Zukunft der CSU

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rain353
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Jun 2018, 11:54)

Ja, nur hat er auf diesem Gebiet schon lange nicht mehr glänzen wollen / können. Und es bringt ihm nicht viel, wenn er früher mal ein guter Sozialpolitiker war, wenn er diese Menschen jetzt verprellt.

Er hat aber die sinnlose Mütterrente und Mütterrente 2.0 durchgesetzt ):
Und er warnt vom sogenannten Neoliberalismus ohne zu sagen, was er darunter genau versteht...
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Selina
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Selina »

Ich frag mich, wieso man es duldet, dass sich eine bundespolitisch so unbedeutende Partei wie die CSU, nach der mit 6,2 Prozent zur Bundestagswahl kein Hahn kräht, so gebärden kann. Der Seehofer leidet doch an Größenwahn. Söder in Bayern auch.
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Hermann
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

rain353 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 12:58)
Er hat aber die sinnlose Mütterrente und Mütterrente 2.0 durchgesetzt
Er hat die Mütterrente 2.0 eben nicht durchgesetzt. Die CSU wollte eigentlich alle Mütter, egal wann sie ihre Kinder geboren haben, in der Rente gleich behandeln. Das hat sie aber nicht durchsetzen können. Die Gleichbehandlung soll jetzt nur für Mütter gelten, die vor 1992 mindestens 3 Kinder oder mehr geboren haben.

Alle Mütter, die vor 1992 bis zu 2 Kinder geboren haben - und das sind Millionen Mütter - sollen weiterhin in der Rente schlechter gestellt und ungerecht behandelt werden.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Xexes »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:15)

Ich frag mich, wieso man es duldet, dass sich eine bundespolitisch so unbedeutende Partei wie die CSU, nach der mit 6,2 Prozent zur Bundestagswahl kein Hahn kräht, so gebärden kann. Der Seehofer leidet doch an Größenwahn. Söder in Bayern auch.
Söder ist Politiker in Bayern, und ensprechend auch für Bayern zuständig. Warum du dich daran störst verstehe ich nicht.

Wie ich bereits weiter oben geschrieben habe, sind die 6,2% für die CSU aus Bayern nicht die einzigen Stimmen, die die Union, wegen der CSU erhielt, und das sollte man spätestens an der Rückendeckung der CSU durch einen Teil der CDU-Basis einsehen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Marmelada hat geschrieben:(22 Jun 2018, 11:57)
Nach Merkels Abgang könnte natürlich auch der Spahn-Flügel übernehmen, das wäre aus CSU-Sicht das Idealste.
Wer gehört denn in der CDU zum "Spahn-Flügel"? Außer Spahn sind doch im CDU-Vorstand ausschließlich Merkel-Anhänger und Befürworter einer CDU, die rot-grüne Programmatik in die Tat umsetzt. Wobei selbst Spahn teilweise rot-grüne Ideen befürwortet hat.
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Selina
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Selina »

Xexes hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:28)

Söder ist Politiker in Bayern, und ensprechend auch für Bayern zuständig. Warum du dich daran störst verstehe ich nicht.

Wie ich bereits weiter oben geschrieben habe, sind die 6,2% für die CSU aus Bayern nicht die einzigen Stimmen, die die Union, wegen der CSU erhielt, und das sollte man spätestens an der Rückendeckung der CSU durch einen Teil der CDU-Basis einsehen.
Den Söder erwähnte ich nur am Rande. In erster Linie gehts mir um den großen Einfluss einer so unbedeutenden Partei auf die gesamte Bundespolitik. Und mir gings um den Größenwahn solcher CSU-Leute wie Seehofer. Das kann mir hier auch keiner beantworten. Dieses CDU-CSU-Bündnis ist einfach eine traditionelle Geschichte. Wird Zeit, dass das endlich beendet wird. Ich hoffe, die Kanzlerin bleibt da hart. Es wird ja schon von grün-schwarz geredet.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Xexes »

Ein Terraner hat geschrieben:(22 Jun 2018, 12:40)

Ich hab keine Ahnung was er macht und ich bilde mir eigentlich selten eine Meinung ohne Informationen.


P.S. Im übrigen hat sich Fascho Horst bei mir seinen Titel durch Nazi Jargon verdient.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... efehl.html
https://www.abendzeitung-muenchen.de/in ... a3298.html
Nettes Quiz, hab alles richtig "geraten", abgesehen davon, dass ich Zitate, die aus dem Kontext gerissen sind, sehr vorsichtig betrachte, bleibt die Tatsache, dass ich die CSU als gesamte Partei eher konservativ als rechtsextrem einschätze. Für eine Partei ist es normal, dass sie mehrere Flügel enthält, und bei der CSU eben auch einen Rechten, aber die endgültigen Entscheidungen sollten sich an der Mehrheit der Partei-Basis orientieren, und die ist bei der CSU eher konservativ.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Selina »

Zwischen CSU und AfD besteht so gut wie kein Unterschied mehr.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Xexes »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:35)

Den Söder erwähnte ich nur am Rande. In erster Linie gehts mir um den großen Einfluss einer so unbedeutenden Partei auf die gesamte Bundespolitik. Und mir gings um den Größenwahn solcher CSU-Leute wie Seehofer. Das kann mir hier auch keiner beantworten. Dieses CDU-CSU-Bündnis ist einfach eine traditionelle Geschichte. Wird Zeit, dass das endlich beendet wird. Ich hoffe, die Kanzlerin bleibt da hart. Es wird ja schon von grün-schwarz geredet.
Ja es ist ein historische Sonderstellung, aber es gibt Umfragen, wie Wähler abstimmen würden, wenn CSU und CDU getrennt und Bundesweit antreten würden, und in diesem Fall hätte die CSU als 2. stärkste Partei 18%, dies liegt sicher nicht an der Politik in Bayern, sondern an der Richtung, die sie in der Bundespolitik anstreben.
Entsprechend ist die Behauptung, die CSU hat nur 6.2% Stimmen zwar rein auf Wählerstimmen bezogen richtig, aber wenn es zu einem Streit/Trennung kommt, ist auch in der CDU ein nicht unerheblicher Teil eher Unterstützer der CSU.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Xexes »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:38)

Zwischen CSU und AfD besteht so gut wie kein Unterschied mehr.
Auch die FDP unterstützt die Vorschläge der CSU, ist diese dann auch gleich zu setzen mit der AfD?
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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:15)

Ich frag mich, wieso man es duldet, dass sich eine bundespolitisch so unbedeutende Partei wie die CSU, nach der mit 6,2 Prozent zur Bundestagswahl kein Hahn kräht, so gebärden kann. Der Seehofer leidet doch an Größenwahn. Söder in Bayern auch.
Tja, die politischen Gegner der CSU reden immer von "unbedeutend", "unwichtig" usw.

Schon mal überlegt, dass diese Aussagen anscheinend gar nicht stimmen? ;)

Und das meine ich mit eigener Meinung bilden, also nicht alles einfach hinnehmen, was einem vorgegaukelt wird.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Marmelada »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:34)

Wer gehört denn in der CDU zum "Spahn-Flügel"? Außer Spahn sind doch im CDU-Vorstand ausschließlich Merkel-Anhänger und Befürworter einer CDU, die rot-grüne Programmatik in die Tat umsetzt.
Auf irgendeiner Ebene muss es einen Spahn-Flügel geben. Wenn nicht, hätte Merkel ihn nicht mit einem Ministerposten ruhigstellen müssen.
Wobei selbst Spahn teilweise rot-grüne Ideen befürwortet hat.
Die Ehe für alle, und sonst?
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Selina
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Selina »

Xexes hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:41)

Auch die FDP unterstützt die Vorschläge der CSU, ist diese dann auch gleich zu setzen mit der AfD?
Gleichzusetzen auf keinen Fall, aber ich hab in der FDP auch schon ziemliche AfD-Töne gehört. Schlimm wäre es, wenn sich Teile der FDP und der CSU später mal mit der AfD verbrüdern würden. Dann hätten wir eine einzige rechte Sippschaft, vor der einem nur grausen kann. Marine le Pen versucht sich ja unter neuem Namen auch an einer Art rechten Sammlungsbewegung.
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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 12:53)

Merkel hat sich bei ihrem Handeln immer an den Werten der EU orientiert.

""Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet."
.
Hmm, wenn die genannten Werte für die EU-Staaten gelten, dann hat Merkel diese nicht verteidigt. "Gleichheit" galt nie, sie hat sich über nicht gerade wenige Staaten einfach hinweggesetzt. Rechtsstaatlichkeit würde auch Einhaltung der Gesetze bedeuten, und nicht deren Aussetzung. Demokratie unter den Ländern würde bedeuten, dass man nicht wie wieder gerade geschehen, den anderen Ländern vorgefertigte Aussagen zum Unterschreiben unterbreitet. Gleichheit voon Frauen und Männern unterstützt man nicht, wenn man eine Ideologie, die genau das Gegenteil bringt, hier absolut unsterstützt. Nichtdiskriminierung und Toleranz würde auch bedeuten, dass sich Bürger bestimmter Länder anders als Merkel entscheiden dürfen, ohne dass diese dann diffamiert und gegeneinander ausgespielt werden.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Dass die CSU unter Seehofer ein gesamteuropäisches Problem auf billige Landtagswahlkampfebene herunterbricht,
und dabei die langjährige Stabilität der Schwarzen "Schwesterparteien" CDU und CSU und deren Bruch riskiert,
ist offensichtlich. Und ein sehr gefährlicher Weg des ältlichen Dauerversagers Seehofer. Dieser hat ausser
innenpolitischen Zwist - sowohl zwischen CDU und CSU - als auch als Sozial- und Gesundheitspolitiker nichts als
Unfrieden und Spaltung innerhalb Deutschlands erzeugt.
Als Gesundheitsminister unter Kohl war er übrigens ein Totalversager. Was er sogar später unumwunden zugab,
allerdings dreist behauptete, heute würde er es besser können und machen… *Den Schmarrn glaubt man ihm vielleicht
im Bierzelt in Passau oder sonstigen CSU-Regionen, die eher mit erhobenen Maßkrügen auffallen als mit
politischer Intelligenz.

Das Problem, dem Merkel gegenübersteht, ist nur ein vermeintliches "CSU/Seehofer" - Problem. In Wirklichkeit
geht es um Frage, ob sich die EU auf eine gemeinsame Zuwanderungs- und Asylpolitik einigen kann.
Und der damit verbundenen Frage, wie man eine tatsächliche Sicherung der EU-Aussengrenzen gegen unkontrolliertes
Einsickern von Asylsuchenden bzw. auch aus wirtschaftlichen Gründen einwandernden Migranten installieren und umsetzen kann.

Gelingt das nicht, ist die Grenzenlosigkeit des Schengenraums innerhalb der EU passé. Und damit ein Kernelement der
EU, dessen Vorzug und vorbildhafte Bewegungsfreiheit seiner Bürgerinnen und Bürger innerhalb dieser EU damit
geschrottet wäre. Und an diese Stelle dann eben nationale Grenzkontrollen treten und ebensolches, auf nationale
Belange heruntergebrochenes "Recht" auf Einreise, Niederlassung und dauerhaften Aufenthalt. Bestimmt vom
jeweiligen EU-Land und dem, was dessen - wie auch immer gepolten Regierungen - dazu so einfällt.
(Siehe Polen, Ungarn, mittlerweile auch ITA und den Rest der Visegard - Bande, die sich einen Teufel
darum scheren, was sie selbst zusammen mit allen anderen EU-Ländern ausverhandelten und unterschrieben.
Siehe jene Quotenregelung, nach der sich anno 2015 alle Staaten verpflichteten, gemeinsam nach einem Verteilungsschlüssel
eine bestimmte Anzahl pol. Flüchtline und Asylsuchender aufzunehmen).

Aktuell sieht es nicht danach aus, dass die EU - meinetwegen auch Merkel - einen solchen gesamteuropäischen Konsens
der Solidarität und des gemeinsamen Tragens all der schwierigen Gegebenheiten zustande bringt, die mit den
sicher nicht nur mit dem Syrienkonflikt zusammenhängenden Zuwanderungs- und Migrationsbewegungen weltweit
zu tun haben. Und ganz besonders in Bezug auf die EU mit den Bedingungen und politischen Gegebenheiten des afrikanischen
Kontinents verknüpft sind. Stichwort: Dramatische Bevölkerungszunahme auf diesem Kontinent und das damit immer
mehr entsehtende Problem der sog. Zweitgeborenen Söhne…

Wenn es die EU nicht schafft, eine gesamteuropäische Grenzpolizei mit wirkungsvollen Handlungskompetenzen aufzubauen,
einer ebensolchen gesamteuropäischen Asylbehörde und einem vereinheitlichtem EU-weit geltenden und auch
einheitlich angewandten Einwanderungs- /Asylrecht, sehe ich keine große Zukunft für die EU.

Wenn sich Seehofersche Träumereine oder besser Albträumereien nationalistischer Alleingänge durchsetzen, war's das für die EU.
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Ein Terraner
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Dieter Winter hat geschrieben:(22 Jun 2018, 12:11)

Prantl?! :D

Nix gegen den "3. Senat", aber verbindlich ist das nun nicht wirklich, was er so meint. ;)
http://de.euronews.com/2018/06/19/analy ... nktioniert
Hermann
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Marmelada hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:44)
Auf irgendeiner Ebene muss es einen Spahn-Flügel geben. Wenn nicht, hätte Merkel ihn nicht mit einem Ministerposten ruhigstellen müssen.
Wahrscheinlich an der Basis und in der zweiten Reihe gibt es jede Menge Merkel-Kritiker. In der Führungsebene der CDU hat Merkel ihre Anhänger installiert. Es gibt außer Spahn kein Mitglied des CDU-Bundesvorstandes, das offen Kritik an Merkel äußert oder eine programmatische Wende fordert.

Sollte Merkel persönlich stürzen, würde eben Altmeier, Karrenbauer, von der Leyen, Klöckner oder Laschet ihr Nachfolger und den aktuellen Merkel-Kurs fortsetzen.
Marmelada hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:44)
Die Ehe für alle, und sonst?
Ja das wäre doch schonmal ein gewichtiger Punkt. Obwohl man Spahn hoch anrechnen muß, daß er z.B. als einer der ganz wenigen überhaupt in der CDU sehr offensiv Stellung bezogen hat gegen die Abschaffung von §219a.

Bei Thema "Homo-Ehe" hat die CSU übrigens auch auf ganzer Linie versagt und nichts unternommen um das Ganze zu verhindern. Nach der Abstimmung, die sie auch hätte verhindern können, haben CSU-Vertreter sich dann vor die Kameras gestellt und geäußert, aus ihrer Sicht sei das Gesetz klar verfassungswidrig und man werde dagegen im Karlsruhe klagen. Auch das wurde dann wie immer nicht gemacht.
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Zinnamon
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Zinnamon »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:53)

....

Gelingt das nicht, ist die Grenzenlosigkeit des Schengenraums innerhalb der EU passé. Und damit ein Kernelement der
EU, dessen Vorzug und vorbildhafte Bewegungsfreiheit seiner Bürgerinnen und Bürger innerhalb dieser EU damit
geschrottet wäre. Und an diese Stelle dann eben nationale Grenzkontrollen treten und ebensolches, auf nationale
Belange heruntergebrochenes "Recht" auf Einreise, Niederlassung und dauerhaften Aufenthalt. Bestimmt vom
jeweiligen EU-Land und dem, was dessen - wie auch immer gepolten Regierungen - dazu so einfällt.
(Siehe Polen, Ungarn, mittlerweile auch ITA und den Rest der Visegard - Bande, die sich einen Teufel
darum scheren, was sie selbst zusammen mit allen anderen EU-Ländern ausverhandelten und unterschrieben.
Siehe jene Quotenregelung, nach der sich anno 2015 alle Staaten verpflichteten, gemeinsam nach einem Verteilungsschlüssel
eine bestimmte Anzahl pol. Flüchtline und Asylsuchender aufzunehmen).

...

Wenn es die EU nicht schafft, eine gesamteuropäische Grenzpolizei mit wirkungsvollen Handlungskompetenzen aufzubauen,
einer ebensolchen gesamteuropäischen Asylbehörde und einem vereinheitlichtem EU-weit geltenden und auch
einheitlich angewandten Einwanderungs- /Asylrecht, sehe ich keine große Zukunft für die EU.

Wenn sich Seehofersche Träumereine oder besser Albträumereien nationalistischer Alleingänge durchsetzen, war's das für die EU.
Ich beginne mich immer mehr mit einer EU der Kernländer anzufreunden. Ohne Visegard-Palaver, ohne jeden der nimmt, ohne geben zu wollen. Man müsste da mal eine Gesamtrechnung aufmachen, was die Visegarder unterm Strich noch bringen.. . Eine Handelsunion könnte ja aufrecht erhalten werden, auch ohne dass diese Staaten noch mit Subventionen gepampert werden. Hoffe ich.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:57)

Bei Thema "Homo-Ehe" hat die CSU übrigens auch auf ganzer Linie versagt und nichts unternommen um das Ganze zu verhindern.
Auch die CSU darf mal etwas gutes tun, aber wenn du unbedingt restriktive Homo Gesetze willst kann ich dir Saudi-Arabien empfehlen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:50)

Hmm, wenn die genannten Werte für die EU-Staaten gelten, dann hat Merkel diese nicht verteidigt. "Gleichheit" galt nie, sie hat sich über nicht gerade wenige Staaten einfach hinweggesetzt. Rechtsstaatlichkeit würde auch Einhaltung der Gesetze bedeuten, und nicht deren Aussetzung. Demokratie unter den Ländern würde bedeuten, dass man nicht wie wieder gerade geschehen, den anderen Ländern vorgefertigte Aussagen zum Unterschreiben unterbreitet. Gleichheit voon Frauen und Männern unterstützt man nicht, wenn man eine Ideologie, die genau das Gegenteil bringt, hier absolut unsterstützt. Nichtdiskriminierung und Toleranz würde auch bedeuten, dass sich Bürger bestimmter Länder anders als Merkel entscheiden dürfen, ohne dass diese dann diffamiert und gegeneinander ausgespielt werden.
So stellt man sich das im rechten Paralleluniversum vor, im richtigen Universum sind es die Visegradstaaten gegen die EU-Verfahren laufen weil sie gegen diese Werte verstoßen, während Merkel höchste Anerkennung genießt. Um auf den Threadtitel zurückzukommen. Auf das Abschneiden der CSU bundesweit und der CDU in Bayern bin ich schon gespannt. In spätestens 3 Wochen sollte die Union am Ende sein, oder es gibt einen neuen Maßstab für Gesichtsverlust.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Zinnamon hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:14)
Ich beginne mich immer mehr mit einer EU der Kernländer anzufreunden.
Wer sollte denn dann noch dazu gehören? Österreich nicht? Italien nicht? Dänemark nicht? Eine EU, die nur noch aus Deutschland besteht? :D
Zinnamon hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:14)
Eine Handelsunion könnte ja aufrecht erhalten werden, auch ohne dass diese Staaten noch mit Subventionen gepampert werden.
Dafür war ich schon immer. Ich habe noch nie verstanden, warum Deutschland über den EU-Haushalt Länder wie Polen oder Ungarn subventionieren sollte. Und das unabhängig davon, ob Polen und Ungarn nach der Pfeife der deutschen Bundesregierung tanzen oder nicht.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:26)

So stellt man sich das im rechten Paralleluniversum vor, im richtigen Universum sind es die Visegradstaaten gegen die EU-Verfahren laufen weil sie gegen diese Werte verstoßen, während Merkel höchste Anerkennung genießt. Um auf den Threadtitel zurückzukommen. Auf das Abschneiden der CSU bundesweit und der CDU in Bayern bin ich schon gespannt. In spätestens 3 Wochen sollte die Union am Ende sein, oder es gibt einen neuen Maßstab für Gesichtsverlust.
Und schon bist du wieder bei der Propaganda gegen die Visegradstaaten, als wie wenn nur 4 Länder gegen die Merkel-Politik wären. Du meinst, Merkel genießt beim Rest höchste Anerkennung? Welche Länder wären das? Dänemark, die ihr Land schon abschotten? Österreich, die sich klar gegen Merkel positioniert haben? Italien, die Merkel schon eine Abfuhr erteilt haben? Frankreich, wo Macron die Merkel nur für seine eigenen EU-Finanzpläne braucht?

Nenne mir doch bitte die Länder, bei denen Merkel noch gut dasteht. Da wird die Luft dann sehr sehr sehr dünn, denn außer dem Vatikan sehe ich da niemanden mehr. Aber laut dir wären das dann noch weit über 20 Länder, oder?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:34)

Wer gehört denn in der CDU zum "Spahn-Flügel"? Außer Spahn sind doch im CDU-Vorstand ausschließlich Merkel-Anhänger und Befürworter einer CDU, die rot-grüne Programmatik in die Tat umsetzt. Wobei selbst Spahn teilweise rot-grüne Ideen befürwortet hat.
Mein Favorit wäre eher Carsten Linnemann, aber denkst du wirklich, dass Merkel einfach so abtritt?
Denkst du nicht, dass sie einfach bei Seehofers Migrationsplan einknicken wird, um Kanzlerin zu bleiben?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 15:48)

Und schon bist du wieder bei der Propaganda gegen die Visegradstaaten, als wie wenn nur 4 Länder gegen die Merkel-Politik wären.
In meinem Posting ging es um die Werte der EU, und das zu diesem Thema mehrere Verfahren gegen Visegradstaaten eröffnet wurden. Gegen Deutschland mit Merkel an der Spitze wurden keine Verfahren zu den EU-Wertern eröffnet. Im übrigen langweilt es langsam wenn immer noch so getan wird als ob Merkel Flüchtlinge ins Land holen wollte und sie deswegen alleine in der EU dasteht. Sie hat sich im Sep 2015 human gegeben und hat seit Nov 2015 aktiv daran gearbeitet (zunächst im Rahmen des EU-Türkei-Deals) dass sich so eine Flüchtlingswelle nicht mehr wiederholt. Die Idioten aus den Visegradstaaten oder Italien merken wahrscheinlich erst wenn Merkel gestürzt wurde und eine stärker rechts orientierte Regierung in Deutschland dafür sorgt dass an den Grenzen Einzelkontrollen durchgeführt werden was sie an Merkel hatten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von unity in diversity »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:35)

In meinem Posting ging es um die Werte der EU, und das zu diesem Thema mehrere Verfahren gegen Visegradstaaten eröffnet wurden. Gegen Deutschland mit Merkel an der Spitze wurden keine Verfahren zu den EU-Wertern eröffnet. Im übrigen langweilt es langsam wenn immer noch so getan wird als ob Merkel Flüchtlinge ins Land holen wollte und sie deswegen alleine in der EU dasteht. Sie hat sich im Sep 2015 human gegeben und hat seit Nov 2015 aktiv daran gearbeitet (zunächst im Rahmen des EU-Türkei-Deals) dass sich so eine Flüchtlingswelle nicht mehr wiederholt. Die Idioten aus den Visegradstaaten oder Italien merken wahrscheinlich erst wenn Merkel gestürzt wurde und eine stärker rechts orientierte Regierung in Deutschland dafür sorgt dass an den Grenzen Einzelkontrollen durchgeführt werden was sie an Merkel hatten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Orbiter1 »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:35)

In meinem Posting ging es um die Werte der EU, und das zu diesem Thema mehrere Verfahren gegen Visegradstaaten eröffnet wurden. Gegen Deutschland mit Merkel an der Spitze wurden keine Verfahren zu den EU-Wertern eröffnet. Im übrigen langweilt es langsam wenn immer noch so getan wird als ob Merkel Flüchtlinge ins Land holen wollte und sie deswegen alleine in der EU dasteht. Sie hat sich im Sep 2015 human gegeben und hat seit Nov 2015 aktiv daran gearbeitet (zunächst im Rahmen des EU-Türkei-Deals) dass sich so eine Flüchtlingswelle nicht mehr wiederholt. Die Idioten aus den Visegradstaaten oder Italien merken wahrscheinlich erst wenn Merkel gestürzt wurde und eine stärker rechts orientierte Regierung in Deutschland dafür sorgt dass an den Grenzen Einzelkontrollen durchgeführt werden was sie an Merkel hatten.
Die Visegradstaatler sind so hohl in der Birne, die kümmern sich ganz alleine um den Tod des Schengener Abkommens, obwohl sie selbst am meisten davon profitieren.

"Tschechien droht mit der Abriegelung seiner Grenzen, falls Deutschland mit umfassenden Zurückweisungen von Migranten startet. "Wir können es nicht zulassen, dass diese illegalen Migranten auf unser Gebiet gelangen, denn sobald sie unser Territorium betreten, ist es unser Problem", so Ministerpräsident Andrej Babis." Quelle: Guidants News http://news.guidants.com
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alter Stubentiger »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:26)

Wer sollte denn dann noch dazu gehören? Österreich nicht? Italien nicht? Dänemark nicht? Eine EU, die nur noch aus Deutschland besteht? :D



Dafür war ich schon immer. Ich habe noch nie verstanden, warum Deutschland über den EU-Haushalt Länder wie Polen oder Ungarn subventionieren sollte. Und das unabhängig davon, ob Polen und Ungarn nach der Pfeife der deutschen Bundesregierung tanzen oder nicht.
Es gibt viele gute Gründe schwächere Nachbarstaaten zu unterstützen. Sonst werden Neid und Mißgunst noch größer und die Migranten aus dem Rest der Welt werden durch noch mehr Armutsflüchtlinge aus dem Rest Europas verstärkt.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von unity in diversity »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:59)

Es gibt viele gute Gründe schwächere Nachbarstaaten zu unterstützen. Sonst werden Neid und Mißgunst noch größer und die Migranten aus dem Rest der Welt werden durch noch mehr Armutsflüchtlinge aus dem Rest Europas verstärkt.
Welche rational erklärbaren Gründe gibt es, schwächere Nachbarstaaten beherrschen zu wollen?
Man beeinflusse sie nicht und es gibt keine Gründe für "Transferzahlungen"!
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:35)

In meinem Posting ging es um die Werte der EU, und das zu diesem Thema mehrere Verfahren gegen Visegradstaaten eröffnet wurden. Gegen Deutschland mit Merkel an der Spitze wurden keine Verfahren zu den EU-Wertern eröffnet. Im übrigen langweilt es langsam wenn immer noch so getan wird als ob Merkel Flüchtlinge ins Land holen wollte und sie deswegen alleine in der EU dasteht. Sie hat sich im Sep 2015 human gegeben und hat seit Nov 2015 aktiv daran gearbeitet (zunächst im Rahmen des EU-Türkei-Deals) dass sich so eine Flüchtlingswelle nicht mehr wiederholt. Die Idioten aus den Visegradstaaten oder Italien merken wahrscheinlich erst wenn Merkel gestürzt wurde und eine stärker rechts orientierte Regierung in Deutschland dafür sorgt dass an den Grenzen Einzelkontrollen durchgeführt werden was sie an Merkel hatten.
Und nochmal, bei den Verfahren gegen die Visegradstaaten geht es um die abgestimmte Verteilung von nur wenigen Flüchtlingen aus einem Sonderkontingent aus Griechenland. Für Ungarn wären das irgendas unter 1000, und für diese Personen kann (und sollte) man aus der EU auch rechtliche Schritte einleiten. Es gibt aber keine Verfahren wegen Ablehnung von Flüchtlingen, die über Drittstaaten kommen, da dieses laut Dublin-Abkommen ja rechtens ist.
Und die Frage ist, warum die EU zugrunde gehen sollte, falls Deutschland Grenzkontrollen einführt. Das machen doch schon fast alle anderen EU-Länder (incl. Frankreich mit 87.000 Ablehnungen 2017). Warum ist dadurch die EU nicht schon längst aufgelöst? Sollte Seehofer also Grenzkontrollen und Zurückweisungen anordnen, wäre das genausowenig das Ende der EU, wie die Zurückweisungen durch Macron.

Aber eigentlich möchte ich noch wissen, welche EU-Länder du mit deiner Aussage " Merkel genießt dort höchste Anerkennung" meinst. Du hast diese Wortwahl doch bewusst gewählt, da kann es ja nicht sein, dass du da nicht ein paar Beispiele nennen kannst.

In Wahrheit ist Merkel auch in Europa unten durch, oder?
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Keoma
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Keoma »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:40)

Und nochmal, bei den Verfahren gegen die Visegradstaaten geht es um die abgestimmte Verteilung von nur wenigen Flüchtlingen aus einem Sonderkontingent aus Griechenland. Für Ungarn wären das irgendas unter 1000, und für diese Personen kann (und sollte) man aus der EU auch rechtliche Schritte einleiten. Es gibt aber keine Verfahren wegen Ablehnung von Flüchtlingen, die über Drittstaaten kommen, da dieses laut Dublin-Abkommen ja rechtens ist.
Und die Frage ist, warum die EU zugrunde gehen sollte, falls Deutschland Grenzkontrollen einführt. Das machen doch schon fast alle anderen EU-Länder (incl. Frankreich mit 87.000 Ablehnungen 2017). Warum ist dadurch die EU nicht schon längst aufgelöst? Sollte Seehofer also Grenzkontrollen und Zurückweisungen anordnen, wäre das genausowenig das Ende der EU, wie die Zurückweisungen durch Macron.

Aber eigentlich möchte ich noch wissen, welche EU-Länder du mit deiner Aussage " Merkel genießt dort höchste Anerkennung" meinst. Du hast diese Wortwahl doch bewusst gewählt, da kann es ja nicht sein, dass du da nicht ein paar Beispiele nennen kannst.

In Wahrheit ist Merkel auch in Europa unten durch, oder?
Na, viele Freunde hat sie nicht mehr.
Ich würde mich dafür interessieren, wie sich einige die Verteilung vorstellen.
Soll man die Flüchtlinge dazu zwingen, z. B. in Bulgarien untergebracht zu werden?
Wie wählt man diejenigen aus, veranstalten wir eine Flüchtlingslotterie ?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von aleph »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:40)

Und nochmal, bei den Verfahren gegen die Visegradstaaten geht es um die abgestimmte Verteilung von nur wenigen Flüchtlingen aus einem Sonderkontingent aus Griechenland. Für Ungarn wären das irgendas unter 1000, und für diese Personen kann (und sollte) man aus der EU auch rechtliche Schritte einleiten. Es gibt aber keine Verfahren wegen Ablehnung von Flüchtlingen, die über Drittstaaten kommen, da dieses laut Dublin-Abkommen ja rechtens ist.
Und die Frage ist, warum die EU zugrunde gehen sollte, falls Deutschland Grenzkontrollen einführt. Das machen doch schon fast alle anderen EU-Länder (incl. Frankreich mit 87.000 Ablehnungen 2017). Warum ist dadurch die EU nicht schon längst aufgelöst? Sollte Seehofer also Grenzkontrollen und Zurückweisungen anordnen, wäre das genausowenig das Ende der EU, wie die Zurückweisungen durch Macron.

Aber eigentlich möchte ich noch wissen, welche EU-Länder du mit deiner Aussage " Merkel genießt dort höchste Anerkennung" meinst. Du hast diese Wortwahl doch bewusst gewählt, da kann es ja nicht sein, dass du da nicht ein paar Beispiele nennen kannst.

In Wahrheit ist Merkel auch in Europa unten durch, oder?
da gibt's eine Umfrage aus dem Jahre 2017
https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 44530.html
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

aleph hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:47)

da gibt's eine Umfrage aus dem Jahre 2017
https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 44530.html
Da sieht man mal, wie Merkel ihr Image in Europa in nur einem Jahr beschädigt hat.

Merkel hat ja jetzt auch schon gesagt, es werde auch beim Gipfel in 10 Tagen keine Ergebnisse geben. Mal schauen wie sie weiter reagiert. Erst hat sie ja um die 14 Tage Frist gebeten, um eine europäische Lösung zu finden, jetzt gibt sie schon wenige Tage später zu, dass diese Lösung nicht zu erreichen ist.

Nach den aktuellen Aussagen von Seehofer und Söder gehe ich davon aus, dass ab Juli dann die Zurückweisungen an der Grenze gestartet weden. Dann hat Merkel nur noch die Auswahl zwischen Einknicken ihrerseits und der Entlassung von Seehofer, das aber dann den Koalitionsbruch bedeuten würde und wohl auch ihr eigenes Aus bedeutet.

Sollte es Neuwahlen geben, halte ich eine erneute Koalition zwischen CDU (ohne Merkel) und CSU nicht für unwahrscheinlich.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Zinnamon hat geschrieben:(22 Jun 2018, 14:14)

Ich beginne mich immer mehr mit einer EU der Kernländer anzufreunden. Ohne Visegard-Palaver, ohne jeden der nimmt, ohne geben zu wollen. Man müsste da mal eine Gesamtrechnung aufmachen, was die Visegarder unterm Strich noch bringen.. . Eine Handelsunion könnte ja aufrecht erhalten werden, auch ohne dass diese Staaten noch mit Subventionen gepampert werden. Hoffe ich.
Könnte ich auch. Allerdings würde oder müsste es vorher zu einem totalen Zerfall der bisherigen EU kommen. Denn - leider - kann kein Staat zum Austritt aus der EU gezwungen werden. Und die unsolidarischen, rechtsnationalen Visegardstaaten samt Österreich werden einen Teufel tun,
und sich freiwillig von den EU-Fleischtöpfen der Fördermittel, Subventionen und Unterstützungszahlungen verabschieden. Und dem ungehinderten, barrierefreien Zugang zu einem der größten Binnenmärkte der Welt. Und innereuropäisch gesehen natürlich vor allem zu dem kauf- und absatzkräftigen Markt in Deutschland.

Erst nach einer Auflösung der bestehenden EU, der beispielsweise durch einen freiwilligen Austritt Deutschlands ausgelöst werden könnte, und der anschließenden Neugründung einer "Kern-EU" mit Frankreich, Deutschland, den BeNELux - Staaten (kurz den konsens- und soldiarfähigen "Nordstaaten")
wäre so eine Konstellation möglich. Und man müsste sehen, was der rechtslastige Jungkanzler Österreichs dann machen würde, samt seines genauso rechten Koalitionspartners FPÖ. Und ob sie sich dann lieber in eine alternative "Visegard-EU" zusammen mit Polen, Tschechien, Slowakei, Italien einbringen
wollen …oder doch lieber in der neuen Kern-EU ihre (bessere Zukunft) sehen würden.

Was Spanien machen würde, oder POR, oder Irland, wäre noch offen. Letztere, so denke ich, sind nicht so blöd oder blind-nationalistisch, um dem Kurs von EU-Killer und Provinz-"Knödl" Seehofer zu folgen. Der derzeit auf dem politischen Mars zu schweben scheint, wo ihm leider
keine grünen Männchen, sondern hellbraune Kröten etwas ins Ohr flüstern.

Eine Auflösung der EU, insbesonders der Austritt Italiens, hätte übrigens auch weitreichende finanzielle Folgen für Deutschland. Der target 2-Schuldenstand Italiens gegenüber Deutschland bzw. der Bundesbank liegt aktuell bei ca. 465 Mrd. Euro…tendenziell steigend.
Das Geld wäre in so einem Fall futsch. Sozusagen verschwunden in den abführenden Kanälen des vormaligen Neroreichs.

Insgesamt ist eine Kern-EU - abseits der Frage, was mit dem EURO werden würde - keine realistische Option. Mehr ein Wunsch, der mir zugegebenermaßen auch gefallen würde. Man darf ja träumen, nicht wahr.

Realistischer ist wohl ein Szenario eines Europa der "zwei Geschwindigkeiten". Wobei "Geschwindigkeiten" nicht das richtige Wort ist…Es wäre ein Europa der zweierlei Gemeinsamkeiten: Jener Ländergruppe, die den Geist und den Wert einer gemeinsamen, solidarischen
Handlungsgrundlage anerkennt, für ein offenes, antirassistisches und antinationalistisches freies Europa steht. Und jener anderen Gruppe von Ländern, die ihr ausländerfeindliches und nationalistisch-opportunistisches Süppchen kochen. Nichts geben, sondern nur nehmen wollen.

Merkels Ansatz geht in die Richtung, innerhalb der EU eine "Koalition der Willigen" zu schmieden. Und es ist noch nicht ausgemacht, dass trotz aller Zwischenrufe und frommen Wünsche, gerade aus dem Visegardstaaten-Dunstkreis incl. CSU, sie möge endlich abtreten,
das aktuell so gut für Europa wäre. Manche (Süd-) Länder oder sog. kleinere Akteure in diesem Tollhaus würden sich vermutlich umsehen, wenn es in D - auch dank Seehofers Politik der EU-Spaltung, der innenpolitischen Destabilisierung und des Unfrieden Stiftens - zu einem Rechtsruck
und einer egoistisch-nationalistischen Ausrichtung der deutschen Politik kommen würde.

Man kann dies nur vehement nicht wünschen und somit Seehofer, Dobrindt und die anderen CSU-Gestalten, die sich derzeit als bessere AfD aufblasen, zum Teufel. Vielleicht zeigt Ihnen ja das andere Bayern, jenes der Liberalitas Bavariae, des "leben und leben lassens"
die rote Karte bei der Landtagswahl. Auch so ein frommer Wunsch … zumal eines absolut Ungläubigen wie mir. Wieso sollte der, an den so viele glauben, ausgerechnet mich erhören? Eben. Das geht nicht. *gggg
Zuletzt geändert von Eulenwoelfchen am Fr 22. Jun 2018, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 19:10)

Da sieht man mal, wie Merkel ihr Image in Europa in nur einem Jahr beschädigt hat.

Merkel hat ja jetzt auch schon gesagt, es werde auch beim Gipfel in 10 Tagen keine Ergebnisse geben. Mal schauen wie sie weiter reagiert. Erst hat sie ja um die 14 Tage Frist gebeten, um eine europäische Lösung zu finden, jetzt gibt sie schon wenige Tage später zu, dass diese Lösung nicht zu erreichen ist..
Es gibt da im Moment keine Lösung. Die österreichische Regierung ist auch dabei, eine europäische Lösung zu finden - findet sie aber auch nicht. Die italienische Regierung weigert sich, in Italien registrierte und nach A und D weitergereiste bzw, durchgewunkene Asylbewerber zurückzunehmen. Das ist durchaus verständlich - denn die Italiener wurden von allen anderen Dublin-Staaten in den letzten Jahren allein gelassen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.

Dann hätte es Neuwahlen gegeben. Merkel wäre nach dem enormen Verlusten der letzten Wahl und dem anschließenden zweimaligen Scheitern einer Koalitionsbildung am Ende gewesen. Die CSU hätte dann von der CDU fordern können, in die Neuwahl nur gemeinsam mit einem neuen Kanzlerkandidaten und einer programmatischen Neuausrichtung zu gehen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alter Stubentiger »

unity in diversity hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:04)

Welche rational erklärbaren Gründe gibt es, schwächere Nachbarstaaten beherrschen zu wollen?
Man beeinflusse sie nicht und es gibt keine Gründe für "Transferzahlungen"!
Ich habe es erklärt. Schade dass du nicht weiter sehen kannst als bis zum Tellerrand. Vielleicht hilft ein Blick in die Geschichte der europäischen Staaten. Jahrhundertelang kämpfte da jede Nation gegen die andere um von den anderen die reichsten Regionen zu erobern. Das war den Gründern der EU bewußt. Sie wollten dass dieser Wahnsinn endet. Es sollte klar sein dass das nicht zum Nulltarif zu haben ist. Die EU und die mit ihr die Transferleistungen sind aber immer noch 1000x preiswerter als ein Europa wie es früher agierte. 70 Jahre Frieden sind schon was. Man sollte dies nicht gefährden für einige kurzfristige Vorteile für sich selber. Langfristig schadet Egoismus immer dem Egoisten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:14)

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.
Weil dann bei dem Koalitionsvertrag der ganze Obergrenzen Quatsch raus gewesen wäre und damit hätten sie einfach nur Platz für die FDP gemacht hätten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

Ein Terraner hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:26)
Weil dann bei dem Koalitionsvertrag der ganze Obergrenzen Quatsch raus gewesen wäre und damit hätten sie einfach nur Platz für die FDP gemacht hätten.
Die Obergrenze gibt es doch nun auch nicht. Genauso wie es die Mütterrente auch nicht gibt. Die CSU hat eigentlich nicht wirklich etwas durchgesetzt im Koalitionsvertrag.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alter Stubentiger »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:14)

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.

Dann hätte es Neuwahlen gegeben. Merkel wäre nach dem enormen Verlusten der letzten Wahl und dem anschließenden zweimaligen Scheitern einer Koalitionsbildung am Ende gewesen. Die CSU hätte dann von der CDU fordern können, in die Neuwahl nur gemeinsam mit einem neuen Kanzlerkandidaten und einer programmatischen Neuausrichtung zu gehen.
Die CDU ist in großen Teilen nicht bereit für eine Neuausrichung auf AfD-Niveau. Das Kasperletheater der CSU ist erbärmlich.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:28)

Die Obergrenze gibt es doch nun auch nicht.
Ist doch nur Umbenannt worden, https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -union-spd
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sunny.crockett
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:14)

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.

Dann hätte es Neuwahlen gegeben. Merkel wäre nach dem enormen Verlusten der letzten Wahl und dem anschließenden zweimaligen Scheitern einer Koalitionsbildung am Ende gewesen. Die CSU hätte dann von der CDU fordern können, in die Neuwahl nur gemeinsam mit einem neuen Kanzlerkandidaten und einer programmatischen Neuausrichtung zu gehen.
Es gab bei den Koalitionsverhandlungen schon mehr Probleme zwischen CSU und CDU, also z.B. bei Jamaika zwischen CDU und FDP/Grüne. Das Problem damals war eher, dass Merkel ihre große Stärke ausgespielt hätte, jemanden als Sündenbock hinzustellen. Und das wäre die CSU gewesen, wenn es zu Neuwahlen gekommen wäre. Sie selbst hätte sich wieder herausgewunden. Da sich aber jetzt die Situation auch etwas geändert hat, z.B. durch die neue Regierung in Italien, ist die Macht von Merkel nicht nur auf europäischer Ebene dahingeschmolzen. Jetzt hat man die Chance genutzt, gegen die Politik von Merkel vorzugehen und gleichzeitig Wahlkampf zu machen. Dass es der CSU nur um Wahlkampf geht, ist Bullshit, man hat auch Ziele, die für die Identität der Partei wichtig sind.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sünnerklaas »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:14)

Was ich nicht verstehe:

Die Ergebnisse des Koalitionsvertrages waren für die CSU schon eine herbe Niederlage. Warum hat man zu diesem Zeitpunkt nicht die Große Koalition platzen lassen, mit der Begründung, daß eine Neuausrichtung der Asyl- und Zuwanderungspolitik mit Frau Merkel und SPD nicht machbar ist.

Dann hätte es Neuwahlen gegeben. Merkel wäre nach dem enormen Verlusten der letzten Wahl und dem anschließenden zweimaligen Scheitern einer Koalitionsbildung am Ende gewesen. Die CSU hätte dann von der CDU fordern können, in die Neuwahl nur gemeinsam mit einem neuen Kanzlerkandidaten und einer programmatischen Neuausrichtung zu gehen.
Nein. Dann hätten CDU und SPD die Grünen dazu genommen - und die CSU wäre draussen gewesen. Im aktuellen Fall würde das auch so gehen: CSU raus, Grüne rein. Die CSU-Ministerposten würden dann u.a. an Winfried Kretschmann und an Tarek al Wazir gehen. Beide sind der CDU.Parteibasis zu vermitteln.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:44)
Das Problem damals war eher, dass Merkel ihre große Stärke ausgespielt hätte, jemanden als Sündenbock hinzustellen. Und das wäre die CSU gewesen, wenn es zu Neuwahlen gekommen wäre.
Die CSU hätte dann sagen können:

"Die Union hat bei der Bundestagswahl eine historische Niederlage erlitten. Die Bürger haben die Union für ihre Flüchtlingspolitik und andere Fehlentscheidungen der Vergangenheit abgestraft-

Wir von der CSU haben das Votum der Bürger verstanden und daraus die Konsequenzen gezogen. Wir waren bereit Verantwortung für Deutschland zu übernehmen und einen grundsätzlichen Kurswechsel in der Asyl- und Zuwanderungspolitik einzuleiten. Frau Merkel und die SPD sind dazu nicht bereit, darum können wir im Interesse der Bürger in keine Koalition eintreten, die ungeachtet des Wählervotums vom September 2017 weitermachen würde wie bisher.

Wir sind bereit mit der CDU gemeinsam in die anstehende Neuwahl zu gehen, unter der Bedingung eines neuen Kanzlerkandidaten und eines neuen Wahlprogramms von CDU und CSU, das deutlich erkennen läßt, daß wir als Union bereit sind für einen Kurswechsel."

Ich glaube keinesfalls, dass es der CSU in Bayern geschadet hätte. Wahrscheinlich eher im Gegenteil.
Hermann
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Hermann »

sünnerklaas hat geschrieben:(22 Jun 2018, 21:06)
Dann hätten CDU und SPD die Grünen dazu genommen - und die CSU wäre draussen gewesen.
Das wäre theoretisch denkbar, denn die CDU macht seit über 10 Jahren nichts anderes, als die Programme von SPD und Grünen in die politische Realität umzusetzen. Nicht umsonst sind die Grünen längst die größten Anhänger von Frau Merkel und können es kaum erwarten ihr als Mehrheitsbeschaffer dienstbar zu sein, wenn die CSU aussteigt.

Das hätte dann natürlich eine Spaltung der Union zur Folge, da die CSU dann Opposition wäre und Politik gegen die CDU machen würde.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von LiberalKonservativ »

Hermann hat geschrieben:(22 Jun 2018, 21:22)

Das wäre theoretisch denkbar, denn die CDU macht seit über 10 Jahren nichts anderes, als die Programme von SPD und Grünen in die politische Realität umzusetzen. Nicht umsonst sind die Grünen längst die größten Anhänger von Frau Merkel.
Und genau das ist der Grund für die Verwerfungen. Merkel hat mit ihrer grünen Politik das ganze Parteiensystem gesprengt und gecrasht. Nicht die CSU sondern Merkel ist das Problem.

Leider hat sie ja nicht nur Deutschland gespalten sondern auch Europa mit ihren Alleingangen und United States of Europe Nationalismus. Deutschland bekommt was es wählt und somit verdient, aber dass sie auch noch in Europa für eine katastrophale Situation gesorgt hat ist das Tragische.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von LiberalKonservativ »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(22 Jun 2018, 19:51)

Könnte ich auch. Allerdings würde oder müsste es vorher zu einem totalen Zerfall der bisherigen EU kommen. Denn - leider - kann kein Staat zum Austritt aus der EU gezwungen werden. Und die unsolidarischen, rechtsnationalen Visegardstaaten samt Österreich werden einen Teufel tun,
und sich freiwillig von den EU-Fleischtöpfen der Fördermittel, Subventionen und Unterstützungszahlungen verabschieden. Und dem ungehinderten, barrierefreien Zugang zu einem der größten Binnenmärkte der Welt. Und innereuropäisch gesehen natürlich vor allem zu dem kauf- und absatzkräftigen Markt in Deutschland.

Erst nach einer Auflösung der bestehenden EU, der beispielsweise durch einen freiwilligen Austritt Deutschlands ausgelöst werden könnte, und der anschließenden Neugründung einer "Kern-EU" mit Frankreich, Deutschland, den BeNELux - Staaten (kurz den konsens- und soldiarfähigen "Nordstaaten")
wäre so eine Konstellation möglich. Und man müsste sehen, was der rechtslastige Jungkanzler Österreichs dann machen würde, samt seines genauso rechten Koalitionspartners FPÖ. Und ob sie sich dann lieber in eine alternative "Visegard-EU" zusammen mit Polen, Tschechien, Slowakei, Italien einbringen
wollen …oder doch lieber in der neuen Kern-EU ihre (bessere Zukunft) sehen würden.

Was Spanien machen würde, oder POR, oder Irland, wäre noch offen. Letztere, so denke ich, sind nicht so blöd oder blind-nationalistisch, um dem Kurs von EU-Killer und Provinz-"Knödl" Seehofer zu folgen. Der derzeit auf dem politischen Mars zu schweben scheint, wo ihm leider
keine grünen Männchen, sondern hellbraune Kröten etwas ins Ohr flüstern.

Eine Auflösung der EU, insbesonders der Austritt Italiens, hätte übrigens auch weitreichende finanzielle Folgen für Deutschland. Der target 2-Schuldenstand Italiens gegenüber Deutschland bzw. der Bundesbank liegt aktuell bei ca. 465 Mrd. Euro…tendenziell steigend.
Das Geld wäre in so einem Fall futsch. Sozusagen verschwunden in den abführenden Kanälen des vormaligen Neroreichs.

Insgesamt ist eine Kern-EU - abseits der Frage, was mit dem EURO werden würde - keine realistische Option. Mehr ein Wunsch, der mir zugegebenermaßen auch gefallen würde. Man darf ja träumen, nicht wahr.

Realistischer ist wohl ein Szenario eines Europa der "zwei Geschwindigkeiten". Wobei "Geschwindigkeiten" nicht das richtige Wort ist…Es wäre ein Europa der zweierlei Gemeinsamkeiten: Jener Ländergruppe, die den Geist und den Wert einer gemeinsamen, solidarischen
Handlungsgrundlage anerkennt, für ein offenes, antirassistisches und antinationalistisches freies Europa steht. Und jener anderen Gruppe von Ländern, die ihr ausländerfeindliches und nationalistisch-opportunistisches Süppchen kochen. Nichts geben, sondern nur nehmen wollen.

Merkels Ansatz geht in die Richtung, innerhalb der EU eine "Koalition der Willigen" zu schmieden. Und es ist noch nicht ausgemacht, dass trotz aller Zwischenrufe und frommen Wünsche, gerade aus dem Visegardstaaten-Dunstkreis incl. CSU, sie möge endlich abtreten,
das aktuell so gut für Europa wäre. Manche (Süd-) Länder oder sog. kleinere Akteure in diesem Tollhaus würden sich vermutlich umsehen, wenn es in D - auch dank Seehofers Politik der EU-Spaltung, der innenpolitischen Destabilisierung und des Unfrieden Stiftens - zu einem Rechtsruck
und einer egoistisch-nationalistischen Ausrichtung der deutschen Politik kommen würde.

Man kann dies nur vehement nicht wünschen und somit Seehofer, Dobrindt und die anderen CSU-Gestalten, die sich derzeit als bessere AfD aufblasen, zum Teufel. Vielleicht zeigt Ihnen ja das andere Bayern, jenes der Liberalitas Bavariae, des "leben und leben lassens"
die rote Karte bei der Landtagswahl. Auch so ein frommer Wunsch … zumal eines absolut Ungläubigen wie mir. Wieso sollte der, an den so viele glauben, ausgerechnet mich erhören? Eben. Das geht nicht. *gggg
"Leben und leben lassen" ist aber genau das Gegenteil von Ihrer Europa "Vision", impliziert dieses Sprichwort ja gerade, dass man sich nicht in Fremdes einmischt. Ihnen schwebt dagegen eine weitere "Integration von Kerneuropa" vor, was letztendlich das Bilden eines Superstaates United States of Europe bedeutet. Leben und leben lassen ist jedoch viel mehr ein Europa der Vaterlaender. Keine Transfers und im Gegenzug auch kein hineinpfuschen in nationale Angelegenheiten.

Warum lassen wir Europa nicht beim Binnenmarkt? Das ist, was Frieden und Wohlstand sichert und nicht eine "ever closer union", die als Elitenprojekt top down den Voelkern gegen deren Willen einen Ssuperstaat überstülpt.

Ich hoffe die CSU besinnt sich darauf und auf die in Europa vollkommen verloren gegangene Rolle der Subsidiarität. Das ist nich "antieuropaeiasch" wie der Schleswig-Holstein CDUler heute meinte, sondern die Zukunft.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von rain353 »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:08)

"Leben und leben lassen" ist aber genau das Gegenteil von Ihrer Europa "Vision", impliziert dieses Sprichwort ja gerade, dass man sich nicht in Fremdes einmischt. Ihnen schwebt dagegen eine weitere "Integration von Kerneuropa" vor, was letztendlich das Bilden eines Superstaates United States of Europe bedeutet. Leben und leben lassen ist jedoch viel mehr ein Europa der Vaterlaender. Keine Transfers und im Gegenzug auch kein hineinpfuschen in nationale Angelegenheiten.

Warum lassen wir Europa nicht beim Binnenmarkt? Das ist, was Frieden und Wohlstand sichert und nicht eine "ever closer union", die als Elitenprojekt top down den Voelkern gegen deren Willen einen Ssuperstaat überstülpt.

Ich hoffe die CSU besinnt sich darauf und auf die in Europa vollkommen verloren gegangene Rolle der Subsidiarität. Das ist nich "antieuropaeiasch" wie der Schleswig-Holstein CDUler heute meinte, sondern die Zukunft.
Kannst du eigentlich meine Gedanken lesen? <3

Denkst du, dass Merkel einfach Seehofers Masterplan im letzten Moment doch noch genehmigen könnte, um an der Macht zu halten?
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(22 Jun 2018, 21:50)

Merkel hat mit ihrer grünen Politik das ganze Parteiensystem gesprengt und gecrasht.
Nicht wahr, und ich dachte die ganze Zeit die SPD hätte die letzten Jahre dauernd Schwarze Politik umgesetzt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Nightrain »

Ein Terraner hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:11)
Nicht wahr, und ich dachte die ganze Zeit die SPD hätte die letzten Jahre dauernd Schwarze Politik umgesetzt.
Die SPD hat mit der Agenda Politik die WASG/Linke als Strafe bekommen. Die CDU hat mit Merkels Linksrutsch die Afd als Strafe bekommen.

Ich habe mit Beiden kein Mitleid.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von sunny.crockett »

rain353 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 22:11)

Denkst du, dass Merkel einfach Seehofers Masterplan im letzten Moment doch noch genehmigen könnte, um an der Macht zu halten?
Merkel klebt ja an ihrem Stuhl, da wäre das Einknicken eine Möglichkeit, dass sie Kanzlerin bleibt. Allerdings wäre ihr Abgang dann auch nur etwas verschoben, da sie dann von der Opposition zum Dauerbeschuss freigegeben ist. Das hält eine geschwächte Merkel nicht lange durch.

Vielleicht zieht sie aber nach dem EU-Gipfel dann tatsächlich ihre eigene persönliche Notbremse und tritt zurück. Dann könnte ggf. AKK übernehmen und die Koalition wäre vorerst gesichert. Würde mich zwar überraschen, allerdings halte ich mitlerweile gar nichts mehr für unmöglich.
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