Julian hat geschrieben:(13 Jun 2018, 12:34)Ich habe die Statistik der AfD nicht analysiert und kann nichts über sie aussagen. Ich habe mich aber selbst mit der Thematik beschäftigt und komme zu dem eindeutigen Schluss, dass Flüchtlinge unter den Tatverdächtigen stark überrepräsentiert sind, besonders bei Gruppenvergewaltigungen und andere Sexualstraftaten, aber auch bei Körperverletzungen, Tötungsdelikten, Diebstahl etc.
Dazu reicht übrigens logisches Denkvermögen und Mathematik-Kenntnisse bis zum Dreisatz. Wer es aus ideologischen Gründen nicht wahrhaben will, dem kann ich nicht helfen.
Bei jeder Statistik gibt es Einschränkungen, und jede Statistik bedarf der Interpretation. Einige der im Artikel zitierten Einwände sind berechtigt; sie ändern aber nichts an der Gesamtaussage.
Natürlich würde man für eine präzise Berechnung beispielsweise die Gesamtzahl der "Zuwanderer" in Deutschland benötigen, aber die gibt es nicht. Dennoch kann man diese Zahl doch mit gesundem Menschenverstand abschätzen. Wir reden ja nicht von statistisch kaum erfassbaren unterschieden, also etwa +20% oder so etwas, sondern von einem Faktor von 5 oder 10. Da müssten wir also schon mehr als 10 oder 20 Millionen (statt realistischerweise 2 Millionen) Zuwanderer im Land haben, um diesen Effekt auszugleichen.
Ähnliches gilt für die Standardisierung nach Alter und Geschlecht. Selbst, wenn man dies durchführt, würde das nichts Grundsätzliches ändern. Die Frage ist außerdem, ob man es durchführen sollte. Ich glaube nicht, denn es geht primär um Belastung der einheimischen Bevölkerung durch Kriminalität. Vielleicht ist es eben keine gute Idee, so viele junge Männer ins Land zu holen. Lustigerweise wurde das ja früher immer bestritten und überall Familien und kleine Kinder gezeigt.
Der Autor des FAZ-Artikels selbst macht sich ja lächerlich, wenn er erst seine Argumente aufzählt, um dann nachfolgend selbst gegen sie zu verstoßen, wenn er darauf zu sprechen kommt, dass Marokkaner häufiger tatverdächtig werden als Syrer. Dabei benutzt er genau die Argumentationslinie, die er vorher abgelehnt hat, denn es ist plausibel, dass die Marokkaner häufiger männlich sind, und wir kennen weder die Gesamtzahl der marokkanischen noch der syrischen Zuwanderer.
Seit eine Sprecherin des Innenministeriums behauptet hat, Zuwanderer seien nicht krimineller als Deutsche, habe ich das Vertrauen in die Behörden verloren. Denn diese Aussage ist ebenso wenig möglich wie die Aussage, Zuwanderer seien krimineller als Deutsche, wenn man der in dem Artikel ausgebreiteten Argumentationslinie des BKA folgt. Denn die Gesamtzahl der Zuwanderer ist doch gar nicht bekannt, wie soll also ein Vergleich gezogen werden? Dies zeigt, dass es nur um Ideologie geht. Die eine Aussage ist OK, weil sie politisch korrekt und erwünscht ist, und die andere ist nicht OK, weil sie böse ist und jetzt auch noch von der AfD verbreitet wird.
Ich finde es ziemlich unglaublich, dass man in diesem Land Dinge, die eigentlich jedem mit gesundem Menschenverstand klar sein sollten, nun, nach drei Jahren, immer noch nicht aussprechen darf.
Es nutzt der beste Dreisatz nichts, wenn man nicht die richtigen Zahlen einsetzt. Einer AfD sind richtige Zahlen und auch die Opfer volkommen egal, es geht ihnen um Angst machen und das die "gefühlte" Anzahl der Vergewaltigungen steigt. Eine Arbeitskollegin sagte mir auch vor kurzen, sie traue sich nicht mehr alleine zu uns in der Stadt, genau wegen diesen AfD Zahlen und glaubt, es sei alles schlimmer geworden. In der Realität gab es im Gegensatz zu früher überhaupt noch keine Vergewaltigung durch Flüchtlinge bei uns, im Gegensatz zu früher durch einige von den bei uns ca 10 000 stationierten US Amerikanern. Bezogen auf unserer Stadt also, ein "riesen Erfolg" der AfD, dass Frauen mehr Angst haben wegen Vergewaltigung, die aber von früher einige durch US Soldaten, heute zu Flüchtlingen auf bisher Null gingen.
Wenn man auf Seiten der Opfer selbst geht, nämlich den Frauen, schaut es noch mal anders aus. Da erfährt man, Übergriffe auf Frauen gehen bis zu 90 Prozent aufs direkte Umfeld, also eigene Verwandschaft und Bekanntschaft. Tatsächlich aus Sicht der Frau gesehen, ist die Wahrscheinlichkeit wenn sie in ihren Umfeld bleibt, vergewaltigt zu werden, fast zehnmal so hoch, als wenn sie in die Stadt fährt. Nur erfährt man davon kaum in der Presse etwas, weil eben diese Art der Vergewaltigungen oft nicht mal zur anzeige kommen und wenn, nicht öffentlich breit getreten werden um eigene Familie zu schützen. Erfahren tut man meist nur von den kleinen Teil der Vergewaltigungen, die im öffentlichen Raum stattfinden. Auch da dürften nicht alle Vergewaltigungen zur Anzeige kommen, einerseits aus Scham und anderseits aus Angst wegen Bedrohung durch den Vergewaltiger. Die Hemschwelle es wirklich anzuzeigen, dürfte da auch bei einen Flüchtling geringer sein, denn das ein Flüchtling jemanden ein zweites mal erwischt, ist sehr viel geringer, als bei einem deutschen Täter, der mitten irgendwo in der Stadt wohnt.
Was ebenfalls kaum in deinem Dreisatz vorkommt, dürfte sein, gegen wem sich die Vergewaltigungen richten! Denn die Anzahl der durch Flüchtlinge gemachten Vergewaltigungen richtet sich ja nicht nur gegen deutsche Frauen. Opfer sind ja auch weibliche Flüchtlinge selbst. Wie wenig es eine AfD um die wirklichen Opfer geht, sieht man spätestens jetzt. Denn passiert es auf deutschen Boden nutzt es AfD für ihre Statistiken. Würde das gleiche außerhalb Deutschlands in einem Lager passieren, kratzt es der AfD nicht die Bohne. Oder hat die AfD jemals, oder einer der rechten Hetzmedien, auch nur eine einzige Vergewaltigung bei Flüchtlinge außerhalb Deutschlands thematisiert? Die Frau die sich auf der Flucht befindet und Opfer wird, dürfte es vollkommen egal sein, wo sie Opfer wird. Im Gegenteil, eine AfD heuchelt ja noch das Unverständnis vor, warum sich mehr Männer auf dem Weg nach Europa machen, um dann Familien nachzuholen.
Zum Schluss, nimmt man eine Gesamtstatistik Deutschlands, der letzten Jahrzehnte, sind die Anzahl der Vergewaltigungen nicht gestiegen, sondern haben abgenommen. Die Anzahl der Vergewaltigungen sind also, nimmt man Statistiken von vor 20 oder 30 Jahren, nicht gestiegen.