Weil es in dieser Kategorie sinnvoll ist aber nicht generell. Es ist auch nicht so, dass ich diesen Bonus per se für gut halte (Im Gegenteil, daher kann ich deinen Einwand auch verstehen), aber in der Situation ist es das beste was man daraus machen kann.
Warum? Damit du billig Spargel essen kannst?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Weil es in dieser Kategorie sinnvoll ist aber nicht generell. Es ist auch nicht so, dass ich diesen Bonus per se für gut halte (Im Gegenteil, daher kann ich deinen Einwand auch verstehen), aber in der Situation ist es das beste was man daraus machen kann.
in welcher "Situation"?
auch die deutschen Spargelbauern stehen in der Marktwirtschaft
dann müssen die halt auf den Feldern ANDERE Produkte anbauen
jack000 hat geschrieben:(08 Jul 2018, 19:05)
Ja, aber nicht allgemein, sondern nur für diesen Fall. Die Alternative ist:
- H4-Empfänger arbeitet nicht
- Felder liegen brach
=> Wem ist damit geholfen? Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach!
Was ist mit der Alternative Flüchtlinge dafür einzusetzen?
oder:
kann man aus Spargelernte nicht einen "Ein Euro Job" machen?
das wäre doch ziemlich genau das was du vorschlagen würdest?
Inwiefern? Da mein Vorschlag ja beeinhaltet, dass Steuern und Sozialabgaben bezahlt werden sollen und nur das was dann noch übrig bleibt dann behalten werden kann.
=> Welchen Vorteil hat der Steuerzahler von einem brachliegenden Feld und einem H4-Empfänger der nicht arbeitet?
Welche Felder liegen brach?? Wie du dem Artikel entnehmen kannst liegt der Schaden bei 50k€ - also quasi bei 0. das ist 1/5 der Felder eines einzelnen Hofs und nicht mal einen Kommentar wert. In dem konkreten Fall sind vermutlich 2 Saisonarbeiter nicht gekommen.
Es gibt keinen Mangel, nur kommen eben keine Polen mehr. Hartzer sind für einen solchen Job nicht geeignet, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Krank melden nach 2h ist da normal.
was du hier verargumentierst ist ALG II zum BGE zu machen ...( also "Grundeinkommen bei Scheissjobs")
Nein, ich bin ein Gegner von einem Grundeinkommen. Es gibt aber wirtschaftliche Einzelfälle wo es ggf. sinnvoll sein kann die Dinge anders zu organisieren ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Nein, ich bin ein Gegner von einem Grundeinkommen. Es gibt aber wirtschaftliche Einzelfälle wo es ggf. sinnvoll sein kann die Dinge anders zu organisieren ...
man würde hiermit die Büchse der Pandora öffnen...
Ich denke: Spargelstechen ist ein anstrengender Scheissjob, den man nur macht, wenn man keine andere Alternative hat.
Erntehelfer, die nur saisonal eingestellt werden, sind immer die armen Säue, die das nur machen, weil sie im Vergleich zu ihrem Herkunftsland (in das sie ja zurückkehren, wenn die Arbeit getan ist), gut verdienen - oder eben vedienten. Und je besser die Verhältnisse in diesen Ländern werden, desto weniger kommen für diese Jobs.
Man sollte eben diese Flächen, die man eben nicht mehr preiswert abernten kann, anderer Nutzung zuführen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
man würde hiermit die Büchse der Pandora öffnen...
Das ist die gute Frage. Es gibt bereits subventionierte Arbeitsplätze (z.B. Landwirtschaft allgemein), sowie bereits sonstige öffentliche Betriebe die Beschäftige haben die in der Privatwirtschaft eher schwer Fuß fassen können.
=> Ein Büchse der Pandora die dann geöffnet wird sehe ich da nicht, da der Unterschied zum aktuellen Zustand nur in positiven Auswirkungen zu sehen ist und keine anderen Wirtschaftsbereiche tangiert!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
auch die deutschen Spargelbauern stehen in der Marktwirtschaft
dann müssen die halt auf den Feldern ANDERE Produkte anbauen
Aufforsten, bis zur nächsten Ernte dauert es zwar 80 Jahre, aber bis dahin hat sich die Angebot/Nachfrage Situation bestimmt normalisiert und die Natur erholt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
jack000 hat geschrieben:(08 Jul 2018, 19:48)
Flüchtlinge kommen bei Anerkennung in H4 und somit würde für die das gleiche gelten. Zuvor ist Arbeit nicht erlaubt.
Es ist ja keine Arbeit. Es wäre Aufwandsentschädigung für bereits geleistetes Taschengeld und Behausung der Flüchtlinge.
Der Bauer muss dies trotzdem zahlen, das Geld kommt aber dem Staat zu.
Das ist eine günstigere Variante für den Steuerzahler.
Das Modell kann man auch an anderer Stelle fahren..
Die Frage, ob nicht Flüchtlinge auf den Feldern arbeiten könnten, impliziert sofort die Annahme, dass das alles keine "richtigen" Flüchtlinge sind. Furchtbar diese Einstellung. Woher wollen einige nur immer so genau wissen, dass das alles "nur" Leute sind, die aus anderen Gründen als Krieg und Krisen hierher kommen? So etwas wird erst im Asylverfahren festgestellt. Und zwar durch Fachleute. Und solange das nicht feststeht, sind es einfach Menschen, die fliehen mussten, die nach unsäglichen Schwierigkeiten hier ankommen, die zunächst medizinische und psychotherapeutische Hilfe brauchen und keine schweren Hilfsjobs in der Landwirtschaft.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Zu arbeiten ist eine der wirksamsten Formen von Therapie. Möglichst schnell wieder in ein normales Leben finden. Die Therapieindustrie hat daran natürlich weniger Interesse. Sie braucht Patienten.
Eine Entwicklung die abzusehen war. Die Löhne steigen in Osteuropa während sie in Deutschland stagnieren, somit wird es unattraktiver auf den Feldern in Deutschland zu arbeiten.
Natürlich wird das auch die jährliche "Arbeitslose auf die Spargelfelder"-Diskussionen anheizen. Die Osteuropäer haben diese Arbeiten gemacht, weil der Lohn auf dem Feld eines vielfaches z.B. eines Lehrers zu Hause waren => Der finanzielle Anreiz war also gegeben.
Für Hartz4-Empfänger ist es eher unattraktiv diese Arbeit durchzuführen, da diese nun mal hart ist und komplett auf das H4 angerechnet wird.
=> Wäre nicht die einfachste Lösung, dass Jobs in solchen Branchen nicht auf H4 angerechnet werden (=Nur Sozialabgaben + Steuern und der Rest kann einbehalten werden)?
Das Problem ist eher praktischer Natur. Bei den osteuropäischen Erntehelfern handelt es sich in der Regel um Teams, deren Kern zum großen Teil schon seit sehr vielen Jahren jedes Jahr zum selben Betrieb kommen. Landwirte und Helfer sind aufeinander eingespielt, die Helfer sind arbeitserfahren, mit der Erntetechnik vertraut und arbeiten selbständig und liefern hohe Qualität. Neulinge müssen sich das, was sich diese Erntehelfer über viele Jahre hinweg arbeitstechnisch angeeignet haben, erst einmal aneingnen. Das geht eben nicht von heute auf morgen. Um Spargel so zu stechen, dass er sich als hochwertiges Gemüse verkaufen lässt, braucht man Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Tatsache ist auch: man kann nicht jedes Jahr mit komplett neuen, völlig unerfahrenen Teams arbeiten. Die Teams können nur sukzessive verjüngt werden. Anders geht es rein praktisch überhaupt nicht.
In diesem Jahr kommt der Umstand hinzu, dass die Erntezeit auf Grund der Witterung gut zwei Wochen früher begonnen hat. Viele Erntehelfer nehmen sich extra Urlaub, um hier auf landwirtschaftlichen Betrieben zu arbeiten. Genau dieser Urlaub liegt in diesem Jahr zur falschen Zeit, weil Urlaubsplanung und tatsächlicher Erntebeginn nicht deckungsgleich sind.
Was mich immer wieder wundert ist die Tatsache, welches Bild manche von der Landwirtschaft und von der Funktionsweise von Unternehmen haben. Per staatlichem Befehl vorzuschreiben, wer wen wann einzustellen habe und wer wo zu arbeiten habe, ist letztendlich nichts weiter als Form staatlichen Dirigismus. Nicht jeder ist für jede Arbeit geeignet - und falsche Leute am falschen Platz können fatale Folgen für einen Unternehmer oder einen Landwirt haben.
Das Problem ist eher praktischer Natur. Bei den osteuropäischen Erntehelfern handelt es sich in der Regel um Teams, deren Kern zum großen Teil schon seit sehr vielen Jahren jedes Jahr zum selben Betrieb kommen. Landwirte und Helfer sind aufeinander eingespielt, die Helfer sind arbeitserfahren, mit der Erntetechnik vertraut und arbeiten selbständig und liefern hohe Qualität. Neulinge müssen sich das, was sich diese Erntehelfer über viele Jahre hinweg arbeitstechnisch angeeignet haben, erst einmal aneingnen. Das geht eben nicht von heute auf morgen. Um Spargel so zu stechen, dass er sich als hochwertiges Gemüse verkaufen lässt, braucht man Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Tatsache ist auch: man kann nicht jedes Jahr mit komplett neuen, völlig unerfahrenen Teams arbeiten. Die Teams können nur sukzessive verjüngt werden. Anders geht es rein praktisch überhaupt nicht.
In diesem Jahr kommt der Umstand hinzu, dass die Erntezeit auf Grund der Witterung gut zwei Wochen früher begonnen hat. Viele Erntehelfer nehmen sich extra Urlaub, um hier auf landwirtschaftlichen Betrieben zu arbeiten. Genau dieser Urlaub liegt in diesem Jahr zur falschen Zeit, weil Urlaubsplanung und tatsächlicher Erntebeginn nicht deckungsgleich sind.
Was mich immer wieder wundert ist die Tatsache, welches Bild manche von der Landwirtschaft und von der Funktionsweise von Unternehmen haben. Per staatlichem Befehl vorzuschreiben, wer wen wann einzustellen habe und wer wo zu arbeiten habe, ist letztendlich nichts weiter als Form staatlichen Dirigismus. Nicht jeder ist für jede Arbeit geeignet - und falsche Leute am falschen Platz können fatale Folgen für einen Unternehmer oder einen Landwirt haben.
Dann kennt die Marktwirtschaft eigendlich nur eine Lösung: Die Entlohnung so weit erhöhen, bis auch unter den von dir genannten Rahmenbedingungen genügend Fachkräfte bereit sind, sie zu tun.
Es ist ja keine Arbeit. Es wäre Aufwandsentschädigung für bereits geleistetes Taschengeld und Behausung der Flüchtlinge.
Der Bauer muss dies trotzdem zahlen, das Geld kommt aber dem Staat zu.
Das ist eine günstigere Variante für den Steuerzahler.
Das Modell kann man auch an anderer Stelle fahren..
Da wird sich der Bauer aber bedanken, wenn man ihn zwingt, Leute zu beschäftigen, die ihm wiederum quasi per Befehl zum Arbeiten geschickt werden.
Hinzu kommt, dass die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen bei gering bezahlten Saisonarbeiten oft umfangreiche und sehr komplexe bürokratische Berechnungsverfahren auslöst, die wiederum mit Berichtspflichten für den Landwirt verbunden sind. Die meisten Landwirte sind auf ihren Höfen Einzelkämpfer, die nicht jeden Monat ein Gehalt aufs Konto überwiesen bekommen. Die Zeit für zusätzlichen weiteren bürokratischen Kram fehlt.
Dann kennt die Marktwirtschaft eigendlich nur eine Lösung: Die Entlohnung so weit erhöhen, bis auch unter den von dir genannten Rahmenbedingungen genügend Fachkräfte bereit sind, sie zu tun.
Da gibt es ein weiteres Problem: die Preise werden vom Handel diktiert. Der Verbraucher greift an den Theken des Einzelhandels zum großen Teil zum günstigsten Produkt. Das Geld wird nicht mit der Produktion durch den Landwirt verdient, sondern im Groß- und Einzelhandel.
Was jeder machen kann: seine Nahrungsmittel nach Möglichkeit beim bäuerlichen Direktvermarkter kaufen. Dann kann man sicher gehen, dass das Geld auch dort ankommt, wo es ankommen soll: beim Landwirt.
aaaalso ... ich bin in der Landwirtschaft, dem Weinbau, tätig ... ganz so einfach ist das Thema Erntehelfer nicht.
Zu Polen ... Ja, viele der polnischen Arbeitnehmer bleiben heute zuhause wegen besserer Arbeitsbedingungen dort, viele wanderten aber auch ab nach England, weil sie dort unbefristet arbeiten durften im Gegensatz zu Deutschland, weil man damals die Konkurrenz im Billiglohnsektor fürchtete und die polnischen AN daher nur befristet beschäftigt werden durften.
Heute kommen die meisten Saisonarbeitskräfte aus Rumänien.
Der Spargel wäre auch nur ein 'Wohlstandsproblem', SaisonAK sind in vielen Sparten der Landwirtschaft im Einsatz, Radieschen, Frühlngszwiebeln, alle Salate, Erdbeeren, alles Obst und Gemüse, quasi alles was nicht mit dem Mähdrescher Rübenroder oder Kartoffelernter raus kommt und für den Verzehr vorgesehen ist wird von Saisonkräften geerntet.
Zur Qualifikation der Leute ... ja, da sind mitunter Ärzte oder Lehrer mit auf dem Acker, bei der weit überwiegenden Mehrheit der Leute kann man aber schon froh sein wenn sie ihren Namen schreiben können, aber für die Jobs reichts dann schon, die Einarbeitungszeit zum Radieschen rupfen ist sehr kurz.
Es gab mal vor Jahren eine Aktion, da sollten per Quote deutsche Arbeitslose aufs Feld, es war ein Desaster. Beschäftigungen von mehr als 2 Tagen waren eine absolute Ausnahme. Wenn der Arbeitnehmer überhaupt erschien kam praktisch immer am Folgetag der gelbe Schein. Zum Einen war das Problem die Motivation, die Leut hatten schlicht keinen Bock, zum Anderen kamen sehr viele auch physisch schnell an ihre Grenzen. Auf dem Acker in gebückter Haltung bei Regen und 10° 10h arbeiten braucht Training, die ersten 1-2 Wochen gibts Muskelkater, aber das legt sich dann wenn man solange durchhält.
Nun, was den Anbau alternativer Produkte angeht, ich würde ja für Cannabis votieren, da wäre n ordentlicher Hektarertrag machbar, ansonsten muss man halt sehen was welcher Boden und welches Klima zulässt für den Anbau, das ist nicht ganz so trivial einfach auf ne andere Kultur zu wechseln.
Zu den Kosten ist halt das Problem, das wir in D zunehmend Standortnachteile haben durch Auflagen und zunehmender Regulierungswut ... Beispiel DüngeVO. Für meinen Betrieb bedeutete dies dieses Jahr Mehrkosten von ~ 5000 EUR für spezielle Bodenanalysen, die schlussendlich nur den Zweck erfüllen da zu sein wenn der Kontrolleur kommt. Beispiel Bewässerung von Gemüse, damit jeden Tag frisches Gemüse im Regal liegt werden die Gemüsebauern geknebelt immer just in time die Ware parat zu haben, das führt dazu das mit der Bewässerung das Wachstum gesteuert wird, die Pumpen laufen in D mit Diesel inklusive Mineralölsteuer, im Ausland meist mit Heizöl und so eine Pumpe frisst am Tag im Schnitt 200l Treibstoff.
Klar kann man Landwirtschaft outsourcen, für uns Landwirte wäre das das geringste Problem. Arbeit gäbe es für uns dennoch, z.B. Landschaftspfleger oder Gartenservice, kein Ding. Viele Betriebe laufen heute sowieso aus, weil die nächste Generation sich das nicht antun will ... (wenns nach mir geht kommts bei meinem Laden genau so, ich wünsch mir für meine Kinder was Anderes)
Nur, will sich die Gesellschaft, wollt Ihr Euch wirklich so abhängig machen?
Mal davon abgesehen, das Ihr Euch Eure Forderungen bezüglich der Qualitäten / Produktionsvorgaben dann übers Bett hängen könnt vonwegen z.B. Gentechnik Herbizide Rückstände etc..
Zuletzt geändert von Winzer am Mo 9. Jul 2018, 15:24, insgesamt 3-mal geändert.
... denn wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot ...
Da gibt es ein weiteres Problem: die Preise werden vom Handel diktiert. Der Verbraucher greift an den Theken des Einzelhandels zum großen Teil zum günstigsten Produkt. Das Geld wird nicht mit der Produktion durch den Landwirt verdient, sondern im Groß- und Einzelhandel.
Was jeder machen kann: seine Nahrungsmittel nach Möglichkeit beim bäuerlichen Direktvermarkter kaufen. Dann kann man sicher gehen, dass das Geld auch dort ankommt, wo es ankommen soll: beim Landwirt.
exakt. Der Handel bzw. eine Hand voll große Händler (meist mit 4 Buchstaben) gibt den Preis vor, entweder man kann damit produzieren oder ist weg.
... denn wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot ...
Du vermarktest also direkt? Wieviel bekommt nun so ein Spargelstecher bei dir pro Stunde und was kostet der Spargel dann?
Bin im Weinbau (siehe Nickname), eine Saisonkraft hat bei mir rund 11,- EUR Brutto / Stunde.
PS: + frei Wohnen, 2 Mann eigene Wohnung, Parterre 70qm FbH erbaut 2014 2 Schlafzimmer, Wohnzimmer Bad Küche eigener Zugang kleiner Garten u. Hof.
Ich vermarkte Wein, Sekt, Secco, Traubensaft direkt, verkaufe aber auch Großgebinde an Handel.
Bin im Weinbau (siehe Nickname), eine Saisonkraft hat bei mir rund 11,- EUR Brutto / Stunde.
Und wie hoch sind die Abzüge? Bei den meisten Landwirten wird für die SV ja nur ein sehr kleiner Betrag angegeben, da die Leute diese Abzüge nicht akzeptieren, vor allem die Rentenversicherung bringt ihnen ja nix.
Bei den meisten Landwirten ist Brutto fast Netto, bzw. werden SV Abgaben oft aus eigener Tasche bezahlt.
Zur Wohnsituation: Ja, die Zeiten in denen man den Saisonarbeitern im Heulager ein Bett einrichten konnte sind vorbei. Unterkünfte mit Bad/Küche usw. sind die Regel und werden auch kontrolliert.
Die Saisonarbeiter akzeptieren diese Abgaben nicht. Daher gehen die Bauern hin und melden viel niedrigere Einkünfte als wirklich an die SV. Die Saisonarbeiter erhalten dann Brutto=Netto. Also Schwarzarbeit. Da kommen in 6 Wochen ca. 5k€ Netto zusammen wenn die Wetterlage und die Ernte 6 Wochen Arbeit a 6 Tage pro Woche a 14 Stunden erlauben.
Die Saisonarbeiter akzeptieren diese Abgaben nicht. Daher gehen die Bauern hin und melden viel niedrigere Einkünfte als wirklich an die SV. Die Saisonarbeiter erhalten dann Brutto=Netto. Also Schwarzarbeit. Da kommen in 6 Wochen ca. 5k€ Netto zusammen wenn die Wetterlage und die Ernte 6 Wochen Arbeit a 6 Tage pro Woche a 14 Stunden erlauben.
Ich bin nicht vom Fach, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das ein normaler Mensch schafft.
Die Saisonarbeiter akzeptieren diese Abgaben nicht. Daher gehen die Bauern hin und melden viel niedrigere Einkünfte als wirklich an die SV. Die Saisonarbeiter erhalten dann Brutto=Netto. Also Schwarzarbeit. Da kommen in 6 Wochen ca. 5k€ Netto zusammen wenn die Wetterlage und die Ernte 6 Wochen Arbeit a 6 Tage pro Woche a 14 Stunden erlauben.
Woher hast du diese "Sachverhalte"?
wenn DU das "zu wissen" glaubst- dann weiß das auch der Zoll.....
Ich bin nicht vom Fach, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das ein normaler Mensch schafft.
Sind ja nur ein paar Wochen und die Leute wollen möglichst viel arbeiten. Geht bei der Spargelernte sicherlich kaum, im Obstbau ist das aber möglich. Die würden auch Sonntags arbeiten wenn sie dürften.
Ich bin nicht vom Fach, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das ein normaler Mensch schafft.
Auf Dauer bestimmt nicht; aber vielleicht ja doch 6 Wochen lang. Nicht jeder, aber diejenigen, die solche Anstrengungen eine Zeitlang weg stecken... so ganz unmöglich ist das wohl nicht. Ich stelle mir das so ähnlich vor wie einen Volksmarathonlauf. Da sind nicht alle Teilnehmer gleich schnell, viele Ungeübte müssen unterwegs aussteigen, aber eine große Anzahl nimmt doch freudestrahlend die Teilnahmebestätigung am Ziel entgegen.
Und dann muß man sehen, daß in Polen die Leute bei LIDL für 2.900 PLN angeworben werden: Ware in die Regale sortieren, Verpackungsabfall entsorgen, Boden säubern, kassieren... alles habe ich mir nicht gemerkt. 7 Tage die Woche, auch sonntags, zuletzt noch in Swinemünde gesehen. Schichtdienst nicht nur dadurch, sondern auch wegen der Öffnungszeiten von 08:00 bis 22:00, sonnabends bis 23:00, sonntags erst ab 11:00 bis 20:00. Das sind die Randbedingungen. 2.900 PLN bedeuten etwa 690 €.
Wenn also Boracys Rechnung zutrifft, dann sind 5.000 € netto (!) das Einkommen von deutlich über 7 Monaten auch anstrengender Normalarbeit, wobei ich mir über Steuerabzüge und Sozialabzüge keine Gedanken gemacht habe. Wenn also Anreise, Abreise, Unterkunft und Verpflegung gestellt werden (kann man wohl als Lohnbestandteil bewerten..), dann wird der Abstand noch größer. Wer dafür seinen Urlaub opfert, der verdoppelt mit dem Saisoneinsatz sein Einkommen. Der Anreiz für Landarbeiter ist sicher sehr groß... denn da vermute ich noch geringere Einkommen als bei LIDL in Swinemünde.
An anderer Stelle hatte ich schon geschrieben, daß viele Saisonteams schon seit Jahrzehnten (!) ihrem Hof die Treue halten (Bericht im Weser-Kurier am Sonntag). Die sind in der Erntezeit fast ein Teil der Familie. Und die kommen immer wieder. Und wer sich stinkig gegenüber den Leuten verhält, der wird eben immer wieder suchen müssen. Das spricht sich in diesen Kreisen auch zu Hause ganz schnell herum.
Die Saisonarbeiter akzeptieren diese Abgaben nicht. Daher gehen die Bauern hin und melden viel niedrigere Einkünfte als wirklich an die SV. Die Saisonarbeiter erhalten dann Brutto=Netto. Also Schwarzarbeit. Da kommen in 6 Wochen ca. 5k€ Netto zusammen wenn die Wetterlage und die Ernte 6 Wochen Arbeit a 6 Tage pro Woche a 14 Stunden erlauben.
Macht DAS der Winzer ? Darauf bezogen sich alle letzten Postings.
Sie bezogen sich nicht auf ILLEGALE Praktiken von "irgendwem".
wenn DU das "zu wissen" glaubst- dann weiß das auch der Zoll.....
Nachweisen könnte der Zoll das nur mit monatelanger Observierung, da ja alle ordnungsgemäß angemeldet sind und kleine Sozialabgaben zahlen.
Da viele Landwirte ohnehin sehr viele Bareinkünfte haben ist das problemlos möglich. Auch in vielen anderen Branchen wie Gastronomie etc werden nur geringe Phantasiebeträge abgeführt und viel mehr gearbeitet. Gerade mit den Bareinkünften kann man problemlos schwarz zahlen.
Ist auch für viele Hartzer unschlagbar attraktiv. Hartz 4 + Miete + Legaler Zuverdienst + Schwarzarbeit in der gleichen Firma. Kaum nachzuweisen.
Macht DAS der Winzer ? Darauf bezogen sich alle letzten Postings.
Sie bezogen sich nicht auf ILLEGALE Praktiken von "irgendwem".
mfg
Vielleicht muß man sich auf dem Gebiet verhältnismäßig kleiner Betriebe doch vorstellen, daß eine ganze Menge Leute ganz bewußt alle Augen zu drücken. Ich denke im Fall der Weinlese an viele Wohnwagen, in denen die Saisonarbeiter angereist waren. Wer führt Buch darüber, daß sie überhaupt da waren und wer erfaßt die Geldflüsse, die vermutlich sämtlich in Bargeld abgewickelt werden? Ich hatte diese Sachlage vor etwa 10 Jahren in einem Weinbaugebiet gesehen und meine Schlüsse daraus gezogen. Die können ja alle ganz falsch gewesen sein... man lernt nie aus!
Am Ende sind womöglich sehr viele Leute froh. Politiker, deren Wahlbevölkerung überleben kann, die Landwirte, die ihren Betrieb weiter führen können und dennoch ihren Kindern eine zeitgemäße Ausbildung ermöglichen können, und Saisonarbeiter, denen von dem bißchen (unsere Maßstäbe!) Lohn nichts abgezogen wird.
Wir sehen doch auch, daß es mit Kontrollen in den kapitalintensiven Großbetrieben nicht so eng zugeht... Stichworte Tierwohl, Versuchung des Grundwassers, Ausrottung aller Lebewesen, die den Produktionsprozeß behindern. Dafür ist dort die Buchhaltung sicher ganz in Ordnung.
An- und Abreise sind üblicherweise nicht das Problem des Landwirts, die Leut sind aber gut organisiert, so ne Tour Romania -> D kostet grob n Hunni im Rumänischen Shuttle.
Und ja, Steuer und Sozialversicherung muss gemeldet und abgeführt werden.
Was die Arbeitsleistung angeht ... wenn ich sie ließe würden die Meisten 7 Tage malochen und auch 15h/Tag. Lass ich aber nicht sondern 'nur' 6 Tage, was schon einige Diskussionen zur Folge hatte. Davon abgesehen, 6 Tage a 14h sind auch üblicherweise mein Pensum, auf Marketingveranstaltungen und Ernte gehen im Schnitt p.a. 15 Arbeitswochen mit 7 Tage.
Bareinkünfte?? ok, beim Kollegen geht mal n Sack Kartoffeln cash oder dergleichen, aber das macht den Kohl nicht fett ... bei manchen Produkten geht es gegen Null, bei uns im Wein z.B. hab Buchführungspflicht über Fassbestand, Flaschenbestand, Erntebuch etc. da bleibt fast kein Spielraum selbst für Eigenverbrauch.
Also ... schwarz beschäftigen ist Müll und brandgefährlich. Würde ich schon aus Eigeninteresse nicht. Da sind Leute mit Maschinen zugange, hatte vor 2 Jahren so nen blöden Arbeitsunfall bei meinen Jungs. Ich hab min. hundertmal gesagt Schutzbrille tragen, keiner hats gemacht, bis einer fast n Auge durch n Splitter verlor. Die Augenoperation hätt ich nicht bar bezahlen wollen und ggf. Rentenansprüche wenn bleibender Schaden gibt erst recht nicht. Ohne Papier geht mir keiner auf den Hof.
... denn wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot ...
Sind ja nur ein paar Wochen und die Leute wollen möglichst viel arbeiten. Geht bei der Spargelernte sicherlich kaum, im Obstbau ist das aber möglich. Die würden auch Sonntags arbeiten wenn sie dürften.
Ok. Ich hätte auch nicht den Willen angezweifelt, eher das physische Potenzial. Wie gesagt, ich kann es selbst nicht beurteilen, aber ich denke, dass man den körperlichen Einsatz eher unter- als überschätzt.
Vielleicht muß man sich auf dem Gebiet verhältnismäßig kleiner Betriebe doch vorstellen, daß eine ganze Menge Leute ganz bewußt alle Augen zu drücken. Ich denke im Fall der Weinlese an viele Wohnwagen, in denen die Saisonarbeiter angereist waren. Wer führt Buch darüber, daß sie überhaupt da waren und wer erfaßt die Geldflüsse, die vermutlich sämtlich in Bargeld abgewickelt werden? Ich hatte diese Sachlage vor etwa 10 Jahren in einem Weinbaugebiet gesehen und meine Schlüsse daraus gezogen. Die können ja alle ganz falsch gewesen sein... man lernt nie aus!
Am Ende sind womöglich sehr viele Leute froh. Politiker, deren Wahlbevölkerung überleben kann, die Landwirte, die ihren Betrieb weiter führen können und dennoch ihren Kindern eine zeitgemäße Ausbildung ermöglichen können, und Saisonarbeiter, denen von dem bißchen (unsere Maßstäbe!) Lohn nichts abgezogen wird.
Wir sehen doch auch, daß es mit Kontrollen in den kapitalintensiven Großbetrieben nicht so eng zugeht... Stichworte Tierwohl, Versuchung des Grundwassers, Ausrottung aller Lebewesen, die den Produktionsprozeß behindern. Dafür ist dort die Buchhaltung sicher ganz in Ordnung.
Man kann vermutlich nicht alles zugleich haben.
bla bla bla ... glaubst Du Dein Geschwurbel selbst? Das ist Bullshit.
Alle Betriebe werden kontrolliert, mehr als genug, Landesuntersuchungsamt, Berufsgenossen, Solzalversicherung, Finanzamt, ADD etc. etc.. Ja, es gibt auch in der Landwirtschaft mal schwarze Schafe, die sind aber absolut in der Minderheit und die bekäme man auch mit hundert mal so vielen Kontrollen nicht.
Es gab mal ne Zeit da kamen zu hunderten Polen in die Gebiete in ihren kleinen Fiat Seifenkisten und rollenden Ü-Eier-Wohnwagen, aber auch wenn man da jemanden kurzfristig anstellen würde wären die Meldepflichten die Gleichen, wie schon geschrieben schon aus Eigeninteresse.
PS: Die meisten wurden damals von Häuslebauern und Heimwerkern vom 'Polenstrich' geholt.
Ich mach jetzt über 20 Jahre den Job und die Dauerverdächtigungen Anspielungen und Anfeindungen gehn mir auf den Sender. Selbst meine Kids in der Schule müssen sich blöde Sprüche selbst von Lehrern pressen lassen, auch deshalb sollen die das nicht weiter machen.
PPS: bei mir wird gestochen auf Uhr mit Atomuhrsynchronisierung per Fingerabdruckscanner, ist für beide Seiten die sicherste Variante und die Dokumentationspflicht ist damit auch erfüllt.
Zuletzt geändert von Winzer am Mo 9. Jul 2018, 21:06, insgesamt 2-mal geändert.
... denn wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot ...
Ok. Ich hätte auch nicht den Willen angezweifelt, eher das physische Potenzial. Wie gesagt, ich kann es selbst nicht beurteilen, aber ich denke, dass man den körperlichen Einsatz eher unter- als überschätzt.
Wenn man seine Physis bemüht gibt es automatisch Muskeln die man dazu benötigt. Der Anfang ist anstrengend aber dann reguliert sich das recht schnell. Dafür ist ma dann abends auch müde und hungrig.
... denn wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot ...
Wenn man seine Physis bemüht gibt es automatisch Muskeln die man dazu benötigt. Der Anfang ist anstrengend aber dann reguliert sich das recht schnell. Dafür ist ma dann abends auch müde und hungrig.
Daran hab ich keinen Zweifel. Wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, dass es eine Rolle spielt, in welcher Körperhaltung man überwiegend tätig ist. Das soll jetzt nicht zu technisch klingen, aber gebückt vornüber stell ich mir wesentlich belastender vor als jede andere Haltung.
Aber mal eine Frage zu dem, was Du oben geschrieben hast:
Ich mach jetzt über 20 Jahre den Job und die Dauerverdächtigungen Anspielungen und Anfeindungen gehn mir auf den Sender. Selbst meine Kids in der Schule müssen sich blöde Sprüche selbst von Lehrern pressen lassen, auch deshalb sollen die das nicht weiter machen.
Ok. Ich hätte auch nicht den Willen angezweifelt, eher das physische Potenzial. Wie gesagt, ich kann es selbst nicht beurteilen, aber ich denke, dass man den körperlichen Einsatz eher unter- als überschätzt.
Siehe Wiesn - da geben auch einige Vollgas für Wochen. Und da ist der Großteil der Einnahmen auch niemals sichtbar für den Fiskus.
Winzer hat geschrieben:
Also ... schwarz beschäftigen ist Müll und brandgefährlich. Würde ich schon aus Eigeninteresse nicht. Da sind Leute mit Maschinen zugange, hatte vor 2 Jahren so nen blöden Arbeitsunfall bei meinen Jungs. Ich hab min. hundertmal gesagt Schutzbrille tragen, keiner hats gemacht, bis einer fast n Auge durch n Splitter verlor. Die Augenoperation hätt ich nicht bar bezahlen wollen und ggf. Rentenansprüche wenn bleibender Schaden gibt erst recht nicht. Ohne Papier geht mir keiner auf den Hof.
Papiere und ordnungsgemäße SV Anmeldung hat heute jeder Saisonarbeiter - nur kann kein Mensch nachweisen wie lange der arbeitet und wie viele Tage.
Gerade Betriebe mit Direktvermarktung (Bio) haben oft stattliche Bareinkünfte ohne Beleg.
Boracay hat geschrieben:(09 Jul 2018, 18:08)Sind ja nur ein paar Wochen und die Leute wollen möglichst viel arbeiten. Geht bei der Spargelernte sicherlich kaum, im Obstbau ist das aber möglich. Die würden auch Sonntags arbeiten wenn sie dürften.
So ist es! Es geht nur darum Geld zu machen und Freizeit ist dabei Zeitverschwendung (Da man eh nix anderes vorhat an dem Ort). Ich war zwischen meiner Ausbildung und dem Beginn Fachabitur arbeitslos gemeldet (ALG1) und habe 1996 dann 9 Tage auf der CEBIT in Hannover (Für Panasonic) als Promoter für TK-Anlagen gearbeitet.
=> Natürlich war ich während dieser Zeit nicht mehr als arbeitslos gemeldet sondern halt 9 Tage sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Durch den Stundenlohn von 22 DM (Das war 1996 viel Geld) während der Messe (7Tage) und 14,50 DM bei der Fortbildung (2 Tage) kam ich auf 2100 DM Brutto in 9 Tagen am Stück (2400 DM hat 1996 ein ausgebildeter Elektroniker in Festanstellung in einem Monat Brutto gehabt).
=> 1 Tag vor der Eröffnung habe ich noch beim Schilder für die einzelnen Ausstellungsstücke anschrauben geholfen und konnte mir das als Stunden gut schreiben lassen
Es geht also bei solchen temporären Jobs immer nur darum in kürzester Zeit soviel Geld wie möglich zu machen und nicht um "Work/Life Balance" oder "Freizeit mit der Familie verbringen zu können"!
Das ist der Grund, warum z.B. Lehrer aus Polen, Bulgarien oder Rumänien diese Jobs angenommen haben, weil man in 3 Monaten Schufterei mehr rausholen konnte als in 1 Jahr Arbeit in der Heimat.
=> Die Löhne dort sind signifikant gestiegen, daher wird es mehr und mehr unattraktiv solche Jobs anzunehmen und nur deswegen habe ich den Vorschlag gemacht, dass man daraus auch die Möglichkeit für Deutsche H4-Empfänger mal die Möglichkeit schaffen kann, mal durch Arbeit einen richtigen Schluck aus der Pulle (für temporäre Knochenjobs) zu bekommen, anstatt durch Vollzeitarbeit kaum einen finanziellen Mehrwert zu spüren (Denn derzeit ist Flaschensammeln attraktiver als für den Mindestlohn arbeiten zu gehen und man kann sich dabei noch die Arbeitszeit einteilen).
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
bla bla bla ... glaubst Du Dein Geschwurbel selbst? Das ist Bullshit.
Alle Betriebe werden kontrolliert, mehr als genug, Landesuntersuchungsamt, Berufsgenossen, Solzalversicherung, Finanzamt, ADD etc. etc.. Ja, es gibt auch in der Landwirtschaft mal schwarze Schafe, die sind aber absolut in der Minderheit und die bekäme man auch mit hundert mal so vielen Kontrollen nicht.
Es gab mal ne Zeit da kamen zu hunderten Polen in die Gebiete in ihren kleinen Fiat Seifenkisten und rollenden Ü-Eier-Wohnwagen, aber auch wenn man da jemanden kurzfristig anstellen würde wären die Meldepflichten die Gleichen, wie schon geschrieben schon aus Eigeninteresse.
PS: Die meisten wurden damals von Häuslebauern und Heimwerkern vom 'Polenstrich' geholt.
Ich mach jetzt über 20 Jahre den Job und die Dauerverdächtigungen Anspielungen und Anfeindungen gehn mir auf den Sender. Selbst meine Kids in der Schule müssen sich blöde Sprüche selbst von Lehrern pressen lassen, auch deshalb sollen die das nicht weiter machen.
PPS: bei mir wird gestochen auf Uhr mit Atomuhrsynchronisierung per Fingerabdruckscanner, ist für beide Seiten die sicherste Variante und die Dokumentationspflicht ist damit auch erfüllt.
Dann entschuldige ich mich hier für meine Vermutungen; ist ja auch schon 10 Jahre her, daß ich mir diese Dinge zusammengereimt hatte.
Ihre Entscheidung, nur wegen dummer Redensarten Ihre Kinder in einem anderen Bereich tätig werden zu lassen, halte ich vor dem Hintergrund aber für verfehlt. Wichtig ist doch, daß man sich selbst bewußt an Recht und Gesetz hält. Kleine Pannen sind immer möglich. Wenn Ihr Betrieb unter diesen Voraussetzungen eine Familie ernähren kann, dann gibt es doch nichts Schöneres, als jeden Tag darüber nach zu denken: "Was ist heute vorrangig an zu gehen?" und niemand quakt dazwischen.
Ich hatte einen nahezu familiären Kontakt zu einem Winzer aus Trittenheim an der Mosel. Dessen Sohn hatte sich auch auf einen ganz anderen Beruf verlegt... und nach einigen Jahren, als die Eltern nicht mehr allein zurecht kamen, hat er sich doch dazu durchgerungen, den über 150 Jahre alten Familienbetrieb weiter zu führen. Mich als Außenstehenden hat das gefreut... für die Eltern natürlich, aber auch für das Land.
Aber mal eine Frage zu dem, was Du oben geschrieben hast:
Was für Sprüche bzw. Anfeindungen kommen da?
Von den Mitschülern: Umweltvergifter, Bienenvergifter, Bauernlümmel, Saubauer (hab keine Schweine), Subventionsschmarotzer (hab ich auch nicht), Weinpanscher usw. usw. ... von wem haben die wohl den Wortschatz?
dazu dann Lerninhalte über 'Umweltschutz', Sachkunde, die schlicht falsch sind, mein großer hat da schon mehr Ahnung von Pflanzenernährung und Nährstoffdynamik als die 'Leerkraft' und wird dann von dieser vor der Klasse abgekanzelt. Dann wird man zur Aussprache bestellt um sich anhören zu dürfen welche Lerninhalte 'richtig' sind, weil man ja davon ja keine Ahnung habe und eben diese 'richtigen' Lerninhalte gefälligst seinem Sohn beibringen solle ...
Zuletzt geändert von Winzer am Mo 9. Jul 2018, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
... denn wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot ...
Von den Mitschülern: Umweltvergifter, Bienenvergifter, Bauernlümmel, Saubauer (hab keine Schweine), Subventionsschmarotzer (hab ich auch nicht), Weinpanscher usw. usw.
dazu dann Lerninhalte über 'Umweltschutz', Sachkunde, die schlicht falsch sind, mein großer hat da schon mehr Ahnung von Pflanzenernährung und Nährstoffdynamik als die 'Leerkraft' und wird dann von dieser vor der Klasse abgekanzelt. Dann wird man zur Aussprache bestellt um sich anhören zu dürfen welche Lerninhalte 'richtig' sind, weil man ja davon ja keine Ahnung habe und eben diese 'richtigen' Lerninhalte gefälligst seinem Sohn beibringen solle ...
Was für Pfeifen sind denn da am Werk? Darf ich fragen, aus welchem Weinanbaugebiet Du kommst?
das Problem ist aber spartenübergreifend, Freunde von mir sind im Ackerbau oder Gemüsebau, da läuft das genau so ... Bauer ist zum Schimpfwort mutiert.
... denn wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot ...
Was für Pfeifen sind denn da am Werk? Darf ich fragen, aus welchem Weinanbaugebiet Du kommst?
Damit ist jedes Bauernkind zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen konfrontiert. Meine Jungs waren so schlau sich das still anzuhören und zu hause darüber abzulästern.
Zu den SV-Angelegenheiten (der Winzer möge mich berichtigen,wenn sich da was verändert hat). In den Regelungen zur “geringfügigen Beschäftigung“ gibt es nicht nur die 450€ Bestimmung. Ein Arbeitsverhältnis,das von seiner Art bedingt nur bis zu 60 Tage umfasst(eine Spargelernte von Mitte April bis Mitte Juni) wird,genauso behandelt wie ein 450€/m Arbeitsverhältnis. Der AN erhält den Bruttolohn ausbezahlt ,der AG führt die pauschale Abgabe ab.vollkommen egal,ob da 300 oder 3000€ ausbezahlt werden
Die Arbeitszeit kann gar nicht lang genug sein. Ich hatte Erdbeeren,ab der zweiten Erntewoche waren wöchentliche Stundenzettel von 80-90 h die Regel. Und als ich eine Reservetruppe bereit hielt,um die ärgsten Druckspitzen rauszunehmen,stand Kaszyk vor mir und fragte wütend ,was das solle.
Obst,Gemüse,Sonderkulturen waren nie subventioniert,immer freie Marktwirtschaft.
Die Erscheinung des zurück gehenden Anbauumfangs in Abhängigkeit von zurückgehenden Arbeitskräftepotential ist nicht neu. Vor 1990 waren die Anbauflächen schon auf historischem Tiefstand(Erdbeeren 1990: 3000 ha,2002: 12000 ha). Das zu dem Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehende AK Potential waren Rentner aus dem Dorf,die sich was dazu verdienen mussten,die Leute,die nur für einfache Tätigkeiten geeignet waren und auch Italiener und Spanier.
Auf meinem Lehrhof liefen noch 1978 noch 1ha Spargel,Zuckermais,Eierdirektvermarktung und Kartoffelverkauf so nebenher. Das machten die Chefin,ihre Mutter und noch 2oder 3Rentnerinnen aus dem Dorf. 10 Jahre später war das bis auf die Kartoffeln eingestellt.
Ergo: die Anbaufläche wird zurück gehen. Ausser mehr Anbaufläche im Ausland wird es noch einen erheblichen Substitutionseffekt geben. Sprich,dann essen wir statt Spargel eben was anderes.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.