vergleiche in Vietnam mit Hồ Chí Minh oder in Spaniern mit den Konquistadoren. Man wirft den Trump Anhängern nicht das abschlachten der Indianer vor, in Frankreich finden keine Vergleiche zu Napoleon statt oder in Russland zu Stalin. Ich höre nicht das wenn es um die katholische Kirche geht jemand das Malleus Malificarum anspricht? Oder in Italien von den Cäsaren? etc etc nur die Deutschen die kriegen das nicht aus dem Hirn. Wo wir wieder beim Thema identitätskrise und Deutsch sein kommen.

Die Geschichte ist wie man so schön sagt Geschichte. Und das diese sich wiederholen könnte ist so realistisch wie fliegende Elefanten.
Wie wahr die Idee das man eine geschichtliche Epoche, natürlich nur eine bestimmte, wieder heraufbeschwören kann, das man auf Zeichen achten muss die von einer Wiederkehr künden, ist so irreal und gehört in einen Fantasy-Roman nicht jedoch in eine Politik Diskussion.

Wer nicht sieht wie weit sich Deutschland und die Welt im Jahre 2018 von der 1932, auch durch das Jahr 1945, unterscheiden ist wahrlich mit Blindheit geschlagen.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von imp »

Neandertaler hat geschrieben:(13 Sep 2018, 07:05)

Wie wahr die Idee das man eine geschichtliche Epoche, natürlich nur eine bestimmte, wieder heraufbeschwören kann, das man auf Zeichen achten muss die von einer Wiederkehr künden, ist so irreal und gehört in einen Fantasy-Roman nicht jedoch in eine Politik Diskussion.

Wer nicht sieht wie weit sich Deutschland und die Welt im Jahre 2018 von der 1932, auch durch das Jahr 1945, unterscheiden ist wahrlich mit Blindheit geschlagen.
Zwei Weltkriege und 6 Millionen tote Juden reichen wohl nicht, um ein wenig hellhörig zu werden, wenn schon wieder jede zweite Woche eine Synagoge angegriffen wird, schon wieder Leute sich zusammenrotten um Fremde zu verfolgen. Nimm's mir nicht übel, aber dein Umgang mit dieser offensichtlichen Propagandanummer irritiert mich ein klein wenig. Selbstverständlich kommt nichts 1:1 wieder, der Angriff auf die so sicher geglaubte demokratische Ordnung ist aber immer wieder in Worten formuliert. Ich nehme das sehr ernst.

Beispiel: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... d1812.html
Es gehe darum, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben, um den historischen Nationalsozialismus Stück für Stück zu relativieren. Ziel sei es, ideologische Räume zu schaffen für neue rassistische und völkisch-nationalistische Konzepte.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Skull »

Selina hat geschrieben:(13 Sep 2018, 06:57)

Ich weiß auch nicht, was schlecht daran sein soll, Leute "aufs Schärfste zu bekämpfen", wie du es formulierst,
die einen neuen menschenfeindlichen "Nationalsozialismus" vorbereiten und solche zu kritisieren,
die diesen Leuten unhinterfragt hinterherlaufen.
Das was ich kritisiere, sind die Mittel. Und stellenweise Parallelen, wer welche Mittel für sich in Anpruch nimmt.
Beim "bekämpfen" und gegenhalten bin ich ja bei DIr. Bei den Mitteln und der Art der Auseinandersetzung eben nicht.

mfg
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Wähler »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Sep 2018, 22:09)
Um zur Ursprungsfrage zurückzukommen:
Wenn man weder rechts noch links sein will, sollte man rechte und linke Argumente und Diskursmuster meiden. Unsere Kanzlerin Angela Merkel macht das gut vor. Sie ist weder rechts noch links, wie die CDU insgesamt auch.
Ich halte es aber gar nicht für nötig, "nichts rechts" oder "nicht links" sein zu wollen. Man sollte die Argumente vorbringen, die man für richtig hält. Man sollte auch damit leben können, wenn es dafür Kritik gibt.
https://oxiblog.de/studie-boeckler-lebe ... lerschaft/
Studie Böckler Stiftung 2018 Was verbindet, was trennt die Deutschen?
https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_report_002_2018.pdf
Abb.1 Seite 5 Zwei Achsen des politischen Raumes
" Um maximale Vergleichbarkeit der neu zu erstellenden Typologie mit ihrer Vorgängerin aus dem Jahr 2006 zu gewährleisten, wurden im Prinzip erneut die gleichen konstituierenden Merkmale abgefragt und anschließend zur Auswertung herangezogen. Dabei handelte es sich um insgesamt zwei Itembatterien: eine erste Batterie enthielt 18 Werte bzw. Grundsätze, deren Bedeutung die Befragten für sie persönlich jeweils auf einer Skala von 1(überhaupt nicht wichtig) bis 7 (sehr wichtig) angeben sollten. Hierbei wurde u.a. die Bedeutung von solidarischen, libertären, konservativen und postmaterialistischen Werten und Grundsätzen abgefragt. Eine zweite Batterie diente der politischen Verortung der Befragten. Sie orientierte sich an einem zwei­dimensionalen Modell, welches den politischen Raum über eine traditionelle, ökonomisch soziale Link-Rechts-Achse (regulierend vs. marktorientiert) und eine kulturelle Libertär-Autoritär-Achse konstituiert ( s. Abb.1)".
Gestern kam in 3Sat eine interessante Dokumentation über die Neue Rechte um Götz Kubitschek, der Leute wie Björn Höcke von der AfD und Lutz Bachmann von Pegida ideologisch stark beeinflusst. Dessen Denken ist ganz klar extrem autoritär und nationalistisch. Pegida und die Identitären werden bisher nur von einzelnen Landesämtern des Verfassungsschutzes beobachtet.
Der Umgang mit der AfD in den Parlamenten und auf der Straße sollte auf deren programmatische Ideenlosigkeit abzielen. Eine weitere Befeuerung der Emotionen führt hier nicht weiter.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von JJazzGold »

Neandertaler hat geschrieben:(13 Sep 2018, 07:05)

Wie wahr die Idee das man eine geschichtliche Epoche, natürlich nur eine bestimmte, wieder heraufbeschwören kann, das man auf Zeichen achten muss die von einer Wiederkehr künden, ist so irreal und gehört in einen Fantasy-Roman nicht jedoch in eine Politik Diskussion.

Wer nicht sieht wie weit sich Deutschland und die Welt im Jahre 2018 von der 1932, auch durch das Jahr 1945, unterscheiden ist wahrlich mit Blindheit geschlagen.

Es sollte für jeden logisch Denkenden nachvollziehbar sein, dass sich zum Vergleich historische Analogien anbieten, die in der näheren Vergangenheit liegen und ihre Auswirkungen bis heute zeigen. Die Italiener greifen auch nicht zu Diokletian, wenn sie im Bezug auf die Lega Nord Parallen zu den Faschisten ziehen, sondern zu Mussolini. Die Spanier messen an Franco und nicht an Pizzaro. Ereignisse, die explizit, weil sie in näherer Vergangenheit liegen, den Blick aufs Aktuelle schärfen, was mitnichten als “Identitätskrise“ einzuordnen ist, sondern unter AEG (Aus Erfahrung Gut). Eine Identitätskrise erkenne ich nur bei Denjenigen, die verzweifelt versuchen die historische Erfahrung auszublenden, oder zu minimieren, auch auf dem Weg kruder internationaler Vergleiche.


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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 15:11)

In Chemnitz gab es eine Demo am Sonntag, die nur von der AfD veranstaltet wurde und absolut friedlich verlief. Auch der Trauermarsch wurde nur von der AfD veranstaltet, auch wenn Pegida teilweise indirekt involviert war. Das sind für mich aber keine Rechtsextremisten.

Ich würde niemandem einen Vorwurf machen, der da friedlich mitläuft. Die Rechte, Thügida usw. sind dagegen etwas anderes.

Viele Leute wollen nicht mehr hinnehmen, wie sich einige der Flüchtlinge aufführen und wie inadäquat der Rechtsstaat damit umgeht. Das ist vollkommen legitim. Und das wird auch nicht nachlassen, solange dieser Staat sich weigert, dem Schutz seiner Bürger oberste Priorität einzuräumen. Die zweifelhafte Berichterstattung in den Medien, die normale Bürger als Rechtsextreme diffamieren und Flüchtlingskriminalität herunterspielen, steigert die ohnmächtige Wut noch zusätzlich.
Du drückst doch genau das aus, und hältst offensichtlich auch für richtig, was gerade die AfD UND ALLE Rechtsextremen durchsetzen wollen: ALLE Flüchtlinge sanktionieren, weil EINIGE Verbrechen begehen. Ist das nicht auch so was wie eine Hetzjagd auf Flüchtlinge? Und für die, die denken willst du natürlich eine "Differenzierung", in solche, die "friedlich demonstrieren" und die, die mit Gewalt reagieren, "die es natürlich nicht gibt". Merkst du eigentlich gar nichts?
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von ThorsHamar »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 09:38)

ALLE Flüchtlinge sanktionieren, weil EINIGE Verbrechen begehen. Ist das nicht auch so was wie eine Hetzjagd auf Flüchtlinge? ....
Nein, das ist sowas wie auf jedem Flughafen ....
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Sep 2018, 16:53)

Ist man eigentlich immer Nazi, wenn man pauschal Abneigung/Vorbehalte/Vorurteile gegen irgendeine Gruppe Menschen hat?
Das kommt auf die Art der Vorbehalte an. Und auf die Art, wie man es kommuniziert und evtl. auch durchsetzt. Vorurteile gegen eine bestimmte Menschengruppe sind jedenfalls ein hinreichender Hinweis auf eine Denkweise, die der Denkweise von Nazis ähnlich ist.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Sep 2018, 17:08)

Ich versehe keine Gruppen mit irgendwelchen Attributen. Meine Abneigungen richten sich gegen konkrete Einzelmenschen und das kann ich dann auch begründen.

Also mit pauschaler Abneigung gegen Ossis, Wessis, Alte, Kinder, Behinderte, Raucher, Hartz4-Empfänger etc. ist man kein Nazi?
Mir scheint, du hättest gerne eine Absolution. Sozusagen ein vorbeugender Ablaß. :D
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Sep 2018, 17:23)

Das können wohl die wenigsten begründen, da irrational.
Eine ehem. Schulfreundin von mir hasst alte Menschen wie die Pest. Die nörgeln alle, riechen, sind egoistisch, nerven, werden immer älter und kränker, nehmen im Wartezimmer Platz und Zeit weg......ist sie nun ein Nazi?
Dann würde sie zwangsläufig irgendwann mal Subjekt eines Selbsthasses. Irrationaler Schwachsinn ist so nicht erfassen.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Billie Holiday »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 09:58)

Mir scheint, du hättest gerne eine Absolution. Sozusagen ein vorbeugender Ablaß. :D
Von wem, von dir etwa? :D

Nein, ich frag nur aus Interesse. Der Nazivorwurf wird ja heute inflationär verteilt.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Betrachter »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 09:57)

Das kommt auf die Art der Vorbehalte an. Und auf die Art, wie man es kommuniziert und evtl. auch durchsetzt. Vorurteile gegen eine bestimmte Menschengruppe sind jedenfalls ein hinreichender Hinweis auf eine Denkweise, die der Denkweise von Nazis ähnlich ist.
Demzufolge müssten viele Polizisten Rassisten sein. Die kontrollieren oft nach Hautfarbe Ausweise. Letztlich sind es freilich nicht diese Polizisten, sondern deren Auftraggeber, der Staat, spezielle das Innenministerium, die den Rassismus anordnen, welcher- wie du sagst- "der Denkweise von Nazis ähnlich ist".
Zuletzt geändert von Betrachter am Do 13. Sep 2018, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 17:45)

Achso. Wer gegen unkontrollierte Einwanderung und gegen Islamisierung ist, ist rechtsextrem. Alles klar, das hatte ich vergessen.
Vor allen Dingen ist jemand, der Angst hat vor irgendwelchen Einbildungen, die es schlichtweg nicht gibt, nicht ganz richtig im Kopf.

Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 17:45) Der brave Bürger sagt zu allem Ja und Amen und freut sich über mittelalterlich erscheinende religiöse Diskussionen, Kopftücher und Homophobie, Einwanderung in die Sozialsysteme, höhere Kriminalität, Terror,...

Wo befinde ich mich hier eigentlich? Ist dies noch das Land, in dem ich geboren wurde?
Anscheinend befindest du dich in einer alternativen Welt, in der es lebensgefährlich ist, die Wohnung zu verlassen. Howard Hughes und Michael Jackson hatten ähnliche Ängste, aber die hatten das Geld, sich solchen Popanzen zu widmen.
Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 17:45)Sind die Polen oder Tschechen in deinen moralisch überlegenen deutschen Augen eigentlich auch mehrheitlich rechtsextrem? Oder glaubst du etwa, sie würden Masseneinwanderung und Islamisierung unterstützen?
Auch in Polen und Tschechien gibt es viele, die Schwachsinnigkeiten der Rechtsextremen unterstützen. Irgendwelche Opferreihen aufzubauen, hinter denen man sich verschanzen kann, macht KEINE Spinnerei zu einem gültigen politischen Argument.
Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 17:45)Auf jeden Fall musst dich damit abfinden, dass es Leute gibt, die nicht alles mit sich machen lassen, unabhängig von linken Diffamierungskampagnen.
Mit Keinem von denen, "die nicht alles mit sich machen lassen", wurde "irgendwas gemacht". Die (jedenfalls die, für die hier Lanzen brichst) wollen ihren Vorurteilen und ihrem Hass Ausdruck verleihen. Und Vorfälle wie in Chemnitz sind dann die willkommenen Anlässe für den Ruf nach Progromen. Die Parallelen zum Fall Ernst Eduard von Rath sind mir hier zu deutlich. Auch da gab es einen Mord, der zum Anlaß von Verfolgung und Diffamierung Unschuldiger wurde.

Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 17:45)Im übrigen bin ich trotzdem gegen die Zusammenarbeit von AfD und Pegida.
Es reicht, den "Kampfgenossen" größtmögliche Schonung zuzuerkennen. :D
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2018, 10:04)

Von wem, von dir etwa? :D

Nein, ich frag nur aus Interesse. Der Nazivorwurf wird ja heute inflationär verteilt.
Du hast eine allgemeine Frage hier gestellt. Von mir bekämst du diesen Ablaß eh nicht, ich würde allenfalls, falls mir so etwas auffallen würde, den weißen Wagen rufen. ;)
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von oga »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2018, 10:04)
Der Nazivorwurf wird ja heute inflationär verteilt.
Genauso wie der Rassismus-, Sexismus- u. ä. Vorwürfe. Ad hominem, wenn's anders nicht mehr geht.

Kommt immer drauf an bei wem man's versucht. Aber sich prophylaktisch von allen Vorwürfen freizuwaschen gelingt nie. ;)
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Sep 2018, 18:00)

Und wenn sie Alte gegen Sinti/Roma austauscht? Dumme Vorurteile oder politische Einstellung?
Ersteres. Da sind die Gruppen egal, die Denkweise ist es, die hier entscheidend ist. Und mit Vernunft wirst auch du so eine Denkweise nicht in Verbindung bringen, oder?
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Billie Holiday »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 10:25)

Ersteres. Da sind die Gruppen egal, die Denkweise ist es, die hier entscheidend ist. Und mit Vernunft wirst auch du so eine Denkweise nicht in Verbindung bringen, oder?
Was heißt "auch du"?
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Joka hat geschrieben:(12 Sep 2018, 18:14)

Guten Abend,

Ich möchte mich an dieser Stelle einklinken. Es amüsiert mich immer wieder wenn ich von Nazis und der dunklen Seite der Macht also der Das lese.

Ich bin Hobbyfotograph und Reise viel in der Republik herum, an den meisten Großveranstaltungen und Demos bin ich meist dabei. Unser nachkriegsleiden lässt uns immer sehr schnell pauschalisieren. Durch mein Hobby Reise ich auch gerne außerhalb von Deutschland und die Beobachtungen die ich gemacht habe machten mich stutzig. Was wir hier in Deutschland sehr schnell als Nazitum stilisieren ist in 90% der Länder der Welt völlig patriotisches denken und gerne gesehen. Deutschland ist mit das einzige Land der Erde das Patrioten verachtet und brandmarkt. Wenn ich in einem anderen Land ganz egal wo die nationalflagge in der Öffentlichkeit verbrenne wird das nicht gut für mich ausgehen, in Deutschland werde ich dafür mit großer Wahrscheinlichkeit Beifall ernten.

Die Deutschen haben eine böse Geschichte hinter sich zweifellos. Und deshalb ist was in anderen Ländern normalzustand ist bei uns Verfassungswidrig. Wenn Deutschland eine für mich vernünftige Einwanderungspoltik wie Australien, die USA oder andere Staaten einführen würde, oder nur ein Politiker dies vorschlagen würde, wäre dieser abgesegt noch ehe er zu Ende gesprochen hätte. Die Grünen oder Linken würden Sturmlaufen. Geschweige den diesen Witz den man hierzulande Integration nennt.

Der Deutsche hat ein durch unsere Politik und die Medien geführtes identitätsproblem, darf ich Deutsch sein? Darf ich stolz sein? Nein! Dann bin ich ein Nazi und erde bald einen pflasterstein im Gesicht haben. Wenn ein Einwanderer mich als Sch.... Deutschen tituliert oder Deutschland verrecke ruft dann ist das seine Meinung und wird nicht geahndet denn das ist Tatsache auf den meisten Schulhöfen. Andersherum aber ist es Hetze wird man gebrandmarkt und die ganze Familie mit, Papa darf darf froh sein wenn er seine Arbeit behalten kann.

Das ist die Realität wie ich Sie gesehen und erlebt habe. In den meisten Großstädten in denen ich war ist "deutsch" sein gleichbedeutend mit "opfer" sein, den schnell hat man herausgefunden das diese opfermentalität vom Kindergarten auf eingeprügelt wird. Wenn ich in Konflikt mit einem Kind aus einer einwandererfamilie Gerate ziehe ich immer den kürzeren den entweder sind sie in der Überzahl oder ich bin rechts und werde vielleicht sogar der Schule verwiesen also gebe ich ihm eben mein Taschengeld.

Links oder rechts? Diese Frage stellt sich gar nicht mehr. Den seine Meinung haben darf man nicht es sei den sie passt der derzeitigen Politikmode. Die vernünftige Lösung also den Diskurs zu suchen gibt es nicht mehr, es wird mit den primitivsten Waffen der Menschheit ausgeführt mit Gewalt. Ich möchte manchmal weinen wenn ich die realitätsferne mancher Schreiberlinge oder den Medien sehe. Aber warum auch den Diskurs suchen? In der Politik wird es doch genauso vorgelebt, siehe Frau Merkel oder Herr Schultz, ihr seid Nazis, rechtsradikale. Jeden Tag, jede Woche, das ist wie man so schön sagt der leichte weg . Nicht der richtige.

Den ich bezweifle das viele aus der Politik oder der Mittelschicht wissen wie es heute auf einer Hauptschule in Berlin ist, oder wie es ist mit dem zu Verfügung stehenden Gehalt einkaufen zu gehen und davon zu leben

Sie wissen nicht warum in Städten wie Pforzheim ab 20 Uhr Security vor dem Edeka Markt steht. Sie Wissen nicht warum der netto Markt in karlsbad gegen über eines asylheims schließen musste. Sie Wissen ja nicht einmal was ein Pfund Butter kostet.

Die Afd und auch die linke so wie alle anderen Parteien haben eine Daseins Berichtigung den sie repräsentieren Wähler. Die Afd ist eine sehr Junge Partei also kann man davon ausgehen das viele von Ihnen noch wissen wie es ist wenn man ganz normal, und dem Wortschatz nach auch ganz unten lebt. Sie hat Wählerstimmen und die werden mehr werden. Liegt das alles nur an der flüchtlingskrise? Ich glaube nicht, ich glaube viele Deutsche sehen da eine Partei die es Ihnen erlaubt Deutsch zu sein. Eine Partei die sagt ich verstehe dich kleiner Junge der du jeden Tag verprügelt wirst weil du ein Deutscher bist und deshalb ein Nazi. Ich verstehe dich du Mutter die sich sorgt das ihr Junge irgendwann eine Ausbildung bekommt . Ich verstehe euch die ihr da vor euren fernsegeräten sitzt und überlegt was das alles was die Frau Merkel und die Frau Nahles da erzählen mit einem selbst zutun haben soll

So denke ich mir das und so viel weiß ich aus unzähligen Gesprächen. Ein Foto oder ein Video das zählt gar nichts den die Geschichte da hinter die kann man so erzählen wie man es gerne hätte. Draußen auf der Straße da ist die Wahrheit und die tut immer weh.

Rechts oder links das ist keine Lösung, ich glaube auch nicht dass das die entscheidende Frage ist. Die Frage ist wie kann man leben mit jemandem oder neben jemandem .

Und jetzt dürft ihr mich zerreißen.
Zerreißen? Was für ein Held! Auslachen, das paßt eher. Die immer wiederkehrende Verklärung sog. "Patrioten", die nicht patriotisch denken, sondern rassistische und menschenfeindliche Denkweisen in angeblich heimatliebendes Verhalten umtaufen wollen, wird auch in der hunderttausendsten Opferstory nur noch wie ein schaler Aufguß schmecken.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Dark Angel »

zollagent hat geschrieben:(12 Sep 2018, 20:43)

Nicht alles, was du als "zwingendes Argument" siehst, wird genau so von anderen gesehen. Wenn du willst, daß sich jemand mit deinen Argumenten auseinandersetzt, muß diese Mischung auch genießbar sein. Das ist sie auch bei dir nicht immer. Zu viele Anleihen bei denen, zu denen du nicht gehören willst, verderben da den Geschmack.
Genau darum sage ich immer wieder inhaltlich mit Argumenten auseinander setzen, weil man ansonsten sehr schnell bei logischen Fehlschlüssen landet, wie

dem logischen Fehlschluss "Schuld durch Zugehörigkeit"
"Bei der Zuweisung von Schuld durch Zugehörigkeit versucht man, ein Argument zu untergraben, weil es eine Idee unterstützt, die auch von einer sozial geächteten Person oder Gruppe vertreten wird."


oder
"Ein argumentum ad hominem greift nicht die Aussagen einer Person an, sondern ihren Charakter – und zwar mit dem Ziel, die Diskussion in andere Bahnen zu lenken und das Argument der Person zu diskreditieren."
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 18:35)

Wie ich geschrieben habe, bin ich selbst für eine Abgrenzung der AfD von Pegida:


Und das, nicht weil ich Pegida an sich generell für rechtsextrem halte, wie du es offenbar tust, sondern weil sich Pegida selbst nicht klar genug von Rechtsextremen abgrenzt.

So sind durchaus einzelne Rechtsextreme und sogar Leute, die sich später als rechtsextreme Gewalttäter herausgestellt haben, als Redner bei Pegida aufgetreten; dies hat nicht zuletzt auch mit dem relativ offenen Konzept bei Pegida zu tun, wo nicht jederso überprüft wird, wie das eine Partei tun kann und sollte. Auch sind die Ableger von Pegida von unterschiedlicher Qualität und zum Teil auch NPD-Veranstaltungen.

Es ist eben ähnlich wie bei der stillen Post. Da die AfD also nicht bürgen kann für Pegida, bin ich hier für eine klare Abgrenzung, ohne dass ich Pegida insgesamt oder generell für rechtsextrem halte.
Diese Bewegung, genau wie übrigens die AfD, rücken immer weiter nach rechts. Auch hier wird es keine Absolution, sondern ein sehr genaues Hinschauen geben. Die Grenzen sind da sehr fließend und was vor zwei Jahren noch nicht so eingestuft wurde, dürfte heute anders gesehen werden. Die paar noch verbliebenen moderaten Teilnehmer dienen zunehmend nur noch als Feigenblatt für eine immer weiter rechtsextrem werdende Gruppierung. Und die AfD folgt im Kielwasser mit einem bißchen Anstandsabstand.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Neandertaler hat geschrieben:(12 Sep 2018, 18:39)

Passt doch die Deutschen sind halt kein kein besonders rationelles Volk.
...oder sie sind inzwischen etwas aufmerksamer geworden.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(12 Sep 2018, 20:49)

Deinen Umkehrversuch kannst du dir schenken. Ich habe niemanden die Menschenwürde abgesprochen. Die Rechten jammern, ihnen würde man die Würde wegnehmen. Und ich frage: Welche Würde?? Sperrt man sie ein, verbietet man ihnen, unentwegt ihren Hass rauszugeifern, kastriert man sie oder was macht man mit ihnen, die selbst nichts anderes tun, als sich unter aller Sau zu benehmen?

Das Einzige, was euch stinkt, ist, dass man euch sagt, ihr sollt die Klappe halten, dass man sich weigert, euch zuzuhören. Zehntausende sagen das, egal, wo ihr auftaucht. Das ist jedoch kein Verstoss gegen eure Menschenwürde, das ist legitimes Abwehrverhalten.
Aber natürlich tust du das!
Aus Toms beitrag ging eindeutig hervor WELCHE Würde gemeint ist, die einem bestimmten Personenkreis abgesprochen wird und wo eben nicht differenziert wird.
Menschen haben nur eine Würde - ihre Menschenwürde! Schon die Frage nach der Würde ist menschenverachtend - also rede dich nicht raus.
Es wäre ja nicht das erste Mal, dass du die Grundrechte eines bestimmten Personenkreises einschränken bzw ganz abschaffen willst - Stichwort Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Sep 2018, 19:20)

Wie könnte deiner Meinung nach ein Mittelweg aussehen?
"Mittelweg zwischen Rechtsextremismus und rechtsstaatllichem Verhalten? Gibt es den? Kann es den geben? Es gibt Einstellungen, die sich gegenseitig ausschließen.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Joka hat geschrieben:(12 Sep 2018, 19:21)

Sehr vieles ist sagbar, aber bei weitem nicht alles.
Abgesehen davon geht es ja nicht darum was man sagen darf. Sagen kann man alles wenn man bereit ist dafür die Konsequenzen zutragen.
Wie immer das gleiche Gejammer über eine angebliche Zensur, die nicht existiert und in Wahrheit nur das Geheule darüber ist, daß so manche Thesen einfach nicht mehr ankommen, nicht mehr akzeptabel sind.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Dark Angel »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Sep 2018, 21:11)

Du möchtest doch so gern Auseinandersetzung mit dem Argument. Das Argument lautet hier nicht, dass man jemandem etwas wegnehmen sollte sondern, dass man das gar nicht kann, weil der Nationalsozialist sich selbst seiner Würde beraubt. Ich kann an ttens Aussage nichts verkehrtes finden. Selbstverständlich sind Nationalsozialisten Menschen und als Menschen zu behandeln. Als Menschen, die würdelos sind. Wären sie Rindviecher und Säue, würde man mit ihnen ganz anders verfahren wollen. Sind sie aber nicht.


Hier arbeitest du dich an der Person ab. Das wolltest du nicht mehr tun.
Niemand beraubt sich selbst seiner Würde!
Der Begriff "Würde" bezieht sich in diesem Zusammenhang immer auf Menschenwürde. Da hilft auch keine Gehirnakrobatik um den Begriff Würde und auch keine Nebelkerzen und Ablenkungsmanöver!
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Sep 2018, 19:30)

Nicht naiv sein zu wollen und anderen Menschen die Würde abzusprechen, scheinen mir doch zwei paar Schuhe zu sein. Das eine, die wehrhafte Demokratie, befindet sich im Konsens mit dem Grundgesetz, das andere nicht.
Nochmal, niemandem wird die Würde abgesprochen, wenn seine politischen Dummheiten nicht akzeptiert werden.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Selina »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 10:33)

Zerreißen? Was für ein Held! Auslachen, das paßt eher. Die immer wiederkehrende Verklärung sog. "Patrioten", die nicht patriotisch denken, sondern rassistische und menschenfeindliche Denkweisen in angeblich heimatliebendes Verhalten umtaufen wollen, wird auch in der hunderttausendsten Opferstory nur noch wie ein schaler Aufguß schmecken.
Genau. Passend dazu auch gerade die Bundestagsdebatte. Spannend. Und beruhigend, weil die Mehrheit der Abgeordneten diese Art von Patriotismus und Nationalismus ablehnt.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Joka hat geschrieben:(12 Sep 2018, 19:32)

Gilt das dann nur einseitig oder gilt das allen Gruppierungen welche unsere Gesellschaft abschaffen wollen den da gäbe es eine ganze Menge, da kommen dann auch Religionen mit ins Spiel. Heißes Thema
Warum sollte das nur "einseitig" gelten?
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von zollagent »

Joka hat geschrieben:(12 Sep 2018, 19:57)

Mir ist nicht zu Ohren gekommen das irgendwo in den letzten Jahren eine Synagoge gebrannt hätte oder bist du besser Informiert?. Auch von verprügelten Demokraten habe ich nichts mitbekommen.

Ich glaube selbst die haben vor dem Gesetzt eine Würde.
Genauso wie Vergewaltiger, Kinderschänder und Co. Sie vor dem Gesetz haben, also wo ist das Argument?

Das ich den Diskurs nicht mit Personen suchen darf die nicht in mein Weltbild passen so wie es uns die weltfremden in Bundestag vormachen?

Das bringt nichts in irgendeiner Weise voran. Stimmen die ungehört verhallen werden sich Gehör verschaffen immer. Auf die ein oder andere Weise.
Diskurs suchen darfst du immer. Wenn dir aber von deinen Zielgruppen keiner zuhört, weil du eben mit deinem Diskursversuch das geschlossene Weltbild dieser Leute in Frage stellst, dann wirst du feststellen, daß ein Diskurs zweiseitig sein muß und daß genau das das Problem ist.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Selina »

Wer spricht hier wem die Würde ab? Niemand. Hab nichts dergleichen gefunden. Jemanden auf fremdenfeindliche, biologistische und kulturalistische Vorurteile hinzuweisen, hat nichts damit zu tun, "anderen die Würde abzusprechen". Es hat eher etwas damit zu tun, dass man nicht möchte, dass Menschen mit ausländischen Wurzeln pauschal die Würde abgesprochen wird.
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Sep 2018, 10:49)

Niemand beraubt sich selbst seiner Würde!
Der Begriff "Würde" bezieht sich in diesem Zusammenhang immer auf Menschenwürde.
Dann nenne es eben anders. Es sollte dir aus der Schilderung aufgefallen sein, dass niemand vor hat, irgendwelche Menschenrechte wegzunehmen durch Kritik. Wie soll das überhaupt gehen?
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Re: Was kann man tun, wenn man weder rächts noch links sein will?

Beitrag von Dark Angel »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Sep 2018, 11:06)

Dann nenne es eben anders. Es sollte dir aus der Schilderung aufgefallen sein, dass niemand vor hat, irgendwelche Menschenrechte wegzunehmen durch Kritik. Wie soll das überhaupt gehen?
Tut mit leid - auch weitere Nebelkerzen helfen dir da nicht weiter!
Wenn im Zusammenhang mit Menschen von Würde gesprochen wird, dann IST Menschnwürde gemeint und genau SO ist auch Toms Beitrag vom 12.09. um 18:30 Uhr zu verstehen.

Wenn du allerdings sagst, dass Rechtsextreme, Neonazis jeglichen Respekt verwirkt haben, ist das eine ganz andere Kategorie und vor allem eine sehr viel konkretere Aussage als der (schwammige) Würdebegriff. Auf jeden Fall eine Aussage der vorbehaltlos zuzustimmen ist.
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