Kurze Rückfrage: Wie stelle ich die Medien Ihrer Ansicht nach dar? Dass trockene Faktenberichterstattung in Konkurrenz untereinander und mit den Internet-gestützten Medien die notwendigen Auflagen nicht mehr garantiert, scheint doch Allgemeinwissen zu sein. Hat man darüber hinaus die Medien über ein halbes Jahrhundert aufmerksam verfolgt, inklusive ihrer schreibenden Zunft, dann lässt sich auch feststellen, wie stark sich Medien und Gesellschaft geändert haben.Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 16:36)
Bei der Berichterstattung über die Feinde der Demokratie darf die Presse gar nicht neutral sein. Sie soll wahrhaftig sein aber auch klar sagen was sie von Gewalttätern auf allen Seiten hält. Ich halte es auch für keine gute Idee alle Medien so darzustellen wie du es tust. Klar gibt es die Springer-Presse und andere reißerische Medien z.B. "Russia today". Es gibt aber auch jede Menge seriöse Berichterstattung. Das sollte man auch mal zur Kenntnis nehmen. Die Medien sind wichtig und nicht der Feind. Es ist sicher kein Zufall dass aber gerade rechte Populisten die freie Presse fürchten und verteufeln. Und sie machen es geschickter als die radikale Linke die beim Volk eigentlich kein Gehör findet.
Was Sie fordern, Wahrhaftigkeit: Woran orientiert sich das? An den Fakten oder an dem, was hinten, schon nach der Meinung herauskommen sollte? Zum Meinungsteil wäre zu sagen, dass der natürlich immer schon Bestandteil einer Zeitung oder einer Nachrichtensendung war, aber man konnte ihn klar unterscheiden. Heute steckt die Meinung schon immer in der Wortwahl der Berichterstattung oder in den Fragen der Journalisten. Insbesondere die schreibende Zunft wäre noch vor 15 oder 20 Jahren den Anforderungen des Berufs an einer Journalistenschule nicht gerecht geworden. Doch muss man auch umgekehrt die veränderte Erwartungshaltung der Leser anführen. Die wollen sich keine Meinung mehr bilden anhand trockener Fakten, sondern immer schon emotional mitgenommen werden. Das ist also eher eine psychologische, eine Gefühlssache. Sinnlos hier, in rechts und links zu unterscheiden. Was an Unterschieden zu beobachten ist, ist häufig nur eine Frage der Position, in der man sich befindet oder zu befinden glaubt.