Beitragvon BlueMonday » Mo 3. Sep 2018, 21:40
"Abstrakter Geldreichtum"? Was soll das sein? Also entweder hat man Geld, dann ist das kaum "abstrakt", sondern hat konkrete Kaufkraft oder man meint irgendwie in Geldeinheiten bewertetes Anlagevermögen, dann ist jenes wiederum alles andere als "abstrakt". Wobei einem die eher virtuelle Bewertung des Ganzen reichlich egal sein kann. Auch hier ist wieder entscheidend, ob und was einem konkrekt gezahlt wird für einen Anteil, für ein konkretes Aktienpaket... niemand will Geld nur des Geldes willen allein, abgesehen vielleicht von ein paar Numismatikern.
Nun kann man wild und abseitig behaupten, die aktuelle Kapitalstruktur würde vorbei an den Bedürfnissen der Menschen errichtet. Da hat man offenbar den Realsozialismus völlig verschlafen, um eine Anschauung für ein wirkliches Vorbei zu haben.
Wenn man nun meint, den Menschen bieten zu können, was sie "wirklich brauchen" -vermeintlich im Gegensatz zu allen anderen Anbietern und Marktteilnehmern - dann möge man damit endlich beginnen und die Welt beglücken. Tätig sein. Tun, woran man glaubt. "Man wird um so geneigter sein, zu glauben, je tätiger man ist." (Guyau)
Ansonsten hat ein gewisser Say ja schon das Wesentliche dazu gesagt: Jeder, der etwas anbietet, tut dies, weil er selbst nachfragt. Natürlich muss der Produzent, der Unternehmer immer den Schritt zuerst tun und nicht der Konsument. Produktion geht immer dem Konsum voraus. Wer mit der restlichen Welt gar nicht in Interaktion treten will, muss es eben mit Autarkie probieren und selbst und gerade dort muss erst gesät werden bevor geerntet werden kann.
But who would build the roads?