Boraiel hat geschrieben:(13 Dec 2017, 20:43)
Sind Palliativmedizin nicht eher Drogendealer anstatt, dass sie den hohen ethnischen und technischen Anforderungen der restlichen Medizin entsprechen? Ist das wirklich ein seriöser Teilbereich der Medizin? Schadet die Palliativmedizin dem Ruf der Medizin und Ärtze allgemein?
Ich hab eben mal ein paar Minuten nachgedacht und glaube ich weiß jetzt warum mich das Konzept von Palliativmedizin und Hozpizen und sowas immer abgeschreckt hat: Ein aufgeklärter, aber auch ein religiöser Mensch weiß normalerweise, dass seine Lebenszeit begrenzt ist. Er widmet sich deshalb der Linderung von Leiden, dem Erreichen von Zielen und Wünschen usw. Für so einen Menschen ist jede Medizin "Palliativmedizin", es geht nie darum das Leben unendlich zu machen, es geht nur darum durch medizinische Maßnahmen das Leben zu verbessern um seine Wünsche und Ziele zu erreichen. Selbst die Heilung von Krebs ist nie eine echte "kurative" Maßnahme sondern immer nur eine "palliative", denn durch die Abwesenheit von Krebs wird das lebenslange Leiden, das zwangsläufig ist wenn man erkennt, dass man sterblich ist, gelindert.
Oder anders ausgedrückt: Der dumme Mensch (früher) wusste nicht, dass er sterblich ist. Der wissende (moderne) Mensch weiß es.
In diesem Sinne müsste eigentlich jede Medizin "Palliativmedizin" sein, denn vieles was (wissenschaftlich bewiesen) das Leben des Menschen verlängert macht nicht wirklich Sin und wird auch gar nicht gemacht. Nur spricht man da nicht drüber, weil man sich vor diesem Widerspruch fürchtet. EIn ganz gravierendes Problem: Schick den gleichen Patient zu zwei Ärzten. Der "dumme" Arzt wird die Metastasen nicht erkennen und ihn so behandeln als ob er kurierbar ist. Der schlaue Arzt wird die Metastasen erkennen und ihn in die Palliativstation schicken weil "auskuriert". Heißt: Je besser die Diagnosemethoden werden, desto öfter wird jemand als "auskuriert" erkannt. Und wenn wir irgendwann mal so genaue Geräte haben, die erkennen, dass 70% von uns schon unheilbar krank sind? Dann werden 70% von uns "palliativ" behandelt?
Ich glaube das Problem ist nicht "die Palliativmedizin". Das Problem ist, dass die "normale Medizin" nicht erkennt, dass auch sie nicht "kurieren" kann. Und daraus ergeben sich Probleme, Missverständnisse, Fehler ohne Ende.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.