Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

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H2O
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Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Allmählich wird die Einmischung ausländischer Kräfte in das politische Geschehen in der EU zur Regel:

Nachdem immer wieder einmal die Einmischungsversuche und Mittelzuweisungen aus Rußland zur Förderung nationalistischer Kräfte (immer angeblich: AfD, FN, FPÖ) auf der Tagesordnung standen, werden nun Pläne öffentlich diskutiert, daß „rechte Kreise“ der USA in Europa eine Stiftung mit genau dieser Zielsetzung einrichten wollen. An der Spitze dieser Bemühungen steht Herr Bannon, der zum engeren Beraterkreis des US-Präsidenten Trump gehörte:

http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/D ... n-Buendnis

https://www.contra-magazin.com/2018/07/ ... in-europa/

https://www.tagesspiegel.de/politik/ehe ... 30820.html
Bannons Ziel sei es, eine „rechtspopulistische Revolte“ auf dem Kontinent zu erreichen, wie die US-Nachrichtenwebseite „Daily Beast“ berichtete.

Der frühere Chef der ultrarechten Webseite „Breitbart“ wünscht sich eine „Supergruppe“ rechter Parteien im EU-Parlament, die nach seiner Einschätzung bis zu einem Drittel der Sitze erhalten könnte. Organisiert werden soll diese Gruppe von dem Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage und Marine Le Pen, der Chefin der rechtsextremen Partei Rassemblement National (früher Front National).

So traf sich die AfD-Vorsitzende Alice Weidel im März am Rande einer Veranstaltung in Zürich mit Bannon.
Für Kenner der deutschen Geschichte auch spannend: Die Stiftung zur Zerstörung des europäischen Projekts soll „Die Bewegung / The Movement“ heißen. Aber die Stiftung wird ihren Sitz nicht in München, der „Stadt der Bewegung“ haben, sondern sie will Europa von Brüssel aus bewegen.

Für uns Europäer sollten nun sämtliche Alarmglocken schrillen. Zwei Weltmächte / Großmächte versuchen, die Entwicklung in Europa in ihrem Sinne zu steuern, damit ihnen ein ernsthafter freiheitlich-demokratischer Wettbewerber in dieser Weltgegend erspart bleibt.

Man muß diese Sache sowohl ideologisch sehen, "Fleisch von unserem Fleische", als auch rein machtpolitisch und wirtschaftspolitisch. Die trojanischen Esel Europas stehen mit offenen Händen bereit, ihre und die Zukunft ihrer Kinder zu verspielen.

Was kann Europa damit anfangen, wie kann es dieser offenkundigen Bedrohung seiner politischen Einheit wirksam begegnen? Nicht zu vergessen: Europa besteht noch immer aus Nationalstaaten. Dort setzt diese Stiftung mit Sicherheit an in der Absicht, unseren Nationalstaaten einen kräftigen Rechtsruck zu vermitteln. Wie kann sich Deutschland dieser äußeren politischen Bedrohung stellen?

Wir sollten nicht vergessen, daß sich an diesem Spiel gegen die Zukunft der EU weitere Weltmächte / Großmächte neben den USA und Rußland beteiligen könnten. China wäre ein Bewerber um die noch freie Stelle.
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unity in diversity
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von unity in diversity »

Trump ist auch dafür, rechtskonservative Parteien in Europa zu stärken. Wenn Bannon den Job übernimmt, kann es ja nicht Trump gewesen sein, so in etwa.
Ziel ist es, die europäischen Nationalisten zu fördern, damit die EU zerfällt. Vereinzelte europäische Länder sind leichter gegeneinander auszuspielen und insgesamt kein Gegner mehr.
Weder wirtschaftlich, noch in anderer Hinsicht. Möglicherweise führen die Europäer wieder gegeneinander Krieg.

Damit die Sache funktioniert, müssen die demokratischen Parteien so viele Fehler, wie möglich, machen und alles deutet darauf hin, daß sie es tun.
Zum Beispiel Populismus. Das sind Auffassungen, die von der Einheitsmeinung abweichen. Wer sich nicht damit auseinandersetzt, sondern deren Träger als Populisten diffamiert, ist feige.
Diese Haltung führt zur Solidarisierung mit solchen Außenseitern, dabei sind das die Letzten, die eine Demokratie als Volksherrschaft verstehen.
Die reden dem Volk nur nach dem Mund, um Wahlen zu gewinnen, anschließend ist denen das Volk völlig egal.
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Tom Bombadil
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(22 Jul 2018, 22:59)

Für uns Europäer sollten nun sämtliche Alarmglocken schrillen.
Absolut! Hier müssen die diversen Geheimdienste der EU-Staaten eng zusammen arbeiten, Unterwanderungsversuche müssen aufgedeckt, Parteienfinanzierung aus dem Nicht-EU-Ausland muss untersagt werden. Agenten solcher Organisationen müssen identifiziert und hart bestraft werden. Spätestens hier müssen unsere Demokratien äußerst wehrhaft sein und unsere Freiheit ohne Wenn und Aber verteidigen!
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(22 Jul 2018, 22:59)


Für uns Europäer sollten nun sämtliche Alarmglocken schrillen. Zwei Weltmächte / Großmächte versuchen, die Entwicklung in Europa in ihrem Sinne zu steuern, damit ihnen ein ernsthafter freiheitlich-demokratischer Wettbewerber in dieser Weltgegend erspart bleibt.

Ja, dem stimme ich zu insbesondere seit die USA von Trump regiert wird der das Wort "Freunde" Allierte" "Partner" nicht kennt sondern lediglich Feinde und Fans und da er wenig Fans in Europa hat gehoert es in die Kategorie "Foes" also Gegner. Und im Osten sitzt ein Ex KGB Putin, der auf Biegen und Brechen die Grenzen der alten UDDSR widerherstellen will und wer weiss diese nach Westen auzzudehnen.

Divide and conquer ist die Strategie Trumps. Je schwaecher Europa umso saerker die USA denkt er. Und er denkt nicht geopolitisch (er denkt an sich ueberhaupt nicht) sondern er denkt das alles ist ein Reality TV Unternehmerspiel. Putin grinst sich ins Faustchen. Er kann abwarten bis alles in Chaos endet und dann hat er leichtes Spiel.

Die Europaer muessen jetzt Staerke und Zusammenhalt zeigen auch wenn es das Buendnis mit den USA fuer gewissen Zeit schwaecht wenn nicht ausser Kraft setzt,

Der derzeitige US Botschafter der USA in Deutschland mischt sich wie sein Boss eklatant in die inneren Angelegenheiten Deutschlands ein, sein Boss mischt sich ekaltatnt in die Angelegenheiten GB's ein. Es wird Zweit die hoefliche diplomatische Etikette und Floskeln zu vergessen. Den Botschafter in D die Akkreditation entziehen "Why not'? Das ist die einzige Sprache die Trump irgendwie mitkriegt.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Humelix33 »

Es geht hier nur um die Beschleunigung des Zerfalls, der Zerfall selber wird so oder so kommen, wenn sich die EU, bzw. die Verantwortlichen, nicht einer notwendigen Reform unterziehen.

Die Naivität und das Verhalten bestimmter Parteien gegenüber den angeblich "Bösen" wird ihr Übriges dazu beitragen, vor allem weil man selber nicht bereit ist die eigenen Positionen zu hinterfragen und mit der Realität abgleichen will.

Die Linken müssen begreifen, Rechts wird immer gewinnen, wenn Probleme totgeschwiegen werden oder als nicht so schlimm abgestempelt werden, und die Bereitschaft zu einer Umkehr nicht gegeben ist. Wenn sich Links nicht rührt, radikalisiert sich Rechts, von daher selber Schuld, das wäre umgekehrt aber natürlich auch so, ergo fehlt nahezu weltweit mittlerweile die Politik der Mitte, auch wenn immer alle groß tönen "Wir vertreten alle Positionen" vor allem die Volksparteien, aber dann doch zögern, wenn einige Personen merken, es kratzt an der eigenen Ideologie, obwohl die Realität zum Handeln auffordert.

Man sieht es ja auch, es kann sogar jetzt schon offen über diesen Plan gesprochen werden, weil man weiß, das es funktionieren wird, dafür wird vor allem die Flüchtlingspolitik sorgen. Dazu kommt noch die Finanzpolitik, wo man eine Währung künstlich am Leben hält, und man selber schon sämtliche eigene Verträge gebrochen hat, damit man aus der angeblich heilen EU Traumwelt nicht geweckt wird, etc. etc. .

Wenn alles perfekt laufen würde, könnte man wer weiß was an Aktionen planen, eine starke Gemeinschaft würde es abwehren, und das ist die EU bei weitem nicht, im Gegenteil...
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Humelix33 hat geschrieben:(23 Jul 2018, 11:49)

Es geht hier nur um die Beschleunigung des Zerfalls, der Zerfall selber wird so oder so kommen, wenn sich die EU, bzw. die Verantwortlichen, nicht einer notwendigen Reform unterziehen.

Die Naivität und das Verhalten bestimmter Parteien gegenüber den angeblich "Bösen" wird ihr Übriges dazu beitragen, vor allem weil man selber nicht bereit ist die eigenen Positionen zu hinterfragen und mit der Realität abgleichen will.

Die Linken müssen begreifen, Rechts wird immer gewinnen, wenn Probleme totgeschwiegen werden oder als nicht so schlimm abgestempelt werden, und die Bereitschaft zu einer Umkehr nicht gegeben ist. Wenn sich Links nicht rührt, radikalisiert sich Rechts, von daher selber Schuld, das wäre umgekehrt aber natürlich auch so, ergo fehlt nahezu weltweit mittlerweile die Politik der Mitte, auch wenn immer alle groß tönen "Wir vertreten alle Positionen" vor allem die Volksparteien, aber dann doch zögern, wenn einige Personen merken, es kratzt an der eigenen Ideologie, obwohl die Realität zum Handeln auffordert.

Man sieht es ja auch, es kann sogar jetzt schon offen über diesen Plan gesprochen werden, weil man weiß, das es funktionieren wird, dafür wird vor allem die Flüchtlingspolitik sorgen. Dazu kommt noch die Finanzpolitik, wo man eine Währung künstlich am Leben hält, und man selber schon sämtliche eigene Verträge gebrochen hat, damit man aus der angeblich heilen EU Traumwelt nicht geweckt wird, etc. etc. .

Wenn alles perfekt laufen würde, könnte man wer weiß was an Aktionen planen, eine starke Gemeinschaft würde es abwehren, und das ist die EU bei weitem nicht, im Gegenteil...
Du tust als haetten die Rechten ein Monopol in Probleme totschweigen usw, Die Rechten haben ein Monopol auf simplistische Antworten auf komplexe Vorgaenge das ist alles. Das Fluechtlingsproblem ist kein Grund fuer ein Auseinanderbrechen der eurpaeischen Familie, zumal Europa an dem ganzen Schamossel keinerlei Schuld traegt. Das Fluechtlingsproblem ist in direkterRelation von einer total verpfuschten Middle East Politik der USA, Putin's Ausnutzung von amerikanischer Schwaeche und beider Proxy Staaten Iran und Saud Arabien.

Europa taete gut daran das Kind beim Namen zu nennen!
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Das Presseecho auf diesen offenen äußeren Angriff auf das europäische Projekt ist mittelprächtig bis sehr verhalten ausgefallen. Da war von ungeschickter Zeitwahl die Rede... was uns Europäern recht sein sollte.

Aber von politischer Seite/den Parteien wurde bisher noch nicht einmal so etwas wie "notwendige Gegenwehr" ins Spiel gebracht. Na gut, das muß man abwarten. Der Vorstoß der USA kam wohl doch etwas überraschend. :mad:
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 12:17)

Das Presseecho auf diesen offenen äußeren Angriff auf das europäische Projekt ist mittelprächtig bis sehr verhalten ausgefallen. Da war von ungeschickter Zeitwahl die Rede... was uns Europäern recht sein sollte.

Aber von politischer Seite/den Parteien wurde bisher noch nicht einmal so etwas wie "notwendige Gegenwehr" ins Spiel gebracht. Na gut, das muß man abwarten. Der Vorstoß der USA kam wohl doch etwas überraschend. :mad:
Wen würde ein NGO - "Ausländische Agenten" Kennzeichnung wirklich treffen? ....und die Nachverfolgung derFinanzströme //Parteienfinanzierung / Finanzierung der "Abhängigen" NGO wirklich treffen ?

....NICHT die AfD... (die Rechten)
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ThorsHamar
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von ThorsHamar »

Mir scheint, dass ein "rechtes" Europa in seiner gemeinsamen Ablehnung der derzeitigen Experimente momentan viel einiger ist ....
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Quatschki »

Warum sollen sich nur die einen international vernetzen dürfen?
Kriegt die Atlantik-Brücke eben rechts daneben noch einen Tunnel. Was soll's?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 12:31)

Mir scheint, dass ein "rechtes" Europa in seiner gemeinsamen Ablehnung der derzeitigen Experimente momentan viel einiger ist ....
Das glaube ich sofort; die Rechten wollen zurück zu den Nationalstaaten des 19. Jahrhunderts, das mit dem 1. und 2. Weltkrieg im 20. Jahrhundert seinen krönenden Abschluß fand. Kein vernünftiger Mensch wünscht sich diese Entwicklungskette zurück.

Der Aufbruch in ein ganz anders verfaßtes Europa braucht Mut und Phantasie; das ist nicht jedermanns Ding!
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Orbiter1
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(22 Jul 2018, 22:59)

Für Kenner der deutschen Geschichte auch spannend: Die Stiftung zur Zerstörung des europäischen Projekts soll „Die Bewegung / The Movement“ heißen. Aber die Stiftung wird ihren Sitz nicht in München, der „Stadt der Bewegung“ haben, sondern sie will Europa von Brüssel aus bewegen.
Inzwischen gibt es zu den Plänen von Steve Bannon zur Zerstörung des europäischen Projekts auch eine Reaktion aus Brüssel.

"Nun ist man als politische Beobachterin manchmal ganz schön naiv, weil man nach dieser Ankündigung denkt, dass das d i e Nachricht des Jahres sei. Und also ist man sich sicher, dass nun die gesamte europäische Spitze alles stehen und liegen lassen und eine Sondersitzung einleiten wird. Man spitzt die Ohren und kann es angesichts der folgenden Nachricht nicht fassen: Die Süddeutsche Zeitung meldet am Dienstag, dass der Sprecher des EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker Folgendes ausrichten ließe: "Wir nehmen das zur Kenntnis." Quelle: https://www.zeit.de/kultur/2018-07/step ... ettansicht

Beim Lesen des verlinkten Artikels kann einen schon mulmig werden. Die Aktivitäten von Bannon betrachte ich aber lediglich als Katalysator für Prozesse die eh schon am Laufen sind und kaum noch gestoppt werden können.
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ThorsHamar
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von ThorsHamar »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 13:44)

Das glaube ich sofort; die Rechten wollen zurück zu den Nationalstaaten des 19. Jahrhunderts, das mit dem 1. und 2. Weltkrieg im 20. Jahrhundert seinen krönenden Abschluß fand. Kein vernünftiger Mensch wünscht sich diese Entwicklungskette zurück.

Der Aufbruch in ein ganz anders verfaßtes Europa braucht Mut und Phantasie; das ist nicht jedermanns Ding!
Das Problem ist: Wenn es für diese Rückkehr Mehrheiten gibt, so ist der Drops gelutscht.
Oder wer sollte der Demokratie vorschreiben, was diese als Ergebnis zustande bringen muss?
Fakt ist, dass "demokratische" Entscheidungen in einem bürokratischen und ideologisch behinderten, brüsselschem Europa kaum durch Demokratie legitimiert sind!!
Wer sich da mal wirklich um das europäische Parlament und dessen Zuständigkeiten kümmern möchte, kann am Tage jedenfalls keinen Job mehr machen ....
So, wie "Europa" jetzt "funktioniert", ist es eine rein ökonomisch-industrielle Veranstaltung, mit ein paar Annehmlichkeiten für Reisende, aber ohne gemeinsame Kultur, ohne gemeinsame Indentität ...
Es ist ein Leichtes, diesen, kaum in der Bevölkerung emotional verankerten, Plan zu Fall zu bringen .... leider ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von ThorsHamar »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 15:06)

Beim Lesen des verlinkten Artikels kann einen schon mulmig werden. Die Aktivitäten von Bannon betrachte ich aber lediglich als Katalysator für Prozesse die eh schon am Laufen sind und kaum noch gestoppt werden können.
Sehe ich auch so ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 16:24)

Das Problem ist: Wenn es für diese Rückkehr Mehrheiten gibt, so ist der Drops gelutscht.
Oder wer sollte der Demokratie vorschreiben, was diese als Ergebnis zustande bringen muss?
Fakt ist, dass "demokratische" Entscheidungen in einem bürokratischen und ideologisch behinderten, brüsselschem Europa kaum durch Demokratie legitimiert sind!!
Wer sich da mal wirklich um das europäische Parlament und dessen Zuständigkeiten kümmern möchte, kann am Tage jedenfalls keinen Job mehr machen ....
So, wie "Europa" jetzt "funktioniert", ist es eine rein ökonomisch-industrielle Veranstaltung, mit ein paar Annehmlichkeiten für Reisende, aber ohne gemeinsame Kultur, ohne gemeinsame Indentität ...
Es ist ein Leichtes, diesen, kaum in der Bevölkerung emotional verankerten, Plan zu Fall zu bringen .... leider ....
Ich will Ihnen da überhaupt nicht widersprechen, auch wenn mich ehrlicher Schmerz bewegt, wie eine so vernünftige Schlußfolgerung aus den Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von so viel Dummheit erschlagen wird! Für uns 80-jährige ist der schleichende Untergang der EU besonders schmerzlich, weil wir diese Dinge alle noch aus der Nahansicht erlebt haben und so glücklich waren, daß wir uns über Versöhnung und Wiedervereinigung noch zu unseren Lebzeiten freuen konnten.

Eigentlich hätte ich erwartet, daß sich die Regierungsspitzen unserer europäischen Gemeinschaft spontan zusammen finden würden, um zu beraten, wie die EU sich mit aller verfügbaren Härte gegen diese politischen Einflußnahmen äußerer Mächte wehren kann. Aber ja, das Versagen der EU hätte auch schon früher mit Tatkraft und Gestaltungswillen beendet werden müssen. Die EU rast im Schlafwagen auf den Abgrund zu!
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Orbiter1 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 16:24)

So, wie "Europa" jetzt "funktioniert", ist es eine rein ökonomisch-industrielle Veranstaltung, mit ein paar Annehmlichkeiten für Reisende, aber ohne gemeinsame Kultur, ohne gemeinsame Indentität ...
Das ist nicht richtig. Gemeinsame Identität schaffen die Werte der EU zu denen sich die EU-Mitglieder verpflichtet haben.

„Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet."

Das Problem ist nur dass die EU vergessen hat Regularien zu schaffen um hart gegen die EU-Staaten vorzugehen deren Regierungen diese Werte dauerhaft mit den Füßen treten. Denen müssten zumindest für einen bestimmten Zeitraum die Annehmlichkeiten die eine EU-Mitgliedschaft mit sich bringt entzogen werden. Keine Nettozahlungen der EU und ein Ende der Personenfreizügigkeit (dann müssten Mio von Polen und Ungarn zurück in die Heimat) würde zumindest ein ernsthaftes Naxhdenken in den betroffenen Staaten bewirken.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 15:06)

Inzwischen gibt es zu den Plänen von Steve Bannon zur Zerstörung des europäischen Projekts auch eine Reaktion aus Brüssel.

"Nun ist man als politische Beobachterin manchmal ganz schön naiv, weil man nach dieser Ankündigung denkt, dass das d i e Nachricht des Jahres sei. Und also ist man sich sicher, dass nun die gesamte europäische Spitze alles stehen und liegen lassen und eine Sondersitzung einleiten wird. Man spitzt die Ohren und kann es angesichts der folgenden Nachricht nicht fassen: Die Süddeutsche Zeitung meldet am Dienstag, dass der Sprecher des EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker Folgendes ausrichten ließe: "Wir nehmen das zur Kenntnis." Quelle: https://www.zeit.de/kultur/2018-07/step ... ettansicht

Beim Lesen des verlinkten Artikels kann einen schon mulmig werden. Die Aktivitäten von Bannon betrachte ich aber lediglich als Katalysator für Prozesse die eh schon am Laufen sind und kaum noch gestoppt werden können.
Ja, den Artikel hatte ich mir auch heraus gesucht. Ihre Schlußfolgerung teile ich, denn die EU bringt Härte und Kraft nicht auf, diese schleichende Entwicklung mit einem kräftigen Hieb zu beenden. Untreue und Verrat lohnen sich! Merkel, Macron & Cie. hätten längst ihren Kreis der Willigen bilden müssen, der vom Europäischen Projekt rettet, was davon zu retten ist. Angedacht schon vor fast 4 Jahren durch Präsident Hollande und die Kanzlerin... aber dazu fehlen allseits offenbar Gestaltungswille und Gestaltungskraft.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Vongole »

Ein paar Reaktionen auf Bannons Absichten lassen sich erkennen:
Europas Politik reagiert auffallend nervös. Udo Bullmann, Chef der Sozialdemokraten im EU-Parlament, wirft Bannons "die Idee eines Angriffs auf die Demokratie in der EU" vor. Bannons Versuch, "Trumps hasserfüllte Politik auf unseren Kontinent zu importieren, wird von anständigen Europäern zurückgewiesen", twitterte Guy Verhofstadt, Vorsitzender der liberalen Alde-Fraktion im Europaparlament.
In Deutschland fühlten sich Union, SPD und Grüne genötigt, ihren Widerstand anzukündigen. Ex-Grünen-Chefin Renate Künast forderte gar, Bannon ein EU-Arbeitsvisum zu verweigern. Auf Twitter kursierte prompt der Hashtag #BanBannon.
Sogar aus dem rechten Lager schlägt Bannon Skepsis entgegen. "Es ist die Frage, ob wir eurokritischen Parteien überhaupt externer Thinktanks und Unterstützung bedürfen", sagt Jörg Meuthen, Co-Vorsitzender der AfD und Europaabgeordneter. Er wolle eine "kritische Distanz" zu Trumps Ex-Berater wahren.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 20011.html

Die Rechtspopulisten brauchen also keine Unterstützung, die haben sich eh schon alles abgeguckt.
Am Yisrael Chai

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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:10)

Ein paar Reaktionen auf Bannons Absichten lassen sich erkennen:


http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 20011.html

Die Rechtspopulisten brauchen also keine Unterstützung, die haben sich eh schon alles abgeguckt.
Vielleicht wurden diese Rechtsknaller ja von ihren russischen Förderern zu vorsorglichem Abstand ermuntert. Daß auf dem Gebiet eine Art Wettbewerb entsteht, das ist doch klar. Dazu gehören aber drei oder mehr: Auf jeden Fall Verräter einer unabhängigen Lebensweise in der EU und Leute, die außerhalb der EU ihre "Weltpolitik" betreiben. Innerhalb der EU noch Schlafmützen in Führungsfunktionen, die noch nicht einmal in Aufregung geraten, wenn alle Nachrichtenkanäle das Thema behandeln.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:04)

Ja, den Artikel hatte ich mir auch heraus gesucht. Ihre Schlußfolgerung teile ich, denn die EU bringt Härte und Kraft nicht auf, diese schleichende Entwicklung mit einem kräftigen Hieb zu beenden. Untreue und Verrat lohnen sich! Merkel, Macron & Cie. hätten längst ihren Kreis der Willigen bilden müssen, der vom Europäischen Projekt rettet, was davon zu retten ist. Angedacht schon vor fast 4 Jahren durch Präsident Hollande und die Kanzlerin... aber dazu fehlen allseits offenbar Gestaltungswille und Gestaltungskraft.
Helfen sie mir mal auf die Sprünge. Was haben Merkel und Hollande vor fast 4 Jahren angedacht? Kann mich nicht erinnern dass die sich schon mal ernsthaft mit der Thematik beschäftigt haben.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:10)

Die Rechtspopulisten brauchen also keine Unterstützung, die haben sich eh schon alles abgeguckt.
Da wäre Moskau sicherlich "not amused", wenn die jetzt auch noch aus den USA unterstützt würden...
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:33)

Helfen sie mir mal auf die Sprünge. Was haben Merkel und Hollande vor fast 4 Jahren angedacht? Kann mich nicht erinnern dass die sich schon mal ernsthaft mit der Thematik beschäftigt haben.
Gern!

Als mitten in den Verhandlungen Minsk I und Minsk II PM Cameron mit seinen Reformvorschlägen für die EU und einer Andeutung von BREXIT auf sich aufmerksam machte, gab es eine Pressekonferenz in Minsk, auf der Frau Merkel und Präsident Hollande von der Möglichkeit eines Kerneuropas sprachen. Da stand durchaus schon im Raum, sich von strubbeligen Partnern wieder zu lösen.

Damals stand natürlich das Thema Ukraine im Mittelpunkt, wo ja schwere Gefechte tobten und die Gefahr eines Überschwappens auf andere Staaten der ehemaligen SU über all diesem schwebte. Man denke noch an russische Provokationen im erweiterten Luft- und Seeraum Europas und der EU, den Hinweis, daß die dänische Flotte ein Planziel der russischen Raketenartillerie sei, an russische Großmanöver im baltischen Grenzraum und in Weißrußland.

Aber etwa seit der Zeit rede ich hier im Forum von Kerneuropa, zuletzt noch in Verbindung mit den Vorstellungen des frisch gewählten französischen Präsidenten Macron, der so etwas für die Euro-Zone angepeilt hatte. Für das europäische Projekt sehe ich gar keine andere Auffanglösung. Seine Verwirklichung veranschlage ich sehr viel höher als die Rettung der Visegradskis und der Staaten des Balkans vor Armut.

Natürlich sollen sich alle Europäer am Europäischen Projekt beteiligen, denen das europäische Projekt eine Herzensangelegenheit ist, wo immer sie leben, aber der gleichgültige oder ablehnende Rest sollte besser seinen eigenen Weg gehen. So, wie sich nun die Dinge entwickeln, zerlegt sich die EU allmählich, und am Ende haben wir weder eine Wirtschaftsunion noch ein europäisches Projekt. Und das nach fast 70 Jahren guter Fortentwicklung... zum wahnsinnig werden!
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Orbiter1 »

Danke! In der Krise kommen offenbar die richtigen Ideen zum Vorschein. Ich sehe auch seit längerer Zeit nur in einem Kerneuropa eine Zukunft. Der Zerfall der aktuellen EU wird jedenfalls kaum noch aufzuhalten sein. Ob dann der Sprung zu einem Kerneuropa gelingt wird, bleibt abzuwarten.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von MG-42 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:58)

Da wäre Moskau sicherlich "not amused", wenn die jetzt auch noch aus den USA unterstützt würden...
Sowohl der rechtsradikale Bannon als der ahnunglose Trump sind politisch sehr isoliert in ihrer außenpolitischen Sicht.

Die Trump Kampagne hatte seit Beginn die Unterstützung der Russen, daher macht nun Bannon nach seiner Verbannung aus DC nur dort weiter, wohin ihn seine russischen Herrchen dirigieren.

Viele der rechtsradikalen Parteien in Europa erhalten Geld von den Russen, siehe "Front National" deren Ziel es ist die EU zu schwächen.

https://www.telegraph.co.uk/news/worldn ... rimea.html

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ThorsHamar
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von ThorsHamar »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 16:51)

Ich will Ihnen da überhaupt nicht widersprechen, auch wenn mich ehrlicher Schmerz bewegt, wie eine so vernünftige Schlußfolgerung aus den Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von so viel Dummheit erschlagen wird! Für uns 80-jährige ist der schleichende Untergang der EU besonders schmerzlich, weil wir diese Dinge alle noch aus der Nahansicht erlebt haben und so glücklich waren, daß wir uns über Versöhnung und Wiedervereinigung noch zu unseren Lebzeiten freuen konnten.

Eigentlich hätte ich erwartet, daß sich die Regierungsspitzen unserer europäischen Gemeinschaft spontan zusammen finden würden, um zu beraten, wie die EU sich mit aller verfügbaren Härte gegen diese politischen Einflußnahmen äußerer Mächte wehren kann. Aber ja, das Versagen der EU hätte auch schon früher mit Tatkraft und Gestaltungswillen beendet werden müssen. Die EU rast im Schlafwagen auf den Abgrund zu!
So sehe ich das auch, obwohl knapp 20 Jahre jünger .... und mein "leider" im obigen Text ist wirklich ernst gemeint ....
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von ThorsHamar »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 16:56)

Das ist nicht richtig. Gemeinsame Identität schaffen die Werte der EU zu denen sich die EU-Mitglieder verpflichtet haben.

„Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet."

Das Problem ist nur dass die EU vergessen hat Regularien zu schaffen um hart gegen die EU-Staaten vorzugehen deren Regierungen diese Werte dauerhaft mit den Füßen treten. Denen müssten zumindest für einen bestimmten Zeitraum die Annehmlichkeiten die eine EU-Mitgliedschaft mit sich bringt entzogen werden. Keine Nettozahlungen der EU und ein Ende der Personenfreizügigkeit (dann müssten Mio von Polen und Ungarn zurück in die Heimat) würde zumindest ein ernsthaftes Naxhdenken in den betroffenen Staaten bewirken.
Ja, da stimme ich Dir auch zu. Allerdings fehlt wieder die wichtigste Zutat, nämlich die, welche Du in deinem zweiten Satz erwähnt hast:
"gemeinsame Identität" ! Und die ist eine ganz persönliche, emotionale Erfahrung und kann nicht tatsächlich vermittelt oder gar oktroyiert werden!
Es sei denn, es werden Methoden angewandt, die in Demokratien nicht erlaubt sind und sowieso keine wahre Liebe induzieren können ....
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Orbiter1 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 18:54)

Ja, da stimme ich Dir auch zu. Allerdings fehlt wieder die wichtigste Zutat, nämlich die, welche Du in deinem zweiten Satz erwähnt hast:
"gemeinsame Identität" ! Und die ist eine ganz persönliche, emotionale Erfahrung und kann nicht tatsächlich vermittelt oder gar oktroyiert werden!
Das halte ich für Unsinn. Selbstverständlich müssen es Werte sein die eine Identität schaffen. Was soll denn das für eine ganz persönliche, emotionale Erfahrung sein die identitässtiftend ist? Muß Russland auf alle EU-Staaten eine Atombombe werfen um diese Erfahrung zu machen? Muß dann natürlich mit jeder Generation, also alle 30 Jahre, wiederholt werden sonst fehlt ja die persönliche Erfahrung.
Es sei denn, es werden Methoden angewandt, die in Demokratien nicht erlaubt sind und sowieso keine wahre Liebe induzieren können ....
Die USA ist durch Rebellion, Kauf von Land, vor allem aber durch aggressive Eroberungskriege entstanden. Zusammengehalten wird es aber durch gemeinsame Werte.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(22 Jul 2018, 22:59)

Allmählich wird die Einmischung ausländischer Kräfte in das politische Geschehen in der EU zur Regel:
Haben Sie auch an George Soros gedacht? Oder ist das etwas ganz anderes?

Soros führt sogar Listen darüber, auf welche Abgeordnete im Bundestag er sich verlassen kann. Seine Open Society Foundations haben 18 Mrd. zur Verfügung, die ganz wesentlich auch in Europa eingesetzt werden, um beispielsweise Migration zu fördern und die Nationalstaaten zu schwächen.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Orbiter1 »

Julian hat geschrieben:(25 Jul 2018, 19:28)

Haben Sie auch an George Soros gedacht? Oder ist das etwas ganz anderes?

Soros führt sogar Listen darüber, auf welche Abgeordnete im Bundestag er sich verlassen kann. Seine Open Society Foundations haben 18 Mrd. zur Verfügung, die ganz wesentlich auch in Europa eingesetzt werden, um beispielsweise Migration zu fördern und die Nationalstaaten zu schwächen.
Ist das jetzt russische oder ungarische Propaganda?
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(25 Jul 2018, 19:28)

Haben Sie auch an George Soros gedacht? Oder ist das etwas ganz anderes?

Soros führt sogar Listen darüber, auf welche Abgeordnete im Bundestag er sich verlassen kann. Seine Open Society Foundations haben 18 Mrd. zur Verfügung, die ganz wesentlich auch in Europa eingesetzt werden, um beispielsweise Migration zu fördern und die Nationalstaaten zu schwächen.
Immerhin unterstützt Herr Soros damit ein Gemeinschaftsziel, was ich sehr nett von ihm finde. So wie ich auch Entwicklungsgeld für Deutschland gut fand, das unserem Lande zu einer stabilen Demokratie verholfen hat. Während die anderen edlen Spender in Ost und West Einfluß darauf nehmen wollen, daß die EU sich in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt... wie unfreundlich! Ein solcher Gedanke kommt Ihnen aber nicht in den Sinn?
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 19:36)

Ist das jetzt russische oder ungarische Propaganda?
Vor allem böswillige Gleichsetzung!
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 19:41)
Immerhin unterstützt Herr Soros damit ein Gemeinschaftsziel, was ich sehr nett von ihm finde. So wie ich auch Entwicklungsgeld für Deutschland gut fand, das unserem Lande zu einer stabilen Demokratie verholfen hat. Während die anderen edlen Spender in Ost und West Einfluß darauf nehmen wollen, daß die EU sich in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt... wie unfreundlich! Ein solcher Gedanke kommt Ihnen aber nicht in den Sinn?
Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 19:36)
Ist das jetzt russische oder ungarische Propaganda?
H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 19:42)
Vor allem böswillige Gleichsetzung!
Herr Soros möchte den europäischen Nationalstaat zerstören, und er hat weit größere Mittel als Bannon zur Verfügung.

Eine der Organisationen Soros' wird wie folgt zitiert:
‘[Orban’s] plan treats the protection of national borders as the objective and the refugees as an obstacle. Our plan treats the protection of refugees as the objective and national borders as the obstacle.’
https://blogs.spectator.co.uk/2017/07/g ... ion-state/

Der britische Journalist Douglas Murray äußert sich dazu wie folgt:
What should be a greater concern to a government than somebody who founds and funds numerous organisations which seek to undermine your borders and teach people how to learn the loopholes in the existing laws of your continent?
https://blogs.spectator.co.uk/2017/07/g ... ion-state/
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von ThorsHamar »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 19:13)

Das halte ich für Unsinn.
Das ist Dein gutes Recht, aber ich meine, Du hast nicht verstanden, was ich meine.
Ich beziehe mich auf meine eigene Erfahrung, als ich mich das erste mal tatsächlich als Europäer gefühlt habe und die Franzosen, die ich getroffen habe, bestätigten die gleiche Erfahrung. In Europa wären wir Deutsche und Franzosen gewesen, nach Monaten auf einem anderen Kontinent waren wir ganz nah verwandt, als Europäer. Dieses erfahrene Gefühl ist bei mir seit dem bestimmend, wenn ich von Europa rede, und zwar unabhängig von dem politisch - ökonomischen Konstrukt.
ICH bin Europäer!
Selbstverständlich müssen es Werte sein die eine Identität schaffen.
Ja, und wenn diese Werte sich irgendwie ändern, also Deine oder die angebotenen, ist diese Identität vorbei ...
Was soll denn das für eine ganz persönliche, emotionale Erfahrung sein die identitässtiftend ist? Muß Russland auf alle EU-Staaten eine Atombombe werfen um diese Erfahrung zu machen?
Muss nicht, aber eine existentielle Bedrohung, egal ob real oder als Drohkulisse, ist tatsächlich ein Grund für Zusammenhalt und Identität.
So funktionieren schliesslich Religionen und Ideologien und politische Bewegungen.
Die USA ist durch Rebellion, Kauf von Land, vor allem aber durch aggressive Eroberungskriege entstanden. Zusammengehalten wird es aber durch gemeinsame Werte.
Die USA sind ein Staat, kein Kontinent mit verschiedenen National-Staaten. Und auch dieses Nationalbewusstsein entstand durch Bürgerkrieg ....
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Progressiver »

Wir haben aber auch gar keine Politiker in wichtigen Positionen mehr, die für Europa glühen. Joschka Fischer schreibt vielleicht ab und zu noch ein Buch darüber, dass man globale oder gesamteuropäische Probleme nur in den Griff bekommen kann, indem man als EU solidarisch und gemeinsam zueinandersteht. Aber dieses Wissen ging wohl bei der nächsten Politikergeneration verloren. Für Angela Merkel ist Europa nur ein Absatzraum für die deutsche Exportwirtschaft. Und da es keine Währungsschwankungen innerhalb der Eurozone mehr gibt, wird dies natürlich extrem ausgekostet. Stattdessen gibt es hierzulande nur noch "überzeugte Europäer". Diese wollen aber nur die EU in der derzeitigen Form erhalten, um weiterhin die anderen Staaten Europas finanziell auszupressen. Die starke deutsche Wirtschaft kann dank des Euros und ihres Niedriglohnsektors ihre Nachbarn in Grund und Boden konkurrieren. Dies führt dann dort zu Arbeitslosigkeit und hohen Schulden. Worauf Deutschland als Antwort nur eine rigide Austeritätspolitik kennt, die sie den anderen aufzwingen will. Beim kleinen Griechenland kann diese Politik des Zwanges und der Einschüchterung vielleicht funktionieren. Obwohl die Griechenland-"Rettung", die dortige Bevölkerung in ewige Schuldknechtschaft geführt hat. Aber schon Italien rebelliert gegen das deutsche Austeritätsdogma. Wenn man dann noch hinzufügt, dass die Europäer alle zusammen die Italiener mit den Flüchtlingen alleine lassen, kann ich zumindest nachvollziehen, dass dort der Volkszorn jetzt eine derartige Regierungskoalition an die Macht gebracht hat.

Wenn es also etwas braucht, dann eine gemeinsame europäische Wirtschafts-, Sozial- und mindestens Flüchtlingspolitik. Was die letztere betrifft: Anstatt in Afrika irgendwelche Despoten zu unterstützen und als Resteverwerter für europäische Landwirtschaftsprodukte zu missbrauchen, wäre es angebrachter, den Menschen dort Perspektiven in ihren Heimatländern zu schaffen, damit sie erst gar nicht auf die Idee kommen, zu uns zu flüchten. Weiterhin: Anstatt die bisherige Entwicklungshilfe der Schwarzen Null zu opfern, wie es unser Finanzminister teilweise tut, wäre es angebrachter, mögliche Flüchtlinge in Camps in ihren Heimatländern zu versorgen, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und zu warten, bis sie vor unserer Haustür stehen. Und nein: Die "Festung Europa"-Pläne werden genauso wenig helfen wie nationale Alleingänge.

Stichwort gemeinsame bzw. koordinierte Wirtschafts- und Sozialpolitik: Merkel-Deutschland bremst so etwas ja bekanntlich aus. Die Kanzlerin ist keine Vorreiterin in der europäischen Einigung! Alles Gequassel von wegen "überzeugten Europäern" ist also auch hier Mist. Der Grund dafür liegt darin, dass man es sich als "Exportweltmeister" bequem macht, weil Merkel sich auf der ewigen Siegerstraße sieht. Was sie nicht beachtet: Schon bei außereuropäischen Staaten wie den USA erweckt der deutsche Handelsbilanzüberschuss Zorn. Der Ruf nach Zöllen wird da immer lauter, um die europäische Wirtschaft vom Leibe zu halten. Gemeint ist aber die deutsche Exportindustrie. Es müssen also neue Wege her, um nicht auf die Verliererstraße zu kommen. Das Modell "Exportweltmeister" hat jedenfalls in der Zukunft keine Chance mehr, wenn erst weltweit die Zölle steigen. Macron hat das wohl erkannt. Man kann ansonsten halten von ihm, was man will. Merkel und ihre Getreuen wollen das jedoch nicht sehen.

Was es also auch braucht, sind Politiker mit Visionen und Mut, die die europäische Einigung forcieren wollen. Auch in Deutschland. Die EU-Institutionen müssen wirklich demokratisiert werden, anstatt den Brüsseler Bürokraten zu erlauben, sich von irgendwelchen Konzernlobbyisten manipulieren zu lassen. Ebenso braucht es die Bereitschaft, weitere nationale Bereiche dann auf europäischer Ebene zu lösen. Die Bevölkerung der verschiedenen Staaten muss überzeugt werden, dass Europa auch für sie ein Gewinn ist. Dies geht aber am besten, indem man die Arbeitslosigkeit sowie die niedrigen Löhne bekämpft, die es vielerorts in Europa ja gibt. Anstatt eines deutschen Spardiktats bzw. einer deutschen Spardiktatur bräuchte es einen europäischen Investitionspakt.

Dies alles wird natürlich nicht eintreten. Die planlose Kanzlerin, die nur "auf Sicht" fährt, wird alle guten Pläne zu torpedieren wissen. Wenn aber diese linken(?) Pläne eines Investitionspaktes sich nicht durchsetzen, werden die Atavistenparteien von Rechts in den verschiedenen Staaten die gefrusteten Wähler abholen. Der Krieg um die Köpfe geht verloren.

Ich für meinen Teil finde es zwar schlimm, wenn der Aufhetzer Bannon jetzt daher kommt, um Europa zu zerstören. Er wird aber nur dort Erfolg haben, wo die europäische Einigung als Idee entweder ernsthaft erkrankt ist oder aber schon tot.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(25 Jul 2018, 20:12)

Herr Soros möchte den europäischen Nationalstaat zerstören, und er hat weit größere Mittel als Bannon zur Verfügung.

Eine der Organisationen Soros' wird wie folgt zitiert:

https://blogs.spectator.co.uk/2017/07/g ... ion-state/

Der britische Journalist Douglas Murray äußert sich dazu wie folgt:

https://blogs.spectator.co.uk/2017/07/g ... ion-state/
Gibt es denn gar keine seriösen Quellen zu den Absichtserklärungen von Herrn Soros? Irgendein Blog ist doch keine ernst zu nehmende Quelle!

Was ich mitnehme, das ist seine Absicht, die Grenzen innerhalb der EU gegenstandslos zu machen. Prima, so war das Schengener Abkommen schließlich auch gemeint, und das europäische Bildungsprogramm und der Austausch von jungen Leuten. Was ist daran denn schlecht, wenn ich meine europäischen Nachbarn aus der Nahansicht kennen und einschätzen lerne? Und was wäre an dem bekannt gewordenen Programm von Herrn Bannon gut? Ein gackernder Hühnerhaufen, dem niemand mehr zuhört, der ist gut für die USA und Rußland, klar.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 18:10)

Danke! In der Krise kommen offenbar die richtigen Ideen zum Vorschein. Ich sehe auch seit längerer Zeit nur in einem Kerneuropa eine Zukunft. Der Zerfall der aktuellen EU wird jedenfalls kaum noch aufzuhalten sein. Ob dann der Sprung zu einem Kerneuropa gelingt wird, bleibt abzuwarten.
Letztere Befürchtung habe ich ebenfalls. Wenn die bestehende EU so weit zerstört wurde, daß da erst einmal nichts Gemeinsames und Ausbaufähiges bleibt, dann wird das mit dem Kern sicher auch nichts. Vielleicht zerfetzt der Zusammenbruch der EU sogar die deutsch-französischen Freundschaftsverträge... das wäre dann der Super-GAU. Je eher der Schritt zum Kern-Europa vollzogen wird, desto mehr Gemeinsames werden wir dort einbringen können.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Skeptiker »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 21:00)

Gibt es denn gar keine seriösen Quellen zu den Absichtserklärungen von Herrn Soros? Irgendein Blog ist doch keine ernst zu nehmende Quelle!

Was ich mitnehme, das ist seine Absicht, die Grenzen innerhalb der EU gegenstandslos zu machen. Prima, so war das Schengener Abkommen schließlich auch gemeint, und das europäische Bildungsprogramm und der Austausch von jungen Leuten. Was ist daran denn schlecht, wenn ich meine europäischen Nachbarn aus der Nahansicht kennen und einschätzen lerne? ...
Herr Soros fördert aber nicht das Schengen Abkommen. Im Gegenteil. Indem er durch seine Aktivitäten den Problemdruck erhöht, überdehnt er das System. Dadurch wurden in Europa die Grenzen wieder so schnell gesichert, wie sich das kaum jemand hat vorstellen können.

Was immer Herr Soros Agenda ist, bislang ist die Spaltung Europas mit der Abgrenzung der Nationalstaaten der Trend. Ich bin sehr dafür Menschen nicht an ihren Aussagen sondern an ihren Taten, bzw. am Ergebnis ihrer Aktivitäten, zu messen. Da sehe ich aktuell keinen Beitrag zur Einigung, sondern einen Beitrag zur Spaltung Europas.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 21:00)

Gibt es denn gar keine seriösen Quellen zu den Absichtserklärungen von Herrn Soros? Irgendein Blog ist doch keine ernst zu nehmende Quelle!
Also Murray und The Spectator sind schon seriös, meine ich:
https://en.wikipedia.org/wiki/Douglas_Murray_(author)
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Spectator

Ob der verlinkte Beitrag es auch ist, kann ich jetzt nicht beurteilen.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Jul 2018, 21:40)

Herr Soros fördert aber nicht das Schengen Abkommen. Im Gegenteil. Indem er durch seine Aktivitäten den Problemdruck erhöht, überdehnt er das System. Dadurch wurden in Europa die Grenzen wieder so schnell gesichert, wie sich das kaum jemand hat vorstellen können.

Was immer Herr Soros Agenda ist, bislang ist die Spaltung Europas mit der Abgrenzung der Nationalstaaten der Trend. Ich bin sehr dafür Menschen nicht an ihren Aussagen sondern an ihren Taten, bzw. am Ergebnis ihrer Aktivitäten, zu messen. Da sehe ich aktuell keinen Beitrag zur Einigung, sondern einen Beitrag zur Spaltung Europas.
Ich halte es für eine der ganz großen Errungenschaften in der EU, daß unsere Binnengrenzen zwischen den Schengenländern offen sind. Davon machen auch jene EU-Partner regen Gebrauch, die die solidarische Aufnahme von Flüchtlingen ansonsten hartnäckig verweigern. Eine der ersten Maßnahmen gegen fehlende Vertrauenswürdigkeit wäre aus meiner Sicht, die Binnengrenzen zu diesen Struwelpetern zu schließen. Weitere Maßnahmen sind möglich, wenn die Wirkung ausbleibt. Kann man bei Herrn Bannon denn Geld bekommen dafür, daß man bestimmte Grenzen schließt? :)
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn sich Bannon oder Soros in Europa derart einmischen, dass Gesetze oder Verfassungen gebrochen werden, dann sollte es denen seitens des Rechtsstaates an den Kragen gehen, nicht vorher.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Skeptiker »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 21:49)
Ich halte es für eine der ganz großen Errungenschaften in der EU, daß unsere Binnengrenzen zwischen den Schengenländern offen sind. Davon machen auch jene EU-Partner regen Gebrauch, die die solidarische Aufnahme von Flüchtlingen ansonsten hartnäckig verweigern. Eine der ersten Maßnahmen gegen fehlende Vertrauenswürdigkeit wäre aus meiner Sicht, die Binnengrenzen zu diesen Struwelpetern zu schließen. Weitere Maßnahmen sind möglich, wenn die Wirkung ausbleibt. Kann man bei Herrn Bannon denn Geld bekommen dafür, daß man bestimmte Grenzen schließt? :)
Das verstehe ich nun nicht. Offene Grenzen sind toll und deshalb sollten wir Grenzschliessungen als Sanktion gegen die Staaten einsetzen, die sich nach unserem Empfinden nicht solidarisch zeigen? Für mich verqueere Logik.

Nö, ich finde offene Grenzen super! Aber wir sollten unsere Aussengrenzen effektiv schützen. Das ist nämlich konsensfähig in Europa und eint uns, anstatt uns auseinander zu treiben.

Jeder Staat kann dann ja selber entscheiden wieviele Migrationswillige er auf sicherem Weg legal zu sich holt (was auch moralisch viel glaubwürdiger wäre). Aber die Unsitte der moralischen Selbstbeweihräucherung indem man diejenigen belohnt die Gefahren auf sich nehmen um eine Einreise zu erzwingen, die wird niemals konsensfähig in Europa sein und das zu fördern ist richtig gut für alle diejenigen die Europa spalten wollen.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2018, 21:48)

Also Murray und The Spectator sind schon seriös, meine ich:
https://en.wikipedia.org/wiki/Douglas_Murray_(author)
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Spectator

Ob der verlinkte Beitrag es auch ist, kann ich jetzt nicht beurteilen.
Nehmen wir an, daß die beiden Kanäle ihre Verantwortung ernst genommen haben. Gibt es denn gar kein "Manifest" von Herrn Soros, was er mit seiner Stiftung bezweckt? Bisher hieß es doch immer: "Orban böse" - "Soros lieb".

Grundsätzlich sind mir Leute willkommen, die das europäische Projekt fördern. Muß man Herrn Soros vorhalten, daß er das europäische Projekt schädigt? So merkt das ja ein Teilnehmer hier an.

Wenn man seine wiki-Seite liest, hat er politisch immer auf der Seite der fortschrittlichen und freiheitlichen Kräfte gestanden. Das halte ich für ein ganz dickes Plus: Gegen GW Bush, gegen Trump, gegen Orban, gegen Putin, gegen den BREXIT, für eine freie Ukraine. Meist verbunden mit Geldspenden für deren Gegner. Was unbedarfte Gemüter ihm vorhalten könnten, das sind riesige Spekulationsgewinne, einige anrüchig und gerichtlich abgeurteilt durch insider-Wissen. Was andere ihm vorhalten, das ist seine Kritik an der engen Verbindung der US-Außenpolitik mit der Politik Israels. Aber genau genommen fördert er ja gar nichts Böses; er gilt als Philanthrop.

Ich wüßte jetzt nicht, was ich ihm vorhalten sollte, wenn man das Geschäftliche vom Politischen trennt. Seine Gegner sind da sicher ganz anderer Meinung. :eek:

Ist wohl so: Wenn irgendwo ein böser Vorwurf erhoben wurde, dann bleibt an dem Opfer etwas davon hängen, auch wenn ansonsten nichts dran war.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Jul 2018, 22:03)

Das verstehe ich nun nicht. Offene Grenzen sind toll und deshalb sollten wir Grenzschliessungen als Sanktion gegen die Staaten einsetzen, die sich nach unserem Empfinden nicht solidarisch zeigen? Für mich verqueere Logik.
Ich empfinde es als folgerichtig, wenn man in einer Gemeinschaft aus der Reihe tanzt, daß man dann einen Tanzkurs verpaßt bekommt. Unser Empfinden/ unsere Erwartungen sehe ich schon als Maßstab für Maßnahmen, die zu treffen sind.
Nö, ich finde offene Grenzen super! Aber wir sollten unsere Aussengrenzen effektiv schützen. Das ist nämlich konsensfähig in Europa und eint uns, anstatt uns auseinander zu treiben.
Keine Frage; so soll's sein. Nicht sein soll aber, daß ein Staat lastwagenweise Zuwanderer aus seinem Gebiet über offene Grenzen nach Deutschland weiter reicht. So geschehen in Görlitz und in Frankfurt an der Oder. Das Verhalten ist schäbig!
Jeder Staat kann dann ja selber entscheiden wieviele Migrationswillige er auf sicherem Weg legal zu sich holt (was auch moralisch viel glaubwürdiger wäre). Aber die Unsitte der moralischen Selbstbeweihräucherung indem man diejenigen belohnt die Gefahren auf sich nehmen um eine Einreise zu erzwingen, die wird niemals konsensfähig in Europa sein und das zu fördern ist richtig gut für alle diejenigen die Europa spalten wollen.
Das ist ein schwieriges Thema, für das wir noch gar keine Lösung haben. Darüber haben wir uns im Strang "Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik" ausgiebig unterhalten. Wenn Ihnen dazu etwas Gutes einfallen sollte: Her damit!
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2018, 21:57)

Wenn sich Bannon oder Soros in Europa derart einmischen, dass Gesetze oder Verfassungen gebrochen werden, dann sollte es denen seitens des Rechtsstaates an den Kragen gehen, nicht vorher.
Die für mich offene Frage ist schon, ob ausländische Stiftungen mit ihrem Geld in einen Werbefeldzug zur politischen Zukunft des Landes investieren dürfen. Ich stelle mir vor, daß auf allen verfügbaren Kanälen nur noch Mutti Merkel oder aber der Europäer Schulz zu sehen und zu hören ist. Grüne, Linke, Liberale gibt es dann nur noch, wenn Mutti oder der Europäer darüber schimpft.

Wollen wir als Wahlvolk eine solche Verengung unserer Wahrnehmungsfähigkeit? Das hat womöglich gar nichts mit Verfassung zu tun! Klar, daß die Nutznießer den Geldsegen prima finden!
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Skeptiker »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 22:43)
Ich empfinde es als folgerichtig, wenn man in einer Gemeinschaft aus der Reihe tanzt, daß man dann einen Tanzkurs verpaßt bekommt. Unser Empfinden/ unsere Erwartungen sehe ich schon als Maßstab für Maßnahmen, die zu treffen sind.
Klar, kann man machen. Wenn mir aber die offenen Grenzen so wichtig sind, dann finde ich es etwas merkwürdig bei den Sanktionen als erstes die Grenzen zu betrachten. Es gibt ja noch vielerlei andere Möglichkeiten mit Herrn Orban in Verhandlungen zu treten. Von der Schwierigkeit eines solchen Unterfangens mal ganz abgesehen ...
H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 22:43)
Keine Frage; so soll's sein. Nicht sein soll aber, daß ein Staat lastwagenweise Zuwanderer aus seinem Gebiet über offene Grenzen nach Deutschland weiter reicht. So geschehen in Görlitz und in Frankfurt an der Oder. Das Verhalten ist schäbig!

Das ist ein schwieriges Thema, für das wir noch gar keine Lösung haben. Darüber haben wir uns im Strang "Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik" ausgiebig unterhalten. Wenn Ihnen dazu etwas Gutes einfallen sollte: Her damit!
Naja, Dublin II … aber lassen wir das. Dies ist ja nicht der Flüchtlingsstrang.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Jul 2018, 23:05)

Klar, kann man machen. Wenn mir aber die offenen Grenzen so wichtig sind, dann finde ich es etwas merkwürdig bei den Sanktionen als erstes die Grenzen zu betrachten. Es gibt ja noch vielerlei andere Möglichkeiten mit Herrn Orban in Verhandlungen zu treten.
Strafzahlungen sind der Königsweg.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von unity in diversity »

Bannon kann nur Erfolg haben, indem er differenziert und delegitimiert.
Wenn in den USA über Europa gesprochen wird, ist Deutschland der Feind und nicht etwa Frankreich. So wird differenziert.
Dazu paßt diese Lageeinschätzung:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p4259617
Die Konvergenz der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse nach oben, ist in Europa ausgefallen. Es steht eine Konvergenz nach unten im Raum.
Deutschland selbst war die treibende Kraft bei der wirtschaftlichen und sozialen Desintegration Europas. In dieser Richtung kann Bannon alles dem Selbstlauf überlassen, weil Merkeldeutschland weiterhin differenziert, anstatt zu integrieren.
Das hat zum Erstarken von rechts-nationalistischen Tendenzen in Europa geführt, weil viele Europäer die deutschlanddominierten Brüsseler Behörden als persönliche Bedrohung empfinden.
Auch an dieser Stelle kann Bannon tiefenentspannt abwarten, die delegitimieren und demontieren sich ganz von allein.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(26 Jul 2018, 00:49)

Danach habe ich nicht gefragt, sondern was an meinem Beitrag antisemitisch war. Möglicherweise ist für dich jegliche Kritik an Soros automatisch antisemitisch. Dann sag das doch aber bitte auch, damit andere sehen, wie haltlos deine Anschuldigungen sind.
Wohl nicht jede Kritik an Soros. Diese Antisemitischen Anwürfe werden aber gerne vorgebracht, wenn es gegen einen Soros geht und man nicht so wirklich ausdrücken kann, was man ihm denn nun wirklich vorwerfen kann. Außer halt, daß er jüdischer Abstammung ist. Die Ultima Ratio vieler aus der Rechten Ecke. "Der Jud, der will die Welt beherrschen!".
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 22:56)

Die für mich offene Frage ist schon, ob ausländische Stiftungen mit ihrem Geld in einen Werbefeldzug zur politischen Zukunft des Landes investieren dürfen.
Alles, was nicht verboten ist, ist erlaubt ;) Wenn man so eine Einflussnahme aus dem Ausland nicht möchte, dann muss man entsprechende Gesetze erlassen und Zuwiderhandlungen verfolgen. Würde der AfD und Linkspartei wahrscheinlich auch Spenden kosten :thumbup:
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Re: Einmischung der Weltmächte in die Europäische Einigung

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2018, 11:51)

Alles, was nicht verboten ist, ist erlaubt ;) Wenn man so eine Einflussnahme aus dem Ausland nicht möchte, dann muss man entsprechende Gesetze erlassen und Zuwiderhandlungen verfolgen. Würde der AfD und Linkspartei wahrscheinlich auch Spenden kosten :thumbup:
Dann lassen Sie uns doch eine solche Forderung erheben:

Keine Finanzierung von Parteiwerbungen in der EU, weder indirekt über bezahlte Werbekanäle noch direkt als Parteispende. Parteien haben sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen ihrer deutschen Mitglieder und aus Zuwendungen der staatlichen Parteienförderung zu finanzieren. Systemfördernde Spenden zur allgemeinen Parteienförderungen sind willkommen. Dadurch wird aber keine gezielte Zuwendung zu bestimmten Parteien möglich. Spenden an Parteien und Politiker sind streng untersagt. Parteien dürfen sich nicht aus Krediten finanzieren oder zwischenfinanzieren. Zuwiderhandlung gegen die Finanzierungsrichtlinien muß zum zeitweiligen Ausschluß von politischen Wahlen führen.

Wer hier ein Schlupfloch entdeckt, der möge es bitte schließen.

Mir geht es darum, daß mit fremdem Geld in Form von Spenden die Arbeit von Parteien. ihre Werbung und ihre Wahlteilnahme nicht mehr finanziert werden darf. Daß mit Geld viel zu bewegen ist, das ist schon klar. Aber Politik soll allen Bürgern in gleicher Weise dienen. Sie darf sich nicht kaufen lassen.
Zuletzt geändert von H2O am Do 26. Jul 2018, 13:53, insgesamt 2-mal geändert.
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