Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

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H2O
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von H2O »

Welfenprinz hat geschrieben:(26 Jul 2018, 10:48)

Ich weiss nicht,ob das blöd ist.
Schoko hat an anderer Stelle so schön geschrieben “die Leitkultur ist der Rechtsstaat“
Dem kann ich 100% zustimmen . Alles darüber hinaus gehende ist im Prinzip wie du schreibst persönliche Entwicklung ,Privatsache.
Ob in meinem Perso Deutsch,Europa oder Hannover steht,ist wumpe.
Meine Wurzeln wären immer dieselben.....aber eben auch immer andere als Özils. Was aber kein Hindernis zum gemeinsamen Perso darstellt.
Kann ich so mitempfinden. In meiner persönlich gewählten Lage, lange Zeiten in Pommern, erwische ich mich doch dabei, daß ich mich neben der wissenschaftlichen Anerkennung dann doch über einen deutschen Gewinner des Nobelpreises mehr freue als über einen polnischen, aber über einen polnischen Gewinner immer noch mehr freue als über einen mexikanischen. Da sind wohl doch Kräfte am Werk, die man nicht leugnen kann. Ein polnischer Personalausweis würde das kaum ändern... na vielleicht doch, wenn ich polnische Kinder hätte. :)

Noch eine Anmerkung: Die Loyalität. Wenn man weiß, daß die Bundesregierung und die meisten politischen Parteien Deutschlands und der Türkei mit einem Staatsmann überkreuz liegen, dann ist das nicht besonders geschickt, mit diesem Staatsmann zu posieren, weil er der Chef der vor zwei Generationen verlassenen alten Heimat ist. Aber vielleicht spielt der junge Mann nur Fußball, und er bekommt gar nicht mit, was sich politisch abspielt.... was ich aber überhaupt nicht glaube! Ich vermute, daß ihm im Unterbewußtsein der Mitbürger dieser Bruch einer erwarteten Loyalität so viele Pfiffe eingetragen hat.
Zuletzt geändert von H2O am Do 26. Jul 2018, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
Merkel_Unser
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Merkel_Unser »

Tomaner hat geschrieben:(26 Jul 2018, 11:04)

Ich war schon mehrmals auf türkischen Hochzeiten eingeladen und da wurde alles zweisprachig erklärt. Man muß auch sagen, im Prinzip ist man an türkischer Kultur und deren Musik auf solchen Veranstaltungen gewöhnt. Nun, bei unseren Verein mieten seit einiger Zeit auch, inzwischen darunter meist AfD Wähler, Deutsch-Russen Halle an. Da treten auch russische Schlagerbands auf und wie soll ich es sagen, für mich ein Kulturschock. Jedenfalls aus meiner Erfahrung ist mir eine russische Veranstaltung wesentlich kulturfremder, als türkische. Vor allem sind da die Russen nur unter sich und es wird auch nur russisch gesprochen. Was brüchiges Deutsch angeht, ist es bei Russen nicht anders wie bei Türken. Da hat man Russen und Türken, da hört man keinen Unterschied zu den Deutschen heraus und hat eben auch welche, die versteht man kaum.

Da auch eine AfD weiß, sie erhalten viele Stimmen von Deutschrussen, frage ich mich schon, legt man da gleiche Maßstäbe an? Wie würde eine AfD reagieren, wenn ein deutsche Fußballer russischer Abstammung und sogar bekennender AfD Wähler, bei einer Veranstaltung sich mit Putin fotografieren lassen würde?
Ob jetzt die türkische oder russische Kultur fremder ist kann ich unmöglich einschätzen. Anhand von Hochzeiten in Deutschland würde ich das jedoch nicht festmachen, da es dort dann immer drauf ankommt wie integriert die jeweilige Familie ist. Aber der Unwille zur Integration ist definitiv bei beiden Gruppen vorhanden.

Dass die AfD in deinem Beispiel mit Putin einen anderen Maßstab anlegen würde ist völlig klar. Die AfD eint die pauschale Ablehnung von Muslimen, mit Russland/Putin sympathisieren hingegen viele. Interessant wäre für mich auch die Frage was passiert wäre, hätte sich ein Hummels oder Müller mit Gauland ablichten lassen. Könnte mir gut vorstellen, dass derjenige dann aus dem DFB-Team geflogen wäre. Doppelstandards werden überall angelegt, je nach Ideologie eben.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Tom Bombadil »

think twice hat geschrieben:(26 Jul 2018, 09:34)

Man beachte die Prozentzahlen. Auf die Schnelle.
Gefragt nach ihrer Heimat, geben 46 Prozent an, sie empfänden starke Heimatgefühle für Deutschland. Mit der Türkei verbinden hingegen 83 Prozent starke Heimatgefühle - ein hoher Wert über alle Generationen hinweg, selbst unter den hier Geborenen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

Merkel_Unser hat geschrieben:(26 Jul 2018, 11:22)

Interessant wäre für mich auch die Frage was passiert wäre, hätte sich ein Hummels oder Müller mit Gauland ablichten lassen. Könnte mir gut vorstellen, dass derjenige dann aus dem DFB-Team geflogen wäre. Doppelstandards werden überall angelegt, je nach Ideologie eben.
Lothar Matthäus, der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, hatte vor ein paar Wochen mit FIFA-Leuten einen Termin bei Putin (der ist genauso autokratisch und hat mindestens genauso viel Blut an den Händen wie Erdogan).

"Matthäus schilderte Putin seine besondere Beziehung zu Russland. "Ich bin halber Russe", sagte er und berichtete, seine Frau stamme "aus dem Norden, aber sie ist in Moskau aufgewachsen". Matthäus ist seit 2014 mit Anastasia Klimko verheiratet, sie kommt aus einer Kleinstadt in Nordsibirien. "Ich fühle mich hier zu Hause", sagte Matthäus über Moskau, "nicht nur wegen meiner Frau. Ich komme immer mit einem Lächeln hierher."

Mit dem Termin des halben Russen Matthäus bei Putin hatte kaum jemand ein Problem. Der DFB schon gar nicht. Ob es einem passt oder nicht, da wird mit zweierlei Maß gemessen. MIt Russland liegt Deutschland wegen der Krim sogar überkreuz, es gibt nach wie vor Sanktionen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Senexx »

Matthäus hat keine Funktion beim DFB.

Die Ehrenspielführereigenschaft sollte man ihm aber aberkennen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

Ein Gradmesser für erfolgreiche Integration ist wahrscheinlich, wenn die AfD mit tuerkischsprachigen Plakaten wirbt und türkischstaemmige Wahlkaempfer fuer die Afd unbehelligt durch Neukoelln ziehen.:)
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Matthaeus hat ausserdem keine Legitmitation.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(26 Jul 2018, 11:39)

Matthäus hat keine Funktion beim DFB.
Na immerhin wurde er vom DFB zum Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft ernannt. Da kann man schon die Frage stellen wieso man nach so einem Termin beim Autokraten Putin Ehrenspielführer bleibt.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Ammianus »

Zweierlei Maß, weil zweierlei Hintergründe. Das eine ist internationale Politik, bei der eben ein freundliches Gesicht gemacht wird und positive Sachen wie die Herkunft der Ehefrau genutzt werden. Stell dir eine weitere Entspannung mit Nordkorea vor. Und du als deutscher Kanzler müsstest nach Pjönjang (bin jetzt zu faul nach der korrekten Schreibweise zu schauen) und dort musst du lächeln, dem Arsch, dem du am liebsten zwischen die Augen schießen würdest die Hand geben und bei einer Pressekonferenz befragt, sogar über einen Scherz des dicken Psychopaten lachen.

Das mit den Balltretern und Erdogan war blankes Anschleimen.

Kann man nicht vergleichen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Europa2050 »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Jul 2018, 11:45)

Na immerhin wurde er vom DFB zum Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft ernannt. Da kann man schon die Frage stellen wieso man nach so einem Termin beim Autokraten Putin Ehrenspielführer bleibt.
Weil Fußballer im Allgemeinen (Ausnahmen bestätigen die Regel) nicht mit Intelligenz gesegnet sind und der DFB ihre Zentrale ist.

Und so würde ich auch die Özil-Geschichte sehen - nicht als Türkenproblem, sondern als Frage persönlicher Inzelligenz und politischer Moral.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

Europa2050 hat geschrieben:(26 Jul 2018, 11:51)

Weil Fußballer im Allgemeinen (Ausnahmen bestätigen die Regel) nicht mit Intelligenz gesegnet sind und der DFB ihre Zentrale ist.
So einen Schwachsinn haette ich dir jetzt nicht zugetraut. Ich bin enttäuscht.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Tomaner »

Merkel_Unser hat geschrieben:(26 Jul 2018, 11:22)

Ob jetzt die türkische oder russische Kultur fremder ist kann ich unmöglich einschätzen. Anhand von Hochzeiten in Deutschland würde ich das jedoch nicht festmachen, da es dort dann immer drauf ankommt wie integriert die jeweilige Familie ist. Aber der Unwille zur Integration ist definitiv bei beiden Gruppen vorhanden.

Dass die AfD in deinem Beispiel mit Putin einen anderen Maßstab anlegen würde ist völlig klar. Die AfD eint die pauschale Ablehnung von Muslimen, mit Russland/Putin sympathisieren hingegen viele. Interessant wäre für mich auch die Frage was passiert wäre, hätte sich ein Hummels oder Müller mit Gauland ablichten lassen. Könnte mir gut vorstellen, dass derjenige dann aus dem DFB-Team geflogen wäre. Doppelstandards werden überall angelegt, je nach Ideologie eben.
Also ich war mal auf einer Silvesterveranstaltung eines Lokals, wo ungefähr 100 Leute anwesend waren. Zu dieser Veranstaltung war auch eine Gruppe von ca. 30 Siebenbürger anwesend. Dies boten den Wirt an Anlage mitzunehemen und Musik zu machen. Was dann kam war für die normalen Deutschen unmöglich. Es wurde fast 2 Stunden Musik gespielt, da wären alte deutsche Schlager noch der Renner gewesen. Jedenfalls ich arbeite seit 40 Jahren in Kulturarbeit und auf Konzerten, mir war da kein einziges Stück bekannt. Nach spätestens 2 Stunden versammelten sich die Nichtsiebenbürger und drohten die Veranstaltung zu verlassen, wenn nicht endlich einigermaßen normale Musik gespielt wird. Diese Siebenbürger wohnen auch seit Generationen in Deutschland.

Was ich meine ist, bestimmte Volksgruppen die ausgewandert sind, bleiben auf dem Zeitpunkt stehen, wo sie ihr Land verlassen haben oder verlassen mußten. So findet man in Südstaaten der USA noch deutsche Ortschaften, die kulturell auf der Ebene Kaiserzeit stehen und sogar noch bei uns ausgestorbene Dialekte sprechen. Man hat also die Entwicklung in dem Land, dass man verlassen hat, 30, 40 oder 50 Jahre "verschlafen". Um es mal lustig zu machen, hatten wir in den 50er oder 60er Jahren, eine Aral-Werbung, mit einem Auto das mit Aralbenzin betankt wurde, und einen Männchen (Zeichentrick) das einen tiefen zug am Auspuff nahm, genüsslich voll das Abgas einzog und dann zufrieden und begeistert sagte: "Ah, Aral getankt" Hätten wir also Leute die 50 Jahre verschlafen haben, heute so einen Werbespot machen würden, würde um es mal Milde auszudrücken, dies auch etwas befremdlich wirken.

Deshalb ist Kultur auch nicht etwas was stehen bleibt, sondern einen ständigen Wandel ausgesetzt. Meine Eltern hörten Heino und Oberkrainer, ich Pink Floyd und Genesis.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Bleibtreu »

Am fruehen Morgen wurde hier wieder ein schoener Unsinn verzapft. Selbstverstaendlich haben auch Tuerken/Tuerkischstaemmige Vorurteile gegen Deutsche/NichtTuerken - das Gegenteil zu postulieren ist laecherlich. :D
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Lamasshu »

Marmelada hat geschrieben:(26 Jul 2018, 02:31)

Das ist selbst für hiesige Verhältnisse absurd. Willst du Neurechte lächerlich machen?
Es geht um eine sachliche Differenzierung. Die Argumentation der Userin Think Twice war es, dass es keine Parallelgesellschaften gibt und alle Türken gemeinsam mit deutschen Kindern aufwachsen - das stimmt eben nicht pauschal. Natürlich wachsen türkische Kinder gemeinsam mit deutschen auf, aber sie wachsen eben in bspw. Neukölln oder Bremen in völlig abgeschottetten Parallelgesellschaften auf und können kein Wort deutsch, wenn sie in die Schule kommen. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Marmelada »

Ammianus hat geschrieben:(26 Jul 2018, 11:46)

Zweierlei Maß, weil zweierlei Hintergründe. Das eine ist internationale Politik, bei der eben ein freundliches Gesicht gemacht wird und positive Sachen wie die Herkunft der Ehefrau genutzt werden. Stell dir eine weitere Entspannung mit Nordkorea vor. Und du als deutscher Kanzler müsstest nach Pjönjang (bin jetzt zu faul nach der korrekten Schreibweise zu schauen) und dort musst du lächeln, dem Arsch, dem du am liebsten zwischen die Augen schießen würdest die Hand geben und bei einer Pressekonferenz befragt, sogar über einen Scherz des dicken Psychopaten lachen.

Das mit den Balltretern und Erdogan war blankes Anschleimen.

Kann man nicht vergleichen.
Matthäus ist kein Politiker.
Bleibtreu hat geschrieben:Am fruehen Morgen wurde hier wieder ein schoener Unsinn verzapft. Selbstverstaendlich haben auch Tuerken/Tuerkischstaemmige Vorurteile gegen Deutsche/NichtTuerken - das Gegenteil zu postulieren ist laecherlich. :D
Was Türken und Türkischstämmige alles falsch machen, wird ja in diesem und vielen anderen Strängen lang und breit durchgekaut. Reale Probleme durch Ausgrenzung wie bei der Wohungs- oder der Stellensuche werden ausgeblendet. Dafür ist man dann empört darüber, wie die sich nicht anständig deutsch fühlen können oder gar Heimatgefühle für die Türkei hegen.
Zuletzt geändert von Marmelada am Do 26. Jul 2018, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Lamasshu »

think twice hat geschrieben:(26 Jul 2018, 02:33)

Ich bin mit Tuerken, Russen und Polen u.a. in Berlin aufgewachsen. Kannst du nicht wissen, interessiert dich auch nicht, du weisst es trotzdem besser.
Genau das ist die Problematik an der Diskussion. Du gehst von deinen persönlichen Erfahrungen aus und bist nicht in der Lage eine sachliche Differenzierung vorzunehmen und das Thematik in seiner Gesamtheit zu betrachten.
Nach dem Türkei Aus feierten Tuerken und Deutsche gemeinsam den Einzug der deutschen ins Finale auf der Strasse. Der Kumpel staunte Baukloetze , um dann zu sagen, er könne die Türken trotzdem nicht leiden. Als ich fragte, warum, antwortete er wörtlich (ich schwöre es): "Die gucken alle so komisch."
Genau das meine ich.
Zum Thema:
Ich würde mir allerdings wünschen, dass du zumindest ansatzweise mal auf meine Argumente eingehst...warum tust du es nicht?
Fangen wir nochmal klein an:
- Du sagtest, dass türkische Kinder gemeinsam mit deutschen aufwachsen - was ist mit Schulen in Neukölln mit über 90% Migrantenanteil?
- Was ist mit dem Video das ich postete, indem Özil als Verräter gebrandmarkt wird?
- Was ist mit unserer Ehrenmord Diskussion, wenn der Bruder/Vater (also KEINE Beziehungstat) seine eigene Schwester/Tocher umbringt, weil sie einen westlichen Lebensstil pflegt?
- Was ist mit meiner Frage: Angenommen ich lerne als deutscher (mit polnischen Wurzeln übrigens) eine hübsche Türkin kennen und wir verlieben uns. Ihre Familie lehnt mich allerdings ab, weil ich kein Moslem/Türke bin. Ist das jetzt eigentlich auch Rassismus?
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

Lamasshu hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:23)

Es geht um eine sachliche Differenzierung. Die Argumentation der Userin Think Twice war es, dass es keine Parallelgesellschaften gibt und alle Türken gemeinsam mit deutschen Kindern aufwachsen - das stimmt eben nicht pauschal. Natürlich wachsen türkische Kinder gemeinsam mit deutschen auf, aber sie wachsen eben in bspw. Neukölln oder Bremen in völlig abgeschottetten Parallelgesellschaften auf und können kein Wort deutsch, wenn sie in die Schule kommen. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Selbst in Neukölln liegt der Migrantenanteil bei "nur " 43 %, d.h.über die Hälfte der Bewohner sind Ur-Deutsche. Die Kinder der deutschen gehen mit den Kindern der Migranten gemeinsam schon in den Kindergarten und wohnen selbstverständlich für an Tuer. Übrigens entwickelt sich Neukölln seit einigen Jahren zur hippen Szene von Betuchten und Neureichen, die die urbane Bevölkerung nach und nach verdrängen. Taugt also nur noch bedingt als Suendenpfuhl.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Jul 2018, 11:45)

Na immerhin wurde er vom DFB zum Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft ernannt. Da kann man schon die Frage stellen wieso man nach so einem Termin beim Autokraten Putin Ehrenspielführer bleibt.
Matthäus ist zu dumm um ihn zu bestrafen. Das verbindet ihn mit anderen Fußballhelden wie Effenberg. Die haben darum Narrenfreiheit.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Lamasshu »

May159 hat geschrieben:(26 Jul 2018, 09:05)

Ich kann mich auch noch gut an das EM-Spiel erinnern. Ich habe da andere Erfahrungen gemacht und zwar, dass Gruppen von Türken beim Autokorso Deutschlandfahnen aus den vorbeifahrenden Autos gerissen haben und auf den Boden schmissen. Aber weder diese negative Erfahrung, noch Ihre positive Erfahrung hat irgendeine Bedeutung. Ich denke wir sollten uns bei dieser Debatte nicht von solchen Kleinigkeiten leiten lassen.

Die Frage die doch eher im Raum steht ist, wie kann es einfach so hingenommen werden, dass über 60% (mehr als jeder Zweite) der Türken in Deutschland einen Dispoten wählt. Und die Frage die sich anschließt ist, wie können die politisch meist eher links angeordneten Bürger, dieses Verhalten dann ignorieren oder die Schuld nahezu komplett auf die deutsche Bevölkerung abwälzen. Was würden diese Menschen sagen, wenn über 60% der Deutschen die AFD wählen würden, die vom Nationalismus-Grad wahrscheinlich auf einer Ebene mit Erdogan steht.

Es ist wie schon seit Jahrzehnten. In vielen politischen Gruppierungen wird dem in Deutschland lebenden Ausländer ein Großteil seiner Verantwortung für ein funktionierendes Zusammenleben abgenommen. Und wenn es dann zu so belegbaren Situationen kommt, wie die Wahlergebnisse von Erdogan oder Kriminalitätsraten oder Arbeitslosenzahlen und dem Bildungsniveu der Zugewanderten, dann liegt es immer an den rassistischen Deutschen die dafür verantwortlich sind, dass die Zuwanderer nicht integriert werden können.

Ein Vorredner hat ein tolles Beispiel gebracht mit Beziehungen zwischen deutschen Männern und türkischen Frauen. Dies ist aus meiner Sicht fast unmöglich, während deutsche Frauen durchaus mit türkischen Männern in Beziehungen sein dürfen (so steht es ja auch im Koran). Ich habe in meinem Bekanntenkreis einmal überlegt wie hier das Verhältnis ist. Ich kenne 15 türkische Männder die mit deutschen Frauen in Beziehungen waren und 0 deusche Männer die mit türkischen Frauen in einer Beziehung waren.

Wenn man diese Aspekte umdrehen würde, also 60% der Deutschen wählen nationalistische Parteien und verbieten es ihren Frauen mit ausländichen Männern eine Beziehung einzugehen (bzw. mit nicht christilchen Männern), dann wäre der Aufschrei von "Links" grenzenlos. Wenn sich Einwanderer so verhalten, ist das natürlich die Schuld von den rassistischen Deutschen.

P.S. ich habe auch eine Bekannte die nach offenen Grenzen für alle schreit und jedem ein grenzenloses Aufenthaltsrecht in Deutschlad geben will. Zitat: "Jeder Mensch der Welt soll da leben dürfen wo er will". Trotz dieser unfassbar naiven und radikalen, nennen wir es mal Meinung, käme ich nicht im Traum auf die Idee die Freundschaft zu beenden. Es ist ein gefährlicher Weg wenn man beginnt soziale Beziehungen zu beenden, weil man mit den Ansichten seines Freundes nicht übereinstimmt. Aber das nur nebenbei
Ein sehr guter Beitrag, besser kann man es nicht beschreiben. Besonders dieser Teil trifft den Kern der Problematik wunderbar:

Wenn man diese Aspekte umdrehen würde, also 60% der Deutschen wählen nationalistische Parteien und verbieten es ihren Frauen mit ausländichen Männern eine Beziehung einzugehen (bzw. mit nicht christilchen Männern), dann wäre der Aufschrei von "Links" grenzenlos. Wenn sich Einwanderer so verhalten, ist das natürlich die Schuld von den rassistischen Deutschen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

Lamasshu hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:29)

Genau das ist die Problematik an der Diskussion. Du gehst von deinen persönlichen Erfahrungen aus und bist nicht in der Lage eine sachliche Differenzierung vorzunehmen und das Thematik in seiner Gesamtheit zu betrachten.
Der Witz des Tages.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Marmelada »

Lamasshu hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:36)

Ein sehr guter Beitrag, besser kann man es nicht beschreiben. Besonders dieser Teil trifft den Kern der Problematik wunderbar:

Wenn man diese Aspekte umdrehen würde, also 60% der Deutschen wählen nationalistische Parteien und verbieten es ihren Frauen mit ausländichen Männern eine Beziehung einzugehen (bzw. mit nicht christilchen Männern), dann wäre der Aufschrei von "Links" grenzenlos. Wenn sich Einwanderer so verhalten, ist das natürlich die Schuld von den rassistischen Deutschen.
Dass keine 60 % "der Türken" nationalistische Partei wählen, sollte man schon an dem Umstand erkennen, dass die Wahlbeteiligung bei 49,7 Prozent lag.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Bleibtreu »

Marmelada hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:29)

Was Türken und Türkischstämmige alles falsch machen, wird ja in diesem und vielen anderen Strängen lang und breit durchgekaut. Reale Probleme durch Ausgrenzung wie bei der Wohungs- oder der Stellensuche werden ausgeblendet. Dafür ist man dann empört darüber, wie die sich nicht anständig deutsch fühlen können oder gar Heimatgefühle für die Türkei hegen.
Eine schwachsinnige Einstellung gegen eine andere aufzuwiegen & rechtfertigen zu wollen ist nicht weniger bekloppt, wie das Leugnen von Vorurteilen/Ablehnung, die auch auf tuerkischer Seite existieren.

Probleme bei der Wohnungs- und StellenSuche haben mW auch Deutschstaemmige und Buerger mit anderen MigrationsHintergruenden. Daran aendern angeblich falsche/richtige HeimatGefuehle auch nichts. Ich hab auch noch kein VorstellungsGespraech erlebt, wo dieser Punkt abgefragt wurde. Ich meine die Tage auch gelesen zu haben, dass gerade europaeische FachKraefte [Italiener/Spanier/Griechen] Deutschland ordentlich frisches Blut bringen, die damit auch ordentlich in die SozialSysteme einzahlen + der Demographie entgegen arbeiten. Nicht deutsch zu sein, ist offenbar kein ausschlaggebendes Kriterium.

Edit - doppeltes Wort entfernt
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Do 26. Jul 2018, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Lamasshu »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Jul 2018, 10:06)

Im aktuellen politischen Klima mit Erdogan der die türkischstämmigen Migranten hofiert und der AfD und PEGIDA, die Hass und Hetze gegen die Türken verbreiten schlägt das Pendel wieder stärker in Richtung Türkei aus.
Und wenn Erdogan und nationalistische Türken Hass und Hetze gegen Deutschland verbreiten, ist das dann für ein Zusammenleben förderlich?
Was deine Argumentation übersieht ist, dass die Türken auch vor Pegida und Sarrazin kamen, in Parallelgesellschaften lebten, sich abschotten und einige Teile sich überhaupt nicht integrieren, geschweige denn anpassen wollen. Pegida die schuld dafür zu geben, dass die Integration der Türken in Teilen nicht funktioniert, ist einfach nur Blödsinn.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Lamasshu »

think twice hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:34)

Selbst in Neukölln liegt der Migrantenanteil bei "nur " 43 %, d.h.über die Hälfte der Bewohner sind Ur-Deutsche. Die Kinder der deutschen gehen mit den Kindern der Migranten gemeinsam schon in den Kindergarten und wohnen selbstverständlich für an Tuer. Übrigens entwickelt sich Neukölln seit einigen Jahren zur hippen Szene von Betuchten und Neureichen, die die urbane Bevölkerung nach und nach verdrängen. Taugt also nur noch bedingt als Suendenpfuhl.
Also langsam wirds peinlich...du versuchst bewusst Fakten abzufälschen und irgendwie zu verdrehen. Mädel, der Migrantenanteil in einigen Neuköllner Schulen liegt bei 90% und höher. Da gibts keine deutschen Kinder mehr bzw. nur noch wenige. Wie viele "Ur-deutsche" da noch leben ist uninteressant. Es ging explizit um Kinder und nicht um die Frage, wie viele deutsche Rentner dort leben.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Lamasshu »

Marmelada hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:42)

Dass keine 60 % "der Türken" nationalistische Partei wählen, sollte man schon an dem Umstand erkennen, dass die Wahlbeteiligung bei 49,7 Prozent lag.
Natürlich ignorierst du bewusst einen kleinen, aber sehr entscheidenden Hinweis des Users:
und verbieten es ihren Frauen mit ausländichen Männern eine Beziehung einzugehen (bzw. mit nicht christilchen Männern), dann wäre der Aufschrei von "Links" grenzenlos. Wenn sich Einwanderer so verhalten, ist das natürlich die Schuld von den rassistischen Deutschen.

Schade, dass du auf diesen Abschnitt nicht eingegangen bist.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Ammianus »

Marmelada hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:29)

Matthäus ist kein Politiker.

...
Aber er hat eine Funktion. Das ist nun mal so. Natürlich hätte er sagen können, er setze sich nicht mit Putin an einen Tisch und mache kein freundliches Gesicht. Das wäre aber gegen die Interessen derer für die und mit denen er auftrat. Das hätte weder die FIFA noch den DFB erfreut.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Marmelada »

Bleibtreu hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:48)

Eine schwachsinnige Einstellung gegen eine andere aufzuwiegen & rechtfertigen zu wollen ist nicht weniger bekloppt, wie das Leugnen von Vorurteilen/Ablehnung, die auch auf tuerkischer Seite existieren.
Es geht nicht ums Aufwiegen & Rechtfertigen, sondern um Ursache & Wirkung. Man kann sich den ganzen Tag darüber aufregen, dass Türkischstämmige sich nicht zugehörig fühlen :mad2: oder der Frage auf den Grund gehen, warum das so ist. Man kann dabei zu dem Schluss kommen, dass er eben so ist, der Türke, aus reiner Boshaftigkeit will er sich nicht integrieren :mad2: oder man kann genauer hinsehen, ob es noch andere Gründe dafür gibt. Also auch Gründe, über die die Mehrheitsgesellschaft abseits vom Pfad "der Türke ist selber schuld" nachdenken könnte. Dass das hier stattfinden würde, will wohl keiner ernsthaft behaupten. Hier liegt der Fokus auf dem Türken, der alles falsch macht. Deshalb finde ich die Initiative des Integrationspolitikers Stamp sinnvoll...

https://de-de.facebook.com/drjoachimsta ... 8254317040
... Es gibt in Teilen unserer Gesellschaft immer noch ein grundsätzliches Ressentiment gegenüber einer Einwanderergeneration, deren Eltern hier in härtesten Jobs, unter Tage und am Fließband malocht haben und zum Aufbau unseres gemeinsamen Wohlstands beigetragen haben. Damals war Deutschland froh, notwendige Arbeitskräfte zu gewinnen. Aber viel zu lange wurde die Lebenslüge aufrecht erhalten, Deutschland sei kein Einwanderungsland. Jahrzehnte hat sich niemand um Integration geschert. Darum ist es jetzt wohlfeil, die fehlende Sprachkompetenz der ersten Generation zu kritisieren. Umso bitterer ist es für viele in der dritten Generation, die hier geboren und aufgewachsen sind, die Sprache ihrer Großeltern kaum, dafür aber Deutsch sprechen und von Teilen ihrer Mitbürger im Alltag oft das Gefühl vermittelt bekommen, sie seien keine „richtigen Deutschen“. Das gilt nicht unbedingt für die Mehrheit in unserer Gesellschaft, aber eine fehlende Akzeptanz ist doch so tief verwurzelt, dass sie viele verletzt. Solche Verletzungen beschweren die Identifikation mit der deutschen Heimat wie mir viele junge Menschen aus Einwanderfamilien berichten.

Darüber müssen wir sprechen.
Wir brauchen eine intensive Wertedebatte, die sich nicht nur an diejenigen richtet, die nach Deutschland kommen oder gekommen sind, sondern an die gesamte Gesellschaft. Wir müssen offen darüber sprechen, welche Vorurteile und Ängste es auf beiden Seiten gibt. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, dass Einwanderung Bereicherung bedeutet, aber auch Konflikte, Auseinandersetzungen um Lebensformen und Haltungen. Die offene Gesellschaft kann und sie darf auch nicht konfliktfrei sein. Aber Konflikte müssen zivilisiert und fair ausgetragen werden.
...
...zumindest in der Theorie, denn er wird damit nicht durchdringen. Der Türke ist ganz alleine selber schuld.
Probleme bei der Wohnungs- und StellenSuche
haben mW auch Deutschstaemmige und Buerger mit anderen MigrationsHintergruenden. Daran aendern angeblich falsche/richtige HeimatGefuehle auch nichts. Ich hab auch noch kein VorstellungsGespraech erlebt, wo dieser Punkt abgefragt wurde.
Wenn schon anhand des Namens aussortiert wird, kommt es zu keinem Vorstellungsgespräch.
Ich meine die Tage auch gelesen zu haben, dass gerade europaeische FachKraefte [Italiener/Spanier/Griechen] Deutschland ordentlich frisches Blut durch FachKraefte bringen, die damit auch ordentlich in die SozialSysteme einzahlen + der Demographie entgegen arbeiten. Nicht deutsch zu sein, ist offenbar kein ausschlaggebendes Kriterium.
Wie gut aufgenommen die sich fühlen, weiß ich nicht, aber man kann wohl sicher sagen, dass sie aus ähnlichen Gründen kommen wie die erste Generation Gastarbeiter.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von JFK »

Bleibtreu hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:48)

Ich meine die Tage auch gelesen zu haben, dass gerade europaeische FachKraefte [Italiener/Spanier/Griechen] Deutschland ordentlich frisches Blut bringen, die damit auch ordentlich in die SozialSysteme einzahlen + der Demographie entgegen arbeiten. Nicht deutsch zu sein, ist offenbar kein ausschlaggebendes Kriterium.
Europaeische Fachkräfte :D ist das niedlich.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Tom Bombadil »

Lamasshu hat geschrieben:(26 Jul 2018, 13:02)

Mädel, der Migrantenanteil in einigen Neuköllner Schulen liegt bei 90% und höher.
Und Neukölln ist überall in Deutschland oder was? :rolleyes:
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2018, 13:38)

Und Neukölln ist überall in Deutschland oder was? :rolleyes:
Ich kenne in unserer Stadt ebenfalls mehrere Schulen mit 90%, einen Fall sogar mit nahezu 100% MIgranten-Anteil.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Keoma »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2018, 13:38)

Und Neukölln ist überall in Deutschland oder was? :rolleyes:
Na sicher doch:

https://www.amazon.de/Neuk%C3%B6lln-ist ... 3%BCberall
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

Bleibtreu hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:48)

Eine schwachsinnige Einstellung gegen eine andere aufzuwiegen & rechtfertigen zu wollen ist nicht weniger bekloppt, wie das Leugnen von Vorurteilen/Ablehnung, die auch auf tuerkischer Seite existieren.
Na Hauptsache du bist frei davon. Für dich sind die Deutschen mit türkischen Migrationshintergrund bestimmt keine Deutschen 2. Klasse. Du erkennst die sicher als gleichwertig mit den Deutschen ohne Migrationshintergrund an, richtig?
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2018, 13:38)

Und Neukölln ist überall in Deutschland oder was? :rolleyes:
Nein, aber in vielen deutschen Großstädten, das ist aber m.M.n. ein Versagen der Schulpolitik.

Zum Thema:
Ich habe türkische Nachbarn, Bekannte und Freunde.
Mit den Freunden liege ich einfach auf einer Wellenlänge, politisch, kulturell, wir können prima diskutieren und zusammen feiern.
Mit den Bekannten kann ich prima feiern, auch diskutieren, aber niemals über Politik oder Religion, da geht die Jalousie runter, sobald das Wort "Erdogan" fällt, denn er steht über aller Kritik.
Meine türkischen Nachbarn, alle durchaus gut situiert, Kinder mit Abi und Studium, sind das, was ich angekommen nennen würde, leben aber komplett in einer Parallelwelt, zu der Deutsche ohne türkische Wurzeln keinen Zutritt haben,
wobei sie aber wirklich nett und vor allem hilfsbereit sind.
Einer dieser Nachbarn äußerte im Interview mit der Lokalzeitung: "Wir haben hier türkische Geschäfte, Ärzte, Unternehmen, machen einen Großteil der Bevölkerung aus. Warum sollten wir uns anpassen?"
Seit diesem Interview stellt sich mir die Frage: Lassen wir es einfach so? Lassen wir sie leben, wie sie wollen, lassen wir ihnen Erdogan, Kopftuch, Islam, akzeptieren wir einfach, dass ein Großteil unserer Bevölkerung
mit uns nichts zu tun haben will?
Und wenn wir es akzeptieren, solange ihre Welt die unsere nicht stört, indem sie von uns Anpassung verlangt, hält das unsere Gesellschaft aus?
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

Lamasshu hat geschrieben:(26 Jul 2018, 12:56)

Und wenn Erdogan und nationalistische Türken Hass und Hetze gegen Deutschland verbreiten, ist das dann für ein Zusammenleben förderlich?
Selbstverständlich nicht, hat jemand was anderes behauptet?
Was deine Argumentation übersieht ist, dass die Türken auch vor Pegida und Sarrazin kamen, in Parallelgesellschaften lebten, sich abschotten und einige Teile sich überhaupt nicht integrieren, geschweige denn anpassen wollen. Pegida die schuld dafür zu geben, dass die Integration der Türken in Teilen nicht funktioniert, ist einfach nur Blödsinn.
Das habe ich auch nicht behauptet, meine Aussage war dass neben der Hofierung durch Erdogan, Hass und Hetze von AfD und PEGIDA gegen Türken und den Islam der Grund dafür sind dass sich die Personen mit türkischem Migrationshintergrund wieder stärker der Türkei zugehörig fühlen. Eine erfolgreiche Integration wird mit Erdogan auf der einen und AfD/PEGIDA auf der anderen Seite immer schwieriger werden.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(26 Jul 2018, 14:42)

Nein, aber in vielen deutschen Großstädten, das ist aber m.M.n. ein Versagen der Schulpolitik.

Zum Thema:
Ich habe türkische Nachbarn, Bekannte und Freunde.
Mit den Freunden liege ich einfach auf einer Wellenlänge, politisch, kulturell, wir können prima diskutieren und zusammen feiern.
Mit den Bekannten kann ich prima feiern, auch diskutieren, aber niemals über Politik oder Religion, da geht die Jalousie runter, sobald das Wort "Erdogan" fällt, denn er steht über aller Kritik.
Meine türkischen Nachbarn, alle durchaus gut situiert, Kinder mit Abi und Studium, sind das, was ich angekommen nennen würde, leben aber komplett in einer Parallelwelt, zu der Deutsche ohne türkische Wurzeln keinen Zutritt haben,
wobei sie aber wirklich nett und vor allem hilfsbereit sind.
Einer dieser Nachbarn äußerte im Interview mit der Lokalzeitung: "Wir haben hier türkische Geschäfte, Ärzte, Unternehmen, machen einen Großteil der Bevölkerung aus. Warum sollten wir uns anpassen?"
Seit diesem Interview stellt sich mir die Frage: Lassen wir es einfach so? Lassen wir sie leben, wie sie wollen, lassen wir ihnen Erdogan, Kopftuch, Islam, akzeptieren wir einfach, dass ein Großteil unserer Bevölkerung
mit uns nichts zu tun haben will?
Und wenn wir es akzeptieren, solange ihre Welt die unsere nicht stört, indem sie von uns Anpassung verlangt, hält das unsere Gesellschaft aus?
Das trifft es ziemlich gut.
In den Städten hat die türkische Community eine Größe erreicht, dass es null Anpassungsdruck gibt.
Daher werden auch oft die Deutschkenntnisse wieder schlechter, da in der Familie und Freundeskreis nur türkisch gesprochen wird und auch zu Haus den ganzen Tag türkisches Fernsehen läuft.
Es ist auch kein wirklich gutes Signal gewesen, alle möglichen Formulare auf türkisch herauszugeben und auch z.B. den Führerschein auf türkisch machen zu können.
Ich kenne kein klassisches Einwanderungsland, wo so viel Entgegenkommen existiert.

Und Vongole hat recht, da sollte die Diskussion ansetzen, nicht beim Verschweigen oder Abstreiten dieser Tatsachen.
Die Probleme existieren, sind in Österreich zum Teil schlimmer, ich bin oft beeindruckt, wie viele Türken im Fernsehen gutes Deutsch sprechen.
Da habe ich im Alltag andere Erfahrungen.

Aber hier wird diskutiert, ob Mohammed einen Bart hatte, nicht, wie wird unsere Gesellschaft morgen aussehen, wenn die Entwicklung schon auf Schiene scheint.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

Vongole hat geschrieben:(26 Jul 2018, 14:42)


Meine türkischen Nachbarn, alle durchaus gut situiert, Kinder mit Abi und Studium, sind das, was ich angekommen nennen würde, leben aber komplett in einer Parallelwelt, zu der Deutsche ohne türkische Wurzeln keinen Zutritt haben,
wobei sie aber wirklich nett und vor allem hilfsbereit sind.
Einer dieser Nachbarn äußerte im Interview mit der Lokalzeitung: "Wir haben hier türkische Geschäfte, Ärzte, Unternehmen, machen einen Großteil der Bevölkerung aus. Warum sollten wir uns anpassen?"
Seit diesem Interview stellt sich mir die Frage: Lassen wir es einfach so? Lassen wir sie leben, wie sie wollen, lassen wir ihnen Erdogan, Kopftuch, Islam, akzeptieren wir einfach, dass ein Großteil unserer Bevölkerung
mit uns nichts zu tun haben will?
Und wenn wir es akzeptieren, solange ihre Welt die unsere nicht stört, indem sie von uns Anpassung verlangt, hält das unsere Gesellschaft aus?
Was willst du denn noch von ihnen? Sie sind gut situiert, die Kinder studieren, sie sind nett und hilfsbereit. Das ist mehr, als viele Deutsche von ihren deutschen Nachbarn behaupten können.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(26 Jul 2018, 14:42)

Seit diesem Interview stellt sich mir die Frage: Lassen wir es einfach so? Lassen wir sie leben, wie sie wollen, lassen wir ihnen Erdogan, Kopftuch, Islam, akzeptieren wir einfach, dass ein Großteil unserer Bevölkerung mit uns nichts zu tun haben will?
Die Frage ist: was kann, will, soll man dagegen tun? Man kann diese Menschen ja nicht gegen ihren Willen integrieren.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Vongole »

think twice hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:04)

Was willst du denn noch von ihnen? Sie sind gut situiert, die Kinder studieren, sie sind nett und hilfsbereit. Das ist mehr, als viele Deutsche von ihren deutschen Nachbarn behaupten können.
Ich bin fast soweit, dass ich nichts mehr will.
Das bedeutet dann aber auch, dass es mir egal sein wird, wenn die eine zehnjährige Tochter gezwungen wird, mit Kopftuch rumzulaufen und auf dem Spielplatz nicht mit gleichaltrigen Jungen spielen darf.
Dass es mir egal sein wird, dass die andere erwachsene Tochter sich weinend bei mir auskotzt, weil sie einen Mann heiraten soll, den sie nicht liebt.
Dass es mir egal sein wird, dass der Herr Doktor von nebenan seinen Sohn krankenhausreif schlägt, weil der nicht so will wie er.
Bis jetzt war das nicht so, ich bin immer noch eine Anlaufstelle, die dann allerdings kompromisslos wegfallen wird.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(26 Jul 2018, 14:42)

Einer dieser Nachbarn äußerte im Interview mit der Lokalzeitung: "Wir haben hier türkische Geschäfte, Ärzte, Unternehmen, machen einen Großteil der Bevölkerung aus. Warum sollten wir uns anpassen?"
Seit diesem Interview stellt sich mir die Frage: Lassen wir es einfach so? Lassen wir sie leben, wie sie wollen, lassen wir ihnen Erdogan, Kopftuch, Islam, akzeptieren wir einfach, dass ein Großteil unserer Bevölkerung mit uns nichts zu tun haben will?
Wie frei ist eine Gesellschaft die hier Vorschriften macht? Was der Staat nicht akzeptieren darf sind Handlungen die sich gegen unsere FDGO wendet, was er nicht hinnehmen darf sind zunehmende Tendenzen in Richtung Klassengesellschaft. Für Migrantenkinder müssen Kitas Vorschrift sein, falls erforderlich muß die Teilnahme an Deutschkursen u Prüfungen Vorschrift sein, ein Schulabschluß muß Vorschrift sein. Was den Islam betrifft muß der Staat mittelfristig in der Lage sein für in Deutschland ausgebildete Imame zu sorgen. Durch diese Maßnahmen wäre schon einiges gewonnen. Und es muß endlich das Bekenntnis geben dass Deutschland ein Einwanderungsland ist incl. entsprechendem Einwanderungsgesetz.
Und wenn wir es akzeptieren, solange ihre Welt die unsere nicht stört, indem sie von uns Anpassung verlangt, hält das unsere Gesellschaft aus?
Klar, andere Gesellschaften halten das ja auch aus.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Lamasshu »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2018, 13:38)

Und Neukölln ist überall in Deutschland oder was? :rolleyes:
Wie Buschkowsky schon sagte...
Natürlich weiss jeder mit mehr als drei Gehirnzellen, dass Neukölln nicht überall ist. Aber hintergrund der Diskussion war es, dass die Userin Think Twice behauptet hatte, dass jeder Türke gemeinsam mit deutschen Kinder aufwächst und in die Schule geht. Das lässt sich pauschal so nicht belegen. In einigen Schulen in Berlin, Bremen oder im Ruhrgebiet gibt es einen sehr hohen Migrantenanteil mit wenig bzw. auch gar keinen deutschen Kindern mehr. Das heisst, die Aussage von Think Twice ist in der Pauschalität einfach falsch. Das hatte ich widerlegt.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:11)

Die Frage ist: was kann, will, soll man dagegen tun? Man kann diese Menschen ja nicht gegen ihren Willen integrieren.
Gutes Einkommen, studierende Kinder, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft reichen also für eine friedliche Nachbarschaft nicht aus?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

Vongole hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:15)

Ich bin fast soweit, dass ich nichts mehr will.
Das bedeutet dann aber auch, dass es mir egal sein wird, wenn die eine zehnjährige Tochter gezwungen wird, mit Kopftuch rumzulaufen und auf dem Spielplatz nicht mit gleichaltrigen Jungen spielen darf.
Dass es mir egal sein wird, dass die andere erwachsene Tochter sich weinend bei mir auskotzt, weil sie einen Mann heiraten soll, den sie nicht liebt.
Dass es mir egal sein wird, dass der Herr Doktor von nebenan seinen Sohn krankenhausreif schlägt, weil der nicht so will wie er.
Bis jetzt war das nicht so, ich bin immer noch eine Anlaufstelle, die dann allerdings kompromisslos wegfallen wird.
Findest du es nicht selbst widersprüchlich, deine Nachbarn erst als nette und hilfsbereite Leute zu bezeichnen, um sie dann im naechsten Beitrag als Klischee-Monster-Eltern zu präsentieren?
Euch kann doch niemand mehr ernst nehmen. :rolleyes:
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:11)

Die Frage ist: was kann, will, soll man dagegen tun? Man kann diese Menschen ja nicht gegen ihren Willen integrieren.
Tom, ich weiß es nicht mehr.
Ich hab mir ganz blauäugig jahrelang ein Miteinander gewünscht, schon weil ich selbst aus binationaler Familie stamme und binational lebe, allerdings nicht muslimisch.
Deswegen bin ich von mir aus immer offen auf Andere zugegangen, aber bis auf wenige Ausnahmen hab ich es fast aufgegeben.
Wenn es denn hier eine kleine Türkei geben muss, dann bitte sehr, ich werde da gerne weiter einkaufen, essen, ratschen, aber ansonsten machen wie sie,
allerdings mit bösem Bauchgrimmen, weil ich befürchte, dass das zu nichts Gutem führen wird.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Vongole »

think twice hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:25)

Findest du es nicht selbst widersprüchlich, deine Nachbarn erst als nette und hilfsbereite Leute zu bezeichnen, um sie dann im naechsten Beitrag als Klischee-Monster-Eltern zu präsentieren?
Euch kann doch niemand mehr ernst nehmen. :rolleyes:
Nein, beides ist ja möglich.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

Vongole hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:27)

Nein, beides ist ja möglich.
Nun, ich finde Eltern, die ihre Soehne schlagen und ihre Töchter zwangsverheiraten, nicht "nett".
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:25)

Tom, ich weiß es nicht mehr.
Ich hab mir ganz blauäugig jahrelang ein Miteinander gewünscht, schon weil ich selbst aus binationaler Familie stamme und binational lebe, allerdings nicht muslimisch.
Deswegen bin ich von mir aus immer offen auf Andere zugegangen, aber bis auf wenige Ausnahmen hab ich es fast aufgegeben.
Wenn es denn hier eine kleine Türkei geben muss, dann bitte sehr, ich werde da gerne weiter einkaufen, essen, ratschen, aber ansonsten machen wie sie,
allerdings mit bösem Bauchgrimmen, weil ich befürchte, dass das zu nichts Gutem führen wird.
Nun, manche Muslime treten jetzt schon ziemlich forsch auf, ab einer gewissen Anzahl wird auch das Nebeneinander schwierig werden.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Marmelada »

Keoma hat geschrieben: Und Vongole hat recht, da sollte die Diskussion ansetzen, nicht beim Verschweigen oder Abstreiten dieser Tatsachen.
Das spielt vermutlich auf meinen obigen Beitrag an. Ich habe nicht verlangt, etwas zu verschweigen oder abzustreiten, sondern festgestellt, dass das Thema einzig auf die alleinige Schuld der Türkischstämmigen ausgerichtet ist, ohne nach den Gründen dahinter zu fragen und ob es Aspekte gibt, die in der aufnehmenden Gesellschaft liegen.

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An der Stelle bspw. könnte man sich fragen, ob es der Integration förderlich ist, Menschen aus Einwandererfamlien aus Prinzip feindselig zu begegnen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

Keoma hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:32)

Nun, manche Muslime treten jetzt schon ziemlich forsch auf, ab einer gewissen Anzahl wird auch das Nebeneinander schwierig werden.
Genau. Bald werden alle besorgten Deutschen davon gejagt, damit sie ungestört ihre Kinder schlagen und zwangsverheiraten können, im Garten ihre Schafe schächten und ihre Gebetsteppiche auf dem Gehweg ausrollen können.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Keoma »

think twice hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:38)

Genau. Bald werden alle besorgten Deutschen davon gejagt, damit sie ungestört ihre Kinder schlagen und zwangsverheiraten können, im Garten ihre Schafe schächten und ihre Gebetsteppiche auf dem Gehweg ausrollen können.
Deine Beiträge werde ich auf Grund deiner mangelnden Objektivität, dem kaum diskussionsfähigem Inhalt sowie aus Rücksicht auf deine Vorstrafen eher nicht mehr kommentieren.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Welfenprinz »

Keoma hat geschrieben:(26 Jul 2018, 15:32)

Nun, manche Muslime treten jetzt schon ziemlich forsch auf, ab einer gewissen Anzahl wird auch das Nebeneinander schwierig werden.

Was unterschlägt,dass es auch in der türkischen Gemeinde (u.auch der islamischen Welt) Auseinandersetzungen zwischen Moderne und Konservativismus gibt.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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