Lügenpresse oder Realitätspresse

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Stoner

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Stoner »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 16:36)

Bei der Berichterstattung über die Feinde der Demokratie darf die Presse gar nicht neutral sein. Sie soll wahrhaftig sein aber auch klar sagen was sie von Gewalttätern auf allen Seiten hält. Ich halte es auch für keine gute Idee alle Medien so darzustellen wie du es tust. Klar gibt es die Springer-Presse und andere reißerische Medien z.B. "Russia today". Es gibt aber auch jede Menge seriöse Berichterstattung. Das sollte man auch mal zur Kenntnis nehmen. Die Medien sind wichtig und nicht der Feind. Es ist sicher kein Zufall dass aber gerade rechte Populisten die freie Presse fürchten und verteufeln. Und sie machen es geschickter als die radikale Linke die beim Volk eigentlich kein Gehör findet.
Kurze Rückfrage: Wie stelle ich die Medien Ihrer Ansicht nach dar? Dass trockene Faktenberichterstattung in Konkurrenz untereinander und mit den Internet-gestützten Medien die notwendigen Auflagen nicht mehr garantiert, scheint doch Allgemeinwissen zu sein. Hat man darüber hinaus die Medien über ein halbes Jahrhundert aufmerksam verfolgt, inklusive ihrer schreibenden Zunft, dann lässt sich auch feststellen, wie stark sich Medien und Gesellschaft geändert haben.

Was Sie fordern, Wahrhaftigkeit: Woran orientiert sich das? An den Fakten oder an dem, was hinten, schon nach der Meinung herauskommen sollte? Zum Meinungsteil wäre zu sagen, dass der natürlich immer schon Bestandteil einer Zeitung oder einer Nachrichtensendung war, aber man konnte ihn klar unterscheiden. Heute steckt die Meinung schon immer in der Wortwahl der Berichterstattung oder in den Fragen der Journalisten. Insbesondere die schreibende Zunft wäre noch vor 15 oder 20 Jahren den Anforderungen des Berufs an einer Journalistenschule nicht gerecht geworden. Doch muss man auch umgekehrt die veränderte Erwartungshaltung der Leser anführen. Die wollen sich keine Meinung mehr bilden anhand trockener Fakten, sondern immer schon emotional mitgenommen werden. Das ist also eher eine psychologische, eine Gefühlssache. Sinnlos hier, in rechts und links zu unterscheiden. Was an Unterschieden zu beobachten ist, ist häufig nur eine Frage der Position, in der man sich befindet oder zu befinden glaubt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Wähler »

MäckIntaier hat geschrieben:(29 Aug 2018, 16:54)
Doch muss man auch umgekehrt die veränderte Erwartungshaltung der Leser anführen. Die wollen sich keine Meinung mehr bilden anhand trockener Fakten, sondern immer schon emotional mitgenommen werden. Das ist also eher eine psychologische, eine Gefühlssache. Sinnlos hier, in rechts und links zu unterscheiden.
Ich würde die heutigen Leser trotz Social Media nicht unterschätzen. An der Debatte und den Umfragen zum Thema Spurwechsel zum Beispiel wird man vielleicht erkennen, dass die Bürger schon genauer hinsehen werden, wie der Staat und seine Bediensteten als Verwalter mittel- und langfristig mit dem Thema Flüchtlinge und Einwanderung umgehen werden. Das betrifft nämlich den Alltag von jedem Bürger.
Zuletzt geändert von Wähler am Do 30. Aug 2018, 06:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

MäckIntaier hat geschrieben:(29 Aug 2018, 16:54)

Kurze Rückfrage: Wie stelle ich die Medien Ihrer Ansicht nach dar? Dass trockene Faktenberichterstattung in Konkurrenz untereinander und mit den Internet-gestützten Medien die notwendigen Auflagen nicht mehr garantiert, scheint doch Allgemeinwissen zu sein. Hat man darüber hinaus die Medien über ein halbes Jahrhundert aufmerksam verfolgt, inklusive ihrer schreibenden Zunft, dann lässt sich auch feststellen, wie stark sich Medien und Gesellschaft geändert haben.

Was Sie fordern, Wahrhaftigkeit: Woran orientiert sich das? An den Fakten oder an dem, was hinten, schon nach der Meinung herauskommen sollte? Zum Meinungsteil wäre zu sagen, dass der natürlich immer schon Bestandteil einer Zeitung oder einer Nachrichtensendung war, aber man konnte ihn klar unterscheiden. Heute steckt die Meinung schon immer in der Wortwahl der Berichterstattung oder in den Fragen der Journalisten. Insbesondere die schreibende Zunft wäre noch vor 15 oder 20 Jahren den Anforderungen des Berufs an einer Journalistenschule nicht gerecht geworden. Doch muss man auch umgekehrt die veränderte Erwartungshaltung der Leser anführen. Die wollen sich keine Meinung mehr bilden anhand trockener Fakten, sondern immer schon emotional mitgenommen werden. Das ist also eher eine psychologische, eine Gefühlssache. Sinnlos hier, in rechts und links zu unterscheiden. Was an Unterschieden zu beobachten ist, ist häufig nur eine Frage der Position, in der man sich befindet oder zu befinden glaubt.
Wenn du Emotion suchst wirst du bei den neuen Medien, Twitter und Facebook , sicher fündig. Da findet man aber keine Fakten bzw. sind die dann Nebensache. Zur Not wird einfach irgendwas emotional ansprechend als Fakt dargestellt. Davon ist der Journalismus bei SPON, der Süddeutschen oder bei den Öffentlich-Rechtlichen dann doch meilenweit entfernt. Da können wir froh sein dass dort noch Qualitätsjournalismus gemacht wird und so einiges ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wird was zwielichtige Populisten so gar nicht gefällt.

Und wenn aktuell gemeldet wird wer den Haftbefehl aus Chemnitz ins Netz gestellt hat ist dass doch okay. Das ist der Job der Medien. Und die bohren auch nach wieso und wie das Dokument in die Hände von Bachmann und Höcke gelangt ist. Und überhaupt! Wie soll man neutral über Leute berichten die mehr oder weniger unverhüllt mit solchen Aktionen zur Lynchjustiz aufrufen? Müßen Journalisten da nicht Stellung beziehen?
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Polibu »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 18:19)

Wenn du Emotion suchst wirst du bei den neuen Medien, Twitter und Facebook , sicher fündig. Da findet man aber keine Fakten bzw. sind die dann Nebensache. Zur Not wird einfach irgendwas emotional ansprechend als Fakt dargestellt. Davon ist der Journalismus bei SPON, der Süddeutschen oder bei den Öffentlich-Rechtlichen dann doch meilenweit entfernt. Da können wir froh sein dass dort noch Qualitätsjournalismus gemacht wird und so einiges ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wird was zwielichtige Populisten so gar nicht gefällt.

Und wenn aktuell gemeldet wird wer den Haftbefehl aus Chemnitz ins Netz gestellt hat ist dass doch okay. Das ist der Job der Medien. Und die bohren auch nach wieso und wie das Dokument in die Hände von Bachmann und Höcke gelangt ist. Und überhaupt! Wie soll man neutral über Leute berichten die mehr oder weniger unverhüllt mit solchen Aktionen zur Lynchjustiz aufrufen? Müßen Journalisten da nicht Stellung beziehen?
Höcke hat den Haftbefehl nicht verbreitet. Das war unter Anderem irgendein anderer AfDler. Das nur zur Richtigstellung. :)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Neandertaler »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 18:19)

....Und überhaupt! Wie soll man neutral über Leute berichten die mehr oder weniger unverhüllt mit solchen Aktionen zur Lynchjustiz aufrufen? Müßen Journalisten da nicht Stellung beziehen?
Nein, auch in so einem Fall sprechen doch dann die Fakten neutral berichtet für sich. Es ist also Grade dann unötig und unsinnig wenn Journalisten Stellung beziehen.

Stellung beziehen kann man in einem Kommentar nur das ganze sollte sich nicht zu sehr mit der Berichterstattung überschneiden wie es leider viel zu oft geschieht.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
Stoner

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Stoner »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 18:19)

Wenn du Emotion suchst wirst du bei den neuen Medien, Twitter und Facebook , sicher fündig. Da findet man aber keine Fakten bzw. sind die dann Nebensache. Zur Not wird einfach irgendwas emotional ansprechend als Fakt dargestellt. Davon ist der Journalismus bei SPON, der Süddeutschen oder bei den Öffentlich-Rechtlichen dann doch meilenweit entfernt. Da können wir froh sein dass dort noch Qualitätsjournalismus gemacht wird und so einiges ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wird was zwielichtige Populisten so gar nicht gefällt.
Unabhängig davon, wie man über den aktuellen "Qualitätsjournalismus" nun urteilt, kann man feststellen, dass er als Informationsquelle mehr und mehr marginal wird und dass er ein Getriebener ist. Nicht umsonst stellt die Taz ihre Printausgabe ein. Doch auch der gewöhnliche Qualitätsjournalismus hat die Wende hin zum Emotionsbericht längst vollzogen. Herr Clemenceau und seine Warnung "Wenn Sie ein Adjektiv verwenden wollen, so kommen Sie zu mir in den dritten Stock und fragen, ob es nötig ist." sind längst vergessen, und die heutigen Texte strotzen darüber hinaus von eindeutigen Signalwörtern. Das ist einfach so, es entspricht dem Geist der Zeit und seinen Erwartungen, und am Ende werden alle der Taz früher oder später folgen. Und Online-Journalismus funktioniert nun einmal notwendigerweise anders.
Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 18:19)
Und wenn aktuell gemeldet wird wer den Haftbefehl aus Chemnitz ins Netz gestellt hat ist dass doch okay. Das ist der Job der Medien. Und die bohren auch nach wieso und wie das Dokument in die Hände von Bachmann und Höcke gelangt ist. Und überhaupt! Wie soll man neutral über Leute berichten die mehr oder weniger unverhüllt mit solchen Aktionen zur Lynchjustiz aufrufen? Müßen Journalisten da nicht Stellung beziehen?

Das müssen Sie ganz für sich beantworten. Was ist Ihr Interesse an der Geschichte? Und wozu genau soll nun der Journalist Stellung beziehen? Ist Stellung beziehen nicht das, was Sie und ich nach Kenntnisnahme der Fakten erst tun sollten? Muss der Journalist die Feststellung treffen, es würde damit zur Lynchjustiz aufgerufen, oder ist das Aufgabe des Lesers, sich diesen Reim zu machen? Hier liegt meine Kritik an den modernen sog. Qualitätsmedien, dass sie alle inzwischen ihrer Leserschaft die Interpretation ihrer Fakten mitliefern. Und leider nicht abgetrennt von der Darstellung der Fakten, sondern schon in der Wortwahl. Darüber wurde gestern hier ja schon gesprochen, als ich die "Informationen" eines Users hier kurz aus journalistischer Sicht aufgedröselt hatte.
Mahmoud

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Mahmoud »

Abgesehen davon, daß die Veröffentlichung eines Haftbefehls ungesetzlich ist: Was ist eigentlich das Problem ?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:14)

Abgesehen davon, daß die Veröffentlichung eines Haftbefehls ungesetzlich ist: Was ist eigentlich das Problem ?
...z.B. wird die in einem Rechtsstaat geltende Unschuldsvermutung massiv beeinträchtigt. Weiterhin können die Zeugen beeinflusst werden, bedroht oder belohnt, je nach dem ....
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Mahmoud

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Mahmoud »

Oder es könnte etwas an die Öffentlichkeit gelangen, daß unseren Volksvertretern und Rechtsverdrehern, äh, pardon, Rechtsvertretern, sehr unangenehm sein könnte.

Originalauszug aus dem Haftbefehl: " Der ledige und erheblich vorbestrafte und unter Bewährung stehende Beschuldigte...."

Das soll die Öffentlichkeit natürlich nicht wissen. Könnte unserem Politikerpack schaden.

Ich kann hier nur sagen: Schön, daß hier ein Unbekannter Mut bewiesen hat....! Zivilcourage wird doch immer gefordert.... ;)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Polibu »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:24)

Oder es könnte etwas an die Öffentlichkeit gelangen, daß unseren Volksvertretern und Rechtsverdrehern, äh, pardon, Rechtsvertretern, sehr unangenehm sein könnte.

Originalauszug aus dem Haftbefehl: " Der ledige und erheblich vorbestrafte und unter Bewährung stehende Beschuldigte...."

Das soll die Öffentlichkeit natürlich nicht wissen. Könnte unserem Politikerpack schaden.

Ich kann hier nur sagen: Schön, daß hier ein Unbekannter Mut bewiesen hat....! Zivilcourage wird doch immer gefordert.... ;)
Das sehe ich anders.

Ein Haftbefehl bedeutet noch lange nicht, dass auch jemand schuldig ist. Man ist nur tatverdächtigt. Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung. Das ist ein Grundrecht, welches nicht ausgehebelt werden darf. Ausserdem kann es die weiteren Ermittlungen behindern. Was ist, wenn sich weitere Zeugen nicht melden, weil sie befürchten müssen, dass ihre Daten veröffentlicht werden?

Deshalb ist es unverantwortlich einen Haftbefehl mit den persönlichen Daten des Beschuldigten und der persönlichen Daten von Zeugen zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass die Person, die den Haftbefehl veröffentlicht hat, ermittelt werden kann und auch die Höchststrafe dafür bekommt. Die Leute, die geholfen haben den Haftbefehl zu verbreiten, ebenfalls.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Polibu hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:34)

Das sehe ich anders.

Ein Haftbefehl bedeutet noch lange nicht, dass auch jemand schuldig ist. Man ist nur tatverdächtigt. Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung. Das ist ein Grundrecht, welches nicht ausgehebelt werden darf.

Deshalb ist es unverantwortlich einen Haftbefehl mit den persönlichen Daten des Beschuldigten und der persönlichen Daten von Zeugen zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass die Person, die den Haftbefehl veröffentlicht hat, ermittelt werden kann und auch die Höchststrafe dafür bekommt. Die Leute, die geholfen haben den Haftbefehl zu verbreiten, ebenfalls.
Genau so sehe ich das auch ....
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:24)

Oder es könnte etwas an die Öffentlichkeit gelangen, daß unseren Volksvertretern und Rechtsverdrehern, äh, pardon, Rechtsvertretern, sehr unangenehm sein könnte.

Originalauszug aus dem Haftbefehl: " Der ledige und erheblich vorbestrafte und unter Bewährung stehende Beschuldigte...."

Das soll die Öffentlichkeit natürlich nicht wissen. Könnte unserem Politikerpack schaden.

Ich kann hier nur sagen: Schön, daß hier ein Unbekannter Mut bewiesen hat....! Zivilcourage wird doch immer gefordert.... ;)
Nee, das ist nicht in Ordnung!
Dass der Verdächtige vorbestraft ist, wäre auch so noch rausgekommen .... Und "Politikerpack" muss nicht sein, Mahmoud.
Mach es einfach besser oder meckere vernünftig, bitte!
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Mahmoud »

MäckIntaier hat geschrieben:
Was Sie fordern, Wahrhaftigkeit: Woran orientiert sich das?
Wahrhaftigkeit! Was für ein großes Wort!

1. Ein Deutscher wird von einem Asylbewerber erstochen.
2. Ein Asylbewerber wird von einem Deutschen erstochen.

Wahrhaftigkeit wäre, daß über beide Fälle ähnlich berichtet wird.
Tatsächlich würde über Fall 1 wahrscheinlich garnicht oder in drei dürren Zeilen berichtet. Und Fall zwei wäre ein ganzseitiger Bericht im SPIEGEL....

Das ist nicht wahrhaftig!
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Polibu »

Der blanke Hohn. welt.de führt ein Interview mit dem Kumpel eines dringend Tatverdächtigen. Der beteuert immer wieder was für ein toller Typ der erheblich Vorbestrafte doch ist.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... s-war.html

Die sollen was über das Opfer schreiben und dem dringend Tatverdächtigen keine Bühne bieten.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Vongole »

Polibu hat geschrieben:(30 Aug 2018, 00:41)

Der blanke Hohn. welt.de führt ein Interview mit dem Kumpel eines dringend Tatverdächtigen. Der beteuert immer wieder was für ein toller Typ der erheblich Vorbestrafte doch ist.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... s-war.html

Die sollen was über das Opfer schreiben und dem dringend Tatverdächtigen keine Bühne bieten.
Nun, dem Opfer haben in den letzten Tagen u.a. deine Kumpels von der AfD eine Bühne geboten, nur hat den meisten Zuschauern diese Art der Aufführung gar nicht gefallen.
Also beklag dich nicht, wenn jetzt das Presse-Echo anders lautet als gewünscht.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Senexx »

Vongole hat geschrieben:(30 Aug 2018, 00:58)

Nun, dem Opfer haben in den letzten Tagen u.a. deine Kumpels von der AfD eine geboten
Eine Bühne geboten?

Was für eine niederträchtige Diktion.

Das Opfer ist tot.

Und es hat sich auf keine Bühne gedrängt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Eine traurige Nachricht über menschenfeindliches Verhalten von wahrscheinlich deutschen Arschlöchern in Wismar:
https://www.tagesschau.de/inland/wismar ... t-101.html

Neben der Information über die Tat ist mir ein interessantes Detail aufgefallen:

"Ein 20-jähriger Zuwanderer ist in einem Park in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern krankenhausreif geprügelt worden. ....
Der schwer verletzte junge Mann, der nach eigenen Angaben aus Syrien stammt, wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht."

Zuwanderer aus Syrien habe ich in öffentlich-rechtlichen Medien noch nie gelesen?
Hoffentlich wird der Junge wieder gesund und die Täter gefasst, aber er wird auf jeden Fall einen Platz in der deutschen Medienlandschaft bekommen ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kritikaster »

Siehe da, die Aufführung wird fortgesetzt! :rolleyes:

Nicht genug, dass manche Unterstützer rechten Mobs als "gute Deutsche" in althergebrachter Tradition die Ausübung der Pressearbeit für offenbar nicht wirklich wichtig erachten, sofern diese nicht uneingeschränkt im Sinne der eigenen Agenda erfolgt, und polizeilichen Willkürmaßnahmen gegen sie das Wort reden, nein, einige von denen würden anscheinend, so sie die Möglichkeit dazu hätten, als den Sinn des Wortes verhöhnende "Verteidiger der Pressefreiheit" dieser auch noch vorschreiben wollen, worüber sie wie zu berichten hat.

Was als dem eigenen Denkmuster nicht entsprechend empfunden wird, wird dann, unter dem Beifall von Extremisten, als "Lügenpresse" verunglimpft. Mir scheint, manchen ist nicht klar, welchen Schaden sie mit ihrer - bewussten oder unbewussten - Parteinahme für die Gegner der Pressefreiheit unserem Gemeinwesen langfristig zufügen.

Die Gegenüberstellung im Strangthema suggeriert das Vorhandensein einer für alle Lebensbereiche objektiv gleich wahrnehmbaren, und damit auch von jedem Individuum für jedes Individuum entsprechend berichtbaren, Realität. Dass dem in aller Regel nicht so ist, sollte jeden von uns das Leben zur Genüge gelehrt haben.
Einer hiernach postulierten, allgemein gültigen "Realität" allein die Möglichkeit vorsätzlicher Falschdarstellung entgegen zu stellen, was Grundvoraussetzung für eine Einordnung als "Lüge" wäre, ist also allein schon aus diesem Aspekt unredlich. Diese Unredlichkeit vertieft sich noch dadurch, dass die Unterstellung vorsätzlich lügenhaften Verhaltens allgemein auf die, in unserem Land ausgesprochen heterogene, Presselandschaft angewandt wird.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(29 Aug 2018, 16:54)
Was Sie fordern, Wahrhaftigkeit: Woran orientiert sich das? An den Fakten oder an dem, was hinten, schon nach der Meinung herauskommen sollte? Zum Meinungsteil wäre zu sagen, dass der natürlich immer schon Bestandteil einer Zeitung oder einer Nachrichtensendung war, aber man konnte ihn klar unterscheiden. Heute steckt die Meinung schon immer in der Wortwahl der Berichterstattung oder in den Fragen der Journalisten. Insbesondere die schreibende Zunft wäre noch vor 15 oder 20 Jahren den Anforderungen des Berufs an einer Journalistenschule nicht gerecht geworden. Doch muss man auch umgekehrt die veränderte Erwartungshaltung der Leser anführen. Die wollen sich keine Meinung mehr bilden anhand trockener Fakten, sondern immer schon emotional mitgenommen werden. Das ist also eher eine psychologische, eine Gefühlssache. Sinnlos hier, in rechts und links zu unterscheiden. Was an Unterschieden zu beobachten ist, ist häufig nur eine Frage der Position, in der man sich befindet oder zu befinden glaubt.
Auch Presseerzeugnisse, die allgemein für Qualitätsprodukte gehalten werden (FAZ, ZEIT, SZ, Guardian, New York Times usw.) sind eben Teil einer marktwirtschaftlich organisierten Medienwelt. Auch die müssen sich bis zu einem gewissen Grad auf das Spiel von Angebot und Nachfrage einlassen. Sonst gehen sie unter. Eine wirklich interessante und auch nichttriviale Frage ist die, ob man durch Angebot auch Nachfrage nach Qualitätspresse (und nicht umgekehrt) erzeugen kann oder ob man rein passiv auf die Nachfrageentwicklung angewiesen ist.

Die öffentlich rechtlichen Medien könnten ein Gegengewicht bilden. Aber mindestens das TV hat sich leider auch auf eine nahezu vollständig marktwirtschaftliche Position begeben. Bleibt der "Rundfunk". (Schönes altmodisches Wort übrigens)
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(30 Aug 2018, 06:05)

Eine Bühne geboten?

Was für eine niederträchtige Diktion.

Das Opfer ist tot.

Und es hat sich auf keine Bühne gedrängt.
Die tatsächliche, niederträchtige Diktion ist:
Dass das Todesopfer auf die politische Bühne gedrängt wurde.
Damit der rechtslastige AfD-Mob und die ultrarechten Glatzen
ihren primitiven Ausländerhass und ihre dumpf-völkischen Parolen
an den Mann (und leider auch) die Frau bringen können.

[...]

Selbstverständlich lügen die Medien weltweit und die Reaktionen der internationalen Presse auf die Geschehnisse in Chemnitz und generell
die rechten und rechtsradikalen Ereignisse in Sachsen, Thüringen usw. sind alle nur erfunden und falsch dargestellt. Ganz besonders,
wie diese Bundesländer mit besonders niedrigen Ausländeranteilen von diesem rechtslastigen Geifer immer mehr und immer weiter vergiftet
werden und all die Leute dort, die mehrheitlich nichts mit dieser braunen Instrumentalisierung zu tun haben wollen, dafür zunehmend Opfer
einer äusserst kritischen internationalen Beobachtung werden. Genau! Jener des Auslands, die den Standort Sachsen oder Thüringen
immer mehr meiden oder sogar davor warnen, in diese Regionen Deutschlands zu reisen, oder gar Lehrstühle oder auch Studienplätze an dortigen Universitäten
anzutreten. Stattdessen lieber ihre Sachen packen und leider dann Deutschland komplett den Rücken kehren...

Die Presseberichterstattung national und international ist real und wahrheitsgemäß. Als Lübenpresse wird sie nur von jenem
rechten AfD-Symphatisantentum und den ewig gestrigen Naziproleten in einträchtiger Gemeinsamkeit hingestellt, um die
Verantwortung als wahre Totengräber des Wissenschaftsstandorts Deutschland - nach einem unheilvollen, dafür altbekannten Muster - mit einem billigen Feindbild
"Ausländer, Asylant oder Wirtschaftsflüchling=Messerstecher und Sozialschmarotzer" Anderen in die Schuhe zu schieben.

Das Besch...ne daran ist, dass die Mehrheit, die diesen Parolen nicht nachläuft, den politischen Dreck irgendwie wieder wegbekommen muss,
damit die zukunftsfähige Weiterentwicklung Deutschlands als attraktiver und erfolgreicher Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort
nicht langfristig, dafür schleichend, in einem wiederauferstandenen, braunen Loch endet.
Über das dann eben realitätsnah berichtet wird. National und international.

Egal, wie sehr das Fakenews-Gegröhle aus der AfD-, Pegida- und Neonaziecke über die angebliche Lügenpresse
das Land in einen braunen Schleier hüllt. Die Welt draussen, ohne Deutschland, das Ausland, werden sie nicht täuschen können.
Wie auch, sie, die Ausländer, sind schließlich das dumpfe Ziel dieser verzerrten und verdrehten Feindbildpropaganda.
Zuletzt geändert von Brainiac am Do 30. Aug 2018, 19:49, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: [MOD] ad hominem
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:24)

Oder es könnte etwas an die Öffentlichkeit gelangen, daß unseren Volksvertretern und Rechtsverdrehern, äh, pardon, Rechtsvertretern, sehr unangenehm sein könnte.

Originalauszug aus dem Haftbefehl: " Der ledige und erheblich vorbestrafte und unter Bewährung stehende Beschuldigte...."

Das soll die Öffentlichkeit natürlich nicht wissen. Könnte unserem Politikerpack schaden.

Ich kann hier nur sagen: Schön, daß hier ein Unbekannter Mut bewiesen hat....! Zivilcourage wird doch immer gefordert.... ;)
In den Händen des Mob ist so ein Haftbefehl eine Bestätigung der eigenen Schuldvermutung. Ein Haftbefehl oder eine Verhaftung heißt aber nicht zwangsläufig dass der Gesuchte auch wirklich der Täter ist. Ich bin selber schon einmal zu unrecht verhaftet worden. Zum Glück von der Polizei die wußte wie sie ihren Job zu machen hatte. Ein emotional aufgeheizter Mob ist in so einem Fall wirklich eine lebensbedrohende Gefahr für einen Gesuchten. Es hat schon seinen Grund warum es die Unschuldsvermutung gibt und nicht jeder "besorgte Bürger" das Recht in die eigene Faust nehmen kann.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:41)

Wahrhaftigkeit! Was für ein großes Wort!

1. Ein Deutscher wird von einem Asylbewerber erstochen.
2. Ein Asylbewerber wird von einem Deutschen erstochen.

Wahrhaftigkeit wäre, daß über beide Fälle ähnlich berichtet wird.
Tatsächlich würde über Fall 1 wahrscheinlich garnicht oder in drei dürren Zeilen berichtet. Und Fall zwei wäre ein ganzseitiger Bericht im SPIEGEL....

Das ist nicht wahrhaftig!
Irrtum. Die Inszenierung der rechten Szene incl. AfD in Chemnitz spricht doch für sich. Und da war nichts spontan. Das war eine geplante Instrumentalisierung eines Mordes.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(30 Aug 2018, 11:28)

Die tatsächliche, niederträchtige Diktion ist:
Dass das Todesopfer auf die politische Bühne gedrängt wurde.
Damit der rechtslastige AfD-Mob und die ultrarechten Glatzen
ihren primitiven Ausländerhass und ihre dumpf-völkischen Parolen
an den Mann (und leider auch) die Frau bringen können.
Diese Bühne gab es nicht!
Es gab einen Mord.
Es gab eine, praktisch nicht erwähnte Versammlung der AfD, ohne jeden Zwischenfall.
Es gab ein weiter Demo mit 3 oder 4 gemeldeten Zwischenfällen.
Es gab einen Videoclip ohne jeden sichtbaren Beleg von Tat, also auch ohne Ort und Zeit, von einem Videochanel der Antifa.

DAS war die bis dahin einzige Bühne für die Medien, auch die ausländischen und unsere Regierung! EIN Video ohne erkennbaren Inhalt, kontext-und datenlos ...

Selbstverständlich lügen die Medien weltweit und die Reaktionen der internationalen Presse auf die Geschehnisse in Chemnitz und generell
die rechten und rechtsradikalen Ereignisse in Sachsen, Thüringen usw. sind alle nur erfunden und falsch dargestellt.
Was diesen Fall und die Headlines von Sonntag betrifft: Eindeutig JA.
Bei "GENERELL" und "ALLE": eindeutig NEIN
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Mahmoud

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Mahmoud »

Kritikaster hat geschrieben:


Die Gegenüberstellung im Strangthema suggeriert das Vorhandensein einer für alle Lebensbereiche objektiv gleich wahrnehmbaren, und damit auch von jedem Individuum für jedes Individuum entsprechend berichtbaren, Realität. Dass dem in aller Regel nicht so ist, sollte jeden von uns das Leben zur Genüge gelehrt haben.
.
Du hast Dir Mühe mit diesem Beitrag gegeben, und doch beschreibt er nur Banalitäten. Natürlich ist es so wie Du schreibst, weil es eben banal ist.

Was ich von der Presse erwarte, ist mitnichten, daß sie mir nach dem Mund schreibt. Ich gehöre auch zu der Minderheit, die Zeitungen jeder politischen Couleur liest.

Ich erwarte "Wahrhaftigkeit": Ich erwarte, daß zwei Taten gleich beschrieben werden, solange sie gleich erscheinen ( siehe mein Beispiel weiter vorne ). Eine Tat ist nicht besser oder schlimmer, weil sie ein Deutscher oder ein Zuwanderer begangen hat. Also soll die Presse auch nicht das Eine als schlimmer beschreiben als das Andere!
Ich erwarte, daß aus einer Mücke kein Elefant und aus einem Elefanten keine Mücke gemacht wird.

Und ein Mord ist schlimmer als eine nicht angemeldete Demo. Da dürften wir uns doch wohl ALLE einig sein! Was gibt es Schlimmeres als Mord? Und worüber hat sich die Presse mehr empört? Über den Mord oder über eine nicht angemeldete Demo?
Eulenwoelfchen

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Eulenwoelfchen »

ThorsHamar hat geschrieben:(30 Aug 2018, 17:47)

Diese Bühne gab es nicht!
Es gab einen Mord.
Es gab eine, praktisch nicht erwähnte Versammlung der AfD, ohne jeden Zwischenfall.
Es gab ein weiter Demo mit 3 oder 4 gemeldeten Zwischenfällen.
Es gab einen Videoclip ohne jeden sichtbaren Beleg von Tat, also auch ohne Ort und Zeit, von einem Videochanel der Antifa.

DAS war die bis dahin einzige Bühne für die Medien, auch die ausländischen und unsere Regierung! EIN Video ohne erkennbaren Inhalt, kontext-und datenlos ...




Was diesen Fall und die Headlines von Sonntag betrifft: Eindeutig JA.
Bei "GENERELL" und "ALLE": eindeutig NEIN
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(30 Aug 2018, 19:26)

Waren Sie vor Ort?
Nein, ich habe die zur Verfügung stehenden Informationen einfach vorurteilsfrei ausgewertet.
Dann kann man zu keinem anderen Ergebnis kommen!
Und mittlerweile habe ich mich bei Freunden, die vor Ort sind, erkundigt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Polibu »

ThorsHamar hat geschrieben:(30 Aug 2018, 20:54)

Nein, ich habe die zur Verfügung stehenden Informationen einfach vorurteilsfrei ausgewertet.
Dann kann man zu keinem anderen Ergebnis kommen!
Und mittlerweile habe ich mich bei Freunden, die vor Ort sind, erkundigt.
War sicherlich harte Arbeit. Ich habe gestern den ganzen Tag damit verbracht Infos zu sammeln und auszuwerten. Das Ergebnis war das gleiche wie deines.

Und wenn man sich jetzt mal ein paar Tage nach dem Vorfall die Medien so durchliest, dann werden die auch immer differenzierter. Ich weiss nicht, ob denen ein Lichtlein aufgegangen ist und langsam zurück rudern oder ob das einfach deren Taktik ist, um Kohle zu machen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Polibu hat geschrieben:(30 Aug 2018, 21:04)

War sicherlich harte Arbeit. Ich habe gestern den ganzen Tag damit verbracht Infos zu sammeln und auszuwerten. Das Ergebnis war das gleiche wie deines.

Und wenn man sich jetzt mal ein paar Tage nach dem Vorfall die Medien so durchliest, dann werden die auch immer differenzierter. Ich weiss nicht, ob denen ein Lichtlein aufgegangen ist und langsam zurück rudern oder ob das einfach deren Taktik ist, um Kohle zu machen.
Ja, die rudern zurück, das ist mir auch aufgefallen. Immerhin kann man das anerkennen, denn egal warum jetzt auch mal differenziert wird, das Ergebnis ist jedenfalls positiv!
Leider hat der mediale Schnellschuss wieder mal soviel beschädigt ...
Wie ich schon sagte: Wenn durch den Tod wenigstens endlich mal zur Kenntnis genommen wird, welche Probleme wirklich existieren, wäre der Junge nicht ganz so sinnlos gestorben.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kritikaster »

Mahmoud hat geschrieben:(30 Aug 2018, 18:20)

Du hast Dir Mühe mit diesem Beitrag gegeben, und doch beschreibt er nur Banalitäten. Natürlich ist es so wie Du schreibst, weil es eben banal ist.
Ein klein wenig anders sehe ich das schon. Die von mir beschriebenen Umstände sind aufgrund der ihnen innewohnenden Gefährdung der Presse- - und in der Folge unser aller allgemeiner - Freiheit sehr wohl einer vertieften Betrachtung wert, gerade WEIL die Anhänger der "Lügenpresse"-VT das nicht erkennen oder, was fast noch verantwortungsloser erscheint, nicht zu erkennen vorgeben.
Mahmoud hat geschrieben:Ich erwarte "Wahrhaftigkeit": Ich erwarte, daß zwei Taten gleich beschrieben werden, solange sie gleich erscheinen ( siehe mein Beispiel weiter vorne ).
Damit widersprichst Du dir im Grunde selbst. Auf der einen Seite den Inhalt meiner vorherigen Ausführungen
Die Gegenüberstellung im Strangthema suggeriert das Vorhandensein einer für alle Lebensbereiche objektiv gleich wahrnehmbaren, und damit auch von jedem Individuum für jedes Individuum entsprechend berichtbaren, Realität. Dass dem in aller Regel nicht so ist, sollte jeden von uns das Leben zur Genüge gelehrt haben.
Einer hiernach postulierten, allgemein gültigen "Realität" allein die Möglichkeit vorsätzlicher Falschdarstellung entgegen zu stellen, was Grundvoraussetzung für eine Einordnung als "Lüge" wäre, ist also allein schon aus diesem Aspekt unredlich.
als "Banalitäten" und damit als Selbstverständlichkeiten zu bezeichnen, um dann ein gleiches Beschreiben gleich erscheinender Taten zu fordern, passt nicht zusammen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Uffhausen »

Mahmoud hat geschrieben:(30 Aug 2018, 18:20)
Ich erwarte "Wahrhaftigkeit": Ich erwarte, daß zwei Taten gleich beschrieben werden, solange sie gleich erscheinen ( siehe mein Beispiel weiter vorne ). Eine Tat ist nicht besser oder schlimmer, weil sie ein Deutscher oder ein Zuwanderer begangen hat. Also soll die Presse auch nicht das Eine als schlimmer beschreiben als das Andere!
Ich erwarte, daß aus einer Mücke kein Elefant und aus einem Elefanten keine Mücke gemacht wird.

Und ein Mord ist schlimmer als eine nicht angemeldete Demo. Da dürften wir uns doch wohl ALLE einig sein! Was gibt es Schlimmeres als Mord? Und worüber hat sich die Presse mehr empört? Über den Mord oder über eine nicht angemeldete Demo?
Warum ist der Mord von Chemnitz so bedeutend für Hinz und Kunz von Flensburg bis Konstanz - weil ein Syrer und ein Iraker die Tatverdächtigen sind.

So. Jetzt stellen wir uns mal vor, die Tatverdächtigen wären Deutsche oder Italiener oder Griechen oder Russen oder Polen oder Kroaten oder, oder, oder. Glaubst du, in diesem Fall würde auch nur ein Hahn danach krähen? Glaubst du, deswegen wären rechte/linke Demos entstanden? Glaubst du, die Medien hätten sich anders verhalten?

Hätte es uns überhaupt gekümmert - kümmern uns überhaupt Morde, bzw. Kriminalität, sollten die Täter oder Verdächtigen nicht in eine ganz bestimmte Schublade passen, in welche bspw. Syrer und Iraker u. a. aufgrund ihres Glaubens, ihrer Kultur und ihres Flüchtlingshintergrundes gesteckt werden?

Wer will, ehrliche Antwort bitte!

Ich persönlich kann jedes Ärgernis über Ungleichbehandlungen bzgl. Berichterstttungen über Morde und Kriminalität, in welchen Ausländer Opfer oder Täter sind, nachvollziehen. Mich selbst regt es zwar nicht so ungeheuer auf, wie manche User u. a. hier, aber ich bin auch oft mehr als verwundert. Was ich allerdings überhaupt nicht verstehen kann ist, wenn einige sich immer nur dann hervortrauen und bspw. mit diesem bescheuerten Mücken-und-Elefanten-Vergleich ankommen, wenn man eben die oben genannte ganz bestimmte Schublade wieder bedienen kann und ansonsten immer schön die Klappe halten.
Und dann kommt man noch moralisierend an mit "Was gibt es schlimmeres als Mord?", regt sich tatsächlich aber nur über Medienverhalten auf. Ist die Steigerung von Mord neuerdings mediale Missachtung? Ach nein, das gilt ja nur in Fällen wie Chemnitz. Wie war das gleich noch mal mit den Mücken und Elefanten?

DAS ist wahrhaftig "Wahrhaftigkeit"! :dead:
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Julian »

Uffhausen hat geschrieben:(31 Aug 2018, 15:01)

Warum ist der Mord von Chemnitz so bedeutend für Hinz und Kunz von Flensburg bis Konstanz - weil ein Syrer und ein Iraker die Tatverdächtigen sind.

So. Jetzt stellen wir uns mal vor, die Tatverdächtigen wären Deutsche oder Italiener oder Griechen oder Russen oder Polen oder Kroaten oder, oder, oder. Glaubst du, in diesem Fall würde auch nur ein Hahn danach krähen? Glaubst du, deswegen wären rechte/linke Demos entstanden? Glaubst du, die Medien hätten sich anders verhalten?
Das Tötungsdelikt ist, wie auch andere Tötungsdelikte von Freiburg bis Kandel, deswegen so bedeutend, weil es eine Folge der Merkelschen Flüchtlingspolitik ist und deswegen überflüssig wie ein Kropf. Wir hätten uns diese überzähligen Verbrechen alle sparen können, indem man diese Leute an der Grenze zurückgewiesen hätte, oder sie zumindest bis zur Abschiebung interniert hätte, nachdem sie straffällig geworden waren.

Und es sind mittlerweile eben sehr viele schwere Verbrechen, die auf das Konto der immer gleichen Gruppe von Flüchtlingen geht: Junge Männer, muslimisch, oft schon zuvor straffällig geworden. Die Linksgrünen und mit ihnen die ihnen hörige Presse können von Glück sagen, dass bisher keine aussagekräftige Statistik zu Messerattacken geführt wurde.

Jeder kann sich ja selbst einmal überlegen, wie viele Tötungsdelikte dieser Art (auf offener Straße in Tötungsabsicht mit Messer attackiert) auf das Konto dieser Klientel gehen. Ehrlich gesagt finde ich kaum Tötungsdelikte dieser Art, die von autochthonen Deutschen verübt wurden. Ich finde das nicht nur empörend, sondern zutiefst erschreckend.

Es geht also darum, diese Verbrechen öffentlich zu machen und einen Politikwechsel herbeizuführen. Mir ist unklar, was daran so schwer zu verstehen ist. Je weniger von diesen Leuten einwandern (bzw. abgeschoben werden), desto weniger können sie hier Verbrechen verüben. Ganz einfach.

Dabei fällt einem natürlich in regelmäßigen Abständen eine Medienlandschaft in den Arm, die nach wie vor politisch korrekt berichten möchte und dazu auch bereit ist, selektiv zu berichten, absurde Schwerpunkte zu setzen, und, ja, auch offen zu lügen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Uffhausen »

Julian hat geschrieben:(31 Aug 2018, 15:21)

Das Tötungsdelikt ist, wie auch andere Tötungsdelikte von Freiburg bis Kandel, deswegen so bedeutend, weil es eine Folge der Merkelschen Flüchtlingspolitik ist und deswegen überflüssig wie ein Kropf. Wir hätten uns diese überzähligen Verbrechen alle sparen können, indem man diese Leute an der Grenze zurückgewiesen hätte, oder sie zumindest bis zur Abschiebung interniert hätte, nachdem sie straffällig geworden waren.
Was ist mit den Opfern auf deutschen Straßen, die bspw. durch Geschwindigkeitsübergrenzung ums Leben kommen? Sind die eine Folge der merkelschen Verkehrspolitik?

Was ist mit den Opfern, die bspw. durch multiresitente Keime in Krankenhäusern ums Leben kommen? Sind die eine Folge der merkelschen Gesundheitspolitik?

Was ist mit den Opfern von Familientragödien aufgrund Trennung/Scheidung/Sorgerechtsstreit? Sind die eine Folge der merkelschen Familienpolitik?

Na?

Weißt du Julian - im Grunde, also wenn man wirklich will und anonsten keine besseren Argumente hat, dann - und nur dann! - kann man der Merkel ALLES in die Schuhe schieben. Dann fühlt sich jemand wie du ganz bestimmt für einige Zeit erhaben, aber tatsächliche Probleme löst man mit diesem Verfahren nicht, indem man lediglich mit dem Finger auf andere zeigt und sich dafür auf die eigene Schulter klopft. :rolleyes:
Es geht also darum, diese Verbrechen öffentlich zu machen und einen Politikwechsel herbeizuführen. Mir ist unklar, was daran so schwer zu verstehen ist. Je weniger von diesen Leuten einwandern (bzw. abgeschoben werden), desto weniger können sie hier Verbrechen verüben. Ganz einfach.

Ach Julian - wenn es so einfach wäre, die Probleme dieser Welt zu lösen, indem wir einfach Politiker austauschen und Regierungsstile verändern, meinst du nicht, dass wir dann schon längst in einer problemfreien Welt leben müssten? :?:
Dabei fällt einem natürlich in regelmäßigen Abständen eine Medienlandschaft in den Arm, die nach wie vor politisch korrekt berichten möchte und dazu auch bereit ist, selektiv zu berichten, absurde Schwerpunkte zu setzen, und, ja, auch offen zu lügen.
Wenn man sich wie du in die Abhängigkeit der Medienlandschaft und deren Meinungsmache begibt, dann kann einem das freilich nicht egal sein.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von sunny.crockett »

Bei Maybrit Illner hat man wieder gesehen, wie man "fair" die Geschehnisse in Chemnitz aufarbeitet. Bei den Gästen gaben sich wieder Pro-Linke die Klinke in die Hand. Für die Aspekte der Rechten Seite hat man einen Ex-AfD-Politiker eingeladen, der im Streit die Partei verlassen hat und sicher nicht Pro-AfD-Aussagen macht. Gesehen habe ich die Sendung nicht, Bei dem linkslastigen Personal gab es sicherlich keine kontroverse Diskussion, sondern nur Bashing.
Das einzige was ich gehört habe, dass unsere Justizministerin Barley findet, man müsse die Bürger nicht nach ihren Problemen und Sorgen befragen. Das ist die neue SPD. Beschämend!

Mal schauen, welche Linke-Übermacht die nächsten Talkshows bevölkern.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Julian »

Die ersten sechs (!) Schlagzeilen auf SPIEGEL Online beschäftigen sich alle mit Chemnitz (31.08.2018, 18:58 Uhr). Wahnsinn, wie da die Realität verbogen wird und wie die Leute aufgewiegelt werden sollen. Das ist kein Journalismus mehr; diese Leute wollen Politik machen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Vongole »

Julian hat geschrieben:(31 Aug 2018, 19:00)

Die ersten sechs (!) Schlagzeilen auf SPIEGEL Online beschäftigen sich alle mit Chemnitz (31.08.2018, 18:58 Uhr). Wahnsinn, wie da die Realität verbogen wird und wie die Leute aufgewiegelt werden sollen. Das ist kein Journalismus mehr; diese Leute wollen Politik machen.
http://www.spiegel.de/#ref=sticky-homepage
Das passiert, wenn man den Tod eines Menschen mit blaun-braunen Parolen instrumentalisiert, und damit verhindert, dass das Opfer im Mittelpunkt der Berichterstattung steht.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von JJazzGold »

Julian hat geschrieben:(31 Aug 2018, 19:00)

Die ersten sechs (!) Schlagzeilen auf SPIEGEL Online beschäftigen sich alle mit Chemnitz (31.08.2018, 18:58 Uhr). Wahnsinn, wie da die Realität verbogen wird und wie die Leute aufgewiegelt werden sollen. Das ist kein Journalismus mehr; diese Leute wollen Politik machen.
http://www.spiegel.de/#ref=sticky-homepage

Dann lesen Sie doch FAZ.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(31 Aug 2018, 19:10)

Das passiert, wenn man den Tod eines Menschen mit blaun-braunen Parolen instrumentalisiert, und damit verhindert, dass das Opfer im Mittelpunkt der Berichterstattung steht.
Wäre der Flüchtling, der
- aus der sicheren Region Kurdistan im Irak kam
- falsche Angaben zu seiner Identität gemacht hat
- mehrfach vorbestraft war
- bereits in Bulgarien einen Asylantrag gestellt hatte
- ganz legal hätte abgeschoben werden können
tatsächlich abgeschoben worden, würde der Geschädigte in Chemnitz noch leben.

Ist das so schwierig zu verstehen? Natürlich feuern die linksgrünen Medien jetzt volles Rohr, um die Bevölkerung zu manipulieren, damit ihre Träume vom bunten Deutschland weiterleben. Das werde ich weiterhin benennen und die Verlogenheit offenlegen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Aug 2018, 19:18)

Dann lesen Sie doch FAZ.
Die wollen auch immer Politik machen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(31 Aug 2018, 19:25)

Die wollen auch immer Politik machen.
Die haben nur die Absage des Fußballspiels als Topmeldung, da muss er nicht hyperventilieren.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Aug 2018, 19:36)

Die haben nur die Absage des Fußballspiels als Topmeldung, da muss er nicht hyperventilieren.
Man muss da auch nicht hyperventilieren. Journalist haben immer schon indirekt auch Politik gemacht. Ist auch nicht weiter schlimm.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(31 Aug 2018, 19:51)

Man muss da auch nicht hyperventilieren. Journalist haben immer schon indirekt auch Politik gemacht. Ist auch nicht weiter schlimm.
Die Einwirkung verdünnt sich ohnehin mit der Bandbreite.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Neandertaler »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(31 Aug 2018, 18:59). Das unsere Presse den Politikern gegenüber willfährig wäre ist ebenfalls völlig aus der Luft gegriffen. Es sind schon viele deutsche Politker über die Presse zu Fall gekommen. Eine willfährige Presse findest du in der Türkei und in Russland.
Ich habe ja manchmal eher denn Eindruck unsere Politiker sind der Presse willfährig.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kritikaster »

MäckIntaier hat geschrieben:(31 Aug 2018, 20:47)

Wo kein Wert ist, entsteht logischerweise auch kein Mehrwert, könnte eine mögliche Entgegnung lauten.
Ja, könnte sie, wenngleich das nichts an der argumentativen Armut der von der Teilnahme ausgeschlossenen Dampfplauderer änderte.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von omegaunion »

Es kommt gar nicht mal so sehr darauf an was die Presse schreibt, sondern wie.
Bewusst manipulativ, steuern und auch hetzerisch wenn es nur die falsche Moral betrifft.
Stoner

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Stoner »

Kritikaster hat geschrieben:(01 Sep 2018, 03:21)

Ja, könnte sie, wenngleich das nichts an der argumentativen Armut der von der Teilnahme ausgeschlossenen Dampfplauderer änderte.
Würde man mindestens +1 benötigen, um einen Wert zu haben, und alles darüber hinaus wäre Mehrwert, dann spielt für einen Betrachter alles unter +1 keine Rolle mehr, wenn Inhalt das Kriterium für die Wertermittlung ist. Der Demokratie und dem Ruf der Medien stünde es gut zu Gesicht, wenn man Talkshows abschaffen würde. "Lügenpresse" ist ganz bestimmt ein nah an einer Verschwörungstheorie konstruierter Begriff, aber Talkshows mag man getrost und verschwörungstheorienfrei ein reines Verblödungs- und Täuschungsformat nennen. Der Ort für politische Auseinandrsetzung wäre das Parlament, Aufgabe des Fernsehens ist nicht, die Auseinandersetzung vom Plenum des Bundestages ins Fernsehstudio zu verlagern, sondern wäre die kritische Hinterfragung dessen, worum gestritten wird.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Wähler »

MäckIntaier hat geschrieben:(01 Sep 2018, 10:38)
"Lügenpresse" ist ganz bestimmt ein nah an einer Verschwörungstheorie konstruierter Begriff, aber Talkshows mag man getrost und verschwörungstheorienfrei ein reines Verblödungs- und Täuschungsformat nennen. Der Ort für politische Auseinandrsetzung wäre das Parlament, Aufgabe des Fernsehens ist nicht, die Auseinandersetzung vom Plenum des Bundestages ins Fernsehstudio zu verlagern, sondern wäre die kritische Hinterfragung dessen, worum gestritten wird.
Es gibt auch gute Talkshows wie den Presseclub. Weniger wäre hier allerdings mehr. Es ist die Frage, ob sich die vielen unterschiedlichen neuen Milieus und Sozialbewegungen auch im Bundestag repräsentativ widerspiegeln. Die Parteienlandschaft ist bekanntlich im Umbruch. Social Media beeinflusst die Politische Kultur zur Zeit stärker, als die alten langweiligen Talksshow-Formate.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von sunny.crockett »

Wie die Medien die Menschen manipulieren ist auch an folgendem Beispiel zu erkennen. Man hat ja nach den Demonstrationen in Chemnitz ständig davon gesprochen, "dass die Demokratie in Gefahr ist". Erklärt hat man das nicht, sondern nur diese Phrasen reingeworfen.

Anscheinend hat es gewirkt. Laut einer ZDF-Umfrage sehen jetzt 75% der Bürger die "Demokratie in Gefahr". Wieviele der 75% können ihre Entscheidung auch begründen?

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... ratie.html

Ich denke, hier im Forum sind auch viele, die bei der Umfrage zu den 75% gehören. Kann mir mal von jemand von denen im Detail erklären, wie gerade Chemnitz die Demokratie gefährdet? Sind Bestandteile der Demokratie bald nicht mehr vorhanden, also keine Meinungsfreiheit mehr, keine freien Wahlen mehr..usw ?

Bin mal auf eure Fakten gespannt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von JJazzGold »

Das schreibt die internationale Presse bezüglich der Vorkommnisse in Sachsen. In Auszügen

Die Times of Israel geht auf die Sonderrolle von Sachsen ein: Besonders das Bundesland sei ein "Zentrum für die hasserfüllte Opposition gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Entscheidung von 2015, die Grenzen offen zu halten." Die Hauptstadt Dresden sei schon lange die "Ikone für Neonazis" gewesen, die dort an die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg erinnerten. "Später wurde die Stadt zum Geburtsort für Pegida."

Der britische Guardian geht auf den Haftbefehl gegen einen der mutmaßlichen Messerstecher von Chemnitz ein, der im Internet kursiert. "Das Leak befeuert vorhandene Befürchtungen über gute Beziehungen zwischen Sachsens Polizei, der Antieinwanderungspartei Alternative für Deutschland und den Pegida-Demonstranten, was zu dem Spitznamen Pegizei geführt hat."

Die Affäre habe Spannungen über die Migrationspolitik in Deutschland wiederbelebt, nachdem vor drei Jahren etwa eine Million Flüchtlinge kam, schreibt die französische Tageszeitung Le Monde. "In Sachsen, einer Region mit gerade mal 4,4 Prozent Migranten, beklagt die türkische Gemeinde die pogromartige Stimmung."

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... xtremismus
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Uffhausen »

omegaunion hat geschrieben:(01 Sep 2018, 07:37)

Es kommt gar nicht mal so sehr darauf an was die Presse schreibt, sondern wie.
Bewusst manipulativ, steuern und auch hetzerisch wenn es nur die falsche Moral betrifft.
Ich finde nicht, dass es drauf ankommnt, wie die Presse schreibt, sondern wie jeder einzelne damit umgeht.

Wer Manipulation unterstellt, der ist in meinen Augen manipulierbar.

Wer Meinungsbeeinflußung unterstellt, hat meiner Meinung nach selbst keine eigene Meinung.

Wer Hetze unterstellt, ist aus meiner Sicht selbst der Hetze schuldig.

So erfahre ich es u. a. hier im Forum immer wieder auf's Neue. Man sollte ja eigentlich meinen, dass diejenigen, die "Lügenpresse" unterstellen, gemeinte Medien der Logik halber verweigen/ablehnen und sich Alternativen suchen. Stattdessen scheinen "Lügenpresse"-Überzeugte mit die eifrigsten Konsumenten eben dieser Medien zu sein. Quasi wie wenn ein überzeugter Nichtraucher eine Kippe nach der anderen qualmt, und tatsächlich meint, er könne damit Raucher zu Nichtrauern machen.

Und ganz wichtig zu erwähnen finde ich ist, dass "Lügenpresse" ja nur einen Bruchteil der insgesamten Medienberichterstattung betrifft; ganz bestimmte Themen wie bspw. Flüchtlings- und EU-Politik oder das mediale Meinungsbild über Trump und Putin. In persönlichen Gesprächen mit "Lügenpresse"-Überzeugten habe ich mal wissen wollen, ob die Berichterstattungen der Medien über die Türkei/Erdogan auch "Lügenpresse" seien, bzw. von der Merkel höchstpersönlich vorgegeben. Da hat man mir den Vogel gezeigt und seltsamerweise urplötzlich die "freie und unabhängige" Presse in Deutschland gehuldigt. Das hat mich doch sehr verwundert - da doch die deutsche Flüchtlingskrise und der Konflikt zwischen Deutschland und der Türkei längere Zeit parallel abliefen. Das heißt also, wenn bspw. auf einer Zeitungsseite über beide Themen berichtet wurde - der erste erzählt bspw. grundweg positiv über den gesellschaftlichen Willen zur Flüchtlingsintegration und der zweite erzählt bspw. grundweg negativ über den Demokratie-Zerfall in der Türkei und seine Folgen, dann ist der erste gelogen, weil inszeniert und manipulativ und der zweite wahr, weil frei und unabhängig. Versteh' ich nicht. Hat mir bislang auch niemand erklären können. :s
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Uffhausen »

sunny.crockett hat geschrieben:(01 Sep 2018, 11:31)


Bin mal auf eure Fakten gespannt.
Ich gehöre nicht zu den 75%.

Aber ich empfinde es halt höchst fragwürdig, dass Menschen ausschließlich wegen eines Mordes durch einen Flüchtling an einem Deutschen in Rage geraten und ggf. auf die Straße gehen, die Sicherheit in Deutschland bezweifeln, rechtslastige Parteien wählen, gegen Presse und Medien hetzen und diverse Verschwörungstheorien anzetteln usw.

Ein Mord von einem Deutschen an einem Deutschen würde nie und nimmer auch nur ansatzweise ein derartiges Gedöns verursachen - WARUM? Weil man hinterher nicht sagen kann "Hätte die Merkel nicht und dann könnte der Mensch noch leben"? Also ist Mord nicht gleich Mord, es gibt Unterschiede. Wenn man einem Mord nicht der Merkel in die Schuhe schieben kann, ist er nichts wert. Dann ist auch der Ermordete nichts wert. Traurige Entwicklung. Armes Deutschland.

Nein, die Demokratie sehe ich nicht in Gefahr - aber die gesellschaftliche Moral ist nur noch zum kotzen! :dead:
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