Ist unsere Demokratie in Gefahr?

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SirToby
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von SirToby »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jul 2018, 08:50)

Unsinn. Niemand auf einem evangelischen Kirchentag wird das als "Mut" oder "Zivilcourage" empfinden. Es ist einfach Konsens. Genauso wie es Konsens auf einer Herrentagsparty ist, gegen Links und Grün zu wettern oder wie es Konsens unter Neurechten Intellektuellen ist, einer "Deutugungshoheit" ausgesetzt zu sein. Argumentiert einfach!
Die Herren und Damen vom rot-grünen Spektrum empfinden das genau so: Scheunentore einrennen und sich für seinen "Mut" feiern lassen. Der Mensch will halt ein Held sein, das steckt in uns allem drin.

Bei den Herrentagspartys heisst es: "Endlich sagt's mal einer!"

Bei den Linken heisst es Zivilcourage.

Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist, dass letztere wesentlich mehr Sympathisanten im Bereich der Medien haben. Und das macht den Zeitgeist dann aus. Was sie aber trotzdem nicht daran hindert, sich als "gegen den Strom schwimmend" zu empfinden. Das ist so ein Beispiel:

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -interview

P.S.: es gab in der Welt vor einigen Jahren mal einen hervorragenden Artikel zum Thema; Wie alle stets glauben gegen den Mainstream zu schwimmen, leider finde ich ihn nicht mehr...
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von firlefanz11 »

Schnitter hat geschrieben:(11 Jul 2018, 18:33)

Hast du Probleme mit weiblichen Führungskräften?
Wenn sie kompetent sind nicht... :p :cool:
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firlefanz11
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(11 Jul 2018, 19:57)

Das ist ebenso wenig in Ordnung. Selbstverständlich nicht. Wobei die Genannten auch keine Waisenknaben sind, was bestimmte Äußerungen anbelangt. Dennoch: Selbst in Fällen, wo diese Politiker unsägliche geschichtsrevisionistische und fremdenfeindliche Äußerungen von sich geben, sollte sich die andere Seite trotzdem zurückhalten und nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Seine Abscheu kann man auch sehr sachlich und ohne Hass-Vokabular äußern.
Schön, dass Du das so siehts. Sind ja nicht alle Foristen so gemäßigt eingestellt...
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

SirToby hat geschrieben:(12 Jul 2018, 15:55)

Die Herren und Damen vom rot-grünen Spektrum empfinden das genau so: Scheunentore einrennen und sich für seinen "Mut" feiern lassen. Der Mensch will halt ein Held sein, das steckt in uns allem drin.

Bei den Herrentagspartys heisst es: "Endlich sagt's mal einer!"

Bei den Linken heisst es Zivilcourage.

Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist, dass letztere wesentlich mehr Sympathisanten im Bereich der Medien haben. Und das macht den Zeitgeist dann aus. Was sie aber trotzdem nicht daran hindert, sich als "gegen den Strom schwimmend" zu empfinden. Das ist so ein Beispiel:

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -interview

P.S.: es gab in der Welt vor einigen Jahren mal einen hervorragenden Artikel zum Thema; Wie alle stets glauben gegen den Mainstream zu schwimmen, leider finde ich ihn nicht mehr...
Auf den Herrentagsparties wird einfach zu viel Nazijargon gepflegt. Das hat nix mit "Schwimmen gegen den Mainstream" zu tun. Einfach nur rassistisches, fremdenfeindliches Zeuchs. Und dann noch besoffen. Igitt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(12 Jul 2018, 17:05)

Auf den Herrentagsparties wird einfach zu viel Nazijargon gepflegt. Das hat nix mit "Schwimmen gegen den Mainstream" zu tun. Einfach nur rassistisches, fremdenfeindliches Zeuchs. Und dann noch besoffen. Igitt.
Du bist dabei?
Ich kann dazu nichts sagen, weil ich nicht teilnehme, weiß daher nicht, was die so reden. Gut, dass du uns aufklärst als Insider.
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Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jul 2018, 09:04)

Gut. Ja. Auch wenn man das aus Sicht einer europäischen, von den Idealen der griechisch-römischen Antike geprägten Kultur anzweifeln mag. In dieser Kultur werden Dispute öffentlich geführt. Die Schlüssigkeit der Argmente ist entscheident. Hass ist verpönt.
Genau. Ich weiß auch nicht genau, wieso man nicht sehr rigide mit solchen Sätzen, wie zum Beispiel "die haben vergessen, dich zu vergasen", "warte nur, was wir mit dir anstellen, wen wir an der Macht sind" und dergleichen mehr, umgehen sollte. Und ob das nun über den normalen polizeilich-juristischen Weg (Anzeige, Ermittlungsverfahren, Anklage, Urteil) geht oder per zusätzlichem Netz-Gesetz aufgespürt und geahndet wird, ist doch wurscht. Hauptsache, es wird geahndet. Wüsste nicht, was diese Menschenverachtung mit Meinungsfreiheit zu tun haben sollte. Komisch: Über solche übelsten inhumanen Kommentare wird sich nicht aufgeregt, nur über ein Gesetz, das gegen so einen Dreck entwickelt worden ist. Klar steht die Meinungsfreiheit ganz oben auf der Prioritäten-Liste der bürgerlichen Freiheiten. Logisch. Trotzdem darf Menschenverachtung nicht Tür und Tor geöffnet werden. Und das passiert doch ständig.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von SirToby »

relativ hat geschrieben:(12 Jul 2018, 10:30)

Sorry , aber das sehe ich nicht so.
Je nachdem wie lange eine Regierung wirkt und was sie aus ihrer regierungsarbeit rausholt, kann sich ne Menge ändern. Natürlich nicht von heute auf morgen. Aber wir haben mom. etliche "demokratische" Staaten wo genau dieses Wirkungshandel praktiziert wird.
Gewisses Wirkungshandel und auch kommuniziertes Wunschhandel, sollte jeden Freiheitsliebenden (nein, nicht nur für sich) Menschen sofort in Alarmstellung Rot bringen.
Erdogan ist quasi schon so weit, daß sich sein "Wirkungshandel" für ihn auszahlt, bei Putin ist es ja schon da.
Überall um uns herrum wird versucht freiheitliche demokratische Errungenschaften der Nachkriegsjahre zu pulverisieren und das wirklich schlimme daran ist m.M., daß es nicht etwa demokratische Politiker versuchen einen "kleinen" Systemwandel zu erzeugen, sondern eben welche, die ganz andere Intentionen haben.
Sie haben keinen Grund sich zu entschuldigen. Es ihr Grundrecht und unterschiedliche Meinungen sind das Fundament des Pluralismus. :thumbup:

Sie haben sicherlich Recht mit ihrer Einschätzung der Türkei und Russlands. Nur muss ich dagegen einwenden, dass diese Länder niemals eine starke Rechtsstaatkultur hatten und im Vergleich zu uns eher schwache Institutionen.

Es ist in der Tat so, dass die Systeme solcher Schwellenländer sehr anfällig sind für die o.g. Beeinflussung. Da werden ein paar unliebsame Journalisten tatsächlich mal schnell "entsorgt" oder einfach auf offener Strasse erschossen.

Auf Deutschland und andere entwickelte Länder trifft dies jedoch nicht zu. Beispiel: Berlusconi mag nicht dem Prototyp des aufgeklärten europäischen Demokraten entsprochen haben, aber es nicht so, dass während seiner Amtszeit Journalisten und Gegner seiner Regierung mit dem Leben bedroht wurden.

Im Falle der AfD könnte sie auch nur mit einem Partner koalieren, was bedeutet, dass ihre radikalsten Forderungen in einem Koalitionsvertrag abgemildert würden oder zumindest geschleift werden.

Auf der anderen Seite würde es die Debatte normalisieren. Die AfD könnte sich nicht mehr auf ihren Opferstatus berufen, und ihre Gegner würden sich mit ihren Nazi-Vorwürfen halt offiziell gegen eine Regelung stellen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Jul 2018, 17:07)

Du bist dabei?
Ich kann dazu nichts sagen, weil ich nicht teilnehme, weiß daher nicht, was die so reden. Gut, dass du uns aufklärst als Insider.
Wer nicht blind durchs Leben läuft, sieht die "Herren" in diversen Kneipen sitzen und auf diversen Straßen grölen. Schließlich passiert es schon mal, dass man mal ein Ausflugslokal aufsucht oder die Straße entlangläuft. Kommt halt vor. Bei dir nicht? :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von SirToby »

Selina hat geschrieben:(12 Jul 2018, 17:05)

Auf den Herrentagsparties wird einfach zu viel Nazijargon gepflegt. Das hat nix mit "Schwimmen gegen den Mainstream" zu tun. Einfach nur rassistisches, fremdenfeindliches Zeuchs. Und dann noch besoffen. Igitt.
Sie beweisen ein ums andere Mal, dass Ihnen an einem freien Austausch von Meinungen nichts liegt. Am Beleidigen von Menschen mit Nazi-Vorwürfen umso mehr. Für mich sind Sie eine unverbesserliche Hasspredigerin und ein Grund dafür warum das politische Klima so vergiftet ist.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

SirToby hat geschrieben:(12 Jul 2018, 17:27)

Sie beweisen ein ums andere Mal, dass Ihnen an einem freien Austausch von Meinungen nichts liegt. Am Beleidigen von Menschen mit Nazi-Vorwürfen umso mehr. Für mich sind Sie eine unverbesserliche Hasspredigerin und ein Grund dafür warum das politische Klima so vergiftet ist.
Danke. Es leben die Herrentagsparties, sie leben hoch! :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

Selina hat geschrieben:(12 Jul 2018, 17:26)

Wer nicht blind durchs Leben läuft, sieht die "Herren" in diversen Kneipen sitzen und auf diversen Straßen grölen. Schließlich passiert es schon mal, dass man mal ein Ausflugslokal aufsucht oder die Straße entlangläuft. Kommt halt vor. Bei dir nicht? :D
Bei mir nicht, Ich weiß aber nicht, wo Sie leben.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(12 Jul 2018, 17:26)

Wer nicht blind durchs Leben läuft, sieht die "Herren" in diversen Kneipen sitzen und auf diversen Straßen grölen. Schließlich passiert es schon mal, dass man mal ein Ausflugslokal aufsucht oder die Straße entlangläuft. Kommt halt vor. Bei dir nicht? :D
Bei uns sehr sehr selten. S-H ist ja nicht der Osten. Ich sehe überwiegend am Herrentag Väter mit ihren Familien, auf Fahrradtour oder beim Eismann oder so. Ganz selten mal Jungs mit Bollerwagen. Nazigegröle geben die aber nicht von sich.
Tut mir leid, dass du in solch einem Umfeld lebst. Kennst dich ziemlich gut aus oder quasselst schlicht über Klischees.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Kritikaster hat geschrieben:(12 Jul 2018, 14:42)

Jetzt redest Du im Konjunktiv. Klang für mich vorher anders.
Da haben wir uns a) wohl mistverstanden oder b) schlicht aneinander vorbei geredet.

Meine Antwort: "wie zu DDR-Zeiten" gelle?

Bezog sich auf User Zollagents Aussage:
"Die "Allparteienkoalition" könnte man durchaus auch als Konsens der Demokraten bezeichnen."

Dass bei allen Parteien in allen Punkten Konsens herrscht, wird es nicht geben.
Koalitionen sind immer mit Kompromissen verbunden.
Eine Allparteienkoalition muss sich "zusammen raufen", muss Abstriche machen, den kleinsten gemeinsamen Nenner finden, um eine Krisensituation zu überwinden. Von einem allgemeinen Konsens ist das weit entfernt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(12 Jul 2018, 17:21)

Genau. Ich weiß auch nicht genau, wieso man nicht sehr rigide mit solchen Sätzen, wie zum Beispiel "die haben vergessen, dich zu vergasen", "warte nur, was wir mit dir anstellen, wen wir an der Macht sind" und dergleichen mehr, umgehen sollte. Und ob das nun über den normalen polizeilich-juristischen Weg (Anzeige, Ermittlungsverfahren, Anklage, Urteil) geht oder per zusätzlichem Netz-Gesetz aufgespürt und geahndet wird, ist doch wurscht. Hauptsache, es wird geahndet. Wüsste nicht, was diese Menschenverachtung mit Meinungsfreiheit zu tun haben sollte. Komisch: Über solche übelsten inhumanen Kommentare wird sich nicht aufgeregt, nur über ein Gesetz, das gegen so einen Dreck entwickelt worden ist. Klar steht die Meinungsfreiheit ganz oben auf der Prioritäten-Liste der bürgerlichen Freiheiten. Logisch. Trotzdem darf Menschenverachtung nicht Tür und Tor geöffnet werden. Und das passiert doch ständig.
In einem Rechtsstaat obliegt die Prüfung auf strafrechtliche Relevanz von Meinungsäußerungen der Judikative und nicht privaten Betreibern und noch viel weniger irgendwelchen Algorithmen, aber genau diese "Auslagerung" der Prüfung an private Betreiber und/oder Algorithmen erfolgt durch das NetzDG.
Und genau aus diesem Grund wurde die Bundesrepublik/die Bundesregierung durch den Sonderbeauftragten der UNO für freie Meinungsäußerung auch kritisiert.
Nicht irgendwelche Dritte haben zu entscheiden, welche Meinungsäußerung beleidigend oder rufschädigend sind, sondern Juristen und das auch nur auf Anzeige durch die Betroffenen.
Es haben eben nicht irgendwelche Dritte zu entscheiden, welche Aussagen menschenverachtend sind und welche nicht. Dafür gibt es gesetzliche Regelungen, für welche Juristen zuständig sind.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Jul 2018, 17:49)

Bei uns sehr sehr selten. S-H ist ja nicht der Osten. Ich sehe überwiegend am Herrentag Väter mit ihren Familien, auf Fahrradtour oder beim Eismann oder so. Ganz selten mal Jungs mit Bollerwagen. Nazigegröle geben die aber nicht von sich.
Tut mir leid, dass du in solch einem Umfeld lebst. Kennst dich ziemlich gut aus oder quasselst schlicht über Klischees.
Also bei uns in ST kenne ich auch keine Herrentagsparties mit Nazigegröle, das was du beschreibst, dafür um so öfter.
Niedlich finde ich immer, wenn zur Herren-/Männertagsparty "alle Männer und Männerinnen" eingeladen werden - ganz einfach zu fröhlichem Zusammensein. Und Kremserfahrten - bunt geschmückt - gibts bei uns viele. Zu etwas vorgerückter Stunde - so am späten Nachmittag - singen die auch mal schön falsch irgendwelche "unanständigen" Lieder, die jedoch mit Nazigegröle so gar nichts gemein haben.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Jul 2018, 18:50)

Also bei uns in ST kenne ich auch keine Herrentagsparties mit Nazigegröle, das was du beschreibst, dafür um so öfter.
Niedlich finde ich immer, wenn zur Herren-/Männertagsparty "alle Männer und Männerinnen" eingeladen werden - ganz einfach zu fröhlichem Zusammensein. Und Kremserfahrten - bunt geschmückt - gibts bei uns viele. Zu etwas vorgerückter Stunde - so am späten Nachmittag - singen die auch mal schön falsch irgendwelche "unanständigen" Lieder, die jedoch mit Nazigegröle so gar nichts gemein haben.
Kommt darauf an - wenn man den Westerwald auch als solches bezeichnen will.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

SirToby hat geschrieben:(12 Jul 2018, 15:55)

Die Herren und Damen vom rot-grünen Spektrum empfinden das genau so: Scheunentore einrennen und sich für seinen "Mut" feiern lassen. Der Mensch will halt ein Held sein, das steckt in uns allem drin.

Bei den Herrentagspartys heisst es: "Endlich sagt's mal einer!"

Bei den Linken heisst es Zivilcourage.

Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist, dass letztere wesentlich mehr Sympathisanten im Bereich der Medien haben. Und das macht den Zeitgeist dann aus. Was sie aber trotzdem nicht daran hindert, sich als "gegen den Strom schwimmend" zu empfinden. Das ist so ein Beispiel:

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -interview

P.S.: es gab in der Welt vor einigen Jahren mal einen hervorragenden Artikel zum Thema; Wie alle stets glauben gegen den Mainstream zu schwimmen, leider finde ich ihn nicht mehr...
Ist auch nicht nötig. "Mut", "Zivilcourage", "Medien", "Heldentum" etc. pp. mich interessiert der ganze Psychoscheiß einfach nicht. Wenn ich in einem Politik-Forum teilnehme, will ich politische Analysen, politische Standpunkte, Meinungen, Richtungsvorschläge lesen. Es bleibt dabei: SIch über irgendeine "Deutungshoheit" oder über irgendeine Mainstream-Dominanz zu beschweren ist entweder jämmerliche Larmoyanz oder läuft am Ende auf die Forderung von Denkverboten hinaus. Wir habens doch gerade aktuell beim Nachbar Polen gesehen: Man hat es vor allem Intellektuellen und Künstlern angekreidet, dass man das Vaterland in irgendeinen Zusammenhang mit der Shoa bringt. So. Das soll man nicht tun. Und nun ist es halt verboten. Wenn Deutschland nicht so im Zentrum dieses Shoa-Verbrechen stünde .. ich glaube, inzwischen würde der angebliche Schuldkult auch hier staatlich verboten sein. "Mehr Sympathisanten im Bereich der Medien haben" ... was soll das denn heißen? Kauf dir einfach andere Medien. Es gibt in jede politische Richtung bis hin zu den Extremen genügend davon. Was willst Du? Was wollt Ihr? Was soll verboten werden?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Jul 2018, 17:49)
Bei uns sehr sehr selten. S-H ist ja nicht der Osten. Ich sehe überwiegend am Herrentag Väter mit ihren Familien, auf Fahrradtour oder beim Eismann oder so. Ganz selten mal Jungs mit Bollerwagen. Nazigegröle geben die aber nicht von sich.
Tut mir leid, dass du in solch einem Umfeld lebst.
Na mal gut, dass in Schleswig-Holstein nur gebildete Menschen leben und es nicht irgendwelche Klischee-Vorstellungen über den sogenannten Osten gibt ...

Die "Herrentagsparty" habe ich selbst ins Spiel gebracht. Und bei denen, die ich mitgemacht habe, gabs überhaupt kein "Nazigegröle" sondern einfach nur die Art von gesellschaftlicher Hassvergiftung, die man auch bei Bassam Tibi, bei Thilo Sarrazin, bei der Achse des Guten, bei Vera Lengsfeld usw. findet.

Empfehlung: "Herd. Heimat. Hass. Erkundungen auf den Nachttischen der neuen Rechten". Vierteiliger Essay zum Thema. https://www.deutschlandfunk.de/herd-hei ... _id=412525

Sage niemand, er stehe irgendwie allein da mit einer neurechten Anschauung. Im Gegenteil. Der Beifall wird ihm sicher sein!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 08:27)

Ist auch nicht nötig. "Mut", "Zivilcourage", "Medien", "Heldentum" etc. pp. mich interessiert der ganze Psychoscheiß einfach nicht.
Das glaube ich dir auf's Wort. Du kreist ja um dich selbst, fühlst dich nirgendwo zugehörig und willst dich auch nirgendwo zugehörig fühlen. Was interessiert diech da auch Zivilcourage oder Mut oder Heldentum.
Weißt du - es gibt Menschen, die beweisen tagtäglich Mut, sind die "Helden des Alltags". Jeder Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren beweist Mut, ist ein Held, wenn er in ein brennendes Haus geht, um Menschen zu retten!
Alle die freiwilligen Helfer, die aktuell in ST gegen die verheerenden Waldbrände kämpfen, die mithelfen ganze Ortschaften zu retten, beweisen Zivilcourage.
Interessiert dich nicht, du bist nur Zuschauer - geht dir am A**** vorbei.
Alle die Menschen, die 2002 beim großen Hochwasser mit geholfen haben, haben Zivilcourage und Mut bewiesen, viele von ihnen sind über sich selbst hinaus gewachsen - waren Helden.
Ohne Zusammenhalt, Gemeinschaftsgefühl funktioniert dergleichen nicht. Das interessiert jemanden wie dich allerdings nicht, ist nur Psychoscheiß.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Jul 2018, 09:23)

Das glaube ich dir auf's Wort. Du kreist ja um dich selbst, fühlst dich nirgendwo zugehörig und willst dich auch nirgendwo zugehörig fühlen. Was interessiert diech da auch Zivilcourage oder Mut oder Heldentum.
Weißt du - es gibt Menschen, die beweisen tagtäglich Mut, sind die "Helden des Alltags". Jeder Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren beweist Mut, ist ein Held, wenn er in ein brennendes Haus geht, um Menschen zu retten!
Alle die freiwilligen Helfer, die aktuell in ST gegen die verheerenden Waldbrände kämpfen, die mithelfen ganze Ortschaften zu retten, beweisen Zivilcourage.
Interessiert dich nicht, du bist nur Zuschauer - geht dir am A**** vorbei.
Alle die Menschen, die 2002 beim großen Hochwasser mit geholfen haben, haben Zivilcourage und Mut bewiesen, viele von ihnen sind über sich selbst hinaus gewachsen - waren Helden.
Ohne Zusammenhalt, Gemeinschaftsgefühl funktioniert dergleichen nicht. Das interessiert jemanden wie dich allerdings nicht, ist nur Psychoscheiß.
"Psychoscheiß" ist für mich lediglich die Larmoyanz bzw. die verdeckte Forderung nach Meinungsfreiheitsabschaffung, die hinter diesem "Deutungshoheits"-Vorwurf steckt.

Und ganz grundsätzlich die Skepsis gegenüber emotionalen Aufladungen und ihren medialen Instrumentalisierungen. Nein. Ich mache nicht mit und blicke mit Verachtung auf diese "Sommermärchen" und ESC-Feiern. Daraus zu schlussfolgern, ich interessierte mich nur für mich selbst, ist allerdings falsch und völlig unbegründet.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 08:46)

Na mal gut, dass in Schleswig-Holstein nur gebildete Menschen leben und es nicht irgendwelche Klischee-Vorstellungen über den sogenannten Osten gibt ...

Die "Herrentagsparty" habe ich selbst ins Spiel gebracht. Und bei denen, die ich mitgemacht habe, gabs überhaupt kein "Nazigegröle" sondern einfach nur die Art von gesellschaftlicher Hassvergiftung, die man auch bei Bassam Tibi, bei Thilo Sarrazin, bei der Achse des Guten, bei Vera Lengsfeld usw. findet.

Empfehlung: "Herd. Heimat. Hass. Erkundungen auf den Nachttischen der neuen Rechten". Vierteiliger Essay zum Thema. https://www.deutschlandfunk.de/herd-hei ... _id=412525

Sage niemand, er stehe irgendwie allein da mit einer neurechten Anschauung. Im Gegenteil. Der Beifall wird ihm sicher sein!
Wow, ausgerechtet Bassam Tibi - dem Schüler Ardornos und Horkheimers - unterstellst du " gesellschaftliche Hassvergiftung".
Es ist also gesellschaftliche Hassvergiftung", wenn jemand die Augen nicht vor der Realität verschließt, wenn er vor gesellschaftlichen Verwerfungen warnt?
Es ist also "gesellschaftliche Hassvergiftung", wenn der Herausgeber der Jüdischen Rundschau feststellt, dass Antisemitismus/antisemitische Übergriffe in ihrer Mehrheit nicht dem rechten Spektrum zuzuordnen sind.

Wer beansprucht denn jetzt die Deutungshohheit darüber, was Hass ist?
Wer will denn jetzt über das NetzDG Verbote mittels Zensur durchsetzen?
Wer will denn eigentlich Meinungen, die der linken PC entgegen stehen, verbieten?

DU hast doch gerade selbst die Steilvorlage gegeben, indem du Bassam Tibi "gesellschaftliche Hassvergiftung" unterstellst und ihn damit diffamierst, DU hast doch gerade die Steilvorlage gegeben, was du von Meinungsfreiheit hälst und wie du zur Demokratie stehst.

"Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen." (Voltaire)

Sollten sich alle die, dick einrahmen, die anderslautende Meinungen als "gesellschaftliche Hassvergiftung" diffamieren und damit unterbinden wollen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Jul 2018, 09:50)

Wow, ausgerechtet Bassam Tibi - dem Schüler Ardornos und Horkheimers - unterstellst du " gesellschaftliche Hassvergiftung".
Und der Witz an der Sache ist, dass die Unterstellung der "gesellschaftlichen Hassvergiftung" selbstverständlich nicht als "verdeckte Forderung nach Meinungsfreiheitsabschaffung" angesehen wird. Doppelmoral ist in diesen Kreisen eben auch weit verbreitet.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 09:31)

"Psychoscheiß" ist für mich lediglich die Larmoyanz bzw. die verdeckte Forderung nach Meinungsfreiheitsabschaffung, die hinter diesem "Deutungshoheits"-Vorwurf steckt.
Siehe unten ==> Toms Beitrag.
Du kriegst deine eigene Bigotterie gar nicht mit.
DU bist doch derjenige mit der verdeckten Forderung nach Abschaffung der Meinungsfreiheit - Stichwort "gesellschaftliche Hassvergiftung", die du jedem unterstellst, der eine andere Meinung vertritt, als die der PC.

Sigmar Gabriel Hat recht, wenn er schreibt:
"Vom französischen Philosophen Alain Finkielkraut ist eine gute Definition von „politischer Korrektheit“ überliefert: „Nicht sehen wollen, was zu sehen ist“. So verstanden ist political correctness also weder ein zivilisierter Sprachgebrauch noch ist die Kritik an ihr gleichzusetzen mit der Missachtung gesellschaftlicher Normen und Wertvorstellungen. Sondern es geht um Wirklichkeitsverweigerung."
Quelle


Alle die dieser Wirklichkeitsverweigerung nicht folgen, sondern reale geselsschaftliche und politische Phänomene beim Namen nennen, diffamierst DU als "gesellschaftliche Hassvergifter"
schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 09:31)Und ganz grundsätzlich die Skepsis gegenüber emotionalen Aufladungen und ihren medialen Instrumentalisierungen. Nein. Ich mache nicht mit und blicke mit Verachtung auf diese "Sommermärchen" und ESC-Feiern. Daraus zu schlussfolgern, ich interessierte mich nur für mich selbst, ist allerdings falsch und völlig unbegründet.
Ach ja?
Was meinst du, wie "emotional aufgeladen" man ist, wenn man Sandsäcke schleppt, weil Deiche zu brechen drohen, wenn die Gefahr besteht, dass ganze Stadteile überschwemmt und eine ganze Stadt droht, von der Außenwelt abgeschnitten zu werden?
Für dich ist das also "Intrumentalisierung", wenn Medien darüber berichten, wenn sie versuchen die Stimmung einzufangen, wenn sie über die Helfer berichten und deren Mut und Zivilcourage loben, wenn Journalisten vor Ort von dieser "emotionalen Aufladung" angesteckt werden.
Du hast wirklich keine Ahnung, warst selbst nie in einer solchen Situation!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

SirToby hat geschrieben:(12 Jul 2018, 15:55)

Die Herren und Damen vom rot-grünen Spektrum empfinden das genau so: Scheunentore einrennen und sich für seinen "Mut" feiern lassen. Der Mensch will halt ein Held sein, das steckt in uns allem drin.
Eigentlich ist der Mensch ein "Fluchttier", nur seine höhere Intelligenz macht im zum Raubtier. Fragt sich nur wovor extreme Menschen flüchten wollen.
Bei den Herrentagspartys heisst es: "Endlich sagt's mal einer!"

Bei den Linken heisst es Zivilcourage.
Du siehts bei rechten Parolen und "linker" Zivilcourage keinen Unterschied?
Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist, dass letztere wesentlich mehr Sympathisanten im Bereich der Medien haben. Und das macht den Zeitgeist dann aus. Was sie aber trotzdem nicht daran hindert, sich als "gegen den Strom schwimmend" zu empfinden. Das ist so ein Beispiel:

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -interview
Wenn die Zeit einen O-Ton von Martin Schulz wieder gibt , sympathisiert sie also eher mit Links? Darauf muss man erstmal kommen.
Ne sorry, aber das sind Verschwörungstheorien, denn in Deutschland gibt es min. genausoviel konservative Medien , wie es linke Medien gibt. Die größste deutsche Tageszeitung ist z.B. so ein konservatives Blatt
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Marmelada »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jul 2018, 09:57)

Und der Witz an der Sache ist, dass die Unterstellung der "gesellschaftlichen Hassvergiftung" selbstverständlich nicht als "verdeckte Forderung nach Meinungsfreiheitsabschaffung" angesehen wird. Doppelmoral ist in diesen Kreisen eben auch weit verbreitet.
Fun Fact: Wegen Sarrazin bzw. dem Umgang mit seinen Parolen hat sich Deutschland eine offizielle Rüge der UNO gefangen, wegen Verstoßes gegen das UNO-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 95208.html

Es sollte im Rahmen der Meinungsfreiheit möglich sein, Predigten wie die von Sarrazin als demokratiegefährdend einzustufen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jul 2018, 09:57)

Und der Witz an der Sache ist, dass die Unterstellung der "gesellschaftlichen Hassvergiftung" selbstverständlich nicht als "verdeckte Forderung nach Meinungsfreiheitsabschaffung" angesehen wird. Doppelmoral ist in diesen Kreisen eben auch weit verbreitet.
Ich nenne sie "Hassvergifter" weil ich es so sehe und weil das im Rahmen der Meinungsfreiheit auch statthaft ist. Ich versuche das auch sachlich zu begründen. So gut es mir eben gelingen mag. Schluss. Ich weiß absolut nicht, was ihr eigentlich wollt. Dass man das nicht sagen oder denken darf? "Hassvergifter" ist kein gutes Wort, nein. Es ist aber auch nicht gut gemeint. Was ich nicht und keineswegs behaupte: Dass diese so als politische Gegner dargestellten Richtungen mich daran hindern, das so zu formulieren. Tun sie nicht. Sie können noch so viel Zustimmung ernten und noch so viele Follower irgendwo haben. Im Leben käme ich nicht auf die Idee, nach dem Motto "Mama, die wollen nicht mit mir spielen" von irgendeiner "Deutungshoheitsinanspruchnahme" zu faseln. Ich will ja eben gar nicht mit denen spielen,
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(13 Jul 2018, 10:19)

Eigentlich ist der Mensch ein "Fluchttier", nur seine höhere Intelligenz macht im zum Raubtier. Fragt sich nur wovor extreme Menschen flüchten wollen.
Der Mensch war zu keiner Zeit seiner Evolution ein Fluchttier! Wo haste denn den Unsinn her?
relativ hat geschrieben:(13 Jul 2018, 10:19)]
Du siehts bei rechten Parolen und "linker" Zivilcourage keinen Unterschied?
Da gibt es keinen Unterschied! Beide Formen von "Zivilcourage" sind strafrechtlich relevant, richten sich gegen unsere Demokratie!
relativ hat geschrieben:(13 Jul 2018, 10:19)Wenn die Zeit einen O-Ton von Martin Schulz wieder gibt , sympathisiert sie also eher mit Links? Darauf muss man erstmal kommen.
Ne sorry, aber das sind Verschwörungstheorien, denn in Deutschland gibt es min. genausoviel konservative Medien , wie es linke Medien gibt. Die größste deutsche Tageszeitung ist z.B. so ein konservatives Blatt
Ja womit soll sie denn sonst sympathisieren?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Jul 2018, 10:44)

Der Mensch war zu keiner Zeit seiner Evolution ein Fluchttier! Wo haste denn den Unsinn her?
Ich habe doch erklärt, warum er kein Fluchttier mehr ist. :?:
Da gibt es keinen Unterschied! Beide Formen von "Zivilcourage" sind strafrechtlich relevant, richten sich gegen unsere Demokratie!
Von welchen Formen redest du hier? Linker Extremismus ist wohl kaum eine Form der "Zivilcourage".
Der Kampf gegen Rechts kann es aber sein.

Ja womit soll sie denn sonst sympathisieren?
"Die Zeit" - ein konservatives Medium - das war einmal!
Haust du so ein blödsinn eigentlich bewusst in die Tasten, oder muss man dafür was einnehmen?
Zuletzt geändert von relativ am Fr 13. Jul 2018, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Marmelada hat geschrieben:(13 Jul 2018, 10:33)

Fun Fact
Der fact wird noch funnier, wenn man sich ansieht, welche Staaten in diesem Ausschuss vertreten sind :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 10:37)

Ich nenne sie "Hassvergifter" weil ich es so sehe und weil das im Rahmen der Meinungsfreiheit auch statthaft ist.
Beschwerst dich aber wohl, wenn man dir nachweist, dass du damit die Deutungshoheit in der Debatte an dich reißen willst, das ist dann für dich nicht mehr im Rahmen der Meinungsfreiheit statthaft.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ob sich eher ZEIT, ZAT, FAZ, FR oder Junge Freiheit oder die seit einiger Zeit ziemlich rechtsgewendete NZZ meinungsbildend durchsetzt. ist, soweit mir bekannt, einfach von den Einkünften und Umsätzen aus Verkauf und Werbung abhängig. Was soll da anderes noch als Faktor wirken?

Etwas diffiziler verhälts sich mit dem im Rundfunkrecht festgelegten Regeln für die öffentlichen Medien. Und dann gibts natürlich noch das Bildungssystem als sehr wesetnlicher Meinungsbildungsfaktor. Man könnte etwa über die Regelungen bei Professorenstellenausschreibungen diskutieren ... Nur: Nach meinen Erfahrungen wollen die Deutungshoheitsempörten über derlei Spitzfindigkeiten gar nicht reden sondern einfach ihre Empörtheit ausleben,
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Der ganze Disput um Deutungsmehrheit und PC macht im Grunde nur einen Sinn, wenn man von irgendeiner Art angenommener Gemeinschaftlichkeit ausgeht. Nur innerhalb irgendeiner Gemeinschaft kann es darum gehen, was als politisch korrekt angesehen wird und was nichtoder welche Teilgruppe über irgendeine Deutungshoheit verfügt. Ich sehe mich mit den Hassvergiftern in keinerlei Gemeinschaft. Ich habe mit denen nix gemein. Es sind meine politischen Gegner. Seit wann spricht man einem Gegner irgendeine Fähigkleit zu?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(13 Jul 2018, 10:51)

Ich habe doch erklärt, warum er kein Fluchttier mehr ist. :?:
Du hast gar nichts erklärt!
Menschen waren NIEMALS Fluchttiere - NIEMALS!
Menschen gehören zu den Primaten - schon immer!
Primaten haben - im Gegensatz zu Fluchttieren - nebeneinander stehende Augen, was sie zu sehr gutem dreidimensionalem Sehen befähigt. ==> Gesichtsfelder überschneiden sich!

Bei Fluchttieren hingegen befinden sich die Augen seitlich am Kopf, deshalb nur eingeschränkte dreidimensionale Sehfähigkeit ==> Gesichtsfelder überschneiden sich NICHT, dafür jedoch sehr große Rundumsicht.

Beim Menschen befanden sich die Augen zu keiner Zeit seiner Evolution seitlich am Kopf! Und deshalb war er auch NIE ein Fluchttier.

Biologie 6 setzen!
relativ hat geschrieben:(13 Jul 2018, 10:51)]Von welchen Formen redest du hier? Linke Extremismus ist wohl kaum eine Form der "Zivilcourage".
Der Kampf gegen Rechts kann es aber sein.
Ja - latürnich der "Kampf gegen rääächts"
Und was rääächts ist, definiert wer?
De facto bedeutet "Kampf gegen rääächts" Kampf gegen Andersdenkende, Kampf gegen jeden der nicht der PC folgt und ist damit in höchstem Maße undemokratisch.
"Kapf gegen rääächts" bedeutet schlicht und ergreifend Unterdrückung/Verbot jeder Meinungsäußerung, die nicht der PC folgt. Das hat weder etwas mit Zivilcourage noch mit Demokratie zu tun, das ist Diktatur in Reinkultur.
Dass Linke Probleme mit der Demokratie haben, ist ja nun wirklich nichts Neues!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:30)

Der ganze Disput um Deutungsmehrheit und PC macht im Grunde nur einen Sinn, wenn man von irgendeiner Art angenommener Gemeinschaftlichkeit ausgeht. Nur innerhalb irgendeiner Gemeinschaft kann es darum gehen, was als politisch korrekt angesehen wird und was nichtoder welche Teilgruppe über irgendeine Deutungshoheit verfügt. Ich sehe mich mit den Hassvergiftern in keinerlei Gemeinschaft. Ich habe mit denen nix gemein. Es sind meine politischen Gegner. Seit wann spricht man einem Gegner irgendeine Fähigkleit zu?
Eigentlich ist es für die saceh auch uninteressant wie man solche Leute für sich nennt.
Es ist nunmal ein Fakt, daß ständig Kritisieren, Witze, oder polemische Äußerungen über, Gruppen, einzelnene Menschen, oder Ethnien zu einer Verfgiftung in der Beziehung zu diesen Gruppen, oder Einzelpersonen führt und dies nicht nur bei einem Selber, sondern sowas färbt auch in der Gruppe ab. Häufig läuft dies auch subtil bzw. unterbewusst ab und wenn man sich selber und seine intention nicht ständig hinterfragt, erwischt man sich Ruck Zuck selber dabei, in diesen "Hass-Kanon" mit einzustimmen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:30)

Iich sehe mich mit den Hassvergiftern in keinerlei Gemeinschaft.
Wer andere "Hassvergifter" nennt, will Meinungsfreiheit unterdrücken und gefährdet damit die Demokratie.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 08:46)

Na mal gut, dass in Schleswig-Holstein nur gebildete Menschen leben und es nicht irgendwelche Klischee-Vorstellungen über den sogenannten Osten gibt ...

Die "Herrentagsparty" habe ich selbst ins Spiel gebracht. Und bei denen, die ich mitgemacht habe, gabs überhaupt kein "Nazigegröle" sondern einfach nur die Art von gesellschaftlicher Hassvergiftung, die man auch bei Bassam Tibi, bei Thilo Sarrazin, bei der Achse des Guten, bei Vera Lengsfeld usw. findet.

Empfehlung: "Herd. Heimat. Hass. Erkundungen auf den Nachttischen der neuen Rechten". Vierteiliger Essay zum Thema. https://www.deutschlandfunk.de/herd-hei ... _id=412525

Sage niemand, er stehe irgendwie allein da mit einer neurechten Anschauung. Im Gegenteil. Der Beifall wird ihm sicher sein!
Und genau das hatte ich gemeint mit "Nazigegröle". Aber ich gebe zu, das war heftig von mir. Diese Tibi-Sarrazin-Broder-Lengsfeld-Leute sind ja keine Nazis, um Gottes Willen, nein. Sie sagen eben nur so Sachen, die absichtlich am Anfang einer bestimmten Gedankenkette stehen. Das grölen sie auch nicht, sondern sie sagen das ganz dezent, fast nett. Dürfen sie alles tun. Erlaubt die Meinungsfreiheit. Ok, der Titel des neuen Sarrazin-Buches, dem sich der vorgesehene Verlag erstmal verweigert, heißt: »Feindliche Übernahme - Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht«. Ja, das kann man natürlich nicht als "Nazi-Deutsch" bezeichnen. Ich weiß, ich weiß. Und gehe in mich. Dass sich diese Leute aber "überfremdet", "von einer fremden Kultur übernommen" und als "Fremde im eigenen Land" fühlen, wogegen sie dringende "Erklärungen" unterschreiben müssen, das hat eben ein Gschmäckle. Ein neurechtes halt.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p4249302
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Alexyessin »

relativ hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:45)
so wie der Mensch sowohl "Raubtier" als auch "Fluchtier" war und immer noch ist. :D
Ganz kurz hierzu.
Fluchttier beschreibt Tiere, die vor natürlichen Fressfeinden fliehen, wie Antilopen oder Schafe oder Gnus oder ähnlichem.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:12)

Ob sich eher ZEIT, ZAT, FAZ, FR oder Junge Freiheit oder die seit einiger Zeit ziemlich rechtsgewendete NZZ meinungsbildend durchsetzt. ist, soweit mir bekannt, einfach von den Einkünften und Umsätzen aus Verkauf und Werbung abhängig. Was soll da anderes noch als Faktor wirken?

Etwas diffiziler verhälts sich mit dem im Rundfunkrecht festgelegten Regeln für die öffentlichen Medien. Und dann gibts natürlich noch das Bildungssystem als sehr wesetnlicher Meinungsbildungsfaktor. Man könnte etwa über die Regelungen bei Professorenstellenausschreibungen diskutieren ... Nur: Nach meinen Erfahrungen wollen die Deutungshoheitsempörten über derlei Spitzfindigkeiten gar nicht reden sondern einfach ihre Empörtheit ausleben,
Es ist gerade nicht Aufgabe der Medien sich "meinungsbildend" durchzusetzen, ist gerade nicht Aufgabe der Medien Meinungen zu verbreiten!
Aufgabe der Medien ist es, zu informieren und zwar unabhängig und unparteiisch!
Jeder Bürger hat das Recht, sich seine Meinung selbst zu bilden und zwar auf der Grundlage, zur Verfügung stehender Informationen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:51)

Ganz kurz hierzu.
Fluchttier beschreibt Tiere, die vor natürlichen Fressfeinden fliehen, wie Antilopen oder Schafe oder Gnus oder ähnlichem.
Und - Fluchtiere sind u.a. an der Stellung der Augen am Kopf erkennbar ==> siehe oben. ;)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:08)

Beschwerst dich aber wohl, wenn man dir nachweist, dass du damit die Deutungshoheit in der Debatte an dich reißen willst, das ist dann für dich nicht mehr im Rahmen der Meinungsfreiheit statthaft.
Also wenn hier jemand nicht in diesem Stil diskutiert von wegen "Deutungshoheit in der Debatte an sich reißen", dann ist das doch wohl schokoschendrezki. Ein User, der immer argumentativ bleibt, nie beleidigend wird und halt in der Sache bestimmten Widerspruch anmeldet. Auch wir beide sind oft nicht hundertprozentig einer Meinung (zum Beispiel Russland, DDR), aber dennoch schätze ich die intelligente, freundliche, sachliche und originelle Art von schoko. Vorbildlich für das Forum. Von diesen Usern gibt es zwar einige, aber es könnten gerne mehr sein. Nebenbei: "Deutungshoheit" ist ein gebetsmühlenartig wiederholter Begriff, der im entsprechenden Kontext ins neurechte Wörterbuch gehört. Genau wie "pc" und "Gutmensch".
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Marmelada hat geschrieben:(13 Jul 2018, 10:33)

Fun Fact: Wegen Sarrazin bzw. dem Umgang mit seinen Parolen hat sich Deutschland eine offizielle Rüge der UNO gefangen, wegen Verstoßes gegen das UNO-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 95208.html

Es sollte im Rahmen der Meinungsfreiheit möglich sein, Predigten wie die von Sarrazin als demokratiegefährdend einzustufen.
Richtig :thumbup:
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(13 Jul 2018, 12:02)

Richtig :thumbup:
Völliger Unsinn, den die Bundesrepublik ignorieren sollte.
Wer hat den Bitte die Entscheidung über die Meinungsfreiheit in Deutschland?
Sicher nicht die UNO.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:45)

Ach Angel mein Ziel war es bestimmt nicht, eine lupenreine wissenschaftliche Expertise über das Fluchverhalten von Primaden oder Menschen zu verfassen. Daher auch mein zusatz durch ihre steigend eIntelligenz wurde der Mensch selber zum gefährlichen "Raubtier". Natürlich war der frühe Mensch auch noch Beute für andere Jäger.
Und wenn du dich noch so sehr windest - Primaten waren niemals Fluchttiere. Das ist und bleibt falsch!
Das hat mit natürlichen Feinden und/oder Intelligenz nicht das Geringste zu tun!

Ganz einfaches kennzeichen für Fluchttiere ist die Stellung der Augen am Kopf/Stellung der Augen zueinander und die Größe des Gesichtsfeldes. Bei Fluchttieren befinden sich die Augen seitlich am Kopf. Ende!

Dein ganzes Geschwurbel vom Menschen als Fluchttier ist Blödsinn!
relativ hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:45)Quatsch kein Blödsinn, wenn du dich selbst bemittleiden willst, stell dich vorm Spiegel.
Sobald du Kritik für deine Aussagen erntest, verfällst du in dein Opferstatus.
Dabei bist du hier genausogut Täter wie Opfer, siehst du, so wie der Mensch sowohl "Raubtier" als auch "Fluchtier" war und immer noch ist. :D
Ich bemitleide mich nicht und verfalle auch in keinen Opferstatus, allerdings kenne ich recht gut mit linker Ideologie aus.
Daher weiß ich auch, dass linke Ideologie und Demokratie nicht zusammen passen, noch nie zusammen gepasst haben und auch nicht zusammen passen werden, weil linke Ideologie zu große Affinitäten Richtung Diktatur hat.

Und wenn du den Schwachsinn vom Menschen als Fluchttier noch tausendmal wiederholst, wird er nicht wahrer, sondern bleibt Schwachsinn! Nebenbei - Menschen/Primaten sind auch keine "Raubtiere", sondern Omnivoren!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:40)

Wer andere "Hassvergifter" nennt, will Meinungsfreiheit unterdrücken und gefährdet damit die Demokratie.
Komm. Du weißt ganz genau, wie lächerlich dieser Vorwurf ist. Unabhängig nochmal davon, auf wen konkret die Bezeichnung "Hassvergifter" gerichtet ist. Hass ist definitiv ein gesellschaftlich relevantes Phänomen und Versuche der Ursachenaufdeckung sind so demokratisch gemeint wie nur irgend etwas.

Ich verweise nochmal auf eine sehr sehr gründliche, sachliche, ausführliche, vierteilige Analyse dieses Themas: "Herd. Heimat. Hass. Über die Verlockungen rechten Denkens." https://www.deutschlandfunk.de/ueber-di ... _id=414733

Und insbesondere auf Teil 3:
Die Vorstellung vom rechten Pöbel am Stammtisch im eichengetäfelten Vereinsheim hat lange ausgedient: Die Neue Rechte ist bestens vernetzt und organisiert sich wie moderne Graswurzelbewegungen an der gesellschaftlichen Basis. Sammy Khamis hat den Aktivisten Philip Stein begleitet und einen Kommunikationsversuch unternommen.
Wenn jemand folgendes von sich gibt, und zwar wortwörtlich:
Also jetzt sag ich Ihnen mal ein Betriebsgeheimnis. Was wirklich knallt: Wenn man junge Journalistinnen fertigmacht.
Und ich das nicht "Hassvergiftung" nennen darf .... wo sind wir denn dann?

Ich meine, so idiotisch eine solche Einwendung auch klingen mag, aber vielleicht muss man's ja mal explizit schreiben: Dem kann und soll ja auch widersprochen werden! Mit sachlichen Argumenten möglichst. Schon in der Vewendung des konkreten Begriffs "Deutung" liegt ein eklatantes Verständigungsproblem. Wenn man aktiv für politische Veränderung in eine bestimmte Richtung eintritt, will man nix "deuten" sondern - eben - verändern. Sternedeuter deuten irgendwas.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Fr 13. Jul 2018, 12:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Keoma hat geschrieben:(13 Jul 2018, 12:07)

Völliger Unsinn, den die Bundesrepublik ignorieren sollte.
Wer hat den Bitte die Entscheidung über die Meinungsfreiheit in Deutschland?
Sicher nicht die UNO.
Das war natürlich ne satirische Überspitzung. Selbstverständlich darf der feine Herr Sarrazin sagen und schreiben, was er möchte. Und selbstverständlich darf ich auch kotzen, wenn ich Verlautbarungen von diesem Mann lese :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(13 Jul 2018, 12:25)

Das war natürlich ne satirische Überspitzung. Selbstverständlich darf der feine Herr Sarrazin sagen und schreiben, was er möchte. Und selbstverständlich darf ich auch kotzen, wenn ich Verlautbarungen von diesem Mann lese :D
Solange du in einen Eimer oder die Toilette kotzt, ist das natürlich in Ordnung.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Eine ganz wesentliche Demokratie-Gefährdung kommt von den verschiedenen Arten von Herkunftsloyalitäts-Einforderungen. Sehr oft nicht explizit formuliert sondern eher in irgendeiner Form "erwartet". Es gibt zum Beispiel Reportagen, Interviews etc. dazu im Zusammenhang mit der jüngsten Wahl in der Türkei aus der Herkunftsregion Rize (in der Nähe zu Georgien) von Erdogan. Nach dem Motto "Der ist einer von uns. Den musst du wählen".

Betrachtet man die politischen DIskussionen in Katalonien zur Frage der Unabhängigkeit, so ziehen sich häufig politische Unstimmigkeiten quer durch ganze Familien. Immer mit der Frage verbunden: Wo gehörst Du nun hin?

Wie können wir diese Tendenz hin zu vordemokratischen Zeiten aufhalten und den Wahl-Bürger wieder als den souveränen, selbständig denkenden Menschen etablieren?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 12:41)

Eine ganz wesentliche Demokratie-Gefährdung kommt von den verschiedenen Arten von Herkunftsloyalitäts-Einforderungen. Sehr oft nicht explizit formuliert sondern eher in irgendeiner Form "erwartet". Es gibt zum Beispiel Reportagen, Interviews etc. dazu im Zusammenhang mit der jüngsten Wahl in der Türkei aus der Herkunftsregion Rize (in der Nähe zu Georgien) von Erdogan. Nach dem Motto "Der ist einer von uns. Den musst du wählen".
Umgekehrt umgekehrt: Türken, die in Deutschland wohnen, sollen bitte so wählen, wie es der Grünenfunktionär bestellt. Sonst sind sie böse.

Viele formale Demokratien in der Welt sind verpackter Tribalismus.
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schokoschendrezki
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Jul 2018, 12:43)

Umgekehrt umgekehrt: Türken, die in Deutschland wohnen, sollen bitte so wählen, wie es der Grünenfunktionär bestellt. Sonst sind sie böse.
Dazu bitte ein konkretes Zitat.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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