H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 13:50)
Was werden Sie denn tun, wenn einem zufällig an der politischen Macht befindlichen italienischen Chauvinisten einfällt, sämtliche Mitglieder der SVP nach Österreich aus zu weisen? Dann haben diese SVP-Leute ihren Willen, sind los von Italien und die Italiener müssen sich nie mehr damit befassen. Weinen Sie dann Krokodilstränen über die Bosheit dieser Welt, oder reifen wenigstens dann vernünftige Einsichten?
Natürlich geht das mit den Einsichten auch vorher... was ich wärmstens empfehle.
Dann wären doch die Italiener die Bösen, und nicht die SVP. Von daher sollten Sie ihre Kritik dann nicht an mich oder die Südtiroler, sondern die Italiener richten.
Das Szenario ist allerdings völlig unrealistisch. Denn die Italiener werden sich hüten, so etwas zu tun; sie wissen sehr genau, dass solch ein Vorgehen zu einem Volksaufstand in Südtirol führen würde.
Sie scheinen auch in Unkenntnis zu sein, wofür die Südtiroler Volkspartei (SVP) steht. Die SVP ist eine sehr moderate Partei, die über Jahrzehnte und bis vor wenigen Jahren über die absolute Mehrheit im Landtag verfügte. Sie ist eine Sammlungspartei, die konservative-agrarische und sozialdemokratische Strömungen umfasst und von daher kein Äquivalent in Deutschland oder Österreich hat.
Die SVP tritt für einen Ausbau der von ihr über Jahrzehnte ausgehandelten Autonomie ein, lehnt aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein schnelles Streben nach Sezession ab, auch aus Angst, das Erreichte wieder zu verlieren. Trotzdem sagt ein ehemaliger Landeshauptmann von der SVP, dass Südtiroler sich eben nicht als Italiener fühlen, und der aktuelle Landeshauptmann bejaht, dass es wohl eine Mehrheit für eine Abspaltung geben würde.
Andere Parteien sehen die Angelegenheit radikaler, so etwa die Freiheitlichen, eine Schwesterpartei zur FPÖ, und die Süd-Tiroler Freiheit, sowie auch die BürgerUnion. Sehr wahrscheinlich werden diese Parteien, die für ein Los von Rom eintreten, in den Landtagswahlen im Oktober weiter gestärkt.