Wenn auch "schon" mehr als drei Jahre alt (14.02.2014) enthält dieser Artikel der FAZ Gläserner Patient Der Computer ersetzt den Arzt neben den Ängsten aller Beteiligten auch eine Reihe sehr interessanter Daten an denen "Mensch" schlicht nichtmehr "vorbeikommt" und deren Verarbeitung ohne leistungsfähige Algorithmen und immer bessere Hardware längst vieles nicht einmal im Ansatz möglich wäre.
Auch typisch für D :FAZ hat geschrieben:...Echtzeitdaten aus dem Körper werden immer wertvoller. Jeden Tag werden allein im amerikanischen Gesundheitssektor mittlerweile fünfzehn Petabyte Daten verarbeitet. Das ist eine Eins mit fünfzehn Nullen oder etwa achtmal so viele Daten, wie von Google Earth insgesamt gemanagt werden. Und mit jedem Projekt, das die Datensammlung weiter vernetzt, wachsen die Datenpools exponentiell: Die „Konvergenz“ der Sensoren füttert nach den Vorstellungen ihrer Erfinder eine medizinische Informationsbörse: Das Auto sammelt bald Daten über Herz- und Atemfrequenz, die Uhr ermittelt Schrittfrequenz und Bewegungsmuster, im Bad werden Zucker- und Blutwerte, unter der Matratze wird das Schlafverhalten erfasst.
Einmal gesammeltes und verifiziertes Wissen bleibt erhalten - im Gegensatz zum menschlichen Träger, mit dessen Tod all sein Wissen, all seine Erfahrungen unwiederbringlich verloren gehen, ist der Inhalt einer Datenbank deutlich überlebensfähiger. Kommt nun die inzwischen verfügbare AI dazu und das "zwischendrin Verstehen" von Zusammenhängen wie sie das Watson System inzwischen nachweislich aufweist, ist die wechselseitige Beeinflussung zwischen Mensch und Maschine "irgendwo" ein Akt des Verstehens der einmal implementiert - gleichgültig durch wen - nichtmehr rückgängig gemacht werden kann. Es sei den "man" zerstört das gesamte System.FAZ hat geschrieben:Nirgends, das zeigt die Accenture-Studie unmissverständlich, sei der Widerstand so groß wie in Deutschland - und zwar auf professioneller Seite: siebzig Prozent der Patienten, aber nur zwölf Prozent der Ärzte wollen Zugang zu elektronischen Patientenakten mit den entsprechenden Daten.
Oder nehmen wir die „Silver Surfer“, also die über 65 Jahre alten, internetaffinen Senioren. Zwei Drittel im Land wollen der Umfrage zufolge „ihre Gesundheit durch Digitalisierung und E-Health-Lösungen verstärkt selbst managen“, ein Viertel zeichnet angeblich schon heute die eigene Gesundheitshistorie auf, ein Drittel dokumentiert bereits regelmäßig Gesundheitswerte wie Gewicht und Blutdruck im eigenen Computer.
So ist der Übergang fließend und dies :
wird dann der Vergangenheit angehören. Mit zunehmender Vernetzung nicht nur dieser Systeme unter der "Haube" von ausgefeilten Systemen mit ständig optimierten und auch selbst optimierenden Algorithmen, mehr (zunächst) theoretische Macht anhäufen. Wer will dann noch klar entscheiden wer tatsächlich Entscheidungen trifft ? Etwas, zu was angeblich nur Menschen fähig sein sollen. Gerade Sapiens, dessen Hirnleistung die allermeiste Zeit mit selbsterzeugten Mythen beschäftigt ist, der über keinerlei "Algorithmen" verfügt, welche sein eigenes Wohl ohne Wehe auch nur im Ansatz in den Vordergrund des Handelns stellt.FAZ hat geschrieben:...„Kraut und Rüben“, so hat Sonja Zillner von Siemens die Erkenntnisse zusammengefasst, die sie in einer Auftragsstudie der Europäischen Kommission hinsichtlich der Datenstandards ermittelt hat. Mit anderen Worten: Gemessen wird, verstanden wird nichts. Mit bis zu siebzig Software-Applikationen wird so ein Krankenhaus heute betrieben, und jede Computeranwendung hat ihr eigenes Vokabular. Genominformationen, Laborwerte, Röntgenbilder, Verschreibungen - schon die medizinischen Basisdaten, soweit sie erfasst werden, lassen sich nicht ohne Weiteres zusammenführen und nach den annoncierten Effizienzkriterien sinnvoll nutzen. Kein Ökosystem, eher schon ein Flickenteppich von Systemen. Von Harmonisierung ist die Rede und von Datenverdichtung, von „toxischen Daten“ gar, die den Arzt eher verwirren, als eine Entscheidungshilfe sind. Trotzdem bleibt man dabei: „Galileos Programm muss weiterlaufen“, forderte Markus Löffler von der Universität Leipzig. Was messbar ist, muss gemessen und bezeichnet werden.
Würde man einen Algorithmus entwickeln, der z.B. dieses Forum auf Mythen (Religion - Ideologie - usw.) untersucht und alle solcherart substanzlosen Inhalte verwerfen würde, wie viel oder schlimmer wie wenig vom derzeitigen Inhalt bliebe da übrig ? Nun das tut wohl niemand, doch was, wenn sich eine "Watson-Ableger" z.B der Rechtswissenschaft annimmt ? Urteile und alles was damit zusammenhängt, ein weiteres Feld für kognitive AI ....